44
Physische Geographie.
spitze endigen, welche ein Vorgebirge oder Kap ge-
nannt wird. Die zwischen den Bergen befindlichen Ver-
tiefungen heißen Thäler, und schmale Durchgänge durch
ein Gebirge Pässe oder Engpässe.
Ebenen, oder beträchtliche Strecken Landes ohne
merkliche Erhöhungen und Vertiefungen, sind weit sel-
tener als hügelichte und bergichte Gegenden, und in
ganz Europa gibt es keine vollkommene Ebene von be-
trächtlichem Umfange. Desto weiter dehnen sich einige
Ebenen in der heißen Zone und an der nördlichen
Gränze derselben über die drei größten Erdtheile aus. —
Große Flächen, die wegen der schlechten Beschaffenheit
des Bodens völlig öde und unbebaut sind, werden Wü-
sten oder Einöden genannt. Unter Steppen oder
Haiden versteht man unfruchtbare, des Anbaues nicht
recht fähige, mit schlechtem Grase oder Haidekraut be-
wachsene Gegenden, die aber doch theilweise zur Vieh-
zucht rc. benutzt werden können. Fruchtbare Strecken
in einer Sandwüste, gleichsam Inseln in einem Sand-
meere, heißen Oasen. Ein Land, in dessen Boden zu
viel Nässe sich befindet, ist morastig, sumpfig,
Moorland.
An merk. Die größten Ebenen sind: die Ebene an beiden Seiten
des Amazonenstromes in Amerika; die Sahara (15 — 30° N.
Br.) in Afrika; und die Wüste Gobi oder Schamo in Mittel-
asien.
§. 24. Eintheilung der Gebirge.
Die Gebirge theilt man nach ihrem Alter und
ihrer Entstehung (§. 22) in ursprüngliche oder
Urgebirge, und in später entstandene, bei denen
wieder Uebergangsgebirge, Flötzgebirge und
angeschwemmte Gebirge unterschieden werden.
1) Die Urgebirge (Grundgebirge) bilden
die höchsten Gebirge, deren Kern sie ausmachen, erstrecken
sich tief in das Innere der Erde, und sind gleichsam als
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Moorland Amerika Afrika
32
kenheit nicht hart und spröde und hat daher alle Eigen-
schaften eines guten Bodens.
. 80. Ist aber diese Bodenart in zu großer Menge
vorhanden, so wird der Boden zu lose und schwammig
und kann dann den Pflanzenwurzeln nicht die nöthige feste
Haltung geben. Sie nimmt in diesem Uebermaße zu viel
Feuchtigkeit ein, so daß die Pflanzen davon krank werden
und absterben. Bei der Dürre geht die Feuchtigkeit zu
schnell verloren und die Oberfläche des Bodens wird ganz
staubig, so daß die darin liegenden Samenkörner nicht kei-
men können oder im Keime wieder vertrocknen. Auch
nimmt das Unkraut in diesem Boden sehr leicht überhand.
— Den fruchtbarsten Boden macht eine solche Mischung
der Erdarten, welche wenig Sand, etwas mehr Kalk, noch
mehr Gewächses und einen guten Theil Thon oder
Lehm enthält.
81. Bei der Einteilung der Gewächse unterscheidet
man: 1. Palmen, 2 Bäume, 3. Sträucher, 4. Kräuter,
5. Gräser, 6. Mose, 7. Schwämme.
82. Die Palmen haben einen Stamm ohne Aeste
und Zweige; nur am Gipfel wächst ein Büschel großer
Blätter hervor, zwischen welchen die Blüthen und Früchte
hängen. Dazu gehören: die Dattel-, Kokos-, Wein- und
Sagopalme.
83. Die Bäume haben ebenfalls einen einzigen hol-
zigen Stamm, der sich aber in Aefte und Zweige theilt.
Sie werden in Garten- oder Obstbäume und in Wald-
oder Forstbäume eingetheilt.
84. Obstbäume: der Apfel-, Birn-, Zwetschen-, Kir-
schen-, Pfirsich-, Aprikosen-, Wallnuß-, Mandel-, Kastanien-
und Maulbeerbaum. Durch Versetzen, Pfropfen und Oku-
liren können dieselben veredelt werden, was jeder Land-
wirth verstehen sollte.
85. Die Waldbäume werden in Laub - und Nadel-
hölzer eingetheilt. Zu jenen gehören: Eiche, Buche, Erle,
Birke, Linde, Weide, Pappel, Ahorn, Platanenbaum
u. s. w. Zu diesen rechnet man: die Tanne, Fichte,
Lärche, Ceder, Cyprefse, den Taxus u. s. w.
86. Viele Bäume gedeihen nur in einem warmen
Klima. Dahin gehören: der Citronen - und Pomeranzen -
bäum, der Oliven-, Caffee-, Gewürznelken-, Zimmt-,
129
153. Der schreckliche Sturm in Westindien im Jahr 1780.
Dieser Sturm, welcher unter die furchtbarsten Naturerscheinun-
gen des vorigen Jahrhunderts gehört, verheerte um die Mitte des
Jahrs 1780 alle Antillen, besonders aber die Inseln Barbados und
Jamaika. Um acht Uhr Morgens brach der Sturm ans und wüthete
acht und vierzig Stunden unaufhörlich fort. Die Schiffe, welche
in den Häfen vor Anker lagen und sich in völliger Sicherheit
glaubten, wurden von ihren Ankern gerissen, in die hohe See ge-
trieben und dort der Gewalt des Sturmes Preis gegeben. Die
Lage der Bewohner der Inseln war noch trauriger: denn in der
folgenden Nacht verdoppelte sich die Wuth des Sturmes. Häuser
stürzten ein, und die größten Bäume wurden mit ihren Wurzeln
ausgerisfen. Menschen und Thiere irrten umher, oder wurden
unter den Trümmern begraben. Die Hauptstadt der Insel Jamaika
wurde fast dem Boden gleich gemacht. Die prächtige Wohnung
des englischen Statthalters, deren Mauern drei Fuß dick waren,
wurde bis ans den Grund erschüttert und drohete jeden Augenblick
einzustürzen. In den Häusern bemühete man sich, die Thüren und
Fenster mit Riegeln zu befestigen, um den Windstößen zu wider-
stehen; aber alle Anstrengungen waren vergebens. Die Thüren
wurden ans den Angeln gehoben, die Balken auseinander gerissen,
und die Wände spalteten sich. Tie unglücklichen Bewohner irrten
ohne Zufluchtsort und Hilfe verzweiflungsvoll umher. Viele wur-
den zerschmettert unter den Trümmern ihrer Wohnungen; Andere
ertranken in den von dem Orkan auf das Land geworfenen, unermeß-
lichen Gewässern; noch Andere wurden von Sand- und Staub-
wolken erstickt. Die dicke Finsterniß, die häufigen Blitze, das
unaufhörliche Rollen des Donners, das furchtbare Sausen des
Windes und Regens, das herzzerreißende Geschrei der Sterbenden,
das Klagen und Jammern derjenigen, welche ihnen nicht zu Hilfe
kommen konnten, das Geheul der Mütter und Kinder: alles dieses
schien den Untergang der Welt anzukündigen.
Endlich enthüllte der wiederkehrende Tag den Blicken derer,
welche diese Schreckenstage überlebt hatten, ein Schauspiel, welches
sich die Einbildungskraft kaum zu entwerfen vermag. Die vorher
so reiche und blühende Insel Barbados mit ihren herrlichen Ländereien,
schien plötzlich in eine jener Gegenden am Pol verwandelt zu seyn,
wo ein erpiger Winter herrscht. Es stand kein Hans mehr; überall
sah man nur Trümmer und Verwüstung. Die Bäume waren ent-
wurzelt; die Erde war mit Leichnamen von Menschen und Thieren
bedeckt; selbst die Oberfläche des Landes hatte ihr Ansehen verändert.
Man sah blos Schlamm und Sand; die Gränzen der Ländereien
waren verschwunden, die Gräben ausgefüllt und die Wege durch
entstandene tiefe Abgründe zerschnitten.‘ Die Zahl der Todten belief
sich aus mehrere Tausende, außer denen, die unter den Trümmern
ihrer Wohnungen verschüttet oder von den Wogen fortgerissen wor-
- - 9
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
TM Hauptwörter (200): [T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
232
zur Wohnung, zu Geräthschaften und Werkzeugen, zum Brennen,
Heitzen, Kochen, Schmelzen^ zum Lösen und Ueberstreichen, zum
Leuchten, zum Färben, zum Reinigen. Welche Maunichfaltigkeit
der Anwendung, <
Einige derselben gefährden die Gesundheit, das Leben; sie
wirken als Gifte, Pflanzengifte, die jedoch auch als Arznei - und Heil-
mittel gebraucht werden, wie im Gegentheil Speiße und Trank
auch, im Uebermaß genossen, als Gift der Gesundheit nachtheilig
wirken können. Meide Gifte und geistige Getränke. Betrachte
aber nicht blos die Pflanzenwelt als Futter- und Arzneikasteu für
Menschen und Vieh, flieh auch nicht vor allen Pflanzen als sey
die Pflanzenwelt nur aus Giftpflanzen zusammengesetzt, sondern
gedenke, so viel Pflänzleiu, so viel Fingerzeige zum Himmel hinauf,
so viel Beweise der Liebe und Allmacht unsers Gottes, darum
wachsen sie dem Himmel zu.
260. Lebensdauer der Pflanzen.
Die Lebensdauer der Pflanzen ist sehr verschieden. Viele
Pflanzen dauern nur ein Jahr, andere mehrere Jahre und noch
andere Jahrhunderte. So dauert -die Eiche über ein halbes Jahr-
tausend; im Schatten ihrer Zweige erfreuen sich mehr denn zwölf
aufeinander folgende Menschengeschlechter. Doch wie hinfällig und
flüchtig ist ihre Lebensdauer gegen den afrikanischen Affenbrodbaum
(Baobab, Adansonia)! Dieser Baum wächst in den warmen,
feuchtsandigen Uferlandschaften des Senegal, hat oft einen Umfang
von achtzig bis hundert Fuß, und breitet fünfzig Fuß lange
Zweige über die Thäler. Noch blühen dort Bäume, die schon
blühten, ehe Christus geboren ward. Ja man hat ihrer gefunden,
die ein unverkennbares Alter von 3—4000 Jahren hatten und
noch kräftig grünten.
Was ist daneben des Menschen flüchtiges Leben? Wir staunen
den Greis an, welcher über sein erstes Jahrhundert hiuwegdauert.
— Aber Eiche und Affenbrodbaum sinken nach Jahrhunderten und
Jahrtausenden in den Staub, und nach Jahrhunderten und Jahr-
tausenden sind sie nicht vollkommner, als sie in ihren ersten Jahr-
zehnten waren. Der Mensch hingegen entwickelt seine wunderbaren,
hohen Geisteskräfte mit Schnelligkeit, wie er die Brust der Mutter
verläßt. Er ist mehr als die stumme, gedankenlose Pflanze. Ein
Tag seines Daseyns wiegt das Jahrtausend vom Leben einer Pflanze
auf. Er ist Geist. Er denkt Gott. Er erkennt die Ewigkeit
seiner Bestimmung. Er unterscheidet sich von dem Leib, der ihn
umhüllt, und welcher, gleich der Pflanze, eine kurze Zeit blühet,
dahinwelket und stirbt. Was ist das Leben des mehrtausendjährigen
Baobus gegen die Unsterblichkeit des menschlichen Geistes? Weni-
ger, als ein Augenblick! Er ist daneben nichts mehr, als die
Dauer der Schimmelschwämme, die gleich nach ihrem Entstehen
wieder in Fäulniß fallen und vergehen.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
234
eines dichten Waldes, Theil zu haben am Sonnenlicht! Wie
traurig und kränkelnd stehen die unterdrückten da, während freudig
die über ihnen rauschen, deren Wipfel vom Glan; des Himmels-
gestirns trinken! Wie breiten die in Zimmern und Gewächshäu-
sern gehaltenen Pflanzen ihre Zweige, ihre Blätter nach den Fen-
stern hin! Es ist mehrmals bemerkt worden, wie die zur Winter-
zeit in Kellern aufbewahrten Gewächse im Frühling weite Aus-
läufer treiben, um Licht zu finden. So trieb eine Kartoffel, die
im Winkel liegen geblieben war, ihren Ausläufer erst zwanzig
Schuh weit auf dem Boden hin gegen die Thür, dann rankte sie
an der Wand in die Höhe, und m gerader Richtung zum Licht-
loch des Gewölbes. — Welche merkwürdige Aeußerungen des
Pflanzensinnes!
Wie unter den meisten Thieren, herrscht sichtbar auch unter
den Pflanzen eine Art Geselligkeit. Sie wohnen, wo. sie frei für
sich leben, familienweise beisammen. Da scheinen sie dann kräftiger
zu gedeihen, als wenn man sie vereinzelt; ihr Wuchs ist, besonders
an Bäumen, schlanker, ihre Oberfläche glänzender. Hingegen ein-
zeln und frei stehende Pflanzen sind zusammen gedrängter, struppich-
ter, rauher, auf Berghohen behaarter. So wird auch der Mensch
durch Geselligkeit heiterer, in seiirem Aeußcrn gefälliger, während
Einsamkeit ihn in sich gekehrter, rauher und wilder macht.'
Wie es unter'den Thieren solche gibt, die sich nur vom Unter-
gang und Blut der andern ernähren, finden wir auch unter den
Gewächsen mancherlei Raubpflanzen, die im Rahrungssast oder
Blut der übrigen schwelgen. Sie hängen sich ihnen an und sind
überall mit Saugröhren bewaffnet; diese dringen mit solchen in sie
ein und zehren ihre Kraft aus.
So wie in den Einöden des Welttheils Amerika die schreck-
lichsten Raubthiere einherwandeln, wuchern in dessen Wäldern auch
die gewaltigsten Schmarotzerpflanzen. Die Lianen, mit Arm- und
Schenkeldicke, umspinnen die Baume saugend in allen Richtungen;
ja von Baum zu Baum in einer Länge von mehrmals hundert
Schuh fortschletckend, schnüren sie wie starke Seile ganze Wal-
dungen zusammen und machen sie so undurchdringlich, daß mit der
Art oft bei hundert Bäume von ihren Wurzeln getrennt wenden
und dennoch in einem Verbände mit den andern stehen bleiben.
In unsern Gärten hängt die Mispel ihre aussaugenden Wur-
zeln zwischen die Rinde der Obstbäumc und entkräftet sie; ebenso
der Frauenflachs die kleineren Pflanzen, welcher wie ein starker
Bindfaden alle umwickelt. Er wächst zwar auch aus dem Samen
der Erde-auf; sobald er aber eine Pflanze erreicht hat, zieht er
seine Wurzel aus dem Boden, und wenn er eine Pflanze getödtet
hat, geht er mit seinen Spitzen zur andern über und saugt sie aus.
Doch bei allen diesen merkwürdigen Eigenheiten der Pflanzen-
naturen ist ihr ganzes Wesen nur ein schwaches Schattenspiel der
thierischen Welt. Sie sind ohne Bewußtseyn, wenn gleich nicht
ohne Empfindung; sie sind ohne Willen, wenn gleich nicht ohne
TM Hauptwörter (100): [T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
348
Ihr Männer, die ihr von dem Nacken
Die Körbe langt, mit Brot beschwert,
Das ihr, aus deutschem Korn gebacken,
Geröstet habt auf deutschem Heerd;
Und ihr, im Schmuck der langen
Zöpfe,
Ihr Schwarzwaldmädchen, braun und
schlank,
Wie sorgsam stellt ihr Krug' u. Töpfe
Auf der Schaluppe grüne Bank!
Das sind dieselben Töpf' und Krüge,
Oft an der Heimath Born gefüllt;
Wenn am Missouri Alles schwiege,
Sie malten euch der Heimath Bild;
Des Dorfes steingefaßte Quelle,
Zu der ihr schöpfend euch gebückt;
Des Heerdes traute Feuerstelle,
Das Wandgesims, das sie geschmückt.
Bald zieren sie im fernen Westen
Des leichten Bretterhauses Wand;
Bald reicht sie müden braunen Gästen
Voll frischen Trunkes, eure Hand.
Es trinkt daraus der Tscherokese,
Ermattet, von der Jagd bestaubt;
402. Recept
Durch Arbeit, Müh' und Schwitzen,
Nicht müßig faules Sitzen;
Durch Sparen und recht Hausen,
Nicht Prassen, Saufen, Schmausen
Durch mühsam Strapazieren,
Nicht müßiges Spazieren;
Durch Fasten, Beten, Wachen,
Nicht Schlafen, Fluchen, Lachen;
Durch Hoffen, Dulden, Warten,
Nicht Würfel, Spiel und Karten;
Durch Hebel, Art und Hammer,
Nicht Seufzen, Klage, Jammer;
Nicht mehr von deutscher Nebenlese
Tragt ihr sie heim, mit Grün belaubt.
O sprecht! warum zogt ihr von
dannen?
Das Neckarthal hat Wein und Korn,
Der Schwarzwald steht voll finstrer
Tannen,
Im Spessart klingt des Aelplers Horn.
Wie wird es in den fremden Wäldern
Euch nach der Heimathsberge Grün,
Nach Deutschlands gelben Weizen-
feldern,
Nach seinen Nebenhügeln zieh'n!
Wie wird das Bild der alten Tage
Durch eure Träume glänzend weh'n!
Gleich einer stillen, frommen Sage,
Wird es euch vor der Seele fteh'n.
Der Bootsmann winkt! — zieht hin
in Frieden!
Gott schütz' euch, Mann und Weib
und Greis!
Sey Freude eurer Brust beschieden,
Und euren Feldern Reis und Mais.
zum Reichwerden.
Durch Hacke, Sens' und Pflug,
Nicht aber Schnapps im Krug;
Durch Pflügen, Graben, Schanzen,
; Nicht Jagen, Jubeln, Tanzen;
Durch einfach stilles Wesen,
Nicht Kartenspiel und Chaisen;
Durch Schaffen um die Wette,
Nicht Lotterie-Billette;
Durch Klugheit, Fleiß und Muth —
Kömmt man zu Geld und Gut.
403. Unmuthige Geschichte von drei Söhnen eines
Bettlers, die endlich reiche Herren geworden sind.
Es gibt allerlei Arbeiten, die der ärmste Mann ohne Mühe
anfangen kann, um sein Brod zu verdienen und Weib und Kinder
zu ernähren; wer nur aufmerksam, fleißig und sparsam ist, der
verdirbt in der Welt nicht. Das beweiset die Geschichte von Hans-
jörg Schmid.
Der alte Hansjörg war ein Bettler, der in Kriegsdiensten
ein Bein verloren. Er ging noch vor mehreren Jahren von Hans
zu Haus in den Dörfern am Bodensee, bald zu Fischbach, bald
zu Selmannsweiler u. s. w., um Brod zu betteln. — Jetzt aber
sitzt der alte Hansjörg als ein reicher Mann im Lehnstuhl, und
die Leute wundern sich seiner, und Niemand weiß, woher er es
hat. Da sagt der Eine: er hat einen Schatz gefunden! — Nein,
schreit der Ändere, der Drache hat es ihm durch den Schornstein
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Personennamen: Hacke Muth Schmid Hans Fischbach
356
Die Thiere sind zwar mit Ausnahme der Korallen weniger
an einen bestimmten Ort ihres Lebens, als die Pflanzen gebunden,
doch werden sie meistens an einem bestimmten Ort gefunden, an
dem sie am leichtesten in den Besitz ihrer Nahrung gelangen können;
sie haben meistens einen bestimmten Aufenthaltsort, bei welchem
sich fast eine noch größere Verschiedenheit als bei den Pflanzen
zeigt. Sie sind im Allgemeinen Wasser-, Sumpf-, Strand-, Luft-,
Luftwasser-, Wasserland-, Landthiere, Schmarozer- und Eingeweive-
thiere. Die Wasserthiere sind See- und Süßwasserthiere, die Land-
thiere sind eigentliche-Landthiere und zwar Wald-, Feld-, Wiesen-,
Garten-, Hecken-, Berg-, Höhlen-Thiere, ferner Pflanzenbewohner,
und zwar auf verschiedenen Theilen derselben und in denselben.
Kannst du mir von den bei uns lebenden Thieren ihre Anfenthalts-
örter angeben? Welche leben auf Bäumen? welche im Wasser?
welche ans demselben? welche leben im Innern der Bäume? welche
in den Höhlen der Erde? welche bewegen sich in den Lüften?
Welchen Thierklassen ist ihr Aufenthaltsort im Wasser u. s. w. an-
gewiesen ? welche Thierklasse bewohnt in ihren Abtheilungen fast
alle verschiedenen Aufenthaltsörter?
Die Zahl der verschiedenen Thierarten ist schwer anzugeben;
noch kennen wir sehr viele nicht; 100,000 sind eher zu wenig als
zu viel. Die Zahl der einzelnen Thiere ist moch grösser; zähle
doch die Thiere nur eines Waldes, ja zähle die auf einer Eiche
lebenden Thiere! Viele derselben leben in großen Gemeinschaften
oder Heerden, andere wie der Biber, die Biene, die Ameise in
geordneten Gesellschaften.
Alle diese verschiedenen Thiere finden wir nicht in allen
Gegenden der Erde, es sind dieselben eben so wie die Pflanzen
von den verschiedenen klimatischen Verhältnissen auf derselben ab-
hängig und so wie diese verschieden über die einzelnen Länder der
Erde vertheilt. Und wenn die Pflanzen dich schon auf das Warum?
dieser verschiedenen Vertheilung aufmerksam machten, so thun es
noch mehr die Thiere, welche die Beantwortung dieser Frage schon
an sich selbst herumtragen, indem sie aus vielen Gliedern bestehen,
von denen jedes, eines dem andern dienend, zur Erhaltung des
Ganzen beiträgt.
408. Der Thiere Abhängigkeit von der Erde.
Wie die Pflanzen, so tragen auch die Thiere das bestimmte
Gepräge des Klimas, dem sie angehören. Im Allgemeinen zeichnen
sich die Thiere des heißen Klimas durch reiche Fülle ihrer Arten,
durch ihre bedeutende Größe, durch die Pracht und Schönheit ihrer
Farben, durch ihren dünnen Pelz, durch die Lebendigkeit der Be-
wegungen, durch einige in ihnen enthaltene kostbare Stoffe, aber
auch durch Wildheit und Giftigkeit ans. Selbst Fische, Insekten
und Schnecken sind giftig, während die Zahl der nützlichen Thiere
verhältnißmäßig geringer ist. Die alles erregende Wärme entwickelt
alles gewaltiger, auch die Stimmen werden gewaltiger, verlieren
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
324
Mensch gerädert wird. Wir alle lassen uns den Zucker gut schmecken,
und wissen nicht, wie sauer er bei seiner Zubereitung unsern armen
schwarzen Brüdern geworden ist.
Wenn der Zuckersaft, der so nahrhaft ist, daß die armen Neger,
denen es ihre Herrn, wenn sie einigermaßen billig denken, gar-
nicht verwehren, in der Zeit der Zuckerernte so viel zu essen sils
sie wollen, ordentlich davon wohlbeleibt werden, aus dem Rohre
ausgepreßt ist, wird er in Kesseln eingesotten, und am Ende durch
Thon gereinigt, zum Zucker gemacht.
382. Der Schwarze in der Zuckerpflanzung.
Weit von meinem Vaterlande Und ich hab den Männern ohn' Er-
Muß ich hier verschmachten u. vergehn, barmen
Ohne Trost, in Müh und Schande; Nichts gethan.
O die weißen Männer! klug u. schön ! Du im Himmel! Hilf mir armen
Schwarzen Mann!
Farnkräuter, Moose, F-Lechteu, Schwämme.
383. Das isländische Moos.
Das isländische Moos ist unter allen Gewächsen eins der
nützlichsten. Es wächst in den ärmsten nördlichen Ländern, wie
Island, Lappland n. s. w. sehr häufig, und auch hin und wieder
in unsern deutschen Gebirgswaldungen imfc auf dürren Haideplätzen.
Die Blätterlappen, die ziemlich gerade in die Höhe stehen, sind
steif, doch biegsam, nach unten, breiter, nach oben in schmale Acst-
lein zertheilt, die sich tu noch kleinere, mit zwei Spitzen enden.
Die innere Fläche ist hohl, grün und zugleich ins Rötbliche fallend,
glatt, außen sind sie bleichfarbig, (weißlich oder grünlich gelb). Am
bittern Geschmacke, der sehr stark ist,-kennt man aber das islän<
dische Moos am besten. In Auszehrungen und Brustkrankhciten
ist cs eilt vortreffliches Mittel, das oft noch Rettung verschafft.
In Krain mästet man Schweine damit; magere Pferde und Ochsen,
so wie manche kranke Schaafc werden, wenn man sie isländisches
Moos fressen läßt, ganz seist davon. Die Isländer schätzen cs fast
Iso hoch als wie Mehl, indem sie Brod davon backen, oder cs mit
Milch gekocht genießen. Jenes arme^ Volk könnte in seinem so
wenig hervorbringenden Lande kaum leben ohne das isländische
Moos, das dort alle nackten Felsen überzieht, wo sonst kein ande--
res Kraut wachsen könnte, und mit Recht von dem dortigen Land-
mann höher geachtet wird, als alle Bäume und Kräuter seines
Landes. Wenn im Anfang, ehe Island von Pflanzen bewohnt
war, die Meereswellen, so wie sie es ictzt dort noch öfters thun, von
einer fernen Küstengegend einen edlen Baum, z. B. einen guten
Obstbatim, und aus seiner Rinde das arme unscheinbare isländische
Moos, beran an die Insel getrieben hätten, und beide halten reden
können, da wurde wohl der Baum großsprecherisch zum kleinen
Moos gesagt haben: „Da komm ich nun geführt von den Wellen
1*
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
483
findet sich in Nord- und Südamerika. Sie gesellen sich sowohl
beim Brüten als bei der Wanderung in solch ungeheurer Menge
zusammen, daß es allen Glauben überschreitet, und wovon nichts
Aehnliches unter den Vögeln auf der ganzen Erdfläche vorkommt.
Ihre Wanderungen scheinen sie mehr aus Mangel an Futter als
aus Kälte zu unternehmen: denn sie liegen bis zum December um
die Hudsonsbai, wo sie aus dem Schnee die Wachholderknospen
fressen ; auch erscheinen sie in gewissen Gegenden mehrere Jahre gar
nicht, und ein andermal in einer Unzahl.
In Pennsylvanien, Tenessen und Virginien setzen diese Züge
in Erstaunen, und dennoch sind das nur Streifzüge gegen die
Millionen, welche man in den westlichen Wäldern am Ohio,
Keutuky und Indiana antrifft, wo sie ihr Lieblingsfutter, die Buch-
nüsse, in Masse finden. Haben sie dieselben in einem großen
Waldstrich aufgezehrt, so fliegen sie alle Morgen 60 bis 80 eng-
lische Meilen weiter zu einem andern und kehren des Abends wieder
zum Schlafen zurück. Solche Plätze sehen fürchterlich aus. Der
Boden ist weit und breit mit -ihrem Mist einige Zoll hoch bedeckt,
alles Gras und Unterholz-vertilgt, die Oberfläche mit großen Aesten
bestreut, die durch das Gewicht der auf einander sitzenden Vogel-
klumpen abgebrochen sind; die Bäume selbst dürr, als wären sie
von der Art umhauen, auf 1000 Morgen weit. In vielen Jahren
wächst nichts mehr auf solchen Stellen der Verwüstung.
Entdeckt man solche Ruheplätze, so kommen die Bewohner von
großer Ferne des Nachts mit Flinten, Stangen, und in wenig
Stunden haben sie ihre Säcke gefüllt und auf die Pferde geladen.
Für die Indianer ist solch ein Schlaf- oder Brütplatz eine wichtige
Quelle des Natioualreichthums. Die Brutplätze. haben übrigens
eine größere Ausdehnung, gewöhnlich in Buchenwäldern. In
Keutuky erstrecken sich dergleichen von Süden nach Norden über
40 Meilen und sind einige breit. Fast jeder Baum hat Nester.
Sie kommen am 10. April und gehen schon mit ihren Jungen
Ende May. Sobald die Jungen fast flügg sind, ziehen die Be-
wohner dahin mit Wägen, Küchengeschirr, Betten und Alerten und
schlagen ein ordentliches Lager auf. Der Lärm ist so groß, daß
keiner des andern Wort 'versteht und die Pferde scheu werden.
Der Boden liegt voll Sieste, Eyer und Junge, womit sich ganze
Heerden Schweine mästen; Habichte, Bus-Aare und Adler fliegen
in Menge herum und holen die nackten Jungen nach Belieben;
während von 20 Schuh Höhe bis zu den Gipfeln ein beständiger
Tumult von flatternden Tauben und krachendem Holz statt findet.
Nun fällt man die Bäume, worauf am meisten Nester stehen; dabei
schlagen sie Aeste von andern ab, so daß man oft 200 ganz fette
Junge bekommt, nicht viel kleiner als die Alten. Ein Baum kann
100 Nester haben, aber in jedem nur ein Junges. Es ist gefähr-
lich unter diesen flatternden Millionen herum zu gehen, weil un-
aufhörlich Aeste brechen, von dem Koth, der gleichsam herunter
regnet, nicht zu reden.
31*
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
TM Hauptwörter (200): [T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
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innig; die Früchte werden größer, saftreicher, gewürziger; die Stämme
höher und stärker, statt mit Flechten und Moosen sind sie mit schön
blühenden Schmarozerpflanzen bewachsen, von mächtigen Schling-
pflanzen umschlungen, die von Baum zu Baum Brücken bilden;
die Pflanzen enthalten kräftige, starkwirkende Stoffe, sie liefern die
stärksten Gewürze, Nelken, Zimmt, Ingwer, Pfeffer, Muskatnüsse,
viele Balsame und Harze, das arabische Gummi, das Federharz
oder das Kautschuk, viele Farbestoffe, den Indigo, das Sandelholz,
den Fernambuk, den Orlean, den Zucker, die Baumwolle, kräftige
Arzneimittel, die China, die Angustura, den Sassafras, die
Jpekekuanha. Die Bäume bilden mit ihrem Unterholz oft un-
durchdringliche Wildnisse, viele bei uns niedere Pflanzen werden
dort baumartig, wie die Farrenkräuter und die Gräser. Ueberhaupt
trägt das Pflanzenleben in der heißen Zone das Gepräge der
Lebenskraft, der Lebensfülle, der Größe, der Mannichfaltigkeit.
Palmen, Bananen, baumartige Farrenkräuter, Caktusarten, Mi-
mosen geben den heißen Ländern ein eigenes Gepräge, ^ehr groß
ist die Zahl der Pflanzenarten.
Nähern wir uns dagegen der kalten Zone, so nimmt die Zahl
der Pflanzenarten und somit auch die Mannichfaltigkeit des Pflauzen-
lebens ab, die Zahl der gesellig wachsenden Pflanzen und damit
das Gepräge der Einförmigkeit zu; die Pflanzen werden kleiner,
sind meist ausdauernd, die Bäume werden zwergig, die Sträucher
klein, die Stengel sterben meist ab, die Wurzel wird durch die
hohe Schneedecke geschützt, unter der das Pflanzenleben lauge
schlummert, endlich, wenn diese nicht verschwindet, erstirbt es
gänzlich. Statt der hohen Bäume der heißen Zone sind niedrige,
meist stengellose Pflanzen, welche schnell ihr kurzes Pflanzenleben
durchlaufen; Moose und Flechten sind die letzten Darsteller des
Pflanzenlebens. >So vermindert sich auch die Zahl der Pflanzen
nach den Polen hin. Das heiße Amerika besitzt ohugefähr \ 5,000,
Frankreich 5-6000, Deutschland 4—5000, Schweden 1200, Lapp-
land 550, Island 305, Labrador 201, Spitzbergen 30 verschiedene
offenblüthige Pflanzeuarten.
Doch es verändert sich nicht blos das Pflanzeuleben, wenn
du von Norden nach Süden, von Süden nach Norden, sondern
auch wenn du von der Tiefe zur Höhe aufsteigest, treten dir ähn-
liche Veränderungen in denselben entgegen, wie beim Reisen vom
Süden zum Norden, denn die Luftwärme nimmt nach oben zu mit
der sich vermindernden Luftdichtigkeit ab Und damit zugleich in den
höher liegenden Gegenden die Zahl und Größe, nicht immer aber
die Mannichfaltigkeit der Pflanzen. So können wir, wie wir
Pflanzen der heißen, der warmen, mittlern und kalten gemäßigten
Zone und der kalten oder Polarzone unterscheiden, dieselben auch
nach der Höhenverbreitung in Flachland-, Hügel-, Berg-, Alpen-,
Hochalpen-, Schneepflanzen abtheilen; die Regionen aber nach dem
Anbau von Gewächsen als die'region der Palmen, der baum-
artigen Farren, der Chinabäume, der Oelbäume, des Weinstocks,
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Ortsnamen: China Polen Amerika Frankreich Deutschland Schweden Island Spitzbergen Hügel-