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1. Bd. 1 - S. 166

1860 - Calw Stuttgart : Vereinsbuchh.
166 Vili. Griechenlands Hauptgeschichte. unverändert, und die Spartaner wurden ein heldenhaf- tes Volk, aber auch ein stolzes, — ein mächtiges, aber auch ei» gewaltthätiges. Mit ihrer Tugendhaftigkeit sah es nicht in allen Stücken zum Besten ans, oder sie hatten eben ihre eigene Vor- stellung von der Tugend. Sie führten mit ihren west- lichen Nachbarn, den Messen Lern, ihren Dorischen Stammgenossen, zwei ungerechte und grausame Kriege (748—24 und 685—668), und machten dieselben nach dem siegreichen Ende des einen zu Periöken, und nach dem des andern zu Heloten oder Sklaven. Dann griffen sie ans bloßer Besitz- und Herrschsucht ihre nörd- lichen Nachbarn, das Hirtenvolk in Arkadien und die Leute in Argolis an, und rißen ihnen weg, so viel sie konnten. Und sie streckten ihre raubgierigen Hände und ihren gebieterischen Sinn noch weiterhin ans. Athen. Am südöstlichen Ende von Mittelgriechenland lag die Landschaft Attika. Sie streckt sich in's Aegäische Meer hinein als eine Halbinsel, welche mit ihrer Spitze in das hohe Vorgebirge Snnium ausläuft. Sie ist im Innern auch gebirgig; da erhebt sich der hvnigreiche Berg Hymettus und der marmorreiche Pentelikon und das silberreiche Gebirge La uri um. Sie hat aber auch treffliche Thäler und Ebenen, in welche von den duftigen Höhen nicht viele, aber silberhelle Bäche herab- fließen und die mit edel» Gewächsen mancherlei Art, na- mentlich aber mit Wäldern von Oelbäumen, bedeckt sind, aus denen noch heutzutage die Bewohner ihre Haupt- nahrung ziehen. Hier in Attika lebte „das geistreichste und heiterste Volk der alten Welt. Aber „geistreich" nicht in dem Sinne, wie man von geistreichen Predigten spricht, und „heiter" in einer Freude, von der doch, wie schön sie herrschen mochte, die heilige Stimme spricht: „Ich will es ein Ende machen mit all ihren Freuden" Hos. 2,11.

2. Bd. 1 - S. 82

1860 - Calw Stuttgart : Vereinsbuchh.
82 Iv. Aelteste Geschichte von andern Völkern und Ländern. Jonischen Meer bis zu seiner Südspitze herab begrenzt. Es bestand aus drei Theilen: Nordgriechenland, welches Epirus und Thessalien in sich faßte, Mit- telgri ech cnland oder Hellas im engern Sinn, und der südlichen Halbinsel oder dem Peloponnes. In Epirus hausten aber neben den Griechen auch Bar- baren (unkultivirte Menschen). Die größte Länge des Landes von Süd nach Nord betrug 110 Stunden, seine größte Breite von Ost nach West 70 Stunden. Es hatte mächtige, 5 bis 8000 Fuß hohe Berge, so den Pindus zwischen Thessalien und Epirus, den Göt- terberg Olymp in Thessalien, den Parnaß, auf wel- chem Deukalions Arche sitzen geblieben seyn soll, und den Musenberg Helikon in Hellas, endlich den Kyllene auf der südlichen Halbinsel. Seine zwei Hauptflüsse waren Peneus und Achilous, von denen der erstere in's Aegaische, der andere in's Jonische Meer strömt. Griechenland bot eine außerordentliche Abwechslung von wilden Gebirgsgegenden und den reizendsten Thälern und Ebenen dar. In das von den Dichtern hochbesun- gene Thal Tempe zwischen den Bergen Olymp und Ossa konnte Keiner treten, ohne im Anblick der furcht- baren Felsen und des wunderlieblichen Thalgrundes Schauer und Wonne zugleich zu empfinden. Doch hat frühe schon in diesem Laude das Anmnthige überwogen. Unter dem fast immer reinen glänzenden Himmel mit seinem tiefen Blau prangte es im Schmuck seiner Eypressen-, Lorbeer- und Myrtbenhaine, seiner Feigen-, Oliven- und Rebenpflauzungen, seiner duftigen Kräuter- und Blumen- sülle. An seinen Gestaden umher wimmelten Fische und Schildkröten. Im Schoos der Erde barg es edle Me- talle und herrlichen Marmor. — Das sei einstweilen ge- nug von dem Lande selbst; von der weitern Eintheilung in kleinere Landschaften, sowie von den Inseln umher wollen wir künftig handeln. Als älteste Bewohner dieses Landes werden allgemein die Pelasger und Hellenen angegeben. Es sind beide

3. Bd. 2 - S. 32

1863 - Stuttgart Calw : Vereinsbuchh. [u.a.]
32 H. Die alten Deutschen und ihr Befreiungskampf. bis zur Weichlot und von den Alpen oder richtiger von der Donan bis zur Nord- und Ostsee aus; die Römer nannten dieses Gr o ßgerm a n i e n. Frühe schon, noch vor Christi Geburt, waren deutsche Völkerschaften jedoch auch auf das linke Rheinufer hinübergezogen, und das Land, das sie dort einnahmen, nannten die Römer Kl ein g er m a uien. Deutsche waren es aber auch, welche die S c a n di na v i s ch e Halbinsel, d. i. S ch w e- den und Norwegen bevölkert hatten. — Ein Däne- mark entstand erst spater (s. Abschn. Vi. § 3); in der Vorzeit gehörte das jetzige Königreich dieses Namens zu G r o ß g e r m a n i en. — Wir halten vorzugsweise das letztere im Auge. Dieses Land sah damals anders aus als jetzt mit seinen offenen fröhlichen Gefilden; es war voll düstrer Wälder und nebelbedeckter Sümpfe, ranh und kalt. Mitten durch dasselbe vom West- bis zum Ostende lief ununter- brochen der große H ercyn i sch e W a ld hin. Dastan- den, wie auch sonst im Süd und Nord, die starken riesigen Eichen. Deutschland ist heute noch das Land der Eichen; aber die mächtigen, himmelhohen sind seltner geworden. In und zwischen diesen Wäldern wohnte das Volk der Germanen, das in grauer Vorzeit aus Persien eingewandert war (V. 1. S. 137) und, weil die alten Perser ein Zweig des Urstamms der Arier gewesen, noch weiter hinauf von jenen „Ehrwürdigen, Trefflichen" (23- 1. S. 72) abstammte. sweil ein Theil der Arier sich auch nach Indien gezogen und Inder und Germanen die vornehmlichsten unter den Völkern sind, zwischen denen eine nähere Verwandtschaft in Gesichtsbildung und Sprache stattfindet, so redet man neuerlich auch von einer „Indo- Ger ma n i sche n V o l k e r fa m i l i e."j Der vielfachgcdeutete Name „Germanen" bedeutet wohl „Brüder". „Brüder" hießen sich untereinander die verschiedenen eigensbenannten Völkerschaften des Einen großen Volks, das sonst keinen gemeinschaftlichen Namen führte; das gaben die Römer'mit ihrem Lateinischen:

4. Bd. 2 - S. 31

1863 - Stuttgart Calw : Vereinsbuchh. [u.a.]
31 Ii. Die alten Deutschen und ihr Befreiungs- kampf. Wir haben begrüßet den Ausgang ans der Höhe, der uns durch die herzliche Barmherzigkeit unseres Gottes besucht hat, zu erleuchten, die da saßen in Finsterniß und Schatten des Todes und ihre Füße zu richten auf den Weg des Friedens. Wir haben Hosianna gerufen Dem, mit welchem eine neue und bessere Weltzeit be- ginnt. Gelobet sei Gott, der Vater der Barmherzigkeit und Gott des Trostes! Ehe wir nun aber in der Geschichte des Reiches Gottes und in der Geschichte überhaupt v orw ä rt s gehen, wen- den wir unsern Blick herüber zu dem Volke, in welchem das Christenthum einen besonders fruchtbaren Boden fand und das der Haupt trag er desselben, wie man sagt, werden sollte, —zu dem Volk unsrer Väter, und erzählen hier Gleichzeitiges mit dem vorhergehen- den Abschnitte. § 1. Die alten Deutschen. Zu den Ureinwohnern Europas gehörten, außer den Griechen und Römerii (Italern) im Süden des Welt- tbeils noch drei Hauptmenscheustämme: die Kelten, westlich in Frankreich wohnhaft, von denen sie sich über Spanien und Großbritannien ausbreiteten, — die Slaven, östlich in Rußland sitzend, von wo sie sich nach Polen herein vorschoben, — und in der Mitte zwischen beiden die Germanen, „der vorzüglichste und begabteste Stamm." Das ursprüngliche Germanien dehnte sich vom Rhein

5. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 475

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Algerien. 475 durch Straßenbauten, Entsumpfung vieler Landstriche, Bewässerung der trockenen Bergabhänge, Aufmunterung des Anbaus, so wie durch Wiederherstellung der fast patriarchalischen Selbstregierung der Eingebornen in ihren Zeltdörfern (Duars) unter Aufsicht der „Arabischen Bu- reaux", und durch Errichtung französisch-muhammedanischer Schulen, die Kolonie ein besseres Gedeihen. Doch steht sie noch immer unter der Militärregierung, daher die europäische Einwanderung sehr langsam zunimmt; und alle polizeiliche Sorge hat nicht verhindern können, daß im Jahre 1868 mehr als 217,000 Araber Hungers star- den, indem die ungemein reichen Hülfsquellen des Landes noch lange nicht genug eröffnet sind. Das Land steigt, von der zerrissenen Meeresküste des Nif, mit einer Menge von Felsenkapen, aber ohne Halb- inseln, Inseln und gute Häfen, schnell zum Küstengebirge des Kl. Atlas, im Dschebel Dschurdschnra, der schon einen großen Theil des Jahrs mit Schnee bedeckt ist, bis 7,130 ' hoch auf. Diese Bergmasse zwischen dem Jsser und Budschia ist Großkabylien. In einem 25 St. breiten Gürtel begleitet sie die ganze, 150 Ml. hinziehende Küste, in vielen schroffen wilden Ketten, zwischen denen höchst fruchtbare Flußthäler und waldreiche Ebenen sich ausbreiten. Tiefe Gebirgsspalten durchbrechen als Eng- pässe die Längenketten. Die Höhen der Atlasketten sind zuerst mit großen Waldungen von Eichen (mit eßbare» Eicheln), nebst wilden Nuß-, Aprikosen-, Mandelbäumen und Weinstöcken bedeckt, tiefer nach innen aber von den prachtvollsten Cederwäldern gekrönt. — Dahinter hoch- liegende Haidesteppen mit Salzsümpfen und Seen (Sebcha, Schott), die Sommers austrocknen. Hinter diesem Gürtel erhebt sich eine zweite höhere Gebirgskette, das dicht bewaldete und auch an Erz (Kupfer, Eisen, Blei) reiche, aber gewaltig zerrissene Kreidekalkgebirge des Hohen Atlas, im Dschebel Aures bis 8,500' h. aufgethürmt. Nach Süden steigt es mit kahlen Felshängen herab zu den nackten weißen Steppen der dattelreichen Oasen

6. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 537

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Carrarische Inseln. 537 Fieber gefürchtet. Unter den vielen tropischen und sub- tropischen Gewächsen sind Reis, Bananen, Orangen, Me- lonen und dergl. Hauptnahrnngsmittel. Viehzucht-, Seide- und Cochenillezucht. Viel Seesalz und Orseille (rother Färbestoff). Hanptst. ist Porto Praya auf Santjago mit 1200 E. Die Gruppe bildet eines der drei portu- giesischen Generalgouvernements in Afrika, ist aber schlecht verwaltet und deckt die Ausgaben nicht. Die Kanarischen Inseln (so genannt von großen Hunden, die die Entdecker dort wild fanden), sndwestl. von Marokko, nur 15 M. vom Festlande gelegen, waren schon dem Alterthume bekannt, und wegen ihres herrlichen Klimas „die glücklichen Inseln" genannt; i. I. 1280 wurden sie von den Genuesen wieder aufgefunden, ihre Urbewohner aber, die Gn ant scheu (von denen man Mu- mien findet), sind jetzt mit Spaniern (s. 1402) vermischt. Es sind 7 größere bewohnte, 6 kleine unbewohnte, zus. von ca. 132 Q.m.; sämmtlich hohe vulkanische Gebirgs- inseln, rasch und steil ans dem Meere aufsteigend; Te- nerifa und Canaria ungeheure Trachytkegel, die andern meist Basalt, alle mit großen Lavaströmen, viele mit un- geheuern Kratern, die meisten erloschen. Der Pie von Tenerifa ist der Centralvulkan der ganzen Gruppe, der sich aus dem Felde der Verwüstung, dem er entstiegen, majestätisch emporgipfelt, sein Fuß umsäumt von den lachenden Fluren des lieblichen Tenerifa; und im Kreise ringsum all die andern vulkanischen, dem Ozean entstie- genen Inseln, die gleich Monden eines Fixsterns, ihn umgeben. Sie sind sämmtlich durch eine Menge tiefer von oben herab strahlenförmig bis unten eingerissener Klüfte (bsruneos) durchrissen, z. Th. auch durch weite lachende Tbäler gefurcht. Sie haben die reinste heiterste Luft auf der ganzen Erde, und die Seewinde mäßigen die Hitze. Bes. Orotava auf Tenerifa im reizenden Taorothale ist eine der reichsten, unmuthigsten und gesundesten Gegenden der Welt, 8630 E. Der Pflanzenwuchs zeichnet sich aufs Kenntlichste an dem 11,438' h. Pico de Teyde auf

7. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 552

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
552 Südamerika. Strecken schiffbar, und wie geschaffen zu einem unermeß- lichen Binnen- und Weltverkehr. Hingegen hat Süd.-A. fast keine Seen, aber die großartigsten Überschwemmungen auf Erden, die periodisch unabsehbare Landstrecken in strömende Seen verwandeln. Unermeßliche Tiefebenen erfüllen das ganze Innere zwischen den Cordilleren in W. und den Küstengebirgen in N. und O. von der Süd- spitze bis zur Mündung des Orinico, einen Raum von 246,000 O.m.. 4/5 des Continents. Es sind entweder unabsehbare Grassteppen, im N. Llanos (ljanos, plano), im S. Pampas (in der Qnichuasprache „Ebenen") oder mit Urwäldern von ungeheurer Ausdehnung bedeckt (Chaco), theils regelmäßig überflnthet, theils durch Trümmergestein unfruchtbar oder gar Salzflacheu. Zunächst theilt sich also Süd-A. in eine hochgebirgigc Westhälfte und eine vorherrschend ebene Osthälfte, nickst, wie die drei alten Welttheile, in eine mehr ebene Nord- Hälfte und eine mehr gebirgige Südhälfte. Der Kontinent hat keine ausgedehnten Wüsten, außer daß bei Cordova eine Salzwüste von 90 M. Länge be- steht und die Küste von Peru eine Sandwüste bildet. Dagegen hat er eine große Berührung mit dem Ozean, die großen offenen Tiefebenen sind den Seewinden zu- gänglich und haben die Entwicklung der mächtigsten Strom- systeme begünstigt, die gewaltige Schneekette in W. sendet erfrischende Lüfte und eine Fülle kühler Wasseradern in das Innere, die ungeheuern tiefschattigen Urwälder be- wahren eine ungemeine Feuchtigkeit und Kühle. Dieß Alles hat ein wasserreicheres und weit kühleres Klima erzeugt, als auf der östlichen Halbkugel. So ist denn auch Südamerika, obgleich rs zu 4/5 in der heißen Zone liegt, und nur zu ‘/s in der südlich gemäßigten, doch viel weniger heiß, als das ihm gegenüberliegende Afrika. Nur auf seiner Nvrdseite hat es auch übermäßig heiße und sehr ungesunde Tropenküsten. An seiner Südspitze da- gegen, unter 53—54° südl. Br. (wo auf der nördl. Halb- kugel England, Norddeutschland rc.) liegen, ist das Küsten-

8. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 554

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
554 Südamerika. päische Nationen beinahe völlig getheilt: die Spanier in N. und W., die Portugiesen in O. (Brasilien). 2hre Nachkommen, die Creole», zählen jedoch nur etwa 6 Mill. Seelen. Sie haben hier wie in Westindien Neger als Sklaven eingeführt; doch haben nun alle Staaten dieses Fluches sich entledigt; Brasilien, das die meisten besitzt, wird wenigstens im I. 1900 nur freie Schwarze haben. Man rechnet 4 Mill. Neger. Die große Masse aber der 27 Mill. E-, die man in S.a. annehmen darf, besteht aus Mischlingen (§ 581). Die Urbevö lkernn g, von derselben Rasse wie in Nordel., ist hier in größerer Zahl vorhanden, und scheint, obgleich theilweise tiefer stehend als dort, doch lebens- kräftiger. Freilich haben die Weißen sich hier in sehr geringer Anzahl eingefnnden, und die Einwanderung aus Europa ist noch in ihren Anfängen, obgleich Boden und Klima der gemäßigten Erdstriche weit günstiger sind, als in Nord-A. Sodann sahen cs die Spanier, verschieden von den energischen Sachsen, mehr auf Dienstbarmachung der Indianer als auf Alleinbesitz des Bodens ab, be- drückten sie also mehr, ohne sie zu verdrängen, während andrerseits die Missionen hier größere Massen von In- dianern vereinigten, als je im N. Immerhin sind unab- sehbare Ländereien noch menschenleer. Dennoch hat sich hier begeben, was in Nord-A. unerhört ist, daß auch Weiße, wie in Paraguay, einer Judianersprache sich be- dienen, und eine solche, das Guarani, weithin Verkehrs- sprache geworden ist. Man schätzt die Bevölkerung der Urbewohner auf 6 Mill. Ein großer Theil der Indianer bewohnt die weiten Waldungen. Da schweifen sie, in viele Stämme mit eigenen Sprachen zertheilt, auf Jagd und Fischfang um- her, bringen aber ihr meistes Leben in Untbätigkeit und dumpfem Hinbrüten zu. Das Klima entledigt sie der Sorge für Wohnung und Kleidung; gegen die ungeheuern Regenstürze schützt sie das dichte Blätterdach des Urwalds, Nahrung finden sie genugsam iu dessen Früchten und

9. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 565

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Venezuela. 565 das treffliche Eieröl zu bereiten, das ihnen weiße Kauf- leute von Angostura an Ort und Stelle abkaufen. (Der Orinoco ist noch weit aufwärts schiffbar, bis zu den Was- serfällen von Maypures und Atures, wo er die Sierra Pariine durchbricht.) § 587. In den unermeßlichen Waldungen, die des. im S. des Orinoco 8 Breitengrade in undurchdringlicher Dichtigkeit und großer Mannigfaltigkeit der herrlichsten Tropeubäume erfüllen*), leben wenige Indianer; in Hor- den von 40—50 Köpfen. Die Ueppigkeit des Wald- wuchses, und die Monate lange Ueberfluthung nöthigt sie, ein Stückchen Land durch Wegbrennen des Strauchwerks zu lichten und anzupflanzen. Sie bleiben aber nicht ans derselben Stelle, sondern nomadisiren den Strom entlang. Sie glauben an einen großen Geist, der den Wechsel der Jahreszeiten ordnet und die Aernten zeitigt; neben ihm aber wirkt, listig und regsam, ein böses Grnndwesen. Noch verzehren sie im Kriege gefallene Menschen. Im südlichen Berglande wohnen noch unabhängige Stämme (schmutzige Gnamo rc.). Die ungeheuren Savannen im W. hingegen sind ans weiten Strecken ohne eine Spur mensch- licher Wohnungen. Nirgends fand man noch indianische Hirtenvölker, trotz der unendlichen Fülle des Graswuchses. Von einem früheren, halbkultivirten Volke aber finden sich noch weitverbreitete Spuren: in Granitfelsen einge- hauene, zwar rohe, kolossale Bilder von Sonne, Mond, Sternen und Thieren, Jaguaren und Krokodillen, selbst von europäischen Seeschiffen; und zwar bis 80' hoch über dem Boden. Die fetzigen Indianer schreiben sie höheren Wesen zu. Die rohen Ottomacken am obern Orinoco essen Kugeln von Thonerde, rein und mit Mehl vermischt, oft Monate lang. Am rechten Ufer des Orinoco dagegen wohnen gesellige ackerbauende Völker, die Maco, *) Im N. kommt der Kuhbaum vor, dessen Stamm, wenn angebohrt, eine treffliche Milch ausfließen läßt, so daß die Einge- bornen der Küsten-Cordillere ihn wie eine Milchkuh benutzen.

10. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 597

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Brasilien. 597 thee, Reis, Zucker, Silber, Holzer, Taback, Haute, Sud- fruchte, Vaniste, Droguen, des. auch Rhabarber, Baum- wolle) c. 4 Mill. fl. ; Einfuhr 3ljr Die me veroffeut- lichte Einnahme wird auf 6 — 20 Mill. fl. angeschlagen. — Hauptstadt Asuucion, 48,000 E., meift ili Holz- oder Lehmhàusern. — Humaiita, Festuug; 4000 E. Villa rica, 15,000; in der Umgegend der deste Thee von Aerba Mate, einer Stechpalmenart, Monopol des Staats. Vi. Kaiserthum Brasilien. § 601. Dieses nächst Rußland, China, dem Briti- schen Reiche und der nordam. Union ausgedehnteste Reich der Erde, und das gesegnetste der Reuen Welt, umfaßt die östliche Hälfte S.a.'s beinahe vom Fuße der Anden bis znm Atlantischen Ozean, mit 152,000 Q.m., ein Ge- biet von der Größe des Festlandes Australien (= 14 Frank- reich). Diese Lage macht B. zum Gränznachbar von allen Staaten Südamerikas außer Chile. B. besteht aus zwei Naturgebieten: die größere Nord- hälfte ist die ungeheure Tiefebene des Amassouas, und seiner großen Zuflüsse, in N. von den Ausläufern der Sierra Parime begränzt, von W. nach O. 640 M. lang; die kleinere Südhälfte ist ein inneres, durchschnitt- lich 2000—2500' erhöhtes, von zahlreichen Bergzügen überragtes, reichbewässertes Tafelland, das sich in einem Gebirgsdreieck nach Süden zuspitzt, wo jedoch die Tief- ebene des Parana einen großen Busen hineintreibt. Am Atlantischen Ozean hat das Gebirgsland seiner ganzen Erstreckung nach einen trefflich bewässerten flachen Küsten- strich von geringer Breite vorliegen, welcher für jetzt das meiste Kulturland mit den bedeutendsten Städten enthält. Hinter dieser folgt die Sierra do Mar, bis 5000' b.; dann die zweite Parallelkette bis 7900' hoch (Juruoca), in ihren niedrigsten Erhebungen aus Kalkstein, in den Mittelhöhen aber aus Granit, und an ihren Gipfelpunkten
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