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1. Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs - S. 111

1910 - Leutkirch : Bernklau
111 Ausgangspunkte der Neckardampfschiffahrt ist nach Stuttgart die erste Industrie- und Handelsstadt des Landes. Sie hat Papier-, Kon- serven-, Maschinen- und Metallwarenfabriken. Neckarsulm besttzt eine große Fahrradfabrik und eine Schiffswerft. 2. Die Landschaft links vom Neckar. Zwischen dem Ostrande des Schwarzwaldes und dem Neckar liegt eine Landschaft, die sich von Süden nach Norden hinzieht. Sie ist anfänglich recht schmal und einförmig, wird aber immer breiter und abwechslungsreicher. Ebenen und Hügel wechseln miteinander ab. Die Ebenen sind durchfurcht von tiefen Tälern, und das Hügel- land ist durch Büche und Flüßchen in zahlreiche Rücken und Kuppen zerschnitten. Die Landschaft gliedert sich in folgende Ebenen: die B a a r, das Obere Gäu, das Untere Gäu, die Ludwigs- burger Ebene, die Filder und das Zabergüu. Die ein- zelnen Teile des Hügellandes sind: der S ch ö n b u ch, die Stutt- garter und die Solitüder Berge, der Stromberg mit dem Michaelsberg und der Heuchelberg. Klima und Erzeugnisse. Das Klima ist verschieden. Ziemlich rauh ist es in der Baar und auf der Ebene zwischen Rottweil und Horb. Milder wird es im Obern und Untern Gäu, auf den Fildern und der Ludwigsburger Ebene, am mildesten im Enztal und im Zabergüu. Die Ebenen bestehen mit Ausnahme der Filder aus Muschelkalk, so genannt wegen der Seemuscheln, die in ihm ver- steinert sind. Der dem Muschelkalk aufgelagerte Lehm hat sich mit dem verwitterten Kalk zu einem fruchtbaren Boden verbunden; da- her sind die Ebenen reich an ergiebigem Ackerland. Getreide, Hopfen, Zuckerrüben und Obst gedeihen gleich gut. Namentlich erzeugen das Obere Gäu und noch mehr das Untere Gäu sehr viel Getreide, daneben Hopfen und Zuckerrüben. Wegen' seines Getreidereichtums nennt man das Untere Gäu auch das Strohgäu. Ebenso getreidereich ist die Filder, von der das weltbekannte Filderkraut kommt. Ein Haupt- erzeugnis der Ludwigsburger Ebene, aus deren Mitte der Asperg hervorragt, ist die Zichorie. Im Zabergüu wächst vortrefflicher Wein, viel Obst und Tabak. Das Hügelland, das aus Keuper besteht, trügt auf seinen Höhen zusammenhängende Wälder. Herrlich ist besonders die Waldes- pracht des Schönbuchs. Die Hänge des Hügellandes sind mit schönen Obstwäldern und Weinbergen und seine Täler mit saftigen Wiesen geschmückt. Der Keupersandstein, ein geschätzter Bau- und Werkstein, wird in vielen Brüchen abgebaut.

2. Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs - S. 125

1910 - Leutkirch : Bernklau
125 üppigen Graswuchs. Die Viehzucht ist darum die Hauptbeschäftigung der Bewohner. Drunten an der Donau wird das Klima milder und die Fruchtbarkeit größer. Die größte Fruchtbarkeit zeigt die Niede- rung zwischen Regensburg und Passau. Hier ist die Kornkammer und zwischen Freisiug und Ingolstadt der Hopfengarten Bayerns. Siedlungen. Das Alpenvorland ist nur schwach besiedelt. Die bedeutendsten Städte sind Augsburg (100 000 Einwohner), eine alte, reiche Handelsstadt mit lebhafter Industrie, und München (550000 Einwohner), Bayerns Hauptstadt. München ist die höchst gelegene deutsche Residenz und eine hervorragende Pflege- stätte der Kunst und des Kunstgewerbes. Auch Münchens Handel und Industrie sind bedeutend. Weltberühmt sind die Münchner Biere. Passau ist der Stapel- platz für die Erzeugnisse des Bayrischen Waldes. 3. Die Oberpfälzische Hochebene und ihre Randgebirge. Die Oberpfalz. Nördlich von der Donau zwischen dem Böhmisch- Bayrischen Waldgebirge, dem Fichtelgebirge und dem Fränkischen Jura liegt die kleine, wellenförmige Oberpfülzische Hochebene. Sie wird von der Naab und dem Regen bewässert. Die Gegend an der untern Naab und an der Donau ist sehr fruchtbar. Im Norden dagegen werden die Bodenverhältnisse ungünstiger. Einen Teil des Geländes nennt man bezeichnenderweise die Stein- oder Kartoffel- pfalz. Die Hauptorte in der dünn besiedelten Oberpfalz sind Regens- burg mit herrlichem gotischen Dom und Amb erg mit Gewehrfabriken. Randgebirge. Am Ostrand der Oberpfalz zieht ans der Grenze zwischen Böhmen und Bayern das Böhmisch-Bayrische Wald- gebirge vom Fichtelgebirge zur Donau. Es verdient seinen Namen; denn auf ihm finden sich neben ausgedehnten Mooren noch große Strecken Urwald. Die spärliche Bevölkerung beschäftigt sich vor- wiegend mit der Verarbeitung des Holzes oder ist in Glashütten tätig. Das Fichtelgebirge im Norden der Oberpfalz ist mit großen Fichtenwäldern bedeckt, die ihm im Verein mit den sumpfigen Hoch- flächen ein düsteres Aussehen geben. Es ist verhältnismäßig gut bevölkert. Die meisten Bewohner leben von der Holzwarenindustrie, dem Flachsbau sowie der Leinwandweberei. Der Fränkische Jura ist die Fortsetzung der Schwäbischen Alb. Er ist niedriger und durchschnittlich fruchtbarer als diese, teilt aber mit ihr den Reichtum an Höhlen und die Wasserarmut. 4. Das Fränkische Stufenland. (Das Gebiet des obern und mittlern Mains.) Lage. Das Fränkische Stufenland liegt zu beiden Seiten des Mains und ist von dem Fränkischen Jura, dem Franken-

3. Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs - S. 139

1910 - Leutkirch : Bernklau
139 Burger Heide. Großenteils besteht er aus sandigen, mit Heidekraut, Wacholderstränchern und Kieferwalduugen bedeckten Flachen. Nörd- lich von ihm breitet sich die Tieflands mulde, eine weite Ebene, ans, die das Gebiet der untern Elbe, der Oder, der Weichsel sowie des Pregels und der Memel umfaßt. Manche Strecke ist Sumpfland. Dieses hatte früher eine noch größere Ausdehnung. Durch Entwässerung wurde teilweise das Oder-, Netze- und Warthesnmpfland zu wahren Frnchtgärten nmgeschaffen. Der Nördliche Landrücken säumt im Norden das Tiefland ein. Er heißt auch Baltischer Landrücken, weil er sich am Gestade der Ostsee oder des Baltischen Meeres hinzieht. Seenplatte wird er genannt wegen der zahlreichen Seen, die ihn bedecken. Der Boden ist vielfach sandig und mit ausgedehnten Kiefer- wäldern bestockt. Der Nordabhang des Baltischen Landrückens hat fetten Lehm- und Tonboden; er ist darum fruchtbar und gut angebaut. Längs der Ostseeküste ziehen sich 3—30 m hohe Dünen (Sandhügel) hin. Sie sind teilweise mit Strandhaber, Grasurtb Kiefern bepflanzt. Die Ostsee ist ein Binnenmeer und mit der Nordsee durch den Sund, den Großen und Kleinen Belt und den Kaiser- Wilhelm-Kanal verbunden. Dieser kürzt die Fahrzeit der Dampfer von der Ost- zur Nordsee um 30 Stunden ab und erspart den Schiffen den gefährlichen Weg um Jütland. Er verdoppelt den Wert unserer Kriegsflotte. Der Salzgehalt der Ostsee ist gering; auch Ebbe und Flut sind in ihr kaum wahrnehmbar. Eigentümlich sind ihr die Nehrungen (langgestreckte Landzungen), die je ein Haff von der Ostsee abschnüren. Die bekanntesten Haffe (Strand- seen) sind das Stettiner, das Frische und das K u r i s ch e Haff. In der Ostsee und zwar vor der Odermündung liegen die Inseln Usedom und Woll in. Nördlich von Usedom liegt die Insel Rügen. Sie ist die schönste deutsche Insel. Klima und Erzeugnisse. In Ostdeutschland tritt der Wechsel der Jahreszeiten plötzlich ein. Es herrscht ein ausgesprochenes Landklima mit hoher Sommerhitze und großer Winterkülte. Deutschlands Osten ist das Land der Großgrundbesitzer. Der Ackerbau herrscht vor. Das Haupt- getreide ist der Roggen. Auch Weizen und Zuckerrüben werden auf weiten Strecken mit Erfolg angebaut. Der Holzreichtum ist bedeutend. Sorgfältig wird in einigen Bezirken die Rindviehzucht betrieben, so am untern Pregel, an der untern Weichsel, an der untern Oder und in Schleswig-Holstein. Auch die Pferdezucht ist in diesen Gegenden hervorragend. In den weiten Heidestrichen blüht die Schafzucht. Wertvolle Mineralien sind außer Torf und Bernstein nicht vorhanden. Namentlich fehlt die wichtige Steinkohle. Deshalb ist die Industrie

4. Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs - S. 188

1910 - Leutkirch : Bernklau
188 Meeresströmung regenarm, in der Mitte sogar regenlos und darum Wüste. Auch die Hochfläche leidet unter Regenmangel. Die Ostseite der Anden dagegen erhält viele Niederschläge, weshalb sie dicht bewaldet ist. Die Urwaldgebiete sind die Heimat desfieberrindenbaums und des Kakao- strauches. Auch unsere Kartoffel hat in den Anden ihre Heimat. Das wichtigste Tier der Anden ist das Lama, gleich wertvoll als Nutz- wie als Lasttier. In den Lüften kreist der K o nd or, der König der Vogel- welt. Sehr reich sind die Anden an Gold, Silber, Kupfer und be- sonders an Salpeter. Am Andengebiet haben folgende Staaten Anteil: Kolnmbia mit der Hauptstadt Bogota; Ekuador mit Quito; Peru mit Lima; Bolivia mit L a Paz; Ehile mit S a u t i a g o. Chile liefert uns viel Salpeter und Kupfer. Das Tiefland des La Plata ist zwischen die Anden und das Brasilianische Hochland eingesenkt. Auf letzterem entspringen drei Ströme, die nach ihrer Ver- einigung den gemeinsamen Namen L a P l a t a führen. Einen großen Teil des Tief- landes nehmen die Pampas ein, völlig stein- und baumlose Grasflächen, auf denen Millionen von halbwilden Rindern und Pferden weiden. Die Erzeugnisse dieser ausgedehnten Viehzucht, Fleisch, Fleischextrakt, Wolle und Häute, sind ge- suchte Handelsartikel. In das La Plata-Tiefland teilen sich die Republiken Argentinien, Uruguay und Paraguay. In Argentinien wurden große Strecken der Grassteppe um- gebrochen und in Ackerland verwandelt. Der Ertrag an Weizen ist so groß, daß Argentinien zu den hervorragendsten Getreideländer,: gehört. Die reichen Er- zeugnisse der Viehzucht und des Ackerbaus werden von Buenos-Aires (über 1 Million Einlvohner) nach Europa ausgeführt. Das Hochland von Brasilien. Nördlich von den Pampas erhebt sich das savannenreiche Hochland von Brasilien, dessen Urwald Strecke um Strecke abgeholzt tvird, um Kulturland zu gewinnen. In den Pflanzungen werden Tabak, Zucker- rohr, Kakao und Baumwolle, besonders aber Kaffee angebaut. Brasilien ist das erste Kaffeeland der Erde. Das Brasilianische Hochland liefert auch viel Gold und Diamanten und besitzt unermeßliche Eisenlager, die nur der Ausbeute harren, um Brasilien zum ersten Eisenlande der Erde zu machen. Im Norden fällt das Hochland zum Tiefland des Amazonenstromes ab. Der Amazonas ist der wasserreichste Strom der Erde. An seinen Ufern breitet sich ein Tiefland aus, das mit einem dichten Urwald von 100 m hohen Palmen, gewaltigen Farn- und Lorbeerbäumen bedeckt ist. Schlingpflanzen machen den Urwald unzugänglich. Nur ans den Flüssen kann man ins Innere eindringen, wo Wickelschwanzafsen, Fledermäuse, farbenprächtige Kolibris und Papageien die Baumkronen beleben, Pumas, Jaguare, Alligatoren, Riesen- und Klapperschlangen hausen und große Insekten umherschwirren. Die Riesentiere Asiens und Afrikas, wie Elefant und Nashorn, fehlen. Das Hochland von Brasilien und das Tiefland des Amazonenstroms bilden zusammen die Vereinigten Staaten von Brasilien, deren Hauptstadt R i o d e Janeiro (800 000 Einwohner) ist.

5. Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs - S. 148

1910 - Leutkirch : Bernklau
— 148 — Zu den größten Erhebungen der Ostalpen gehört die Ortler- gruppe (3900 in). Nach der Höhe der Alpen unterscheidet man vier Regionen. Die Hügelregion ist mild und fruchtbar. Sie bringt Obst und Wein, an geschützten Stellen auch Südfrüchte hervor. In der Berg- región, die in einer Höhe von 800 m beginnt, verschwinden die Obstpflanzungen allmählich; nur Haber, Gerste und Kartoffeln kommen noch fort. An Stelle des Laubwaldes treten Nadelwaldungen. Die Bergweiden nehmen ihren Anfang. An die Bergregion schließt sich die Alpenregion (von 1200 bis 2600 m) an. Der Wald bleibt zurück; dagegen dehnen sich große grüne Alpenwiesen (Matten) aus, too das Vieh den ganzen Sommer hindurch weidet, behütet von dem Sennen und der Sennerin. Hier ist auch die Heimat der den Alpen eigentümlichen Tiere: des Murmeltiers, des Alpenhasen, des Stein- adlers, des Lämmergeiers, des Steinbocks und der sehr selten ge- wordenen Gemse. Die sonnigen Abhänge sind das Reich des samtnen Edelweißes und der karminrot leuchtenden Alpenrose. In der Schnee- región ist fast alles Pflanzenleben erstorben. Nur da und dort wachsen noch Moose, Flechten und Algen.. Beinahe das ganze Gebiet ist in Schnee und Eis gehüllt. Von den steilen Bergwänden lösen sich nicht selten ungeheure Schneemassen los und gehen als Lawinen zu Tal. Alles, was diesen in den Weg kommt, wird mit fortgerissen und unter furcht- barem Getöse von Abhang zu Abhang hinabgeschleudert. Die Ursache der Lawinenstürze ist gewöhnlich der F ö h n, ein warmer Bergwind. Ein großer Teil des Schnees wandert in Eisform als Gletscher tal- abwärts. (Der Aletschgletscher hat eine Länge von 25 km.) An der Schneegrenze zertaut das Eis, und Gießbüche stürzen rauschend und brausend in die Tiefe. So sind die Gletscher die nie versiegenden Quellen des R h e i n s, der R hone sowie zahlreicher andern Flüsse. Die meisten Alpenflüsse ergießen sich vor ihrem Eintritt in die Ebene in einen See. Die Seen bilden nicht nur einen besondern Schmuck der Alpen, sondern dienen den Flüssen auch als Läuterungs- und Sammlungsbecken. Die wichtigsten am Nordfuße der Alpen ge- legenen Seen sind der Genfer-, Vierwald st ätter-, Zürcher- und der B o d e n s e e. Verkehrswege. Trotz ihrer Höhe sind die Alpen kein unwegsames Gebirge. Sie sind reich an Quertälern und tief eingeschnittenen Pässen und darum auch reich an Verkehrswegen, Saumpfaden, Kunststraßen und Eisenbahnen. Die bedeutendsten Alpenstraßen sind die Straße über den Gotthard und die über den Großen Bernhard. Auf der Paßhöhe des' letztem befindet sich das weltberühmte Hospiz,

6. Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs - S. 154

1910 - Leutkirch : Bernklau
samen Lauf und sind vielfach durch Kanäle miteinander verbunden. Deshalb dienen sie als wichtige Verkehrsstraßen. Klima. Infolge der riesigen Ausdehnung zeigt das Klima Ruß- lands große Gegensätze. Doch herrscht ein ausgeprägtes Landklima vor, weil der Einfluß des Meeres zu gering ist. Auf den kurzen, gewöhnlich sehr heißen Sommer folgt schnell und wenig vermittelt ein äußerst strenger und langer Winter. Samojeden mit Renntieren. Landschaften. Das ungeheuer große Tiefland Rußlmtds zerfällt in die Gebiete der Tundren, der W a l d l a n d s ch a f t, der Schwarzen Erde rmd der Steppe. 1. Die Tundren dehnet: sich an der Küste des Nördlichen Eis- meeres aus. Es sind bamnlose, nur mit Moos und Flechtet: bewachsene Flächen, die 2/3 des Jahres unter Schnee und Eis begraben liegen. Hier leben das Renntier, der Eisfuchs, der Schneehase und an der Küste der Eisbär. Die Bewohner dieses Gebietes, die Samojeden, nähren sich von Jagd und Fischfang. Renntiere uttd Hunde sind ihre einzigen Haustiere. 2. Nach Süden folgt das Waldgebiet Rußlands. Es umfaßt die Hälfte des russischeti Reiches und reicht bis über die Mitte

7. Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs - S. 158

1910 - Leutkirch : Bernklau
158 Landes überwiegen unermeßlich große Waldungen den sonst nutzbar gemachten Boden. Hier gewähren Holzindustrie (schwedische Zündhölzchen) und Holzhandel reichen Gewinn. Im nördlichen Schweden spendet das Renntier den Lappen alles für den Lebens- unterhalt Notwendige. Nord- und Mittelschweden besitzen unerschöpfliche Erzgruben. Die vorzüglichen Eisenerze werden nur zum Teil in Schweden selbst verarbeitet; zu einem großen Teil werden sie besonders nach Deutschland ausgeführt. Die Haupt- stadt des Landes ist Stockholm (300000 Einwohner) am Ausfluß des Mälarsees. Die Bewohner gehören mit Ausnahme der Lappen dem germa- nischen Stamme an. Die Norweger sowohl als auch die Schweden sind stark und kräftig, blauäugig und blond. Sie sind ein fleißiges, biederes, gastfreundliches und gebildetes Volk. Das Königreich Dänemark, Etwa 2%tnal so groß als Württemberg; 3 Millionen Einwohner. Lage. Dänemark trennt die Nordsee von der Ostsee, verbindet aber Deutschland mit Schweden und Norwegen. Es besteht aus dem nördlichen Teil der Halbinsel Jütland und aus einer Insel- gruppe in der Ostsee. 1. Jütland ist an seiner Ostküste ein reich gegliedertes Hügel- land mit fruchtbaren Ackern, fetten Wiesen und herrlichen Buchen- wäldern. Westlich von dem Hügelland dehnen sich große Moor- und Heideflächen aus, die vielfach bis an den Dünensaum der Westküste reichen. Diese ist wegen ihrer Sandbänke mrd Klippen gefürchtet und hafenlos; die Ostküste dagegen ist für die Anlage vorr Häfen geeignet. 2. Die Inseln, wohl der wertvollste Teil des Landes, er- zeugen bei dem milden Klima große Mengerr Getreide, Kartoffeln und Zuckerrüben. Ackerbau und Viehzucht, die mustergültig betrieben werden, bilden neben dem Fischfang die Haupterwerbsquellen der Dünen. Die Industrie ist unbedeutend, umso lebhafter aber der Handel. Der Mittelpunkt des Handels und des Verkehrs, zugleich auch die Hauptstadt des Königreichs ist K o p e u h a g e n (500 000 Eiuwohirer) an der Ostküste der Insel Seeland. 3. Zu Dänemark gehören noch die Färöer Inseln und die Insel Island. Die Färöer Inseln nördlich von Großbritannien sind kleine, felsige und baumlose Eilande, deren Bewohner Schafzucht treiben. Nordwestlich von ihnen am Polarkreis liegt die Insel Island. Sie ist etwa 6mal so groß als Württemberg, zählt aber nur 80 000 Einwohner. Kahle, mit ewigem Schnee und Eis bedeckte, von Vulkanen (Hekla) überragte Hochflächen und mit Lava übergossene Strecken erfüllen fast die ganze Insel. Nur selten trifft man Weiden, kümmerliche Ackerfelder oder Waldstrecken mit verkrüppelten Birken und Tannen. In tiefer liegenden Gegenden finden sich Seen und Moräste, aus denen nicht selten Dämpfe aufsteigen. Heiße Springquellen, Geiser genannt, werfen das dampfende Wasser hoch empor. Die Isländer leben von Schafzucht, Fisch- und Robbenfang und vom Sammeln der Eiderdunen.

8. Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs - S. 168

1910 - Leutkirch : Bernklau
168 herrlichen Landschaft liegt das schöne Florenz am Arno (200 000 Ein- wohner) mit großen Seidenfabriken und Strohhutflechtereien. Die Ebene zu beiden Seiten des untern Tiber ist in der Haupt- sache baumlose, öde Weide, trägt aber die Haupstadt des Königreichs, R o m am Tiber. Rom (500 000 Einwohner), die Residenz des Königs und der Sitz des Papstes, hat viele Sehenswürdigkeiten aus dem Alter- tum und dem Mittelalter. Das herrlichste Gebäude ist die Peterskirche. Neapel mit dem Vesuv. In der Ebene von Neapel entzückt eine südliche Pflanzenwelt: die graugrüne Olive, die dunkle Zypresse und die schirmförmige Pinie. Hier ist das Land, „wo die Zitronen blühn, im dunkeln Laub die Gold- orangen glühn". Mitten aus dieser prächtigen Landschaft ragt der vulkanische Vesuv empor. Seinem furchtbaren Ausbruch i. I. 79 ll. Chr. fielen die blühenden Städte Herkulan um und Pompeji znm Opfer. Der letzte stärkere Ausbruch erfolgte i. I. 1906. Vom Fuße des Vesuvs bis hinab zu dem reizenden Golfe von Neapel dehnt sich Italiens volkreichste Stadt aus, Neapel mit 560 000 Einwohnern. Nordwärts vom Golfe von Neapel bis zur Mündung des Arno zieht an der Küste ein schmaler, sumpfiger Streifen Landes hin, der wegen seiner Fieberluft im Sommer sehr berüchtigt ist. Der Küstenstrich am Meerbusen von Genua dagegen erfreut sich wegen

9. Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs - S. 177

1910 - Leutkirch : Bernklau
177 von drei Erdteilen. Seine Länge beträgt etwa 240 kni und seine Breite 112 km. Am Mittelmeere zieht sich eine schmale Küstenebene hin, die teils mit fruchtbaren Feldern teils mit Weideland bedeckt ist und durch das Karmelgebirge in zwei ungleiche Teile zerlegt wird. Landeinwärts folgt ein zerklüftetes, höhlenreiches Kalkgebirge, das von der Küstenebene aus allmählich ansteigt, gegen das Jordantal aber steil und schnell abfüllt. Der Jordan hat seine Quellen auf dem 2800 m hohen Hermon im Antilibanon. Er durchfließt den fischreichen See Genesareth, auch Galilüisches Meer genannt, und mündet nach einem Laufe von 250 km ins Tote Meer, das fast 400 m tiefer als der Meeresspiegel liegt. Sein Wasser ist so salzig, daß kein lebendes Wesen sich in ihm aufhalten kann. Auch der Strand des Toten Meeres ist meist kahl und öde; nur im Frühjahr umgürtet ihn frisches Grün. Große Fruchtbarkeit zeichnet dagegen das Jordantal aus. Früher war ganz Palästina ein äußerst fruchtbares Land, „das Land, das von Milch und Honig fließt". Nicht nur die Täler und Ebenen brachten die herrlichsten Erzeugnisse hervor, sondern auch der größere Teil der Berge war bis zum Gipfel hin durch An- legung gemauerter Terrassen ertragsfähig gemacht. Heute ist das nicht mehr so. Die Trägheit der Bewohner ist schuld daran, daß an und für sich fruchtbare Gegenden unbebaut daliegen und mit zahllosen Dornen und Disteln bewachsen sind. Die Höhen sind entwaldet, die Bergabhünge von Fruchterde entblößt, die Städte, in denen vor bald 2000 Jahren sich ein so reiches und bedeutungsvolles Leben entfaltete, jetzt meist verfallen. Auch Jerusalem (50 000 Einwohner) hat viel von seinem frühern Glanze eingebüßt. Dennoch bleibt es uns eine ehrwürdige, heilige Stätte. Das größte Heiligtum der Stadt ist die Kirche des Heiligen Grabes, die den Ort der Kreuzigung und das Grab des Erlösers umschließt. Als herrlicher Kuppelbau erstand in jüngster Zeit die Kirche Mariä Heimgang. Der Bauplatz ist ein Geschenk unseres Kaisers, die Kirche selbst ein Werk der Deutschen. Südlich von Jerusalem liegt Bethlehem mit der Geburtskirche unseres Heilandes. Die Hafenstadt Jerusalems ist Jaffa. Kleinasien, die rechteckige Halbinsel zwischen dem Mittelländischen und dem Schwarzen Meere, hat die Größe Deutschlands und besteht vorwiegend aus Hoch- land, das im Norden und Süden von Randgebirgen umgeben ist. So rauh und unwirtlich die Hochflächen sind, so üppig ist der Pflanzenwuchs in den Küstenland- schaften. Vor allem erfreut sich die Westküste einer außerordentlichen Fruchtbarkeit. Hier steht die Olivenkultur in höchster Blüte. Die Niederungen schmücken schöne Reis-, Mais- und Baumwollfelder. Die See- und Handelsstadt Smhrna (200000 Ein- Realieiibuch. ^2¡

10. Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs - S. 180

1910 - Leutkirch : Bernklau
180 die erste Ernte eine zweite, oft noch eine dritte folgt. Von alters her wohnt im Niltal eine dichte, ackerbautreibende Bevölkerung, die früher von den Pharaonen beherrscht wurde. Jetzt steht Ägypten unter tür- kischer Oberhoheit; die Herren des Landes sind aber die Engländer. Die alten Ägypter errichteten großartige Bewässerungsanlagen und erstellten gewaltige Pyramiden und Obelisken. Neuerdings werden Stauwerke angelegt und Kanüle gebaut, um die Anbaufläche zu vergrößeru. Die Niltalbahu bringt die Erzeugnisse des Landes nach der Hafenstadt Alexandria (400 000 Einwohner). Die Hauptstadt ist Kairo (700000 Einwohner) mit einer aus allen Nationen gemischten Bevölkerung. Nubien am mittlern Nil ist das heißeste Gebiet Afrikas und größtenteils Steppe. Zwischen dem Weißen Nil und dem Roten Meere liegt das waldreiche Hochland Habesch oder Abessinien. Der Sudan. Im Süden der Sahara breitet sich zwischen dem Atlantischen Ozean und dem Hochland von Abessinien der Sudan aus, der in einen west- lichen Teil, den Hochsudan, und in einen östlichen Teil, den Flachsudan, zerfällt. Der H o ch s u d a n ist wasserreich und ungemein fruchtbar. Dichte Urwälder ent- falten sich in ihrer ganzen Großartigkeit. In ihnen wachsen Palmen aller Art, Gummibäume und die verschiedensten Farbhölzer. An Kulturpflanzen gedeihen neben Mais und Reis namentlich Baumwolle und Indigo. Der Urwald ist das Reich des Löwen, des Leoparden, des Elefanten, des Schimpansen und des Gorillas. Im gewaltigen Nigerstrom und im Tsadsee tummeln sich Flußpferde und Krokodile. Die großen Ebenen des Flachsudans sind entweder öde Steppen oder endlose Weiden, Savannen genannt, welche von Büffel-, Zebra-, Gazellen-, Antilopen- so- wie zahlreichen Viehherden durchstreift werden. Die Bewohner des Sudans sind die Neger mit schwarzer Hautfarbe, krausen oder wolligen Haaren und wulstigen Lippen; sie wohnen in niedern Hütten. Der Sudan ist zum Teil im Besitz europäischer Staaten. Auch Deutschland hat hier zwei wertvolle Kolonien: Togo und Kamerun. Togo, etwa 472 mal so groß als Württemberg, 1 Million Ein- wohner, liegt an der Sklavenküste in Ober-Guinea und erstreckt sich weit in den Sudan hinein. Die Küste ist flach und wegen der Bran- dung schwer zugänglich. Auf das Dünenland folgt eine 70—120 km breite Ebene, die sanft zum Fuß des Gebirges ansteigt. Hinter dem Gebirge liegt ein Hochland mit ausgedehnten Savannen. Das Klima ist feuchtheiß, für Europäer nicht gesund und in den Küsten- niederungen fiebererregend. In der Küstenebene finden sich weite Haine von Kokos- und Olpalmen, große Maisfelder und prächtige Baumwollpflanzungen. Der Urwald der Gebirge liefert uns Kaut- schuk und edle Holzarten. Die Bewohner, fleißige und friedliebende Neger, treiben auf der Hochfläche Viehzucht; in dem Vorlande obliegen sie dem Ackerbau. Lome ist der Sitz des deutschen Landeshauptmanns.
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