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1. Christliche Volksschule oder allgemeiner Unterricht über Gott, die Welt und den Menschen für evangelische Stadt- und Landschulen, die biblische Religionslehre, den evangelischen Katechismus und eine geistliche Liedersammlung, Natur-, Erd- und Himmelskunde, Seelen-, Pflichten-, Zahlen- und Sprachlehre mit Lesestücken nebst der Geschichte enthaltend - S. 68

1854 - Rinteln : Bösendahl
68 Naturkunde. Nutzen der Pflanzen. Die Pflanzen haben einen sehr mannichfaltigen Nutzen. Der größte Theil der Thiere erhalt von den Pflanzen sein Futter. Uns Menschen dienen sie zu Speise und Trank, Kleidung, Erwärmung und Wohnung, mancherlei Geräth- schnften, Arzneien und' Vergnügungen. Keine Pflanze ist an sich unnütz, keine ist bloß schädlich. Wenn wir gleich den Nutzen aller, die uns unnütz scheinen, oder auf eine gewisse Weise schädlich sind, jetzt noch nicht wissen: so wird er doch künftig entdeckt werden. Manche der giftigsten Pflanzen sind Heilmittel in vielen Krankheiten. — Einen allgemeinen und wichtigen Nutzen der Pflanzen überhaupt hat man darin ent- deckt, daß sie die Luft reinigen und verbessern, welches eine von den Ursachen ist, warum das Wohnen auf dem Lande gesunder ist. — Man kann alle Theile der Pflanzen gebrau- chen: den Samen, die Fruchte, die Blätter, Stengel, die Rinde, daö Mark und die Wurzeln. Man kann auch so- wohl entwickelte und reife, als unreife Pflanzen, Schosse und Knospen nützen. Man genießt manche.pflanzen-Früchte entweder roh oder man bereitet sie auf vielerlei Art zu, und macht sie auch dadurch geschickt, daß sie sich lange zum Ge- brauche aufbewahren lassen. Man kann die Pflanzen nach ihren äußern Gestalten in folgenden fünf Abtheilungen übersehen: 1. Bäume. Man theilt die Bäume in W a l d- und Gartenbau- m e. Jene pflanzen sich in den Wäldern fort, diese aber wer- den in den Gärten gezogen. — Die Forstbäume theilt man in Nadel- und Laubholz ein. Die nützlichsten Nadel- hölzer sind bei uns: die Tanne, die Fichte, die Kiefer, der Lerchcnbaum, der Wachholder; unter den ausländischen Bäu- men die Ceder vom Libanon. Unter der großen Menge der Waldbäume, welche zum Laubholz gehören, sind die vorzüg- lichsten : die Eiche, die Buche, die Birke, die Erle, die Ulme, die Esche, der Ahorn, die Linde, die Pappel, die Espe, die Weide, der Vogelbeerbaum. — Die Eiche ist der größte, dickste tind dauerhafteste unter den inländischen Bäumen. Sie wächst in allen Gegenden und fast in jedem Boden, nur nicht auf hohen und kalten Gebirgen. Die daran wach-

2. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 559

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Vii. Die drei colombischen Republiken. dem Orinoco dem Marañon zuneigt, besieht größtenteils unend lichen Ebenen. Ebenso verschieden ist natürlich auch Klima Vergebenen, Fáramos, haben einen Himmel. Andere minder Plateaux bewölkten, feuchten zwar freundlicher kalten baumlos Temperatur selten über 0 7 dennoch liegen bedeutende Städte herrscht tropische ungesunde Thälern am Fuße Gebirge Llanos oder Steppen, welche östlich eine Hälfte dem Orinoco Marañon hinziehen brennend Jahres wahre Wüsten andere nur tatton bedeckt. Ueberall findet nassen Jahreszeit ewigen Frühling oder heißen Sommer haben Unterschied schönsten trockenen einige Gegenden ewig Herbstluft, andere diese Unterschiede grenzen Schnees einander Nebels kann. Ungesund inan Region einem Zuckers einem Lande Indigos hinabsteigen punkte. Das Land wird baren Flüssen durchschnitten eine Strecke weit eigentlich nur tiefsten Thäler einige Küsten allen Richtungen von beträchtlichen Magdalenen Atrato, welcher ration, welcher nur gegen Peru bildet seines Laufes durch wichtigsten Grenze zwischen Venezuela ■■I Cauca, ganz W Orinoco 7 bildet Neu-Granada von Darien mündet 7 Neu-Granada endlich 7 7 einer langen Strecke die südliche Grenze von Ecua dessen linke Nebenflüsse westlichen Theile Tiefebenen strömen Producte Pflan. Welt größer außerordentlich mannigfaltig, denn richten oder geringeren Erhebung Bodens über genau Meeresfläche daß Columbien die Erzeugnisse aller Klimate auf feinen verschiedenen Punk- ten vereinigt. Ein Hauptreichthum des Landes besteht in den edlen Me- tallen, Gold, Platin und Silber. Das Gold findet sich vorzüglich auf dein westlichen Abhange der Anden, namentlich in der Cordillere von Quindiu und im ganzen Cauca-Thale; unter der spanischen Herrschaft durften die reichen Silbergruben nicht bearbeitet werden, um denen von Mexico keinen Abbruch zu thun. Ueberhaupt ist der Bergbau, wie jeder Anbau, noch in der Kindheit; auch die Industrie befriedigt bei weitem nicht das Bedürfniß; und die überaus steilen Gebirge, die überall noch schlechten Wege, besonders in den westlichen Gebirgsgegenden, wo selbst Maulthiere an vielen Stellen nur mit großer Gefahr die Anden übersteigen können, ferner der Mangel au Briicken hemmen die innere Verbindung der Provinzen. Der auswär- tige Handel war bisher gänzlich in den Händen der Europäer, vorzüglich der Engländer. Einwohner. Die Einwohner der drei Repnbliken Columbia, Venezuela und Ecua- dor mögen etwa 5,454,000 betragen. Die Bevölkerung besteht, wie fast in allen Theilen von Amerika, aus einent Gemisch von Europäern, India- nern, Negern. In den nördlichen Gegenden, besonders an den Küsten, sind die Indianer fast ganz verschwunden, und man findet fast nur Weiße, Ne-

3. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 624

1869 - Braunschweig : Schwetschke
624 E. Amerika. Waffen" zu erziehen. Und in einem wie hohen Grade ihm das gelungen, beweist der Krieg mit seinen mächtigen Nachbarn, mit Brasilien und der Argentinischen Republik. Lopez hatte sich seit einer Reihe von Jahren auf einen großen Krieg eingerichtet. Er hatte Offiziere aus allen möglichen Nationalitäten gewonnen, starke Festungen und befestigte Lager erbaut und glaubte endlich sich stark genug, den vorhergesehenen Kampf init Brasilien aufnehmen zu können. Der Krieg begann in Uruguay, wo Revolution und Unruhen eigentlich stets auf der Tagesordnung stehen, hier waren einmal wieder die Parteien der Blau cos und Colorados an einander gerathen. Die Blancos unterlagen den von Brasilien aus unterstützten Colorados und Lopez, der vermöge seiner Politik auf der Seite der Blancos stand, nahm sich ihrer an und erklärte am 30. August 1864, daß er das Verweilen der Brasilianer in Uruguay als einen ca8u8 belli betrachten werde. In Rio Janeiro schenkte man dieser Drohung keine Beachtung; doch der National- congreß von Assnmptzao (Paraguay) ließ nicht lange auf die Kriegs- erklärung warten, schon am 13. December wurde Brasilien der Krieg erklärt. Das Ende dieses 5jährigen Krieges steht nun nahe bevor. Das Staatsgebäude von Francia und den beiden Lopez scheint zu Falle zu kom- men und das arme Land ruinirt zu sein. Ehrgeiz und Herrschsucht haben einmal wieder ein Volk ruinirt. Die Atmungen über den Charakter des Solano Lopez lauten sehr verschieden. Die zahlreichen Fälle von Erschießungen und Ermordungen ganz un- schuldiger Personen beweisen, daß man es hier init einem ähnlichen Scheusal wie Rosas in Buenos-Ayres zu thun hat, doch fehlt es auch nicht an Fürsprechern seiner Gewaltthaten. Der Krieg zwischen Paraguay und Brasilien ist um so bedauernswürdiger, weil wir hier ein Volk zu Grunde gerichtet sehen, das aus einer glücklichen Verbindung der vorhan- denen Bevölkerung mit der eingewanderten hervorgegangen war. Und mit Recht weist Wappäus darauf hin, daß auch ihrer physischen Constitution nach sich diese Mischlingsrace als durchaus entwicklungsfähig gezeigt. Und so bildet die Bevölkerung von Paraguay einen interessanten Beweis für die von den Naturforschern noch hin und wieder bezweifelte dauernde Propa- gationskraft gemischter Menschenracen. Der westliche Theil des Landes ist eben, der mittlere bergig, und zwar zieht sich eine Cordillere so ziemlich von N. nach S. durch das ganze Land. Im S. heißt sie die Cordillera de Villa Rica, in der Mitte C. de Caa- gnazu, im N. C. de Maracayü. Das Übrige Land besteht aus höchst fruchtbaren, sehr reich bewässerten Thälern und Ebenen und senkt sich, nach dem Zusammenfluß der beiden Ströme zu, in sumpfige, periodisch über- schwemmte Gegenden, Esteros, hinab; der östliche Theil des Landes ist von hochstämmigen Urwäldern bedeckt, nur von Indianern bewohnt. Das Kliina ist heiß, sehr angenehm und gesund, halb tropisch und darum der Vegetation besonders günstig. In den drei Sommermonaten (December bis Februar) beträgt die mittlere Temperatur 24" R., die Wintertemperatur erreicht den Gefrierpunkt nicht. Die Bäume verlieren ihre Blätter nie, die Wiesen behalten das ganze Jahr ihre Blumen. Edle Metalle finden sich

4. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 582

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Xl Guyana. Guyana, Guiana oder auch wohl Guayana nennt man im All- gemeinen den Theil der No.-Küste von Süd-Amerika, welcher sich zwischen den Mündungen des Orinoco und des Maranon ausdehnt. In dieser weitesten Bedeutung giebt es daher ein spanisches oder columbisches (jetzt zu Venezuela gehöriges) Guyana, der nördlichste Theil, und ein portugiesi- sches oder brasilisches Guyana, der südlichste Theil des Ganzen, welcher jedoch fast nur am Ufer des Maranon bewohnt ist. Hier aber verstehen toir nur darunter den mittleren, von Engländern, Holländern und Fran- zosen besetzten Theil, welcher sich von der Mündung des Oyapok, unter 4°, bis etwa zum Cap Barima, unter 8'/2° n. Br., erstreckt, und im N. vom Atlantischen Meere, im W. von Venezuela und Brasilien, im S. lind O. von Brasilien mit noch ziemlich unbestimmten Grenzen umgeben wird. Das Ganze umfaßt 8183 Hjm. Die Küste ist hier fast überall ein flaches, fruchtbares, aufgeschwemmtes Land, so daß das Meer weite Strecken des Ufers bedeckt und es den Schiffern schwer wird, sich dem Lande zu nähern und aus dem Anblick des Landes zu unterscheiden, an welcher der verschie- denen benachbarten Flußmündungen sie sich befinden, um so mehr, als der Theil des Ufers, welcher vom Meere überfluthet wird, iiberall mit Wurzel- oder Mangle-Bäumen (Rhizophora Mangle) überwachsen ist, welche, da ihre herabhängenden Zweige Wurzeln schlagen, sich in kurzer Zeit un- glaublich ausbreiten, aber auch ebenso schnell absterben, wenn etwa die s Flüsse oder das Meer den Boden, worauf sie stehen, mit Sand iiberdecken oder durch irgend einen Umstand der Zutritt des Meerwassers abgehalten wird. Auf diesen vom Meerwasser überschwemmten Kiistengürtel folgt die Region der Savannen oder unebenen, ettvas höher liegenden Flächen, welchen wiederum das hier in ungeheuren Massen herabstiirzende Regen- wasser unzählige mit dichten Binsen bewachsene Sümpfe bildet; weiter nach Innen, wohin aber bis jetzt nur wenige Europäer gekommen, erhebt sich das Land zu dicht bewaldeten Bergketten, welche als niedrige Fortsetzungen des großen Gebirgsystems von Parima gegen Osten anzusehen sind. So die Sierra Pacaraima, welche durch die Sierra Canucu in Ver- bindung steht mit der Sierra Acarai östlicher Serrania de Tu-

5. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 627

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Xv. Die La Plata - Staaten. 627 ders besteht Meer am genannt südliche Theil Plata, mehrere Salzseen Landes, vom Ostfuße Beson Anden nichts baumlosen Ebenen gr'ößtentheils sondern Steppen, entweder welcher, wenn man wandelt, oder einein abbrennt. unfruchtbare Wüsten, hohen Graswuchs bedeckt immer feineren Rasen Während man hohen Disteln bewachsen, welche Eindringen verhindern Gneiß findet, erblickt man underte von Meilen weit Nordseite Plata Thonschiefer, Granit südlichen keine Spur von Gestein Innern einmal eschiebe kleinsten - Pampas erscheinen einziges mächtiges Lager Alluviums, welches wahrscheinlich die zahlreichen Flüsse im Laufe von Jahr- tausenden ruhig abgesetzt haben, wie dies Pampas heutigen Tages sichtbar anchen Gewässern Schlammmass Plata beständig zugeführt werden, müssen dessen dem mächtiges. obgleich seichtes Bett breite Mündung Erdbeben engere Grenzen schließen diesen Deltaland umwandeln. Das Phänomen ontalen, niedrigen Ebenen völlig unbekannt Gewässer dieser Ebenen, Seen, Bäche geschwängert Cordova, dem östlichen Vorgebirge Zwischen Andenkette. Tucuman breitet zwischen rnnnen, besonders niedrigen Sierra Gebirgen von geringer über dem Meere, eine weite, höchst dürre, sandige Salzebene oder efflorescirendem Salze bedeckt deren Asche man Soda gewinnt genannt, aus, welche größtenth eine Salsola-Art wächst, aus wird von Schichten abgesetzte nern gesammelt, von niedrigen Ketten grenze bildet, durchzogen zahlreichen Salzseen Steppenseen Pampas während trocknen Jahres, von westliche Theil Landes besonders alten Welt, regelmäßigen Bewoh- Zweigen zum Theil Anden, deren Hauptrücken ç bewaldet zwar feucht, aber durchaus gesund Ebene wird Erscheinung, in Buenos-Ayres 4mal gemäßigt; nur - . • Unter 0 Breite Das Klim nördlichen Theile eine selteiie ~. » Winter. Nebel immer rein, aber die Stürme, besonders Klima man kaum jemals Schnee gesehen 7 Gewitter häufig nördliche dazivischen brechen berüchtigten Pam Ebene Winden veränderlicher Himmel südlichen Gegenden, 9 m heftig äußerst inde, welche Atmosph Den ößten Theil Jahres feucht 7 * f herein, welche von reinigende südwestliche Winde Anden über gestalten ungeschwächter Heftigkeit streichen, häufig zu furchtbaren Orkanen und wieder von gewaltige Staubwolken schwersten Gewittern begleitet Hasen besonders unsicher Wälder 7 Theile Laudes enthalten treiben nördlichen westlichen Harze geben, namentlich viele köstliche Hölzer, welche Farbestoffe Indianer brailchen wußteii ailin. von dem welches gewonnen

6. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 589

1869 - Braunschweig : Schwetschke
»Wm Xii. Brasilien. zum Theil sandig; aber in geringer Entfernung vom Meere erhebt sie sich zu einem waldigen Gebirge, welches indeß wohl nur 3—5000' erreicht. Der Raum vom Meeresufer bis zur Hohe dieses die Küste begleitenden Gebirges ist die oft 30 bis 40 M. breite Region der Urwälder, welche Brasilien so sehr auszeichnen und die Bewunderung aller Reisenden erregen. Nichts in Europa und selbst in den übrigen Welttheilen kommt der Vegetation dieser tropischen Wälder gleich, welche auch, zwar iu ihrer größten Ausdehnung, sich in der nördlichen Tiefebene von der Mündung des Maranon bis auf die Vorberge der Anden mit geringen Unterbrechungen fortziehen. Die Höhe der Bäume, die große Mannigfal- tigkeit derselben, denn nur selten stehen viele von einerlei Art neben ein- ander, die unglaubliche Gedrängtheit der Stämme neben einander, die mächtigen Schlingpflanzen, welche sich bis zu den Gipfeln der höchsten Bäume erheben und die Stämme verbinden; der Duft der Blüthen, die unzähligen buntgefiederten Vögel, vorzüglich Papageien, die sie mit ihrem Geschrei erfüllen; die Zahl der Affen, der Schlangen und Amphibien, welche in diesen Wäldern hausen; das undurchdringliche Dunkel, welches selbst beim hellsten Tageslicht in diesen Wäldern herrscht: alles dieses setzt den Euro päer in Staunen und Bewunderung, während freilich aber auch die heiße und von vielen Regen feuchte Luft, viele gefährliche und schädliche Thiere und Infecten, welche darin Hansen, der Mangel an Nahrungsmitteln und das Zusammentreffen mit den noch in diesen Wäldern zerstreuten, völlig unabhängigen Indianern die Reise durch diese Gegenden ebenso mühsam als gefährlich machen. Uebersteigt man dieses erste Hinderniß und dringt tiefer ins Land, so verändert sich der Anblick desselben gar sehr. Auf die undurchdringlichen Urwälder folgt das innere, 1- bis 2000' hohe Tafelland, auf dem sich zahlreiche, aber niedrige Bergzüge erheben, deren Richtung vorherrschend von N. nach S. läuft und deren höchste Punkte noch weit unter der Schneegrenze zurückbleiben. Mehrere Querketten verbinden jene Parallelketten, deren Lage bewirkt, daß selbst viele der Küste nahe ent- springende Flüsse erst nach langem Laufe das Meer erreichen. Das innere Hochland, welches durch weite Ebenen von den Cordilleren getrennt ist und also keine Vorstufe dieses Gebirgssystems bildet, hat einen ganz verschiedenen Charakter von der Küstenregion. Es ist statt der Urwälder und Hochwal- dung theils mit einzelnen lichten Gehölzen bedeckt, theils besteht es aus so- genannten Campos, weiten hügligen Vergebenen, die mit dürren Gräsern, hier und da mit niedrigen Gebüschen und einer viel spärlicheren Vegetation bedeckt sind. Diese gehen in einzelnen Gegenden in höchst trockene, ganz sandige Flächen, mit einer äußerst armseligen Pflanzendecke, besonders in der trockenen Zeit, bekleidet, über, wie namentlich die Campos Parecis im nordwestlichen Theile von Matto Grosso, und die dünne Bevölkerung dieser Striche vermag daselbst nur von Viehzucht ihren Unterhalt zu gewin- nen. Eigentliche, völlig unfruchtbare Wüsten, wie in Afrika giebt es jedoch nicht. Das Klima ist dagegen auf diesen Vergebenen, welche sich zwischen den Bergketten ausbreiten, viel gemäßigter und gesunder als an der Küste und iu den Wäldern, und selbst in den höchsten Gegenden (in Minas Geraös) gehören leichte Nachtfröste zu den Seltenheiten. Der ganze nörd- liche Theil Brasiliens, welchen der Maranon durchströmt, bildet eine un«

7. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 635

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Xvi. Patagonien. äußerste wohl ein den Europäern fast nur an den Küsten einigermaßen irthbares Land, witd die von Amerika bezeichnet. Es ist im 39 bis zum 54° s. Br., von Rio Negro bis zum Dasselbe erstreckt sich etwa vom F auf der Halbinsel Braun schweig, an der Magelhaens-L>traße, und mag 16,000 bis 17,000 ^M. enthalten. Die östliche Küste ist meist flach, sandig, be- sitzt keine vorliegende Inseln, aber weite Meerbusen, wie die Golfe von S. Matias und S. George; die westliche Küste dagegen, gegen welche die parallel laufende Cordillere der Anden schroff abfällt, ist felsig, steil, sehr zerrissen, von tiefen und schmalen Buchten (Esteros der Spanier), ähnlich Fjorden !t. Von den wenigen Flüssen, welche von den Meer östlich erreichen, kennt man nur den Rio Halbinseln südlich stießt Eh Die Kette der Anden, welche an der Magelhaens-Straße beginnt, aber noch auf Feuerland hinübersctzt erhebt sich steil aus dem Meere und nimmt, als einfache Kette gegen N. streichend, bald an Höhe beträchtlich zu; sie steigt zwischen 3700' und 7500' über den Ocean empor; ihr Scheitelpunkt ist der Nevado Danteles (7530'), dem der Chayapiren oder Minchimadom (7500') und der (7050') zunächst stehen. Vom Fuße bis zu einer gewissen Höhe ebirge größtentheils dicht aber aus der in den Magelhaens-Straße Gletscher herabreichenden Region des ewigen Schnees, welche cane (z. B. an der Grenze von Chile 3400' beginnt, ziehen sich mächtige ihren Gipfeln finden sich mehrere Vul- friiher Zahl trieben worden. Der Boden hier an der Westküste ist stets naß, mild, gleichförmig, aber fast beständig herrschen Regen und Ne- : brechen furchtbare Stürme aus. Die Wälder, welche das Ge- Theil bedecken, bestehen ans immergrünen Buchen, Birken und aromatischen Wintern große östlich sich

8. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 636

1869 - Braunschweig : Schwetschke
636 E. Amerika. mehreren Terrassen zum Meere senkende Ebene scheint keine Gebirgszüge zu enthalten und ist baumlos und arm an Vegetation, oder hat höchstens hin und wieder einige lichte Wälder, besitzt wenig Quel- len, aber desto mehr Sümpfe, Seen und wahre Steppen. Unmittelbar südlich vom Gebiete von Buenos-Ahres bis etwa zum 40" Br. breiten sich Süd- die weiten, meist sandigen und dürren Ebenen der P licher Landstrich) ohne Wälder ohne Anbau, auch nicht überall unfruchtbar, und bietet im N. uner- meßliche Viehweiden dar. Die Vegetation besteht jedoch großentheils nur ans zerstreuten Büscheln sparriger Gräser, welche mit einigen dornigen Sträuchern wechseln, zwischen denen einzelne Cacteen stehen. Ist auch das nicht so streng und unfreundlich zeichnet sich doch verhältni oft so durch schnelle Temperaturänderungen, durch heiße Sommer vor der Westküste aus. ; Verschiedenheit erklärt sich leicht daraus, daß die westlichen Winde Feuchtigkeit an der Andenkette absetzen (ähnlich wie in Norwegen), während östlich davon in welche hier r Patagoniens sehr selten eintreten. Von den Thieren, welche im nördlichen Theile zahlreiche Heerden vorzüglich Größe Füchse, amerikanische Strauße, Rebhühner der und Pferde, 3 Esels, Hasen, Das ganze Land ist noch gegenwärtig in den Händen der Urbevölkerung, welche mit dem all- gemeinen Namen der Patagonier belegt wird und aus verschiedenen, aber nicht zahlreichen Stämmen besteht. Die wichtigsten derselben sind: die Aucas oder Mo lutsche (d. h. Kriegervolk), welche gewöhnlich von den Spaniern Araucaner genannt werden und vielleicht nur im Nw. des Landes aus ihren Wohnsitzen an der Südsee sich über die Anden ostwärts verbreitet Die Pueltsche (d. i. Ostvolk) und Tehuel-het (Südvolk), welche fast das ganze Land im O. der Anden und von den haben Platas bis zum Feuerlande einnehmen sich renzen La neu durch Sprache und Sitten und sind in viele kleine Horden zersplittert; diesen wird eigentlich der Name Patagonier gegeben; ihre Zahl soll nicht mehr als 4000 Erwachsene betragen. Sie fielen den ersten hier gelandeten Europäern durch ihre Größe auf, und man fabelte bald von einem Volke von Riesen. •e Beobachtung hat im Ganzen bestätigt, daß igs' eine ungewöhnliche Höhe erreicht; fast alle - hoch, selten aber über 6', dabei sind sie äußerst i ;ebant. Sie kleiden sich, ungeachtet der hier schon schulterig und kräftig pfindlichen Strenge des veränderlichen Klimas, nur sehr nachlässig in Thier- häute, haben keine festen Wohnsitze, sind beritten, wissen den Lazo und die Bola gut zu brauchen und leben von Viehzucht, Jagd und vom Raube; sie werden als stets wandernd, nach der Jahreszeit vom Rio Negro bis zur Magelhaens-Straße, als freiheitsliebend, kriegerisch und raubsüchtig geschil- dert, und sind mit den Colonisten von Buenos-Ahres fast immer in Fehden gewesen. Von Zweigen der Araucaner, welche sich ebenfalls durch ihre hohe Statur auszeichnen, leben ferner: in den Anden das nomadisirende und räuberische Hirtenvolk der Pehuen-tsche, welche oft, den Tataren

9. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 612

1869 - Braunschweig : Schwetschke
612 E. Amerika. Der nördliche Theil der Serra ist durch Wunderwald *) häufig durch- forscht worden. Es bildet hier die Serra St. Miguel, ein Ausläufer der Serra Gerat, die Wasserscheide zwischen dem Rio Negro und dem Rio Jtapocu oder zwischen den östlich und westlich abfließenden Gewässern. Der Thonschiefer westlichen Abhange es folgen Sandsleinformation mit einem mächtigen Lager bituminösen Kohlenschiefers. Das Gebirge erhebt sich in ungleicher Entfernung von der Küste des Atlantischen Oceans zunächst als ein niederes in Ketten und Berggruppen, dann allmälig höher steigendes Plateaugebirge, das im Osten, also der Küste zu, seine Steilseite zeigt, während es im Westen in sich sehr allmälig senkende Plateaux zum La Plata - Gebiete verflacht. Es zeigt also etwa die Form wie das Erzgebirge von Böhmen aus, das sich in Sachsen nach der Elbe zu verflacht. Die Flüsse an der Oslseite des Gebirges, welche dem Atlantischen Meere zufließen, sind nicht sehr bedeutend. Der bedeutendste unter ihnen ist der Rio Itajahy Assu oder kurz der Jtajahy Im Flußgebiete dieses Stromes deutschen und Brusque. Wald bestände östliche Abhang doch breiten sich hie und da kleine Grasfläch lichte Blößen Hochebene aufsteigend, gewinnt der Wald Aus dem Urwald des Küsten- Charakter gleich mäßiger Hochbestände, wie sie die Forstcultur Stande ist. Es finden sich hier Pinien von 40 Meter Höhe und 21/ Meter Waldbäumen finden sich hier, eben südlich vom Rio Negro, der so werthvolle „Mate beerbäume. — Unter den iaadbaren sind Unter den jagdbaren Thieren finden sich Schweine, Rehe ire, Paccas, Gürtelthiere, Hühner rc., die reißenden durch die schwarze Unze, den Puma und den gefleckten Thiere finder Wunderwald bei seinen häufigen beim Aufbrechen der Serra = daß sie dem Pfad Straße nicht zu Gesicht kamen. Giftige Schl Ganzen nur selten von Unglücksfällen. allerdings, doch hört Die Eingeborenen, Bugger (Indianer vom Stamm der Botocuden), à à ^ à * E à à . ^ à- à a ^ à I noch vorhanden sein, doch sie ziehen sich brechenden Cultur zurück. Den vorgeschobenen Ans nicht so beunruhigend herein Vorsicht unseren größeren Städten Europas. Das Klima ist je nach der Lage, wie ja auch land verschieden. nicht ö das Gesindel in i uns in Deutsch schön zu bezeichnen Winter mild, ohne Schnee, Nachtfröste selten und ihre Uebergangsjahreszeiten wundervoll. Häufige bildung und durchfeuchten die Lust; zahlreiche die Hitze *) Den sehr interessanten mir im Manuscript vorliegenden Bericht, des im ver- angenen Jahre verstorbenen Wunderwald, werde ich in einer unserer geographischen 'eitschriften mit einer Karte veröffentlichen. L.

10. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 616

1869 - Braunschweig : Schwetschke
616 E. Amerika. flächengestalt nach schließt sich der südliche Theil der Provinz Uruguay an. Ein wellenförmiges, zuweilen von niedrigen Gebirgszügen unterbrochenes Weideland erstreckt sich in der Osthälfte von Süden her ungefähr bis 29%° s. Br., in der Westhälfte dagegen etwas weiter nach Norden, und zwar um so weiter, je näher dem Uruguay. Diese unabsehbaren Grasfelder, die Campos der Brasilianer, hat man öfters mit der vom Sturm bewegten Oberfläche des Meeres in vergrößertem Maßstabe verglichen, und in der That reiht sich nicht selten, gleich den Wellen des Oceans, Hügel an Hügel; doch bilden diese zwischen großen benachbarten Flüssen meh/niedrige, unbe- waldete Höhenzüge, Cochilhas (spr. Kuschiljas) genannt, die in vielen Fällen den langen Wagenzügen als Natnrstraßen dienen. Die ganze Tiefebene, die bei weitem den größeren Theil der Provinz umfaßt, bezeichnet der Bra- silianer als Campanha. Ans der Nordseite des Rio Jacuhy, 5 bis 7 Legoas von ihm entfernt, verwandeln sich jene Hügel der Campos in höhere, mit dichtem Wald bedeckte Berge, deren Rand, die Costa da Serra, dem Jacuhy ziemlich parallel, von Westen nach Osten bis in die Nähe der Küste ver- läuft. Hier wendet sich die Costa vor der Region der zahlreichen Lagoas nach Norden 'und setzt sich, immer durch einen schmalen Küstenstrich vom Ocean getrennt, bis in die Provinz St. Catharina fort. Mit dieser Costa da Serra beginnt ein Gebirgsgürtel, der sich in einer durchschnittlichen Breite von 6 bis 7 Legoas quer durch die ganze Provinz von der Seeküste bis zum Uruguay hinzieht, jenseits des oberen Jacuhy nach dem Uruguay hin immer flacher wird und stich endlich in dem 'Thale 'dieses Stromes verliert. Dieser ganze, nach Norden zu terrassenförmig ansteigende Gebirgs- gürtel ist mit dichtem Wald bedeckt, der auch den Namen Urwald führt, und in welchem die deutschen Colonien angelegt sind. Das Hochland, die Serra Geral, besitzt gleich dein Tieflande eine wellenförmige Oberfläche, deren Hügel jedoch im Allgemeinen steilere und oft mit Felsentriimmern be- deckte Abhänge haben. Die ganze Provinz zerfällt nach der Beschaffenheit ihrer Oberfläche von S. nach N. in das Tiefland (Campanha), die Ter- rasse oder den Urwald, und das Hochland oder die Serra. Die Hauptstadt der Provinz, Porto A leg re, liegt auf einer An- höhe, die sich als Landzunge in den Guahyba, ein Wasser, das oberhalb der Stadt den Gravatahy, den Rio dos Sinos, den Rio Cahy und Rio Jacuhy in sich aufnimmt und in den Lagoa dos Patos mündet. Vom Hafen aus gesehen, gewährt die Stadt einen freundlichen, doch etwas ein- förmigen Anblick, denn die auf einein Hügel gelegene und terrassenförmig ansteigende Häusermasse entbehrt der Bäume, lind auch der Hintergrund wird von allzu fernen, baumlosen Bergen gebildet. A. Lallemant entzückte der Blick, die Aussicht oben vor der Kirche und dem Theater, die auch hier, wie in manchen deutschen Städten, auf einem Platze neben einander stehen. Es trat ihm hier das Bild des Ukleisees und die ganze Gegend vom reizen- den Eutin und Plön vor die Seele. Dort wie hier fließen Land, Wald, Süßwasser und Wiesen förinlich in einander. Dort im Norden, sagt er, ist freilich der Zuschnitt dem Raume nach bescheidener, der Baumwuchs, Buchen, Birken, Eichen, vielleicht größer. Am Jacuhy und Gliahyba sind Palinen, Akazien, Businien lind Myrten tonangebend. Die Stadt hat im
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