48
Iser- und Riesengebirge.
Das Erzgebirge hat hauptsächlich durch den Einbruch des böhmischen Beckens
seine Gestalt erhalten. Die Sudeten aber entstanden dadurch, daß das Land auf der
böhmischen und auf der schleichen Seite einsank, während des Sinkens der beiden
Flanken wurden die stehengebliebenen Massen emporgepreßt und infolge der Be-
wegung stark zerstückelt. Dadurch erhielt der lange Gebirgszug seine große Weg-
samkeit, und es wurde ihm der Charakter einer Scheidemauer genommen. — Die
Veränderungen in der Lage der Erdrinde waren auch hier von zahlreichen vulkanischen
Erscheinungen begleitet. Berge, die vulkanischen Ergüssen ihre Entstehung verdanken,
und warme mineralische Quellen findet man an vielen (Drten.
Iser- und Riesengebirge bestehen hauptsächlich aus Granit. Gneis und
Glimmerschiefer, den ältesten Gesteinen der Erdrinde. Bei der Verwitterung zerfallen
sie in tonige, lehmige Erde. Die reichlichen Niederschläge können daher nur langsam
in den undurchlässigen Boden versickern, und es haben sich in den Senken auf den
Bergrücken Moore gebildet, (vgl. mit andern deutschen Gebirgen!) Diese aus-
gedehnten Moore sind für die umliegenden Landschaften von großer Bedeutung.
Sie geben in den Zeiten der Dürre und Trockenheit von ihrem Wasservorrate an
die Flüsse ab. Wenn aber im Frühlinge der Schnee schmilzt, oder wenn im Sommer
starke Gewitterregen fallen, dann saugen sie sich wie natürliche Schwämme voll
Feuchtigkeit. Dadurch verhüten sie plötzliche Überschwemmungen, (vgl. mit den
Klpenseen!) Trotzdem kommt es vor, daß die Täler des Iser- und des Riesengebirges
von Wassernot heimgesucht werden. Die Sommerregen sind nämlich manchmal so
ausgiebig, daß sie von den Mooren nicht aufgesaugt werden können.
In den Sudetentälern herrscht eine rege Gewerbtätigkeit. Steine von vorzüg-
licher Beschaffenheit werden gebrochen, geschliffen und poliert. Kus dem reinen
(Huarzsand werden kunstvolle Glaswaren (Kristallglas) hergestellt, und in zahlreichen
Fabriken sind Tausende von Arbeitern mit der Verfertigung von Leinen-, Woll- und
Baumwollwaren beschäftigt.
Das Riesengebirge bildet besonders wegen seiner mannigfaltigen Naturschön-
heiten im Sommer und Winter das Ziel zahlloser Reisenden. Seine unteren Kbhänge
werden von prächtigen Laub- und Nadelwäldern bedeckt. Ienseit der Grenze von
1200 m beginnt die Fichte, untermischt mit der Vogelbeere, in gelichteten Beständen und
in verkrüppelter Form aufzutreten. Sturm und Schnee haben ihr oft die Krone geraubt,
und gedrückt, knorrig, nicht mehr frei und stolz zum Gimmel strebend, von Moos und
den Zottelbärten der Bartflechte behangen und überwuchert, stehen die Bäume in ver-
kümmerter Gestalt da. Über die weiten, platten Flächen der Hochregion breitet sich
ein magerer, gelblicher Graswuchs, der Rinder- und Ziegenherden die Nahrung gibt.
Die höchsten Rücken bedecken mächtige Trümmerfelder von Granit; ein Moor, kenntlich
an den wehenden weißen Flockenbüscheln des Wollgrases, schiebt sich dazwischen, oder
aber dichte Gebüsche der Zwergkiefer breiten einen dunkelgrünen Mantel über die
hänge. Die Bewohner dieser höhen finden durch Viehzucht und Heuwirtschaft, be-
sonders aber durch den regen Fremdenverkehr lohnenden Verdienst. Ihre Wohnungen,
die Bauden, liegen gewöhnlich nicht in Dörfern beisammen, sondern weit über das
Gebirge zerstreut. Sie sind jetzt meist zu Gasthäusern ausgebaut worden.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
54
Lüneburger Heide.
Hünengrab. (Nach Kraepelin.)
die einzelne, mit erratischen Blöcken überstreute Hügel aufragen. Abgesehen von
einigen ausgedehnten Laub- und Nadelwäldern ist das weite Gebiet fast nur mit
Heidekraut und Gras bewachsen, aus dem sich Ginstergestrüpp und dunkle Wacholder-
sträucher erheben. Das Heidekraut macht diese öden, unfruchtbaren Gegenden erst
bewohnbar. „Venn die sengenden strahlen der Sommersonne die Heide fast aus-
gedörrt haben, brennt der Heidebauer den Pflanzenwuchs auf einem Teile seines Be-
sitztums nieder. In den Boden, der durch die untergepflügte Ksche einige Frucht-
barkeit gewonnen hat, sät er im nächsten Frühjahre dann das „Heidekorn", den
Buchweizen, dessen mehlreiche Samen das Hauptnahrungsmittel der Heidebewohner
bilden. Heidekraut streut der Mensch auch dem Vieh in die Ställe und dann als
nährenden Dünger auf den sandigen Hefer; mit Heidekraut deckt er das Vach feiner
Hütte, und mit Heidetorf erwärmt er im Winter die ärmliche Wohnung."
In den flachen Tälern liegen im Erlengebüsch versteckt oder von hochragenden
Eichen und Buchen umgeben die Heidedörfer, deren Bewohner sich mit etwas Kcker-
bau, vorzüglich aber mit Bienen- und Viehzucht beschäftigen. Wenn sich nämlich
im Spätsommer die Heide mit Millionen honigreicher Blüten wie mit einem rosen-
roten Schimmer überzieht, dann finden die Bienen der Bauern einen reichgedeckten
Tisch. Die jungen Triebe des Heidekrautes liefern Futter für Rinder und Schweine.
Die Heidschnucken, die früher ausschließlich auf den Flächen weideten, nehmen an
Zahl immer mehr ab- denn die Wolle, die das Ausland, besonders Australien und
Afrika, liefert, ist billiger und besser. Nur noch in den einsamsten Heidegegenden
treffen wir vereinzelt größere Schafherden, — Um auch die weiten, unfruchtbaren
Heideflächen ertragreich zu machen, hat man begonnen, sie aufzuforsten oder durch
künstliche Berieselung und Düngung in Wiesen und Kcker zu verwandeln.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus]]
Pflanzenleben.
123
Iv. vom Leben auf der Erde.
J. vom Pflanzenleben. Die verschiedene Zusammensetzung der Bodenkrume
und der Wechsel des Ulimas bedingen die mannigfaltige Gestaltung der pflanzen-
welt auf der Erde.
3) Einfluß des Bodens auf den Pflanzenwuchs. Der salzdurchtränkte
Boden der Meeresküsten weist eine große Zahl von pflanzen auf, die nur auf
diesem Untergrund gedeihen. Sie finden sich z. T. auch an Salzquellen, in Salzsteppen
und an ähnlichen Grten. Lei diesen pflanzen ist also die chemische Beschaffenheit
des Bodens für ihr Fortkommen maßgebend. 5lndere Gewächse wieder lieben
Kalkboden, der wasserdurchlässig, also verhältnismäßig trocken und warm ist,
noch andere den Sandboden, der ähnliche Eigenschaften besitzt. Die Kultur-
gewächse aber, die der Mensch auf seinen Feldern und in den Gärten baut, lieben
tiefgründigen, lehm- und mergelreichen Boden.
b) Einfluß des Klimas auf den Pflanzenwuchs. Je mehr wir uns dem
Pole nähern, desto dürftiger wird der Pflanzenwuchs; lenken wir aber unsere Schritte
dem Äquator zu, so werden wir durch die Fülle verschiedener Pflanzenformen und
den Reichtum an Blüten und Farben überrascht. Nach den Kulturgewächsen, von denen
das Wirtschaftsleben des Menschen größtenteils abhängt, unterscheidet man auf der
Erde verschiedene Vegetationsgebiete, die mit den Klimazonen eng verwandt sind.
Das tropische Gebiet ist durch die Nutzpflanzen gekennzeichnet, die gleichmäßig
hoher Wärme und reichlicher Niederschläge bedürfen. In den heißfeuchten Niederungen
ist die Vegetation üppiger und mannigfaltiger als in den kühleren und trockneren höhen.
In den Niederungen ist der Boden zum größten Teil mit Urwald bedeckt, der wert-
volle Holzarten enthält, von den Getreidearten gedeihen Neis und Mais; besonders
wichtig sind auch Ananas, Banane, Dlpalme, Kokospalme, Brotfruchtbaum und Sago-
palme. von Genußmitteln werden angebaut: Kakao, Zuckerrohr, Tabak und Kaffee. Als
Gewürzpflanzen sind Pfeffer, Gewürznelkenbaum, Muskatnußbaum, Zimt und vanille
zu nennen. Rohstoffe für die Industrie liefern uns die Gespinstpflanzen (Jute, Manilahanf)
und die Kautschukbäume. — 3n den Höhenlagen des Landes steht der Ackerbau im vor-
dergrund. Mais, Neis, Zuckerrohr und Baumwolle gedeihen vortrefflich, z. T. allerdings
nur bei künstlicher Bewässerung. Außerdem finden sich Pflanzungen von Kaffee und Tee,
sowie wildwachsend Palmen, Bananen und Kautschukbäume.
In dem subtropischen Gebiet mit seinen trocknen Sommern findet sich wenig
Wald. Grasfluren nehmen weite Flächen ein. Ackerbau wird meistens nur mit künst-
licher Bewässerung betrieben. Besonders Weizen und Gerste, aber auch Mohn und
Bohnen werden angebaut. Selbst die Baumwolle gibt noch gute Erträge. Besonders
wichtig sind in diesem Gebiete die Südfrüchte: Apfelsinen, Zitronen, (Vliven, Feigen,
Mandeln, Wal- und Haselnüsse, Kastanien, pfirsische, Aprikosen und im Wüstenklima
Datteln. Der Maulbeerbaum wird wegen der Seidenraupenzucht angebaut. Die Nebe
liefert süße, likörartige Weine und Rosinen.
Das gemäßigt-w arme Gebiet wird durch bestimmten jahreszeitlichen Temperatur-
Wechsel und unregelmäßig über das ganze Jahr verteilte Niederschläge gekennzeichnet,
„hier ist das Hauptgetreidegebiet mit Weizen, Gerste, Hafer, Noggen, Kartoffel und Flachs.
Mais, Tabak, Zuckerrübe, pfirsisch und Aprikose gedeihen nur in günstigen Lagen, harte
Obstsorten, Apfel, Birnen, Pflaumen, Kirschen und Beeren sind hier eigentümlich; die
Hebe bringt herbe, blumige, sehr geschätzte weine, wertvolle Futtergewächse (Gräser,
Klee, Luzerne, Futterrübe) lassen besonders Pferde- und Rindviehzucht gedeihen. Die
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
14
Neckarland.
Das Meer, aus dessen schlaminigem Niederschlage sich das Iuragebirge vor vielen
Millionen Jahren bildete, barg eine ebenso reiche wie merkwürdige Tierwelt, wundervoll
gegliederte Seelilien trugen aus einem Stiel eine mächtige Krone vielfältig gespaltener
Fangarme (klbb. 5. 12). Reptilien lebten nicht nur im Meere, sondern auch auf dem
Lande und in der Luft. Einige derselben besaßen fast völlige Fischgestalt, wie der berühmte
Ichthyosaurus (5lbb. S. 114). Dazu gesellten sich Muscheln, Schnecken, Krebse, Korallen und
noch viele andere Lebewesen. In den Kalksteinplatten des Jura sind zahlreiche Kbdrücke
solcher vorgeschichtlichen Tiere bis in die kleinsten Einzelheiten ausgeprägt. Man hat
daher eine Periode des Mittelalters der Erde „Iurazeit" genannt (S. 114).
Dem Jura sind zahlreiche Bergkegel vorgelagert. Kuf zweien von ihnen hatten
die hohenzollern und die Hohenstaufen ihre Stammburgen errichtet. Im Laufe
der Zeiten sind freilich die Bauten verfallen. König Friedrich Wilhelm Iv. von
Preußen hat aber die Burg seiner Väter wiederherstellen lassen.
Das Neckarland (schwäbisches Stufenland) ist ein landschaftlich reizvolles und
wirtschaftlich wertvolles Gebiet. Ebenen und Hügel, Waldungen, Felder und Kuen
schaut hier der Wanderer. Und mitten in den Feldern, an den Straßen und auf
den Bergabhängen prangen Obstbäume, deren Zweige die Last der Früchte oft nicht
zu tragen vermögen und darum von einem Kreise hoher holzstützen umringt sind.
5luch edle Kastanien und Nußbäume sieht man zu kleinen Wäldern vereint, und hoch-
ragende hopfenanlagen wechseln mit Weinbergen ab, in denen eine gute Traube
heranreift. Rein Fußbreit Landes liegt hier unbenutzt, wohin sich auch das Kuge
wendet. Das macht die Menschen froh, gesund und zufrieden, so daß sie singend zu
jedem Tagewerk schreiten. Der Volksstamm der Schwaben oder Alemannen,
der diese herrliche Landschaft, aber auch den Oberlauf des Rheins (Baden, Elsaß-
Lothringen, Teile der Schweiz) und die obere Donau bis zum Lech bewohnt, ist in
der deutschen Geschichte oft ruhmreich hervorgetreten. Die Wiege der Staufer, der
Welfen, der Habsburger und der hohenzollern stand in diesen Landen, und von der
Tapferkeit der Schwaben erzählen uns viele Lieder („Schwäbische Kunde", „Graf
Eberhard der Rauschebart"). Durch die Gemütstiefe, die dem schwäbischen Stamme
eigen ist, wurde er zum Volke der Dichter und Denker (Schiller, Uhland). von den
Hochschulen neuzeitlichen Tharakters ganz abgesehen (technische Hochschulen u. dgl.),
besitzt das Land ein rundes Drittel aller deutschen Universitäten, und darunter einige
der ältesten, so daß hier auf je 12000 qkm ein solcher Mittelpunkt geistigen Schaffens
angetroffen wird, während in den sechs östlichen Provinzen Preußens erst auf je
50 000 qkm eine Universität gezählt wird.
Infolge des Vorkommens von Mineralschätzen (Eisenerze, Salz, Werksteine) hat
sich auch ein reger Gewerbfleiß entwickelt. In Pforzheim (69; badisch) werden viel
Gold- und Silberschmucksachen angefertigt, die man überall gern kauft. Eßlingen
(32) treibt Maschinenbau, und in Geislingen (9) blüht die Metallwarenfabri-
kation. fluch das von waldgekrönten höhen und Weinbergen umgebene Stuttgart
(286), die Hauptstadt des Königreiches Württemberg, besitzt bedeutende Industrie.
Es ist einer der hauptsitze des deutschen Buchhandels und der damit verbundenen
graphischen Gewerbe. Straßen aus allen Himmelsrichtungen laufen hier zusammen:
vom Schwarzwald, vom Jura, von der Donau sowie von den nordwürttembergischen
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm_Iv Friedrich Wilhelm Eberhard Schiller
Spreewald.
Heuhaufen. — Im Winter treten Schlittschuhe und Schlitten an die Stelle des Kahnes.
Da die Spreewaldbewohner vielfach in der Fremde einträglichere Beschäftigung finden
als in der Heimat, wandern sie gern in die benachbarten Großstädte. Dort kann
man häufig junge Spreewälderinnen im Schmucke ihrer Volkstracht sehen.
Das Land östlich und westlich des Spreewaldes (Nieder-Lausitz) ist sandig und
wenig fruchtbar. Besonders öde und daher dünn bevölkert ist das westliche Gebiet.
Im Osten hat sich infolge des Kohlenreichtums benachbarter Gegenden (S. 53) eine
rege Fabriktätigkeit entwickelt, und zwar ist besonders die Tuchweberei zu hoher
Blüte gelangt. Deshalb finden auch dort bei weitem mehr Menschen ein Auskommen,
als der dürftige Boden ernähren könnte. 5ln der Spree hat sich Cottbus (47) zu
einer wichtigen Fabrikstadt entwickelt, und an der Neisse sind Forst (35) und
Guben (40) zu betriebsamen Orten herangewachsen. In der Nähe der Spreemündung
liegt Berlin (mit Vororten fast 3,7 Ittill.), die Hauptstadt des Deutschen Reiches und
des Königreiches Preußen.
Da Berlin die Residenz des Kaisers ist, haben dort die obersten Reichs- und
Staatsbehörden ihren Sitz, und es versammeln sich dort der deutsche Reichstag und
der preußische Landtag. — feerlin ist ferner die bedeutendste deutsche Industrie-
stadt. Besonders Wäsche- und Modegegenstände (fertige Kleider), Samt, Plüsch und
Teppiche, Wachstuch, Linoleum, Maschinen und elektrische Anlagen, Porzellan-, Buch-
binder-, Gold-, Silber-, Bronze-, Kupfer-, Nickel- und Neusilberwaren werden dort
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung]]
TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß]]
Extrahierte Ortsnamen: Spreewald Nieder-Lausitz Cottbus Neisse Guben Berlin Berlin
Elbsandsteingebirge. Dresden.
43
stein!), und es bildeten sich Auswaschungen, die sich immer mehr vergrößerten.
(Ächte auf die Steine unter Vachtraufen und Brunnenröhren!) Das eingedrungene
Wasser dehnte sich im Vinter durch Gefrieren aus und sprengte die Felsen ausein-
ander. Auch das Pflanzenleben half mit an der Zerstörungsarbeit: Baumwurzeln
zwängten sich in die Spalten und Klüfte, die überall die Felsen durchdringen und
sie in „quaderförmige" Stücke teilen? im Moose sammelte sich wie in einem Schwämme
die Feuchtigkeit, und die Säuren, die im Wasser infolge der Verwesung der pflanzen ent-
standen, lockerten den Zusammen-
hang des Gesteins. Die haupt-
zerstörungsarbeit aber leisteten
die Gewässer, die von Böhmen .
' ' r, . - (Querschnitt durch das Elbsandstemgetnrge.
her über das Gebirge emen Abfluß
nach Nordwesten suchten. Die weicheren Teile des Gesteins wurden beseitigt, die
härteren blieben stehen. So erblicken wir heute, nachdem die Zerstörung der Felsen
viele Jahrtausende hindurch sich fortgesetzt hat und immer noch weiter dauert, tief
eingeschnittene Schluchten, hohe, säulenartige Pfeiler (Bastei), die meist in mächtige
Quadern zerspalten sind, sowie Tafelberge (Königstein) mit steil abfallenden wänden.
Das tiefste Tal hat sich die (Elbe genagt. Auf dem Grunde der breiteren Täler hat
sich toniger Boden angesammelt, hier finden sich daher Laubwälder, wiesen und
Äcker. Die Hochflächen („Ebenheiten") find aber sandig, so daß nur Kiefernwälder
und magere Korn- und Kartoffelfelder das Land bedecken, wegen seiner landschaft-
lichen Schönheit wird das Gebirge „Sächsische Schweiz" genannt und alljährlich von
vielen Fremden aufgesucht. Da der „Cjuadersandstein" als Baustein sehr geschätzt
wird, hat man am Elbufer große Steinbrüche angelegt (warum gerade hier?). Der
Sitz des Sandsteinhandels ist Pirna (19).
Der Talkessel von Dresden. Die Ausläufer des Elbsandsteingebirges und des
Lausitzer Berglandes (s. u.) schließen einen Talkessel ein, der von der Elbe durchströmt
wird. Die sanften höhen, die das reizvolle Becken umrahmen, sind an den sonnigen
Abhängen von Weinbergen und Obstgärten bedeckt. Schmucke Landhäuser, freundliche
Dörfer und stattliche Schlösser ragen dazwischen auf. In der Initte aber, wo die Ge-
wässer des breiten Elbstroms, von mächtigen Brücken überspannt, majestätisch dahin-
fließen, dehnt sich die herrliche Königsstadt Dresden (547) mit ihren prächtigen Ge-
bäuden aus. Der außerordentliche Reichtum an Kunstwerken, die die Stadt in ihren
Inuseen birgt, hat ihr den Namen „Elbflorenz" eingetragen, und gleich der italienischen
Kunststadt wird sie alljährlich von vielen tausend Fremden aus aller Herren Länder
besucht. Da Dresden an der Stelle angelegt ist, wo man die Elbe am leichtesten über-
brücken konnte und von wo aus sich Straßen und Eisenbahnen am besten nach allen
Himmelsgegenden anlegen ließen, entwickelte es sich zu einer großen Handelsstadt.
Besonders lebhaft ist der Schiffsverkehr- ist doch die Elbe die wichtigste Verbindung?-
straße zwischen Deutschland und Böhmen. Täglich gehen etwa 50 Schiffe über die
Grenze. Sie sind mit Kohlen, holz. Getreide, Gbst und Sandstein beladen. Auch
der Personenverkehr ist sehr lebhaft. Begünstigt durch die nahen Kohlenlager (s. o.)
ist im verein mit dem Handel auch die Industrie mächtig aufgeblüht. Werke des
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Ortsnamen: Dresden Pirna Dresden Dresden Dresden Deutschland
124
Tierleben. Der Mensch.
Waldwirtschaft ist durch harzreiche Bäume und weiche, zur Papierbereitung geeignete
Hölzer sehr bedeutend."
In dem polaren Gebiet beschränkt sich der Pflanzenwuchs auf wenige Gräser,
niedrige Beerensträucher, Moose und Flechten.
2. Vom Tierleben. „Tierisches Leben findet sich überall auf der Erde. Selbst
die ödeste Wüste wird gelegentlich von einem flüchtigen Tiere durchquert, und die
eisbedeckten Meere um die Pole werden von einer vielgestaltigen Tierwelt bevölkert.
Kuch nach oben und unten gibt es keine Grenzen: Über den eisgepanzerten Gipfeln
der höchsten Gebirge schweben noch Kondor und Kdler, und in den tiefsten Gründen
des Meeres hat man eine wunderbare lvelt höchst seltsamer Tierformen entdeckt.
Ie mehr man sich dem Äquator nähert, desto reicher wird mit der an Üppigkeit
zunehmenden Pflanzenwelt (Flora) auch die Tierwelt (Fauna) an Arten und
Einzelwesen."
Nach der Verbreitung der Tiere über die Erdoberfläche gliedert man die Erde in
sechs große Tierprovinzen: 1. Europa, das nördliche Asien (bis zum Himalaja) und Nord-
afrika (bis zur Lahara). 2. Nordamerika bis zu den Wüsten von Mexiko. Z. Asien,
südlich vom Himalaja und die großen Sundainseln mit Ausnahme von Celebes. 4. Afrika
südlich der Lahara, Züdarabien und Madagaskar. 5. Lüd- und Mittelamerika bis zur
Nordgrenze von Mexiko. 6. Australien, die australische Inselflur und Telebes. — Nenne
nach den entsprechenden Abschnitten der Länderkunde die Tiere, die in den einzelnen pro-
vinzen heimisch sind.
von der Einwirkung des Menschen aus die Verteilung der pflanzen- und Tierwelt.
Oer Mensch hat die Flora und die Fauna in einzelnen Gebieten der Erde ganz außer-
ordentlich verändert. Unabsichtlich sind durch den Verkehr zahllose Tiere über die
ganze Erde verbreitet, so die Ameise, manche Schmetterlinge, die Maus, die Wanderratte,
der Regenwurm usw. Ahnlich sind auch viele Pflanzensamen dem Menschen gefolgt. Weit
bedeutungsvoller ist aber die absichtliche Übertragung von pflanzen und Tieren durch
den Menschen. Die meisten unserer Obstbäume, Getreide- und Gemüsepflanzen sind ebenso
wie viele unserer Haustiere aus fernen Gegenden bei uns eingeführt und dann wieder
von dem Menschen bei der Auswanderung nach Amerika, Afrika und Australien in die
neuen Wohnorte verpflanzt worden. Bedenken wir dann noch, daß der Mensch Wälder
gerodet, Moore entwässert, Sumpfgebiete trocken gelegt und trockne Landstriche bewässert
hat, so erkennen wir, in wie hohem Maße er die bisherige pflanzen- und Tierwelt durch
seine Tätigkeit umgestaltet hat.
In vorgeschichtlicher Zeit waren besonders der mehrmalige Klimawechsel (Zteinkohlen-
zeit, Eiszeit), sowie die wechselnde Verteilung von Wasser und Land von großem Einfluß
auf die Verteilung der Tier- und Pflanzenwelt.
3. Vom Menschen, flu? der Geschichte wissen wir, daß die Bewohner Ägyptens,
Mesopotamiens, Indiens und Chinas bereits mehrere tausend Jahre vor Christi
Geburt eine hohe Kultur besessen haben, viele Jahrtausende mußten aber vorher-
gegangen sein, um die Bewohner dieser Gebiete zu einer so hohen Entwicklung zu
bringen. Über diese Urzeit des Menschen verrät uns die Geschichte nichts. Dafür
hat die Altertumsforschung Entdeckungen gemacht, durch die wir Kunde von den
ersten menschlichen Bewohnern unseres Vaterlandes erhalten. Bei Weimar, bei
Düsseldorf, am Harzrande, in Schwaben, am Bodensee u. a. (D. hat man nämlich
neben Knochen vom Renntier, Elch, Eisfuchs, Elefanten, Nashorn usw. Werkzeuge
aus Feuerstein und Knochen gefunden, so daß man davon überzeugt ist, daß
schon während der Eiszeit in diesen Gegenden Menschen gewohnt haben. Über die
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Asien Nordamerika Mexiko Asien Afrika Madagaskar Mittelamerika Mexiko Amerika Afrika Australien Mesopotamiens Indiens Chinas Christi Weimar Harzrande Schwaben Bodensee
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Schule
Geschlecht (WdK): Jungen
3 a) 5achsenkriege Karls des Großen 17
als einen Feind ihrer Götter im Innern leidenschaftlich verwünschten. Aber kaum war die (Eiche ein wenig getroffen, als plötzlich die ungeheure Masse, vom Windhauche Gottes getroffen, mit zerschmettertem Wipfel zusammenstürzte und sie wie auf des Herrn Befehl in vier Teile zerbarst, so daß vier ungeheure Balken von gleicher Lange allen sichtbar am Boden lagen, ohne daß nur einer der umstehenden Brüder die Hand gerührt hätte.
Als dies die Heiden sahen, die vorher voll Verwünschungen waren, da wandelten sie sich, vergaßen aller Lästerung und priesen, zum Glauben sich bekehrend, den Herrn. Der heilige Priester aber erbaute, nachdem er mit den Brüdern des Rats gepflogen, aus dem Stamme jenes Baumes ein hölzernes Bethaus und weihte es zu (Ehren des heiligen Apostels Petrus.
3. Vollendung durch Karl den Großen.1
a) Bekämpfung der Sachsen.
(Einhard *, Vita Karoli Magni 9. 1; ed. Holder-Egger, Ss. rer. Germ. 1905.
„Kein Krieg, den das Volk der Franken unternahm, ist mit solcher Ausdauer, (Erbitterung und Anstrengung geführt worden- denn die Sachsen, die wie fast alle Völkerschaften Deutschlands wild von Natur, dem Götzendienst ergeben und gegen unsere Religion feindselig waren, hielten es nicht für unehrenhaft, göttliches und menschliches Recht zu übertreten und zu schänden. Dazu kamen noch besondere Umstände, die jeden Tag eine Störung des Friedens verursachen konnten: die Grenze zwischen uns und den Sachsen zog sich fast durchaus ohne trennenden Zwischenraum in der (Ebene hin, mit Ausnahme weniger Stellen, wo größere Waldungen oder dazwischenliegende Bergrücken eine scharfe Grenzlinie bildeten; so wollten Totschlag, Raub und Brandstiftungen auf beiden Seiten kein (Ende nehmen. Dadurch wurden die Franken so erbittert, daß sie endlich ihren Schaden nicht mehr bloß heimgeben, sondern es auf offenen Krieg mit ihnen ankommen lassen wollten. Der Krieg wurde also begonnen und von beiden Seiten mit großer (Erbitte-run9- jedoch mehr zum Rachteil der Sachsen als der Franken, dreiund-dreißig Jahre lang ununterbrochen geführt. (Er hätte freilich früher zu Ende gebracht werden können, wenn nicht die Treulosigkeit der Sachsen gewesen wäre. (Es ist schwer zu sagen, wie oft sie besiegt waren und flehentlich sich dem Könige unterwarfen, das ihnen Anbefohlene zu leisten versprachen, die ihnen abgeforderten Geiseln ohne Zögern stellten und die zu ihnen geschickten Beamten aufnahmen; waren sie doch einige-
, über Karl den Großen das Sonderheft 31 der Ii. Reihe von Löwe.
" Emhard, der Freund Karls d. Gr.. spätestens 770 geb., 840 gest., schrieb Karls Biographie, vgl. Holder-Egger; Neues Archiv 37, 393 ff. Kune 1913, Progr. 74, S. 43. Dgl. Reclam, Unm.-Bibl. Ttr.1996.
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
TM Hauptwörter (200): [T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
Extrahierte Personennamen: Karls Apostels Petrus Karl Karl Karoli_Magni Karl Karl Karls Karls
Extrahierte Ortsnamen: Gottes Sachsen Holder-Egger Sachsen Deutschlands Sachsen Sachsen Sachsen Karls Karls
fremder Abenteurer verstärkt, erobrte er das ganze Deltaland und schlug zuletzt seine Feinde in einer Schlacht bei Momemphis (unterhalb Memphis) völlig aufs Haupt, worauf er König des ganzen ägyptischen Landeswurde (670 v. Chr.).
Psammetich also hatte durch Hülfefremder Kriegsleute sich zum Herrn von ganz Aegypten gemacht, und er stützte auch in der Folge seine Herrschaft auf die Waffen der Fremden. Deshalb wanderte eine große Menge des ägyptischen Kriegsvolkes, 240,000 M. stark, nach Aethiopien aus. Auch öffnete er das bisher ganz abgeschlossene Land dem Verkehr der Ausländer, namentlich der Griechen, und zog fremde Kaufleute herein, um das abgestorbene und erstarrte ägyptische Leben durch Zuführung neuer Kräfte aufzulockern und , zu erfrischen. Und in demselben Geiste handelte sein Sohn Necho (616 — 597), der durch einen allerdings nicht vollendeten Kanal zwischen dem unteren Nil und dem rothen Meere dem Verkehr der westlichen Welt mit Indien eine Straße zu eröffnen versuchte und durch phönikische Seeleute Afrika umschiffen ließ, sowie dessen Nachfolger; aber das ägyptische Volk hatte sich ausgelebt; es erlag im I. 525 v. Chr. den erobernden Persern, nach fast 3000jährigem Bestehen des Pharaonenreichs.
Aegypten war ein einförmiges Acker- und Weideland, von öden Wüsten und Felsgebirgen eingeschlossen und von der übrigen Weltabgeschieden,und seinebewohnerhaben in ihrer Abgeschlossenheit sich eigenthümlich zu einförmigem Leben entwickelt. Einförmig ist ihre politische Geschichte, eintönig und starr ist ihre Baukunst mit ihren riesigen Maßen, einförmig sind auch die verschiedenen Volksklassen zu Kasten erstarrt, d. H. diese einzelnen Volksklassen bestanden wie verschiedene Völker neben einander ohne Eheverbindung und mit der Nöthigung, daß die Kinder immer wieder das Geschäft ihrer Vorfahren ergreifen mußten. Die Aegyptier zerfielen in 7 Kasten: Priester, Krieger, Rinderhirten, Sauhirten (unrein und verachtet), Gewerbtreibende, Nilschiffer, Dolmetscher (erst durch Psammetich begründet). Ueber dem Ganzen stand der König mit despotischer Macht, wahrscheinlich der Kriegerkaste
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
Alpen und Alpenvorland.
45
trennen. Es umfaßt die breite, hügelige Schwelle, die vom Hochgebirge
hinab zur Niederung der Donau im Norden führt und sich im Westen bis
zum deutschen Jura, im Osten bis an das österreichische Hügelland erstreckt.
Die oberdeutsche Hochebene gehört mit zum Sockel oder Fundament
der Alpen; ihnen verdankt sie den größten Teil ihrer Gesteine, und auch
die Verwitterungprodukte, die einer reichen Pflanzenkultur zur Grund-
lage dienen, sind fast ausnahmslos ein Geschenk der Berge. Im Süden
sind es die Schutthügel der seenreichen Moränenlandschaft, welche einst
eiszeitliche Gletscher aus den Bergen heraustrugen; in der Mitte die Ge-
rölle der großen, mit Mooren oder Heidewiesen überzogenen Ebenen an
Isar und Lech; im Norden die Lehme und Sande der tertiären Hügel-
gelände und besonders der Löß der bayerischen Kornkammer zwischen
Straubing und Vilshofen, der eigentlich nur ein feines Schlemmprodukt
der einstigen Gletscherwasser darstellt. Sämtliche ansehnlicheren Flüsse
entquellen dem Hochgebirge und tragen auch auf der Hochebene noch alpines
Wesen an sich: grün ist ihre Farbe, rasch ihr Lauf, geröllreich ihr Bett, und
sie sind meist nur floßbar. Ebenso steht das Klima weithin unter den Ein-
flüssen der Alpen (Verkürzung des Frühlings durch die Schneeschmelze in
den Bergen, große Temperaturschwankungen besonders infolge des
Wechsels von Berg- und Talwind und des Einflusses des warmen und
trockeyen Föhns, Regenperioden nach Gewittern, die sich in den Gebirgs-
tälern festsetzen). Auch besitzt die Hochebene Charakterpflanzen der alpinen
Flora vor allem in ihren oberen Flußtälern und auf den Mooren, z. B. die
Aurikelprimel, prächtige Orchideen und den großglockigen Enzian.
Endlich bewohnen die gleichen Volksstämme Alpen und Alpenvorland
und zeigen in ihrer gesamten Lebensführung vielfache Anklänge. —
Allerdings nehmen die Einflüsse des Gebirges auf die Hochebene von
Süden nach Norden allmählich ab, und das nördliche Drittel der letzteren
wird schon von den Naturverhältnissen des Donautales beherrscht. Die
Vorteile der südlicheren Lage, den die oberdeutsche Hochebene den übrigen
deutschen Landschaften gegenüber hat, werden durch ihre Höhenlage
wieder ausgeglichen; sie beträgt durchschnittlich 500 m. Dazu kommt, daß
die warmen Südwinde durch den mächtigen Alpenwall abgehalten
werden, während die kalten Nord- und Ostwinde ungehinderten Zutritt
haben. So kommt es, daß die mittlere Jahrestemperatur Münchens
mit 7,4° C hinter der Berlins mit 8,6° um ein gutes Stück zurücksteht.
Auch die jährliche Niederschlagsmenge (mit 895 mm) übertrifft die Berlins
(mit 580 mm) sehr beträchtlich; denn die feuchten Nordwestwinde kühlen
sich, wenn sie über die Hochebene ziehen, stark ab und verursachen so
häufigen Regen.
, Wie die Hochebene nach ihrem Gesteinsaufbau und ihrer Oberfläche
in zwei Hälften zerfällt, so auch in wirtschaftlicher Beziehung. Innerhalb
der Moränenlandschaft des Südens mit ihrem vielfach
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]