Die Skandinavische Halbinsel.
43
deckt ewiger Schnee, und die Gletscher reichen an einigen Fjorden bis
ans Meer herab. S. der großen Seen ist das Klima ähnlich
dem des nördlichen Deutschland. Hier findet sich deshalb,
namentlich an den Küsten, noch Laubwald, während sonst Kieser und
Fichte, vermischt mit Birken, die Wälder bilden, die bis zum äußersten
N. vordringen. Der Anbau von Gerste und Kartoffeln ist an
der W.-Küste bis 70" N. möglich, doch wird der Bodenbeschaffenheit
wegen Ackerbau nur im s.ö. Teile in ausgedehnter Weise betrieben.
— Bären und Wölfe kommen noch vor, in der Südhälfte auch
noch das Elen, das Renntier ist auf die nördliche Hälfte des Landes
beschränkt.
Fig. 12. Lappen.
Außer den wenig zahlreichen von ihren Renntierherden lebenden
Lappen (Fig. 12) im äußersten N. der Halbinsel ist die Bevölkerung ger-
manischer Abkunft. Die Norweger wurden an den klippenreichen W.-
Küsten kühne Seefahrer und brandschatzten im Mittelalter, da ihr Land
sie kaum ernähren konnte, als Normannen und Wikinger die Küstenländer
von ganz Europa, die Schweden wurden s. der großen Seen frühzeitig
Ackerbauer. Nachdem beide Völker um das Jahr 1000 das Christentum
angenommen, sind die beiden Reiche wiederholt vereinigt und getrennt worden;
bis 1905 wurden die beiden Königreiche von einem Könige regiert, seidem
haben sie sich wieder getrennt und bilden zwei selbständige Staaten.
1. Das Königreich Schweden umfaßt 4/7 der Halbinsel mit
5l/4 Mill. lutherischer E. Im südlichen Teile des Landes be-
schäftigt Ackerbau die Mehrzahl der Bewohner, doch muß für den
Norden Brotkorn und Mehl eingeführt werden. Die Gewerb tätig-
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Personennamen: Kieser Fig Fig
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Europa Schweden Schweden
Die Alpen. 71
So bilden die Alpen die Wasserscheide zwischen Mittelmeer, Nord-
see und Schwarzem Meer. — Besonders die Schweizer Alpen sind
reich an schönen Seen.
Auch sür das Klima Europas sind die Alpen eine wichtige
Scheide: die reichlichen Niederschläge fallen auf dem S.-Abhange meist
im Herbst, auf der N.-Seite im Sommer. Die Wärme nimmt natur-
gemäß mit der Höhe ab und zwar im Durchschnitt um bei einer
Steigung von 150—170 m. Bemerkenswert ist der zuweilen von den
Hochalpen mit heftigem Toben in die Täler der N.-Seite herabwehende
warme Föhn, vor dem Schnee und Eis unglaublich schnell verschwinden,
weshalb er „Schneefresser" genannt wird.
Mit der Höhe ändert sich wie das Klima, so auch die Pflanzen-
und Tierwelt. Man unterscheidet in den Alpen vier Höhenstufen
des Pflanzenwuchses: 1. In den Voralpen gedeiht bis zu einer
Höhe von 1300 m Laubwald und, soweit dieser reicht, wird Ge-
treibe und Obst gebaut; deshalb finden sich hier größere Ansiedlungen.
2. Die folgende bis 1800 m aufsteigende Zone ist das Gebiet der
Nadelholzwälder, in denen die Arve oder Zirbelkiefer mit ihren
eßbaren Früchten neben Fichte und Lärche auftritt; hier wird nur noch
spärlich Ackerbau, dagegen viel Viehzucht getrieben, und der Mensch
hat auch hier noch dauernd seinen Wohnsitz. 3. Noch höher hinauf
verschwinden die Wälder allmählich, und es folgt der Gürtel der
Alpeusträucher und Alpenkräuter, wo auf den üppigen Almen
oder Alpenweiden der Sennhirt nur im Sommer mit seinem Vieh sich
aufhält. 4. In der Höhe von 2600—2700 m beginnt das Gebiet
des ewigen Schnees, des Firns, das an räumlicher Ausdehnung
zwar nur klein, aber für das Landschaftsbild der Alpen sehr bezeichnend
ist. Hier sammelt sich in den Hochtälern der Schnee in gewaltigen
Massen an und wird durch wiederholtes Schmelzen und Gefrieren und
durch seinen eigenen Druck in Eis verwandelt. Langsam bewegen
sich dann die großartigen Gletscher (Fig. 16) wie Eisströme talwärts
und tragen die von den Felswänden herabgefallenen Steine und
Schuttmassen mit sich, die als Seitenmoränen an den Seiten des
Gletschers sich hinziehen. Durch Vereinigung zweier Gletscher entsteht
aus den zusammenstoßenden Seitenmoränen eine Mittelmoräne. Der
uuter die Schneelinie hinabreichende Teil des Gletschers, die Gletscher-
zunge, wird allmählich schmaler und hat an seinem Ende oft eine
Öffnung, das Gletschertor, aus dem der Gletscherbach hervorströmt,
linterhalb des Gletscherendes bilden die Gesteinstrümmer aller Moränen
die Endmoräne. Die untere Grenze der Gletscher rückt infolge an-
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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Indien.
169
Tropische Hitze und Wasserfülle bedingen die üppige Frucht-
barkeit des Landes. Die Halbinsel steht unter dem Einflüsse der Mon-
sune (S. 158), die zur Zeit unseres Sommers aus S. und Sw.
wehend viel Regen bringen. Die reichlichsten Niederschläge auf Erden
(12—14 m; in Deutschland V2 m) finden n. vom Gangesdelta statt,
wo der Himalaja sich dem Meere nähert. Dagegen ist das Indus-
gebiet fast regenlos, und auch im Dekan, ja selbst in der Gangesebene
wird durch Ausbleiben des Regeifs mitunter Mißernte und Hungers-
not hervorgerufen. Die sumpfigen Niederungen erzeugen vielfach
Malariafieber, und in den Sümpfen des Gangesdeltas ist die
Heimat der Cholera.
Fig. 3c>. Der heilige Feigenbaum Indiens.
Der Himalaja trägt die Pflanzen aller Zonen: an seinem
Fuße Palmen, Bananen, baumartige Bambusarten und die Banjanen-
Feige (Fig. 36); dann folgen die ausgedehnten Tee- und Kaffee-
Plantagen und noch höher Getreide und Obst, und die Nadelwälder
reichen bis in Höhen hinauf, die in den Alpen von Schnee und Eis
starren. Der schmale Gürtel der Tara'i, sumpfiger Dickichte mit töd-
lichem Klima, wo Tiger und Schlangen hauseu, trennt das Gebirge
von der Gangesebene, dem eigentlichen Hindostan (— Land der
Hindu), der fruchtbarsten Landschaft Asiens: Reis und Weizen, Indigo
und Mohn (zur Erzeugung von Opium) gedeihen in Fülle. Außer-
dem liefert Indien nächst Nordamerika die meiste Baumwolle; ferner
Jute sdschute^; auf der Malabarküste ist der Pfeffer heinlisch.
Büffel, Zebu und Elefant sind allgemein verbreitet: im Jndusge-
biet dient das Kamel als Lasttier.
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Extrahierte Personennamen: Fig Fig Mohn
Extrahierte Ortsnamen: Indien Deutschland Gangesdelta Indiens Asiens Indien Nordamerika
186
Asien.
mit kalten Wintern, in denen die furchtbaren Burane oder Schnee-
stürme toben.
Die in mehrere Horden geteilten Kirgisen (Fig. 4')) treiben aus-
schließlich Viehzucht; besonders das Fettschwanzschaf wird viel gehalten.
Den Standort ihrer weißen Filzzelte, Jurten, wechseln sie je nach den
Jahreszeiten. In der Wüste Kara-Kum (= schwarzer Sand) schweifen
die wilden Turkmenen, deren Räubereien von den Russen mit Mühe
unterdrückt werden. Noch öder ist die Wüste Kisil-Kum (— roter
Sand) zwischen Amu und Syr. In ersterer liegt die herrliche Oase
Merw, die die Russen besetzt haben. Die Bewohner der fruchtbaren
Oasen sind die den Persern verwandten Tadschicks, welche auf dein
künstlich bewässerten Boden fleißig Ackerbau treiben. Am s.ö. Gebirgs-
rand des Gebietes liegt osamarkand, das von "Taschkent (=
Steinstadt), dem Sitz der russischen Regierung, überflügelt wird.
Die Khanate Buchara und Khiwa mit den gleichnamigen
Städten sind noch selbständig, stehen aber unter russischem Schutz und
Einfluß. «Buchara ist „Gelehrtenstadt" für die innerasiatischen
Mohammedaner und ein wichtiger Mittelpunkt des Handels, der
entweder die Eisenbahn nach Orenburg oder die Transkaspische über
Merw zum Kaspischen Meere benutzt. Nach O. ist die Bahn weiter
gebaut bis Samarkand und Taschkent und darüber hinaus nach der
chinesischen Grenze zu.
o. Kauknsien. Der vom Schwarzen Meere s.o. bis zum Kas-
pischen Meere ziehende Kaukasus ist ein wildes, aber schönes, schwer
zu Übersteigeudes Kammgebirge, dessen höchster Gipfel, der Elbrus,
560o in ansteigt. N. des Gebirges ist das Land steppendürr und
hat russische Winter. Der S.-Abhang empfängt reichliche Niederschläge
llnd ist wie das ganze bergige Vorland reich bewachsen, doch tritt am
unteren Laufe der Kura wieder Steppe auf. Üppige Wälder von
Eichen, Buchen, Kastanien und Nußbäumen, an denen die hier hei-
mische Weinrebe emporrankt, bedecken die unteren Teile des Gebirges;
das Vorland, in der Breite des mittleren Italien gelegen, aber mit
heißeren Sommern und kälteren Wintern, trägt reiche Ernten an
Getreide, Tabak, Obst und Wein. Der Kaukasus ist reich an
Heilquellen, und an seinem ins Kaspische Meer vorspringenden
So.-Ende entquillt Petroleum der Erde.
Die freiheitliebenden Volksstämme des Gebirges, von denen
vor allen die Tscherkessen sich tapfer wehrten, sind von den Russen
nach langen Kämpfen unterworfen. Hauptstadt ist "Tiflis (— Warm-
brunn), von wo die Eisenbahn zum Schwarzen und Kaspischen Meere
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196
Afrika.
zosen, die auch Teile von Ober-Guinea in Besitz haben. Die Eng-
lan der haben das Gebiet der Nigermündungen besetzt. Unabhängig
ist der von den Amerikanern gegründete christliche Negerstaat Liberia.
Der Einwanderung von Europäern ist die Fieberluft an den Küsten
sehr hinderlich, schwerere Arbeiten werden z. T. von den am Kap
Palmas wohnenden Krn-Negern verrichtet.
Zwischen der englischen Goldküsten-Kolonie und dem französischen
Dahome liegt das seit 1884 deutsche Toqoland, fast 3 mal so groß
wie Pommern, 87000 qkm. Hinter dem nur 50 km langen Küsten-
streifen (wie Hanno-
ver - Brannschweigj,
an dem eine heftige
Brandung das Lau-
den erschwert, zieht
sich eine ^Reihe von
Strandseen hin,
deren größter der
Togofee ist. Dann
folgt eine sanft an-
steigende, >l>0 km
breite, fruchtbare
Ebeue, die vou einem
nach No. ziehenden
Gebirge mit Gipfeln
bis zu 2000 m Hohe
begrenzt wird. Die
nach N. sich anschlie-
ßende Hochebene
entwässertzumvolta,
der Togolaud teilweise im W. begrenzt. Infolge der doppelten Regen-
zeit sind die Gebirge waldreich. An der Küste gedeiht die Kokos-
palme, jenseits der Strandseen wächst die Olpalme, die aber int
Innern, wo Grasflur vorherrscht, fehlt.
Die Bewohner, die Ewe-Neger, deren Zahl auf 2^ Mill. ge-
schätzt wird, sind kräftig, geistig gut beanlagt und friedliebend. Der
s. Teil des Landes ist von fleißigen Ackerbauern dicht bevölkert,
die auch geschickte Handwerker sind. Auf der inneren Hochfläche
überwiegt die Viehzucht. Angepflanzt wird Baumwolle, Tabak
und Kaffee. Die Handelsniederlassungen sind auf die Küste be-
schränkt, die wichtigsten Orte sind Aneho im O. und Lome im W.,
Fig. 50. Mangrovewald.
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Extrahierte Personennamen: Fig
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Ober-Guinea Liberia Pommern Lome
Die afrikanischen Länder.
199
geführt werden soll. Regelmäßige Verbindung mit Hamburg unter-
halten die Dampfer der Wörmann-Linie (etwa 23 T.).
6. Nieder-Guinea und der Kongostaat. Die in flachein Bogen
s.wärts gerichtete Küste Nieder-Guin eas gehört im n. Teile, ö. bis
zum Kongo reichend, zu Frankreich, südlich der Kongo Mündung
haben sich die Portugiesen festgesetzt, die die Provinz Angola mit
dem Hauptorte Loanda als Verbrecherkolonie benutzen.
Zwischen beiden Gebieten mündet der Kongo, der wasserreichste
aller afrikanischen Flüsse, der seinen Ursprung in dem großen ostasri-
kanischen Seengebiet hat. Nachdem er den Bangweolo-See ver-
lassen, empfängt er rechts den Abfluß des langgestreckten Tanganika-
Sees; auf beiden Seiten, besonders von S. her, strömen ihm große
Nebenflüsse zu: r. Uelle, l. Kassa'i. Das w. Randgebirge durchbricht
er in einer Reihe von mehr als 30 Stromschnellen und Wasserfällen, die
der Schiffahrt ein unüberwindliches Hindernis entgegensetzen. Auch
bei seiner ersten Annäherung an den Äquator bildet der Strom große
Stromschnellen, die Stanley-Fälle. Fast das ganze Kongogebiet bildet
seit 1885 den Kongostaat, der rechts der Mündung des Flusses bis
an den Ozean reicht; Staatsoberhaupt ist der König der Belgier.
Das Land ist im ö Teile mit ausgedehnten Urwäldern bedeckt, ans
den Hochflächen herrscht Savcinnenbildung mit vereinzelten Baum-
gruppen. Baumförmige Wolfsmilcharten und der riesige Baobab oder
Affenbrotbaum (Fig. 51) geben der Landschaft ein eigenartiges Ge-
präge. Die Bevölkerung bilden Bantuneger, bei denen Menschen-
sresserei noch hente vorkommt. Sitz der Regierung ist Borna;
Eisenbahnen erschließen das Land bis zu den ö. Seen.
7. Das außertropische Südasrika ist eine Hochebene, die stufen-
förmig und steil nach dem Atlantischen und Indischen Ozean abfällt.
Von S. kommend erreicht man durch schwer gangbare Schluchten,
Kloofs [flöfg] (— Kluft), die breite Ebene Karroo ffarru] (— hart),
die während der kurzen Regenzeit sich in reiches Weideland verwandelt,
in der übrigen Zeit des Jahres aber ausgedörrt und trocken daliegt.
Nach No. zieht ein höherer Gebirgszug, Brakens Berge, dessen Berge
z. T. tafelförmig abgeplattet sind. Den Nw. nimmt die Kalahari
ein, die nur teilweise wirkliche Wüste ist, auf weiten Strecken vielmehr
Steppencharakter hat und zahlreiche Herden ernährt.
Von dem ö. Randgebirge fließt der Oranje-Flnß nach W.,
verstärkt dnrch den von rechts ihm zufließenden Vaal-Fluß [sät],
Arn meisten Regen empfängt die O.-Abdachuug der Gebirge, so daß
in den Küstengegenden Ackerbau gute Erträge liefert. Aber in das
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
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Extrahierte Personennamen: Loanda Fig
Extrahierte Ortsnamen: Hamburg Nieder-Guin Frankreich Angola Borna Kalahari
236
Australien und Ozeanien.
fluß des So.-Passates steht, erhält nur die O.-Küste Regen; das
Innere ist fast regenlose Steppe oder Wüste. Wasserarmut und
Hitze herrschen demnach im weitaus größten Teile des Erdteils, und
Ackerbau und Viehzucht werden vielfach nur durch artesische Brunnen
ermöglicht. Die gebirgige Insel Tasmanien, 68000 qkm, emp-
fängt mehr Regen und ist deshalb fruchtbarer.
In Pflanzen- und Tierwelt unterscheidet sich Australien sehr
von den übrigen Erdteilen. Das Innere ist vielfach mit dornigem
Gestrüpp, Skrub [fjfröbj, bedeckt. Nur an den Küsten, besonders im
O. und So., bilden die schmalblättrigen, bis 150 in hohen Euka-
lypten und die Casuarinen lichte, schattenarme Wälder. Dazu
kommen im No. Palmen, Farn- und Grasbäume. Für die
Tierwelt sind bezeichnend die Beuteltiere, von denen die Kängu-
ruhs die größten sind, und das Schnabeltier. Das einzige Raub-
tier, ein gefährlicher Feind der Schafherden der Kolonisten, ist der
wolfähnliche Dingo oder australische Hund; Affen fehlen. Reich ver-
treten ist die Vogelwelt durch den großen Laufvogel Emu, den
schwarzen Schwan, viele Papageien und Kakadus.
Die Urbewohner, .die dunkelfarbigen Australier (Fig. 4),
hatten weder Nutzpflanzen noch zähmbare Tiere und blieben deshalb
auf der niedrigsten Stufe der Gesittung. Auf Tasmanien sind sie
ausgestorben, und im Innern des Festlandes leben wenig mehr als
200 T. in zerstreuten Horden.
Der Weltumsegler Cook veraulaßte die erste englische Nieder-
lassung im So., wohin Sträflinge gebracht wurden. Als um die
Mitte des 19. Jahrhunderts in den Austral-Alpen reichhaltige Gold-
lager aufgefunden wurden, wuchs die Zahl der englischen und auch
der deutschen freien Einwanderer sehr schnell; sie beträgt jetzt 4 Mill.,
unter denen die englische Sprache und der Protestantismus vorherrschen.
Neben Ackerbau (Weizen) wird Viehzucht getrieben. Schafe ge-
deihen vortrefflich, und Australien liefert nicht nur ihre Wolle, sondern
auch ihr Fleisch uach Europa.
Einschließlich Tasmanien zerfällt Australien in sechs Kolonien,
die den Australischen Bund bilden, als dessen Hauptstadt Dalgety in
Viktoria ausersehen ist. Ä)Jnneu-5>üdwales [uals] liegt die älteste Stadt
Australiens ""Sydney fßfbne|, mit einem der schönsten und größten
Häfen der Erde. Im schmalen Küstenstreifen wird auf sehr fruchtbaren!
Boden Ackerbau getrieben, das Innere dient hauptsächlich der Vieh-
zucht, worin dieser Staat alle anderen übertrifft. Große Stein-
kohlenselder erhöhen den Wert des Landes, b) Victoria, das
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
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Extrahierte Personennamen: Fig Cook Dalgety Victoria
Extrahierte Ortsnamen: Ozeanien Tasmanien Australien Australien Europa Tasmanien Viktoria Australiens
Die Polarmeere.
247
Europa liegt Spitzbergen (Fig. 74) und Franz-Josefs-Land,
während die Doppelinsel Nowaja-Semlja und Waigatsch nur durch
eine schmale Meeresstraße vom europäischen Rußland getrennt sind.
An der N.-Küste Asiens sind die Neusibirischen Inseln wegen des
Elfenbeins, das hier gefunden wird (S. 184), wichtig.
Das innere Polarmeer, dessen Wasser nicht viel unter 0"
abgekühlt wird, ist bis 4000 in tief. Es ist mit Eis bedeckt, das,
getrieben von den herrschenden Winden, in beständiger Bewegung zu
sein scheint. Die zusammengeschobenen und über einander getürmten
Eisschollen bilden das Packeis, das oft in meilenbreitem Gürtel
die O.-Küste Grönlands und die nordamerikanischen Inseln umsäumt.
Als Treibeis dringen größere und kleinere Schollenfelder auf
beiden Seiten Grönlands s.wärts bis über 40° N. Ebenso weit
gelangen, von Wind und Strömung getrieben, die Eisberge, die
von den riesigen Gletschern Grönlands und der arktischen Inseln
stammen: sie sind die abgebrochenen Gletscherköpfe. Sie ragen oft bis
50 in über die Meeresfläche empor, obwohl nur V7 ihrer Masse sicht-
bar ist.
Die Pflanzenwelt ist im polaren Gebiet nur sehr spärlich
vertreten. An geschützten Stellen im Innern der Fjorde an der
Sw.-Küste Grönlands findet sich noch niedriges Gebüsch von Birken,
Weiden und Erlen, auch Gras gedeiht hier wie auf der S.-Jnsel
von Nowaja-Semlja und stellenweise auf Spitzbergen, sonst herrschen
Moose (Renntiermoos!) und Flechten. Von Landtieren kommt der
Schneehase und das Nenntier fast überall vor, der Moschusochse
nur in Grönland und auf den nordamerikanischen polaren Inseln.
Von Fleischfressern ist der Polarfuchs und der Eisbär, „der König
der arktischen Wüste", allgemein verbreitet. Allen diesen Tieren
eigentümlich ist die weiße Farbe, die sie sowohl gegen Nachstellungen
schützt als auch ihnen das Mittel bietet, sich unbemerkt ihrer Beute zu
nähern. Das Renntier ist wenigstens im Winter weiß, wo es viel-
fach, um der strengen Kälte zu entgehen, nach S. wandert. Viel
zahlreicher sind die Seevögel vertreten, die in zahllosen Scharen
z. B. auf Spitzbergen: nisten. Robben gibt es noch viel, während
Wale und Walrosse schon seltener geworden sind. Über die Be-
wohner vergl. S. 216.
Der seit der Entdeckung Amerikas wiederholt unternommene Versuch,
vom n. Atlantischen Ozean aus, um Europa und Asien oder um Amerika her-
um, einen Seeweg nach Ostasien zu finden, hat zahlreiche kühne Ent-
deckungsreisen veranlaßt, die viele Opfer an Menschenleben gekostet haben.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Personennamen: Fig Grönlands
Extrahierte Ortsnamen: Europa Spitzbergen Nowaja-Semlja Asiens Grönlands Nowaja-Semlja Spitzbergen Grönland Spitzbergen Amerikas Europa Asien Amerika Ostasien
Die Erde und ihre Bewohner. 5
wechseln heiße Sommer mit kalten Wintern, bei diesem folgen auf
kühle Sommer milde Winter.
7. Vom Klima abhängig ist die Pflanzenwelt. Am reich-
haltigsten ist sie da vertreten, wo Wärme und Feuchtigkeit am größten
sind. (Amazonas-Gebiet, w. Mittel-Afrika, Südost-Asien). Palmen
finden sich fast nur in der heißen Zone. Der äußerste N. der Fest-
länder schließt durch anhaltende Kälte den Baumwuchs aus, wie die
Steppe durch zu große Trockenheit; dort gedeihen höchstens Flechten
und Moose (Tundra), hier während der Regenzeit Gräser und Knollen-
gewächse. Infolge des Wassermangels verschwindet in manchen Gegen-
den der Pflanzenwuchs fast ganz, sie werden zur Wüste.
In ähnlicher Weise wie die Pflanzenwelt vom Äquator nach N.
und S. sich ändert, so auch an den Abhängen der Gebirge aufwärts,
da mit der Höhe die Wärme abnimmt. In beiden Richtungen folgt
auf den tropischen Urwald mit Palmen, Bananen und Bambusarten
die Zone der Feigen und Farne (an den Küsten Mangrovewald),
dann die der Myrten und Lorbeeren. Der Gürtel der immergrünen,
dann der sommergrünen Laubhölzer wird abgelöst durch den der
Nadelholzwälder, an den die Gebiete der Alpensträucher und -Kräuter
sich anschließen, bis endlich auf den höchsten Stellen sich nur noch
Moose und Flechten finden, soweit nicht ewiger Schnee und Eis jede
Vegetation hindern. — Der natürlichen Verbreitung der Pflanzen
setzen außer dem Klima das Meer und das Gebirge oft unüberwind-
liche Schranken.
8. Die Tierwelt ist in ihrer Verbreitung z. T. auch vom Klima
abhängig: der Elefant lebt nur in feuchtwarmen Gebieten (Indien,
tropisches Afrika), das Kamel dagegen in Steppen und Wüsten (Inner-
Asien, Sahara). Mehr noch aber sind die Tiere an das Vorhanden-
sein der zu ihrer Nahrung dienenden Pflanzen und Tiere gebunden.
Mit der Üppigkeit und Armut der Pflanzenwelt nimmt im allge-
meinen die Fülle der Tierwelt ab und zu.
9. Auch die Menschen, deren Gesamtzahl auf 1522 Mill. ge-
schätzt wird, sind abhängig vom Klima und von der Pflanzen- und
Tierwelt und deshalb sehr ungleich über die Erdoberfläche verteilt.
Nach Körperbeschaffenheit und Sprache teilt man die Menschen in ver-
schiedene Rassen.
Die Mittelländische Rasse (Jndogermanen, Semiten, Ha-
miten) mit heller Hautfarbe, blondem und schwarzem Haar ist in fast
ganz Europa, Nordafrika, Südwest-Asien und infolge der Auswaude-
rung über die ganze bewohnte Erde verbreitet.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Personennamen: Gräser
Extrahierte Ortsnamen: Mittel-Afrika Mangrovewald Indien Afrika Asien Sahara Europa Nordafrika
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Europa.
valles ^ronßeßwkljes^. Kleine Hochgebirgsseen sind zahlreich vorhanden,
nicht aber große Talseen, die am N.- und S.-Fuße der Alpen die
Täler ausfüllen.
Die meisten Flüsse der Halbinsel fließen nach W. und ergießen
sich in das Atlantische Meer, sind aber fast alle vieler Stromschnellen
und Wasserfälle wegen wenig schiffbar. Alt-Kastilien wird vom Duero-
(— Fluß), Neu-Kastilien vom Tajo [tacho] und dem Guadiana durch-
flössen, und Andalusien vom Guadalquivir (—großer Fluß), dem
wasserreichsten Strome der Halbinsel. In das Mittelländische Meer
münden außer dem Ebro (—Strom), der auch im Tieflande von
Aragonien der Schiffahrt wenig nutzbar ist, nur Küstenflüsse
Die Hochebenen des Binnenlandes haben ein durchaus fest-
ländisches ftliina mit heißen, regenarmen Sommern und kalten
Wintern, sind bis auf die Gebirge waldarm, teilweise nur als Weide
zu benutzen und lassen Südfrüchte nicht gedeihen. Die N.-Küste hat
bei einem dem deutschen ähnlichen Klima sommergrüne Wälder,
Getreide- und Obstbau. Der So. hat schon fast afrikanisches
Klima und wenigstens stellenweise Palmen. Die übrigen Küsten-
länder haben südeuropäisch trockne und heiße Sommer und milde
Winter. Hier gedeiht neben feurigem Wein der Ölbaum, und es
reifen die sogen. Südfrüchte (Apfelsinen, Zitronen, Feigen, Mandeln,
Kastanien); die meisten Holzgewächse sind immergrün: Lorbeer, Myrte,
Buchsbaum, Oleander, Korkeiche.
In den Pyrenäen gibt es noch Gemsen und Baren, und auf
dem Felsen von Gibraltar leben Affen. Vorzügliche Esel und Maul-
tiere werden gezüchtet, die Pferde Andalusiens sind weithin be-
rühmt. Die Gebirge fördern die Haltung von Ziegen, und auf den
Hochebenen Kastiliens weiden die einst wegen ihrer Wolle berühmten
Merinoschafe.
Dem Abbau der großen Schätze des Landes an Blei, Eisen
(das z. T. in Deutschland verarbeitet wird), Kupfer und Queck-
silber wird erst in neuerer Zeit mehr Aufmerksamkeit gewidmet, doch
ist ihre Verhüttung wegen des Fehlens von Kohlen schwierig. Im
Altertum wurde hier viel Silber gewonnen.
Von den alten Einwohnern, den Iberern, hat sich ein unvermischter
Rest in den Basken am W.-Ende der Pyrenäen erhalten. Auf die Er-
oberung der Halbinsel durch die Römer folgte während der Völkerwande-
rung die durch die Westgoten, deren Reich durch die Araber, hier Mauren
genannt, 711 gestürzt wurde. In der zweiten Hälfte des Mittelalters begann
vom N. aus die Rückeroberung des Landes, die erst 1492 mit der
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Alt-Kastilien Guadiana Andalusien Aragonien Andalusiens Deutschland Altertum