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1. Lehrstoff für die mittleren Klassen - S. 43

1906 - Berlin : Weidmann
Die Skandinavische Halbinsel. 43 deckt ewiger Schnee, und die Gletscher reichen an einigen Fjorden bis ans Meer herab. S. der großen Seen ist das Klima ähnlich dem des nördlichen Deutschland. Hier findet sich deshalb, namentlich an den Küsten, noch Laubwald, während sonst Kieser und Fichte, vermischt mit Birken, die Wälder bilden, die bis zum äußersten N. vordringen. Der Anbau von Gerste und Kartoffeln ist an der W.-Küste bis 70" N. möglich, doch wird der Bodenbeschaffenheit wegen Ackerbau nur im s.ö. Teile in ausgedehnter Weise betrieben. — Bären und Wölfe kommen noch vor, in der Südhälfte auch noch das Elen, das Renntier ist auf die nördliche Hälfte des Landes beschränkt. Fig. 12. Lappen. Außer den wenig zahlreichen von ihren Renntierherden lebenden Lappen (Fig. 12) im äußersten N. der Halbinsel ist die Bevölkerung ger- manischer Abkunft. Die Norweger wurden an den klippenreichen W.- Küsten kühne Seefahrer und brandschatzten im Mittelalter, da ihr Land sie kaum ernähren konnte, als Normannen und Wikinger die Küstenländer von ganz Europa, die Schweden wurden s. der großen Seen frühzeitig Ackerbauer. Nachdem beide Völker um das Jahr 1000 das Christentum angenommen, sind die beiden Reiche wiederholt vereinigt und getrennt worden; bis 1905 wurden die beiden Königreiche von einem Könige regiert, seidem haben sie sich wieder getrennt und bilden zwei selbständige Staaten. 1. Das Königreich Schweden umfaßt 4/7 der Halbinsel mit 5l/4 Mill. lutherischer E. Im südlichen Teile des Landes be- schäftigt Ackerbau die Mehrzahl der Bewohner, doch muß für den Norden Brotkorn und Mehl eingeführt werden. Die Gewerb tätig-

2. Lehrstoff für die mittleren Klassen - S. 71

1906 - Berlin : Weidmann
Die Alpen. 71 So bilden die Alpen die Wasserscheide zwischen Mittelmeer, Nord- see und Schwarzem Meer. — Besonders die Schweizer Alpen sind reich an schönen Seen. Auch sür das Klima Europas sind die Alpen eine wichtige Scheide: die reichlichen Niederschläge fallen auf dem S.-Abhange meist im Herbst, auf der N.-Seite im Sommer. Die Wärme nimmt natur- gemäß mit der Höhe ab und zwar im Durchschnitt um bei einer Steigung von 150—170 m. Bemerkenswert ist der zuweilen von den Hochalpen mit heftigem Toben in die Täler der N.-Seite herabwehende warme Föhn, vor dem Schnee und Eis unglaublich schnell verschwinden, weshalb er „Schneefresser" genannt wird. Mit der Höhe ändert sich wie das Klima, so auch die Pflanzen- und Tierwelt. Man unterscheidet in den Alpen vier Höhenstufen des Pflanzenwuchses: 1. In den Voralpen gedeiht bis zu einer Höhe von 1300 m Laubwald und, soweit dieser reicht, wird Ge- treibe und Obst gebaut; deshalb finden sich hier größere Ansiedlungen. 2. Die folgende bis 1800 m aufsteigende Zone ist das Gebiet der Nadelholzwälder, in denen die Arve oder Zirbelkiefer mit ihren eßbaren Früchten neben Fichte und Lärche auftritt; hier wird nur noch spärlich Ackerbau, dagegen viel Viehzucht getrieben, und der Mensch hat auch hier noch dauernd seinen Wohnsitz. 3. Noch höher hinauf verschwinden die Wälder allmählich, und es folgt der Gürtel der Alpeusträucher und Alpenkräuter, wo auf den üppigen Almen oder Alpenweiden der Sennhirt nur im Sommer mit seinem Vieh sich aufhält. 4. In der Höhe von 2600—2700 m beginnt das Gebiet des ewigen Schnees, des Firns, das an räumlicher Ausdehnung zwar nur klein, aber für das Landschaftsbild der Alpen sehr bezeichnend ist. Hier sammelt sich in den Hochtälern der Schnee in gewaltigen Massen an und wird durch wiederholtes Schmelzen und Gefrieren und durch seinen eigenen Druck in Eis verwandelt. Langsam bewegen sich dann die großartigen Gletscher (Fig. 16) wie Eisströme talwärts und tragen die von den Felswänden herabgefallenen Steine und Schuttmassen mit sich, die als Seitenmoränen an den Seiten des Gletschers sich hinziehen. Durch Vereinigung zweier Gletscher entsteht aus den zusammenstoßenden Seitenmoränen eine Mittelmoräne. Der uuter die Schneelinie hinabreichende Teil des Gletschers, die Gletscher- zunge, wird allmählich schmaler und hat an seinem Ende oft eine Öffnung, das Gletschertor, aus dem der Gletscherbach hervorströmt, linterhalb des Gletscherendes bilden die Gesteinstrümmer aller Moränen die Endmoräne. Die untere Grenze der Gletscher rückt infolge an-

3. Lehrstoff für die mittleren Klassen - S. 169

1906 - Berlin : Weidmann
Indien. 169 Tropische Hitze und Wasserfülle bedingen die üppige Frucht- barkeit des Landes. Die Halbinsel steht unter dem Einflüsse der Mon- sune (S. 158), die zur Zeit unseres Sommers aus S. und Sw. wehend viel Regen bringen. Die reichlichsten Niederschläge auf Erden (12—14 m; in Deutschland V2 m) finden n. vom Gangesdelta statt, wo der Himalaja sich dem Meere nähert. Dagegen ist das Indus- gebiet fast regenlos, und auch im Dekan, ja selbst in der Gangesebene wird durch Ausbleiben des Regeifs mitunter Mißernte und Hungers- not hervorgerufen. Die sumpfigen Niederungen erzeugen vielfach Malariafieber, und in den Sümpfen des Gangesdeltas ist die Heimat der Cholera. Fig. 3c>. Der heilige Feigenbaum Indiens. Der Himalaja trägt die Pflanzen aller Zonen: an seinem Fuße Palmen, Bananen, baumartige Bambusarten und die Banjanen- Feige (Fig. 36); dann folgen die ausgedehnten Tee- und Kaffee- Plantagen und noch höher Getreide und Obst, und die Nadelwälder reichen bis in Höhen hinauf, die in den Alpen von Schnee und Eis starren. Der schmale Gürtel der Tara'i, sumpfiger Dickichte mit töd- lichem Klima, wo Tiger und Schlangen hauseu, trennt das Gebirge von der Gangesebene, dem eigentlichen Hindostan (— Land der Hindu), der fruchtbarsten Landschaft Asiens: Reis und Weizen, Indigo und Mohn (zur Erzeugung von Opium) gedeihen in Fülle. Außer- dem liefert Indien nächst Nordamerika die meiste Baumwolle; ferner Jute sdschute^; auf der Malabarküste ist der Pfeffer heinlisch. Büffel, Zebu und Elefant sind allgemein verbreitet: im Jndusge- biet dient das Kamel als Lasttier.

4. Lehrstoff für die mittleren Klassen - S. 186

1906 - Berlin : Weidmann
186 Asien. mit kalten Wintern, in denen die furchtbaren Burane oder Schnee- stürme toben. Die in mehrere Horden geteilten Kirgisen (Fig. 4')) treiben aus- schließlich Viehzucht; besonders das Fettschwanzschaf wird viel gehalten. Den Standort ihrer weißen Filzzelte, Jurten, wechseln sie je nach den Jahreszeiten. In der Wüste Kara-Kum (= schwarzer Sand) schweifen die wilden Turkmenen, deren Räubereien von den Russen mit Mühe unterdrückt werden. Noch öder ist die Wüste Kisil-Kum (— roter Sand) zwischen Amu und Syr. In ersterer liegt die herrliche Oase Merw, die die Russen besetzt haben. Die Bewohner der fruchtbaren Oasen sind die den Persern verwandten Tadschicks, welche auf dein künstlich bewässerten Boden fleißig Ackerbau treiben. Am s.ö. Gebirgs- rand des Gebietes liegt osamarkand, das von "Taschkent (= Steinstadt), dem Sitz der russischen Regierung, überflügelt wird. Die Khanate Buchara und Khiwa mit den gleichnamigen Städten sind noch selbständig, stehen aber unter russischem Schutz und Einfluß. «Buchara ist „Gelehrtenstadt" für die innerasiatischen Mohammedaner und ein wichtiger Mittelpunkt des Handels, der entweder die Eisenbahn nach Orenburg oder die Transkaspische über Merw zum Kaspischen Meere benutzt. Nach O. ist die Bahn weiter gebaut bis Samarkand und Taschkent und darüber hinaus nach der chinesischen Grenze zu. o. Kauknsien. Der vom Schwarzen Meere s.o. bis zum Kas- pischen Meere ziehende Kaukasus ist ein wildes, aber schönes, schwer zu Übersteigeudes Kammgebirge, dessen höchster Gipfel, der Elbrus, 560o in ansteigt. N. des Gebirges ist das Land steppendürr und hat russische Winter. Der S.-Abhang empfängt reichliche Niederschläge llnd ist wie das ganze bergige Vorland reich bewachsen, doch tritt am unteren Laufe der Kura wieder Steppe auf. Üppige Wälder von Eichen, Buchen, Kastanien und Nußbäumen, an denen die hier hei- mische Weinrebe emporrankt, bedecken die unteren Teile des Gebirges; das Vorland, in der Breite des mittleren Italien gelegen, aber mit heißeren Sommern und kälteren Wintern, trägt reiche Ernten an Getreide, Tabak, Obst und Wein. Der Kaukasus ist reich an Heilquellen, und an seinem ins Kaspische Meer vorspringenden So.-Ende entquillt Petroleum der Erde. Die freiheitliebenden Volksstämme des Gebirges, von denen vor allen die Tscherkessen sich tapfer wehrten, sind von den Russen nach langen Kämpfen unterworfen. Hauptstadt ist "Tiflis (— Warm- brunn), von wo die Eisenbahn zum Schwarzen und Kaspischen Meere

5. Lehrstoff für die mittleren Klassen - S. 196

1906 - Berlin : Weidmann
196 Afrika. zosen, die auch Teile von Ober-Guinea in Besitz haben. Die Eng- lan der haben das Gebiet der Nigermündungen besetzt. Unabhängig ist der von den Amerikanern gegründete christliche Negerstaat Liberia. Der Einwanderung von Europäern ist die Fieberluft an den Küsten sehr hinderlich, schwerere Arbeiten werden z. T. von den am Kap Palmas wohnenden Krn-Negern verrichtet. Zwischen der englischen Goldküsten-Kolonie und dem französischen Dahome liegt das seit 1884 deutsche Toqoland, fast 3 mal so groß wie Pommern, 87000 qkm. Hinter dem nur 50 km langen Küsten- streifen (wie Hanno- ver - Brannschweigj, an dem eine heftige Brandung das Lau- den erschwert, zieht sich eine ^Reihe von Strandseen hin, deren größter der Togofee ist. Dann folgt eine sanft an- steigende, >l>0 km breite, fruchtbare Ebeue, die vou einem nach No. ziehenden Gebirge mit Gipfeln bis zu 2000 m Hohe begrenzt wird. Die nach N. sich anschlie- ßende Hochebene entwässertzumvolta, der Togolaud teilweise im W. begrenzt. Infolge der doppelten Regen- zeit sind die Gebirge waldreich. An der Küste gedeiht die Kokos- palme, jenseits der Strandseen wächst die Olpalme, die aber int Innern, wo Grasflur vorherrscht, fehlt. Die Bewohner, die Ewe-Neger, deren Zahl auf 2^ Mill. ge- schätzt wird, sind kräftig, geistig gut beanlagt und friedliebend. Der s. Teil des Landes ist von fleißigen Ackerbauern dicht bevölkert, die auch geschickte Handwerker sind. Auf der inneren Hochfläche überwiegt die Viehzucht. Angepflanzt wird Baumwolle, Tabak und Kaffee. Die Handelsniederlassungen sind auf die Küste be- schränkt, die wichtigsten Orte sind Aneho im O. und Lome im W., Fig. 50. Mangrovewald.

6. Lehrstoff für die mittleren Klassen - S. 199

1906 - Berlin : Weidmann
Die afrikanischen Länder. 199 geführt werden soll. Regelmäßige Verbindung mit Hamburg unter- halten die Dampfer der Wörmann-Linie (etwa 23 T.). 6. Nieder-Guinea und der Kongostaat. Die in flachein Bogen s.wärts gerichtete Küste Nieder-Guin eas gehört im n. Teile, ö. bis zum Kongo reichend, zu Frankreich, südlich der Kongo Mündung haben sich die Portugiesen festgesetzt, die die Provinz Angola mit dem Hauptorte Loanda als Verbrecherkolonie benutzen. Zwischen beiden Gebieten mündet der Kongo, der wasserreichste aller afrikanischen Flüsse, der seinen Ursprung in dem großen ostasri- kanischen Seengebiet hat. Nachdem er den Bangweolo-See ver- lassen, empfängt er rechts den Abfluß des langgestreckten Tanganika- Sees; auf beiden Seiten, besonders von S. her, strömen ihm große Nebenflüsse zu: r. Uelle, l. Kassa'i. Das w. Randgebirge durchbricht er in einer Reihe von mehr als 30 Stromschnellen und Wasserfällen, die der Schiffahrt ein unüberwindliches Hindernis entgegensetzen. Auch bei seiner ersten Annäherung an den Äquator bildet der Strom große Stromschnellen, die Stanley-Fälle. Fast das ganze Kongogebiet bildet seit 1885 den Kongostaat, der rechts der Mündung des Flusses bis an den Ozean reicht; Staatsoberhaupt ist der König der Belgier. Das Land ist im ö Teile mit ausgedehnten Urwäldern bedeckt, ans den Hochflächen herrscht Savcinnenbildung mit vereinzelten Baum- gruppen. Baumförmige Wolfsmilcharten und der riesige Baobab oder Affenbrotbaum (Fig. 51) geben der Landschaft ein eigenartiges Ge- präge. Die Bevölkerung bilden Bantuneger, bei denen Menschen- sresserei noch hente vorkommt. Sitz der Regierung ist Borna; Eisenbahnen erschließen das Land bis zu den ö. Seen. 7. Das außertropische Südasrika ist eine Hochebene, die stufen- förmig und steil nach dem Atlantischen und Indischen Ozean abfällt. Von S. kommend erreicht man durch schwer gangbare Schluchten, Kloofs [flöfg] (— Kluft), die breite Ebene Karroo ffarru] (— hart), die während der kurzen Regenzeit sich in reiches Weideland verwandelt, in der übrigen Zeit des Jahres aber ausgedörrt und trocken daliegt. Nach No. zieht ein höherer Gebirgszug, Brakens Berge, dessen Berge z. T. tafelförmig abgeplattet sind. Den Nw. nimmt die Kalahari ein, die nur teilweise wirkliche Wüste ist, auf weiten Strecken vielmehr Steppencharakter hat und zahlreiche Herden ernährt. Von dem ö. Randgebirge fließt der Oranje-Flnß nach W., verstärkt dnrch den von rechts ihm zufließenden Vaal-Fluß [sät], Arn meisten Regen empfängt die O.-Abdachuug der Gebirge, so daß in den Küstengegenden Ackerbau gute Erträge liefert. Aber in das

7. Lehrstoff für die mittleren Klassen - S. 236

1906 - Berlin : Weidmann
236 Australien und Ozeanien. fluß des So.-Passates steht, erhält nur die O.-Küste Regen; das Innere ist fast regenlose Steppe oder Wüste. Wasserarmut und Hitze herrschen demnach im weitaus größten Teile des Erdteils, und Ackerbau und Viehzucht werden vielfach nur durch artesische Brunnen ermöglicht. Die gebirgige Insel Tasmanien, 68000 qkm, emp- fängt mehr Regen und ist deshalb fruchtbarer. In Pflanzen- und Tierwelt unterscheidet sich Australien sehr von den übrigen Erdteilen. Das Innere ist vielfach mit dornigem Gestrüpp, Skrub [fjfröbj, bedeckt. Nur an den Küsten, besonders im O. und So., bilden die schmalblättrigen, bis 150 in hohen Euka- lypten und die Casuarinen lichte, schattenarme Wälder. Dazu kommen im No. Palmen, Farn- und Grasbäume. Für die Tierwelt sind bezeichnend die Beuteltiere, von denen die Kängu- ruhs die größten sind, und das Schnabeltier. Das einzige Raub- tier, ein gefährlicher Feind der Schafherden der Kolonisten, ist der wolfähnliche Dingo oder australische Hund; Affen fehlen. Reich ver- treten ist die Vogelwelt durch den großen Laufvogel Emu, den schwarzen Schwan, viele Papageien und Kakadus. Die Urbewohner, .die dunkelfarbigen Australier (Fig. 4), hatten weder Nutzpflanzen noch zähmbare Tiere und blieben deshalb auf der niedrigsten Stufe der Gesittung. Auf Tasmanien sind sie ausgestorben, und im Innern des Festlandes leben wenig mehr als 200 T. in zerstreuten Horden. Der Weltumsegler Cook veraulaßte die erste englische Nieder- lassung im So., wohin Sträflinge gebracht wurden. Als um die Mitte des 19. Jahrhunderts in den Austral-Alpen reichhaltige Gold- lager aufgefunden wurden, wuchs die Zahl der englischen und auch der deutschen freien Einwanderer sehr schnell; sie beträgt jetzt 4 Mill., unter denen die englische Sprache und der Protestantismus vorherrschen. Neben Ackerbau (Weizen) wird Viehzucht getrieben. Schafe ge- deihen vortrefflich, und Australien liefert nicht nur ihre Wolle, sondern auch ihr Fleisch uach Europa. Einschließlich Tasmanien zerfällt Australien in sechs Kolonien, die den Australischen Bund bilden, als dessen Hauptstadt Dalgety in Viktoria ausersehen ist. Ä)Jnneu-5>üdwales [uals] liegt die älteste Stadt Australiens ""Sydney fßfbne|, mit einem der schönsten und größten Häfen der Erde. Im schmalen Küstenstreifen wird auf sehr fruchtbaren! Boden Ackerbau getrieben, das Innere dient hauptsächlich der Vieh- zucht, worin dieser Staat alle anderen übertrifft. Große Stein- kohlenselder erhöhen den Wert des Landes, b) Victoria, das

8. Lehrstoff für die mittleren Klassen - S. 247

1906 - Berlin : Weidmann
Die Polarmeere. 247 Europa liegt Spitzbergen (Fig. 74) und Franz-Josefs-Land, während die Doppelinsel Nowaja-Semlja und Waigatsch nur durch eine schmale Meeresstraße vom europäischen Rußland getrennt sind. An der N.-Küste Asiens sind die Neusibirischen Inseln wegen des Elfenbeins, das hier gefunden wird (S. 184), wichtig. Das innere Polarmeer, dessen Wasser nicht viel unter 0" abgekühlt wird, ist bis 4000 in tief. Es ist mit Eis bedeckt, das, getrieben von den herrschenden Winden, in beständiger Bewegung zu sein scheint. Die zusammengeschobenen und über einander getürmten Eisschollen bilden das Packeis, das oft in meilenbreitem Gürtel die O.-Küste Grönlands und die nordamerikanischen Inseln umsäumt. Als Treibeis dringen größere und kleinere Schollenfelder auf beiden Seiten Grönlands s.wärts bis über 40° N. Ebenso weit gelangen, von Wind und Strömung getrieben, die Eisberge, die von den riesigen Gletschern Grönlands und der arktischen Inseln stammen: sie sind die abgebrochenen Gletscherköpfe. Sie ragen oft bis 50 in über die Meeresfläche empor, obwohl nur V7 ihrer Masse sicht- bar ist. Die Pflanzenwelt ist im polaren Gebiet nur sehr spärlich vertreten. An geschützten Stellen im Innern der Fjorde an der Sw.-Küste Grönlands findet sich noch niedriges Gebüsch von Birken, Weiden und Erlen, auch Gras gedeiht hier wie auf der S.-Jnsel von Nowaja-Semlja und stellenweise auf Spitzbergen, sonst herrschen Moose (Renntiermoos!) und Flechten. Von Landtieren kommt der Schneehase und das Nenntier fast überall vor, der Moschusochse nur in Grönland und auf den nordamerikanischen polaren Inseln. Von Fleischfressern ist der Polarfuchs und der Eisbär, „der König der arktischen Wüste", allgemein verbreitet. Allen diesen Tieren eigentümlich ist die weiße Farbe, die sie sowohl gegen Nachstellungen schützt als auch ihnen das Mittel bietet, sich unbemerkt ihrer Beute zu nähern. Das Renntier ist wenigstens im Winter weiß, wo es viel- fach, um der strengen Kälte zu entgehen, nach S. wandert. Viel zahlreicher sind die Seevögel vertreten, die in zahllosen Scharen z. B. auf Spitzbergen: nisten. Robben gibt es noch viel, während Wale und Walrosse schon seltener geworden sind. Über die Be- wohner vergl. S. 216. Der seit der Entdeckung Amerikas wiederholt unternommene Versuch, vom n. Atlantischen Ozean aus, um Europa und Asien oder um Amerika her- um, einen Seeweg nach Ostasien zu finden, hat zahlreiche kühne Ent- deckungsreisen veranlaßt, die viele Opfer an Menschenleben gekostet haben.

9. Lehrstoff für die mittleren Klassen - S. 5

1906 - Berlin : Weidmann
Die Erde und ihre Bewohner. 5 wechseln heiße Sommer mit kalten Wintern, bei diesem folgen auf kühle Sommer milde Winter. 7. Vom Klima abhängig ist die Pflanzenwelt. Am reich- haltigsten ist sie da vertreten, wo Wärme und Feuchtigkeit am größten sind. (Amazonas-Gebiet, w. Mittel-Afrika, Südost-Asien). Palmen finden sich fast nur in der heißen Zone. Der äußerste N. der Fest- länder schließt durch anhaltende Kälte den Baumwuchs aus, wie die Steppe durch zu große Trockenheit; dort gedeihen höchstens Flechten und Moose (Tundra), hier während der Regenzeit Gräser und Knollen- gewächse. Infolge des Wassermangels verschwindet in manchen Gegen- den der Pflanzenwuchs fast ganz, sie werden zur Wüste. In ähnlicher Weise wie die Pflanzenwelt vom Äquator nach N. und S. sich ändert, so auch an den Abhängen der Gebirge aufwärts, da mit der Höhe die Wärme abnimmt. In beiden Richtungen folgt auf den tropischen Urwald mit Palmen, Bananen und Bambusarten die Zone der Feigen und Farne (an den Küsten Mangrovewald), dann die der Myrten und Lorbeeren. Der Gürtel der immergrünen, dann der sommergrünen Laubhölzer wird abgelöst durch den der Nadelholzwälder, an den die Gebiete der Alpensträucher und -Kräuter sich anschließen, bis endlich auf den höchsten Stellen sich nur noch Moose und Flechten finden, soweit nicht ewiger Schnee und Eis jede Vegetation hindern. — Der natürlichen Verbreitung der Pflanzen setzen außer dem Klima das Meer und das Gebirge oft unüberwind- liche Schranken. 8. Die Tierwelt ist in ihrer Verbreitung z. T. auch vom Klima abhängig: der Elefant lebt nur in feuchtwarmen Gebieten (Indien, tropisches Afrika), das Kamel dagegen in Steppen und Wüsten (Inner- Asien, Sahara). Mehr noch aber sind die Tiere an das Vorhanden- sein der zu ihrer Nahrung dienenden Pflanzen und Tiere gebunden. Mit der Üppigkeit und Armut der Pflanzenwelt nimmt im allge- meinen die Fülle der Tierwelt ab und zu. 9. Auch die Menschen, deren Gesamtzahl auf 1522 Mill. ge- schätzt wird, sind abhängig vom Klima und von der Pflanzen- und Tierwelt und deshalb sehr ungleich über die Erdoberfläche verteilt. Nach Körperbeschaffenheit und Sprache teilt man die Menschen in ver- schiedene Rassen. Die Mittelländische Rasse (Jndogermanen, Semiten, Ha- miten) mit heller Hautfarbe, blondem und schwarzem Haar ist in fast ganz Europa, Nordafrika, Südwest-Asien und infolge der Auswaude- rung über die ganze bewohnte Erde verbreitet.

10. Lehrstoff für die mittleren Klassen - S. 14

1906 - Berlin : Weidmann
14 Europa. valles ^ronßeßwkljes^. Kleine Hochgebirgsseen sind zahlreich vorhanden, nicht aber große Talseen, die am N.- und S.-Fuße der Alpen die Täler ausfüllen. Die meisten Flüsse der Halbinsel fließen nach W. und ergießen sich in das Atlantische Meer, sind aber fast alle vieler Stromschnellen und Wasserfälle wegen wenig schiffbar. Alt-Kastilien wird vom Duero- (— Fluß), Neu-Kastilien vom Tajo [tacho] und dem Guadiana durch- flössen, und Andalusien vom Guadalquivir (—großer Fluß), dem wasserreichsten Strome der Halbinsel. In das Mittelländische Meer münden außer dem Ebro (—Strom), der auch im Tieflande von Aragonien der Schiffahrt wenig nutzbar ist, nur Küstenflüsse Die Hochebenen des Binnenlandes haben ein durchaus fest- ländisches ftliina mit heißen, regenarmen Sommern und kalten Wintern, sind bis auf die Gebirge waldarm, teilweise nur als Weide zu benutzen und lassen Südfrüchte nicht gedeihen. Die N.-Küste hat bei einem dem deutschen ähnlichen Klima sommergrüne Wälder, Getreide- und Obstbau. Der So. hat schon fast afrikanisches Klima und wenigstens stellenweise Palmen. Die übrigen Küsten- länder haben südeuropäisch trockne und heiße Sommer und milde Winter. Hier gedeiht neben feurigem Wein der Ölbaum, und es reifen die sogen. Südfrüchte (Apfelsinen, Zitronen, Feigen, Mandeln, Kastanien); die meisten Holzgewächse sind immergrün: Lorbeer, Myrte, Buchsbaum, Oleander, Korkeiche. In den Pyrenäen gibt es noch Gemsen und Baren, und auf dem Felsen von Gibraltar leben Affen. Vorzügliche Esel und Maul- tiere werden gezüchtet, die Pferde Andalusiens sind weithin be- rühmt. Die Gebirge fördern die Haltung von Ziegen, und auf den Hochebenen Kastiliens weiden die einst wegen ihrer Wolle berühmten Merinoschafe. Dem Abbau der großen Schätze des Landes an Blei, Eisen (das z. T. in Deutschland verarbeitet wird), Kupfer und Queck- silber wird erst in neuerer Zeit mehr Aufmerksamkeit gewidmet, doch ist ihre Verhüttung wegen des Fehlens von Kohlen schwierig. Im Altertum wurde hier viel Silber gewonnen. Von den alten Einwohnern, den Iberern, hat sich ein unvermischter Rest in den Basken am W.-Ende der Pyrenäen erhalten. Auf die Er- oberung der Halbinsel durch die Römer folgte während der Völkerwande- rung die durch die Westgoten, deren Reich durch die Araber, hier Mauren genannt, 711 gestürzt wurde. In der zweiten Hälfte des Mittelalters begann vom N. aus die Rückeroberung des Landes, die erst 1492 mit der
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