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auf dem Ofen stark erwärmt worden ist, strömt die warme Luft
beim Abnehmen des Stöpsels so gewaltsam heraus, daß sie bren-
nende Lichte schon in einiger Entfernung ausbläst. Die erwärmte,
also ausgedehnte Lust ist auch leichter, als kältere und zusammen-
gedrückte: jene steigt vermöge ihrer größer» Leichtigkeit in höhere
Regionen, diese hingegen sinkt in die untere Luftschicht oder in
die Erdnähe herab. Dadurch entsteht eine beständige Bewegung in
der Luft, die man Wind nennt.
6. Nicht jede Gegend der Erde wird gleichmäßig erwärmt.
Wasser wird langsamer warm, als das Land; trockene, sandige
Gegenden werden rascher erwärmt, als feuchte und thonige; Thäler
früher, als Berghöhen ; am Tage und bei wolkenlosem Himmel
mehr, als am Abend und während der Nacht. Eben so verhält es
sich mit der Luft, welcher die Wärme des Wassers, Landes und
Sumpfes, der Sandwüsten, Wälder, Felder, Berge und Thäler
mitgetheilt wird. Die Lust in Thälern ist im Sommer schwül,
während sie auf hohen Bergen frisch und kalt, in Sandwüsten brennend-
heiß, in Wäldern kühl und labend, in Sümpfen feucht und fast
erstickend, auf ebenem Lande trocken und warm ist. Wäre es uns
gestattet, an einem schönen heitern Sommertage nach Sonnen-
Untergang über Wasser-, Land-, Sumpf-, Wüsten-, Wald-, Feld-,
Berg- und Thalstächcn mit Windeseile gleich Wolken hinüberzu-
schweben , so empfänden wir mit jeder unter uns wechselnden
Bodenbeschaffeuheit auch ganz verschiedene Luftwärme und Fench-
tigkeitszuftände. Es muß somit ein beständiger Luftwechsel, ein
stetes Steigen der erwärmten Luftschicht und ein Zuströmen der
kühlern Luft aus kältern, minder erwärmten Gegenden Statt finden.
Beachtet nur, wie bei einer Feuersbrunst oder bei großem Feuer
im Freien ein Wind entsteht, wenn sonst die Luft ganz ruhig
umher ist; ferner, wie fühlbar die kalte Luft ins geheizte Zimmer
strömt und wie die wärmere durch Thür und Fenster entweicht. *)
*) Hält man ein brennendes Licht an den oberen Rand einer
Hand-breit geöffneten Thür, so folgt die Flamme dem aus-
strömenden wärmer» Luftzüge; hält man dasselbe aber in der
Nähe des Bodens, so bläst die kalte hereinströmende Luft
die Flamme stark einwärts.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
24
auf bewaldeten Höhen mehr, als auf kahlen oder cultivir-
ten rc. Ganz oder fast regenlos sind die großen Wüsten der Erde,
die Sahara und Gobi. Erheben sich an den Meeresküsten hohe
Gebirgsketten, welche die dunstschweren Wolken auf ihrem Zuge
aufhalten, so bewirken sie daselbst einen Regen oder Schnecfall
und entziehen somit den dahinter liegenden Gegenden viele Feuch-
tigkeit, die sich sonst mehr gleichmäßig im Lande niedergeschlagen
hätte. Auf den höchsten Gebirgen und im hohen Nor-
den regnet es nicht mehr : alle Niederschläge sind
daselbst Schnee.
20. Man hat die Regenmenge, welche jährlich herabfällt, an
verschiedenen Orten der Erde vermittelst eigener Geràthe, die man
Regenmesser (Ombrometer) nennt, geniesten, wodurch sich die
vorerwähnten Unterschiede genau herausstellen. Das Regenwasser
wird nämlich in einem freistehenden Gefäße - aufgefangen und vor
dein Verdunsten geschützt. Durch Messung ergibt sich nun daraus,
daß das Regenwasser einiger Länder nur eine Höhe von 12—15
Zoll, in andern 20, 50, 70, 8o — 1o0" erreichen würde, falls
es ans dem Erdboden ein Jahr lang stehen bliebe. Zn
den Schweizer- und Tyroler-Alpen betrüge dann die
jährliche Regenwasserhvhe durchschnittlich 90 Zoll oder 7'/,
Fuß. Im Jahre 1807 belief sie sich in einem Alpeuthale Italiens
sogar auf 151". Bei uns beträgt die jährliche Regenmenge unge-
fähr 3o — 32", im flachen Rußland nur 15", in Sibirien
noch weniger^ an Spaniens und Portugals Westküste 30 —
35", in Italien 35 — 40", auf den Küsten Malabar's in
Vorderindien 116", in dem englischen Guyana in Süd-
amerika 157". Diesem nach muß begreiflich auch die Zahl
der Regentage verschieden sein. Im westlichen Europa
regnet es an doppelt so viel Tagen, als ini östlichen Euro p a,
in Irland an dreimal so viel Tagen, als in Italien und
dem mittlern Spanien. Bei" uns regnet es durchschnittlich an
154 und schneit an 28 Tagen in jedem Jahre. In der heißen Zone
fällt die größte Regenmenge; es regnet daselbst 4 — 6 Monat
fast anhaltend und sehr heftig; in den übrigen Monaten gar nicht.
. 21. Gewitterregen sind vorzüglich fruchtbar und beni Wachs-
thum der Pflanzen besonders förderlich. Pflanzen, welche vor einem
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni]]
Extrahierte Ortsnamen: Italiens Sibirien Spaniens Portugals_Westküste Italien Vorderindien Guyana Süd-
amerika Europa Irland Italien Spanien
102
Horizonte ein Ende. Die meisten Ebenen neigen oder senken sich
nach einer bestimmten Richtung zum Meere, d. h. sie zeigen eine
gewisse Abdachung, welcher sämmtliche fließende Gewässer, na-
mentlich aber di-e größten Flüsse u..d Ströme zum Meere folgen.
So senkt sich die große Belgische, Holländische, Deutsche,
Russische Ebene uordnordwestlich und bildet eine sanfte Ab-
dachung, welche durch die Flüsse Schelde,Maas,Rhein,Ems,
Weser, Elbe, Oder, W e i ch s c l, N i e m e u, D ü n a, N e w a,
Onega, Dwina, Mesen und Petschora mehr oder weniger
genau bezeichnet wird.
2. In Bezug aus Ausdehnung und Höhe über dem Meeres-
spiegel zeigen sich die Ebenen sehr verschieden. In letzterer Be-
ziehung haben wir Hochebenen und Ebenen des Flachlandes,
Tiefebenen. Die Po-Ebene ist eine flache, die Otorddrut-
sche eine wellige Tiefebene. Die größte bekannte Tiefebene ist die
Wüste Sahara in Afrika, welche % von ganz Europa aus-
macht. Europa hat mehrere, doch nur eine Ebene von beträcht-
licher Ausdehnung. Sie beginnt in Nordfrankrcich, zieht am Meere
entlang durch B e lg ien, H o lland, Old enb u rg, H au n over,
Brandenburg, Mecklenburg, Pommern, Preußen,
Polen und Rußland bis zum Uralgebirge und erhebt sich
nur wenig über dem Meeresspiegel. Die amerikanischen Ebenen
haben mitunter 300' und die Steppen und Sandwüsten Asiens
mehrere 1000' Meereshöhe und bilden wahre Hochebenen,
Plateaux. Vergebenen sind Hochebenen, welche oft rings von
Bergketten (N a ud g eb irg en) umgeben, oder von Randgebirgen
eingefaßt und noch von angesehenen Gebirgsketten durchzogen sind (die
Halbinsel Spanien und Portugal, Böhmen und B aieru).
3. Sehr häufig besteht der Boden von Ebenen des Flachlandes
aus losem, leicht beweglichem Sande, der oft noch mit Salz ge-
mengt oder gar mit einer Salzkruste bedeckt ist. Die Bäche und Flüsse
derselben verlieren sich meist wieder im Sande, oder sie fließen in
Seen ohne Abfluß. Dergleichen Ebenen werden Steppen genannt.
Salzquellen und Salzseen sind in den Steppen Asiens und Süd-
rußlands nichts Seltenes. Die Steppenbewohner, meist
Nomaden, gewinnen das Salz derselben zum häuslichen Bedarf.
Das Brunnenwasser der Steppen und Wüsten sschmeckt brakisch
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
Extrahierte Ortsnamen: Russische Afrika Europa Europa Nordfrankrcich Brandenburg Mecklenburg Pommern Polen Asiens Spanien Portugal Asiens
103
(fade salzig) und ist widerlich zu trinken. Wo Quellen und Bäche
sind, bringen sie etwas Gras und seltsames Gesträuch hervor, und
bilden die einzigen bewohnbaren grünen Plätze der Wüste, Oasen
genannt. Diese Grasinseln und die düstern Salzpflanzen der weiten
Steppen geben den Schaaf-, Antilopen-, Pferde- und Rindvieh-
heerden, so wie dem schätzbaren Kanieele, „dem Schiff der Wüste,"
ihre Nahrung. In vielen Ebenen trifft man auf unabsehbaren
Strecken keine Spur von Anbau, weder Wald, noch Gebüsch, noch
Grasteppich; so weit das Auge reicht nichts als Sand und
Steine; es sind Wüsten im eigentlichen Sinne des Wortes.
Andern Ebenen ist dagegen seltene Fruchtbarkeit verliehen, so z. B.
der flachen Po- oder Lombardischen Tiefebene; ferner den
welligen Südrussischen Provinzen Jmirethien und Min-
g relien. Nußbäume, Buchen-, Eichen-, Ulmen-, Kastanien-,
Feigen-, Granat-, Lorbeer- und Buchsbäume, Stechpalmen,
Platanen, Weinranken, bunt durcheinander wachsend, bilden dichte
Wälder. Außer Wein sind daselbst Hirse und Mais Hanptgegen-
stände der Kultur.— Ist der Boden der Ebenen abwechselnd thonig
und sandig, so ist er zum Ackerbau, zur Wiesen- und Waldkultur
geeigneter, wie z. B.die ausgedehnten europäischen Ebenen ; doch sind
auch mehrere vorherrschend sandige Distrikte darunter, mit un-
fruchtbarem Heideboden bedeckt, und andere, von mehr thoni-
ger Unterlage, mit großen Sümpfen und Torfmooren aus-
gefüllt.
4. Aus den Ebenen steigen nicht selten einzelne Anhöhen und
200 — 500' hohe Hügel empor, die uns einen Ueberblick über
die Gegend erlauben. Mehrere Hügel, welche itt eine Reihe geord-
net sind, bilden eine Hügelreihe oder Hügelkette. Berge
von 600' Höhe und darüber steigen im allgemeinen selten verein-
zelnt aus den Ebenen empor. Weit gewöhnlicher liegen Berge in
Gruppen oder Haufen mit gemeinsamem Fuße zusammen und bilden
ein Gebirge (Fichtelgebirge, S ie b eng e b ir g e, H arz), oder
sie liegen in langen Reihen dicht hintereinander und formiren eine
Bergkette, einen Höhen- oder Gebirgszug. (Schwarz-
wald, Vogesen, Böhmer Wald, Thüringer Wald,
Erzgebirge). Treffen oder kreuzen sich mehrere Bergketten, so
bilden sie einen Gebirgsstock oder Gebirgsknoten (Sll
Gotthard).
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
117
auf dcr Oberfläche der Gletscher. Kleine Gcsteintrümmer, Holz-
stücke , Blätter, Insekten und andere kleine Gegenstände sinken in
das Gletschereis hinein und bilden Röhren und Löchlcin in dem-
selben; große Felsblöcke, breite Steinplatten hingegen bleiben
liegen, selbst dann noch, wenn der Gletscher um den Felsblock
herum bedeutend abgeschmolzen ist. Sie bilden die sogenannten
Gletscher-Tische, mitunter von ansehnlicher Größe, die auf einem
Fußgestell ruhen, auf einer Säule von Eis, manchmal so dünn,
daß man befürchten muß, sie knicken jeden Augenblick unter ihrer
Last zusammen. Auf dem Aargletscher kommen sie besonders häufig
vor. 1815 beobachtete man eine Schieferplatte von 18 Fuß Länge,
13" Breite und 8" Dicke aus einem 7 Fuß hohen Eissockel (-Fuße).
Wiederholurrgsfragerr.
Was sind Ebenen? — Wie können Ebenen beschaffen sein? —
Wie finden sich Reisende in ausgedehnten Ebenen zurecht? —
Wie heißt die allgemeine Neigung einer Ebene? — Woran erkennt
man sie? — Welcher Abdachung folgen die Ems, Weser, Oder k. —
Was sind Tiefebenen? — Hochebenen? — Welche ist die größte
Tiefebene? — Durch welche Länder zieht sich die größte europäische
Tiefebene? — Was sind Vergebenen? — Woraus besteht der
Boden der meisten Ebenen? — Was sind Steppen? — Oasen?
— Wüsten? — Nenne fruchtbare Ebenen? — In welchen Ebenen
bilden sich Sümpfe und Torfmoor ? — Was sind Hügel? —
Hügelketten? — Berge? — Gebirge? — Gebirgszüge? — Wo
bilden Bergketten Gebirgsstücke? — Wie heißen die Theile eines
Berges? — Welche Namen führen die Gipfel? — Was sind
sanfte Abhänge? — Jähe Abhänge? — Bergwände? — Sind
die Abhänge eines Gebirgzugeö gleichartig? — Was versteht man
unter „absoluter/" was unter „relativer"" Höhe eines Berges? —
Wie hoch erhebt sich die „hohe Acht"" über die Meeresfläche? — wie
hoch über die benachbarte Hochebene? — Nenne einige sehr hohe
Berge? — Was sind Thäler? — Wann sind sie gebildet worden? —
Welchen Einflliß haben Bäche und Flüsse ans die Gestaltung der
Thäler? — Was versteht man unter „Thalsohle?"" — Wo ist der
Anfang, wo dcr Ausgang eines Thales ? — Wann werden Thäler
Schluchten genannt? — Haben alle Thäler eine gleich hohe
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
120
nackter Erd- und Steinboden, eine ausgebrannte, verlassene Stätte,
eine Wüste und Ocde, die kein lebendes Wesen zu ernähren im
Stande wäre. Das liebliche Grün der Pflanzen, die blumige
Wiese, die wogende Saat, der schattige Hain, wie anders ent-
zücken sie unser Auge, wie reichlich lohnen ihre Früchte, wie man-
nichfach verschönern sie unser Leben! Nur Samojeden und Eski-
nio's, die Bewohner des kalten Nordens, von ewigem Eis und
Schnee umgeben, wo die vegetabilische Decke fehlt, nur sie ent-
behren des freundlichen Anblicks und fühlen nicht, was ihnen
abgeht. Kaum reicher an Pflanzen sind einige Wüsten und Steppen
der Erde, deren Vegetation meist sehr dünn ist und nur auf kurze
Zeit den Boden spärlich bekleidet. Der unstete Nomade ist genö-
thigt, unabsehbare Strecken derselben mit seinen Heerden zu durch-
ziehen, will er nicht mit ihnen vor Hunger und Durst umkommen.
Wie ganz anders finden wir's bei uns, und noch bedeutend reicher
ist die Vegetation der Inseln und Länder der heißen Zone! Ans
den Inseln der Südsee genießen die Bewohner die herrlichen
Früchte des Brodbaunics, der Palmen, des Paradicöbaumes und
vieler andern fast ohne alle Bemühung. Einige der Philippinen-
Jnsel» sind im Uebermaße fruchtbar, denn 4 Mal werden da-
selbst die Nahrungspflanzen eingeärndtct, nämlich 2 mal Reis,
einnial Melonen und einmal Mais.
2. Als Gott das Meer und das trockene Land ans der Erde
von einander gesondert hatte, sproßten auf sein Geheiß Gras und
Kräuter, Sträucher und Bäume aus dem Boden hervor, die Sa-
men hervorbrachten nach ihrer Art. Fortan sollten die Pflanzen
sich selbst mehren und verbreiten, selbst ihre Samen ausstreuen,
wachsen, blühen und Frucht tragen. Das ist der Wille des Schöpfers;
so war cs im Anfange, so vor der Sündfluth, so ist es noch jetzt.
Aus dem Samen entwickelt sich der Keim, der das zarte Würzel-
chcn in die Erde hinabsenkt und die ersten Blättchen des jungen
Stengelchcns aufwärts treibt und der atmosphärischen Luft über-
gibt. Die Wurzeln nehmen aus dem Boden, die Blättlein ans der
feuchten Luft die nöthigen Nahrungsstoffe ans, verarbeiten diesel-
den in ihrem Innern auf eine geheimnißvolle, uns unbegreifliche
Weise, werden größer, stärker, blattreicher, treiben Knospen, ent-
falten die Blüthen und setzen Früchte an, welche nach und nach
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
122
Alter einiger auffallend dicken Bäume annäherungsweise zu be-
stimmen gesucht, und ste 1000 — 3000 Jahre alt gefunden. Ein
Drachenbaum am Pik auf Teneriffa maß 45' im Umfange;
die Kastanienbäume am Aetna haben nicht selten 60 — 70'
und der berühmteste derselben sogar 180' im Umfange. In Afrika
wurde eine riesige B ao.b ab (Ansonia) gemessen, denn Durchmesser
77' betrug.
4. Viele Holzgewächse verlieren nach der Fruchtreife im
Herbste ihre Blätter (ihr Laub), welche sich im nächsten Lenze
aus Zweigknospen wieder entwickeln. Es sind unsere Lanbhöl-
zer r Eichen, Buchen, Eschen, Linden, Pappeln,
Birken, Erlen, Ahorne, Weißdorn, Pflaumen,
Schlehen, Kirschen, Aepfel, Rosen, Schneebällen -
und Berberitzensträucher. Die meisten Nadelhölzer, wie
Tannen, Fichten, Kiefern, Tarus, Wachholder und
Cypressen verlieren ihre Blätter (Nadeln) ebenfalls, doch nicht
alljährlich, sondern erst nach Z, 4 und 5 Jahren und niemals
alle auf einmal. Sie sind deßhalb auch im Winter grün, wenn
alle übrigen Bäume und Sträucher entlaubt dastehen, wodurch sie
sich den immergrünen Laubhölzern der wärmern Erdstriche
nähern, welche das ganze Jahr hindurch grün sind, wie :
L orbeer, Myrthen, Granaten, Oleander, Alpbalsam,
Alpenrosen, unser Epheu, die Stechpalme, der Mistel
und das Sinn grün.
3. Kommen Gewächse von selbst, d. h. ohne Aussaat und Pflege
von Seiten des Menschen fort, so werden sie wilde, wildwach-
sende Pflanzen genannt. Gebaute, kultivirte, Kultur-
Pflanzen dagegen sind solche, welche der Mensch für sich und
seine Hausthiere säet, pflanzt und pflegt und zu seinem Nutzen
und Vergnügen erzieht. Sie sind durch die Kunst des Gärtners
und den Fleiß des Landmannes so sehr verändert worden, daß
man von vielen weder die Stammpflanze kennt, von der sie
entnommen sind, noch ihr wahres Heimathland weiß. Roggen,
Spelz, Weizen, Gerste, Hafer, Reis hat man noch nir-
gend wild gefunden; sie sind gleich unsern Hausthieren, dem
Schafe, Rind, Hund, Kameel, Esel und Pferd schon in
den ältesten Zeiten dem Schutze des Menschen übergeben worden.
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
124
7. Au der Grenze der Schnceliuie hoher Gebirge trifft man
nur sehr wenige und unansehnliche Gewächse, welche von der
strengen Kälte nicht sobald sterben. Es siild Moose und Flech-
ten (Isländisches Moos, Rennthierflechte), welche sich mit ge-
ringen Wärmegraden begnügen und viel Feuchtigkeit lieben, die
sie hier, selbst an den nacktesten Felsen in hinreichender Menge
finden. Weniger hoch kommen niederes, zwergartiges Birken -
und Weiden-Gesträuch mit kleinen harten Blättchen und
hingestreckten Stämmchen und solche perennireliden Pflanzen vor,
welche nur kurze Zeit zu ihrer Elltwickelung gebrauchen. Noch tiefer
finden sich die großblumigen Alpenpflanzen mit starken, tief-
gehenden Wurzeln und vielhülligen Zwiebeln. Gekrümmte Fichten,
Birken, Espen und Weiden trotzen hier der strengen Kälte
und den heftigen Stürmen. Nachdem der Schnee dieser Region
der Sonnenwärme gewichen und durch milde Regen geschmolzen
worden ist, bedecken schöne Blumen, gewürzhaste Kräuter und
zierliche Sträucher mit zahlreichen Blüthen die Höhen, ein Schninck
der Felsen und Hochthäler, welcher nicht wenige reisende Natur-
freunde, Botaniker (Pflanzenknndige) und Kräntersamniler bis hie-
her hinauflockt. Weiter abwärts steigend nehmen mit zunehmender
Wärme die Pflanzen an Mäste und Arten ebenfalls zu. Dichtes
Gebüsch, ansehnliche Gruppen von Birken, Wachholder,
Nadelholz, Espen, Erlen schützen und umkränzen hier die
bcrrlichsten Alpenweiden. Aus grüne» Matten hütet der Senne
seine Heerde und bereitet in seiner schnintzigen Sennhütte, die er
!nc Juni bezieht und im Herbste wieder verläßt, die wohlschmeckende
Butter und die weltberühmten, gewürzhaften Käse. Mehr unter-
halb beginnen die üppigsten Laubholz-Waldungen von Eichen,
Buchen, Linden, Ulmen aufzutreten, zwischen welchen sich
fruchtbares Wiesen- und Ackerland hinzieht. Am Gcbirgsflnsse und
in den Ebenen endlich wird Obst-, Wein- und Gartenbau
getrieben, welche emsigen Bauern reichlichen Ertrag liefern. Hier-
aus ersehen wir, wie mit abnehnicnder Wärnie nach der Höhe zu
die Zahl und Größe der Pflanzen abnimmt und umgekehrt, mit
steigender Wärme bergabwärts auch die Vegetation reicher und
1 ppiger wird.
8, Ebenso verhält es sich, wenn wir nach Norden fortschreiten.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
125
Die stete Wärmeabnahme dahinwärts laßt auch eine immer ge-
ringere und kümmerlichere Vegetation aufkommen, bis endlich da,
wo Schnee und Eis den Sonnenstrahlen nicht mehr weichen wollen,
alles Pflanzenleben gänzlich aufhört. Auch auf diesem Wege finden
wir in unserer Gegend noch Obst- und Wein-Kultur, frucht-
bare Aecker mit Weizen, Roggen, Spelz, Gerste, Hafer,
Buchweizen, Kartoffeln, Erbsen, Linsen, Bohnen,
Hanf, Flachs und Futterkräutern; fette Wiesen und
Weiden, große Laubholz-Waldungen mit einzelnen Na-
delholzwäldern untermischt. Mehr nördlich wollen Weinre-
den, Obstbäume, Weizen, Spelz, viele Bännie und
Sträucher nicht mehr gedeihen, Nadelholz-Waldungen
treten häufiger ans. Noch weiter gen Norden werden nur etwas
Hafer, Gerste und Kartoffeln gebaut; von den Holzarten
sieht man noch einzelne Birken, gekrümmte Fichten, ferner
Wach holder- und Weidengestränch; dagegen treten fast
dieselben schönblumigen und gewürzhaften Kräuter wieder ans,
welche die Thäler und Berghänge der Alpengebirge schmücken.
Zuletzt erscheineil hier, wie ans den Höhen in der Nähe der Schnee-
region, noch Moose und Flechten, welche die feuchten Fels-
wände und erdigen Bodenstellen Jahr aus, Jahr ein bekleiden.
i). Zur bessern Versinnlichung des Gesagten hebe ich aus der
ganzen Pflanzenmenge Europa's die wichtigsten Nabrrnrgspfkan-
zen und die bekanntesten Holzqewächse, von Norden gegen
Süden fortschreitend, hervor, wodurch ihr in den Stand gesetzt
werdet, auch bei den übrigen Gewächsen unseres Eontinentes eine
ähnliche Zunahme von Nord- nach Süd-Europa euch vorzustellen.
a. Die wichtigsten Nah r u n g spsla n z e n, welche in Europa
gebaut werden, sind: Kartoffeln, Gerste, Hafer, Roggen, Erb-
sen, Linsen, Weizen, Spelz, Buchweizen, Hirse, Mais und Reis,
die von Norden nach Süden in folgender Weise neben- und nach-
einander auftreten : *)
*) Mehrere derselben kommen im Süden mit zunehmender
Warme nicht mehr vor, es sei denn, daß man sie in Hoch-
thälern, an Bcrgabhangcn oder aus Hochebenen pflanzte, wo
sie eine zuträglichere, minder heiße Temperatur finden.
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
TM Hauptwörter (200): [T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
131
her hörten, am häufigsten über waldreichen Gegenden. Hier find
die reichsten Quellen zu suchen, welche den Ueberfluß der häufigen
Niederschläge abführen. Mangel an der nöthigen Feuchtigkeit trägt
mit dazu bei, daß in den höher« Bergregionen und im kalten
Norden der Pstanzenwuchs so spärlich und kümmerlich ist.
M. Je nachdem die Pflanzen im Wasser, am nassen Ufer,
an feuchten oder trockenen Stellen vorkommen, erhalten sie ver-
schiedene Namen. Man unterscheidet:
A. Wasserpflanzen, welche ans dem Grunde festsitzen^ sich
durch das Wasser hindurch erheben und über die Oberfläche des-
selben kommen, oder in der Erde wurzeln und nur im Wasser
wachsen, sich aber niemals über die Oberfläche desselben erheben,
oder frei in und auf dem Wasser schwimmen. Es find
1. Salzwasser-oder Meerespflanzen, welche in den großen
Meeren vorkommen. Sie haben mit den Süß Wasserpflanzen
im Allgemeinen wenig Aehnlichkeit und noch weniger mit den Land-
gewächsen. Sie gehören größtentheils zu den Blüthenlosen, den
Lr^ptogamen. Die bekauntern heißen Tange und Algen, wozu die
Fncusarten gehören, die nicht selten 200—300' Länge haben. An den
Küsten des Weltmeeres, wo die größten Fucnsarten wachsen, da be-
decken diese den Meeresboden mit einer undurchdringlichen Pfianz-
decke, welche Millionen von Thieren zum-Aufenthalte dient. Fährt
man bei ruhiger See über solche Gegenden hin, so erblickt man un-
termecrische Wiesen und eigenthümliche Wälder, zwischen welchen die
schönsten, hochstämmigen, goldgelben, scharlachrothen und weißen
Corallen hervorblicken. Der großen Fucusbank im atlantischen
Meere, welche 250 Meilen lang und über 40000 ss)Meilen groß
ist, habe ich schon früher gedacht; sie wird von den Seefahrern
Sargasso-See (von der darin schwimmende Fucusart Sargas-
sum vulgare) genannt, und ist nur mühsam zu durchschiffen.
Quellen, welche Kochsalz enthalten, so wie einige Salzsee,;
und Steppen zeigen in ihrer Nähe eine Menge Pflanzen, welche
auch an den salzhaltigen Ufern der Meere wachse». Sie werden
Salzpflanzen genannt und liefern nach dem Verbrennen eine
salzreiche Asche, woraus Soda bereitet wird. Hierdurch unterschei-
den sie sich wesentlich von den Landpflanzen, welche Potasche liefern,
2. Süsrwasserpflanzen, welche nur im süßen Wasser der
Quellen, Flüsse, Gräben, Teiche und Seen vorkommen. Dahin
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