Deutschlands Boden.
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des Augusts 1821 der Roggen und die Heckenrosen, während vier Wo«
chen vorher, zwischen Solothurn und Luzern, das Getraide gemäht worden
»par. In einer Höhe von 2.000 bis 2.500 Fuß über dem Meere kömmt
auf der Nordseite des Alpenforstes, (im Domlescbg) noch der Mais fort,
während auf der Südseite, fast in derselben Höhe (bis 2.500 Fuß) der
weiße Maulbeerbaum noch gedeiht. Die ächte Kastanie steigt auf der
Nordseite nicht über 2.800 Friß hoch, auf der Südjeite aber höher. Der
Taxusbaum kömmt bis 3.500, die Sommereiche bis 3.500 Fuß hoch fort,
und mit dieser halten Apfel- und Birnbäume ziemlich gleich hoch aus.
Die Wintereiche wächst bis 3.800 Fuß hoch, und eben so weit werden auf
der Nordseite (z. B. bei Churw'alden) auch Kirschen reif. In dieser Höhe
giebt es noch italische Pappeln, die einen Fuß im Durchmesser haben.
Ulmen und Eschen kommen bis 4.100 Fuß, die nordischen Ellern noch
100 Fuß höher vor.
Die Gränze des Getraides endigt auf der Nordseite an einzelnen
Stellen schon mit 3.800 Fuß, während auf der Südseite das Getraide
noch 2.000 Fuß höher reift. Der hochstämmige Holzwuchs reicht an
manchen Stellen 3.000 Fuß höher hinauf, als an andern. An der Straße
über den Splügen endigt er, oberhalb Pinazza, mit 4.420, bei Airolo mit
5.000, an der neuen Straße über den.umbrail (dem wormser Joch) mit
6,760, ja an einigen Stellen des Engadins erst mit 7.000 Fuß.
Buchen giebt es noch bis 4.700 Fuß Höhe, Weißtannen oder Edel-
tannen bis 5.000 Fuß hoch. Winterroggen und Kartoffeln kommen etwas
weniger hoch vor. Möhren, Blumenkohl, Rüben und auch noch weißen
Kohl trifft man im Engadin bis fast 5.300 Friß hoch. Sommergerste
wächst höher als Bergahorn und Birken, da sie bei Skarla, im Enga-
din, 5.580 Fuß über der See gesäet wird, während der Bergahorn mit
5.200, und die Birke mit 5.300 Fuß ihre Gränze erreichen. Lärchtannen,
Fichten und Arven sind die letzten Bäume, die man auf den Alpen, wenn
man aufwärts steigt, trifft.
Wo die hochstämmigen Gewächse anshören, beginnen die Gesträuche.
Alpenrosen, aus der Ferne angesehen dem Oleander ähnlich, einige Wei-
denarten und Heidelbeeren kommen noch weit über der Baumgränze fort.
Hieran reihen sich die kurzstieligen Alpenpflanzen, welche häufig durch
überaus prächtige Farben sich auszeichnen.
Auch das Thierreich der Alpen zeigt manches Eigenthümliche.
Großhörnige Steinböcke waren einst häufiger als jetzt, und sollen, nach der
Meinung Vieler, dem Aussterben nahe sein; gewiß ist, daß sie höchst selten
und nur in den unzugänglichsten, höchsten Gegenden anzutreffen sind.
Gemsen, die jetzt auch seltener als früher sind, waiden an manchen Stellen
der wenig besuchten Hochgebirge noch in bedeutenden Rudeln und Mur«
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen]]
Extrahierte Personennamen: Augusts Großhörnige_Steinböcke
Deutschlands Boden.
35
hen und durch das Erzgebirge, das Fichtelgebirge, den Frankenwald, die
Rön, das Vogelsgebirge, den Westerwald, das Siebengebirge und den
Zug, der von hier westwärts an den Ursprung der Oise sich erstreckt. Die
Oberfläche Süddeutschlands bietet eine große Abwechslung dar. Von den
steilsten, theils kahlen, theils ewig beschneieten Felsengipfeln, in deren
Forin die gerade Linie vorherrscht, bis zum sanftesten, abgerundeten, schön
bewachsenen Gehügel, wo durch größere Kugelabschnitte, zum Theil sogar
durch kleine Hochstächen, die Kronen gebildet werden, findet man hier alle,
an den Erhebungen der Erde nur denkbare Formen. Die tiefsten Thäler
und dunkle Schluchten, erstarrte, alles Lebens, und zu Zeiten sogar des
Lichts beraubte Gegenden, zeigt das höchste Gebirge. Die Uebergänge zu
den weiten, mit üppigem Pstanzenwuchs gezierten, schön beleuchteten und
reich bewohnten Niederungen des ebneren Landes bieten die mittelhohen
Gebirge dar. Gewässer sieht man hier, int südlichen Theile, auf alle
Weise sich bilden, als Quellen, oft sehr klein, oft sehr bedeutend entsprin-
gen; häufig aus Glättschern mächtig hervorströmen, oder aus vielen klei-
nen, den Berghängen entrinnenden, Rieseln, zuweilen aus Fließen sich
entspinnen, und endlich aus Teichen oder Seen entstehen. Da hier die
Oberstäche so uneben und im Ganzen viel abhängiger als im nördlichen
Deutschland ist, stürzen die Gewässer bald über senkrechte (oft gar über-
hängende) bald über steile Felswände, schone Wasserfälle bildend, herab;
bald rauschen sie in den felsigen Betten, schänmend, von Felsblöcken auf
Felsstücke hüpfend, bis sie auf ebnerem Boden der erweiterten Thäler oft
ganz langsam, wie im Niederlande, schleichen, oder gar, durch queerliegende
Höhen gehemmt, zu Seen sich aufstauen, die durch außerordentliche Tiefe
merkwürdig sind. Den größten Unterschied zwischen dem Hochlande und
Niederlande findet man in: Alpengebirge. Die übrigen Gebirge Deutsch-
lands haben einen sanftem Karakter, sind nicht so vielförmig, und stehen
schon durch ihre abgerundete Form dem Gehügel und durch die Hoch-
flächen dem ebner« Lande näher. Ihnen enteilen die Gewässer nicht in
solcher Masse und mit so großer Schnelligkeit wie dein Alpengelände.
Sie erscheinen daher als die vermittelnden Uebergänge vom Höchsten zum
Tiefsten, weniger Gegensätze darbietend, wenn gleich abwechselnder und
nicht so einförmig und ernst, als das Flachland. Der Uebergang voin
höher liegenden südlichen zuin nördlichen Dentschland ist allmählig, denn
die Gebirge fallen nicht plötzlich gegen die Ebene ab, ausgenommen zwi-
schen dem Harze und der Ems, sondern gehen in nordwärts vorliegende,
niedrigere Erhebungen über. Auch sind die südlichen Theile des nördli-
chen Deutschlands, welche des Hochlandes nördlicher Gränze zunächst lie-
gen, wenn gleich nicht voll hoher Gebirge, doch keinesweges eben. Denn
das Land, welches im Süden der Linie ist, die voin Elbednrchbruch über
den Harz und über die Weser oberhalb Minden, gegen die Eins hin (das
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Frankenwald Westerwald Deutschland Niederlande Niederlande Deutschlands
Deutschlands Boden.
r-
Forste. Bei ernster Erwägung gewinnt die Ansicht, daß das ganze Alpen«
gebirge zuerst von unten gehoben und dann durch Spülung allmählig so
gestaltet worden, wie eö jeht ist, viel Wahrscheinlichkeit.
Hier, wo auf festere Massen mehr stürzendes als fließendes Gewässer
wirkt, und daher die Ergebnisse, welche durch Wasserspülung hervorgebracht
werden, ganz andere, ja fast entgegengesehte sind, als be« niedrigern, sauf-
lern Gebirgen und im Gebügel, wo die Spülung abrundet, wahrend sie
hier scharfe Kanten und überhängende Wände bildet, erstrecken sich von
dem scharf inarkirten Hauptrücke» seitwärts verschiedene Aeste, welche, den
Karakter des Hochgebirges beibehaltend, schroff auf niedrigeres Terrän
abfallen.
Die Seitenäste des Alpengebirges, welche Thäler einfassen, haben
vier Hauptabtbeilungen, die Regionen genannt werden können.
Die untere Region, welche den drei übrigen zur Grundlage dient,
nimmt von der Höhe des Bergastes nur den achten, von dein Oueerdurch-
schnitte, oder der Breite, nach jeder Seite hin, den dritten Theil, also
ein Drittheil der ganzen Breite, ein. Abwärts, gegen den Fuß, endigt
diese Region steil, aufwärts trifft sie mit der Waldregion zusainmen.
Auf der Basisregion trifft man die dickste Lage urbarer Erde, die, durch
Spülung von den obern Bergtheilen abgeschwemmt, hier liegen geblieben
ist. Die Oberfläche dieser Region hat nur kleine und sanfte Unebenhei-
ten, und wird durch die einmündenden Seitenthäler lind Schluchten, oder
die Betten von kleinen Waldbächen, die, von den oberen Hängen herab-
rinnend, diesen ebenen Strich durchschneiden, um sich mit den» Hauptge-
wässer des Thales zu vereinigen, unterbrochen. Da wo die Basisregivn
und die Sohle des Thales zusammenstoßen, und der Fuß steil ist, sind
auch die Einschnitte von dem stärkerfließenden Wasser tiefer ausgespült.
Dieser Rand ist selten angebaut, sonderit meist mit Stauden oder Bäumen
bedeckt. Der größere Theil dieser Region ist offen, ohne Holzwuchs, und
wenn er nicht zu hoch über dem Meere liegt, zum Anbau verwendet. Auf
ihm liegen die meisten Ortschaften des Gebirges, und über ihn führen die
Wege, durch welche die Orte miteinander verbunden sind.
Die steile Wand, welche aufwärts von der Basisregion ist, und sich
über die Mitte des Berges erstreckt, heißt die Waldregion, weil sie
meistens mit Bäumen bewachsen ist, und, ihrer Steilheit wegen, nicht an-
gebaut und bewohnt werden kann. Sie nimmt die halbe Höhe des Ber-
ges, aber von der Grundfläche nur etwa den dritten Theil, nach jeder
Abhangsseite, ein. Im Mittel steigt die Waldregion in einem Winkel
von 45 Graden, nicht selten noch steiler an; man kann sie daher nicht ge-
rade aufwärts ersteigen, und wenn man auf ihr auch stellenweise, mit
Hilfe der Hände, fortkömmt; trifft man bald wieder Absähe, vor denen
man umkehren muß. Die Felsen stehen an solchen Stellen nackt hervor.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Deutschlands Boden, die schwäbische Alp. 139
30) Das Heidenloch, bei Heidenheim.
31) Der hohle Stein, im Louthal, bei Asselfingen, ist etwa 130
Fuß lang.
32) Die Schärtelshöhle, bei Wiesensteig.
An Metallen ist die Alp arm, obgleich man hier und da Spuren
von Schwefelkies, Braunstein und Eisen trifft, dagegen ist dieses Gebirge
außerordentlich reich <m Versteinerungen.
Die Wälder der Alp sind meist klein, durch Mäh- und Waideplätze
unterbrochen, und Buchen, unter welchen Haselnußsträuche das Unterholz
bilden, in ihnen vorherrschend. Eichen, Birken und Espen kommen nur
sparsam vor, und Erlen und Meiden fehlen fast ganz. Nadelholz trifft
man nur auf dem südlichsten Theile, es verschwindet schon auf der Mitte
der Alp, und fehlt am nördlichen Abhange gänzlich.
Die Waiden und die sogenannten Mähder, der Alp (welche nur
ein Mal gemäht, und dann als Waide benutzt werden) haben ein ziem-
lich armes Aussehen, und man findet oft gros,e Strecken nur mit dem
kurzen, borstenartigen Schafschwingel, der Poa «ngustifolia, und der noch
unergiebigern Nardus stricta überwachsen. Im Hardt wird häufig die
Arnica montana eingesammelt, welche ganze Strecken mit einem goldenen
Teppiche überzieht.
Die Aecker der Alp, mit ihren zahllosen, blendend weißen Stein-
trümmern sehen nicht fruchtbar aus, und die Halme kommen sehr dünne
zwischen den Steinen hervor. Dazu kömmt noch, daß sie das Emporkom-
men des Unkrautes sehr begünstigen. Der Gartenbau und Obstbau sind
ganz unbedeutend.
Von Hausthieren werden, da die Oberfläche zur Waide sich eig-
net, besonders Schafe gehalten ; auch ist die Pferdezucht bedeutend. Einen
eigenen Erwerbsartikel bilden hier die Schnecken (Helix pomatia), welche
in den Wäldern, besonders auf dem Hardt von Kindern (das Hundert zu
4 Kreuzer) gesammelt, und dann in Schneckengärten auf den Winter zur
Versendung aufbewahrt werden. Von Anhausen und Jndelhausen allein
werden jährlich eine halbe Million Schnecken die Donau hinab geschickt.
Auf der Höhe dieses Gebirges liegen mehre Dörfer, die aus eng zu-
sammen gedrängten, mit Stroh bedeckten Häusern bestehen. Die Häuser
haben meist nur ein Stockwerk und kleine Höfe und Gärten, in welchen
niedrige Obstbäume stehen. Den meisten dieser Dörfer fehlt Ouellwasser,
und sie müssen sich mit Zisternenwasser behelfen. Die Zisternen sind zilin-
derförmig, 15 bis 20 Fuß tief, und oben mit einer viereckigen Einfassung
von Quadern versehen. Durch eine dicke Lage von festgeschlagenem Thon
N)ird das Durchsicken des Wassers verhindert. Die flachen Wasserbehälter
welche angelegt sind, u>n als Viehtränken zu dienen, werden Hülen,
Hülben oder Rosen genannt. Sie haben fast immer sehr unreines,
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
514 Witterung.
I in September sind:
Zu Stutt- gart. Zu Augs- burg. Zu Wien. Zu Ham- burg. Zu Kux- basen.
heitere Tage 1 1,8 10,7 10,« 4,«
trübe Tage 7,8 10/8 8,9 4,9 4,9
gemischte Tage . . 10,2 7,9 10,4 14,5 20,8
Regentage 10,« 10,4 7,9 9.5 11,5
Rebeltage . 4,o 5,5 2,1 2,9 1,5
Im September sterben schon viele Pflanzen ab, und die Zahl der neu
aufblühenden Arten ist geringer, als im August. Viele Gewächse welche
in der leyten Zeit des Augustmonates blühen, verlängern ihre Blühtezeit
in den September hinein. In Wäldern und auf sandigen Bodenarten
blüht das Haidekraut noch, auf Wiesen die Herbstzeitlose (Colchicum
autiimnale), in Gärten blühen die Herbstrvsen (Alcca rosea) Dahlien,
und mehre Arten der Gattungen Aster, Solidago, Tagetes, Ziimia
u. s. w. Gegen Ende dieses Monates entwickelt der Efeu an sonnigen
Mauern und Felsen seine Blühten. Die meisten Obstarten, Wallnüsse
und Kastanien reifen, und frühe Weintrauben sind schon zu Ende dieses
Monates rief. Ja in warmen Jahren beginnt im südlichen Deutschland
die Weinlese schon zu Ende dieses Monates. Die Blätter vieler Bäume
fangen an ihre Farben zu verändern, und ihre grüne Farbe geht nicht
selten, vom Grünen durch das Gelbe und Orange, bis in das Rothe über.
Manche Bäume, wie z. B. die Eschen, fangen zu Ende dieses Monates
an sich zu entblättern.
Die meisten Zugvögel, welche sich von Infekten nähren, und den Som-
mer über Deutschland besuchen, verlassen dasselbe im September, und
ziehen gen Süden, wärmeren Landstrichen zu. Es gehören dazu mehre
Schwalbenarten, die Grasmücken, Fliegenschnäpper, Blau- und Schwarz-
kehlchen, Bachstelzen, Staare, der Wendehals, Wiedehopf und Ziegen-
melker. Auch mehre Vögel, welche von Samen leben, als: die Wachteln,
Turteltauben und Singdrosseln, ziehen südlicher, und von den Vögeln,
welche im Sommer sich im nördliche» Europa aufhielten, beginnen viele
ihre Wanderung, und streichen durch Deutschland südwärts.
Die Hasen werfen im September zum vierten Mal, der Edelhirsch
brunstet.
Von den Fischen laichen die Lachse.und Forellen.
Die Krebse paaren sich, die Ameisen schwärmen in diesem Monate
zur Begattung, der Marienkäfer (Coccinclla septempunctata) erscheint
523
Das Pflanzenreich.
der Erde wurzelnd, steht in wahrhaft königlicher Pracht unter den
übrigen Bäumen des Waldes, und ihr riesenhafter Stamm trägt' dne
Spuren eines ntehre Jahrhunderte übertreffenden Alters. Die Bucke (Fa-
gus sylvatical.) macht, nebst den Vorigen, in Verbindung mit der Biri'e
(Betula alba L.) einen Hauptbestandtheil unserer Laubwälder aus. Ihr
festes und hartes Holz tröstet uns für den Schnee und das Eis unseres
Winters, und wenn der Frühling ins Land zieht, so bekleiden sich ihre
Zweige mit dem jungen freudigen Grün, und gewähren den ans denn
Süden durch die Sonnenhitze vertriebenen Singvögeln reichlichen Schat-
ten, damit sie Nester bauen und ihre Minnelieder anstimmen mögen..
Was aber auch die freigebige Natur uns nicht freiwillig geben
Mochte, oder doch in roher Fornr gab, das hat der deutsche Fleiß einge-
führt, angebaut und veredelt. Wer iin Sommer durch die deutschen Saat-
felder wandelt, möchte glauben, durch ein bewegtes Meer zu ziehen; Tau-
sende und Tausende von schweren Aehren wogen im Wehen der Abend-
lüfte und winken zur Aernte. Jedes Land und jedes Volk baut mit
Vorliebe bald diese bald jene Getraideart an, und selbst der Mais, dieses
eigentlich südliche Getraide, wird im südlichen Deutschland nüt Glück und
in großer Ausdehnung angepflanzt. Zwar wuchern Apfel-, Virn- und
Kirschbäume wild, und oft stattlich genug in unsern Mildern, aber ihre
Früchte sind hart und meist ungenießbar; dagegen wußte der kluge Land-
Mann durch Propfen und Verpflanzen nach imb nach ihnen so edle Früchte
abzulocken, daß er die Orangen und Limonien Griechenlands und Sizi-
liens leicht darüber vergißt, denn sein milderer Sommer erfordert auch
keine so stark kühlende Früchte; auch darf er nicht fürchten, sich ein kaltes
Fieber daran zu holen. Die sonnigen Hügel des südlichen Deutschlands,
der obern Schweiz, Tirols, Oesterreichs, nub vor allem deö Neingaus
schwellen von üppigen Neben und liefern Weine, so edel und fenrig, wie
irgend ein Land.
Vergleichen wir nun die eigentlich einheimischen (wilden) Pflanzen
südlichsten Deutschlands mit denen des nördlichen, so sinden wir, daß
Mit der Annäherung gegen Norden dit Zahl der Gattungen und Arten
abnimmt, die Zahl der Individuen aber vielleicht in eben dem Maaße
wächst. Besonders auffallend ist der Kontrast der Flora, wenn man den
südlichen Abhang der Alpen mit dem nördlichen vergleicht. Während in
den Umgebungxn von Klausen und Botzen bereits die Terebinthe (Pistacia
Terobintlms L.), der Perückenbaum, (Rhus cotimis L.) und selbst die
Feige wächst, und die gelbblühende Fakeldistel (Cactus Opuntia L.) mit
ihren gegliederten Stämnten ganze Strecken sonniger Anhöhen bedeckt,
kurz während hier alles an den üppigen Süden mahnt, stoßen wir diesseits
der Alpenkette nur auf die bekannten Bürger der deutschen Flora. Die
nämlichen Bemerkungen drängen sich uns bei Betrachtung der kultivirten
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Griechenlands Deutschlands Tirols Oesterreichs Deutschlands Klausen
5 26 Das P f l a u z e n r e i ch.
namentlich die Pflanzen mit schmetterlingsfsrmigen Blumen (I^ogumino-
S.ao) vorzugsweise auf Kalkboden vorkommen.
Farbenverhciltnisse der Bluhten.
Auch die Farbenverhaltnisse in den Bluhten der deutschen Flora
sind, mit denen anderer Landerstriche ver.qlichen, merkwurdig, und »inter
1.000 sichtbar bluhenden Gewàchsen bluhen
344 weiss.
299 gelb.
5 orange.
177 > olh.
' . /
59 vlvlett.
90 blau.
. 16 grill».
6 brami und schwarz.
„ Vergleicht man diese Zahlen mit denen, welche die Flora voil Lapp-
larid liefert, so findet man, dass nu'r der Annàherung gegen Norden die
weisse und gelbe Fard e zunimmt und illimer mehr vorherrschend wird,
w'àhrend im Suden voil Deutschland die blauen und rothen Farben zu-
uehmen, die weissen Blumen aber abnehmen. Beim Auffleigen auf die
Alpe» finden nicht gan; die namlichen Gesepe statt, inden» dvrt nament»
lich blaue Blumen nicht in dem Verhaltniffe zurucktreten, als man den
Temperaturverhaltnissen nach jchliessen solite.
Grosse und I ahlenverhàltn i sse der deutschen Flora.
Don sichtbar bluhenden Gewàchsen besiht Europa 7.000 Arten, hiervon
komlnen auf Deutschland und die Schweiz 3.415 , worunter wieder 619
der Alpenflora angehbren; mithin bleibeu sur das uiedere ì!and und die
Ebene noch 2.794 Arten, worunter 459 Sumpfpfianzen und 73 Arten,
welche der Meereskuste angehbren. An verborgen bluhenden Pflanzen
(Cryptugamen) besipt es 4.306 Arten, namlich:
Farrenkrauter 73 Arten
Laubmoose . 585 —-
Leberinoose . 1.12 —
Algen . . . 376 —
Flechten . . 670 —•
Pllze . . . 2490 —
Demnach ubertrifft die Zahl der niedern Gewàchse die der hohern noch
»in» 893 Arten, ei» Berhaltniss, das wir in» Thierreich noch dei weitem
j
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Europa Deutschland
604
Naturerzeugnisse.
Iv. 8<iuatarola Cuv. Kiebihregenpfeifer. sskrin^a C.).
— varia Br., gefleckter N. Kömmt aus dem
Norden an die Küsten der Ost- und Nordsee.
— helvctica Br., Schweizer K. Kömmt im
Herbste in die Schweiz und an die Ostsee.
V. Aegialitis Boje. Uferpfeifer. (Charadrius L.).
— septentrionalis Br., nordischer U. Nord-
deutsche Küste.
— liiaticula Boje. (Beide Ch. hiaticula L.),
desgleichen.
— fluviatilis Br., Flußuferpfeifer. 'An Flüssen.
— minor Boje., kleiner U. Wandert durch
Deutschland.
— cantiana Boje., weißlicher U. Ostseeküsten.
albisronsbr., weißstirniger U. K'ömmt selten
aus Ungarn nach Deutschland.
— albigularis Br., weißkehliger U. Ostsee-
küsten.
Vi. Ludromias Boje. Mornellregenpfeifer. (Charadrius
inorinellus L.).
— morinella Boje., hochstirniger M.
— moirtana Br., Berg-M.
— stolida Br., dummer M. Sämmtliche kom-
men aus dem Norden bisweilen durch Deutsch-
land.
Vii. Charadrius L., Goldregenpseiser.
—• apricarius L., hochköpfiger G. Kömmt bis-
weilen aus Island nach Norddeutschland.
— auratus Suck., der mittlere G. Aus dem
Zuge an der Ostsee, und im mittlern Deutsch-
lande.
—- altilronsbr., hochstirniger G. Wie der Vorige.
— pluvialis L., plattköpfiger G. Desgleichen.
Viii. Oedicnemus Teinm. Dickfuß.
— crepitans Temra. (Charadrius ocdic. L.),
schreiender D., auch großer Regenpfeifer; in
Norddeutschland.
desertorum Br., Haiden-D. Wie der Vorige.
Ix. Cursorius I,ath. Läufer.
—> isabellusmey., isabellfarbiger L. Kömmt aus
Afrika als größte Seltenheit nach Deutschland.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König]]
Extrahierte Ortsnamen: Nordsee Deutschland Ungarn Deutschland Deutsch- Goldregenpseiser Island Norddeutschland Ostsee Deutsch- Norddeutschland Afrika Deutschland
610 Naturerzeugnisse.
Calamoherpe aquatica Boje., Wassersch. Wie der
Vorige.
— striata Br., gestreifter Sch. desgleichen.
(Die 4 Letzten zu Motacilla aquatica L.
gehörig).
Iv. Hippolais Br. Bastardnachtigall. (Motacilla hipo-
lais L.).
— alticeps Br., hochköpfige Bastardnachtigall.
Gelbe Grasmücke. In Gebüschen und Ge-
hölzen.
— media Br., mittlere B. Im mittlern und
nordöstlichen Deutschlande.
— planiceps Br., plattköpfige B. Wie die
Vorige.
V. Phyll op neuste Meyer. Laubvogel.
— sibillatrix Boje. (Sylvia Beeilst.) grü-
ner Laubvogel. In Laub - und Nadel-
wäldern.
— megarhynchos Br., großschnäbliger L.
In Eichwäldern.
— sylvicola Br., nordischer L. Wandert
durch Älitteldeutschland.
— arborea Br., brauner L. In Nadel-
hölzern.
— litis Br. (Sylvia fifis Bechst.) Garten«
laubsänger. In Gärten und Laubhölzern.
— acredula Br. (Mot. acredula L.) Bir-
kenlaubsänger. Wandert im Herbste und
Frühlinge durch Deutschland.
— trochilus Br. (Mot. trochilus L.) hoch,
köpfiger L. Bei Wien.
— montana Br., Berg-L. Am Fuße der
Alpen.
— sylvestris Br., grauer Wald-L. In
Fichtenwäldern Deutschlands und der
Schweiz.
— solitaria Br. (Sylvia rufa auct.) ein-
samer grauer L. In Laubhölzern einzeln.
— pinetorum Br., grauer Fichtenlaubvogel.
In Fichtenwäldern.
— rufabr., kurzschnäbliger grauer L. Zieht
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba]]
TM Hauptwörter (200): [T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T181: [Rom Kaiser Sohn Stadt König Nero Romulus Jahr Tarquinius Tod], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König]]
56 Deutschlands Boden.
ist in gleicher Richtung mit den Sudeten) und von hier um das Emsge-
biet über den Nein, bei Wesel, nach dem Sambre-Ursprung gezogen wird,
ist als Vorland des Hochlandes zu betrachten und umfaßt das mittlere
Elbegebiet, das obere Weserland, das Reinland von Bonn bis Wesel und
das mittlere Gebiet der Maas. Hier findet man viele kleinere Gebirge,
die meistens mit Laubholz überwachsen und metallreich sind. — Nur im
Norden der angegebenen Linie, gegen das Meer hin, breitet das Flach-
land, vom grauen Vorgebirge bis über das Gebiet der Weichsel sich aus,
von Westen gegen Osten an Breite zunehmend. Die Senkung des Flach-
landes ist im Allgemeinen von Süd-südost nach Nord-nordwest, und es
wird das Ganze durch die Scheide zwischen Weser und Elbe in die öst-
liche und westliche Hälfte getheilt. Die westliche Hälfte bildet eine weite
Ebene, die reich au Morästen, Sümpfen und Haiden und im Ganzen we-
nig über dem Spiegel der See erhaben, ja an manchen Stellen noch tie-
fer gelegen ist, als die Obersiäche der Flüsse. Die niedrigen Küsten nicht
nur (die im Westen an einigen Strichen durch Dünen geschützt sind) son-
dern auch die Ränder der meisten größeren fließenden Gewässer müssen
hier mit Deichen (Erdwällen) umgeben werden, damit die Fluten des
Meeres oder die Wasser der Ströme das Land nicht überschwemmen.
Höchst einförmig erscheint hier die Oberfläche, denn nur die natür-
liche Krümmung der Erde beschränkt au vielen Stellen die Aussicht. An
manchen Orten hemmen Erdwälle, höchst selten Wälder oder Gebüsche, den
Umblick. Der Boden ist meistens nur an den tiefer gelegenen Stellen
fruchtbar; ergebt er sich etwas über die Uingegend, so besteht er gewöhn-
lich aus Hochmoor oder aus dürrer Sandhaide. Dazu kommt noch, daß
die großen Wassermassen, weil die Oberfläche sich so wenig neigt, sich hier
träger bewegen, freilich den Menschen zum Heil, aber nicht die Landschaft
lebendiger zu machen. Auf den weiten Mooren sieht man nicht das lu-
stige Gewühl arbeitender Landleute, hört nicht das freudige Wiehern des
Pferdes, nicht das behagliche Brüllen wohlgenährter Rinder; nur der kla-
gende Laut des einsamen Moorhuhns trifft zuweilen das Ohr. Stunden-
lang irrt man umher, ohne einen Baum oder nur einen Strauch anzu-
treffen, viel weniger eine menschliche Gestalt; düsteres Haidekraut, leichen-
farbige Binsen und Gräser, vermischt mit grauem Moose, starren uns an.
Doch sind diese Moräste das wohlthätigste Geschenk der Gottheit in einem
Lande, das kein Holz hat, denn sie liefern eines der unentbehrlichsten Be-
dürfnisse, das Brennmaterial. Die Sandstriche, welche gewöhnlich die
Moore umgeben, zuweilen auch durchziehen, die größtenteils mit Haide-
kraut überwachsen, zum Theil aber auch angebaut sind, nennt man Gast-
land oder Geestland, in einigen Gegenden auch die Gast. Das
Maschland oder die Masch (oft auch Marschland geschrieben), ist niedri-
ger lind ebener als der Sand. Kleine Anhöhen, Warfen genannt, die
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]