68 Naturkunde.
Nutzen der Pflanzen.
Die Pflanzen haben einen sehr mannichfaltigen Nutzen.
Der größte Theil der Thiere erhalt von den Pflanzen sein
Futter. Uns Menschen dienen sie zu Speise und Trank,
Kleidung, Erwärmung und Wohnung, mancherlei Geräth-
schnften, Arzneien und' Vergnügungen. Keine Pflanze ist an
sich unnütz, keine ist bloß schädlich. Wenn wir gleich den
Nutzen aller, die uns unnütz scheinen, oder auf eine gewisse
Weise schädlich sind, jetzt noch nicht wissen: so wird er doch
künftig entdeckt werden. Manche der giftigsten Pflanzen sind
Heilmittel in vielen Krankheiten. — Einen allgemeinen und
wichtigen Nutzen der Pflanzen überhaupt hat man darin ent-
deckt, daß sie die Luft reinigen und verbessern, welches eine
von den Ursachen ist, warum das Wohnen auf dem Lande
gesunder ist. — Man kann alle Theile der Pflanzen gebrau-
chen: den Samen, die Fruchte, die Blätter, Stengel, die
Rinde, daö Mark und die Wurzeln. Man kann auch so-
wohl entwickelte und reife, als unreife Pflanzen, Schosse und
Knospen nützen. Man genießt manche.pflanzen-Früchte
entweder roh oder man bereitet sie auf vielerlei Art zu, und
macht sie auch dadurch geschickt, daß sie sich lange zum Ge-
brauche aufbewahren lassen.
Man kann die Pflanzen nach ihren äußern Gestalten
in folgenden fünf Abtheilungen übersehen:
1. Bäume.
Man theilt die Bäume in W a l d- und Gartenbau-
m e. Jene pflanzen sich in den Wäldern fort, diese aber wer-
den in den Gärten gezogen. — Die Forstbäume theilt man
in Nadel- und Laubholz ein. Die nützlichsten Nadel-
hölzer sind bei uns: die Tanne, die Fichte, die Kiefer, der
Lerchcnbaum, der Wachholder; unter den ausländischen Bäu-
men die Ceder vom Libanon. Unter der großen Menge der
Waldbäume, welche zum Laubholz gehören, sind die vorzüg-
lichsten : die Eiche, die Buche, die Birke, die Erle, die Ulme,
die Esche, der Ahorn, die Linde, die Pappel, die Espe, die
Weide, der Vogelbeerbaum. — Die Eiche ist der größte,
dickste tind dauerhafteste unter den inländischen Bäumen.
Sie wächst in allen Gegenden und fast in jedem Boden,
nur nicht auf hohen und kalten Gebirgen. Die daran wach-
Vii. Die drei colombischen Republiken.
dem Orinoco
dem Marañon zuneigt, besieht größtenteils
unend
lichen Ebenen. Ebenso verschieden ist natürlich auch
Klima
Vergebenen, Fáramos, haben einen
Himmel. Andere minder
Plateaux
bewölkten, feuchten
zwar freundlicher
kalten
baumlos
Temperatur
selten über
0
7
dennoch liegen
bedeutende Städte
herrscht tropische ungesunde
Thälern
am Fuße
Gebirge
Llanos oder Steppen, welche
östlich
eine Hälfte
dem Orinoco
Marañon hinziehen
brennend
Jahres wahre Wüsten
andere
nur
tatton bedeckt. Ueberall findet
nassen Jahreszeit
ewigen Frühling oder heißen Sommer haben
Unterschied
schönsten
trockenen
einige Gegenden ewig Herbstluft, andere
diese Unterschiede grenzen
Schnees
einander
Nebels
kann. Ungesund
inan
Region
einem
Zuckers
einem Lande
Indigos hinabsteigen
punkte. Das Land wird
baren Flüssen durchschnitten
eine Strecke weit
eigentlich nur
tiefsten Thäler
einige Küsten
allen Richtungen von beträchtlichen
Magdalenen
Atrato, welcher
ration, welcher nur
gegen Peru bildet
seines Laufes durch
wichtigsten
Grenze zwischen Venezuela
■■I Cauca, ganz W
Orinoco
7
bildet
Neu-Granada
von Darien mündet
7
Neu-Granada
endlich
7
7
einer langen Strecke die südliche Grenze von Ecua
dessen linke Nebenflüsse
westlichen Theile
Tiefebenen strömen
Producte
Pflan.
Welt
größer
außerordentlich mannigfaltig, denn
richten
oder geringeren Erhebung
Bodens über
genau
Meeresfläche
daß Columbien die Erzeugnisse aller Klimate auf feinen verschiedenen Punk-
ten vereinigt. Ein Hauptreichthum des Landes besteht in den edlen Me-
tallen, Gold, Platin und Silber. Das Gold findet sich vorzüglich auf dein
westlichen Abhange der Anden, namentlich in der Cordillere von Quindiu
und im ganzen Cauca-Thale; unter der spanischen Herrschaft durften die
reichen Silbergruben nicht bearbeitet werden, um denen von Mexico keinen
Abbruch zu thun. Ueberhaupt ist der Bergbau, wie jeder Anbau, noch in
der Kindheit; auch die Industrie befriedigt bei weitem nicht das Bedürfniß;
und die überaus steilen Gebirge, die überall noch schlechten Wege, besonders
in den westlichen Gebirgsgegenden, wo selbst Maulthiere an vielen Stellen
nur mit großer Gefahr die Anden übersteigen können, ferner der Mangel
au Briicken hemmen die innere Verbindung der Provinzen. Der auswär-
tige Handel war bisher gänzlich in den Händen der Europäer, vorzüglich
der Engländer.
Einwohner.
Die Einwohner der drei Repnbliken Columbia, Venezuela und Ecua-
dor mögen etwa 5,454,000 betragen. Die Bevölkerung besteht, wie fast
in allen Theilen von Amerika, aus einent Gemisch von Europäern, India-
nern, Negern. In den nördlichen Gegenden, besonders an den Küsten, sind
die Indianer fast ganz verschwunden, und man findet fast nur Weiße, Ne-
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Extrahierte Personennamen: Atrato Ecua Mexico
Extrahierte Ortsnamen: Peru Venezuela
■■I_Cauca Columbia Venezuela Amerika
624
E. Amerika.
Waffen" zu erziehen. Und in einem wie hohen Grade ihm das gelungen,
beweist der Krieg mit seinen mächtigen Nachbarn, mit Brasilien und der
Argentinischen Republik. Lopez hatte sich seit einer Reihe von Jahren auf
einen großen Krieg eingerichtet. Er hatte Offiziere aus allen möglichen
Nationalitäten gewonnen, starke Festungen und befestigte Lager erbaut und
glaubte endlich sich stark genug, den vorhergesehenen Kampf init Brasilien
aufnehmen zu können. Der Krieg begann in Uruguay, wo Revolution und
Unruhen eigentlich stets auf der Tagesordnung stehen, hier waren einmal
wieder die Parteien der Blau cos und Colorados an einander gerathen.
Die Blancos unterlagen den von Brasilien aus unterstützten Colorados und
Lopez, der vermöge seiner Politik auf der Seite der Blancos stand, nahm
sich ihrer an und erklärte am 30. August 1864, daß er das Verweilen der
Brasilianer in Uruguay als einen ca8u8 belli betrachten werde. In Rio
Janeiro schenkte man dieser Drohung keine Beachtung; doch der National-
congreß von Assnmptzao (Paraguay) ließ nicht lange auf die Kriegs-
erklärung warten, schon am 13. December wurde Brasilien der Krieg
erklärt.
Das Ende dieses 5jährigen Krieges steht nun nahe bevor. Das
Staatsgebäude von Francia und den beiden Lopez scheint zu Falle zu kom-
men und das arme Land ruinirt zu sein.
Ehrgeiz und Herrschsucht haben einmal wieder ein Volk ruinirt. Die
Atmungen über den Charakter des Solano Lopez lauten sehr verschieden.
Die zahlreichen Fälle von Erschießungen und Ermordungen ganz un-
schuldiger Personen beweisen, daß man es hier init einem ähnlichen
Scheusal wie Rosas in Buenos-Ayres zu thun hat, doch fehlt es auch
nicht an Fürsprechern seiner Gewaltthaten. Der Krieg zwischen Paraguay
und Brasilien ist um so bedauernswürdiger, weil wir hier ein Volk zu
Grunde gerichtet sehen, das aus einer glücklichen Verbindung der vorhan-
denen Bevölkerung mit der eingewanderten hervorgegangen war. Und mit
Recht weist Wappäus darauf hin, daß auch ihrer physischen Constitution
nach sich diese Mischlingsrace als durchaus entwicklungsfähig gezeigt. Und
so bildet die Bevölkerung von Paraguay einen interessanten Beweis für die
von den Naturforschern noch hin und wieder bezweifelte dauernde Propa-
gationskraft gemischter Menschenracen.
Der westliche Theil des Landes ist eben, der mittlere bergig, und zwar
zieht sich eine Cordillere so ziemlich von N. nach S. durch das ganze Land.
Im S. heißt sie die Cordillera de Villa Rica, in der Mitte C. de Caa-
gnazu, im N. C. de Maracayü. Das Übrige Land besteht aus höchst
fruchtbaren, sehr reich bewässerten Thälern und Ebenen und senkt sich, nach
dem Zusammenfluß der beiden Ströme zu, in sumpfige, periodisch über-
schwemmte Gegenden, Esteros, hinab; der östliche Theil des Landes ist
von hochstämmigen Urwäldern bedeckt, nur von Indianern bewohnt. Das
Kliina ist heiß, sehr angenehm und gesund, halb tropisch und darum der
Vegetation besonders günstig. In den drei Sommermonaten (December
bis Februar) beträgt die mittlere Temperatur 24" R., die Wintertemperatur
erreicht den Gefrierpunkt nicht. Die Bäume verlieren ihre Blätter nie, die
Wiesen behalten das ganze Jahr ihre Blumen. Edle Metalle finden sich
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Personennamen: Lopez Lopez August Lopez Rosas
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Brasilien Argentinischen_Republik Uruguay Brasilien Uruguay Rio
Janeiro Paraguay Francia Buenos-Ayres Paraguay Brasilien Paraguay
Xl Guyana.
Guyana, Guiana oder auch wohl Guayana nennt man im All-
gemeinen den Theil der No.-Küste von Süd-Amerika, welcher sich zwischen
den Mündungen des Orinoco und des Maranon ausdehnt. In dieser
weitesten Bedeutung giebt es daher ein spanisches oder columbisches (jetzt
zu Venezuela gehöriges) Guyana, der nördlichste Theil, und ein portugiesi-
sches oder brasilisches Guyana, der südlichste Theil des Ganzen, welcher
jedoch fast nur am Ufer des Maranon bewohnt ist. Hier aber verstehen
toir nur darunter den mittleren, von Engländern, Holländern und Fran-
zosen besetzten Theil, welcher sich von der Mündung des Oyapok, unter 4°,
bis etwa zum Cap Barima, unter 8'/2° n. Br., erstreckt, und im N.
vom Atlantischen Meere, im W. von Venezuela und Brasilien, im S. lind
O. von Brasilien mit noch ziemlich unbestimmten Grenzen umgeben wird.
Das Ganze umfaßt 8183 Hjm. Die Küste ist hier fast überall ein flaches,
fruchtbares, aufgeschwemmtes Land, so daß das Meer weite Strecken des
Ufers bedeckt und es den Schiffern schwer wird, sich dem Lande zu nähern
und aus dem Anblick des Landes zu unterscheiden, an welcher der verschie-
denen benachbarten Flußmündungen sie sich befinden, um so mehr, als der
Theil des Ufers, welcher vom Meere überfluthet wird, iiberall mit Wurzel-
oder Mangle-Bäumen (Rhizophora Mangle) überwachsen ist, welche,
da ihre herabhängenden Zweige Wurzeln schlagen, sich in kurzer Zeit un-
glaublich ausbreiten, aber auch ebenso schnell absterben, wenn etwa die
s
Flüsse oder das Meer den Boden, worauf sie stehen, mit Sand iiberdecken
oder durch irgend einen Umstand der Zutritt des Meerwassers abgehalten
wird. Auf diesen vom Meerwasser überschwemmten Kiistengürtel folgt die
Region der Savannen oder unebenen, ettvas höher liegenden Flächen,
welchen wiederum das hier in ungeheuren Massen herabstiirzende Regen-
wasser unzählige mit dichten Binsen bewachsene Sümpfe bildet; weiter nach
Innen, wohin aber bis jetzt nur wenige Europäer gekommen, erhebt sich
das Land zu dicht bewaldeten Bergketten, welche als niedrige Fortsetzungen
des großen Gebirgsystems von Parima gegen Osten anzusehen sind. So
die Sierra Pacaraima, welche durch die Sierra Canucu in Ver-
bindung steht mit der Sierra Acarai
östlicher Serrania de Tu-
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
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Xv. Die La Plata - Staaten.
627
ders besteht
Meer
am
genannt
südliche Theil
Plata,
mehrere Salzseen
Landes, vom Ostfuße
Beson
Anden
nichts
baumlosen Ebenen
gr'ößtentheils
sondern Steppen, entweder
welcher, wenn man
wandelt, oder
einein
abbrennt.
unfruchtbare Wüsten,
hohen Graswuchs bedeckt
immer feineren Rasen
Während man
hohen Disteln bewachsen, welche
Eindringen verhindern
Gneiß findet, erblickt man
underte von Meilen weit
Nordseite
Plata Thonschiefer, Granit
südlichen keine Spur von Gestein
Innern
einmal
eschiebe
kleinsten
-
Pampas erscheinen
einziges mächtiges Lager
Alluviums, welches wahrscheinlich die zahlreichen Flüsse im Laufe von Jahr-
tausenden ruhig abgesetzt haben, wie dies
Pampas heutigen Tages sichtbar
anchen Gewässern
Schlammmass
Plata beständig zugeführt werden, müssen dessen
dem
mächtiges.
obgleich
seichtes Bett
breite Mündung
Erdbeben
engere Grenzen schließen
diesen
Deltaland umwandeln. Das Phänomen
ontalen, niedrigen Ebenen völlig unbekannt
Gewässer dieser Ebenen, Seen, Bäche
geschwängert
Cordova, dem östlichen Vorgebirge
Zwischen
Andenkette.
Tucuman breitet
zwischen
rnnnen, besonders
niedrigen Sierra
Gebirgen von
geringer
über dem Meere, eine weite, höchst dürre, sandige Salzebene
oder
efflorescirendem Salze bedeckt
deren Asche man Soda gewinnt
genannt, aus, welche größtenth
eine Salsola-Art wächst, aus
wird
von
Schichten abgesetzte
nern gesammelt,
von niedrigen Ketten
grenze bildet, durchzogen
zahlreichen Salzseen
Steppenseen
Pampas
während
trocknen Jahres,
von
westliche Theil
Landes
besonders
alten Welt,
regelmäßigen
Bewoh-
Zweigen
zum Theil
Anden, deren Hauptrücken
ç
bewaldet
zwar feucht, aber durchaus gesund
Ebene wird
Erscheinung, in Buenos-Ayres
4mal
gemäßigt; nur
- . •
Unter
0
Breite
Das Klim
nördlichen Theile
eine selteiie
~. »
Winter. Nebel
immer rein, aber die Stürme, besonders
Klima
man kaum jemals Schnee gesehen
7
Gewitter häufig
nördliche
dazivischen brechen
berüchtigten Pam
Ebene
Winden veränderlicher
Himmel
südlichen Gegenden,
9 m
heftig
äußerst
inde, welche
Atmosph
Den
ößten Theil
Jahres
feucht
7
* f
herein, welche von
reinigende südwestliche Winde
Anden
über
gestalten
ungeschwächter Heftigkeit streichen, häufig zu furchtbaren Orkanen
und wieder von
gewaltige Staubwolken
schwersten Gewittern begleitet
Hasen besonders unsicher
Wälder
7
Theile
Laudes enthalten
treiben
nördlichen
westlichen
Harze geben, namentlich
viele köstliche Hölzer, welche Farbestoffe
Indianer
brailchen wußteii
ailin. von dem
welches
gewonnen
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
»Wm
Xii. Brasilien.
zum Theil sandig; aber in geringer Entfernung vom Meere erhebt sie sich
zu einem waldigen Gebirge, welches indeß wohl nur
3—5000' erreicht. Der Raum vom Meeresufer bis zur Hohe dieses die
Küste begleitenden Gebirges ist die oft 30 bis 40 M. breite Region der
Urwälder, welche Brasilien so sehr auszeichnen und die Bewunderung aller
Reisenden erregen. Nichts in Europa und selbst in den übrigen Welttheilen
kommt der Vegetation dieser tropischen Wälder gleich, welche auch,
zwar iu ihrer größten Ausdehnung, sich in der nördlichen Tiefebene von
der Mündung des Maranon bis auf die Vorberge der Anden mit geringen
Unterbrechungen fortziehen. Die Höhe der Bäume, die große Mannigfal-
tigkeit derselben, denn nur selten stehen viele von einerlei Art neben ein-
ander, die unglaubliche Gedrängtheit der Stämme neben einander, die
mächtigen Schlingpflanzen, welche sich bis zu den Gipfeln der höchsten
Bäume erheben und die Stämme verbinden; der Duft der Blüthen, die
unzähligen buntgefiederten Vögel, vorzüglich Papageien, die sie mit ihrem
Geschrei erfüllen; die Zahl der Affen, der Schlangen und Amphibien, welche
in diesen Wäldern hausen; das undurchdringliche Dunkel, welches selbst beim
hellsten Tageslicht in diesen Wäldern herrscht: alles dieses setzt den Euro
päer in Staunen und Bewunderung, während freilich aber auch die heiße
und von vielen Regen feuchte Luft, viele gefährliche und schädliche Thiere
und Infecten, welche darin Hansen, der Mangel an Nahrungsmitteln und
das Zusammentreffen mit den noch in diesen Wäldern zerstreuten, völlig
unabhängigen Indianern die Reise durch diese Gegenden ebenso mühsam
als gefährlich machen. Uebersteigt man dieses erste Hinderniß und dringt
tiefer ins Land, so verändert sich der Anblick desselben gar sehr. Auf die
undurchdringlichen Urwälder folgt das innere, 1- bis 2000' hohe Tafelland,
auf dem sich zahlreiche, aber niedrige Bergzüge erheben, deren Richtung
vorherrschend von N. nach S. läuft und deren höchste Punkte noch weit
unter der Schneegrenze zurückbleiben. Mehrere Querketten verbinden jene
Parallelketten, deren Lage bewirkt, daß selbst viele der Küste nahe ent-
springende Flüsse erst nach langem Laufe das Meer erreichen. Das innere
Hochland, welches durch weite Ebenen von den Cordilleren getrennt ist und
also keine Vorstufe dieses Gebirgssystems bildet, hat einen ganz verschiedenen
Charakter von der Küstenregion. Es ist statt der Urwälder und Hochwal-
dung theils mit einzelnen lichten Gehölzen bedeckt, theils besteht es aus so-
genannten Campos, weiten hügligen Vergebenen, die mit dürren Gräsern,
hier und da mit niedrigen Gebüschen und einer viel spärlicheren Vegetation
bedeckt sind. Diese gehen in einzelnen Gegenden in höchst trockene, ganz
sandige Flächen, mit einer äußerst armseligen Pflanzendecke, besonders in
der trockenen Zeit, bekleidet, über, wie namentlich die Campos Parecis
im nordwestlichen Theile von Matto Grosso, und die dünne Bevölkerung
dieser Striche vermag daselbst nur von Viehzucht ihren Unterhalt zu gewin-
nen. Eigentliche, völlig unfruchtbare Wüsten, wie in Afrika giebt es jedoch
nicht. Das Klima ist dagegen auf diesen Vergebenen, welche sich zwischen
den Bergketten ausbreiten, viel gemäßigter und gesunder als an der Küste
und iu den Wäldern, und selbst in den höchsten Gegenden (in Minas
Geraös) gehören leichte Nachtfröste zu den Seltenheiten. Der ganze nörd-
liche Theil Brasiliens, welchen der Maranon durchströmt, bildet eine un«
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
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Xvi. Patagonien.
äußerste
wohl
ein den Europäern fast nur an den Küsten einigermaßen
irthbares
Land, witd die
von Amerika bezeichnet. Es ist
im
39
bis zum 54° s. Br., von Rio Negro bis zum
Dasselbe erstreckt sich etwa vom
F
auf der
Halbinsel Braun schweig, an der Magelhaens-L>traße, und mag 16,000
bis 17,000 ^M. enthalten. Die östliche Küste ist meist flach, sandig, be-
sitzt keine vorliegende Inseln, aber weite Meerbusen, wie die Golfe von S.
Matias und S. George; die westliche Küste dagegen, gegen welche die
parallel laufende Cordillere der Anden schroff abfällt, ist felsig, steil, sehr
zerrissen, von tiefen und schmalen Buchten (Esteros der Spanier), ähnlich
Fjorden
!t. Von den wenigen Flüssen, welche von den
Meer östlich erreichen, kennt man nur den Rio
Halbinseln
südlich stießt
Eh
Die Kette der Anden, welche
an der Magelhaens-Straße beginnt, aber noch auf Feuerland hinübersctzt
erhebt sich steil aus dem Meere und nimmt, als einfache Kette gegen N.
streichend, bald an Höhe beträchtlich zu; sie steigt zwischen 3700' und 7500'
über den Ocean empor; ihr Scheitelpunkt ist der Nevado Danteles
(7530'), dem der Chayapiren oder Minchimadom (7500') und der
(7050') zunächst stehen. Vom Fuße bis zu einer gewissen
Höhe
ebirge größtentheils dicht
aber aus der in den
Magelhaens-Straße
Gletscher
herabreichenden Region des ewigen Schnees, welche
cane (z. B. an der Grenze von Chile
3400' beginnt, ziehen sich mächtige
ihren Gipfeln finden sich mehrere Vul-
friiher
Zahl
trieben worden. Der Boden hier an der Westküste ist stets naß,
mild, gleichförmig, aber fast beständig herrschen Regen und Ne-
: brechen furchtbare Stürme aus. Die Wälder, welche das Ge-
Theil bedecken, bestehen ans immergrünen Buchen, Birken und
aromatischen Wintern
große östlich
sich
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Extrahierte Personennamen: Rio_Negro Matias George Nevado_Danteles
Extrahierte Ortsnamen: Patagonien Amerika Magelhaens-Straße Feuerland Chile
636
E. Amerika.
mehreren Terrassen zum Meere senkende Ebene scheint
keine Gebirgszüge zu enthalten und ist baumlos und arm an Vegetation,
oder hat höchstens hin und wieder einige lichte Wälder, besitzt wenig Quel-
len, aber desto mehr Sümpfe, Seen und wahre Steppen. Unmittelbar
südlich vom Gebiete von Buenos-Ahres bis etwa zum 40" Br. breiten sich
Süd-
die weiten, meist sandigen und dürren Ebenen der P
licher
Landstrich)
ohne Wälder
ohne
Anbau, auch
nicht überall unfruchtbar, und bietet im N. uner-
meßliche Viehweiden dar. Die Vegetation besteht jedoch großentheils nur
ans zerstreuten Büscheln sparriger Gräser, welche mit einigen dornigen
Sträuchern wechseln, zwischen denen einzelne Cacteen stehen. Ist auch das
nicht so streng und unfreundlich
zeichnet sich doch
verhältni
oft
so
durch schnelle Temperaturänderungen, durch
heiße Sommer vor der Westküste aus.
; Verschiedenheit erklärt sich leicht daraus, daß die westlichen Winde
Feuchtigkeit an der Andenkette absetzen (ähnlich wie in Norwegen),
während östlich davon in
welche hier
r
Patagoniens
sehr selten eintreten. Von den Thieren, welche im nördlichen Theile
zahlreiche Heerden
vorzüglich
Größe
Füchse, amerikanische Strauße, Rebhühner
der und Pferde,
3 Esels, Hasen,
Das ganze Land
ist noch gegenwärtig in den Händen der Urbevölkerung, welche mit dem all-
gemeinen Namen der Patagonier belegt wird und aus verschiedenen, aber
nicht zahlreichen Stämmen besteht. Die wichtigsten derselben sind: die Aucas
oder Mo lutsche (d. h. Kriegervolk), welche gewöhnlich von den Spaniern
Araucaner genannt werden und vielleicht nur im Nw. des Landes aus
ihren Wohnsitzen an der Südsee sich über die Anden ostwärts verbreitet
Die Pueltsche (d. i. Ostvolk) und Tehuel-het (Südvolk),
welche fast das ganze Land im O. der Anden und von den
haben
Platas bis zum Feuerlande einnehmen
sich
renzen La
neu durch
Sprache und Sitten und sind in viele kleine Horden zersplittert; diesen
wird eigentlich der Name Patagonier gegeben; ihre Zahl soll nicht mehr
als 4000 Erwachsene betragen. Sie fielen den ersten hier gelandeten
Europäern durch ihre Größe auf, und man fabelte bald von einem Volke
von Riesen.
•e Beobachtung hat im Ganzen bestätigt, daß
igs' eine ungewöhnliche Höhe erreicht; fast alle -
hoch, selten aber über 6', dabei sind sie äußerst i
;ebant. Sie kleiden sich, ungeachtet der hier schon
schulterig und kräftig
pfindlichen Strenge des veränderlichen Klimas, nur sehr nachlässig in Thier-
häute, haben keine festen Wohnsitze, sind beritten, wissen den Lazo und die
Bola gut zu brauchen und leben von Viehzucht, Jagd und vom Raube; sie
werden als stets wandernd, nach der Jahreszeit vom Rio Negro bis zur
Magelhaens-Straße, als freiheitsliebend, kriegerisch und raubsüchtig geschil-
dert, und sind mit den Colonisten von Buenos-Ahres fast immer in Fehden
gewesen. Von Zweigen der Araucaner, welche sich ebenfalls durch ihre
hohe Statur auszeichnen, leben ferner: in den Anden das nomadisirende
und räuberische Hirtenvolk der Pehuen-tsche, welche oft, den Tataren
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere]]
Extrahierte Personennamen: Ostvolk
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Buenos-Ahres Norwegen Patagoniens Buenos-Ahres
612
E. Amerika.
Der nördliche Theil der Serra ist durch Wunderwald *) häufig durch-
forscht worden. Es bildet hier die Serra St. Miguel, ein Ausläufer der
Serra Gerat, die Wasserscheide zwischen dem Rio Negro und dem Rio
Jtapocu oder zwischen den östlich und westlich abfließenden Gewässern. Der
Thonschiefer
westlichen Abhange
es
folgen Sandsleinformation
mit einem mächtigen Lager bituminösen Kohlenschiefers.
Das Gebirge erhebt sich in ungleicher Entfernung von der Küste des
Atlantischen Oceans zunächst als ein niederes in Ketten und Berggruppen,
dann allmälig höher steigendes Plateaugebirge, das im Osten, also der
Küste zu, seine Steilseite zeigt, während es im Westen in sich sehr allmälig
senkende Plateaux zum La Plata - Gebiete verflacht. Es zeigt also etwa die
Form wie das Erzgebirge von Böhmen aus, das sich in Sachsen nach der
Elbe zu verflacht. Die Flüsse an der Oslseite des Gebirges, welche dem
Atlantischen Meere zufließen, sind nicht sehr bedeutend. Der bedeutendste
unter ihnen ist der Rio Itajahy Assu oder kurz der Jtajahy
Im Flußgebiete dieses Stromes
deutschen
und Brusque.
Wald bestände
östliche Abhang
doch breiten sich hie und da kleine Grasfläch
lichte Blößen
Hochebene aufsteigend, gewinnt der Wald
Aus dem Urwald des Küsten-
Charakter gleich
mäßiger Hochbestände, wie sie die Forstcultur
Stande ist. Es finden sich hier Pinien von 40 Meter Höhe und 21/
Meter
Waldbäumen finden sich hier, eben südlich
vom Rio Negro, der so werthvolle „Mate
beerbäume. — Unter den iaadbaren
sind
Unter den jagdbaren Thieren finden sich Schweine, Rehe
ire, Paccas, Gürtelthiere, Hühner rc., die reißenden
durch die schwarze Unze, den Puma und den gefleckten
Thiere
finder Wunderwald bei seinen häufigen
beim Aufbrechen der Serra =
daß sie dem Pfad
Straße nicht zu Gesicht kamen. Giftige
Schl
Ganzen nur selten von Unglücksfällen.
allerdings, doch hört
Die Eingeborenen, Bugger (Indianer vom Stamm der Botocuden),
à à ^ à * E à à . ^ à- à a ^ à I
noch vorhanden sein, doch sie ziehen sich
brechenden Cultur zurück. Den vorgeschobenen Ans
nicht so beunruhigend
herein
Vorsicht
unseren größeren Städten Europas.
Das Klima ist je nach der Lage, wie ja auch
land verschieden.
nicht
ö das Gesindel in
i uns in Deutsch
schön zu bezeichnen
Winter mild, ohne Schnee, Nachtfröste selten und
ihre Uebergangsjahreszeiten wundervoll. Häufige
bildung und durchfeuchten die Lust; zahlreiche
die Hitze
*) Den sehr interessanten mir im Manuscript vorliegenden Bericht, des im ver-
angenen Jahre verstorbenen Wunderwald, werde ich in einer unserer geographischen
'eitschriften mit einer Karte veröffentlichen. L.
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Extrahierte Ortsnamen: Amerika Wunderwald La_Plata Sachsen Wunderwald Europas Wunderwald
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E. Amerika.
flächengestalt nach schließt sich der südliche Theil der Provinz Uruguay an.
Ein wellenförmiges, zuweilen von niedrigen Gebirgszügen unterbrochenes
Weideland erstreckt sich in der Osthälfte von Süden her ungefähr bis 29%°
s. Br., in der Westhälfte dagegen etwas weiter nach Norden, und zwar um
so weiter, je näher dem Uruguay. Diese unabsehbaren Grasfelder, die
Campos der Brasilianer, hat man öfters mit der vom Sturm bewegten
Oberfläche des Meeres in vergrößertem Maßstabe verglichen, und in der
That reiht sich nicht selten, gleich den Wellen des Oceans, Hügel an Hügel;
doch bilden diese zwischen großen benachbarten Flüssen meh/niedrige, unbe-
waldete Höhenzüge, Cochilhas (spr. Kuschiljas) genannt, die in vielen Fällen
den langen Wagenzügen als Natnrstraßen dienen. Die ganze Tiefebene, die
bei weitem den größeren Theil der Provinz umfaßt, bezeichnet der Bra-
silianer als Campanha. Ans der Nordseite des Rio Jacuhy, 5 bis 7 Legoas
von ihm entfernt, verwandeln sich jene Hügel der Campos in höhere, mit
dichtem Wald bedeckte Berge, deren Rand, die Costa da Serra, dem Jacuhy
ziemlich parallel, von Westen nach Osten bis in die Nähe der Küste ver-
läuft. Hier wendet sich die Costa vor der Region der zahlreichen Lagoas
nach Norden 'und setzt sich, immer durch einen schmalen Küstenstrich vom
Ocean getrennt, bis in die Provinz St. Catharina fort. Mit dieser Costa
da Serra beginnt ein Gebirgsgürtel, der sich in einer durchschnittlichen
Breite von 6 bis 7 Legoas quer durch die ganze Provinz von der Seeküste
bis zum Uruguay hinzieht, jenseits des oberen Jacuhy nach dem Uruguay
hin immer flacher wird und stich endlich in dem 'Thale 'dieses Stromes
verliert.
Dieser ganze, nach Norden zu terrassenförmig ansteigende Gebirgs-
gürtel ist mit dichtem Wald bedeckt, der auch den Namen Urwald führt,
und in welchem die deutschen Colonien angelegt sind. Das Hochland, die
Serra Geral, besitzt gleich dein Tieflande eine wellenförmige Oberfläche,
deren Hügel jedoch im Allgemeinen steilere und oft mit Felsentriimmern be-
deckte Abhänge haben. Die ganze Provinz zerfällt nach der Beschaffenheit
ihrer Oberfläche von S. nach N. in das Tiefland (Campanha), die Ter-
rasse oder den Urwald, und das Hochland oder die Serra.
Die Hauptstadt der Provinz, Porto A leg re, liegt auf einer An-
höhe, die sich als Landzunge in den Guahyba, ein Wasser, das oberhalb
der Stadt den Gravatahy, den Rio dos Sinos, den Rio Cahy und Rio
Jacuhy in sich aufnimmt und in den Lagoa dos Patos mündet. Vom
Hafen aus gesehen, gewährt die Stadt einen freundlichen, doch etwas ein-
förmigen Anblick, denn die auf einein Hügel gelegene und terrassenförmig
ansteigende Häusermasse entbehrt der Bäume, lind auch der Hintergrund
wird von allzu fernen, baumlosen Bergen gebildet. A. Lallemant entzückte
der Blick, die Aussicht oben vor der Kirche und dem Theater, die auch hier,
wie in manchen deutschen Städten, auf einem Platze neben einander stehen.
Es trat ihm hier das Bild des Ukleisees und die ganze Gegend vom reizen-
den Eutin und Plön vor die Seele. Dort wie hier fließen Land, Wald,
Süßwasser und Wiesen förinlich in einander. Dort im Norden, sagt er,
ist freilich der Zuschnitt dem Raume nach bescheidener, der Baumwuchs,
Buchen, Birken, Eichen, vielleicht größer. Am Jacuhy und Gliahyba sind
Palinen, Akazien, Businien lind Myrten tonangebend. Die Stadt hat im
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Extrahierte Personennamen: Campanha Costa_da_Serra Catharina Campanha Rio_Cahy
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Uruguay Uruguay Uruguay Eutin Jacuhy