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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 29

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
— 29 — Blütezeit hatte Hitzacker unter dem kunstsinnigen und ge- lehrten Herzog August dem Jüngeren, dem Enkel Ernst des Bekenners, der hier in dem von ihm erbauten Schlosse (Amtshaus) von 1604—36 seinen Wohnsitz nahm. Daneben ließ er ein besonderes Gebäude zu der weltberühmten Bibliothek „Augusta" aufführen, die er auf 80 000 Bände, nach der Übernahme des ererbten Braunschweig aber in Wolfenbüttel auf 180000 Bände brachte. Nicht mit Un- recht ward Hitzacker deshalb als das „deutsche Jthaka" ge- feiert. Aber als August des Jüngeren Sohn die Ämter Hitzacker, Dannenberg, Lüchow und Scharnebeck wieder an die Lüneburger Linie abtrat, um sich ganz seinem Herzog- tum Braunschweig zu widmen, verlor es die Triebkraft seines Wachstums. Doch scheint das Städtchen noch eine Zukunft zu haben als — Kurort. Südwestlich von Hitzacker dehnt sich die 5 200 Iis. große Göhrde aus.*) Sie ist eine herrliche Waldung voll kräftiger Eichen, prachtvoller Buchen und schlanker Tannen. Schon im 16. Jahrh. befand sich darin ein Jagdschloß, in dem sich Herzog Georg Wilhelm von Lüneburg und die Könige Georg I. und Georg Ii. oft und gern aufhielten. Georg I. baute das Schloß um und ließ in einem Zimmer die Bild- niffe aller Lüneburger Regenten von Otto dem Großen an aufstellen. Seitdem verfiel es so sehr, daß es zu Anfang dieses Jahrhunderts abgebrochen werden mußte. Jedoch ließ König Ernst August ein neues Schloß aufführen, das bei größeren Jagden auch viel von dem Kaiser Wilhelm I. be- nutzt ward. Durch die an der Göhrde vorbeisührende Eisenbahn ist das Schloß leicht zu erreichen. Geschichtlich denkwürdig ist die Göhrde durch die Schlacht am 16. Sept. 1813 (Siehe S. 16). 3. Kreis Bleckede. Der Kreis liegt zu beiden Seiten der Elbe. Frucht- bare Marschstriche begleiten diesen Fluß; doch fehlt es nicht an sandigem Geestboden im Süden und nördlich der Krainke. Die Krainke kommt aus der Rögnitz, dem Grenzfluß gegen *) Ein Teil der Göhrde liegt im Kreise Bleckede.

2. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 22

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
— 22 — Teil ein, ungefähr 10 500 qkm. Der Boden besteht aus gelblichem Sand, Lehm, Granit und Steingeröll. Im Norden bildet die Heide einzelne Höhenzüge. Die höchsten Punkte sind der Wilseder Berg (170 m), der Falkenberg (151m), die Osterhöhe (150 m), der Hohe Mechtin (150 m), der Holxerberg (148 m), der Weinberg, die Klötzie und die hart an die Elbe stoßenden Elbberge. Von den Vorsprüngen des Garlsdorser Waldes sieht man nach einer Seite die Türme des 6—8 Stunden entfernten Hamburg, nach der andern die 130 m hohen Züge der Hanstedter Berge, nach der dritten den schlanken Johannisturm und den Kalkberg zu Lüneburg. Die südlichen und westlichen Gebiete sind weitgedehnte Ebenen ohne nennenswerte Erhebungen. Da kann man stundenlang wandern, ohne ein Haus, ein Dorf, einen Baum zu treffen. Nur Heide, trostlose Heide auf dürrem Sande! Und wenn sich in der Ferne wirklich grüne Flächen zeigen, so erweisen sie sich bald als Täuschung. Statt des frischen Rasens ge- wahrt man nur Binfen, Moos, Riedgras und Gagelsträucher, statt des erhofften Quellwassers trübe Lachen. Der Ruf der Lüneburger Heide ist kein guter, obwohl das deutsche Vater- land noch viel traurigere Einöden einschließt. Ehe die Eisenbahnen die Entfernungen zwischen den größeren Handels- städten abkürzten, zogen schwere Fuhrwerke die stillen Straßen. Damals sührten die Heerstraßen von Braunschweig über Gifhorn, Ülzen, Bardowik (Lüneburg) nach Hamburg; von Hannover einerseits über Walsrode und Soltau nach Hamburg, andrerseits über Walsrode und Verden nach Bremen; von Verden über Soltau nach Bardowik (Lüneburg) u. s. w. gerade durch die einförmigsten Gegenden, und die Fuhrleute, denen sich bei der langsamen Fortbewegung des Transports keine Abwechselung bot, machten die Lüneburger Heide durch übertriebene Schilderungen nur noch verrufener. Jedoch kann die Heide das „Land der traurigen Berühmtheit" nur für den sein, der sie aus Büchern kennt, nicht aber für den kundigen Forscher. Tier- und Pflanzenleben. Ein reiches Tierleben wimmelt zu den Füßen des auf- merksamen Beobachters und durchschwirrt die heiße Luft.

3. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 23

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
23 — Spinnen ziehen ihre glänzenden Fäden von Halm zu Halm, schnelle Laufkäfer eilen rastlos dahin; reizende Schmetterlinge, schwirrende Grillen, buntfarbige Libellen, summende Bienen wiegen sich auf den Blütenglöckchen der Sumpfheide und den zartroten Ähren der verachteten Erica. Im Walde schlägt die Nachtigall, singen die Finken, kreischen die Häher und girren die Tauben, eilen Hirsche, Rehe, Hasen, Füchse und Wildschweine durch das niedere Gestrüpp und die angrenzenden Saatfelder. Die Heide ist reich an großen Waldungen. Noch be- decken die 1500 qkm großen Forsten 14 °/0 des ganzen Ge- biets. Die größten Waldungen sind die 5200 Iis. umfassende wildreiche Göhrde, der 6000 Iis, bedeckende Lüß und die bei Gartow liegenden Bernstorffschen Forsten von 9200 ha Größe. Die kleineren Waldungen um Ebstorf, Lüneburg und Garlsdorf sind herrliche Buchenwälder. 5. Erzeugnisse. Das Land Lüneburg ist von der Natur nicht besonders bevorzugt; doch vermag es seine Bewohner hinreichend zu ernähren. Im Laufe dieses Jahrhunderts sind von der rührigen Bevölkerung bedeutende Flächen urbar gemacht worden. Man vergleiche folgende Zusammenstellung: im Jahre 1832 im Jahre 1892 Acker- und Wiesenland 360000 ha 600000 ha Forsten..... 180 000 „ 250000 „ Heide...... 600000 „ 300000 „ Mit der Urbarmachung des Landes schritt die Viehzucht so bedeutend fort, daß in den letzten 50 Jahren eine Zu- nähme von 20000 Pferden, 15000 Rindern und 150 000 Schweinen zu verzeichnen war; nur der Bestand der Schafe verringerte sich infolge der Abschaffung von Heidschnucken und Einführung rheinischer Schafe um 50000. Die in höchster Blüte stehende Bienenzucht weist die stattliche Zahl von über 100000 Bienenstöcken (gegen 75 000 im Jahre 1873) aus Große Summen wirst der Verkauf des fiotaes. ab, das als Grubenholz oder zu Bauzwecken auf der Bahn weit

4. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 40

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
40 noch etwas Gerste, Hafer und Kartoffeln. Die "Wälder weisen nur wenige Baumarten auf. Aneli Kiefer und Birke werden allmählich zwergartig und verschwinden zuletzt ganz. Ausserdem besteht der Pflanzenwuchs vorwiegend aus Flechten und Moosen. b) Der Gürtel der europäischen Getreidearten und nörd- lichen Waldbäume (vom 48° bis zum (38° n. Br). Als Hauptgetreidepflanze wird der Roggen angebaut, da- neben Weizen, Hafer und Gerste. Sehr bedeutend ist der Anbau der Kartoffel. Ausserdem kultiviert man Hanf, Flachs und Hopfen. Der Obstbau kann noch überall betrieben werden; daneben findet sich ein Reichtum an essbaren Waldbeeren. Der Wald, welcher hier an Ausdehnung gewinnt, weist neben Eichen, Buchen und Birken die Nadelhölzer in grosser Zahl auf. c) Der Gürtel des Weinstocks. Er umfasst hauptsäch- lich das weinreiche Frankreich und Österreich-Ungarn Weizen, Wein und edlere Obstsorten sind die Haupt- kulturpflanzen. d) Der Gürtel der immergrünen Laubbäume und Edel- friiehte. Er umfasst die drei grossen südlichen Halbinseln Europas, sowie alle Gestade des Mittelmeeres. An Brotfrüchten werden besonders kultiviert: Mais, Weisen, Reis und Hirse; an Südfrüchten: Citronen, Pomeranzen, Apfelsinen: an Obstsorten: Aprikosen, Pfirsiche, Mandeln, Feigen etc., ferner Oliven, Wein und zahlreiche Gemüsearten. Der Maulbeerbaum er- möglicht hier die Seidenzucht; die Korkeiche liefert in ihrer Borke den Kork; der Lorbeerbaum wird wegen seiner Blätter angebaut. Von tropischen Gewächsen er- scheinen ganz im Süden die Baumwollenstaude, das Zuckerrohr und die Dattelpalme. § (55. Die Tierwelt Europas ist am hervorragendsten in dem starken Bestand nutzbarer Haustiere, mit deren Zucht sich vorzugsweise die Bewohner Mitteleuropas befassen, im Süden überwiegen Esel, Maultiere und Büffel, in Mittel-

5. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 53

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
53 führt das Gebirge den Namen „rauhe Alb1'. Wegen der Rauheit des Klimas und der Dürftigkeit des Bodens ist der breite Rücken des Gebirges nur spär- lich bewohnt. Einen freundlichen Gegensatz hierzu bilden die fruchtbaren Querthäler, welche von N.w. her in das Gebirge einschneiden. Hier sind die Ab- hänge mit Buchenwaldungen bedeckt, und in den Thälern gedeihen Obst und Getreide. Die reichen Eisenlager am Nordabhange des Gebirges begründeten schon frühe eine sehr entwickelte Industrie in Göppingen, Aalen, Esslingen etc. Der nördlichen Böschungslinie ist eine Reihe von Kegel- bergen vorgelagert, unter denen der Hohenzollcm und der Hohenstaufen die bekanntesten sind. !)) Der Frankenwald zieht sich als ein einförmiges, be- waldetes Plateau vom Fichtelgebirge in nordwestlicher Richtung bis zu den Quellen der Werra hin. Er besteht aus dunkelfarbigem Schiefergestein, welches in grossen Schieferbrüchen abgebaut und zu Dachsteinen, Schiefer- tafeln und Wetzsteinen verarbeitet wird. Die Wälder liefern Holz zu Haus- und Küchengerät und allerlei Spielwaren, durch deren Herstellung Sonneberg am S.w. Abhänge des Frankenwaldes bekannt geworden ist. 10) Der Thüringerwald, die nordwestliche Fortsetzung des Frankenwaldes bietet in landschaftlicher Beziehung reiche Abwechselung. Seine lieblichen Thäler, frischen Wiesenmatten, herrlichen Waldbestände und gefeierten Aussichten machen ihn zu dem anmutigsten unter allen deutschen Mittelgebirgen. Die wichtigste Er- werbsquelle der dichten Bevölkerung bildet neben dem Ackerbau eine sehr mannigfaltige Industrie (Eisen-, Glas-, Porzellanverarbeitung etc.). In den Sommer- monaten bietet auch der starke Fremdenverkehr eine namhafte Einnahmequelle. Am nordwestlichen Ende des Gebirges erhebt sich bei Eisenach die vielbesuchte Wartburg. — Zwischen dem Thüringerwalde und dem Harz breitet sich das fruchtbare

6. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 101

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
101 entspringen die meisten der Ivüste oder dem 1 ogosee zuströmenden Wasserläufe. Zwischen den einzelnen Bergzügen öffnen sich breite Thalmulden, die Berghänge sind mit prächtigem Urwald bedeckt. Die Hochebene lehnt sich an den sanftgeneigten Nord- westabhang des Gebirges. Sie ist wellige Grassavanne mit spärlichem Baumwuchs, die zum Volta abwässert. Das Klima des Togogebietes ist ein tropisches, im Innern gesunder als an der Küste, wo das Tropenfieber zahlreiche Opfer fordert. Die Tier- und Pflanzenwelt ist dem Klima ent- sprechend ebenfalls eine tropische und zeigt im allge- meinen dieselben Formen und Arten, wie sie Ober- und Niederguinea eigen sind. An wildlebenden Tieren kommen im Berglande Ele- fanten, Löwen, Leoparden, Hyänen, Antilopen, Büffel, Affen etc. vor. Die Waldbestände zeigen zahlreiche Palmenarten, darunter die wertvolle Olpalme, prächtiges Ebenholz, wildwachsende Kaffeebäume, Kautschuk- Lianen etc. Vielfach in den Ortschaften kommt der Affenbrotbaum (Baobab) vor. An der Küste sind von deutschen Firmen Plantagen angelegt, in denen haupt- sächlich Kaffee, Kokospalmen und Kautschukbäume an- gepflanzt werden. Auch die Versuche mit Baumwolle haben ein befriedigendes Ergebnis gehabt. Die Bewohner Togos, deren Zahl man auf 2 Mill, schätzt, sind Sudanneger. Die Küstenstämme, dem Evhe- sprachstamme angehörend, sind kräftig, geistig gut beanlagt und friedliebend. Sie sind fleissige Ackerbauer und geschickte Handwerker. Daneben besitzen sie viel Handelssinn und vermitteln den Verkehr zwischen den europäischen Faktoreien an der Küste und den Stämmen des Binnenlandes. .Von den Bergbewohnern wird neben Ackerbau auch erfolgreich Viehzucht getrieben. Die wenigen Europäer, die sich in steigernder Zahl in Togo niedergelassen haben (im Jahre 1899: 112, darunter 100 Deutsche), sind ausschliesslich Beamte, Missionare und Kaufleute.

7. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 103

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
103 Die Tier- und Pflanzenwelt gleicht der von Togo. Das Sumpfland an der Küste ist der Aufenthaltsort zahlreicher Wasservögel, auf den Sandbänken sonnen sich Krokodile, die Wasserläufe beleben Flusspferde, auf der Savanne tummeln sich starke Rudel von Anti- lopen und Büffeln, sowie Elefantênheerden, in den Wäldern schaukeln sich Affen, besonders Schimpanse, Paviane und Meerkatzen auf den Zweigen. Ebenso werden alle in Afrika vorkommenden Raubtiere (Löwe, Leopard etc.) beobachtet, und unter den Insekten sind besonders die Moskitos, Heuschrecken und Sandfliegen sehr lästig. Die Ufer sind, soweit die Flut sie überspült, mit dichten Mangrove-Waldungen bedeckt, die Niederungen und Abhänge der Gebirge mit üppigem Urwald, unter dessen Palmen die Olpalme die wichtigste ist. Im Innern unterbrechen nur lichte Wälder die weiten Grasfluren. Die eingeborene Bevölkerung (372 Mill.) gliedert sich in zwei Hauptgruppen: Die Bantu-Neger zwischen der Küste und dem inneren Randgebirge und die Sudan- Neger in Adamaua und auf dem Hochlande. Zu den ersteren gehören die an der Küste wohnenden Dualla, die sich den von ihnen allein betriebenen Zwischen- handel zwischen Küsten- und Binnenland nicht ohne Kampf durch die Deutschen entreissen lassen. Ackerbau, Viehzucht und Gewerbe sind vorwiegend bei den im Innern wohnenden Stämmen, namentlich den Sudan- negern, entwickelt. Die europäische Bevölkerung (18ü(J: 314) hat unter deutscher Herrschaft eine stetige Zunahme erfahren. Sie besteht grösstenteils aus Deutschen und Engländern, die Faktoreien errichtet oder Plantagen angelegt haben. Die Hauptfaktoreien liegen an der Küste, die Neben- faktoreien an den aus dem Innern zur Küste führenden Land- und Wasserstrassen. Zur Anlage von Plantagen, in denen fast alle tropischen Kulturpflanzen, namentlich aber Kakao und Kaffe angebaut werden, hat sich be- sonders der Küstenstreifen am Westfusse des Kamerun- gebirges als überaus günstig erwiesen,

8. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 105

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
h i 105 *h- f spärlichen Regen benetzt werden. Ebenso besteht ein auffallender Gegensatz zwischen der Küste und dem Binnenlandes Das Küstenklima wird charakterisiert durch verhältnismässig niedere, ziemlich gleichmässige Tempera- tur, fast tägliche, starke Nebelbildungen und äusserst geringen Niederschlag, das des Binnenlandes durch grosse Reinheit und Trockenheit dey Luft, erheblichen Temperatur- Wechsel zwischen Tag und Nacht und geringe jährliche Niederschläge. Vom gesundheitlichen Standpunkte aus ist das Klima des Schutzgebietes trotz der hohen Wärme- grade und der unvermittelten Temperatursprünge auch dem Nordeuropäer durchaus zuträglich und die Ge- sundheitsverhältnisse sind in den meisten Teilen des /> ■ > : . - ~ . . Schutzgebietes äusserst günstig. Wie für das Klima, so sind auch für die Pflanzen- welt, die von Klima, Boden und Feuchtigkeit abhängig ist, zwei Verbreitungsgebiete, die Küste und das Binnen- land zu unterscheiden. Die Sand wüsten des Küstengebietes sind äusserst dürftig bewachsen. Die einzige Nahrungs- pflanze ist hier der blattlose Narastrauch, dessen faust- grosse, gurkenähnliche Früchte von den Eingeborenen gern gegessen werden. Das Binnenland bedeckt sich mit Gräsern, die sich aber wie die lichten Baumgruppen , der Akazien nur in den Thälern der Flussläufe das ganze Jahr hindurch erhalten. Erst nördlich vom 200 S. treten Palmen und die riesigen Baobabs auf, und in der Nähe des Kunene wird die ganze Pflanzenwelt üppiger. Die Tierwelt, die sich noch um die Mitte dieses Jahr- > hunderts durch einen grossen Reichtum an jagdbaren Tieren auszeichnete, ist durch schonungslose Jagd in tiefgehender Weise beeinflusst. Elefant, Nashorn, Fluss- pferd, Giraffe, Büffel und Strauss, die früher das Binnen- gebiet belebten, sind jetzt völlig ausgerottet oder durch- streifen in wenigen Paaren das Land, nur scheue Antilopenrudel kommen noch vor. Die Küste ist von , zahlreichen Wasservögeln belebt. fi? ' 4 ¿ "1

9. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 112

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
112 Wilhelms-Land. Alle Inseln sind gebirgig und reich be- waldet; ihre anmutigen wohlbewässerten Thäler strotzen von Fruchtbarkeit. Die Eingeborenen, Papuas, (deren Zahl man auf 188 000 schätzt), sind kriegerisch und von wilden Sitten, aber tüchtig als Arbeiter. Die Versuche mit Plantagenbau haben die besten Erfolge gezeitigt. Ausgeführt werden : Kopra, Schildpatt. Perlmutter. Baum- wolle und Sago. Sitz der Regierung für den Bismarck- Archipel und Kaiser Wilhelms-Land ist Herbertshöhe auf der Gazelle Halbinsel in Neu-Pommern. § 140. Von den im W. von Neu-Guinea belegenen Salomoiis- Iliscili gehört nur die nördlichste und grüsste, die Insel Bougainville zu Deutschland, während die anderen jetzt allein im Besitze der Engländer sind. Bougainville ist gebirgig und zeigt, wie alle Inseln der Salomons- Gruppe einen tropischen Pflanzenwuchs. Die Eingeborenen sind Papuas. Wirtschaftlich wird die Insel bisher noch wenig ausgenutzt. § 141. Die Marscliall-Inselii sind kleine und Hache Korallen- eilande, die sich im N.-O. des Bismarck - Archipels in zwei parallelen Reihen (Ratak- und Rälik-Gruppe) über einen Meeresraum ausbreiten, der an Grösse ungefähr Preussen gleichkommt. Sie haben insgesamt einen Flächeninhalt von ca. 450 qkm. Das Klima ist ein rein tropisches und wird durch gleichmässig feuchte Wärme und reichliche Niederschläge gekennzeichnet. Die Tierwelt ist arm, die Pflanzenwelt hauptsächlich durch Kokospalmen und Brotfruchtbäume vertreten ohne die die Inseln unbewohnbar sein würden. Die einheimische, dichte Bevölkerung (15 000 E.) besteht aus Mikronesiern, einer Mischrasse aus Papuas und Malaien. Sie zeichnen sich durch schöne und starke Körperbildung aus, haben hellbraune bis dunkle Haut- farbe und schwarzes straffes Haar. Sie sind kühne

10. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 100

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
100 päische Bildung, christliche Sitte und Lebensweise zu übermitteln. Die bisherigen Erfolge in der wirtschaftlichen Ent- wicklung berechtigen zu der Annahme, dass der deutsche Kolonialbesitz sich zu festen Stützpunkten des deutschen Weltverkehrs und Welthandels entwickeln werde. B. Die Kolonieen im einzelnen. X § 134-, Togo, das kleinste afrikanische Schutzgebiet, liegt in Oberguinea an der Sklavenküste. Es wird im W. von englischem, im 0. von französischem Besitztum begrenzt. Der Flächeninhalt (82 300 qkm) ist etwas grösser als der des Königreichs Bayern. Bezüglich der Bodengestal tun g lassen sich vom Meere aus fortschreitend vier Landschaften unterscheiden, deren Pflanzenkleid, Bevölkerung und wirtschaftliche Bedeutung wesentliche Abweichungen zeigen: 1) der Küstensaum, 2) die Küstenebene, 3) das Gebirge, 4) die Hochebene. Der Küstensaum wird am Strande von einer heftigen Brandung umtost, die das Anlegen der Schifte erschwert und sie zwingt, auf offener See vor Anker zu gehen. Dem Strande entlang breitet sich zunächst eine sandige, mit Dornengebüsch und einzelnen Kokospalmen be- wachsene Nehrung aus. Hinter dem Buschwalde, durch den schmale geschlängelte Negerpfade führen, zieht sich eine Reihe von Strandseeen hin, deren grösster der Togosee ist. Die dann folgende sanft ansteigende, wellenförmige Küstenebene weist neben weiten, öden, von Urwaldstreifen durchzogenen Grasflächen auch gut bebautes, frucht- bares Ackerland mit zahlreichen Ortschaften auf. Be- sonders dichtgeschart liegen diese, von prächtigen Kokos- und Ölpalmenbeständen umgeben, nach der Nehrung zu, wo die Ebene einen parkähnlichen Charakter zeigt. Das Gebirgsland begrenzt die Ebene in nordöstlicher Richtung und erhebt sich bis zur Brockenhöhe. In ihm
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