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1. Realienbuch für Taubstummen-Anstalten - S. 11

1908 - Schleswig : Bergas
11 erbsengroß und sehen rötlich ans. Ans den Fruchtblüten entwickeln sich anfrecht- stehende Zapfen. Das Holz der Kiefer dient als Ban- und Brennholz. Andre Nadelbünme sind die Fichte oder Rottanne, die Weiß- oder Edeltanne, die Lärche und der Wacholder. 8. Feinde der Kiefer. Die Kiefer hat viele Feinde. Zn diesen gehören die Raupen der Nonnen und der Kiefernspinner. Der Kiefernspinner ist ein grauer Schmetterling. Sein Weibchen legt im Juni Eier an den Stamm, an die Zweige und an die Nadeln der Kiefer. Aus diesen Eiern kommen Raupen, die die Nadeln abfressen. Treten die Raupen in Massen auf, so vernichten sie zuweilen in einigen Wochen den ganzen Nadelwald. 9. Die Birke. Die Birke ist ein schöner Waldbaum. Wegen ihrer weißen Rinde ist sie weithin erkennbar. Ihr Stamm wird nicht besonders dick, aber ziemlich hoch. Ihre Zweige sind sehr dünn, schlank und herab- hängend. Die Birke ist ein nützlicher Baum. Das zähe Holz wird von Stellmachern verarbeitet oder als Brennholz gebraucht. Ans den Wurzeln der Birke werden Pfeifenköpfe geschnitzt und ans der Rinde Schnupftabak- dosen gemacht. Junge Birkenstämmchen verarbeitet man zu Faßreifen, und aus den dünnen Zweigen werden Besen verfertigt. Bohrt man im Friihling den Stamm an, so fließt Saft heraus, ans dem man Birkenwein bereitet. Bei uns ist das Anbohren der Birken verboten. Birk- und Auerhühner, sowie die Raupen des Birkenfalters und Trauer- mantels nähren sich von den Blüten, Knospen und dem Laube der Birke. Der Birkenrüsselkäfer macht ans den Blättern kleine Rollen wie Zigarren oder Tüten und legt seine Eier hinein. Mit der Birke ist die Erle verwandt. 10. Die Eiche. Die Eiche ist der kräftigste und schönste Waldbanm und wird deshalb die Königin der Bäume genannt. Ihre Pfahlwurzel dringt tief in den Erdboden hinein, und die Seitenwurzeln verbreiten sich weit umher. Der Stamm wird 25—30 m hoch und ist stärker als der aller andern Wald- bäume. Die Eiche hat eine rissige Rinde und viele starke, große und knor- rige Äste. Ihre Blätter sind buchtig; sie bilden am Ende eines Zweiges Sträußchen. Das Eichenlaub wird oft zu Kränzen und Girlanden benutzt. Die Frucht der Eiche heißt Eichel und sitzt in einem becherförmigen Näpfchen. Die Eiche ist ein sehr nützlicher Baum. Ihre Rinde wird zum Gerben des Leders gebraucht. Das feste, dauerhafte Holz wird als Bau- und Werk- holz benutzt. Die Eicheln sind ein gutes Schweinefntter; auch werden sie geröstet und zu Eichelkaffee gemahlen. Eine Verwandte der Eiche ist die Korkeiche in Spanien und Portugal. 11. Tierleben auf der Eiche. Die Eiche gibt vielen Tieren Nahrung und Wohnung. In die Blattknospen legen die Gallwespen ihre Eier. Schnecken kriechen langsam den Stamm hinauf, um Eichenblätter zu verzehren. An den Ästen laufen Hirschkäfer und rotbraune Ameisen herum, um sich am Safte der Eiche zu laben. Maikäfer, die schädlichen Raupen des Prozessions- spinners und des Eichenspinners suchen ans der Eiche Nahrung und Wohnung. Der Kuckuck, der Eichelhäher und der Specht sind deshalb eifrige Besucher der Eiche. Hoch oben in ihrem Wipfel hat das flinke Eichhörnchen sein Nest, und abends schlüpft aus dem hohlen Stamme der Waldkauz.

2. Realienbuch für Taubstummen-Anstalten - S. 57

1908 - Schleswig : Bergas
57 2. Die Berberei. Sie liegt an der Küste des Mittelländischen Meeres und ist Hochland. Das höchste Gebirge ist der Atlas, der Wasser- und waldreich ist. In der Berberei gedeihen Wein, Mais, Oliven, Datteln, Tabak, Baumwolle, Zuckerrohr und immergrüne Eichen. Das Land besitzt vortreffliche Pferde. Zum Lasttragen dienen Kamel und Esel. Löwen, Hyänen und Strauße sind häufig. Die Bewohner find Berber und Araber. In früheren Jahrhunderten machten sie als Seeräuber das ganze Mittelländische Meer unsicher. a. Tripolis ist eine türkische Provinz. Die Hauptstadt heißt Tripolis, von wo aus eine Karawanenstraße durch die Wüste Sahara führt. b. Tunis mit der Hauptstadt Tunis steht unter französischer Oberhoheit, e. Algier (spr. alschier) ist eine französische Kolonie. Die Hauptstadt heißt ebenfalls Algier. d. Marokko wird von einem Sultan regiert. Die Bewohner sind sehr eifrige Mohammedaner, die ungerne andersgläubige Menschen in ihrem Lande dulden. Die größte Stadt des Landes ist Fes, das den Bewohnern als heilig gilt und zahlreiche Moscheen hat. Die Hauptstadt Marokko ist mit Palmen- und Olivenwäldern umgeben. 3. Die Sahara. Die Sahara liegt südlich von der Berberei und ist die größte Wüste der Erde. Sie ist elfmal so groß wie Deutschland und bildet eine unendliche Karawane im Wüstensturm. Sandfläche. Doch findet man auch hohe Gebirge mit tiefen Schluchten und Tälern. Die Gebirge haben aber weder Quellen noch Wälder. Nur hier und da sieht man fruchtbare Gegenden in der Sahara, die man Oasen

3. Realienbuch für Taubstummen-Anstalten - S. 59

1908 - Schleswig : Bergas
59 5. Im Innern des Sudans liegen viele selbständige Negerreiche, die vielfach in Krieg miteinander leben. Die Gefangenen werden nicht selten geschlachtet und verspeist. Der Sklavenhandel wird im Sudan noch eifrig betrieben. B. Südafrika. 1. Die Küstenländer. a. Die Westküste heißt N i e d e r g u i n e a. Hier liegen der Kongostaat und andere europäische Kolonien. 1. Der Kongostaat wird vom Kongo durchflossen. Er kommt aus dem Innern und durchfließt wenig bekannte, mit Urwald bedeckte Gegenden. In den Urwäldern leben zahlreiche Elefanten, Nashörner, Flußpferde und Affen. Der Kongostaat wird von Negern bewohnt. Er steht unter der Herrschaft des Königs von Belgien. Ausgeführt werden Kautschuk, Kaffee, Elfenbein, Palmkerne und Palmöl. 2. Nördlich vom Oranjefluß liegt Deutsch-Südwestafrika (1y2nial so groß wie Deutschland, 200 T. E.). An der Küste sinden wir einen breiten unfruchtbaren Dünengürtel, im Innern sandige, steinige Hochflächen mit spär- lichen Weideplätzen und zum Teil mit undurchdringlichem Dornbusch be- wachsen. An der Küste regnet es nie, im Binnenlande selten. Die Flußbetten sind nur zur Regenzeit mit Wasser gefüllt, das aber bald von dem durstigen Boden ganz aufgesogen wird. Selten erreichen die Flüsse das Meer. Das Land wird von verschiedenen Negerstümmen bewohnt, die Rindvieh- und Schafzucht betreiben, im Norden auch Ackerbau. Auch Weiße siedeln sich hier an. Die am häufigsten vorkommenden toilden Tiere sind Strauß und Hyäne. Ausgeführt werden Guano (als Dünger sehr wertvoller Bogelmist), Häute und Straußenfedern. Gold- und Knpferlager hat man auch entdeckt. b. Die Südspitze. 1. Das Kapland (größer als Deutschland) bildet die Südspitze von Afrika. Es ist ein Gebirgsland, das nach Süden abfüllt und im Norden bis an den Oranjefluß sich ausdehnt. Hier gibt es nur zwei Jahreszeiten, eine Regenzeit und eine trockne Jahreszeit. Das Klima ist milde und gesund. Die großen Wälder enthalten viel Bauholz. Süd- früchte, Wein und Weizen liefern reiche Ernten. Man züchtet viele Schafe und Strauße, letztere zur Gewinnung von Straußenfedern. Die Wälder und Steppen dienen Löwen, Büffeln, Zebras, Antilopen und Giraffen zum Auf- enthalt. Im Kapland leben verschiedene Negerstämme, z. B. die Hottentotten, die Buschmänner und die Kaffern. Das Kapland gehört den Engländern; die Hauptstadt heißt Kapstadt. 2. Nordöstlich vom Kapland liegen die Oranjeflußkolonie und die Transvaalkolonie. Beide sind von holländischen Auswanderern, Boers (spr. buhrs) genannt, besiedelt und gehören den Engländern. Hier werden sehr viel Gold und Edelsteine gewonnen. e. Die O stk äste. An ihr haben die Portugiesen, die Engländer und die Deutschen Besitzungen. Deutsch-Ostafrika (fast doppelt so groß wie das Deutsche Reich, 0,8 Mll. E.) erstreckt sich von der Küste, der Insel Sansibar gegenüber, bis

4. Realienbuch für Taubstummen-Anstalten - S. 65

1908 - Schleswig : Bergas
65 7. Patagonien ist kahl und rauh; seine Bewohner sind Riesen, die oft zu Roß die Strauße jagen. Südlich von Patagonien liegt eine Insel- gruppe, das Feuerland genannt, mit sehr kaltem Klima. 8. Argentinien ist fünfmal so groß wie Deutschland, hat über 5 Mll. E. und liegt am rechten Ufer des La Plata; es besteht aus aus- gedehnten Grassteppen, Pampas genannt. In diesen leben zahllose wilde Pferde und Rinder. Die Pampas werden von Viehzüchtern bewohnt, die oft riesige Herden von Schafen und Rindern besitzen. Die Rinder werden von den berittenen Hirten mit dem Lasso, einer langen Wurfschlinge, gefangen. Tausende von Rindern werden jährlich geschlachtet; ihr Fleisch wird gesalzen und verschickt, oder man gewinnt aus ihm Fleischextrakt. Die Hauptstadt von Argentinien ist Buenos-Aires (1 Mll. E.). 9. Uruguay liegt am linken Ufer des La Plata. Die Hauptstadt ist Montevideo (280 T. E.j, eine bedeutende Handelsstadt. 10. Paraguay liegt nordöstlich von Argentinien und liefert viel Paragnaytee. 11. Brasilien. (8,4 Mll. qkm, 15 Mll. E.) Im Südosten Brasiliens liegt das Brasilianische Bergland, im Norden und Nordwesten die große Tiefebene des Amazonenstroms. Das Klima des Landes ist heiß. Der Amazonenstrom durchfließt vou Westeu uach Osten Südamerika und nimmt rechts und links große Nebenflüsse auf. Das ganze Flußgebiet ist größtenteils mit Urwäldern bedeckt. Hier findet man Banmriesen mit Stämmen von 4 m Dicke und Palmen, die eine Höhe von 100 m erreichen. Zwischen den Stämmen ist dichtes Unterholz und bis in die Baumkronen winden sich Schlinggewächse empor. Überall sieht man herrlich gefärbte Blüten von großem Umfang. Das Tierleben des Urwalds ist auch sehr reich. Große, bunte Schmetterlinge, glänzende Käfer, farbenreiche Kolibris fliegen umher. Papageien, Affen, Eidechsen und Schlangen beleben die Bäume. Im Unterholz lauern Puma und Jaguar auf Beute. Die Wälder liefern Gummi, Chinarinde und wertvolles Nutz- und Farbholz, wie Mahagoni, Rosenholz und ein rotes Farbholz. — Das ganze Gebiet des Amazonen- stroms ist nur schwach von Eingebornen (Indianern) bevölkert. Der südliche Teil Brasiliens liefert sehr viel Kaffee, außerdem Baum- wolle und Zuckerrohr. Im Sande der fließenden Gewässer findet man Diamanten, in den Bergwerken Gold und Silber. Die Hauptstadt Brasiliens heißt Rio de Janeiro (spr. riu de janeru) (700 T. E.j. 12. Guayana ist ein Bergland. An den fruchtbaren Küsten wachsen Zuckerrohr, Baumwolle. Kakao, Kaffee und Pfeffer. Es gehört teils den Engländern, teils den Niederländern und Franzosen. Geographie.

5. Realienbuch für Taubstummen-Anstalten - S. 68

1908 - Schleswig : Bergas
68 den Eingebogen gegessen. Ferner fittben wir schwarze Schwäne, Kasuare und das merkwürdige Schnabeltier. Letzteres lebt in den sumpfigen Küstenstrichen. 3. Die Bewohner Australiens sind teils Eingeborne, teils eingewanderte Europäer. Die Eingebornen, Anstralneger, stehen auf sehr niedriger Bildungs- stufe. Scharenweise ziehen sie in den Steppen und Wüsten umher und wohnen in kümmerlichen Erdhütten oder Höhlen. Sie gehen fast ganz nackt. Ihre Nahrung besteht zum großen Teil aus ansgegrabenen Wurzeln; doch verzehren sie auch allerlei Tiere, als Schlangen und Frösche. Die Anstral- neger sind im Aussterben. — Der Goldreichtum des Landes hat sehr viele Europäer angelockt. Diese wohnen besonders an der südöstlichen Küste. Sie haben die Kartoffel, die Getreidearten und den Tabak hier eingeführt. Diese Pflanzen gedeihen vorzüglich. In Australien wird viel Schafzucht betrieben. 4. Das Festland Australien steht unter englischer Herrschaft. Die Engländer haben das Land in fünf große Kolonien eingeteilt; die wichtigsten sind Südaustralien, Neu-Süd-Wales lspr. nels) und Viktoria. Die be- deutendsten Städte hier sind Adelaide ffpr. ädelüld), Sidney ffpr. sidne) und Melbourne lspr. melbörn). 5. Die Südseeinseln liegen im Stillen Ozean zerstreut. Bemerkens- wert sind Neu-Seeland, Neu-Gninea, die Karolinen-, die Gesellschafts-, die Samoa- und die Sandwichsinseln ffpr. sänduitsch). Ans Nen-Guinea hat Deutschland die Kolonie „Kaiser-Wilhelm-Land". Diese ist etwa y3 so groß wie das Deutsche Reich und hat 130 000 Einwohner. Auch die Bismarck-, die Marschallinseln und ein Teil der Salomon- und der Samoainseln gehören zu Deutschland. Auf den Südseeinseln herrscht ein heißes Klima. Hier gedeihen der Brotfruchtbaum, die Kokos- und die Sagopalme. In den Pflanzungen findet man Baumwolle, Reis, Mais, Zuckerrohr und Tabak. Als Haustiere dienen Hunde und Schweine. Ferner leben auf vielen Inseln Paradiesvögel und verschiedene Papageien. — Auf Nen-Guinea leben die Papuas, die Menschenfresser sind. Sie sind von brauner Hautfarbe und tragen ihr Haar in hohen Kronen. Ihre Wohnungen bauen sie oft auf den Waldbäumen. Erstere bilden eine Art Festung, aus der die Papuas ihre Feinde mit vorher angesammelten Steinen bewerfen.

6. Realienbuch für Taubstummen-Anstalten - S. 52

1908 - Schleswig : Bergas
52 bedeckt sind. Indus, Ganges und Brahmaputra entspringen auf dem Himalaya. Am Fuße des Gebirges ist sumpfiger Urwald, der mit Schilf und Bambusrohr dicht bewachsen ist. Zahllose Löwen, Tiger, Krokodile und giftige Schlangen bewohnen den Urwald. Diesen wilden Tieren fallen jährlich viele Menschen zum Opfer. 2. Südlich von dem Urwald liegt das Tiefland des Indus und Ganges, Hin dostau genannt. Dieses reichbewässerte, warme Tiefland ist besonders fruchtbar. Man erntet mehrere Male jährlich. Es wird Weizen, Reis, Zuckerrohr, Zimmet, Pfeffer, Baumwolle und Indigo hier angebaut. Das sumpfige Deltaland des Ganges und des Brahmaputra ist mit undurchdring- lichen Urwäldern, Dschungeln, bedeckt. In diesen wachsen riesige Palmen, Brotbäume lind Feigenbäume. Nur mit der Axt vermag man sich in diesen Urwald in Indien. Urwäldern einen Weg zu bahnen. Hier ist die Heimat des Tigers, des Elefanten, des Nashorns, riesiger Schlangen, zahlreicher Schildkröten, Kro- kodile, Papageien und Pfauen. Die Elefanten werden gefangen und gezähmt und dienen dann znm Reiten und zum Tragen schwerer Lasten. — Der südliche Teil Vorderindiens ist gebirgig und nur au den Küsten fruchtbar. — Zu Vorderindien gehört die Insel Ceylon, mit ungeheuren Baumwollen- und Kaffeepflanzungen. An ihrer Küste werden Perlen gefischt. 3. Vorderindien steht unter englischer Herrschaft. Es ist stark bevölkert und hat viele große Städte. Die Hauptstadt Kalklitta (1,1 Mll. E.) liegt au einem Mündungsarm des Ganges. Hier residiert der englische Vizekönig. Kalkutta ist die wichtigste Handelsstadt Asiens. Im Innern liegen Delhi und Benares. Bedeutende Handelsstädte sind Madras an der Ostküste und Bombay (spr. bombeh) an der Westküste.

7. Realienbuch für Taubstummen-Anstalten - S. 67

1908 - Schleswig : Bergas
67 sechster Abschnitt. Australien. Meiner als Europa, 9 Mll. cglriu, über 6,8 Mll. E.) 1. Australien liegt südöstlich von Asien und wird vom Stillen und vom Indischen Ozean bespült. Es besteht aus einem Festland und vielen Inseln, die man die Südseeinseln nennt. 2. Das Festland ist wenig gegliedert. Es besteht zum größten Teil aus einer Hochebene. An der Küste findet man im Osten und Südosten Gebirge. Das Innere des Landes ist ein regenarmes Wüstengebiet und besteht Jagd auf Känguruhs. aus kahlen Sandflüchen und rotem Lehmboden. Da in Australien wenig hohe Gebirge sind, ist das Land arm an Flüssen. Der größte Fluß ist der Murray lspr. mörre). Er hat kein festes Flußbett, überschwemmt zur Regenzeit seine Ufergebiete und trocknet im heißen Sommer fast ganz aus. Die andern australischen Flüsse verlieren sich meist im Sande. Ans der Hochebene Austra- liens gibt es große Seen, die in der heißen Jahreszeit fast austrocknen und eine weiße Salzkruste hinterlassen. Im Innern des Landes findet man neben großen Wüsten wenig fruchtbare Grasflächeu und Gegenden, die mit dichtem Dorngestrüpp bewachsen sind. Die Süd- und die Ostküste sind reich bewässert und deshalb findet man hier reichen Pflanzenwuchs. In den Wäldern sieht man Myrtenbäume, Akazien und Gummibäume, die 130 ui hoch werden. Diese Bäume werfen aber keinen Schatten; denn ihre steifen, lederartigen Blätter hängen senkrecht herab. Es gibt dort Bäume, die im Herbst nicht ihr Laub, sondern ihre Rinde abwerfen. In den Wäldern lebt das Känguruh, das seine Jungen in einem Beutel am Bauche trägt. Sein Fleisch wird von

8. Realienbuch für Taubstummen-Anstalten - S. 73

1908 - Schleswig : Bergas
73 Äquator am weitesten voneinander entfernt sind. Sie heißen Meridiane oder Mittagslinien, weil alle Punkte eines solchen Halbkreises zu gleicher Zeit Mittag haben. Auch werden sie Längengrade genannt. Man bezeichnet den Längengrad als den ersten, der über die Sternwarte von Greenwich lspr. grin- nitsch) bei London geht. Man zählt 780 Grad östlicher und 180 Grad westlicher Länge. Die Entfernung eines Ortes vom ersten Meridian ist seine geographische Länge. Köln liegt ungefähr unter dem 7. Grad östlicher Länge. 9. Die Zonen. Durch die Wendekreise und die Polarkreise wird die Oberfläche der Erde in fünf Zonen oder Gürtel geteilt. Zwischen dem nörd- lichen und dem südlichen Wendekreis liegt die heiße Zone. H^r fallen die Sonnenstrahlen über jedem Orte zweimal im Jahre senkrecht auf die Erde, infolgedessen ist es hier sehr heiß. Zwischen dem nördlichen Wendekreis und dem nördlichen Polarkreis liegt die nördliche gemüßigte, und zwischen dem südlichen Wendekreis und dem südlichen Polarkreis die südliche gemäßigte Zone. In den gemäßigten Zonen fallen die Sonnenstrahlen nie senkrecht, sondern stets etwas schräge auf die Erde, daher ist die Wärme hier nur mäßig. Jenseits des nördlichen Polarkreises ist die nördliche kalte Zone, jenseits des südlichen Polarkreises die südliche kalte Zone. In den kalten Zonen fallen die Sonnenstrahlen stets sehr schräg auf die Erde, darum ist es hier fast das ganze Jahr hindurch sehr kalt. Europa liegt größtenteils in der nördlichen gemäßigten, nur der nörd- liche Teil davon in der nördlichen kalten Zone. Asien liegt gleichfalls zum größten Teil in der nördlichen gemäßigten Zone; der nördliche Teil von Asien liegt in der nördlichen kalten, die südlichen Halbinseln und Inseln dagegen in der heißen Zone. Der mittlere Teil Afrikas liegt in der heißen, der nörd- liche Teil in der nördlichen gemäßigten, der südliche Teil in der südlichen gemäßigten Zone. Amerika erstreckt sich von Norden nach Süden durch vier Zonen. Von Australien liegt die nördliche Hälfte in der heißen, die südliche Hälfte in der südlichen gemäßigten Zone. Der Pflanzenwnchs ist in der heißen Zone üppig und farbenprächtig. Wir finden daselbst neben den immergrünen Palmen den Kafieebaum, das Zuckerrohr, den Mais und Reis, die Baumwollenpflanze und die wichtigsten Gewürzpflanzen. In den gemäßigten Zonen gedeihen unsre nützlichen Ge- treidepflanzen und außer den Obstbäumen die herrlichen Laub- und Nadel- bäume des Waldes. In den kalten Zonen wachsen nur verkümmerte Tannen, Moose und Flechten. Die Tiere der heißen Zone sind groß und prächtig, aber oft auch reißend und giftig, wie z. B. die Elefanten, Kamele, Löwen, Tiger, Hyänen und Schlangen. In den gemäßigten Zonen leben unsre Haustiere und die lieblichen Singvögel. In den kalten Zonen finden sich nur Pelz- tiere und Meerbewohner, wie z. B. der Eisbär, der Zobel, das Hermelin, der Walfisch und der Seehund. 2. Der Mensch. Auf der Erde wohnen 1540 Millionen Menschen. Diese sind unter- einander sehr verschieden. Man teilt sie in fünf verschiedene Rassen. 1. Die kaukasische oder weiße Rasse mit weißer oder bräunlicher Haut wohnt

9. Realienbuch für Taubstummen-Anstalten - S. 11

1899 - Schleswig : Bergas
11 Andere Nadelbäume sind die Fichte oder Rottanne, die Weiß- oder Edeltanne, die Lärche und der Wacholder. 8. Feinde der Kiefer. Die Kiefer hat viele Feinde. Zn diesen gehören die Raupen der Nonnen, Kiefernspinner, Kiefernschwärmer und Kiefernwickler. Ein besonders gefährlicher Feind der Kiefer ist aber die Raupe des Kiefernspinners. Der Kiefernspinner ist ein grauer Schmetterling. Sein Weibchen legt im Juni Eier an den Stamm, an die Zweige und an die Nadeln der Kiefer. Ans diesen Eiern kommen Raupen, welche die Nadeln abfressen. Viele solcher Raupen vernichten zuweilen in einigen Wochen den ganzen Nadelwald. 9. Die Birke. Die Birke ist ein schöner Waldbaum. Wegen ihrer weißen Rinde ist sie weithin erkennbar. Ihr Stamm wird nicht besonders dick, aber ziemlich hoch. Ihre Zweige sind sehr dünn, schlank und herabhängend. Die Birke ist ein nützlicher Baum. Das zähe Holz wird von Stellmachern verarbeitet, oder als Brennholz gebraucht. Ans den Wurzeln der Birke werden Pfeifenköpfe ge- schnitzt, und aus der Rinde Schnupftabakdosen gemacht. Junge Birkenstämmchen verarbeitet man zu Faßreifen, und ans den Ruten der dünnen Zweige werden Besen verfertigt. Bohrt man im Frühlinge den Stamm an, so fließt Saft heraus, ans welchem man Birkenwein bereitet. Bei uns ist das Anbohren der Birken verboten. Birk- und Auerhühner, sowie die Raupen des Birkenfalters und Trauer- mantels nähren sich von den Blüten, Knospen und dem Laube der Birke. Der Birkenrüsselkäfer macht ans den Blättern kleine Rollen wie Cigarren oder Tüten und legt seine Eier hinein. Mit der Birke ist die Erle verwandt. 10. Die Eiche. Die Eiche ist der kräftigste und schönste Waldbanm und wird deshalb die Königin der Bäume genannt. Ihre Pfahlwurzel dringt tief in den Erdboden hinein, uiib die Seitenwurzeln verbreiten sich weit umher. Der Stamm wird 25—30 m hoch und ist stärker als der aller anderen Waldbänme. Die Eiche hat eine rissige Rinde und viele starke, große und knorrige Äste. Ihre Blätter sind buchtig; sie bilden am Ende eines Zweiges Sträußchen. Das Eichenlaub wird oft zu Kränzen und Guirlanden benutzt. Die Frucht der Eiche heißt Eichel und sitzt in einem becherförmigen Näpfchen. Die Eiche ist ein sehr nützlicher Baum. Ihre Rinde wird zum Gerben des Leders gebraucht. Das feste, dauerhafte Holz wird als Ban- und Werk- holz benutzt. Die Eicheln sind ein gutes Schweinefutter; auch werden sie geröstet und zu Eichelkaffee gemahlen. Eine Verwandte der Eiche ist die Korkeiche in Spanien und Portugal. 11. Ticrlcbcn auf der Eiche. Die Eiche giebt vielen Tieren Nahrung und Wohnung. In die Blattknospen legen die Gallwespen ihre Eier. Schnecken kriechen langsam den Stamm hinauf, um Eichenblätter zu verzehren. An den Ästen laufen Hirschkäfer und rotbraune Ameisen herum, um sich am Safte der Eiche zu laben. Maikäfer, die schädlichen Raupen des Prozessions- spinners und des Eichenspinners suchen auf der Eiche Nahrung und Wohnung. Der Kuckuck, der Eichelhäher und der Specht sind deshalb eifrige Besucher der Eiche. Hoch oben in ihrem Wipfel hat das flinke Eichhörnchen sein Nest, und abends schlüpft ans dem hohlen Stamme der Waldkauz. a. Die Eichenblatt-Gallwespe. Im Herbste sieht, man oft an der Unterseite von Eichenblättern rotbackige Galläpfel hängen. Öffnet man einen

10. Realienbuch für Taubstummen-Anstalten - S. 26

1899 - Schleswig : Bergas
26 cm den Main. Die eine Hälfte des Landes liegt ans dein Schwarzwalde, die andere Hälfte in der oberrheinischen Tiefebene. Die Gewässer des Landes sind der Rhein mit dem Bodensee, der Neckar und die Donau. 2. Der Schwarzwald ist im Süden am höchsten; hier ist er wild und rauh. Im Norden und Westen hat er niedrige Hügel mit fruchtbarem Boden. Letzterer wird von den fleißigen Bewohnern mit Getreide, Obstbänmen, Wal- nnßbäumen und Weinreben bebaut. Auch fällen sie in den großen Wäldern des Schwarzwaldes Holz zum Bertaus. Dasselbe wird in Flößen die Bäche Thal im Schivarzwalde. hinab zum Rheine und weiter nach dem holzarmen Holland befördert. Ferner treiben sie Viehzucht, verfertigen Strohhüte und Holzwaren, besonders aber die weltbekannten Schwarzwälder Uhren. 3. Die oberrheinische Tiefebene ist infolge des milden Klimas sehr fruchtbar. Da gedeihen Getreide, Wein, Tabak, Hanf und Hopfen vorzüglich. Baden gehört zu den gesegnetsten Ländern Deutschlands. 4. Die Städte Badens liegen teils am Fuße des Schwarzwaldes. Karlsruhe <90 T. E.) ist die schöne Hauptstadt. Der berühmte Badeort Baden-Baden liegt in einem herrlichen Schwarzwaldthale. In Heidelberg am Neckar ist eine Universität. Oberhalb der Stadt liegt die epheubewachsene Ruine des Heidelberger Schlosses, eine der prachtvollsten Schloßrninen, die es giebt. An der Mündung des Neckar in den Rhein liegt Mannheim, eine bedeutende Handelsstadt mit dem größten Rheinhafen Süddeutschlands.
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