— 16 —
c) An den Grenzgebieten der heifsen und der gemäfsigten
Zone fällt die am Äquator emporgestiegene Luft vorwiegend
herab; dieselben sind daher ganz regenlos und, wenn es sich
um weite Landmassen handelt, wüst (die Sahara).
2. Die gemäfsigten Zonen. Die der heifsen Zone be-
nachbarten Gebiete der gemäfsigten Zone sind zur Zeit des
höchsten Standes der Sonne (in Europa also im Hochsommer)
ebenfalls regenlos (Steppen in Rußland), weiter n. stehen sie
aber unter der Herrschaft der veränderlichen Winde.
Bei uns sind die Westwinde überwiegend, daneben aber
tritt ein so häufiger Wechsel kalter Nordwinde, scharfer und
trockener, im Sommer warmer Ostwinde und, je nach der Jahres-
zeit warmer oder heifser Südwinde auf, dafs dieser Teil der
gemäfsigten Zone sehr unbeständige Witterung zeigt.
Auf der s. Halbkugel ist in den entsprechenden Breiten
das Klima ähnlich, aber selbstverständlich herrscht hier der
Sommer, wenn dort Winter ist und umgekehrt.
3. Die beiden kalten Zonen mit gleichförmigem Klima.
Auf einen langen Winter folgt ein kurzer Sommer; je näher
den Polen zu, desto weniger taut das Eis zur Zeit des höchsten
Standes der Sonne an der Oberfläche der Erde auf. *
§ 10. Pflanzen- und Tierwelt.
Da Feuchtigkeit und Wärme die Hauptbedingungen des
Pflanzenlebens sind, so entwickeln sich die kräftigsten Pflanzen in
der heißen Zone (Palmen und Bananen) und nehmen nach den Polen
zu an Größe und Schönheit ab (sommergrüne Laubhölzer, Nadel-
Hölzer; einige Moose und Flechten im höchsten Norden).
Ähnlich ist es mit der Tierwelt: die stärksten und reißendsten
Tiere (Elefant, Flußpferd, Nashorn, Riesenschlange, Krokodil,
Löwe, Tiger u. a.) finden sich in den heißen Gegenden; die Länder
des gemäßigten Klimas sind reich an nützlichen, von Menschen ge-
zähmten Tieren (Hanstibre, welche?); nach den Polen zu beschränkt
sich die Tierwelt auf Pelz- und Thrantiere (welche?).
§ 11. Der Mensch.
1. In Hinsicht der Körperbeschaffenheit teilt man die (etwa
1500 Mill.) Menschen ein in 3 Hauptrassen: eine weiße,
die kaukasische, (S.w.-Asien, Europa und N.-Äsrika), eine gelbe,
die mongolische, (N.-und O.-Asien)„ und eine schwarze, die
Negerrasse (Afrika), und in 3 Ubergangsrassen: eine
braune, die malaiische (Inseln des großen Oceans) und eine
kupferrote, die amerikanische Rasse.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
— 88 -
V. Australien,
(Größe und Eiwohnerzahl siehe Seite 90 und 91.)
der kleinste Erdteil, mitten in der Wasserhalbkugel gelegen, ist daher
erst spät entdeckt und noch wenig bekannt und bebaut. Australien
besteht aus dem Festlande Neu-Hollaud und vielen Inseln.
§ 58. Nen-Holland
ist sehr einförmig gebildet. Von den Küstengebirgen heißen die ö.
die blauen Berge und die s.o. Austral-Alpen, beide gold-
reich. Die innere, noch wenig bekannte Ebene ist dürr, daher ohne
Baum- und Graswuchs, an der Küste und den Bergabhängen etwas
Buschwerk (einzelne, fast schattenlose Bäume, wie Akazien) und Gras-
inseln. Einheimisch sind nur wenige nützliche Tiere: Beuteltiere
(Känguruh), Kasuar. Die Bewohner, die schwarzbraunen Austrat-
neger, sind fast tierisch, dem Aussterben nahe. Die Einwanderer
(Engländer, Deutsche u. a.) treiben Bergbau, Viehzucht und Ackerbau.
* Die Abhänge der s.o. Randgeb. sind regenreich und daher
von Europäern zuerst aufgesucht und bebaut, um so regen-
ärmer und dürrer aber die hinter ihnen liegenden Ebenen (Ur-
sache?). Die n. vom Wendekreise des Steinbocks gelegenen
Länder haben eine trockene und eine feuchte Jahreszeit. In
der Regenzeit schwellen die Flüsse stark an und verheeren die
Gegend, um später fast ganz zu versiegen. — Erst seit der
Entdeckung seines Goldreichtums (in diesem Jahrh.) wird
Australien von Europäern stärker aufgesucht. Die Kolonien
stehen unter englischer Oberhoheit. *
Am gesegnetsten ist die O.-Küste, Nen-S.-Wales (Uels), daher
hier die Hptst. Sydney (Ssidne), durch ihren herrlichen Hasen
Mittelpunkt des Handels von Australien. Im S.o. die Kolonie
Viktoria; die Abhänge der Berge (welcher?) und die Flüsse sind
reich an Gold. Hptst. Melbourne (Melbörn).
* An der besonders von Deutschen bewohnten S.-Küste
Adelaide (Edeled), Ausfuhr von Weizen und Wolle. *
Im S. die Insel Tasmania, jetzt nur noch von Einge-
wanderten (meist Engländern) bewohnt; an den Küsten Walfischfang.
§ 59. Die Inseln
bilden zwei, sich um die Ostseite des Festlandes krümmende Gruppen,
fruchtbarer als das Festl. (Palmen, Brotbaum), meist von kräftigen,
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Extrahierte Ortsnamen: Neu-Hollaud Nen-Holland Sydney Australien Melbourne Adelaide
— 80 -
aber die Hochebene selbst ist namentlich in der regenlosen Jahres-
zeit eine dürre, kaum anbaufähige Steppe; wegen der Hitze sind
nur die hoch gelegenen Orte, wie die am Kilima-Ndschäro für
deutsche Arbeiter bewohnbar, namentlich die feuchtheifse und
gewitterreiche Regenzeit, welche an den Küsten vom Oktober
bis Mai dauert, ist für die Europäer gefährlich. Der Verkehr
von der Küste zum Innern ist sehr mühsam (weshalb sind die
Flüsse dazu nicht geeignet?); auf schmalen Fufspfaden müssen
Neger durch das hohe Gras oder durch dichtes Buschwerk die
Waren tragen (Lasttiere erliegen dem Klima und den Fliegen;
Eisenb. beabsichtigt). Die Neger sind aber auch hier zu jeder
andauernden Thätigkeit (Ackerbau) zu faul, und so schreitet die
Anlage von Plantagen für Kaffee, Tabak, Baumwolle, Kautschuk
u. a. m. durch die Deutschen nur langsam fort.
An der Küste Bagamöyo, inmitten von Palmenhainen
lieblich gelegen, Ausgangspunkt der Karawanenstraßen nach
dem Inneren; weiter s. Dar-es-Saläm, der Sitz des Gouver-
neurs von Deutsch-Ostafrika, mit gutem Hafen (Aus- und Ein-
fuhrort für die Kolonie).
d) Englische Niederlassungen mit der kleinen Insel
Sansibar, welche Bagamöyo gegenüberliegt. Die Stadt San-
sibar, fr. Mittelpunkt der arabischen Sklavenhändler, welche die
im Inneren Afrikas erhandelten oder gefangenen Neger hierher
brachten und verkauften, sie ist jetzt wegen ihres guten Hafens
der Mittelpunkt des Handelsverkehrs für Ostafrika (100000 Einw.).
Die Gebiete auf dem Festlande sind noch sehr wenig be-
kannt.
e) Die italienischen Besitzungen erstrecken sich n. bis
nach Habesch. *
§ 49. Die Inseln.
Im atlantischen Oceane liegen:
Die Azoren, w. von Portugal; ebenfalls portugiesisch;
Madeira, w. von Marokko, mit herrlichem Klima, reich an
Wein und Südfrüchten, ähnlich:
die kanarischen Inseln (spanisch), besonders Teneriffa
mit dem hohen vulkanischen Pik;
St. Helena, w. von Nieder-Gninea, eine dürre Felsenfest,
der Engländer (Napoleon).
Im indischen Ocean:
Madagaskar, so groß wie Deutschland, ein sehr wenig
bekanntes Hochl. mit außerordentlich üppigem Pflanzenwuchse
(Palmen, Kaffee, Reis u. s. w.), jetzt von den Franzosen erobert;
die Bewohner sind größtenteils Christen.
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Extrahierte Personennamen: Helena Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Kilima-Ndschäro Dar-es-Saläm Gouver- Deutsch-Ostafrika Sansibar Afrikas Ostafrika Portugal Marokko Nieder-Gninea Madagaskar Deutschland
— 40 —
* Im besonderen lassen sich 3 dem Klima nach verschiedene
Landstriche unterscheiden:
1. Die Polarländer an den Küsten des Eismeeres, eine
fast nur von Moos oder Flechten bedeckte eisige Wüste, welche
nur während der wenigen (3) Sommer-Monate auf der Ober-
fläche auftaut: die Gegend der Pelz- und Renntiere (die Mitter-
nachtssonne).
2. Das mittlere Europa mit milderem Winter (daher
reich an Wiesen und Wäldern; im N. herrscht das Nadelholz
und die Birke, im S. das Laubholz (mit im Winter abfallenden
Blättern) vor, wie Eiche, Buche, Linde; hier gedeiht das ge-
wöhnliche Obst und Getreide (Apfel und Birne, Roggen, Gerste
und Weizen), doch reift der Wein nur an besonders geschützten
Stellen, namentlich an den südlichen Bergabhängen in den Ge-
birgsthälern (wo in Deutschland?). [Im ganzen ist hier das
Klima milder als in Asien oder Amerika unter gleichen Breiten-
graden und zwar infolge der vorherrschenden S.- und S.w.-Winde
(der Golfstrom und Afrika, „der Ofen Europas"). Da das
mittlere Europa in der Richtung von S. nach N. abfällt, so ist
auch der Wärmeunterschied zwischen N. und S. nicht sehr er-
heblich; ein stärkerer dagegen besteht zwischen 0.- und W.-
Europa: je weiter nach Asien zu, desto schroffer werden die
Übergänge vom Sommer zum Winter (Binnenland- oder kon-
tinentales Klima); je weiter nach W., desto geringer wird der
Wärmeunterschied in den verschiedenen Jahreszeiten (England
hat daher See- oder oceanisches, Rußland dagegen kontinen-
tales Klima).]
3. Das ganze Mitteimeer-Gebiet (die 3 südlichen
Halbinseln) hat einen sehr milden Winter und einen heifsen, fast
regenlosen Sommer; daher läfst der Boden bei künstlicher Be-
wässerung mehrere Ernten zu, ohne dieselbe gar keine (Steppen
im südlichen Rußland). Es ist die Heimat der immer-
grünen Bäume, des Lorbeers und der Olive, der Cypresse
und Pinie: hier gedeihen Wein, Weizen, Mais und Maulbeer-
baum, weiter im S. Citrone, Orange, Mandel u. s. w. *
4. Die Bewohner sind fast sämtlich Christen, nur wenige
zerstreute Juden und in der Türkei Mohammedaner. Der
Abstammung nach gehören sie meist der kaukasischen Rasse an,
* mit Ausnahme einiger mongolischer Völkerschaften, wie der
Finnen und Magyaren. — Die Kaukasier zerfallen hier in
3 Hauptstämme: die Germanen, meist blond, vorwiegend
evangelisch, im N. (besonders Deutsche, Skandinavier und Eng-
länder), die Romanen, dunkel, feuriger, vorwiegend römisch-
katholisch, im S. (Italiener, Franzosen, Portugiesen, Spanier
und Rumänen) und die Slawen (die Russen griechisch-katho-
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Personennamen: Mandel
Extrahierte Ortsnamen: Europa Deutschland Asien Amerika Afrika Europa Europa Asien England Türkei_Mohammedaner
— 55 —
§ 25. Die pyrenäische Halbinsel
wird« im N. durch die wilden, unwegsamen Pyrenäen von
Frankreich getrennt (durch welche Str. von Afrika?); welche Meere
im N., W. und S.o.?
Einförmig, wie die Gestalt und Küstenbildung (kein tiefer
Meereseinschnitt ist auch die Bodenaestalt. Vorherrschend ist das
Hochl. Die H.j. wird durch 2 Geb. eingefaßt: im N. durch die
fyrenäen und deren Fortsetzung, das kantabrische Geb., im
. durch die hohe Sierra Nevada (Schneegeb.) welche nach S.
schroff zum mittelländischen M. abfällt; innerhalb dieser Geb.
liegen 2 große, dürre Hochebenen: die von Alt- und die von Neu-
Kastilien, beide durch das kastilische Scheidegeb. getrennt. Von
den Flüssen geht, wie in Italien, nur einer, der Ebro, nach
O>, also wohin? Die übrigen nach W.: Dußro, Tajo (Tacho),
Guadiana (Gwadiäna) und Guadalquivir (Gwadalkiwir). Von
den letztern ist nur der Guadalquivir, auch im Sommer Wasser-
reich und von Sevilla ab auch für Seeschiffe schiffbar, weil er von
der Sierra Nevada Zufluß erhält. Daher ist die andalusische
Tiefebene das gesegnetste Land ganz Spaniens (Weizen, Reis,
Olivenöl, Kork).
* 1. Die Pyrenäen, von 0. nach W. ziehend, sind in
der Mitte am höchsten (höher als die Zugspitze); nach N. und
S. sind Tiefebenen vorgelagert: in Frankreich die der Garonne,
in Spanien die des Ebro und zwar das dürre Aragonien.
2. Das kantabrische Geb., welches sich an die Pyrenäen
anschliefst, zieht längst der N.-Kiiste westwärts bis zur W.-Küste
und bildet hier breite, ärmliche Bergländer.
3. Südl. liegen die Hochebenen von Alt- und Neu-Kastilien,
wasserarm (selbst Duero, Tajo und Guadiana sind oft während
des Sommers ausgetrocknet), daher steppenartig und öde
(Merino-Schafe). Wie kommt es, dafs die Hochebene selbst
regenarm, die Randgeb. derselben aber regenreich sind? Nach
N.o. hin fallen letztere ins Tiefl. des Ebro ab, nach S. sind sie
durch das andalusische Scheidegeb. getrennt von
4. dem fruchtbaren andalusischen Tieflande. Wie kommt
es, dafs der Guadalquivir auch im Sommer wasserreich ist?
Bei Sevilla gedeiht schon Zuckerrohr und Baumwolle.
5. Die Ebenen der 0.-Küste haben schon fast afrikanisches
Klima, insbesondere die künstlich bewässerten Ebenen von
Valencia und Murcia (Maulbeerbäume, Orangen, Feigen,
Reis, Dattelpalmen).
[Wie Rußland das Übergangsglied nach Asien bildet, so
Spanien das nach Afrika. Von den 3 s. H.i. Europas ist die
pyrenäische die ungegliedertste und unzugänglichste (die Pyre-
näen und die Randgeb. sind schwer zu übersteigen), wie Arabien
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Afrika Nevada Kastilien Italien Guadiana Sevilla Spaniens Frankreich Spanien Aragonien Sevilla Valencia Murcia Asien Spanien Afrika Europas
Ii. Natur und Menschenwerk.
17
Die stärkste Kurbildung der Seen um Klpen und Ostsee tritt deutlich hervor.
Die größten Seen sind der Gnega(Gnjega)- und Ladogasee; die Newa führt deren
Wassermassen zum Meer. Die Klpenseen werden wegen ihrer landschaftlichen Schön-
heit viel besucht (Genfer See, Bodensee).
1t. heringssischerei an der norwegischen Küste. Die Heringe bewohnen die nörd-
lichen Meere,' zur Laichzeit suchen sie seichte Meeresteile auf. Dringt ein aus vielen
Millionen bestehender Heringszug z. V. in einen norwegischen Fjord ein, so sperren die
Fischer den Eingang durch eine Netzwand und fischen den Fjord mit Netzen ab. Frauen kehlen
die Heringe aus und salzen sie
in Tonnen ein. Diese werden
dann zu den großen Stapel-
plätzen geschasst, von wo sie
nach anderen Ländern ver-
kauft werden. Oft bleiben die
Heringszüge aus; das bedeu-
tet ein noch größeres Unglück
wie bei uns eine Mißernte.
— Neben der Küstenfischerei
betreibt man den herings-
fang auch als Hochseefischerei.
In den Fruchtgärten
der südöstl. Pqrenäenhalb-
insel. Zur Sommerzeit fällt
hier wie in allen Mittelmeer-
länöevn kein Regen. Die
Berge stehen daher meist kahl
gleich entfleischten Gerippen,
aber aus dem fruchtbaren,
von den Bergen durch winter-
regen herabgespülten Tief-
landboden folgen Saat und
Ernte mehrmals im Jahre
aufeinander. Das Wasser der
Gebirgsslüsse wird in Stau-
seen aufgefangen und in
Kanälen nach den Feldern geleitet, wo es durch Schöpfräder gehoben wird. Unter der glühen-
den Sonne gedeihen stellenweise die hochragenden Dattelpalmen, ein Stück Kfrika, überall
die weidenähnlichen Glbäume (Kbb. 7.), die buschigen Zitronen- und Kpfelsinenbäume von
der Größe unserer Pflaumenbäume, gleichzeitig Blüten und Früchte tragend. Unter den
Maulbeerbäumen (Seidenraupen) und den Spalieren der Weinreben pflanzt man Bohnen,
Erbsen, Mais und unsere Getreidearten. (B.-K. 8 u. 9.) Kartoffeln, Tomaten und Melonen
geben die reichsten Erträge. Kuch der sumpfliebende Keis wird mit bestem Erfolg angebaut.
Kn Fülle und Ergiebigkeit der Nutzpflanzen haben die mit unendlichem Fleiße (Düngung, Be-
hacken und Jäten des Bodens) bestellten Fruchtgärten in Europa nicht ihresgleichen.
Iii. Der mächtigste Erdteil. Europa beherbergt infolge des Fleißes und der Begabung
seiner Bewohner und infolge seines Reichtums an Erzeugnissen über % der Menschheit,
Steinhauff-Schmidt, Erdkunde. Ausg. M. I. 2
Abb. 7. Alter Glbaum in einem Olivenhain an der Riviera.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer]]
Extrahierte Personennamen: Fischer Stück_Kfrika Kuch
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europa Steinhauff-Schmidt
20
ctfrifct. Ksien:
Da der Boden während der Trockenzeit zu steinharter Fläche erstarrt, können die
Bewohner nicht Ackerbau treiben, sondern leben von der Jagd oder der Bindviehzucht.
Iii. Die schwarze Rasse. Afrika wird überwiegend von Negern bewohnt. (B.-A. 16
u. 17.) Zie sind kenntlich an der tiefdunklen Hautfarbe, dem krausen, schwarzen Woll-
haar, der breiten, flachen Nase und dem fletschenden Baubtiergebiß. Zie wurden früher
vielfach als Sklaven nach Amerika verhandelt (Sklavenjagden), weil sie zur Arbeit in
der heißen Zone sehr tauglich sind.
Dar Rolomalland Europas. Fast den ganzen Erdteil haben europäische Völker
in Besitz genommen. Der Nw gehört größtenteils den Franzosen, über Ägypten herrschen
die Engländer,- in dem reichbevölkerten Niltal liegt die Hauptstadt Kairo (Pyramiden)
mit der Hafenstadt Alexandria. Auch das Bapland mit der Hauptstadt Kapstadt am Fuß
des Tafelberges ist britisch. Deutsche Kolonien sind: Togo (B.-A. 36), Kamerun, Deutsch-
Südwestafrika und Deutsch-Ostafrika mit der Hauptstadt Dar-es-Salam.
muri.
I. Der Feftlandsriefe. Asien nimmt den dritten Teil der gesamten Landfläche unserer
Erde ein und übertrifft Europa um mehr als das vierfache an Größe. Auch durch das
Niesenhafte seiner Glieder zeichnet es sich aus. Im 8 werden durch drei tief einschneidende
Meerbusen drei mächtige Halbinseln herausgeschnitten. Auch die Oftküste wird durch drei
Meeresabschnitte in drei Landstücke gegliedert. Außerdem wird sie noch durch einen
Gürtel größerer Inseln umzogen. Biesenhaft sind auch die Formen der Oberfläche. Das
nördl. Tiefland ist größer als Europa. Im 80 dehnt sich die gewaltigste Gebirgsmasse
der Erde aus. Die eingeschlossenen Hochebenen liegen teilweis höher als der Montblanc,
und auch die umrahmenden Kettengebirge steigen zu sonst nirgends vorkommenden
Kamm- und Gipfelhöhen an. (Abb. 9.)
Wasserarmut des westl. Hochlands. Die Hochlandsmasse Asiens, welche sich vom
Mittelmeer bis zum Großen Ozean erstreckt, wird durch eine Einschnürung in der Mitte
in zwei hauptteile zergliedert. Das westl. Vorderasien umfaßt die zumeist von Bandgebirgen
umzogenen Hochländer von Kleinasien, Arabien und Iran. Sie erhalten nur spärlichen
Niederschlag und bestehen vorwiegend aus Steppen- und Wüftenland. Die Flüsse ver-
sickern zumeist im Zand oder enden in abflußlosen Salzseen (Totes Meer). Zwischen Ara-
bien und Iran ist das schmale Fruchtland von Mesopotamien eingebettet, das Euphrat
und Tigris bis zum persischen Golf durchziehen.
Die drei Randlandfchaften um Zentralasien. Zentralasien umfaßt die wüsten-
artigen Hochebenen im Innern des Erdteils (Wüste Gobi), die von unzugänglichen Band-
gebirgen umrahmt sind. An den wilden Hochlandsgürtel lehnen sich ausgedehnte und
vielfach äußerst fruchtbare Tiefländer an. Im N streckt sich das von vielen Strömen
(Ob, Ienissei, Lena) durchflossene Sibirien hin; im So setzt sich kreisförmig Ehina an,
und nach 8 springen die beiden ungleichartigen Halbinseln von Indien vor. Hinter-
indien ragt mit der Halbinsel Malakka zu einem ausgedehnten Inselgruppe hinüber.
Diese besteht aus den Großen Sundainseln (Iava), den Kleinen Zundainseln, den Mo-
lukken und Philippinen. Vorderindien läuft mit seiner Züdspitze in der Insel Teylon aus.
Gewaltige Ströme aus Hochasien. In der furchtbaren Eis- und Zchneewüste des
Hochlands von Tibet steigt Zentralasien im 8 am mächtigsten an. hier wird es von
flachen Bogen des Himalaja-Gebirges eingehegt, das unter feinen zahlreichen Gletscher-
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Personennamen: Lena) Malakka
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Amerika Europas Kairo Alexandria Kapstadt Togo Kamerun Deutsch-
Südwestafrika Deutsch-Ostafrika Dar-es-Salam Europa Europa Asiens Vorderasien Kleinasien Mesopotamien Zentralasien Zentralasien Ienissei Sibirien Indien Tibet
I. Geländebild. Ii. Natur und Menschenwerk.
21
riesen den höchsten Berg der Erde (Gaurisankar 8800 m) trägt. Infolge des Schnee-
reichtums und der ungeheuren Niederschläge entspringen hier mächtige Ströme, die sich
in engen Felsschluchten einen weg zum Meere bahnen. Der wegen seiner Über-
schwemmungen gefürchtete hoang-h6 (hwangho) und der Jangtsekiäng (Iänktsekjang)
fließen ins Gelbe Meer; Hinterindien wird gleichfalls von mehreren großen Flüssen durch-
zogen, und an den Ecken des vorderindifchen Dreiecks fließt der Ganges mit dem Brah-
maputra zum Bengalischen, der Indus zum Arabischen Meerbusen.
Ii. Bei den petroleumquellen von Baku. Die landschaftlich öde und reizlose Halb-
insel, die als Verlängerung des Kaukasus ins Kaspische Meer vorspringt, ist durch ihren
Reichtum an petroleumquellen von hohem wert. Vielfach strömen hier die Gase aus
Spalten und Rissen des Bodens hervor, so daß man sie nach Belieben anzünden und
wieder verschütten kann. So sieht man häufig die Feuersäulen aus der Erde heraus-
flammen („Ewige Feuer", „Feueranbeter"). Dazu find über die Gegend viele Hunderte
von Bohrtürmen verstreut, in welchen durch Maschinen Bohrlöcher von etwa 120 m
Tiefe gegraben werden. (B.-R. 18.) Rus diesen sprudelt das Erdöl in Strahlen empor,
oder es wird durch Schöpfvorrichtungen hochgepumpt. Schwarze Eisenrohrleitungen führen
die fettflüssige, grünliche Masse in die zahlreichen Fabriken, wo aus dem Rohstoff das
klare Petroleum gewonnen wird. Ganze Dampferflotten bringen es dann weiter
über das Kaspische Meer und auf der Wolga ins Innere Rußlands. Doch wird es
auch zum Schwarzen Meer in zweitägigem Lauf in einer 900 km langen Rohrleitung
geführt.
In der Tundra. Im N Sibiriens dehnt sich in einer Breite von 4—800 km eine
einförmige Ebene aus, die infolge der furchtbaren Kälte — Eisen zerspringt oft wie
Glas — neun Monate unter Nebel, Schnee und Eis vergraben liegt und von schaurigen
Wirbelstürmen durchpeitscht wird. Nur selten wird die Totenstille durch tierische Laute
(Eisbär, Polarfuchs, Renntier) unterbrochen. In den kurzen Zommerwochen taut die
Oberfläche auf, das Schneewasser sammelt sich in weiten Morästen und Seen, und die
höher gelegenen Stellen überzieht ein blaugrüner Teppich von Flechten, Moosen, bunt-
blühenden Blumen und Beerensträuchern. Die Renntiere scharren jetzt nicht mehr die
Wahrung mühselig unter dem Schnee hervor, und Wasservögel aller Rrt (Schneehühner,
Eiderenten) stellen sich in großen Scharen ein. Ruch unstet wandernde Iäger- und Hirten-
völker erscheinen jetzt aus den füdl. Wäldern, wie z. B. die Samojeden mit ihren zahmen
Renntierherden, die ihnen Kleidung, Wohnung und Wahrung liefern. (B.-R. 19.)
Ein Teegarten Südchinar. Der Teestrauch verträgt keine Winterkälte, verlangt
aber starke Hitze und häufigen Regens er gedeiht daher ausschließlich in tropischen Län-
dern und wird dort zumeist an den unteren Gehängen der Berglehnen angebaut. In
langen Reihen stehen die meterhohen, starkbuschigen Pflanzen nebeneinander. (B.-R. 21.)
Mehrfach im Jahre werden die Blätter gepflückt. Bei der ersten Ernte sammelt man die
zarten, eben in der Entfaltung begriffenen Blättchen: sie geben den „Kaisertee" mit dem
feinsten Duft. Die späteren Ernten liefern immer geringere Sorten. Die gesammelten
Blätter werden sehr sorgfältig zubereitet, damit sie ihre Feuchtigkeit verlieren, aber ihren
Wohlgeruch behalten: Zumeist werden sie in ganz flachen Bambuskörben an der Sonne
getrocknet oder an einem langen Herde in eisernen Pfannen unter fortwährendem Um-
rühren geröstet. (B.-R. 22 u. 23.) Die feinsten Sorten werden von Karawanen aus dem
Landwege nach Rußland gebracht; doch wird am meisten Tee in England und Rmerika
getrunken.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural]]
Extrahierte Personennamen: I._Geländebild
Extrahierte Ortsnamen: Hinterindien Baku Sibiriens Rußland England
26
Amerika: Ii. Natur und Menschenroerk.
lich haben hier die Goldsucher mit ganz besonderen Entbehrungen und Gefahren zu
kämpfen. Schon der Marsch mit schwerem Gepäck über die Fels- und Gletscherwildnis
der Randgebirge, der harte Winter in rohgezimmerten Hütten oder kümmerlichen Erd-
lächern (B.=£t. 33 u. 34), der Mangel an Nahrung wegen der Kostspieligkeit der Lebens-
mittelzufuhr — all das erfordert eine eiserne Gesundheit. Ruch der Goldschätze wird man
nicht ohne schwere Rrbeit habhaft; zumeist findet sich das edle Metall in kleinen Körnchen
und Blättchen im lockeren Gesteinsschutt, den die Flüsse nach starkem Regen aus den
Bergen herabgeschwemmt und abgelagert haben. Rber der hartgefrorene Boden muß
erst durch holzfeuer aufgetaut und mit hacke und Spaten umgewühlt werden. Dann
wird der Sand sorgfältig ausgewaschen und durchgesiebt, um die Goldkörnchen von dem
umschließenden Ries zu befreien. Branntwein und Spiel, bei dem noch dazu Messer und
Revolver eine unheimliche Rolle spielen, bilden die einzige Erholung, und viele kehren
krank und enttäuscht in die Heimat zurück.
Neuerdings beginnt man das Gold auch hier in Bergwerken aus dem Ouarzgestein
zu gewinnen, indem man Gräben und Stollen in die Rbhänge treibt.
Eine Vaumwollpflanzung im Mississippi-Delta. Die Baumwollstaude wird bis zu
1 m hoch und gedeiht am besten im feuchtwarmen Rlima der Tropen. Die Samen befinden
sich in Rapseln und sind von langen, weißen wollfasern umsponnen. Zur Reifezeit
springen die Rapseln auf, und die kvollfäden quellen heraus, so daß das ganze Feld wie
mit Schnee bedeckt erscheint (vgl. B.-R. 36). Durch Reger wird die Baumwolle in mehreren
Ernten aus den hülsen herausgelöst und von den Samenkörnern befreit. Dann wird sie
durch Maschinen zu großen, viereckigen Ballen zusammengepreßt und größtenteils nach
Europa verschickt.
viele Tausende von Menschen verdienen sich namentlich in England und Deutsch-
land in den Baumwollfabriken ihr Brot.
In einer Rasieepflanzung Brasiliens. Da die Raffeebäumchen windgeschützten
und schattigen Standort lieben, steigen die Pflanzungen gewöhnlich an den Rbhängen der
Berge empor und werden von hohen Tropenbäumen mit mächtigem Laubdach überragt.
Die schlanken Stämmchen, in reichlicher Mannshöhe gehalten, tragen — ein prächtiger
Rnblick — zwischen glänzend grünem Laub schneeweiße Blüten und blutrote, kirschen-
artige Früchte. Sobald sich diese violett färben, werden sie durch Negerfrauen gepflückt
(B.-R. 37). Ruf Mühlen oder (Quetschmaschinen werden die beiden Bohnen im Rern aus
dem Fleisch herausgelöst, von einem bitteren, pergamentartigen Häutchen befreit und ge-
trocknet. Da die Bohnen leicht fremde Gerüche annehmen, müssen die Säcke auf den
Frachtschiffen besonders vorsichtig verpackt werden.
In einer Fleischextraktfabrik. Die weiten, baumlosen Grassteppen der Pampas
werden in steigenden Maße für die Viehzucht ausgenützt. Unter der Rufsicht der be-
rittenen Gauchos (Ga-utschos), halbwilden, mit Poncho und breitem Strohhut bekleideten
Hirten, weiden hier etwa 120 Mill. Schafe und 30 Mill. Rinder. In riesigen Schlacht-
höfen wird das Fleisch der getöteten Tiere eingesalzen oder durch Eismaschinen in ge-
frorenen Zustand versetzt. Die eigenartigste Verwendung der Fleischschätze besteht jedoch
in der Herstellung des weltbekannten Liebigschen Fleischextraktes. In der bedeutendsten
Fabrik werden während der halbjährigen Schlachtzeit täglich bis zu 1500 Rinder ge-
tötet und verarbeitet. Die Tiere werden in stets sich verengernde Hürden getrieben und
dann durch einen Stich ins Genick im Rugenblick getötet. Maschinen schleifen das Tier
in die innere Halle des Schlachthauses, in wenigen Minuten ist es gehäutet und durch hack-
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs]]
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Ouarzgestein Mississippi-Delta Europa England Brasiliens
Afrika.
19
stürzen sie in vielfach prachtvollen Wasserfällen über die Terrassen zu den Randniede-
rungen hinab. (B.-A. 10.) So tobt der mächtige Kongo bald oberhalb seiner Mündung
von den Felsmassen herunter. Ruch der Nil, welcher aus dem großen Seengebiet
(Viktoriafee) kommt, hat im Ober- und Mittellauf Stromschnellen (B.-A. 11); in seinem
Unterlauf zieht er dagegen durch eine schmale Tiefebene und ein breites Delta in ruhiger
Strömung zum Mittelmeer.
Ii. In der Wüfte. Die Sahara im dl Afrikas ist die mächtigste Wüste der Erde von
der Größe Europas. Streckenweise bildet sie ein gelblich-braunes Sandmeer; oft erinnern
langgestreckte Dünen an Wellen, wasserlose, breite Rinnsale schlängeln sich einher, weite
Strecken sind aber auch mit Gesteinstrümmern übersät, ja, selbst Gebirge türmen sich
in wildzerrissenen, düsterschwarzen Massen bis über die höhe des watzmanns (2700 m)
auf. Die Tage sind glutheiß, Regenfälle äußerst selten, vom Tau der kühlen Nächte
genährtes Gras und Dorngestrüpp bietet dem genügsamen Ramel, das viele Tage ohne
Wasser leben kann, kümmerliche Nahrung. Die beschwerliche Reise der Kaufleute auf dem
„Schiff der wüfte" endet oft mit dem Untergang ganzer Karawanen (Samum, Fata
Morgana, Wüstenräuber). Willkommene Ruhestätten bieten dem Reisenden die Gasen
mit ihren Ouellen und Fruchthainen (Datteln, Pfirsiche, Aprikosen, Feigen, Melonen
usw.), „grüne Inseln im Sandmeer". (B.-A. 12 u. 13.) — Line von regelmäßigen Über-
schwemmungen befruchtete Flußoase ist das Niltal Ägyptens. (Abb. 8.)
Jm Urwald. Durch die gleichmäßige, schwülheiße Tropenluft und die täglichen,
höchst ergiebigen Niederschläge entwickelt die Pflanzenwelt im Stromgebiet des Kongo
eine wunderbare Mannigfaltigkeit und Blütenpracht. Da die Urwaldriesen mit ihren
dichten Laubkronen Luft und Licht nehmen, kriecht allerhand Rankengewächs an den
Stämmen bis zum Gipfel empor, spannt sich aber auch (oft armstark) in viel verflochtenem
Netz von Baum zu Baum und bildet so ein undurchdringliches Dickicht. (Abb. 3.) Unter den
Bäumen ist die Glpalme (Palmöl), und unter den Schlinggewächsen die Kautschukliane
(Gummi) von Wichtigkeit. Zahlreiche Tiere in buntschillerndem, der Farbenpracht des
Urwalds angepaßtem Kleide find hier heimisch. Entweder bewohnen sie das leicht gang-
bare Geäst: die Affen (Gorilla, Schimpanse), die Vögel, die Schmetterlinge und Käfer,
oder sie schlüpfen und winden sich gewandt durch das Pflanzengewirr des Bodens (Eid-
echsen, Schlangen, Leopard), oder sie bahnen sich mit der Riesenkraft ihrer gewaltigen
Körper einen weg durch das Dickicht: der Elefant mit seinen bis zu 50 kg schweren Stoß-
zähnen (Elfenbein) und das Rhinozeros mit der furchtbaren Waffe seiner zwei Nashörner.
Die Bewohner treiben (freilich oft bedroht durch Krokodil und Nilpferd) auf kunst-
voll gezimmerten Flößen Fischfang, oder sie bauen auf kleinen waldblößen Hirse, Mais,
Bohnen, Kürbisse und tropische wurzelpflanzen.
Auf der Steppe. Besonders im 8 der Sahara, im großen Seengebiet und hinter den
Randgebirgen dehnen sich die steppenartigen „Savannen" aus. (B.-A. 14 u. 16.) Da hier
die Regenzeiten von oft monatelanger Dürre unterbrochen werden, find die Hochebenen un-
übersehbar weit von gelblichen, bis zu 4 m langen Gräsern bedeckt, die im winde wie ein
Kornfeld wogen. Rur vereinzelt findet sich Dorngebüsch oder ein lichter Hain von Aka-
zien. Besonders eigenartig ist der Baobab oder Affenbrotbaum mit dem kurzen Stamm
von 20—25 m Umfang und seinem gewaltigen Laubdach. In steppenfarbenem Gewand
weiden hier windschnelle Huftiere (Gazellen, Antilopen, Zebras und Giraffen) und der
Strauß, der schön gefiederte Laufvogel. Über sie herrscht der Löwe, der König der Tiere,
mit seinem Gefolge, Schakal, Hyäne und Geier.
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TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß]]