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1. Erster Band, Deutschland im Allgemeinen enthaltend - S. 55

1836 - Stuttgart : Scheible
Deutschlands Boden. 55 des Augusts 1821 der Roggen und die Heckenrosen, während vier Wo« chen vorher, zwischen Solothurn und Luzern, das Getraide gemäht worden »par. In einer Höhe von 2.000 bis 2.500 Fuß über dem Meere kömmt auf der Nordseite des Alpenforstes, (im Domlescbg) noch der Mais fort, während auf der Südseite, fast in derselben Höhe (bis 2.500 Fuß) der weiße Maulbeerbaum noch gedeiht. Die ächte Kastanie steigt auf der Nordseite nicht über 2.800 Friß hoch, auf der Südjeite aber höher. Der Taxusbaum kömmt bis 3.500, die Sommereiche bis 3.500 Fuß hoch fort, und mit dieser halten Apfel- und Birnbäume ziemlich gleich hoch aus. Die Wintereiche wächst bis 3.800 Fuß hoch, und eben so weit werden auf der Nordseite (z. B. bei Churw'alden) auch Kirschen reif. In dieser Höhe giebt es noch italische Pappeln, die einen Fuß im Durchmesser haben. Ulmen und Eschen kommen bis 4.100 Fuß, die nordischen Ellern noch 100 Fuß höher vor. Die Gränze des Getraides endigt auf der Nordseite an einzelnen Stellen schon mit 3.800 Fuß, während auf der Südseite das Getraide noch 2.000 Fuß höher reift. Der hochstämmige Holzwuchs reicht an manchen Stellen 3.000 Fuß höher hinauf, als an andern. An der Straße über den Splügen endigt er, oberhalb Pinazza, mit 4.420, bei Airolo mit 5.000, an der neuen Straße über den.umbrail (dem wormser Joch) mit 6,760, ja an einigen Stellen des Engadins erst mit 7.000 Fuß. Buchen giebt es noch bis 4.700 Fuß Höhe, Weißtannen oder Edel- tannen bis 5.000 Fuß hoch. Winterroggen und Kartoffeln kommen etwas weniger hoch vor. Möhren, Blumenkohl, Rüben und auch noch weißen Kohl trifft man im Engadin bis fast 5.300 Friß hoch. Sommergerste wächst höher als Bergahorn und Birken, da sie bei Skarla, im Enga- din, 5.580 Fuß über der See gesäet wird, während der Bergahorn mit 5.200, und die Birke mit 5.300 Fuß ihre Gränze erreichen. Lärchtannen, Fichten und Arven sind die letzten Bäume, die man auf den Alpen, wenn man aufwärts steigt, trifft. Wo die hochstämmigen Gewächse anshören, beginnen die Gesträuche. Alpenrosen, aus der Ferne angesehen dem Oleander ähnlich, einige Wei- denarten und Heidelbeeren kommen noch weit über der Baumgränze fort. Hieran reihen sich die kurzstieligen Alpenpflanzen, welche häufig durch überaus prächtige Farben sich auszeichnen. Auch das Thierreich der Alpen zeigt manches Eigenthümliche. Großhörnige Steinböcke waren einst häufiger als jetzt, und sollen, nach der Meinung Vieler, dem Aussterben nahe sein; gewiß ist, daß sie höchst selten und nur in den unzugänglichsten, höchsten Gegenden anzutreffen sind. Gemsen, die jetzt auch seltener als früher sind, waiden an manchen Stellen der wenig besuchten Hochgebirge noch in bedeutenden Rudeln und Mur«

2. Erster Band, Deutschland im Allgemeinen enthaltend - S. 35

1836 - Stuttgart : Scheible
Deutschlands Boden. 35 hen und durch das Erzgebirge, das Fichtelgebirge, den Frankenwald, die Rön, das Vogelsgebirge, den Westerwald, das Siebengebirge und den Zug, der von hier westwärts an den Ursprung der Oise sich erstreckt. Die Oberfläche Süddeutschlands bietet eine große Abwechslung dar. Von den steilsten, theils kahlen, theils ewig beschneieten Felsengipfeln, in deren Forin die gerade Linie vorherrscht, bis zum sanftesten, abgerundeten, schön bewachsenen Gehügel, wo durch größere Kugelabschnitte, zum Theil sogar durch kleine Hochstächen, die Kronen gebildet werden, findet man hier alle, an den Erhebungen der Erde nur denkbare Formen. Die tiefsten Thäler und dunkle Schluchten, erstarrte, alles Lebens, und zu Zeiten sogar des Lichts beraubte Gegenden, zeigt das höchste Gebirge. Die Uebergänge zu den weiten, mit üppigem Pstanzenwuchs gezierten, schön beleuchteten und reich bewohnten Niederungen des ebneren Landes bieten die mittelhohen Gebirge dar. Gewässer sieht man hier, int südlichen Theile, auf alle Weise sich bilden, als Quellen, oft sehr klein, oft sehr bedeutend entsprin- gen; häufig aus Glättschern mächtig hervorströmen, oder aus vielen klei- nen, den Berghängen entrinnenden, Rieseln, zuweilen aus Fließen sich entspinnen, und endlich aus Teichen oder Seen entstehen. Da hier die Oberstäche so uneben und im Ganzen viel abhängiger als im nördlichen Deutschland ist, stürzen die Gewässer bald über senkrechte (oft gar über- hängende) bald über steile Felswände, schone Wasserfälle bildend, herab; bald rauschen sie in den felsigen Betten, schänmend, von Felsblöcken auf Felsstücke hüpfend, bis sie auf ebnerem Boden der erweiterten Thäler oft ganz langsam, wie im Niederlande, schleichen, oder gar, durch queerliegende Höhen gehemmt, zu Seen sich aufstauen, die durch außerordentliche Tiefe merkwürdig sind. Den größten Unterschied zwischen dem Hochlande und Niederlande findet man in: Alpengebirge. Die übrigen Gebirge Deutsch- lands haben einen sanftem Karakter, sind nicht so vielförmig, und stehen schon durch ihre abgerundete Form dem Gehügel und durch die Hoch- flächen dem ebner« Lande näher. Ihnen enteilen die Gewässer nicht in solcher Masse und mit so großer Schnelligkeit wie dein Alpengelände. Sie erscheinen daher als die vermittelnden Uebergänge vom Höchsten zum Tiefsten, weniger Gegensätze darbietend, wenn gleich abwechselnder und nicht so einförmig und ernst, als das Flachland. Der Uebergang voin höher liegenden südlichen zuin nördlichen Dentschland ist allmählig, denn die Gebirge fallen nicht plötzlich gegen die Ebene ab, ausgenommen zwi- schen dem Harze und der Ems, sondern gehen in nordwärts vorliegende, niedrigere Erhebungen über. Auch sind die südlichen Theile des nördli- chen Deutschlands, welche des Hochlandes nördlicher Gränze zunächst lie- gen, wenn gleich nicht voll hoher Gebirge, doch keinesweges eben. Denn das Land, welches im Süden der Linie ist, die voin Elbednrchbruch über den Harz und über die Weser oberhalb Minden, gegen die Eins hin (das

3. Erster Band, Deutschland im Allgemeinen enthaltend - S. 39

1836 - Stuttgart : Scheible
Deutschlands Boden. r- Forste. Bei ernster Erwägung gewinnt die Ansicht, daß das ganze Alpen« gebirge zuerst von unten gehoben und dann durch Spülung allmählig so gestaltet worden, wie eö jeht ist, viel Wahrscheinlichkeit. Hier, wo auf festere Massen mehr stürzendes als fließendes Gewässer wirkt, und daher die Ergebnisse, welche durch Wasserspülung hervorgebracht werden, ganz andere, ja fast entgegengesehte sind, als be« niedrigern, sauf- lern Gebirgen und im Gebügel, wo die Spülung abrundet, wahrend sie hier scharfe Kanten und überhängende Wände bildet, erstrecken sich von dem scharf inarkirten Hauptrücke» seitwärts verschiedene Aeste, welche, den Karakter des Hochgebirges beibehaltend, schroff auf niedrigeres Terrän abfallen. Die Seitenäste des Alpengebirges, welche Thäler einfassen, haben vier Hauptabtbeilungen, die Regionen genannt werden können. Die untere Region, welche den drei übrigen zur Grundlage dient, nimmt von der Höhe des Bergastes nur den achten, von dein Oueerdurch- schnitte, oder der Breite, nach jeder Seite hin, den dritten Theil, also ein Drittheil der ganzen Breite, ein. Abwärts, gegen den Fuß, endigt diese Region steil, aufwärts trifft sie mit der Waldregion zusainmen. Auf der Basisregion trifft man die dickste Lage urbarer Erde, die, durch Spülung von den obern Bergtheilen abgeschwemmt, hier liegen geblieben ist. Die Oberfläche dieser Region hat nur kleine und sanfte Unebenhei- ten, und wird durch die einmündenden Seitenthäler lind Schluchten, oder die Betten von kleinen Waldbächen, die, von den oberen Hängen herab- rinnend, diesen ebenen Strich durchschneiden, um sich mit den» Hauptge- wässer des Thales zu vereinigen, unterbrochen. Da wo die Basisregivn und die Sohle des Thales zusammenstoßen, und der Fuß steil ist, sind auch die Einschnitte von dem stärkerfließenden Wasser tiefer ausgespült. Dieser Rand ist selten angebaut, sonderit meist mit Stauden oder Bäumen bedeckt. Der größere Theil dieser Region ist offen, ohne Holzwuchs, und wenn er nicht zu hoch über dem Meere liegt, zum Anbau verwendet. Auf ihm liegen die meisten Ortschaften des Gebirges, und über ihn führen die Wege, durch welche die Orte miteinander verbunden sind. Die steile Wand, welche aufwärts von der Basisregion ist, und sich über die Mitte des Berges erstreckt, heißt die Waldregion, weil sie meistens mit Bäumen bewachsen ist, und, ihrer Steilheit wegen, nicht an- gebaut und bewohnt werden kann. Sie nimmt die halbe Höhe des Ber- ges, aber von der Grundfläche nur etwa den dritten Theil, nach jeder Abhangsseite, ein. Im Mittel steigt die Waldregion in einem Winkel von 45 Graden, nicht selten noch steiler an; man kann sie daher nicht ge- rade aufwärts ersteigen, und wenn man auf ihr auch stellenweise, mit Hilfe der Hände, fortkömmt; trifft man bald wieder Absähe, vor denen man umkehren muß. Die Felsen stehen an solchen Stellen nackt hervor.

4. Erster Band, Deutschland im Allgemeinen enthaltend - S. 139

1836 - Stuttgart : Scheible
Deutschlands Boden, die schwäbische Alp. 139 30) Das Heidenloch, bei Heidenheim. 31) Der hohle Stein, im Louthal, bei Asselfingen, ist etwa 130 Fuß lang. 32) Die Schärtelshöhle, bei Wiesensteig. An Metallen ist die Alp arm, obgleich man hier und da Spuren von Schwefelkies, Braunstein und Eisen trifft, dagegen ist dieses Gebirge außerordentlich reich <m Versteinerungen. Die Wälder der Alp sind meist klein, durch Mäh- und Waideplätze unterbrochen, und Buchen, unter welchen Haselnußsträuche das Unterholz bilden, in ihnen vorherrschend. Eichen, Birken und Espen kommen nur sparsam vor, und Erlen und Meiden fehlen fast ganz. Nadelholz trifft man nur auf dem südlichsten Theile, es verschwindet schon auf der Mitte der Alp, und fehlt am nördlichen Abhange gänzlich. Die Waiden und die sogenannten Mähder, der Alp (welche nur ein Mal gemäht, und dann als Waide benutzt werden) haben ein ziem- lich armes Aussehen, und man findet oft gros,e Strecken nur mit dem kurzen, borstenartigen Schafschwingel, der Poa «ngustifolia, und der noch unergiebigern Nardus stricta überwachsen. Im Hardt wird häufig die Arnica montana eingesammelt, welche ganze Strecken mit einem goldenen Teppiche überzieht. Die Aecker der Alp, mit ihren zahllosen, blendend weißen Stein- trümmern sehen nicht fruchtbar aus, und die Halme kommen sehr dünne zwischen den Steinen hervor. Dazu kömmt noch, daß sie das Emporkom- men des Unkrautes sehr begünstigen. Der Gartenbau und Obstbau sind ganz unbedeutend. Von Hausthieren werden, da die Oberfläche zur Waide sich eig- net, besonders Schafe gehalten ; auch ist die Pferdezucht bedeutend. Einen eigenen Erwerbsartikel bilden hier die Schnecken (Helix pomatia), welche in den Wäldern, besonders auf dem Hardt von Kindern (das Hundert zu 4 Kreuzer) gesammelt, und dann in Schneckengärten auf den Winter zur Versendung aufbewahrt werden. Von Anhausen und Jndelhausen allein werden jährlich eine halbe Million Schnecken die Donau hinab geschickt. Auf der Höhe dieses Gebirges liegen mehre Dörfer, die aus eng zu- sammen gedrängten, mit Stroh bedeckten Häusern bestehen. Die Häuser haben meist nur ein Stockwerk und kleine Höfe und Gärten, in welchen niedrige Obstbäume stehen. Den meisten dieser Dörfer fehlt Ouellwasser, und sie müssen sich mit Zisternenwasser behelfen. Die Zisternen sind zilin- derförmig, 15 bis 20 Fuß tief, und oben mit einer viereckigen Einfassung von Quadern versehen. Durch eine dicke Lage von festgeschlagenem Thon N)ird das Durchsicken des Wassers verhindert. Die flachen Wasserbehälter welche angelegt sind, u>n als Viehtränken zu dienen, werden Hülen, Hülben oder Rosen genannt. Sie haben fast immer sehr unreines,

5. Erster Band, Deutschland im Allgemeinen enthaltend - S. 514

1836 - Stuttgart : Scheible
514 Witterung. I in September sind: Zu Stutt- gart. Zu Augs- burg. Zu Wien. Zu Ham- burg. Zu Kux- basen. heitere Tage 1 1,8 10,7 10,« 4,« trübe Tage 7,8 10/8 8,9 4,9 4,9 gemischte Tage . . 10,2 7,9 10,4 14,5 20,8 Regentage 10,« 10,4 7,9 9.5 11,5 Rebeltage . 4,o 5,5 2,1 2,9 1,5 Im September sterben schon viele Pflanzen ab, und die Zahl der neu aufblühenden Arten ist geringer, als im August. Viele Gewächse welche in der leyten Zeit des Augustmonates blühen, verlängern ihre Blühtezeit in den September hinein. In Wäldern und auf sandigen Bodenarten blüht das Haidekraut noch, auf Wiesen die Herbstzeitlose (Colchicum autiimnale), in Gärten blühen die Herbstrvsen (Alcca rosea) Dahlien, und mehre Arten der Gattungen Aster, Solidago, Tagetes, Ziimia u. s. w. Gegen Ende dieses Monates entwickelt der Efeu an sonnigen Mauern und Felsen seine Blühten. Die meisten Obstarten, Wallnüsse und Kastanien reifen, und frühe Weintrauben sind schon zu Ende dieses Monates rief. Ja in warmen Jahren beginnt im südlichen Deutschland die Weinlese schon zu Ende dieses Monates. Die Blätter vieler Bäume fangen an ihre Farben zu verändern, und ihre grüne Farbe geht nicht selten, vom Grünen durch das Gelbe und Orange, bis in das Rothe über. Manche Bäume, wie z. B. die Eschen, fangen zu Ende dieses Monates an sich zu entblättern. Die meisten Zugvögel, welche sich von Infekten nähren, und den Som- mer über Deutschland besuchen, verlassen dasselbe im September, und ziehen gen Süden, wärmeren Landstrichen zu. Es gehören dazu mehre Schwalbenarten, die Grasmücken, Fliegenschnäpper, Blau- und Schwarz- kehlchen, Bachstelzen, Staare, der Wendehals, Wiedehopf und Ziegen- melker. Auch mehre Vögel, welche von Samen leben, als: die Wachteln, Turteltauben und Singdrosseln, ziehen südlicher, und von den Vögeln, welche im Sommer sich im nördliche» Europa aufhielten, beginnen viele ihre Wanderung, und streichen durch Deutschland südwärts. Die Hasen werfen im September zum vierten Mal, der Edelhirsch brunstet. Von den Fischen laichen die Lachse.und Forellen. Die Krebse paaren sich, die Ameisen schwärmen in diesem Monate zur Begattung, der Marienkäfer (Coccinclla septempunctata) erscheint

6. Erster Band, Deutschland im Allgemeinen enthaltend - S. 523

1836 - Stuttgart : Scheible
523 Das Pflanzenreich. der Erde wurzelnd, steht in wahrhaft königlicher Pracht unter den übrigen Bäumen des Waldes, und ihr riesenhafter Stamm trägt' dne Spuren eines ntehre Jahrhunderte übertreffenden Alters. Die Bucke (Fa- gus sylvatical.) macht, nebst den Vorigen, in Verbindung mit der Biri'e (Betula alba L.) einen Hauptbestandtheil unserer Laubwälder aus. Ihr festes und hartes Holz tröstet uns für den Schnee und das Eis unseres Winters, und wenn der Frühling ins Land zieht, so bekleiden sich ihre Zweige mit dem jungen freudigen Grün, und gewähren den ans denn Süden durch die Sonnenhitze vertriebenen Singvögeln reichlichen Schat- ten, damit sie Nester bauen und ihre Minnelieder anstimmen mögen.. Was aber auch die freigebige Natur uns nicht freiwillig geben Mochte, oder doch in roher Fornr gab, das hat der deutsche Fleiß einge- führt, angebaut und veredelt. Wer iin Sommer durch die deutschen Saat- felder wandelt, möchte glauben, durch ein bewegtes Meer zu ziehen; Tau- sende und Tausende von schweren Aehren wogen im Wehen der Abend- lüfte und winken zur Aernte. Jedes Land und jedes Volk baut mit Vorliebe bald diese bald jene Getraideart an, und selbst der Mais, dieses eigentlich südliche Getraide, wird im südlichen Deutschland nüt Glück und in großer Ausdehnung angepflanzt. Zwar wuchern Apfel-, Virn- und Kirschbäume wild, und oft stattlich genug in unsern Mildern, aber ihre Früchte sind hart und meist ungenießbar; dagegen wußte der kluge Land- Mann durch Propfen und Verpflanzen nach imb nach ihnen so edle Früchte abzulocken, daß er die Orangen und Limonien Griechenlands und Sizi- liens leicht darüber vergißt, denn sein milderer Sommer erfordert auch keine so stark kühlende Früchte; auch darf er nicht fürchten, sich ein kaltes Fieber daran zu holen. Die sonnigen Hügel des südlichen Deutschlands, der obern Schweiz, Tirols, Oesterreichs, nub vor allem deö Neingaus schwellen von üppigen Neben und liefern Weine, so edel und fenrig, wie irgend ein Land. Vergleichen wir nun die eigentlich einheimischen (wilden) Pflanzen südlichsten Deutschlands mit denen des nördlichen, so sinden wir, daß Mit der Annäherung gegen Norden dit Zahl der Gattungen und Arten abnimmt, die Zahl der Individuen aber vielleicht in eben dem Maaße wächst. Besonders auffallend ist der Kontrast der Flora, wenn man den südlichen Abhang der Alpen mit dem nördlichen vergleicht. Während in den Umgebungxn von Klausen und Botzen bereits die Terebinthe (Pistacia Terobintlms L.), der Perückenbaum, (Rhus cotimis L.) und selbst die Feige wächst, und die gelbblühende Fakeldistel (Cactus Opuntia L.) mit ihren gegliederten Stämnten ganze Strecken sonniger Anhöhen bedeckt, kurz während hier alles an den üppigen Süden mahnt, stoßen wir diesseits der Alpenkette nur auf die bekannten Bürger der deutschen Flora. Die nämlichen Bemerkungen drängen sich uns bei Betrachtung der kultivirten

7. Erster Band, Deutschland im Allgemeinen enthaltend - S. 526

1836 - Stuttgart : Scheible
5 26 Das P f l a u z e n r e i ch. namentlich die Pflanzen mit schmetterlingsfsrmigen Blumen (I^ogumino- S.ao) vorzugsweise auf Kalkboden vorkommen. Farbenverhciltnisse der Bluhten. Auch die Farbenverhaltnisse in den Bluhten der deutschen Flora sind, mit denen anderer Landerstriche ver.qlichen, merkwurdig, und »inter 1.000 sichtbar bluhenden Gewàchsen bluhen 344 weiss. 299 gelb. 5 orange. 177 > olh. ' . / 59 vlvlett. 90 blau. . 16 grill». 6 brami und schwarz. „ Vergleicht man diese Zahlen mit denen, welche die Flora voil Lapp- larid liefert, so findet man, dass nu'r der Annàherung gegen Norden die weisse und gelbe Fard e zunimmt und illimer mehr vorherrschend wird, w'àhrend im Suden voil Deutschland die blauen und rothen Farben zu- uehmen, die weissen Blumen aber abnehmen. Beim Auffleigen auf die Alpe» finden nicht gan; die namlichen Gesepe statt, inden» dvrt nament» lich blaue Blumen nicht in dem Verhaltniffe zurucktreten, als man den Temperaturverhaltnissen nach jchliessen solite. Grosse und I ahlenverhàltn i sse der deutschen Flora. Don sichtbar bluhenden Gewàchsen besiht Europa 7.000 Arten, hiervon komlnen auf Deutschland und die Schweiz 3.415 , worunter wieder 619 der Alpenflora angehbren; mithin bleibeu sur das uiedere ì!and und die Ebene noch 2.794 Arten, worunter 459 Sumpfpfianzen und 73 Arten, welche der Meereskuste angehbren. An verborgen bluhenden Pflanzen (Cryptugamen) besipt es 4.306 Arten, namlich: Farrenkrauter 73 Arten Laubmoose . 585 —- Leberinoose . 1.12 — Algen . . . 376 — Flechten . . 670 —• Pllze . . . 2490 — Demnach ubertrifft die Zahl der niedern Gewàchse die der hohern noch »in» 893 Arten, ei» Berhaltniss, das wir in» Thierreich noch dei weitem j

8. Erster Band, Deutschland im Allgemeinen enthaltend - S. 604

1836 - Stuttgart : Scheible
604 Naturerzeugnisse. Iv. 8<iuatarola Cuv. Kiebihregenpfeifer. sskrin^a C.). — varia Br., gefleckter N. Kömmt aus dem Norden an die Küsten der Ost- und Nordsee. — helvctica Br., Schweizer K. Kömmt im Herbste in die Schweiz und an die Ostsee. V. Aegialitis Boje. Uferpfeifer. (Charadrius L.). — septentrionalis Br., nordischer U. Nord- deutsche Küste. — liiaticula Boje. (Beide Ch. hiaticula L.), desgleichen. — fluviatilis Br., Flußuferpfeifer. 'An Flüssen. — minor Boje., kleiner U. Wandert durch Deutschland. — cantiana Boje., weißlicher U. Ostseeküsten. albisronsbr., weißstirniger U. K'ömmt selten aus Ungarn nach Deutschland. — albigularis Br., weißkehliger U. Ostsee- küsten. Vi. Ludromias Boje. Mornellregenpfeifer. (Charadrius inorinellus L.). — morinella Boje., hochstirniger M. — moirtana Br., Berg-M. — stolida Br., dummer M. Sämmtliche kom- men aus dem Norden bisweilen durch Deutsch- land. Vii. Charadrius L., Goldregenpseiser. —• apricarius L., hochköpfiger G. Kömmt bis- weilen aus Island nach Norddeutschland. — auratus Suck., der mittlere G. Aus dem Zuge an der Ostsee, und im mittlern Deutsch- lande. —- altilronsbr., hochstirniger G. Wie der Vorige. — pluvialis L., plattköpfiger G. Desgleichen. Viii. Oedicnemus Teinm. Dickfuß. — crepitans Temra. (Charadrius ocdic. L.), schreiender D., auch großer Regenpfeifer; in Norddeutschland. desertorum Br., Haiden-D. Wie der Vorige. Ix. Cursorius I,ath. Läufer. —> isabellusmey., isabellfarbiger L. Kömmt aus Afrika als größte Seltenheit nach Deutschland.

9. Erster Band, Deutschland im Allgemeinen enthaltend - S. 610

1836 - Stuttgart : Scheible
610 Naturerzeugnisse. Calamoherpe aquatica Boje., Wassersch. Wie der Vorige. — striata Br., gestreifter Sch. desgleichen. (Die 4 Letzten zu Motacilla aquatica L. gehörig). Iv. Hippolais Br. Bastardnachtigall. (Motacilla hipo- lais L.). — alticeps Br., hochköpfige Bastardnachtigall. Gelbe Grasmücke. In Gebüschen und Ge- hölzen. — media Br., mittlere B. Im mittlern und nordöstlichen Deutschlande. — planiceps Br., plattköpfige B. Wie die Vorige. V. Phyll op neuste Meyer. Laubvogel. — sibillatrix Boje. (Sylvia Beeilst.) grü- ner Laubvogel. In Laub - und Nadel- wäldern. — megarhynchos Br., großschnäbliger L. In Eichwäldern. — sylvicola Br., nordischer L. Wandert durch Älitteldeutschland. — arborea Br., brauner L. In Nadel- hölzern. — litis Br. (Sylvia fifis Bechst.) Garten« laubsänger. In Gärten und Laubhölzern. — acredula Br. (Mot. acredula L.) Bir- kenlaubsänger. Wandert im Herbste und Frühlinge durch Deutschland. — trochilus Br. (Mot. trochilus L.) hoch, köpfiger L. Bei Wien. — montana Br., Berg-L. Am Fuße der Alpen. — sylvestris Br., grauer Wald-L. In Fichtenwäldern Deutschlands und der Schweiz. — solitaria Br. (Sylvia rufa auct.) ein- samer grauer L. In Laubhölzern einzeln. — pinetorum Br., grauer Fichtenlaubvogel. In Fichtenwäldern. — rufabr., kurzschnäbliger grauer L. Zieht

10. Erster Band, Deutschland im Allgemeinen enthaltend - S. 36

1836 - Stuttgart : Scheible
56 Deutschlands Boden. ist in gleicher Richtung mit den Sudeten) und von hier um das Emsge- biet über den Nein, bei Wesel, nach dem Sambre-Ursprung gezogen wird, ist als Vorland des Hochlandes zu betrachten und umfaßt das mittlere Elbegebiet, das obere Weserland, das Reinland von Bonn bis Wesel und das mittlere Gebiet der Maas. Hier findet man viele kleinere Gebirge, die meistens mit Laubholz überwachsen und metallreich sind. — Nur im Norden der angegebenen Linie, gegen das Meer hin, breitet das Flach- land, vom grauen Vorgebirge bis über das Gebiet der Weichsel sich aus, von Westen gegen Osten an Breite zunehmend. Die Senkung des Flach- landes ist im Allgemeinen von Süd-südost nach Nord-nordwest, und es wird das Ganze durch die Scheide zwischen Weser und Elbe in die öst- liche und westliche Hälfte getheilt. Die westliche Hälfte bildet eine weite Ebene, die reich au Morästen, Sümpfen und Haiden und im Ganzen we- nig über dem Spiegel der See erhaben, ja an manchen Stellen noch tie- fer gelegen ist, als die Obersiäche der Flüsse. Die niedrigen Küsten nicht nur (die im Westen an einigen Strichen durch Dünen geschützt sind) son- dern auch die Ränder der meisten größeren fließenden Gewässer müssen hier mit Deichen (Erdwällen) umgeben werden, damit die Fluten des Meeres oder die Wasser der Ströme das Land nicht überschwemmen. Höchst einförmig erscheint hier die Oberfläche, denn nur die natür- liche Krümmung der Erde beschränkt au vielen Stellen die Aussicht. An manchen Orten hemmen Erdwälle, höchst selten Wälder oder Gebüsche, den Umblick. Der Boden ist meistens nur an den tiefer gelegenen Stellen fruchtbar; ergebt er sich etwas über die Uingegend, so besteht er gewöhn- lich aus Hochmoor oder aus dürrer Sandhaide. Dazu kommt noch, daß die großen Wassermassen, weil die Oberfläche sich so wenig neigt, sich hier träger bewegen, freilich den Menschen zum Heil, aber nicht die Landschaft lebendiger zu machen. Auf den weiten Mooren sieht man nicht das lu- stige Gewühl arbeitender Landleute, hört nicht das freudige Wiehern des Pferdes, nicht das behagliche Brüllen wohlgenährter Rinder; nur der kla- gende Laut des einsamen Moorhuhns trifft zuweilen das Ohr. Stunden- lang irrt man umher, ohne einen Baum oder nur einen Strauch anzu- treffen, viel weniger eine menschliche Gestalt; düsteres Haidekraut, leichen- farbige Binsen und Gräser, vermischt mit grauem Moose, starren uns an. Doch sind diese Moräste das wohlthätigste Geschenk der Gottheit in einem Lande, das kein Holz hat, denn sie liefern eines der unentbehrlichsten Be- dürfnisse, das Brennmaterial. Die Sandstriche, welche gewöhnlich die Moore umgeben, zuweilen auch durchziehen, die größtenteils mit Haide- kraut überwachsen, zum Theil aber auch angebaut sind, nennt man Gast- land oder Geestland, in einigen Gegenden auch die Gast. Das Maschland oder die Masch (oft auch Marschland geschrieben), ist niedri- ger lind ebener als der Sand. Kleine Anhöhen, Warfen genannt, die
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