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1. Leitfaden zu einem methodischen Unterricht in der Geographie für Bürgerschulen - S. 90

1850 - Helmstedt : Fleckeisen
90 Dritter Kursus. im Elb- und Odergebiet am schwächsten (22"). Im nie- derrheinischen Tieflande fällt der meiste Regen im Herbst, in dem übrigen Theile dagegen im Sommer. Die Zahl der Regentage kann im Durchschnitt zu 150 angenommen werden. 4. Hagelschauer ereignen sich im Durchschnitt nur 5, von denen die Mehrzahl auf den Frühling fällt. Die Gewitter gehören vorzüglich dem Monat Juli an; die jährliche Durchschnittszahl beläuft sich auf 19. Die mei- sten finden in Rieder-Schlesien statt, nämlich im Durch- schnitt 29. Fünfter Abschnitt. Das Pflanzenreich. §. l. Das Alpenland. Man unterscheidet in den Alpen 4 Pflanzenregionen: die Region (Gegend) des Weinstocks, die Waldre- gion, die untere und die obere A l v e n r e g i o n. 1. Die Region des Weinstocks beschränkt sich auf einige Thäler des Rheins, auf die Borhügel Tyrols, Oestreichs und Steyermarks. Am Südabhange gedeiht er bis 2400', an einigen Stellen noch höher. 2. Die Waldregion geht in der Schweiz bis 5500', in Tyrol bis etwa 5000', in Oestreich bis 5300'. Sie zerfällt in folgende Abstufungen: a. Die untere Bergregion geht bis 2500' und wird durch den Wallnußbaum bezeichnet. I». Die obere Bergregion oder die Region der Buche geht von 2500' bis 4000'. Sie enthält den vorzüglichsten Holzwuchs, der vorherrschend aus Buchen besteht. Etwa in der Mitte dieser Region fangen die Ei- chen, Ulmen, Linden und Haselnüsse an zurückzubleiben und mit ihnen auch die Obstbäume. Der Kornbau reicht in der Schweiz bis 3500', in Tyrol nur bis 2700',_ in Oestreich bis 3120'. An diesen schließt sich der Wiesen- bau, der durch die vermehrte Nässe sehr begünstigt wird und daher ausgezeichnet ist. c. Die Region der Nadelhölzer geht in der Schweiz von 4000 bis 5500', in Oestreich bis 4080'. Gegen die obere Grenze hin werden diele Bäume allmäh-

2. Leitfaden zu einem methodischen Unterricht in der Geographie für Bürgerschulen - S. 41

1850 - Helmstedt : Fleckeisen
Uebersicht dcr bedeutendsten Höhen und Tiefen. 41 höchsten ist und sich in einzelnen Massen hoch erhebt, in dem Vulkan Aetna bis zu 10,360'. 4. Sardinien hat auf der Ostseite einen flachen, länglichen Gebirgszug, dessen höchster Gipfel, der G e- m argen tu, 5900' hoch ist. Korsika ist von vielen Gebirgsketten durchzogen, von denen eine sich im Monte N o t o n d o 8500' erhebt. §. 5. Das Tiefland. 1. Die sarmatische oder osteuropäische Tief- ebene, fast 100,000 Llm. groß, wird östlich vom Ural be- grenzt, reicht nördl. bis zum Eismeer, westl. bis zur Ost- see, wo sie mit der skandinavischen Küftenebene zusammen- hängt, südl. bis zu den Karpathen, dem schwarzen und kaspiichen Meere. Es ist eine wellige, wenige hundert Fuß über dem Meeresspiegel liegende Ebene, mit breiten, höchstens 1000' hohen Bovenanschwellungen, vielen Step- pen , Haiden und Morästen, theilweise jedoch auch mit sehr fruchtbarem Boden. 2. Die germanische oder norddeutsche Tief- ebene liegt zwischen der deutschen Gruppe des Mittelge- birgsbogens und der Nord - und Ostsee und hängt im Osten mit der vorigen zusammen. An einigen Punkten, wie in Holland, sinkt sie unter den Meeresspiegel herab und muß durch Dämme gegen das Eindringen des Mee- res geschützt werden. 3. Die französische Tiefebene schließt sich südwest- lich an die germanische an, zieht sich um das französische Hochland herum bis zu den Pyrenäen, erhebt sich nur bis 500' und bildet in seinem südwestlichsten Theile Haide - und Sumpfland. 4. Die lombardische Tiefebene liegt zwischen den Alpen und Apenninen, zu beiden Seiten des Po, er- hebt sich bis zu 1600', senkt sich sanft zur flachen Küste am adriatischen Meere und bildet hier Sumpfland. 5. Die Donau bildet an ihrem untern und Mittlern Theile die u n g a r i sch e n und ö st r e i ch i sch e n Tiefländer. 6. Die böhmische Ebene erhebt sich bis auf 2000'. Ii. Asien. §. I. Verhältniß des Gebirgs- und Tieflandes. Asien hat beinahe doppelt so viel Gebirgsland, als Tiefland; denn jenes füllt 525,500, dieses 284,500 bllm.

3. Leitfaden zu einem methodischen Unterricht in der Geographie für Bürgerschulen - S. 118

1850 - Helmstedt : Fleckeisen
118 Dritter Kursus. 2. In Bezug auf ihre klimatischen und vegeta- tiven Verhältnisse zerfällt die Halbinsel in eine nördliche, mittlere und südliche Zone. Die nördliche Zone um- faßt den Nordrand bis zur Hochebene von Alt-Kastilien und Leon. Hier bilden die Jahreszeiten bestimmte Gegen- sätze, die aber durch die Einwirkung des Meeres etwas vermittelt werden. Es fällt alljährlich Schnee, der jedoch nur wenige Tage liegen bleibt. Die Atmosphäre ist immer feucht und der Regen wegen des vorherrschenden West- windes nicht selten, was günstig auf den Pflanzenwuchs einwirkt. Weizen, Roggen, Mais, Gerste, Hirse, Wein und Obst gedeihen hier überall vorzüglich, und "die Abhänge sind mit immergrünen Eichen bedeckt. Die mittlere Zone reicht vom Südflusse des Nordrandes bis zum anda- lusischen Scheidegebirge. Ihr Klima ist durchaus conti- nental, der Wechsel zwischen Tages- und Nacht-, Winter- und Sommertemperatur daher schnell und scharf; der bren- nendheiße, regenlose Sommer versengt Alles, so daß das ganze Land einem weiten, trockenen, schattenlosen Anger mit kurzem Rasen gleicht, auf dem nur da Getreide gedeiht, wo künstliche Bewässerung nicht fehlt. Der Ackerbau wird daher auch vernachlässigt; dagegen sieht man überall zahl- reiche, nomadisirende oder auch stehende Merinoheerden. Die südliche^Zone umfaßt die Landschaften im S. des andalusischen Lcheidegebirges, die im O. und W. in die- sem Gebiete gelegenen Küstenstriche mit eingerechnet. Die Temperaturunterschiede sind hier so gering, daß das Klima fast das ganze Jahr hindurch mild und frühlingsartig ist; selbst der heiße Solano ist hier minder glühend, als auf den continentalen Hochebenen. Der Pflanzenwuchs zeigt einen fast tropischen Charakter. Neben dem Weizen, Reis, Mais, den köstlichsten Weinreben, Oelbäumen und Gemüse- arten gedeiht im Freien die Baumwollenpflanze, das Zucker- rohr, die Dattel- und Zwergpalme. Jndeß auch hier macht sich, wo eine andauernde Bewässung fehlt, Dürre und Nacktheit geltend, weshalb Raken und Waldungen fehlen. Das Gebirge bietet viel Quecksilber, Blei, Eisen, Salz, Steinkohlen und andere nutzbare Mineralien dar; der Bergbau ist aber nach der Entdeckung von Amerika in Verfall gekommen. In den größeren Gebirgen leben Bären und Wölfe, auf Gibraltar sogar eine Affenart und bei Cadir ein Chamäleon.

4. Leitfaden zu einem methodischen Unterricht in der Geographie für Bürgerschulen - S. 148

1850 - Helmstedt : Fleckeisen
148 Dritter Kursus. 2. Das Klima ist im Ganzen wie in Vorderin- dien, in den niedrigen, den Überschwemmungen ausge- setzten Gegenden und in den dichten Wäldern jedoch un- gesund. 3. Der Pflanzenwuchs ist meistens dicht und üppig. Die Tekwälder sind wahrhaft prachtvoll. Unter den Bäu- men haben mehrere die Neigung, sich um andere herum- zuwinden, wodurch chie fast ganz undurchdringliche Waldun- gen bilden. Man baut viel Reis, Mais, Kokos- und Areka-Palmen, Zuckerrohr und Thee. Die Viehzucht ist sehr vernachlässigt; der Elephant dient nur zum Lurus. An der Meeresküste findet man eßbare Schwalbennester. Die Seidenraupe kommt wild vor. In den Gebirgen fin- den sich farbige Edelsteine, viel Gold, Silber, Platina, Zinn und Eisen. 4. Die Bewohner gehören mehr oder weniger zum Mongolischen Stamme, ^luf Malakka und den Inseln wohnen muhamedanische Malayen. Jni Nw. der Halb- insel leben Hindustämme. In der Bildung sind alle sehr zurück. Ihre Religion ist Buddhaismus. Ueberall herrscht unbeschränktester Despotismus. Die Westküsten gehören seit 1826 den Europäern. Das Innere des Landes ist noch sehr unbekannt und wird meist von ganz rohen, zum Theil negerartigen Völkerschaften bewohnt. 5. Das Land besteht aus fünf großen Reichen: Assam, Birman, Siam, Anam und Malakka. I. Assam liegt im nordwestlichen Theilc der Halbinsel, in einem Thale am Bramaputra. Das Land steht unter englischem Schutz. — 2. Birma nimmt den westlichen, vom Jrawaddy durchflossenen Theil von Hintcrindien ein. Es ist 9900 msji. groß und hat 4 Mill. E. Die bedeutendsten Städte sind: Amarapura, 30,000 E., und Ava, 30,000 E. — 3. Siam liegt südl. von Birman, im Thale des Menam, ist 13,330 Ihm. groß und zählt 3 Mill. E. Die Hauptstadt Bankok enthält 400,000 E. — 4. Anam ist der östliche, wenig bekannte Theil Hinterindiens. Die Hauptprovinzen sind: Tonkin, mit der Stadt Kcscho. Cochin China, an der Ostküste, mit der Hauptstadt H u e. Cambodscha, in Sw., mit den Städten Cambodscha und Saig an. — 5. Malakka ist waldreich, voll wilder Thiere, reich an Gold und Zinn. Die Stadt Malakka gehört den Engländern. Außerdem besitzen die Engländer das Küstenland Arr a ka n am Bengalischen Meerbusen mit der Stadt gl. N., und die Westküste von Siam, Tenasserim, mit den Städten Martaba n und Tenasserim. 6. Die Hinteriudischeu Inseln sind in ihrer Bodenbeschnffenheit, ihrem Klima und ihren Erzeugnisten

5. Leitfaden zu einem methodischen Unterricht in der Geographie für Bürgerschulen - S. 150

1850 - Helmstedt : Fleckeisen
150 Dritter Kursus. ist heiß und ungesund, erzeugt jedoch feine Produkte, na- mentlich Gewürznelken, Muskatnüsse und Muskatblüthen. — 7. Die Sulu-Inseln liegen nordöstl. von Borneo und werden von Malayen bewohnt. — 8. Die Philip- pinen gehören zum Theil den Spaniern. Sie sind im Innern sehr gebirgig, an den Küsten flach, haben ein Kli- ma wie Vorderindien, reiche Bewässerung und deshalb eine eben so reiche Produktion, auch viel Gold. Auf Lu- zon liegt die Stadt Manilla (spr. Manilja). Till. China. Vergl. Seite 42, § 2, Zlbschn. 2. 1. Daö Chinesische Reich begreift mit seinen tribut- pflichtigen Landern fast das ganze Hochland von Hinter- Asien in sich, also etwa ein Drittel (266,400 mm.) von Asien. Es ist ringsum von mächtigen Gebirgen umgeben und wird auch im Innern zum Theil von ausgedehnten Ketten durchzogen, a. Der Südrand wird durch den Himalaya gebildet, der sich vom Durchbruch de6 Indus bis zu dem des Brahmaputra 370 M. lang hinzieht. Sein Südfuß ruht auf dem Tieflande Vorderindiens; den Uebergang zwischen beiden bildet ein waldbedecktes, von Sümpfen unterbrochenes Hügelland, Tarai genannt. Hin- ter demselben steigt das Alpenland in mehreren dicht an einander liegenden Ketten terrassenartig auf, so daß die nördlichste Kette die höchste ist und eigentlich Him-ckaya heißt. Der Nordfall derselben ist unbedeutend, da das weite Tafelland Tibets schon sehr hoch liegt. Die mittlere Kammhöhe der höchsten Ketten beträgt 14,700', ist also dem höchsten Gipfel Europas, dem Mont Blanc, gleich. Die Schneegrenze liegt an der Südseite 11,700', an der Nordseite wegen der wärmeftrahlenden Eigenschaften der Plateaur 15,860' über dem Meere. Daher sind die Gi- pfel der höchsten Ketten des Alpenlandes, von denen keiner unter 20,000' hoch ist, beständig mit Eis- und Schnee- massen dedeckt. Die drei höchsten derselben sind: der Dha- walagiri, 26,300', der Tschamalari, 26,260', und der Nanda-Dewi, 24,160'. — b. Der Oftrand, von der Kniebeugung des Jangthekiang bis zum Durchbruch des Amure, mißt 450 Meilen. Er wird durch den Hoang- Ho in ein nördliches und südliches Gebirgs - System ge-

6. Leitfaden zu einem methodischen Unterricht in der Geographie für Bürgerschulen - S. 168

1850 - Helmstedt : Fleckeisen
168 Dritter Kursus. §. 3. Die Dänischen Besitzungen. Sie befinden sich auf der Südspitze von Grönland und haben nur durch den Handel mit den Produkten des Fischfangs, mit Pelzwerk und Federn von Seevögeln ei- nigen Werth. tz. 4 Die Bereinigten Staaten. 1. Die Vereinigten Staaten grenzen im N. an die Britischen Besitzungen, im S. an den Golf von Meriko, im W.^ an Meriko und den großen Ocean, im O. an den atlantischen. Sie enthalten jetzt über 120,000 lüm. und 18 Mill. E. Der größere mittlere Theil des Gebietes besteht aus den Savannen des Missisippj. Der weftl. Theil dieser Ebene ist theils sandig und kahl, theils mit Nohrwiesen bedeckt, wenig angebaut, der öftl. dagegen fruchtbar und bebaut, zum Theil mit Waldungen und Grasfluren bedeckt. Der südl. Theil enthalt heiße, unge- sunde Sumpf- und Marschländer. Der O. der Vereinig- ten Staaten wird von den Alleghanies erfüllt, die aus vielen Parallelketten, welche breite Längsthäler ein- schließen, bestehen. Der Westabhang derselben ist ungemein fruchtbar und reich an Steinkohlen und Salz. Der östl. Küstenstrich ist im N. rauh und hügelig, im S. sandig und morastig, weiter landein fruchtbar, heiß und ungesund. Hier herrscht das gelbe Fieber. Der W. der Vereinigten Staaten enthält das Felsengebirge, indem sich schnee- bedeckte Gipiel von 9600' bis 11,200' befinden. 2. Das Klima ist im Ganzen gemäßigt, in den großen Ebenen am mildesten, im S. fast tropisch, im N. rauher. Auf der Oftseite des Landes ist es kälter als in Europa unter gleicher Breite. Die jährliche Regenmenge ist bedeutend stärker als in Europa. 3. Die Vereinigten Staaten sind reich an allen Me- tallen. Die Pflanzenwelt ist sehr mannigfaltig und kraft- voll. Das Thierreich besitzt außer den von den Europäern eingeführten Hausthieren eine große Anzahl wilder Thiere, darunter den Bison, das Elenthier, Antilopen, Wasch- bäre, den Jaguar, die Klapperschlange u. a. An den größern Flüssen findet man fossile Knochen von riesenhaf- ten, nicht mehr auf der Erde vorhandenen Thieren. 4. Die Bevölkerung besteht ans der kaukasischen, äthiopischen und amerikanischen Menschenraee. Der kau- kasische Stamm ist der eingewanderte, aber herrschende,

7. Leitfaden zu einem methodischen Unterricht in der Geographie für Bürgerschulen - S. 171

1850 - Helmstedt : Fleckeisen
Amerika. — Mexikanische Freistaaten. 171 von O. nach W. von einer Reihe von Schneebergen und brennenden Vulkanen durchzogen, von denen der Pik von Orizaba 16,300' erreicht. Die Abhänge sind zu beiden Seiten terrassenartig. Auf dem Plateau von Gua- naruato, unter 21° n. Br., wo sich die reichsten Sil- berbergwerke der Welt befinden, theilt sich die sehr breite Scheitelfläche in drei Zweige. Die Centralkette ist davon die bedeutendste und schließt mit der östlichen, die vom Rio del Norte durchbrochen wird, die steppenartige Hochebene von Neu-Meriko ein. Die westl. Kette, die Cordille- ren von Sonora, endet an den Ufern des Gila, unter 330 n. Br. Californien wird von den bis zur Halbinsel Alaschka hinaufreichenden Westcordilleren Nordame- rikas erfüllt. 2. Die Lage von Meriko und seine eigenthümliche geologische Beschaffenheit bewirken, daß es alle nur erdenk- lichen Klimaabänderungen besitzt. In dem Theile, welcher der heißen Zone angehört, haben die beiden Küstenterras- sen die Hitze der Tropen und erzeugen daher auch tropi- sche Gewächse, wie Zuckerrohr, Indigo, Baumwolle und Pisang im Ueberfluß. An den Abhängen der Cordilleren, besonders auf einer Höhe von 3900 bis 5000', herrscht fortwährend sanfte Frühlingsmilde, die herrliches Obst er- zeugt. Die 7 bis 8000' hoch liegenden Bergplatten und Gebirgsgegenden besitzen ein ziemlich kaltes Klima. In den Ländern Mexikos, welche in der gemäßigten Zone, zwischen 30" bis 320 n. Br., liegen, herrscht große Un- gleichheit in der Temperatur der Jahreszeiten. Auf eine Sommerhitze, wie man sie in Neapel und Sicilien antrifft, folgt eine Winterkälte Deutschlands fast ohne bemerkbaren Uebergang. Die Tropengegend hat nur zwei Jahreszeiten, die nasse und die trockne. Auf der Hochebene beginnt die Regenzeit gewöhnlich Ende Mai, auf den Küsten 2 bis 3 Wochen früher. Ungeachtet des Reaens, hat das Innere vön Meriko eine Anzahl großer Gebirgsebenen, welche arm an Pflanzen, sandig und unfruchtbar sind. _ 3. Die große Verschiedenheit des Klimas erzeugt ge- wissermaßen drei verschiedene Floren. Die tropischen Land- striche bis zu einer absoluten Höhe von 5000' können als das Reich der Fackeldisteln (Cactus) und Pfefferartigen bezeichnet werden. Angebaut werden hier Mais, Moor- hir>e, Maniok, Namöwurzel, Bataten, Arakacha und Pfeil-

8. Leitfaden zu einem methodischen Unterricht in der Geographie für Bürgerschulen - S. 173

1850 - Helmstedt : Fleckeisen
Amerika. — Vrrcimgte Staaten von Mittelamerika. 173 der niedrigen, fruchtbaren Mosquito - Küste abfällt. Die Gruppe von Guatemala reicht bis zur Landzunge von Tehuantepec. Sie bildet ein zusammenhängendes Hoch- land , bestehend aus Bergketten und Hochebenen. Die Küsten der Halbinsel Uukatan bilden weite, flache Ebenen. Fast in der ganzen Länge Mittelamerikas erheben sich da, wo die Ebene der- Südsee an das Bergland stößt, vor der Bergkette und getrennt von ihr eine Reihe von Vulka- nen als isolirte Kegel, welche 12,000' und darüber er- reichen — Das ganze Land ist durch zahlreiche Flüsse gut bewässert. 2. Mittelamerika gehört der heißen Zone an, hat da- her in den Küstenebenen und niedrigen Bergreaionen eine tropische Hitze, die jedoch durch die Nähe des Meeres und die Seewinde etwas abgekühlt wird. Auf den höheren Plateaur ist die Luft höchst angenehm. Der Regen ist stärker als in Europa. Z. Der Boden ist außerordentlich fruchtbar, der Pflan- zenwuchs daher üppig. Die Flora gehört zum Reiche der Cactus und Pfefferartigen. Die Wälder sind schön und enthalten eine große Mannigfaltigkeit vortrefflicher Holz- arten. Angebaut wird der Mais, der unter den Nah- rungsmitteln die erste Stelle einnimmt, der Pisang, die Banane, die Maniok-Wurzel, Uucca, die Kartoffel, Ba- tate, Dohnen, Linsen, Reis, auf den höher gelegenen Strichen Weizen und andere Europäische Getreidearen. Ohne Pflege wachsen Ananas, Orangen, Kokos, Limo- nien. Citronen und andere geschätzte Gewächse. Handels- gewächse sind: Indigo, Vanille, Cacao, Kaffee, Zucker- rohr und Baumwollenstauden. 4. Die Bevölkerung (1j- Milk.) ist wie in Me- xiko; aber es herrscht hier mehr Fleiß, mehr Bildung, und die Sitten sind milder. Auch wird hier für Volksunter- richt gesorgt. Die Ureinwohner bilden einen ehrenwerthen Theil der Bevölkerung. 5. Gegenwärtig liegen auf dieser Landzunge 6 Frei- staaten: Eosta- Rica, Nicaragua, Honduras, San Sal- vador, Guatemala und Uukatan; dazu kommt noch die zur Republik von Neu-Granada gehörige Provinz El Jftmo, die beiden Mexikanischen Staaten Chiapa und Ta- basco, die Englische Kolonie Honduras und das Land der Mosquitos.

9. Leitfaden zu einem methodischen Unterricht in der Geographie für Bürgerschulen - S. 176

1850 - Helmstedt : Fleckeisen
176 Dritter Kursus. spaltet sich die Hauptkette in drei schwächere Zweige, welche zusammen den Namen der Cordilleren von Neu Gra- nada führen. Der öftl. Zug setzt sich in der anfänglichen Richtung nach No. noch weiter fort, umgiebt gabelförmig den See und Golf von Maracaibo und tritt sogar von der Küste von Eumana auf die Insel Trinidad über. Der westliche Zweig wird allmählig immer niedriger und hört auf, ohne die Landenge von Panama zu erreichen; eine Verbindung der Cordilleren Süd- und Nordamerikas findet daher nicht statt. Zwischen dem Orinoco und dem untern Amazonen- strome breitet sich das Hochland von Guyana aus. Cs ist eine unregelmäßige Zusammenhäusung von Gebir- gen, die durch Ebenen und Savannen von einander ge- trennt sind. Die nördlichsten Ketten sind kaum 2000' hoch, auf der südlichsten erhebt sich der 7800' hohe Duida und der vielleicht 10,000' hohe Maraguaca. 2. Auf dem beschriebenen Flächenraume liegen fol- gende Staaten: Patagonien, Chile, Bolivia, Peru, Ecua- dor, Neugranada, Venezuela und Guyana. a. Patagonien und Fcuerland. Patagonien bildet mit dem dazu gehörigen Feuerlande und andern kleinern Inseln die Südspitze von Amerika. Es ist 20,000 lmm. groß, im W. gebirgig, im O. flach und in weiter Ausdehnung sandiges, unfruchtbares Step- penland, mit zahlreichen Salzseen und salzigen Steppen- flüssen. Die Temperatur ist im Ganzen niedrig, auf Feuerland und den südlich davon liegenden Inseln jedoch so mild, daß die Bewohner nackt gehen und der Pflanzen- wuchs in der Zeit, die unserm Povember entspricht, ein üppiges Ansehen hat. Die Westküste wird wegen des vor- herrschenden Nordwestwindeö fortwährend reichlich durch Re- gen getränkt, während das Tiefland aus demselben Grunde immer außerordentlicher Dürre und Trockenheit ausgesetzt ist. Der westl. Abhang der Patagonischen Anden ist vaher dicht bewaldet, Kap Horn und die Staaten - Inseln fast nur mit immergrünen Pflanzen bedeckt, während das Step- penland fast ohne Gewächse ist. Das Thierreich ist nur unvollständig bekannt. Von Säugethieren kommen auf dem festen Lande vor: Tapire, Cuguare, Gürtelthiere, Hirsche, verwilderte Pferde und Hunde Europästcher Ab- kunft; von Vögeln: mancherlei Raubvögel, der Nandu,

10. Leitfaden zu einem methodischen Unterricht in der Geographie für Bürgerschulen - S. 178

1850 - Helmstedt : Fleckeisen
178 > Dritter Kursus. .. und umfaßt die sandige, regen- und wasserarme Küste. Die gemäßigte Region liegt zwischen 1800' und 6600', begreift die.schattigen, quellenreichen Berghänge in sich und hat frische, gesunde Frühlingslust mit stels blühenden Feldern. Die kalte Region umfaßt die Anden, zwischen 0600'.und 14,768' Höhe, und zerfällt wieder in drei Re- gionen, von denen die untere, bis zu 9600'. reichende, noch heitern Himmel und fruchtbaren Boden hat, der auf der Oftseite in den Thälern ungeheure Urwälder trägt, die mittlere und obere jedoch , höchst öde, zum Theid mit Schnee bedeckte Gegesiden enthält. Dennoch hat die mitt- lere kalte Region des Bergbaues halber bedeutende Städte. Das Pflanzenreich entspricht diesen Kliniaregionen. Die heiße Region ist mit immergrünen Sträuchern und Bäu- men angesüllt, mit Palmen und Pisanggewächlen, hät aber weder grüne Wiesendecken, noch zarte, kraukartige Ge- wächse. Die gemäßigte Region zeichnet sich aus durch baumartige Farrenkräuter und Cinchonaeeen (Kaffee,, Kopf- beere, Elsinabäume u a.) In ihr und der heißen Region werden die tropischen Kulturgewächse angebaut, als: Pi- sang, Cacao, Codos-/Pqlmei, Kaffee, Zuckerrohr, Indigo, Baumwolle und Mais. In der untern, kalten Region gedeihen die Europäischen Getreidearten recht gut, m der Mittlern kommen nur niedrige Sträucher fort, und die. obere ist fürchterlich öde. — Das Thierreich ist nicht.wesentlich von dem Ehiles unterschieden. — Bolivia bildet seit 1pa) einen unabhängigen Staat. \ ; Die bedeutenden, Steidte sind: Csiuquisaka (tschuki), 20,000 E., liegt 1-1,70«)' hoch, Potosi, 20,000 E., liegt 12,500' hoch, hat berühmte Silbcrgruben. La Paz (paß), Ä)M10 E., Goldwascherei. er. Per u. ,. Die Republik Peru wird im W. vom Ocean, im N. von Ecuador, im O. von Brasilien und Bolivia begrenzt, ist 18,580 rum. groß und hat 600,000 E., die dem groß- ßem Theile nach Indianer sind. Bodenbescha.ffenheit, Klima und Produkte sind wie in Bolivia. — Peru erklärte sich 1821 für unabhängig. Die bedeutendcrn Städte sind: Tru rillo, 8000 E., Hafen. Tarm a, 5000 E,, reiche Silbergruben. Li ma, 70,(100 E., Hauphst. Arequipa, 30,000 E., liegt 7000' hoch. C u zc o, 20,000 E., alter Sitz des Inkas. Gu am a nga, 20,000 E. G-u an ca Be- ll ca, 8000 E., Gold -, Silber- und Queeksilvergruben. — -Die großen, höchst fruchtbaren Pampas im Nordosten sind noch völliges Jndianerland.
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