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1. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 121

1850 - Königsberg : Bon
immer mehr ab, bis endlich im ewigen Schnee und Eise alles Wachsthum aufhört. Ebenso verhält es sich mit den Gebirgen^ deren höchste Gipfel kahl sind. Merkwürdig ist es, daß manche Pflanzen nicht in der Erde, sondern auf andern Pflanzen wurzeln. Sie werden Schmarotzer genannt, weil sie von den Säften der Pflanze leben, auf welcher sie sitzen. Diese wird dadurch sehr geschwächt und in ihrem Wachsthum beeinträchtigt. Daher ist die Vertilgung der Schma- rotzer durchaus nöthig. Am bekanntesten ist die Mistel, die auf Obstbäumen und Eichen, Kiefern, Linden häufig vorkommt, und aus deren Beeren der Vogelleim bereitet wird. Andere Schma- rotzer sind die Flechten, welche die Baumrinde bedecken. Schon frühe haben die Menschen die Nützlichkeit vieler Pflanzen erkannt und davon Vortheil gezogen. Als der Be- wohner auf Erden immer mehr wurden, reichten die von der Natur gesäeten Gewächse nicht mehr hin, und dies veranlaßte denn eine Vermehrung derselben durch den Anbau. Wie wichtig dieser für die Erhaltung des Menschengeschlechtes geworden ist, weiß Jedermann. Auch war der Ackerbau der Anfang von größerer Gesittung und Bildung der Menschen, indem er sie am Boden festhielt, während Völker, die keinen Ackerbau trieben, mit Heerden unstät umherziehen und wild, roh und räuberisch bleiben, wie wir dies noch heut zu Tage von manchen Noma- denvölkern, z. B. den Beduinen in Afrika, erfahren. Allein nicht nur die Menschen gewannen bei dem Anbau der Pflanzen, sondern diese wurden auch selbst sehr veredelt, je mehr Sorgfalt und Pflege man auf sie verwendete. Es ist beinahe unglaublich, wie groß der Unterschied zwischen manchen Pflanzen im wilden und im angebauten Zustande ist. Die in den Gebirgen Mexiko's wildwachsende Kartoffel erzeugt kaum erbsengroße Knöllchen, wäh- rend sich bei uns manchmal pfundschwere Knollen finden. Die auf Grasplätzen häufig wildwachsende Mohrrübe hat eine magere, holzige Wurzel, die beim Anbau dick, süß und saftig wird. Bei dem Kohl ist nun der Unterschied gar so groß, daß Niemand den wilden Kohl als die -ursprüngliche Mutterpflanze des Weißkohles, Rothkohles und der außerordentlich vielen Arten des Kohles halten wird. Nichts destoweniger stammen alle diese nur von etwa 2 Pflanzen ab, die noch dazu einander sehr ähnlich sind. Beiden Obstbäumen ist die Veredelung (Hdb. I. §. 5. D. c.) nicht we- niger merkwürdig. Wer beißt wohl gern in einen sauren Apfel? Und doch stammen alle unsere guten Aepfelsorten vom wilden Holzapfel her. Es sind manche durch den Anbau sehr veränderte Gewächse dadurch wieder in die ursprüngliche Pflanz- zurückge- führt worden, daß man sie allmalig in immer schlechteren Boden versetzte. Mit der Fortpflanzung und Vermehrung nützlicher Ge- wächse beschäftigt sich der Ackerbau. Man setzt nämlich die Pflanze

2. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 136

1850 - Königsberg : Bon
136 8. Die Weißtanne hat aschfarbige Rinde, einzelnstehende, flache Nadeln, wächst ebenfalls sehr hoch und giebt Holz zu Ge- bäuden, Schiffen, Brettern, Saiteninstrumenten und auch viel Harz. 9. Der Lärchen- oder Lerchenbaum, dessen Nadeln in Büscheln stehen, findet sich auf den Gebirgen des südöstlichen Europa und Sibiriens und liefert Terpentin. Bei uns wird er in manchen Lustgärten angetroffen. 10. Die Ceder auf dem Libanon und Kaukasus wird sehr alt und hat feines, wohlriechendes und sehr dauerhaftes Holz. §. 84. 8. Ordnung. Nacktsamige Däume. 1. Die Weide hat sehr viele Arten, Bäume und Sträucher, die alle feuchten Boden lieben, meist gesägte, doch auch ganzran- dige, lanzettliche, eirunde oder elliptische Blätter und Blüthen- kätzchen mit getrennten Geschlechtern haben. Die männlichen Kätzchen befinden sich aus besonderen Bäumen, eben so die weib- lichen. Jede Blume hat statt der Hülle nur eine Schuppe, in deren Winkel sich eine Honigdrüse befindet. Die Zahl der Staub- gefäße ist bei den verschiedenen Arten 1, meist 2, auch 3, sel- tener 5 bis 9. Dem Stempel fehlt der Griffel, oder er ist meist sehr kurz, seltener verlängert, mit 2 einfachen oder getheilten Narben. Die Kapsel ist einfächerig, zweiklappig, und die Samen sind mit langer, weißer Wolle besetzt. Die stärkeren Aeste dienen zu Faßreifen, die dünnen Zweige zum Binden und Korbflechten; Die Rinde ist arzneilich, und aus den Blüthenkätzchen holen die Bienen Honig. Außerdem dienen die Weiden zur Befestigung der Ufer, und ihr Holz giebt Brennholz. 2. Die Pappel, ebenfalls in vielen Arten, hat auch weiches Holz und Kätzchenblüthen, aber herzförmige Blätter. Die der Silberpappel sind auf der Unterseite weißsilzig. Die hohe und schlanke Pyramidenpappel pflanzt man häufig an Kunststraßen und vor die Häuser. Die Espe oder Zitterpappel hat lang- gestielte Blätter, welche beim schwächsten Luftzuge zittern. 3. Die Erle, Else oder Eller, ein ziemlich hoher Baum, der in ganz Europa und dem nördlichen Afrika an feuchten Stellen wächst, hat länglichrunde, etwas klebrige Blätter und Kätzchen- blüthen. Das röthliche Holz ist besonders beim Wasserbau nützlich, und die Rinde dient zum Schwarzfärben und Gerben. 4. Der Feigenbaum in wärmeren Ländern trägt seine Blümchen in der birnförmigen Frucht. Die lappigen Blätter, wie die meisten Theile des Bäumchens enthalten einen scharfen Milchsaft, aber die Früchte sind wohlschmeckend und gesund.

3. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 161

1850 - Königsberg : Bon
161 2. Die Anemone (Ix. 5.) sieht man in Wäldern schon in den ersten Frühlingstagen Ihre «blättrigen Blumen sind weiß oder röthlich (weiße Osterblume), oder gelb (gelbe Osterblume). Der Stengel trägt 3 Blätter, von denen jedes wieder in 3 kleinere getheilt ist. Die äußerst giftige Wurzel liegt wagrecht .in der Erde. 3. Die schwarze oder Wiesen-Küchenschelle (Ix. 27.) mit violetten Blumen, die sich schon im Anfange des Frühlings öffnen, wächst hin und wieder auf trockenen Triften, ist ebenfalls giftig und besitzt Heilkräfte. Anmerkung. Alle 3 Gattungen gehören in die «.Ordnung der 13.Lin- ne'schen Klasse. §. 96. Vierte Klasse. * Palmen. Die Palmen sind bäum-, strauch-, stauben- und krautartig, wachsen größtentheils im Trockenen, haben eine faserige oder knollige Wurzel und einen meist holzigen, dichten und ungeglie- derten, oft weit laufenden oder hohen Stengel, an dem in der Regel unmittelbar die vielrippigen, nicht geaderten Blätter stehen. Die Blüthe ist nur kümmerlich, 3zählig oder schuppig, bildet oft Kätzchen, Kolben und Trauben mit einsamigen Nüssen, Beeren oder Steinfrüchten, und die Samen haben nur einen Samen- lappen. A. Die eigentlichen Palmen haben einen hohen, schlanken Stamm, der nur an der Spitze einen Büschel sehr langer Blät- ter trägt. Man kennt schon über 100 Arten, die aber alle in heißen Ländern wachsen. 1. Die Sagopalme in Ostindien, China, Japan ist in den ersten Jahren ein kleiner, unansehnlicher Strauch, später indeß ein schöner 30 bis 50' hoher und 5 bis 6' dicker Baum. Die starke Wurzel kriecht mittelst ihrer kräftigen Zasern weit umher und entwickelt bald hier, bald dort neue Triebe. Der Stamm ist unregelmäßig grubig genarbt und im Innern seines kaum 2" dicken Holzer mit einem feuchten, weißen, mehlartigen Marke überaus reichlich begabt. Die Blätter stehen aufrecht, sind gefie- dert und erreichen eine Länge von 20' und darüber. Ihre Stiele sind sehr breit, scheibenförmig, unterwärts wohl 1' dick, auf dem Rücken abgerundet und mit vielen Stacheln, die mehrere schräge Reihen bilden und entweder kurz und hinfällig, oder dünn, lang und stehenbleibend sind (letztere befinden sich an dem obersten Theile), besetzt. Die Blättchen sind über 4' lang, gegen 4 Fin- ger breit, länglich-linealisch, kahl und am Rande ebenfalls mit einigen, jedoch nur schwachen Stacheln versehen. Die kleinen Blüthen sind einhäusig, schmutzigröthlich treten aus einer stach- ligen, 3' langen Scheide hervor und bilden eine 6 bis 10' lange, an ihrem Grunde ästig getheilte Rispe, deren 8 bis Iv Aeste Pcchner, Handb. 3 Theil. 11

4. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 163

1850 - Königsberg : Bon
163 Sonnenschirme, Siebe, Körbe, Besen, Papier, auf welchem man mit einem Griffel von Bambus schreibt. Die Palmenzweige (Blätter) sind Zeichen des Friedens und der Freundschaft. 4. Die Arekapalme in Ostindien ist deshalb Merkwürdig, weil. man dort den Kern der Steinfrucht mit Kalk bestreut, in die Blatter einer Pflanze, Betel genannt, rollt und dann kaut, was Vornehme und Geringe thun. 5. Die Wachspalme, ein ungeheurer Baum auf den Ber- gen Südamerika's, schwitzt aus seinem Stamme Wachs, welches zwar mit Harz gemischt ist, jedoch von den dortigen Einwohnern wie anderes Wachs benutzt wird. Das Holz dient zum Bauen. 6. Die Kohlpalme auf den karaibischen Inseln wird 300' hoch und giebt in ihren jungen Blattern den berühmten Palm- kohl. Auch wird alles Uebrige von ihr benutzt wie von der Kokospalme. Die Facherpalme in Amerika, die Mehlpalme in Ost- indien, die Oelpalme in Guinea, die Weinpalme auf den Malediven u. a. sind ebenfalls sehr nützlich. tz. 100. 6. Palmenartige Pflanzen. Sträucher, Stauden und Kräuter mit geradnervigen Blät- tern, die zum Theil auch bei uns vorkommen. 1. Die vierblattrige Einbeere (lx. 6.) wächst in schat- tigen Laubholzwäldern und blüht vom April bis Juni. Die aus- dauernde Wurzel liegt wagrecht, ist verschieden gebogen und treibt mehrere Wurzelfasecn. Der Stengel ist aufrecht, l/2 bis l' hoch, sehr einfach, ftielrund, kahl, größtentheils nackt, nur an der Spitze mir 4 sitzenden, in Form eines Kreuzes zusammengestellten, eirunden, zugespitzten, kahlen, dreinervigen Blättern versehen. Die gestielte Blume steht einzeln am Gipfel des Stengels. Der Kelch ist 4blättrig, bleibend, mit lanzettförmigen, spitzigen, ganz- randigen, dreinervigen, ausgebreiteten Blättchen von der Länge der Blumenkrone begabt. Die Krone hat 4. linienförmige, spiz- zige, zurückgekrümmte, dem Kelche ähnliche Blättchen. Die 8 pfriemförmigen Staubfäden tragen unter der Mitte ihrer Höhe die länglichen, doppelten Kölbchen. Der rundliche Fruchtknoten ist unvollkommen vierseitig, fast vierfurchig und trägt 4 aufrecht abwärtsstehende Griffel, kürzer als die Staubgefäße, mit ausge- randeten, zurückgekrümmten Narben. Die blaue Beere ist fast kugelrund-vierseitig und viecfächng, und die mehrzähligen, schief- eiförmigen Samen liegen in 2 Reihen. — Wurzel, Blätter und Beeren erregen Erbrechen, heftigen Durchfall je. 2. Der Kalmus in den Sümpfen Europa's und Asiens hat schwertförmige Blätter, auf denen die Kinder gern schmatzen, eine lange, kriechende, daumensdicke Wurzel, die außen röthlich, innen 11*

5. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 170

1850 - Königsberg : Bon
170 und daher Erdmandeln heißen. Auch die schöne, in Italien und Aegypten wachsende Papierpflanze oder Papyrusstaude, aus welcher die Alten Papier machten, gehört hierher. 8- 104. 3. Ordnung. Rispengräser. Die Aehrchen sitzen an einer verzweigten Spindel oder in Rispen. 1. Der Hafer wurde schon von den alten Deutschen zur Nahrung gebraucht, ist ein vortreffliches Pferdefutter, wird aber auch von Rind- und Federvieh gern gefressen und giebt eine gute Grütze. 2. Das Mannagras oder Schwaden wächst im größten Theile von Europa auf feuchten Wiesen und in Sümpfen, blüht den ganzen Sommer hindurch und trägt daher an einer Rispe Blüthen, reife und unreife Samen, welche die sehr nahrhafte und wohlschmeckende Schwadengrütze geben. 3. Die Schmielen haben meist sehr schmale Blätter, fein zertheilte Rispen, sehen überhaupt sehr zierlich aus und sind ein gutes Viehfutter, überwuchern aber zuweilen das Getreide. 4. Die Trespe hat quirlförmige Rispen und ist ein schäd- liches Unkraut. 5. Das gemeine Rohr oder Schilf wächst durch ganz Europa in Flüssen, Teichen und Sümpfen und wird zum Dach- decken, zum Berohren der Wände und Decken, zu Weberspulen rc. gebraucht. 6. Die Hirfe fauch der Hirse), aus Ostindien stammend, hat hängende, purpurrothe Rispen und liefert eine beliebte Grütze, weshalb man sie auch in manchen Gegenden Europa's anbaut, um sie als Brei oder Suppe zu genießen. 7. Das Bambusrohr oder der Baumschilf ist das größte Gras, denn es wird ein völliger Baum von 30 bis 00' Höhe, bildet an sumpfigen Orten in Ostindien ganze Wälder und dient zum Bauen und zu den gegliederten Spazierstöcken. In seiner Jugend hat es viel Zuckersaft in sich. 8. Der Reiß, ursprünglich wild in den Morästen Ostin- diens, wird jetzt in allen warmen Ländern, selbst im südlichen Europa, auf feuchten Aeckecn angebaut. In warmen Ländern ist er das vorzügliche Nahrungsmittel, und auch bei uns wird er häufig genossen. 0. Das Zuckerrohr, auch aus Ostindien stammend, wird jetzt in vielen heißen Ländern, sogar auf Sicilien. angebaut. Aus dem auf besonderen Mühlen ausgepreßten Safte wird Syrup, Moscovadelrohzucker) und Raffinade igereinigterzucker) gewonnen. 10. Das spanische Rohr wächst jenseit der Alpen und auf den kanarischen Inseln an Ufern, aber nicht im Wasser selbst.

6. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 241

1850 - Königsberg : Bon
241 so merke ich mir dann leicht, daß 100 Jahre früher der große Kurfürst, 2oo Jahre früher Friedrich der Eiserne, 100 Jahre später unser jetziger König den Thron bestieg. Eben so ist es mit dem, was zu gleicher Zeit geschah, z. B. 888 v. Chr. Sar- danapal, Untergang Assyriens — Lykurg, Gesetzgeber in Sparta — Dido, Gründung Karthago's rc. 7) Bei Namen verbinde man, wo es angeht, die Anfangs- buchstaben oder Anfangsstlben zu Wörtern, z. B. die Anfangs- buchstaben der 4 Flüsse, welche auf dem Fichtelgebirge entsprin- gen (Main, Eger, Nabe, Saale), zu dem lateinischen Worte Mens (der Verstand); die Anfangssilben von den Namen der kleinen sächsischen Staaten in Weikomeinal rc. Jeder muß sich indeß nach eigener Erfindung zu helfen suchen, bis die Re- geln der Gedächtnißkunst (Mnemotechnik) allgemein bekannt sein werden. §• 143. 5. Der Verstand. a) Das Begriffsvermögen oder der Verstand im engeren Sinne. Wenn ich jene Eiche und dann die daneben stehende Kiefer betrachte, so erhalte ich eine Vorstellung von jedem der genann, len Gegenstände. An beiden läßt sich nun mancherlei wahrneh- men, als: Aeste, Blätter, Nadeln, Rinde, grün, braun, hoch, dick, alt, Frucht, Samen. Unter diesen Vorstellungen find meh- rere, die der Eiche und Kiefer gemeinschaftlich angehören, und andere, die nur der einen allein zukommen. Die ersteren heißen Aehnlichkeiten, die letzteren Unähnlichkeiten oder Verschie- d.'enheiten. Einige Aehnlichkeiten sind: beide haben Wurzeln, Stamm, Rinde, Holz, Krone, Aeste, Zweige, im Frühjahre Bm- then, später Früchte, Samen, sie wachsen hoch, werden stark rc. Unähnlichkeiten: die Kiefer hat Nadeln, die Eiche Blätter; die Kiefer wächst schneller und wird nicht so umfangreich wie die Eiche; die Kiefer enthält viel Harz, die Eiche keins; die Früchte der Eiche sind Eicheln, die der Kiefer Zapfen; das Holz der Eiche ist härter als das der Kiefer rc. Beide haben also manches Aehnliche und manches Verschiedene. Das Aehnliche fasse ich in eine Vorstellung zusammen; die Verschiedenheiten lasse ich unbe- achtet. So erhalte ich eine Vorstellung von „Baum". Indem wir mehrere Vorstellungen mit einander vergleichen, uns die Aehn- lichkeiten derselben zusammen denken und von den Verschieden- heiten ganz hinwegsehen, entsteht in uns eine Vorstellung, die bloß Aehnlichkeiten enthält, und solche Vorstellungen nennt man Begriffe. Unsere Seele hat also nicht bloß das Vermögen, sich durch Wahrnehmungen einzelne Vorstellungen zu erwerben, sondern auch das Vermögen, Gesammtvorstellungen oder Begriffe zu bilden. Das Vermögen, mehrere einzelne Vorstel- Pechñer, Hanrb. ».Theil. 16

7. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 133

1850 - Königsberg : Bon
133 wird. Die bei uns wachsenden sogenannten Attacken gehören eigentlich der Gattung Robinie an und sind Zierbaume mit ge- fiederten Blattern, dornigen Aesten und weißen oder rosenrothen Blüthentrauben. 2. Der Brasilienbaum in Ostindien hat rothbraunes Holz, das sich gut Policen läßt und eine rothe Farbe giebt. Das eben- falls rothfärbende Fernambukholz kommt vom Fernambnkbaum in Südamerika. 3. Der Campechebaum in den wärmeren Ländern Ame- rikas liefert das dunkelrothe Blauholz, das zum Schwarz- und Violettfärben und in der Arznei gebraucht wird. 4. Der Iohannisbrotbauin jm Orient und in Südeuropa trägt eßbare Hülsen, von denen sich Johannes der Täufer in der Wüste ernährt haben soll. tz 82. 6. Ordnung. Kapfcltragende Däunie. 1. Die Linde, ein starker, großer Baum mit schöner, blätter- reicher Krone, wächst an Straßen, in Dörfern, selten in Wäl- dern, erreicht ein Alter von vielen hundert Jahren, und es giebt berühmte hohle Linden von ungeheurem Umfange, gewöhnlich 60 bis 80' hoch. Die Blätter sind herzförmig. Die grünlichgelben, wohlriechenden Blüthen haben einen tief ütheiligen Kelch, eine 3blättrige Krone, mehr als 20 Staubgefäße, einen deutlich 5fä- cherigen Fruchtknoten mit verlängertem Griffel und verdickter Narbe, und der Blumenstiel ist großentheils mit einem eigen- thümlichen Nebenblatte verwachsen. Die beerenartige, erbsengroße Kapsel ist lederartig, meist einsamig, mit 4 verkümmerten und verdrängten Fächern. Die Samen enthalten Oel; die Blüthen geben den Bienen viel Nahrung und werden häufig als Thee getrunken, um Schweiß zu treiben oder den Krampf zu stillen; den schleimigen Bast legt man auf Wunden und Geschwüre; noch häufiger benutzt man ihn zu Binden und Matten (Bast- decken), das weiße, weiche Holz zu Tischler-, Drechsler- und Schnitzarbeiten, Bleistifteinfassungen rc., die Kohlen zu Zahnpulver und zum Zeichnen. Die Wasserlinde grünt und blüht einige Wochen früher als die Steinlinde, hat auch größeres und helleres Laub. 2. Die Roßkastanie, aus Persien nach Europa gekommen, ist ein hoher Baum mit siebensingerigen Blättern und aufrecht- stehenden, weißen Blüthentrauben, jede Blume mit 7 Staubge- fäßen. Die Früchte dienen hauptsächlich den Kindern zum Spie- len, aber auch als Viehfutter, und das Holz ist ebenfalls brauch- bar. Die zusammenziehende Rinde enthält Gerbestoff. 3. Der Buchsbaum, ein immergrünes, 10 bis 15' hohes Bäumchen in Südeuropa, in unsern Gärten ein niedriger Strauch

8. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 135

1850 - Königsberg : Bon
135 weißlich gelbes, zähes Holz zu allerlei Haus- und Ackergeräts), Brennholz und Kohlen. Aus der in Südeuropa wachsenden Manna-Esche fließt ein in der Arznei gebräuchlicher süßer Saft, das Manna. 3. Der Ahorn oder Leinbaum, in Europa's Wäldern nicht selten, hat 5lappige, zugespitzte Blätter und weißes, zähes Holz, das zu Tischen, Sätteln, Spindeln, Wanduhren, Tellern, Löffeln, Spielzeug rc. verarbeitet wird. — Der Feld-Ahorn oder Maß- holder hat hartes Holz für Drechsler, Schösse zu Pfeifenröh- ren, Wurzelmaser zu den berühmten Ulmer Pfeifenköpfen k. — Der Zucker-Ahorn in Südamerika liefert viel Zucker. 4. Die Rüster oder Feld-Ulme an Waldrändern und um Dörfer in ganz Europa hat auf ihren am Stiele ungleichen Blättern oft Blasen, welche die Ulmen-Blattlaus verursacht. Das harte, zähe Holz wird zu Achsen, Pressen, Mühlrädern rc. ge- braucht. Ihr ähnlich ist die langstielige Ulme. B. Nadelbäume. 5. Die Kiefer, Föhre oder der Kienbaum (in vielen Ge- genden fälschlich Fichte genannt), ein hoher Baum mit quirlför- migen Aesten und paarweis beisammenstehenden, langen Nadeln, bildet in den Sandebenen des nördlichen Europa's große Wäl- der, wächst schnell und soll über 400 Jahre alt werden. Die männlichen Blumen haben statt der Blumenhülle einige Schup- pen, sehr viele Staubgefäße mit verwachsenen Fäden, eine läng- liche Aehre oder ein Köpfchen bildend. Die weiblichen Blumen bilden Kätzchen mit gedoppelten, ziegelartig sich deckenden Schup- pen , in deren Winkel 2 Fruchtknoten, jeder mit einem pfriem- lichen Griffel, befindlich sind. Die Frucht ist ein eirund - kegel- förmiger Zapfen, welcher in den Winkeln der holzig gewordenen Schuppen 2 geflügelte Samen trägt. Das Kiefernholz ist das häufigste und nützlichste Nadelholz, denn es giebt die schönsten Masten, Bauholz, Brennholz, Kienspan, Leuchtspan, Kienruß, Terpentin, Colophonium öder Geigenharz, Theer und Pech. Die sogenannten Fichtensprossen kommen an manchen Orten ins Bier und sind auch arzneilich. Die große Menge des Blüthenstaubes hat zur Sage von dem Schwefelregen Veranlassung gegeben; er wird statt des Bärlappsamens zum Einstreuen gebraucht. 6. Die Weymuthskiefer mit schlaffen, 4" langen, fast dreieckigen, bläulichgrünen Nadeln, walzigen, 6" langen, lockeren Zapfen, wird ein ungeheurer Baum, gegen 200' hoch, bildet große Wälder in Nordamerika, liefert die schönsten Masten und kommt bei uns in Lustgärten vor. 7. Die Fichte oder Rothtanne, ein hoher, zapfentragender Waldbaum mit 4kantigen einzelnen Nadeln, liefert nutzbares Holz und Harz zu Pech.

9. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 11

1847 - Königsberg : Bon
11 an andern niedrig. Erhabenheiten und Vertiefungen weckffelw mit einander ab. Die Vertiefungen liegen zwischen den Erhe- bungen; oft werden auch die Vertiefungen von den Erhebungen umschlossen. Im Freien haben wir diese Verschiedenheit schon oft gesehen; daher können wir sie auf unsern Tafeln abbilden. Beträchtliche gleichförmige Landerstreckungen ohne merkliche Erhöhungen und Vertiefungen nennt man Ebenen, Flächen, flaches Land. Der Boden der Ebenen ist meist wellenförmig. Man vergleicht in dieser Beziehung das Land mit einem großen Gewässer oder mit dem Meere, welches der Sturm bewegt. Wo sind bei uns Ebenen? Dasjenige Land, welches sich in einer Gegend am wenigsten Liber den Spiegel des Wassers erhebt, das ihre tiefsten Stellen bedeckt, ist das niedrigste Land derselben. Es befindet sich ge- wöhnlich an den Ufern der Gewässer und heißt dann eine Nie- derung (z. B. die Weichselniederung, das Oder-, Warthe- und Netzbruch). Gewöhnlich sind die Niederungen fruchtbar und wasserreich, haben schönen Graswuchs und eignen sich daher zu Wiesen und Weideplätzen. Einen großen und niedrigen Land- strich (bet 500' Meereshöhe nicht übersteigt) nennt man eine Tiefebene und bei größerem Umfange Tiefland (wie Preußen, Pommern, Posen, Brandenburg). Es giebt solche, die tiefer liegen als die Oberfläche des Meeres und daher gegen seiu Ueberfluthen durch Deiche oder Dämme geschützt werden müssen (z. B. Holland). Steppen sind Niederungen, die sich durch ihren Mangel an süßem Wasser, einen sandigen und salzigen Boden und deshalb auch durch Salzsee'n und Salzquellen aus- zeichnen. Große Ebenen, besonders in heißen Gegenden, welche mit einem trockenen, unfruchtbaren Sande bedeckt sind, und wo die Sonnenhitze keine Pflanzen aufkommen läßt, heißen Wüsten. In diesen trifft man einzelne fruchtbare, wasserhaltige Stellen, Oasen genannt (die als Inseln in dem Sandmeere zu betrach- ten sind). Eine weit und breit ausgedehnte Landerstreckung, die sich 300' und noch mehr über das Meer erhebt, ist ein hohes Land, ein Hochland (Plateau) oder ein Erdbuckel, eine Landhöche, Tafel- oder Scheitelfläche, und zwar gehört sie zu den Hoch- ebenen erster Klasse, wenn sie mehr als -1000', dagegen zur zweiten Klasse, wenn sie weniger als 4000' Fuß Hohe hat (die größte in Europa an den Quellen der Wolga). Manche erstrecken sich so weit, daß der Reisende gar nicht mehr auf einer Erhebung zu sein glaubt. Sowohl das hohe wie das niedrigste Land hat ebene Stellen, kleine und größere Ebenen. Man theilt also alles Land in hohes und niedriges, in Hoch- land und Niederung und in gleichförmiges und ungleichförmiges oder in ebenes und unebenes Land. Zu welcher Art gehört un- sere Gegend?

10. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 83

1847 - Königsberg : Bon
83 des Sonnenlichtes schwächt. So lange sie unter dem Wasser stehen, haben sie feine fadenförmig zertheilte Blätter; kommen sie aber mit ihren Blättern über die Oberfläche des Wassers, so werden diese breit, mehr rund, am Grunde bald mehr, bald we- niger ausgeschnitten. Sie sind in der Regel entweder sehr saf- tig oder schwammig, einige auch lederartig. So verschieden der Boden des trockenen Landes, so verschie- den sind auch die Gewächse, die auf ihm stehen. — In schwar- z m kalten Sumpfboden mit Torfgrund wächst Torfmoos, Torf- heide oder Andromede, Porst rc.; in ausgetrockneten Sümpfen, <in sumpfigen Ufern der Bäche und Flüsse das scharfe Riedgras, Bitterklee, Weiden rc. An dumpfen, feuchten, schattigen Orten, auch unter der Erde in dumpfen Höhlen, feuchten Kellern wachsen die Pilze und Moose; unter schattigen Gebüschen der Nacht- schatten, Schachtelhalm, Schierling, Münze rc.; an feuchten, schattigen und warmen Stellen, im Schutze von Bäumen und Gesträuch, im Schalten von Mauern und gespaltenen Steinen die Farrenkräuter. — Aus feuchtem, lockerem Boden wachsen die Gräser. Grasreiche oder grasige Gegenden deuten auf frucht- baren Boden. Auf nördlichen Abhängen der Berge stehen die Gräser oft haufenweise beisammen und halten die Feuchtigkeiten an. — Wo Zwiebelgewächse stehen, in meistens fetter und feuch- ter Boden. — Auf der Damm- oder Gartenerde wachsen starke, krautige Pflanzen von saftigen, fleischigen Blättern und Wur- zeln und di? Obstbäume. — Auf Thon- und Lehmboden trifft rnan Gewächse von starken, festen Wurzeln und trockenem An- sehen, z. B. Disteln, Mohn, Reseda rc. -— Auf Sand wachsen leichte Gewächse mit faserigen Wurzeln; je weniger fest der Sand ist, desto mehr breitet sich die Wurzel aus, wie bei dem Sand- riedgrase, dem kriechenden Weizen rc- Je mehr Lehmkheile der Boden enthält, desto röther färben sich die weißen Blumen, z. B. der Ackerwinde. — Auf trockenem sandigem und steinigem Boden stehen in der Regel die Nadelhölzer, auf lockerem schwar- zen und auf festem lehmigen Grunde die Eichen. Auf Stein und Kies und auf Mauern wachsen Pflanzen mit feinen knolligen Wurzeln, z. B. der Steinbrech, auf schattigen Schutthaufen die Ochsenzungen, der Eisenhart rc. — Auf schiefe Flächen können zu einer Tageszeit die Sonnenstrahlen senkrecht fallen, wenn jene nicht gerade gegen Norden abdachen, daher an ihnen, besonders on sanften Bergabhängen gegen Südost, Süd und Südwest die ausländischen Pflanzen aus einem wärmeren Klima angepflanzt werden. Wo man an den südlichen Abhängen Weinberge sieht, wird man an den nördlichen Getreidefelder, Wiesen und Wal- dung gewahr. — Eine noch auffallendere Verschiedenheit der Ge- wächse findet man in jeder Gegend, wo Berge sind, auf bew Höhen und in den Thälern: denn das Höhenklima ist kälter, undr die Luft dünner als im Thale. Die Bergpflanzen sind niedrig 6*
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