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1. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 4

1890 - Gotha : Perthes
Diese Gebirgszüge bilden Alpenlandschaften in der Nähe des Meeres mit hohen und steilen Zacken, die von Schneelagern unterbrochen werden. Sie sind nur von mittleren Höhen, mit Eichenwäldern, Platanen und Ahorn bedeckt, zuweilen durch Wiesengründe und grüne Berghalden getrennt, gestalten sich bald zu hohen Felsenrücken um, welche hier in kühnen, schroffen Firnen, dort in sanften, geschwungenen Linien aufsteigen, hierin den Thälern durch ihre Lorbeer- und Olivenhaine den Eindruck einer ruhigen Pracht machen, dort ohne Busch und Quell nur die kahle Starrheit einer armen, wilden und zerklüfteten Berglandschafi darstellen. Die ganze Westseite bis zum Korinthischen Meerbusen hinab hat dagegen weniger hohe, aber besser bewaldete Berge. Die Flüsse, welche zwischen den von Nord nach Süd ziehenden Bergketten hinabrauschen, sind wasserreich und haben einen längeren Lauf, aber enge Thäler, da die Bergreihen dicht nebeneinander hinlaufen. Es ist ein grünes Land, von Hochwald und Wiesen erfüllt, während die Osthälfte und die südliche Halbinsel vorwiegend die kahlen, weitzgrauen Gipfel von Kalkfelsen zeigen, die sich wie Meereswellen hintereinander erheben. Aber auch hier fehlt es auf den Höhen und in den Senkungen nicht an Laubwäldern, Eichen- und Olivenhainen. Von einem reinen, klaren Himmel überspannt, von dem durchsichtigen Blau des Meeres, dessen Grund Felsboden ist, umgeben und wiedergespiegelt, zeigen sich die Umrisse der Berge, die Formen der Landschaften fast immer in scharfen und starken Linien, glänzen fast immer in lebhaften und vollen, wenn auch zuweilen harten Farben. Es giebt in diesem Berglande kein größeres Flußthal, keine durchgreifende Formation des Terrains, keine natürliche beherrschende Lage. Der Bau des Landes zeigt daher die größte Mannigfaltigkeit, zerfällt in eine Menge kleiner Bergkantone, welche meist durch schroffe Höhenzüge voneinander getrennt

2. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 193

1890 - Gotha : Perthes
193 Perser, betrieb Ackerbau oder Viehzucht, bildete ein rauhes, abgehärtetes Volk, welches Lederkleider trug, mäßig lebte, Anstrengungen leicht ertrug und sich daher leicht zu einem tüchtigen, abgehärteten Kriegsvolke heranbilden ließ. Das Hochland Persien, etwa 40—50 000 Quadratmeilen, zeigt verschiedene Beschaffenheit. Die sandige und sehr heiße Südküste ernährt nur hier und da einige Personen, bildet aber im großen eine Wüste mit wandernden Dünen, so daß Heerzüge hier elend endigen. An der Westgrenze am Euphrat und Tigris hin erstreckt sich von Süden nach Norden ein rauhes, steiles Gebirge, mit wenigen Pässen, bewohnt von räuberischen Stämmen. Nach Norden zu wird Persien kalt und gebirgig, nur von Kamelzüchtern bewohnt und durch ein Gebirge von Medien im Nordosten geschieden. Dagegen sind zwischen den Dünen und heißen Sandflächen der südlichen Meeresküste und der Hochsteppe Persiens die Thäler von Kasrun, Schiras und Merdascht zwischen hohen, 8000 Fuß aufsteigenden Bergzügen stufenartig übereinander eingesenkt und gelten für die ergiebigsten Gebiete des Landes. In diesen Thälern mildern Seewinde die Hitze, herrscht daher ein steter Frühling, wechseln Haine von Myrten und Cypressen und Obstbaumhaine mit Weinreben, Blumenteppichen der Gärtey und den berühmten Rosengärten. Nördlich und östlich von diesen Paradiesen dehnen sich über die Hochflächen treffliche Weidestrecken aus bis zur Steppe der Hochfläche und zum kahlen Gebirgslande. Eine große Veränderung trat im Leben der Perser ein, als sie aus einem Hirtenvolke zu einem erobernden wurden und nun auf Kosten der unterjochten Völker als Staatsbeamte oder stehendes Heer behaglich lebten. Denn überall gab es Burgen mit Garnisonen, so daß man 100 000 Soldaten als Besatzungen brauchte. Dazu kamen noch als Leibgarde 10000 Unsterbliche (so genannt, weil es nie weniger sein durften), 2000 Körner, Die Kampfe im Altertum. 13

3. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 279

1890 - Gotha : Perthes
279 Da stieg in ihm das Verlangen auf, auch sie zu besiegen und seine Überlegenheit im Kriegführen zu zeigen und das Land bis zum Ganges sich zu unterwerfen. Daher sammelte er Nachrichten und Berichte über jene Länder, die nie ein Europäer betreten und gesehen hatte und bereitete sich zu dem großen Zuge vor, der ihn weiter und weiter von Persien und Mace-donien entfernte. Anders dachten die Macedonier, denen es in den Jndusländern nicht behagte, wo ungeheure Hitze und Regenzeiten belästigten, Sitten, Sprache und Speisen gar zu eigentümlich waren. Sie sahen es ungern, daß Alexander Gefahr auf Gefahr häufte und sie immer weiter von der Heimat wegführte, die schon in einer Wegestrecke von drei Monaten hinter ihnen lag. Traurig saßen sie gruppenweise im Lager beisammen, beklagten die Eroberungssucht des Königs, der nicht müde wurde, ferne Länder zu unterwerfen und dann Fremdlinge als Beamte in den eroberten Ländern anstellte, die Macedonier nur als Garnisonen benutzte. In trauriger Lage befanden sie sich trotz der glänzenden Eroberungen. Die Hufe der Pferde waren abgenutzt, die Waffen der Krieger stumpf und schadhaft, die Kleider zerrissene und geflickte Lumpen, und dazu regnete und donnerte es fürchterlich siebzig Tage hindurch, waren weite Strecken überschwemmt, die Luft feucht und dunstig, an Kleidern und Lebensmitteln Mangel, und bei Krankheit blieb man hilflos in fremdem Lande liegen. Dazu kamen weite anstrengende Märsche durch morastige Gegenden, über pfadlose, regentriefende Gebirge, und keine Aussicht, die Frucht des Geleisteten daheim in Ruhe bei Frau und Kindern, Eltern, Verwandten und Bekannten zu genießen. Der Unmut im Heere stieg von Tag zu Tag, bis man sich endlich dahin einigte, unerschrocken und beharrlich zusammenzuhalten, das Weitermarschieren zu verweigern, dagegen die Heimkehr zu verlangen.

4. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 291

1890 - Gotha : Perthes
291 leben. Endlich hatte er im zweiten Monat des Jahres 326 den unteren Indus erreicht, dessen Mündung er nun zu untersuchen beschloß. Die Landschaften am Flußufer nahmen einen anderen Charakter an, denn die Wüsten traten zurück, und der gewaltige Strom teilte sich wiederholt in mehrere Arme. An seinen Ufern breitete sich ein weites, fruchtbares Marschland aus, und zwar erstreckte sich nach Osten zu einförmiges Flachland bis in unabsehbare Ferne, wogegen im Westen hinter der Ebene ein mächtiges Gebirge aufstieg. Je weiter man nach Süden vordrang, um so mehr näherte sich das Gebirge dem Strome, bis dessen westlicher Arm dicht am Gebirgsfutze dahinfloß, um in langgeschweifter Windung nach meilenlangem Laufe wieder zum Hauptstrome zurückzukehren. Überall glich das Land einem wohlgepflegten Garten, denn Weinberge umgrünten die Hügel, Weihrauchstauden dufteten auf trockenem Boden, Wiesen und Gärten prangten im Schmuck bunter Blumen von prachtvollen, lebhaften Farben, und unabsehbare Maisfelder zogen sich an den feuchten Uferstrecken dahin. Überall begegnete man Städten und Flecken, und lebhafter Verkehr herrschte auf den Flußarmen. Dagegen war die Bevölkerung dunkler gefärbt als am oberen Flußlauf; hier herrschte die Priesterkaste der Braminen unbeschränkt über Fürsten und Völker, deren tägliche religiöse Handlungen bis ins kleinste vorgeschrieben waren und pünktlich befolgt werden mußten. Dieic Priester hetzten hier und da auch die Bevölkerung gegen die Fremdlinge auf, und es kam daher nicht selten zu blutigen Gefechten, Erstürmung und Zerstörung von Slädten. Dagegen unterwarf sich Möris, Herrscher im Jndusdelta, freiwillig den Macedoniern und belehrte den König über die Flußmündungen und das Meer, welche beide Alexander nun erforschen wollte, um zu erfahren, ob man auf dem Meere nach dem Euphrat-Tigris gelangen könnte. 19*

5. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 398

1890 - Gotha : Perthes
398 nach Westen zu durch alle Abstufungen bis zum feuchten Flachlande der Mündungen des Ganges und Indus. Dagegen sind auf der südlichen Halbinsel Dekan die Gegensätze noch näher zusammengerückt, denn unmittelbar hinter dem flachen Küstenstreifen, wo die Niederlassungen der Europäer liegen, hebt sich das Gebirge hoch empor und stoßen kühle Alpeuthäler nahe an die Gegenden glühender Hitze. Dadurch entsteht eine Vielartigkeit der Vegetation, wie sie kein anderes Land bietet. Hier wachsen der Zimmetbaum, der Pfeffer und andere feurige Gewürze; Myrrhen und Weihrauch werden hier gesammelt. An den Küsten des Meeres zwischen Reispflanzungen gedeiht die Kokospalme, die allein fast allen Bedürfnissen des Menschen genügt. In anderen Gegenden lohnen unzählige Palmen- oder Feigenarten, oder der nahrhafte Mangobaum reichlich für leichte Pflege, und aus der Höhe stehen die alten Waldungen des Teakbaumes, der indischen Eiche. Wunderbar vor allem ist die Üppigkeit des Wuchses in den Wäldern am Abhange des Gebirges; jeder Baum trägt einen neuen Wald von Lianen und anderen Schlingpflanzen, die den Stamm umgeben, von den Ästen herabhängen und zugleich bis zu dem luftigen Wipfel aufsteigen. Charakteristisch für Indien ist die Banane, an welcher jeder Zweig neue Wurzelfasern zur Erde senkt, die, zu Stämmen erstarkend, in gleicher Weise Äste und Wurzeln treiben, so daß im Laufe der Jahrhunderte der einzelne Stamm sich zu Tausenden vermehrt und ganze Heere in seinem Schatten ruhen können. Hatte doch ein solcher Baum an der Narbudda 350 Haupt- und über 3000 Nebenstämme. Nicht minder reich ist die Tierwelt Indiens. Hier ist der verständige, mächtige Elefant einheimisch, dessen Lebensalter mehrere Jahrhunderte überdauert; hier findet sich das kolossale Rhinozeros. Papageien, Pfauen und zahllose Vogelarten mit glänzend buntem Gefieder, dazu noch Eichhörnchen und Affen

6. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 298

1890 - Gotha : Perthes
298 ein endloser Ozean mit der rötlich schillernden Atmosphäre des glühenden Flugsandes, mit dem wellenartigen Wechsel stets treibender Dünen, in denen der Wandrer sich verirrt, das Kamel untersinkt. »Noch öder und furchtbarer ist die wüste Küste. Steigt man born Grenzgebirge nieder in die tiefe Landschaft, so hat man im Süden das Meer, im Osten, Westen und Norden mächtige Gebirge, in der Tiefe einen Fluß als das letzte strömende Wasser dieser Gegend. Getreidefelder breiten sich am Fuße der Berge aus, Dörfer und Flecken liegen über die Ebene zerstreut, und nach Norden führen düstere Zickzackwege in die Bergwüste von Kelat, nach Westen ziehen Bergzüge bis aus Meer, an deren Westseite die Schrecken der furchtbarsten Einöde beginnen. Denn die flachsandige, glühendheiße Wüste ist ohne Gras und Strauch, durchfurcht von den Sandbetten ausgetrockneter Ströme, und die Fischerhütten, die in meilenweiter Entfernung einzeln am Strande zerstreut liegen, sind aus Fischgräten und Seetang erbaut, werden von einsamen Palmengruppen beschattet und von kümmerlich lebenden Menschen bewohnt. Eine Tagereise landeinwärts streichen nackte Klippenzüge durchs Land, von Gießbächen durchrissen, die in der Regenzeit plötzlich anschwellen, reißend und brausend zur Küste stürzen und dort tiefe Mündungsbetten auswühlen, während sie sonst das Jahr über trocken liegen, überwuchert vom Genist der Mimosen und Tamarisken und bewohnt von Wölfen, Schakals und Mückenschwärmen. „Hinter diesen Klippenzügen dehnt sich mehrere Tagereisen breit die Wüste von Gedrosien aus, welche von wenigen wandernden Nomadenfamilien durchzogen wird, dem Fremdlinge aber Qual und Leiden aller Art bringt. Denn die kleinsten Leiden sind Einöde, Dürre und Wassermangel, so peinigend dieselben auch an sich sind, viel qualvoller wirkt die stechende Sonne,

7. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 354

1890 - Gotha : Perthes
354 aber der Regen fehlt, würde das Niederland ohne Frucht bleiben, wenn nicht beide Flüsse zur Zeit der Schneeschmelze aus ihren Ufern träten und das Land bewässerten, indem sie die Ebene bis zum Delta überschwemmen, ja mitunter in einen wogenden, verheerenden See verwandeln. Es wuchsen in dieser Steppe Weizen, Gerste und Sesam wild, dazu eßbare und nahrhafte Wurzeln in Fülle sogar in den Sümpfen. Dazu giebt es Palmen, Baumfrüchte und Kernobst in Menge, Fische und Vögel in Überfluß, wie Herodot berichtet, welcher dieses Land besuchte (400 v. Chr.), und Berosus, Priester am Baaltempel zu Babylon (200—227 v. Chr.) bestätigt. Die Äcker trugen 200—300 fällige Frucht, die Weizen-und Gerstenblätter wurden vier Finger breit, und dazu lieferten die Palmen Früchte, Wein und Honig. Auch Lenophon, der mit seinen 10 000 Söldnern das Land durchzog, bewunderte die Palmenwälder und die herrlichen, bernsteinfarbigen Datteln. Persien bezog ein Drittel seiner Staatseinnahmen aus Babylon. Jene Überschwemmungen mögen wohl den Anlaß zur Sage von der Weltschöpfung gegeben haben, welche viel Ähnlichkeit mit der israelitischen hat und semitisches Gemeingut gewesen zu sein scheint. Denn gemeinsam ist ihnen die große Flut, ein rettendes Schiff, ein Vogel als Verkünder des Verlaufs der Flut, die Landung in den Bergen Armeniens, Dankopfer u. s. w. Die wunderbaren Tiergestalten der Schöpfungssage findet man in den Bildwerken Babylons wieder als Stier mit einem Menschenkopf, als Fischmenschen, geflügelte Männer u. s. w., denn Wasser und Fische gelten für heilig. Man stellte daher den Urgott dar als einen Fischleib mit einem Menschenkopfe. Dies Niederland Babylonien war durch seinen einfachen Bau ohne alle natürlichen Schranken zur Gründung eines großen Reiches bestimmt. Die Üppigkeit der Vegetation und die eigentümlichen Naturverhältnisse des Landes mußten eine befähigte

8. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 389

1890 - Gotha : Perthes
389 des Äquators als Abfluß großer Seeen, und ist vom Einfluß' des Bahr el Azrak an 560 Meilen lang. Am nörblichen Ranbe Hochafrikas und bessen Schneegebirgen entspringt der Weiße Nil (Bahr el Abiad), burchbricht die Terrassen des Gebirges und gelangt nun in ein walbiges Sumpfland, welches von Tamarisken, Sykomoren, Schilfrohrbickichten und baumhohen Schlingpflanzen bebeckt, von Elefanten, Nashörnern,,Nilpferben, Krokodilen, Zebras, Hyänen, Antilopen und großen Schlangen bewohnt ist. Hierauf tritt der Strom in ein weites Bergland von mittlerer Höhe ein, in welchem er sich mit dem Blauen Nil (Bahr el Azrak) vereinigt, der eine geringere Wassermenge vom abessinischen Plateau und den Alpen des Schneegebirges Samen herabführt. Diese beiben Wasser fließen vereinigt als Nil durch eine Felsen- und Wüstenplatte, die mit vulkanischen Kegeln besetzt ist. Die Bergzüge, den Terrassen des Rand-gebirges gleichlaufenb, legen sich dem Flusse quer vor, der sie nun in unzähligen Katarakten burchbricht. Nur in den Senkungen zwischen den Bergzügen gebeiht eine Vegetation. Bei Syene burchbricht bet Nil den letzten Querriegel, benn nun wirb sein Bett zur langen Rinne, die er, mehr als 3000 Fuß breit, bis zum Meere burchzieht. Diese oben erwähnte 3—4 Stunben breite Spalte, eine Oase mitten in der Wüste, hat im Westen Flugsaub, im Osten hohe Felsklippen, öbe Platten und Sanbbünen, welche den Raum bis zum Roten Meere füllen. Die Erbe, welche der Nil aus den Gebirgen mitbringt, setzt er bei seinem langsamen Laufe durch das untere Thal als fruchtbaren Schlamm bei der Überschwemmung ab. Dieser Schlamm vertritt die Stelle des Düng-stoffes, und die Kühle und Feuchtigkeit der Luft fördern das Wachstum des Getreides. Schmilzt der Schnee auf den Hochgebirgen und tritt die Regenzeit ein, so schwillt der Fluß Strecke nach Strecke langsam an, tritt Ende Juli aus seinen Ufern,

9. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 372

1890 - Gotha : Perthes
372 Thäler schmale, tief eingerissene Furchen, der Boden steinig werden. Um den Libanon breiten sich also die vielgestaltigen Gruppen der waldbewachsenen Vorberge und lachende Küste aus. Judäa dagegen zeigt nur strenge und einfache Landschastsbilder; denn auf weiten Strecken erheben sich nur einzelne Gebüsche von kahlen Olbäurnen oder wenige durchsichtige Gruppen von Palmen, und die Rasenflächen haben steppenartigem Anger Platz gemacht, und selbst die Sohle der Thäler bedeckt sich nur während der kurzen Regenzeit mit frischerem Grün, wogegen die Umgebung des Toten Meeres ganz öde bleibt. Eine solche Bodenbeschaffenheit weist die Bewohner der schmalen Küste hinaus aufs Meer, wogegen die überreichen Thalsenkungen zu Acker-, Wein- und Obstbau einladen, die höheren Thäler und Bergrücken das Hirtenleben begünstigen. Eine beherrschende Bodenfläche giebt es nicht, vielmehr nur verschieden geartete Landschaften, in welchen nur kleine Gemeinwesen (Staaten) freie Entfaltung finden und schroffe Gegensätze sich bilden. Das wichtigste Volk an der 30 Meilen langen palmenreichen Flachküste Syriens war das phönizische, dessen Städte zum Teil auf Felsinseln lagen, auf denen man wegen Mangels an Raum die Häuser 4 — 11 Stock hoch baute. In den Städten trieb man eine vielartige Industrie, denn wegen der starken Schisfahrt holte man aus fernen Ländern Rohstoffe, welche man gegen Jndustriewaren eintauschte. In Weberei, Färberei, Metallgießerei, Holzschnitzerei u. dgl. waren die Phönizier Meister, unterhielten an passenden Küstenstädten Niederlagen oder gründeten Kolonieen, legten Karawansereien an und sicherten sich in allen Jndustrieorten durch Verträge Vorrechte. Sie brachten jedem Volke, was es brauchte und tauschten dagegen anderwärts wertvolle Landeserzeugnisse ein, scheuten sich auch vor List und Menschenraub nicht, um Sklaven verkaufen zu können. Berühmt waren sie als Gold- und Glasarbeiter und als Purpur-

10. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 300

1890 - Gotha : Perthes
300 gegen fand man Myrrhenbäume, die in der Sonnenglut stark dufteten wegen der Fülle des ungenutzt ausfliesenden Harzes, welches phönizische Kaufleute, die mit zahlreichen Kamelen dem Heerzuge folgten, sammelten. In der Nähe von Wasser blühten stark duftende Tamarisken, und über dem Boden wucherten die Schlingwurzeln der Narde und vielrankige Dorngebüsche, in denen sich aufgescheuchte Hasen fingen. An solchen Stellen übernachtete man und machte sich aus Myrrhen- und Narden-blättern ein Nachtlager. Doch mit jedem Tage ward die Küste öder und unwegsamer; die Bäche erftarben im Sande, die Vegetation hörte auf. Man marschierte nur des Nachts und rastete am Tage, zog auch tiefer ins Land hinein, um der Einöde auszuweichen, und sandte einzelne Trupps an die Küste, um dort für die Flotte Vorräte aufzustapeln und Brunnen zu graben und erfuhr bei dieser Gelegenheit, Laß man an der Küste nur wenige aus Walfischrippen und Seemuscheln erbaute Hütten finde. Die armseligen, stumpfsinnigen Bewohner derselben lebten meist nur von gedörrten Fischen und tranken das brackige Wasser der Sandgräben. Dies waren also die Fischesser (Ichthyophagen) der Sage und der Reisebeschreibungen Herodots. Weiter im Lande gab es wohl einzelne Dörfer, welche das Heer nach den langen, ermüdenden Nachtmärschen, auf denen sich die strenge Kriegszucht und Marschordnung bereits lockerte, endlich auch erreichte, aber wo es wenig Vorräte fand, die man mitnehmen konnte. Diese wurden sparsam verteilt, der Rest versiegelt auf Kamele verpackt, um ihn nach der Küste zu schassen. Doch unterwegs rissen die Wachen die Siegel ab und verteilten, von hungernden Kameraden umdrängt, die Lebensmittel. Weil Alexander solche Zuchtlosigkeit nicht bestrafte, so hörten bald Zucht und Ordnung auf, dachte jeder nur darauf, wie er sein Leben retten könnte. Da ließ Alexander neue
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