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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Stadt und Land - S. 24

1895 - Hannover : Meyer
— 24 — bahn ist verboten. Wir können uns leicht denken, aus welchem Grunde. Die Soldaten schießen nach verschiedenen Scheiben. Nennt einige! Nördlich von der großen Schießbahn liegen zwei kleinere (450 und 400 m), und ganz am Ende derselben, in der Nähe der Waldwiese, befindet sich ein Haus, in welchem die Scheiben und die Munition aufbewahrt werden. Damit niemand die Schießbahn betrete und in das Haus eindringe, ist hier Tag und Nacht eine Wache, welche alle 24 Standen abgelöst wird. e) Am Rande des Waldes, in der Rühe der Oberförsterei, liegt eine Pslanzschule. Die Bäume, welche im Walde gepslauzt werden, kauft der Förster nicht beim Gärtner, wie wir es thnn, wenn wir einen Baum pflanzen wollen. So viele Bäume, wie der Förster gebraucht, hätte der Gärtner nicht einmal. Die Bäume werden in der Pflanzschule groß gezogeu. Die Pflanzschule ist sehr gut eingefriedigt, damit die Tiere des Waldes nicht hineindringen und die zarten Pflanzen verzehren. In der Pflanzschnle sind wie in dem Garten Beete. Ans jedem Beete sind mehrere kleine Rinnen gezogen; in diese wird der Same gestreut. Auf eiu Beet streut man Tannen-, auf ein anderes Buchen-, auf ein drittes Eichensamen. Auf dem einen Beete sollen also Tannen, auf dem andern Buchen und auf dem dritten Eichen wachsen. Woher hat man aber den Samen? Von den Bäumen. Die blühen wie jede andere Pflanze und tragen kleine Früchte, in welchen die Samenkörner liegen. Sind die Pflanzen aufgegangen und recht kräftig, fo werden sie auf audere Beete gepflanzt, damit sie ordentlich Platz haben, sich nach allen Seiten cius- dehnen können. Sind sie recht groß, so werden sie in den Wald ge- pflanzt. Solche junge Anpflanzungen finden wir überall im Walde; anch die siud eingefriedigt. Warum? Ii. Naturkunde. 1. Die Witterung. In der Nähe der Pflanzschule ist ein anderer Platz; auch der ist eingefriedigt. Innerhalb der Einfriedigung befindet sich ein großer Baum, auf welchem die Witterungsverhältnisse beobachtet werden. Eine hohe Leiter führt in den Baum hinauf. Am oberen Teil des Stammes ist der Baum mit Brettern umgeben, auf welchen man um den Stamm herumgehen kann. Hier oben im Baume sind mehrere Thermometer und

2. Stadt und Land - S. 28

1895 - Hannover : Meyer
— 28 — eirund und am Rande gesägt. Auch die stehen wagerecht. Aus diese Weise wird ein Zweig mit seinen Nebenzweigen und seinen Blättern so dicht, daß man nicht hindurchsehen kann. Viele solcher Zweige geben eine dichte Krone. Darum ist der Buchenwald ein sehr dunkler Wald, und nur wenige Pflanzen gedeihen unter seiner Krone. Die Buche schlägt ihre Wurzeln nicht tief in die Erde hinein, sondern läßt sie eben unter der Erdoberfläche dahin laufen. Wo viele Bnchen stehen, laufen die Wurzeln der einen über die der andern hinweg; aber darum kümmern sie sich nicht; sie finden sich leicht zurecht; sie wissen, für welche Buche sie zu sorgen haben. Die Buche liefert uns ein festes Holz. Der Tischler und der Stellmacher oerfertigen ans dem Buchenholze viele schöne Sachen. Vieles Buchenholz hat aber ein trauriges Los; es wandert in den Ofen, um den zu heizen. Es wird also als Brennholz verwendet. c) Die Eiche. Die Eiche ist der König der Bäume im Walde; sie kann ein sehr hohes Alter erreicheu; denn ihre Wurzeln sind kräftig und viel verzweigt, und ihr Holz ist sehr fest. Gegen die rauhe Witterung ist der Baum durch seine dicke Rinde geschützt. Das Holz der Eiche wird mit dem Alter immer fester, und der Stamm wird immer dicker. Die dicke Rinde muß zerreißen; aber unter der alten Rindenschicht kommt ein neues Kleid hervor. Je älter die Eiche wird, desto rissiger wird ihr Kleid. Ju deu Rissen wächst grünes Moos. Die Eiche kümmert sich nicht darnm; denn ihr Holz ist so sest, daß weder Pflanzen noch Tiere ein Loch darin bohren können. Der dicke Stamm trägt eine mächtige Krone. Die kleinen Vögel, welche darin wohnen, können sich hier sehr leicht verirren, denn unzählige, größere und kleinere Zweige sind hier vorhanden; sie wachsen wild durcheinander. An den Blättern sieht man, daß die Eiche wohl genährt wird; denn die buchtigen Blätter haben eine dunkelgrüne Farbe und sind so dick wie Leder. Da die vielen Blätter mehr auf den Spitzen der kleinen Zweige zusammengedrängt stehen, sich also nicht so sehr ans- breiten, wie die der Buche, so ist der Eichbaum nicht so dicht, wie diese. Die Sonnenstrahlen können wohl durch die gewaltige Krone dringen. Das hat zur Folge, daß unter dem Eichbaum fröhliches Leben herrscht; denn viele kleine Pflanzen können sich hier entwickeln. Die Früchte der Eiche heißen Eicheln; sie dienen den Tieren des Waldes zur Nahrung. Die Riude der Eiche braucht der Gerber zum Gerben des Leders. Das Holz liefert Eisenbahnschwellen, Planken für die Schiffe. Das große Mühlrad in der Schloßwassermühle ist aus Eichenholz verfertigt. Da

3. Stadt und Land - S. 78

1895 - Hannover : Meyer
— 78 — Nun wissen wir also wohl, wo die Pflanzen auf dem Moore bleiben- nun wissen wir auch, wie die großen Baumstämme, welche auf dem Moore gefunden werden, hierher gekommen sind. In alter Zeit ist hier vielleicht ein Wald gewesen. Können wir jemals erfahren, welche Bäume hier gewachsen sind? Wir wollen den Mann fragen, der dort auf dem Moore arbeitet. Er sagt: „In vielen Jahren habe ich auf diesem Moore ge- arbeitet, und viele Baumstämme und Baumwurzeln habe ich hier gefunden. Der Förster, welcher die Bäume und das Holz derselben genau kennt, hat mir gesagt, es seien Eichen und Buchen gewesen. Zu Hause habe ich aber Haselnüsse, die ich nicht in den Knicks oder im Walde gepflückt, sondern auf dem Moore gefunden habe; ich weiß also, daß auch Haselnuß- strüncher auf dem Moore gewohnt haben. Einst fand ich auch hier das Geweih eines Hirsches, der hier gelebt hat und hier gestorben ist." b) Das Wollgras. Da, wo das Moor nicht mit Wasser bedeckt ist, wachsen zwischen dem Torfmoos verschiedene Pflanzen. Ist das Moor mit Gras bewachsen, so nennt man es eine Moorwiese. Die Moorgräser sind nicht sehr kräftig, gewachsen. Es har ihnen an Nahrung gefehlt, und darum siud sie düun und ihre Kauten so scharf, daß wir die Finger darauf schneiden können. Vor uns sehen wir eine weiße Fläche, die mit Wollgras bewachsen ist. Diese Pflanze trägt auf dem Kopfe einen Wollbüschel. Die einzelnen Fäden sind weiß und glatt wie Seide. Diese Fäden bilden aber nicht die Blumenkrone, sondern umschließen nur die Frucht und kommen erst nach dem Verblühen der Pflauzeu zum Vorschein. Wozu kann das Wollgras gebraucht werden? Man hat versucht, aus den weißen Fäden Garn zu spinnen und daraus Kleider zu weben. Das ging aber nicht. Ans dem Wollgras verfertigt man heutzutage Watte. Wozu gebrauchen wir die Watte? c) Das Blangras. Dort geht ein Knabe und pflückt lange Gräser, die aus dem Moore wachsen. Seine Hände sind ganz blau davon geworden, und nun ver- stehen wir, warum das Gras Blaugras heißt. Wozu will er das Gras gebrauchen? Das gepflückte Gras bindet er in kleine Büudel und legt es, wenn er nach Hause kommt, aufs Dach zum Trocknen. Ist es gut trocken, so wird es zu einem Besen zusammengebunden. Mit diesem fegt der Bauer seine Tenne. Das Gras auf dem Moore wird nicht von Kühen oder Schafen verzehrt, nicht von dem Menschen abgemäht. Steht es denn nicht nutzlos da? Denkt daran, wie das Moor sich gebildet hat!

4. Stadt und Land - S. 62

1895 - Hannover : Meyer
— 62 — den rechten Weg zu finden. Es mögen noch so viele Bienenstöcke neben einander stehen; sie findet ihr Hans. Sie sieht gut, und das ist nicht so merkwürdig; denn sie hat fünf Augen, zwei große und drei kleine. Diese sehen ans wie kleine Punkte und sitzen ans dem Kopse. Auf diesem befinden sich auch zwei Fühler. Mit ihren Unterkiefern öffnet die kleine Biene die Blüten, die sich vor ihr schließen wollen. Mit Hilfe eines Saugrüssels saugt sie deu Saft heraus. Haben die Bienen sich satt ge- leckt, so wird noch Honig eingesteckt, so viel als sie tragen köunen. — Die Biene bewohnt die Heide nicht; sie besucht sie nnr. Die Heide ist aber nicht ohne Bewohner. Viele kleine Geschöpfe teilen mit dem kleinen Heidekraut die spärliche Nahrung und fühleu sich doch am wohlsten hier; sie möchten nicht: tauschen mit vielen andern Tieren, die Nahrung in Fülle habeu. Woher wissen wir das? Wir brauchen nur über die Heide zu gehen, auf alles unser Augenmerk zu richten, und wir werden er- kennen, wie viel Lust und Freude hier herrscht. b) Die Eidechse. Es rasselt im Heidekraut, und wir spähen nach der Seite. Ein kleines Tier sieht uus an, als wollte es sagen: Ich thne euch nichts zu- leide. Es ist die Eidechse, welche zwischen den holzigen Stengeln des Heidekrautes dahin huscht. Mag das Heidekraut auch uoch so dicht wachsen, die Eidechse bahnt sich doch einen Weg. Sie reibt sich aber nicht wund; denn ihr Körper ist mit zahlreichen Schuppen bekleidet, ja selbst der Kopf und die Brust sind mit kleinen Horntäfelchen besetzt. Auch der lange Schwanz trägt einen Panzer. Zwar bricht jener bei den schnellen Be- wegungeu iu dem dürren Heidekrant leicht ab; aber darnm kümmert sich die Eidechse wenig; denn ohne, daß sie Arzt und Apotheker gebraucht, wächst der Schwanz von selber wieder nach. Die flinke Eidechse hat sehr viele Feinde, und darnm denke ich mir, hat der liebe Gott ihr besonders die Heide als Wohnstätte angewiesen, weil sie sich hier so gnt verstecken kann. Die flinke Eidechse ist ein nützliches Tier. Daß uns beim Anblick einer kleineu Eidechse oft bange wird, hat darin seinen Grund, daß sie so schnell an uns vorüberhuscht, und daß sie die Zuuge, welche zugespitzt ist, wie bei einer Schlange, aus dem Munde steckt. Die Eidechse ist aber ein harmloses Tier, und darum wolleu wir ihr nichts thnn. Es würde auch nicht ihren Feinden leicht werden, sie zu sauge», wenn sie sich nicht so oft und so gerne hinlegte, nin sich zu sonnen. Die warmen Sonnen- strahlen thun ihr so wohl; denn sie hat kaltes Blut. Wenn sie da liegt, so achtet sie nicht darauf, was um sie her vorgeht, und sie wird erhascht.

5. Stadt und Land - S. 68

1895 - Hannover : Meyer
— 68 — Seinen überzogen: das sind die Feinde; sie sind markiert. Wir be- trachten namentlich die Kompagnien, welche an der Föhrde und im Tannenwald anfgestellt sind. Die, welche an der Föhrde sich aushalten, sind die Feinde. Bald müssen diese sich zurückziehen; die andern haben eine vorteilhafte Stellung; der Tannenwald bietet ihnen Schntz. Der geschlagene Feind versncht es noch einmal, das Lager der andern zu stürmen. Diesmal gelingt es. Unter Hnrrarnfen wird der Wald ge- nommen, und die andern müssen sich znrückziehen. Ein kleines Gefecht haben wir mit angesehen; wir standen in einiger Entfernung. Dicht herangehen dürfen wir nicht. Wohl schießen die Soldaten nnr mit Platz- Patronen; aber anch die können verletzen, wenn man dicht dabei steht und von einer getroffen wird. Nach etwa zwei Standen wird „Halt!" geblasen, und die Soldaten ziehen mit Mnsik nach der Stadt, der Kaserne zurück. Warnm üben die Soldaten auf der Heide und nicht auf Äckern und Wiesen? 7. Wüste und Steppe. Stellenweise ist das Heidekrant ausgestorben, und wir sehen den nackten Sand, der von dem Winde emporgewirbelt wird, so daß er die Um- gebnng mit Sand bedeckt. Das erinnert uus an andere Länder, in welchen große Sandstrecken sich befinden. Diese sind nicht bewohnt; denn es wächst hier nichts; es ist ein Sandmeer, eine Wüste. Ihr habt oft auf den Straßen ein Kamel gesehen, das von einem Manne, der anch zngleich einige Affen und einige Bären mit sich führte, gezogen wurde. Die Verwandten dieses Tieres kennen das Leben in solchen Wüsten ganz genan; denn sie tragen den Reiter und die Waren durch diese öden Gegenden. Wie aus der Heide Vertiefungen sind, worin sich Wasser an- sammelt und dürres Gras wächst, so befinden sich auch in der Wüste solche Thäler, in welchen der Wanderer an einer Quelle oder in dem Schatten der Bäume, vielleicht sogar in der Nähe eines Dorfes ausruhen kann, um gestärkt feine Reise fortzusetzen. Solche Stellen iu der Wüste heißen Oasen. Wie aus der Heide Hügel und Berge sind, so giebt es auch in der Wüste große Sandberge, die der heiße Wind zusammengefegt hat. Große Ähnlichkeit mit der Starnper Heide hat die Steppe. Diese ist eine große ebene Fläche. Kein Baum giebt hier Schatten. Soweit das Auge reicht, seheu wir nur eine große, mit hohem Gras bewachsene Ebene. Am Horizonte entdecken wir große Schafherden, die auf der Steppe weiden und von einem Hirten, der auf der Steppe wohnt, ge- hütet werden. In den Steppen leben oft wilde Tiere, die sich zwischen

6. Stadt und Land - S. 29

1895 - Hannover : Meyer
— 29 die Eiche so alt wird, so kann der Mensch nicht ans den Tod der Eiche warten. Er fällt sie. Das Fällen der Eiche kostet aber große Arbeit; denn es fällt keine Eiche von einem Streiche. In unserem Walde finden wir auch die Birke. ä) Die Birke. Die Birke ist leicht an ihrem dünnen, fast weißen Stamme zu er- kennen. Da der Stamm so dünn, aber dabei doch hoch ist. so muß er biegsam sein. Im Winde biegt er sich hin und her und mit ihm die merkwürdige Krone. Die großen Äste stehen aufwärts; die kleinen Zweige an ihnen neigen sich abwärts; die Blätter sitzen an langen Stielen und bewegen sich bei dem leisesten Winde. Wenn der Wind über den Wald fährt, so schlägt die Birke mit ihren dünnen, herabhängenden Zweigen und ihren langgestielten Blättern gewaltig um sich. Die kleinen Bäume in ihrer Nähe müssen die Schläge ruhig hinnehmen, und sie gehen dabei meistens zu Gruude. Ist aber eine Buche oder eiue Eiche als Nachbar da, so lachen sie die Birke aus; sie lassen sich schlagen; denn sie merken es nicht. Die Birke aber schlägt so, daß es ihr selber weh thnt; sie wird krank, und man sieht, daß sie es nicht lange mehr aushalten kann; sie stirbt ab. Auch das Holz der Birke kaun der Mensch sehr gnt ver- werten; er macht Tröge, Teller, Löffel daraus. — Noch viele audere Bäume wachsen im Walde, wie Ulmen, Zitterpappeln, Ahorn u. m. a. Wer von euch kennt die Ulme? Könnt ihr eine finden? Wer kennt eine Zitterpappel? Könnt ihr eine finden? Wenn ihr in den Wald geht, fo achtet darauf, wann die einzelnen Bäume blühen und erzählt es mir dann! — Wandern wir mit dem ersten Wege, der quer durch den Wald führt, und biegen mit einem Fußsteig ab nach links, so kommen wir in einen Tannenwald. Einen solchen können wir auch bei Starup kennen lernen. Der Tannenwald ist ein Nadelwald; denn die Bäume tragen Nadeln statt Blätter. e) Die Fichte. In dem Tannenwald ist es dunkel, noch dunkler als im Laubwalde; denn die Tannen stehen dicht nebeneinander und haben viele Zweige. Daraus folgt, daß gar kein Licht hineindringen kann. Darum wächst auch kein Grashalm auf dem Boden des Tannenwaldes; er ist mit ver- welkten Nadeln bedeckt. Der Tannenwald gesällt uns aber doch; er hat einen eigenartigen Duft. Dieser rührt vou dem Harze her, das der Baum ausschwitzt. Verschieden sind die Bäume, welche im Tannenwalde

7. Stadt und Land - S. 67

1895 - Hannover : Meyer
— 67 — 5. Das Urbarmachen der Heide. Früher war die Staruper Heide viel größer; jetzt hat man aber einen großen Teil derselben urbar gemacht. Auch noch heute wird manche Heide in fruchtbares Ackerland verwandelt. Wie geht das zu? Die Heide wird mit Bäumen bepflanzt. Man gräbt auf der Heide in gerader Linie Gräben, die etwa 30 cm tief und 50—60 cm breit sind; sie haben einen Abstand von 1 m. Der Streifen zwischen je zwei Gräben wird mit der ausgeworfenen Erde bedeckt, so daß zwischen je zwei Gräben sich ein Wall befindet. Die Folge davon ist, daß die Gräben doppelt so tief werden. Wie tief also? Durch diese Arbeit wird das Heidekraut ent- fernt und der Boden gelockert. Jetzt beginnt man mit dem Pflanzen der Bäume. Auf den kleinen Wällen, die sich auf der Heide befinden, pflanzt man gewöhnlich Fichten und Birken. Diese wachsen leicht und können auch Trockenheit vertragen. In den Gräben dagegen werden Edeltannen, Rottannen und Eichen gepflanzt. Die Zwischenfelder gewähren diesen Bäumen, die nicht so leicht wachsen, Schutz. Die Fichten und Birken haben nur den Zweck, die andern Bäume, welche den eigentlichen Wald abgeben sollen, zu schützen. So wachsen die Bäume heran, und mit der Zeit wird aus der Heide ein Wald. — Zuweilen pflügt man die Heide sehr tief um. Man hat zwölf Pferde vor den Pflug gespannt; in den ge- pflügten Boden pflanzt man dann die Bäume. Auch wird die Heide ab- gebrannt, die Asche untergepflügt und das Feld mit Buchweizen besäet. Im folgenden Jahre wird es gedüngt, gut gepflügt und wieder mit Korn besäet. Bald ist das Heidekraut verschwunden, und aus der Heide ist Ackerland geworden. (>. Die Soldaten auf der Heide. Fast jeden Tag ziehen die Soldaten mit Trommeln und Pfeifen in geschlossener Reihe hinaus auf die Staruper Heide. Sobald sie auf der Heide angekommen sind, wird „Halt!" kommandiert. Der Major reitet auf eine Anhöhe, Bnndthöi. Ihm folgt der Hauptmann einer jeden Kompagnie. Von diesem Hügel aus kann der Major die ganze Heide überschauen. Hier giebt er seine Befehle an die Hauptleute, und diese reiten nun zu ihren Kompagnien zurück. Die eine zieht nach dem Tannen- Wald, die andere nach der Föhrde; eine dritte marschiert weiter nach Osten, und die vierte bleibt, wo sie ist. Nach einiger Zeit geht das Schießen von einer Seite los. Einige Soldaten haben ihre Helme mit grauem 5*

8. Deutsche Geschichte - S. 1

1912 - Hannover-List [u.a.] : Meyer
Deutsche Geschichte. I. Vo» der Uüllimuniiiimiiig bis |iir Gründung des lrnnl!(iirci(f)s Durö) Glodivig. 1. Land und Leute. 1. Das Land. Zur Zeit der Geburt Christi sah unser Vaterland viel anders ans als jetzt. Urwald und Wildnis bedeckte eineu großen Teil des Landes. Den Waldbestand bildeten hauptsächlich Eichen, Eschen, Ulmen, Erlen, Buchen und Linden; Nadelholz fand sich selten. Breite Ströme durchschnitten in ungeregeltem Laus den Wald und bildeten in den Niederungen Sümpfe. Die Luft war rauh und feucht, häufige Nebel lagerten über den Waldgebieten, und es regnete viel. Der Wald nährte Wild jeder Art: in dem finstern Walddickicht hausten Ur und Elentier, Wolf und Bär; in den Eichengründen wühlte das Wildschwein in Herden, und auf den offenen Triften weideten wilde Pferde, Rinder, Ziegen und Schafe. 2. Die Bewohner. In diesem Lande wohnten unsere Vorfahren, die Germanen. Sie waren groß, stark und schön. Ihre Hautfarbe war weiß; in üppiger Fülle floß das gold- oder weißgelbe Haar bei Männern und Frauen hernieder; aus den blauen Augen blitzten Mut und Freiheitsstolz. Die Kleidung war von Tierfellen oder grobem Wollen- oder Leinenzeug hergestellt; ein hemdartiges Wams, gewöhnlich ohne Ärmel, darüber im Winter ein Pelz, waren die Kleidungsstücke der Männer; an den Füßen wurden Bundschuhe von Tierfellen getragen. Die Frau war ebenso einfach gekleidet; sie trug ein selbstgewebtes Linnenhemd, das Arme, Hals und Nacken frei ließ und das sie gern mit roten Streifen verzierte. Dazu kam für die kältere Jahreszeit ebenfalls ein weiter Mantel, der vorn mit einer Spange zusammengehalten wurde. 3. Beschäftigung. Die Hauptbeschäftigung der Bewohner war die Viehzucht. Am bedeutendsten war die R i u d -Viehzucht, besonders der M i l ch wegen. Denn Milch, Butter und Käse bildeten im Verein mit Hafergrütze die hauptsächlichsten Nahrungsmittel der Germanen; das Fleisch kam dabei erst an zweiter Stelle. Auch Schafe und Ziegen wurden gehalten. Beträchtlich war die Schweinezucht. Große Schätzung genoß das Pferd, das zwar Kaiser-Heine, Weltgeschichte. Teil Iii. 10. u. 11. Auflage. 1

9. Realienbuch zum Gebrauch in den Volksschulen des Fürstentums Lippe - S. 104

1907 - Detmold : Meyer
104 Einwohner sind zum großen Teil Tabnksarbeiter und Weber. Es gibt in der Umgegend noch mehrere hundert Webstühle, welche aber meist für größere Fabrikanten arbeiten, von denen das Garn den Webern geliefert wird. 8. Sie Senne. ^ 1. Der Baden. Die Senne ist eine große Sandebene südlich vom Teutoburger Walde. In der Nähe des Waldes ist die Senne trotz aus- giebiger Niederschläge dürr und wenig fruchtbar, weil schon der Sand das Wasser leicht durchläßt und die unter dem Sande liegenden zerklüfteten Kalkschichten der südlichen Kette des Teutoburger Waldes das Wasser in die Tiefe sickern lassen. Weiterhin dagegen treten zahlreiche und zum Teil starke Quellen zu Tage, so die der Lippe, der Haustenbecke und der Ems. (Die Quellen der Lippe und Ems liegen auf preußischem Boden). 2. Die Pflanzenwelt. Der größte Teil des Landes ist hier mit Heide bewachsen, die wenig Wasser nötig hat und es lange entbehren kann. Sie gibt der Landschaft die dunkelbraune Farbe. Im Spätsommer aber, wenn die Heide blüht, prangt sie im schönsten Rot auf grünem Grunde und gewährt einen herrlichen Anblick. Von nah und fern werden alsdann die Bienen dorthin gebracht, welche den kostbaren Heidehonig emsig ein- sammeln. — Unterbrochen wird die Heide durch kleinere oder größere Kiefernbestände. Doch begegnen uns an den tiefer gelegenen Stellen auch grüne Wiesen und fruchttragende Felder. Die Früchte, welche von den Bewohnern der Senne besonders angebaut werden, sind Roggen und Hafer, Buchweizen und Kartoffeln. Zur Streu für das Vieh wird Jahr für Jahr eine Fläche Heideland abgehackt; Plaggen nennt man diese mit den Wurzeln abgehackte Heide. 3. Die Bewohner sind meist kleine Kuhbauern und Ziegler. Große Flächen Ackerland sind nötig, um eine Familie zu ernähren. Die Höfe liegen weit voneinander, und die Dörfer dehnen sich sehr weit aus. Zwei derselben stammen erst aus neuerer Zeit; Haustenbeck wurde am Ende des 17., Augustdors am Ende des 18. Jahrhunderts angelegt. Bedeutend älter ist das schon mehr am Rande der Senne gelegene Schlangen. Nicht weit von Augustdorf, am Rande des Waldes, blickt das fürstliche Jagd- schloß Lopshorn aus dem Grün der Buchen hervor; in seiner Nähe befand sich das früher so berühmte Sennergestüt. Die hier gezüchteten Pferde liefen frei im Walde und auf der Heide umher; dadurch wurden sie wetter- fest, ihre Hufe stahlhart, ihre Schenkel stark und ausdauernd. — Seitdem südlich der lippischen Senne ein großes Militärlager und ein Schießplatz angelegt ist, wird die Stille der Heide im Sommer oft durch kriegerisches Treiben unterbrochen. 9. Sas Iserretak. 1. Das Tal. Das Werretal ist das größte Tal unseres Landes. Der Boden ist teils sandig, teils aus Sand und Lehm gemischt und bringt die schönsten Früchte in Garten und Feld hervor. An Fluß- und Bach- ufern finden sich die saftigsten Wiesen und hin und her zerstreut prächtige Wälder. Dazwischen liegen die Höfe der Bauern, die Häuser der Ziegler und Tagelöhner, größere und kleinere Dörfer. Auch die regsamsten und

10. Realienbuch zum Gebrauch in den Volksschulen des Fürstentums Lippe - S. 170

1907 - Detmold : Meyer
170 wo sich große Bergwerke und Waffenfabriken befinden. An der Mittel- meerküste finden wir die zweite Stadt Frankreichs und seinen größten Seehafen Marseille (marßäij), mit 1/s Milk. E. Es treibt namentlich mit Algier und dem Orient lebhaften Handel. Nicht weit davon liegt der starkbefestigte Kriegshafen Toulon (tulong), und noch weiter östlich erstreckt sich die sonnige und milde Küste der Riviera, welche im Winter viel von Brustkranken aufgesucht wird. Der Hauptort derselben ist Nizza. In seiner Nähe liegt das kleine selbständige Fürstentum Monako mit seiner- berüchtigten Spielhölle. 13. pte Wr-renäenhatöinsek — Spanien und Portugal' (588 000 qkm, 23 Mill. E. jspanien 18, Portugal 5 Mill.j). 1. Lage. Die Pyrenäenhalbinsel nimmt den äußersten Südivesten Europas eiu. Sie wird im Osten vom Mittelmeer und im Westen vom Atlantischen Ozean begrenzt. Im Norden hängt sie mit Frankreich zu- sammen; hier bildet das Hochgebirge der Pyrenäen die Grenze, westlich davon der Busen von Biscaya. Im Süden ist sie durch die Straße vou Gibraltar voir Afrika getrennt, von dem sie nur 16 km entfernt ist. 2. Bodengestalt und Flüsse. In der Mitte der Halbinsel erhebt sich ein ausgedehntes Hochland von 500 m Höhe, das im Norden vom Kantabarischen Gebirge, im Osten vom Iberischen Scheidegebirge und im Süden von der Sierra Morena begrenzt wird. Durch das Kastilische Scheidegebirge wird es in zwei Hochebenen geschieden, in die Hochebene von Allkastilien im Norden und von Neukastilien im Süden. Beide senken sich allmählich nach Westen hin, wie die Flüsse zeigen, und gehen an der atlantischen Küste in Tiefland über. Auf der Hochebene von Alt- kastilien fließt der Duero nach Westen, aus der Hochebene von Neukastilien fließen Tajo und Guadiana erst nach Westen, dann nach Südwesten. Außerdem hat die Halbinsel noch zwei größere Flußtiesländer. Im Nord- osten liegt das Tiefland von Aragonien, vom Ebro durchflossen, zwischen den Pyrenäen und dem,Iberischen Scheidegebirge, im Süden das Tief- land von Andalusien, vom Guadalquivir durchströmt, zwischen der Sierra Morena und der Sierra Nevada. Pyrenäen und Sierra Nevada sind die beiden Hochgebirge Spaniens, ihre höchsten Gipfel sind 3400 und 3500 m hoch. 3. Klima. Pflanzen und Tiere. Ihrer Lage nach müßte die Halb- insel ein gleichmäßiges, mildes Klima haben; infolge ihrer Bodengestalt ist es jedoch in den einzelnen Teilen des Landes sehr verschieden. — D i e innere Hochebene hat ein ausgeprägtes Festlandklima, da sie sehr hoch liegt und iiberall von Randhöhen umgeben ist. Diese halten die Regenwolken von der Hochebene ab oder lassen sie an ihren Abhängen abregnen. Daher ist die Hochebene äußerst trocken und heiß im Sommer und äußerst kalt im Winter. Der Wald fehlt ganz, das Gras verdorrt in der Sonnenhitze; nur harte Kräuter und Sträucher vermögen die Dürre zu überstehen. Ein dicker, grauer Staub hüllt alles eiu und verleiht der Landschaft ein ödes Ausseheu. Nur Schafe vermögen in solchen Gegenden ihre Nahrung zu finden, und daher wird hier auch die Schafzucht im großen betrieben. Man trifft Herden au von 20 bis 30 000 Schafen, den sogenannten Merinoschafen, die von einem Oberhirten und vielen Unter- hirten gehütet werden. Sie ziehen von einem Weideplatz zum andern und sind Sommer und Winter hindurch im Freien. Die Wohnungen der
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