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1. Leitfaden in zwei getrennten Lehrstufen für den geographischen Unterricht in höheren Lehranstalten - S. 21

1852 - Osnabrück : Rackhorst
21 Die Wirkungen des Klimas. §. 68. Vom Klima hangt das Vorkommen und Gedeihen der Pflanzen u. Thiere, ferner die Lebensweise u. der Bildungsgrad des Menschen ab. Jede Zone hat ihre ausgeprägten Eigenthüm- lichkeiten, ihren besonderen Charakter. — Mit der abnehmenden Wärme nimt auch die Mannigfaltigkeit, Größe, Schönheit der Pflanzen u. Landthiere ab, während die Seethiere vollkommener werden. Ebenso nehmen auch die Farben des Thierreichs an Stärke u. Zahl allmälig ab, bis nur Weiß, Grau, Schwarz übrig bleiben. Unabhängig vom Klima ist das Mineralreich; es ist in allen Zonen dasselbe. Doch scheinen die wärmeren Gegenden vorzugs- weise reich zu sein an edlen Metallen, Edelsteinen, dagegen die kühleren an Eisen und Steinkohlen. §. 69. Das Pflanzenreich ist abhängig vom Boden und Klima, daher in den einzelnen Zonen wesentlich verschieden. Cha- rakteristische Pflanzen. Die Pflanzengeographie gibt die Ver- breitungsbezirke an (Zonen, Regionen; — die Flora der einzelnen Gegend). 1. Die heiße Zone besitzt die größten, schönsten, säst- und gewürzreichsten, geringer Feuchtigkeit bedürftigen Pflanzen; sie ist sehr reich an Gattungen und einzelnen Pflanzen. — Ungemeine Üppigkeit und Streben aller Gewächse, z. B. der Farrenkräuter u. Gräser, baumartig zu werden. Immergrüne Pflanzen. — Charak- teristisch : die Palme, ferner Banane, Vanille, Cacao, Kaffee, Zucker, Gewürze, Cactus, feine Hölzer, Schlinggewächse. — Man- gel an saftigem, dichtem Rasen, außer der Regenzeit. 2. Die gemäßigte Zone. — Gräser (Cerealien) sind hier die wichtigsten Pflanzen. *) u. Die subtrop. Zone, mit immergrünen Laubhölzcrn, pracht- vollen Blüten, aromatischen Gewächsen. Charakteristisch: Oel- baum, Pomeranze, Ci tro ne, Kastanie, Feige, Mandel, Lorbeer, Myrte; — Nahrungspflanzen: Waizen, Mais, Hirse, Reis; — Mangel an Wiesen und dichten Wäldern. 6. Der kältere Theil der gemäßigten Zone. — Er hat vor- zugsweise Sommerregen. — Die eigentliche Region der europ. Getreide, großer dichter Wälder, des europ. Ob- stes, trefflicher Wiesen. — Getreide: im S. vorherrschend Waizen, im R. Roggen; außerdem überall Hafer u. Gerste (diese letztere bis Nordcap). — Kartoffel. — Die Buchen- *) Sn der nachfolgenden Darstellung wird vorzugsweise auf solche europäische Producte des Pflanzen- und Thierreichs Bezug genommen, welche für die menschliche Thätigleit von Belang sind.

2. Leitfaden in zwei getrennten Lehrstufen für den geographischen Unterricht in höheren Lehranstalten - S. 88

1852 - Osnabrück : Rackhorst
88 Ii. Die Sierra Nevsda v. Santa Maria, um 11° Nb.; eine völlige Berginsel; erhebt sich plötzlich aus des Tiefebene des Mag- dalenen Fl.; 18,000' u. = 100 Um. B. Mittelgebirge. I. Das Alleghany Geb. v. 33 « Nb. in Norichtung bis 63° Nb.; durch die atlant. Küstenebene vom Ocean geschieden; reich an Wald, Metallen, Steinkohlen. — I. Südl. Theil die Apa lachen; mehre parallele Ketten, 1—3000' h., bis zum Queerthale des Hudson. — 2. Mittlerer Theil, bis zum Durchbruch des Lorenz, Bergland v. Neu England mit Washington B. 6200'. — 3. Das Bergland v. Canada u. das wenig bekannte morastige, unwirthliche Felsengebirg e v. Labrador. Ii. Die Sierra Parime od. das Bergland v. Guyuna, zw. Orinocco, Maranon u. Meer; v. unregelmäßiger Grundform; — Pic Duida 7000'; — waldreich u. schön. Iii. Das Bergland v. Brasilien, mehre nach N. streichende Bergketten, bis 5000'. Breite, äußerst fruchtb. Flußthäler; tritt fast durchweg, günstige Steilküsten bildend, ans Meer. Urwälder. Metalle. Diamanten. C. Tiefländer. 1. Nordamerika. 1. Die Flächen des arktischen A.'s, zw. dem Felsengebirge, den schwarzen B., der Felsregion v. Labrador, der Hudsons B. u. dem Eis- meer; — 100,000 lum. Im S. eine breite Region waldiger Klippen- züge, dann eine bewaldete Sumpfregion; nördl. v. Missinippi-Churchill Flusse bis ans Eismeer ein öder, waldloser, mit dichten Flechten be- deckter Boden v. grobem, trocknem Sande. 2. Das Tiefland des Mississippi, zw. Cordill., schwarzen B., Allegh. u. meric. Golf; — 52,000 □ M. — Der O. die Region des zusammenhängenden, aber freilich durch Ansiedlung schon vielfach ge- lichteten Urwaldes, bis zu einer Linie v. Pittsburg über St. Louis bis Natchitoches in Louisiana, jenseits welcher die grasreichen Savan- nen od. Prairien sich ausbreiten, d. h. große von Urwald umgebene Wiesenflächen mit 8—9' h., dickem Grase u. zerstreuten Hainen, ähnlich großen Parks. Durchweg sehr fruchtbar u. sehr reich bewässert. Fort- schreitende Colonisation. Büffel- u. Bisonheerden. 3. Die atlantische Küstenebene. Im N. des Hudson schmal, steil, mit vielen trefflichen Häfen; — um Delaware u. Susquehannah flaches, aber ausgezeichnetes Kulturland; — dann nach S. zu immer breiter, aber voll Sumpf- und dürrer Sandstrecken, mit gefährlicher Lagunenküste bis ans Sende v. Florida, doch auch mir außerordentlich schönen Oasen. 4. Die ost-meri canische Küstenebene; sandig u. heiß; durch -den Sand u. Schlamm der Flüsse u. des Meeres stets wachsend, daher mit gefährlichen Barren. 5. Die Küsten ebene v. Mittel-A. — Die waldreiche Küste v. Ouucatan mit der engl. Colonie Honduras. — Die heißfeuchte

3. Leitfaden in zwei getrennten Lehrstufen für den geographischen Unterricht in höheren Lehranstalten - S. 80

1852 - Osnabrück : Rackhorst
80 aus gehe ein auffallend kalter Fluß, Pangani, der in Zanguebar u. 5° 3"Sb. ins Meer falle. So. v. Dschagga sollte der große inselrciche See Asiako liegen. 3. Der Südrand ov. das Capland, hat folgende Abstufung: з. die dürre Scheitclfläche desoranjeriver, 6000' h.; — sie hat als Rand b. das Roggcveld, Nieuveveld u. a. Geb., 10,000'; — aus steilen Kegel-, Pyramiden- u. Tafelbergen bestehend. c. Die 1000 >Hm. gr., 15—20 M. br. Karroo Ebene, 3000' h.; im Som- mer dürr u. öde, in der Regenzeit eine üppige, belebte Grasstur. — Thal- cinfchnitt des Elephantenst. 2000'. — Als Rand 6. Zwarte Berge, 5000'; mit wenigen u. gefährlichen Pässen. e. Die Küstenebene, von der Oranje Mdg. bis zum großen Fischst., 5—7m. br. — Im W. sandig u. wasscrlos, im S. mit vereinzelten guten Culturstä- chen; — viele, aber meist offene, unbrauchbare Baien. — Im Sw. auf einer kleinen Hi. das ganz isolirte Capgebirge mit denr 3600' h. Ta selb erge, der eine wagcrechte breite Scheitelst, u. senkr. Abhänge hat. — Die Küsten- stufe läuft unter dem Meere bis 37" Sb. als Nadelbank fort. 4. Der Westrand. Wenig bekannt. — In Unterguinea das 30—40 M. breite mittlere Stufenland Congo, gut bewässert, fruchtbar, gesund, volkreich. Iii. Das Tiefland. Auster den bereits erwähnten Theilen: dem Nilthale mit dem Delta, dem Tell, den Küstenflächen, sind hier noch zu nennen: 1. Das Biledulgerid, längs dem Sfuße des Barbaresken:Hoch- landes, bis Fezzan, 80 M. br., 270 l.; einst, als »numidische Ebene«, wohlbebaut und mit volkreichen Städten, jeyt voll Trümmer und nur in den Flußthälern oasenartig bewohnt. 2. Die Sahara, der Sandocean, die größte u. furchtbarste Wüste der Erde; — zw. dem atl. M., Biledulg., Nilthale, flachen Sudan; — 200 M. br., 650 l., = 120,000 fom.; — einst vielleicht Boden des Meeres, das meist alle Fruchterde mit weggeschwemmt; — von sehr geringer absoluter Erhebung, zum Theil wohl unter dem Meeresspiegel. — Strenges contin. Klima, mit sehr heißen Tagen, empfindlich kalten Nächten; — weder Regen noch Thau, da der stark erhitzte aufsteigende Luftstrom die Wolkenbildung verhindert, auch der Atlas den ocean. Einfluß hemmt. — Glutwinde (Chamstn od. Harmattan); Sandwolken; Luftspiegelung. — Heerden von Straußen und Gazellen; andere Thiere nur am Rande der Wüste. и. Die östl. (libysche) Wüste bis zum Meridian v. Fezzan, die Sa- hara; — entweder nackter oder mit Gerolle bedeckter Felsboden, daher uncultivirbar u. pflanzenlos. — Gleichsam Brücken über das Sandmeer sind die Oasen d. i. durch Wüstenstrecken isolirte, von nackten Felshöhen umschlossene, auellenreicke Vertiefungen mit Äckern, Wiesen, Baumpflanzungen; Dattelpalme, Obst, Wein, Mais, Weizen, Gerste, Reis. — Vier Oasenzüge: der östl., parallel dem Nilthale: Oase Darfur, Kordofan, Selimah, große u. kleine O.; — der nördl.: Siwah, od. O. des Jupiter Ammon, Au- glla, Fezzan; — der südöstl., nach Borgu; — der südl., nach Bornu, die Hauptkaravanenstraße.

4. Leitfaden in zwei getrennten Lehrstufen für den geographischen Unterricht in höheren Lehranstalten - S. 89

1852 - Osnabrück : Rackhorst
89 Mosquito Küste, eine nieorige, wellenförmige, äußerst humusreiche Ebene, mit vielen guten Flüssen, mehren ausgezeichneten Häfen. Ii. Südamerika. 6. Das kleine Tiefl. des Magdalenenflusses; sehr heiß, voll Wald und wilver Thiere; noch wenig erforscht. 7. Die Llanos des Orinocco. — Eine fast wagerechte Ebene v. 16,000 lum., mit Steppenboden; — ohne Quellen u. Bäume. In der trockenen Jahreszeit fast asrikan. Hitze, nur verdorrte Pflanzen, zer- rissener Boden, größte Stille. In der Regenzeit bedeckt stch die Steppe schnell mit dem üppigsten Graswuchse (»Grasmeer«), die reiche Thier- welt regt sich wieder, zahlreiche Hirten finden sich ein. — Sagopalme; wilde Heerden v. Rindern, Pferden, Eseln; Jaguar; Crocodill; Schlan- gen (Boa eoimtriewr);. elektrischer Aal; Vampyr; Jnsecten. 6. Die Küstenflächen v. Guyana; reich an Regen und lang- samen Flüssen; sumpfig, heißfeucht, ungesund. 9. Das Tiefland des Maranon; — 150,000 Ulm. — Eine schmale Ebene mit einem unmerkbaren Erdrücken, im N. des Rio Ne- groß, verbindet es mit den kahlen Ll. des Orin. u. eine noch schmalere Schwelle bei Santa Cruz mit den grasigen Pampas des La Plata. — Eine mit dichtem, mächtigem Urwalde (Selvas) bedeckte Ebene von sehr geringem Gefälle, durch welche viele wasserreiche, aber lang- same Flüsse als Straßen führen. Sehr fruchtb. Boden n. sehr gesundes Klima; doch dünn bevölkert und kaum colonifirt. 10. Die Pampas des La Plata u. die Ebenen v. Patago- nien; — 76,000 Ulm. Im N. mit Palmen, im S. fast schon mit ewigem Schnee bedeckt. Durch eine Linie längs dem Paraguay Fl. bis zur La Plata Mdg. geschieden in ein östl. waldreiches Hügelland u. in eine westl. baumarme, grasige Ebene. — Die patag. Wküste sandig u. unbewohnt; das innere Patagonien guter Weideboden mit Nomaden- völkern. — Im nördl. Theile der Pampas Heerden von verwiloerten Hunden, Rindern, Pferden; verschiedene Arten v. Ameisenfressern; Casuar. Längs der ganzen Wküste kein Tiefland von Bedeutung. §. 160. Die Gewässer. — Am. ist von allen Erdtheilen am reichsten bewässert; es hat die längsten n. breitesten Ströme, die größten Stromgebiete, die reichste Verzweigung der Flnßnetze, die meisten, n. zwar sehr große Süßwasserseen anfzuweisen. Die zahlr., tief ins Land einschneidenden Flüsse mit sehr mäßigem Gefälle ersetzen die mangelnde Gliederung des Continents und geben sogar der Oseite einen ocean. Character. Gespeist ans den Schneelagern der Cordill. oder durch die, auf dicht bewachsenen Boden fallenden, starken trop. Regengüsse, leiden sie nie Wasser- mangel. — Die Wasserscheiden meistens von geringer Erhebung. A. Gebiet des nördl. Eismeeres u. der Hudsons Bai. Zahlreiche Flüsse u. Seen mit sehr reichen Netzen und größtentheils unter einander in steter od. periodischer Verbindung. — Bifurkationen.

5. Heimatkunde des Regierungsbezirks Osnabrück - S. 2

1901 - Osnabrück : Pillmeyer
_ 2 _ Im Berglande sind die Höhen meist bewaldet. An den sanfteren Abhängen und in den Thälern wechseln Wald und Ackerland ab. Im Tieflande ist der magere Sandboden entweder zum Ackerbau beuutzt, oder man hat Tannen und andere Bäume angepflanzt, oder aber er liegt als Heide und Moor unbenutzt da. An den Flüssen hat der Landmann gern Wiesen und Weiden angelegt. Die besten Wiesen giebt es an der Hase im Artlande, bei Bersenbrück und Quakenbrück. 1. Die Moore. Ungeheure Strecken unserer Heimat sind mit Moor bedeckt, und darunter befindet sich Sandboden. Besonders groß sind die Moore im Gebiete der Ems und Vechte. Das bedeutendste von allen ist das Burtanger Moor. a. Wie eutsteht das Moor? Es giebt 2 Arten von Mooren, das Grünlandsmoor und das Hochmoor. Das Grünlandsmoor oder Niedernngsmoor ent- steht dadurch, daß große Flächen stehenden Wassers vom Ufer aus allmählich sich mit einer Decke von Pflanzen überziehen. Diese wächst nach oben immer weiter und wird oft so dick, daß Menschen und Vieh daraus gehen können. Unten faulen die Pflanzen ab, sinken auf den Grund des Wassers und bilden hier eine Moorschicht. Diese steigt höher und höher, bis sie das ganze Wasser angefüllt hat. Dann muß das Land sofort bearbeitet und zu Wiesen und Weiden gemacht werden. Geschieht dies nicht, so verschwinden allmählich die saftigen Gräser, und an ihre Stelle treten Heidekräuter. Das Moor wächst danu nach oben weiter und wird nun ein Hochmoor. H o ch in o o r e entstehen da, wo Sümpfe sind, deren Wasser weder nach der Seite abfließen, noch auch in den Boden sickern kann. Hier wachsen zuerst Moosarten, welche den ganzen Sumpf ausfüllen. Daun bilden sich Heidekräuter. Die absterbenden Pflanzen verwesen in dem sumpfigen Boden nicht, sondern werden zu Torf. Auf ihnen wachsen wieder neue Pflanzen, und so kaun das Moor wohl 10 Meter und darüber dick werden. Das Wasser des Bodens und das Regenwasser hält sich darin wie in einem Schwamm. In der Mitte ist das Hochmoor meist etwas höher, da am Rande das Wasser aus demselben abfließen kann. Wenn man nicht die trockenen Wege kennt, ist es gefährlich, durch das Moor zu gehen. Es giebt sehr viele Stellen, wo der Mensch einsinken, im Moor ver- schwinden und elend umkommen würde. In uuserm Regierungsbezirk ist am wichtigsten das Hochmoor. Es ist fast ganz mit Heidekraut bedeckt. Wenn dieses im Herbst in Blüte steht, hat das Moor einen rötlichen Schimmer; sonst sieht es schwarzbraun aus. Heide und Sumpfgras stehen gern in Büscheln zusammen, die man Bülten nennt. Zwischen diesen Bülten ist dann das dunkle Moor oder auch schlammartiges, schwarzes Wasser sichtbar. Im Moor ist es einsam. Hier oder dort sieht man wohl kümmerliche Kiefern oder eine menschliche Hütte, zuweilen aber,

6. Heimatkunde des Regierungsbezirks Osnabrück - S. 28

1901 - Osnabrück : Pillmeyer
— 28 — abgelagert worden. Infolgedessen ist an den Ufern des Flusses der Boden sehr fruchtbar. Es ist der sogenannte Marschboden. Ganz nahe an unserer nördlichen Grenze liegt Papenburg, unsere blühendste Fehnkolonie. Tie Stadt beginnt an der Bahu und erstreckt sich wohl 2 Stunden weit ins Moor hinein. Die Häuser siud zu beideu Seiten des Kanals erbaut; sie sind sast alle von einem hübschen Garten umgeben. Von dem Hauptkanal gehen Seitenkanäle ab, die gleichfalls mit Häusern besetzt sind. Von Zeit zu Zeit führt eine Brücke von der einen Häuserreihe zur andern. Dieselbe kann aufgezogen werden (Zugbrücke), um Schiffe durch- zulassen. Der Stadtteil an der Bahn heißt Untenende; er hat eine katholische und eine evangelische Kirche. Hier liegen auch die Fa- brikeu und Handelsgeschäfte, die Holzlager mit norwegischen, schwe- dischen n. s. w. Hölzern, die Werften, wo Segelschiffe und auch Dampser gebaut werden. Das andere Ende der Stadt heißt Oben- ende. Auch hier ist eine katholische Kirche. Außer einem Realpro- gymnasinm hat Papenburg eiue Navigationsschule für diejenigen, welche Schiffer und Steuerleute auf der See werden wollen. Die Stadt ist 250 Jahre alt. Iv. Der Hümmling. In dem Winkel nördlich von der Hase und östlich von der Ems zeigt uns die Karte eine Hügellandschaft, die durch Moor vou deu beiden Flüssen getrennt ist. Das ist der Hümmling. Drei Flüsse, die Nord- Mittel- und Südradde, teilen ihn in schmale Streifen. Er ist rings von Moor umgeben, welches im Norden besonders stark ist. Aber auch längs der Flüsse zieht es sich tief in den Hümmling hinein. Die Höhen sind oft unfruchtbar und zeigen Saud und Heide. An den Abhängen liegen Äcker bis an das Moor der Flüsse. Die Dörfer dagegen sind auf den trockenen .Höhen gebaut. Am fruchtbarsten ist der Hümmling bei Sögel. Nördlich davon, nahe bei dem Dorfe Werpeloh, liegt der höchste Punkt des Hümmlings, der W i n d b e r g (60 m). Früher gab es hier über- all große Waldungen, deren Reste noch jetzt tief im Moore stecken. Beim Torfstechen stößt der Bauer oft zu feinem Ärger auf Baum- wurzeln und abgebrochene Stämme, welche ihn bei feiner Arbeit sehr stören. Der Kreissitz Sögel ist ein sehr freundlicher Ort, iu dessen Nähe Clemenswert liegt. Es ist dies ein altes Jagdschloß, bestehend aus einem Hauptgebäude und 8 anderen kreisförmig um dasselbe liegenden Häuschen für die Gäste und die Dienerschaft. Die früheren Herren des Landes, die Fürstbischöfe von Münster, haben es bauen lasseu. Jetzt gehört es dem Herzoge von Aremberg. Ter Hümmling hat noch manche ziemlich gut erhaltene Hünengräber- Eines der schönsten und besterhaltenen liegt zwischen Lorup und Werlte östlich von der Chaussee am Rande des Moores. Andere finden sich bei Sögel und bei B ö r g e r. Nördlich vou diesem Orte, am Rande des Hümmlings, liegt der merkwürdige Bör- g e r w a l d. Es ist dies der Rest alter Wälder, der fast nur aus den Stümpfen dicker alter Buchen und Eichen besteht, aus denen

7. Heimatkunde des Regierungsbezirks Osnabrück - S. 5

1901 - Osnabrück : Pillmeyer
5 — ist Rütenbrock. Es liegen aber noch ungeheure Flächen unbebaut da, welche vielen Tausenden reichliche Nahrung verschaffen könnten. 2. Die Heide. Die Heide ist nicht so einsam und still wie das Moor. Selten ist die Heidefläche einförmig und ohne Unterbrechung. Hügel wech- feilt mit Thälern, Heidekraut mit Saudflächen; hier und da fieht man eine Wasserfläche, oder Kiefern, Fichten und Birken einzeln oder in kleinen Wäldchen; zwischendurch Äcker und menschliche Woh- nuugeu. Zahlreiche Tiere leben in der Heide: Hasen, Kaninchen und Hühnerwild bergen sich im Heidekraut; Schafherden weiden die jungen Triebe der Heide ab; der Gesaug der Lerchen und anderer Vögel erfüllt' die Luft, und Bienen sammeln süßen Honig aus den Blüten. Kleine blaue und braune Heideschmetterlinge umflattern uns; Käfer und andere Insekten schwirren und kriechen umher, und Eidechse und Blindschleiche rascheln durch das Kraut. Plag genstich. In den unfruchtbaren Heidegegenden bedarf der Acker des Landmanns besonders viel Dünger. Dieser fehlt aber, und deshalb nimmt man als Ersatz die sogenannten Plaggen. Von den Heidestrecken nämlich, welche nicht beackert werden, sticht man die Heideschicht ab, welche auf dem Sandboden gewachsen ist. Diese benutzt man als Dünger. Auf dem so gedüngten Boden kann Roggen, Hafer und Buchweizen angebaut werden. Wo aber die Plaggen gestochen find, wächst nichts mehr. Der Wind wühlt Löcher in den losen Sand und häuft ihn anderswo wieder auf. So entstehen auch oft die Dünen, welche man in den Heidegegenden so viel sieht. Mau sollte deshalb lieber keine Plaggen stechen, sondern wenn möglich künstlichen Dünger streuen. Sonst werden immer größere Strecken dauernd unfruchtbar. 3. Das Bergland. Die Höhen der Berge sind fast immer bewaldet. Wo die Ab- hänge nicht zu steil sind, hat der Landmann Äcker angelegt, ebenso wie in den Thälern. Die Landschaft fieht bunt aus durch den Wechsel von Höhen und Thälern, von Wald, Wiese und Feld, und durch die zahlreichen Gehöfte. Überall schauen diese hervor, bald im Walde versteckt, bald inmitten der schön gepflegten Äcker, bald auf der Höhe, bald unten im Thal. Zahlreiche Wege ziehen sich um die Berge, durch die Wälder und zwischen den Äckern durch. Da sie meist viele Krümmungen machen, sieht man jedesmal nur ein kleines Stück der Landschaft. Aber bei jeder Biegung des Weges ist das Bild ein anderes. Wenn wir im Thal wandern, fo freuen wir uns über die reiche Frucht auf den Äckern, die stattlichen Bauernhöfe und die prächtigen Waldberge. Wenn wir oben auf der Höhe sind und vielleicht auf einem Aussichtsturme stehen, schauen wir weit über das Land, fast als wenn wir eine ungeheure Landkarte vor uns hätten.

8. Heimatkunde des Regierungsbezirks Osnabrück - S. 29

1901 - Osnabrück : Pillmeyer
— 29 — junge Zweige hervorgewachsen sind. Die Stümpfe stehen weit aus- einander, und an manchen Stellen ist junges Holz nachgepflanzt. Das nördlichste Dorf des Hümmlings ist das einsame Ester- wegen, dessen neuer Kirchturm weit sichtbar ist. Es ist eine alte Stiftung der Tempelherren und liegt am südwestlichen Abhang eines Hügels, der noch heute stattliche Reste einer alten Waldung trägt. Im Süden seien noch die Kirchdörfer Wachtum, Holte, Lastrup und Berßen genannt. V. Das <B>cßtet der Mechie. Das Gebiet der Vechte bildet ziemlich genau den Kreis Graf- schast Bentheim. Der Fluß durchfließt diesen Kreis der Länge nach von Südosten nach Nordwesten. Von links nimmt er bei Neuen- haus die Dinkel auf. Die Ufer der Vechte sind zum größeren Teile fruchtbar und gut bebaut. Zwischen Vechte und Ems liegen Heidestrecken und Moore. Auch auf dem linken Ufer fehlen folche nicht. Im Süden ist der Kreis hügelig (Ü st e r b e r g e), und auch westlich von Neuenhaus erhebt sich aus dem Moore ein für den Ackerbau teilweise geeigneter Sandrücken (Ulfen er Berge). Sprache, Sitten und Trachten haben in diesem Lande viel Hol- lüudisches angenommen. Schlot? Bentheim (nach einein älteren Bilde). Die Bahn, welche von Salzbergen nach Holland führt, bringt uns an Schüttorf vorbei, dessen Baumwollenfabriken wir vom Zuge aus erblicken, nach Bentheim. Schon kurz vorher wird die Gegend waldreicher, und bei Bentheim selbst erblicken wir rechts prächtige Laubwälder. Mitten darin liegt Bad Bentheim mit seiner Schwefelquelle und seinen hübschen Anlagen. Es wird be- sonders von Holländern besucht. Links von der Bahn liegt die Station; dahinter auf einem Berge die große und schöne Burg, und zu ihren Füßen am Abhänge des Berges das Städtchen mit

9. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 48

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— 48 — Gretesch hergestellten Papiere .gehen weit in die Welt, bis nach Amerika. Kein Land liefert so viel Papier wie unser deutsches Vaterland. Von den Hünengräbern. Bei Gretesch und Lüstringen liegen merkwürdige Steinmale, die im Volksmunde vielfach Teufelssteine genannt werden. Auch an anderen Orten unserer Heimat findet man in der Heide, unter krausen Kiefern, oft halb versteckt unter braunen Brombeerranken oder mitten in dichtem Gebüsche -ähnliche Steingruppen. Man nennt sie auch Hünengräber. Hünengrab bei Gretesch. Mehrere riesige Steinplatten ruhen auf zwei Reihen von aufgerich- treten kleineren Steinen (Trägern). Oft sind die Deckplatten zerborsten und halb versunken. Das Hünengrab- liegt zuweilen auf einem Hügel und ist häufig mit einem Steinkranz umgeben. Auch runde oder längliche Grab- hügel ohne Steine kommen in unserer Gegend, z. B. in Düstrup, Evers- bürg und nördlich von Bramsche, vor. Keine Kunde meldet, wer diese Gräber gemacht hat. Sie sind gewiß schon mehrere tausend ^ahre alt. Viele sind im Laufe der Zeit zerstört. Jetzt sind aber die noch vorhandenen Gräber unter den Schutz des Staates gestellt worden. Man hat Nachgrabungen vorgenommen und fand unter den Steinen und in den Hügeln häufig Grabkammern mit Tongefäßen. Das sind die

10. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 67

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— 67 rhede, Esterwegen. Die jüngste Kolonie ist das von der Provinz Hannover angelegte Provinzialmoor bei Meppen. So werden unsere Moore rings- um angegriffen und umgewandelt (kultiviert); in nicht zu ferner Zeit wird auch bei uns das meiste Moor verschwunden sein. Der Hümmling. Der Hümmling ist ein Höhenland, das sich an der Ostseite der Ems vom Hasetal bis in das Arenberger Moor erstreckt. Süd-, Mittel- und Nordrad de zerschneiden die Hochfläche in mehrere Streifen. Weite Flächen des unfruchtbaren Sandbodens sind mit Heidekraut bedeckt, dessen totes Braun im August unter einer bläulichrot leuchtenden Blütendecke ver- schwindet. Eine windschiefe Reihe weißrindiger Birken zieht sich gewöhn- lich an den Heidewegen entlang, in deren losem Sande sich die selten be- nutzte Wagenspur kaum erhält. Hie und da fristet ein krüppeliges Kiefern- Wäldchen ein kümmerliches Dasein. Das Gekrächze einer einsamen Krähe und das Gesumm der Bienen, die der fleißige Bienenvater in das ,,Immen- schür" hinausgebracht hat, damit sie den süßen Heidehonig sammeln, macht die Stille ringsum noch fühlbarer. Still, schweigsam wie die Heide ist auch der Hümmlinger Schäfer, der mit seiner Heidschnuckenherde das braune Land durchstreift. Er sitzt auf einem der umherliegenden dicken Kieselsteine (Findling) und strickt warme Strümpfe. Das Wollknäuel baumelt am Westenknopf. Die Herde macht dem Schäfer wenig zu schaffen. Während sie sich an den jungen Schüssen des Heidekrautes sättigt, wird sie immerzu umkreist von Karo, dem treuen Wächter. Wind und Wetter ficht den Schäfer wenig an in seinem wollenen Haiken (Umhang). Abends zieht er mit seinen Schafen in den einsam in der Heide liegenden ,,K«oben", um am nächsten Tage der Weide wieder nahe zu sein. In der Nähe der Orte wird jedoch der Heide jetzt geradeso wie dem Moore immerfort Boden entrissen und in Acker, Wald und Wiese umge- wandelt. Die Kultivierung schreitet besonders voran, seit quer über den Hümmling von Lathen an Wahn und Sögel vorbei nach Werlte eine Eisenbahn, die Hümmlinger Kreisbahn, führt. Außer diesen Orten, die sich infolge des Bahnverkehrs mehr und mehr entwickeln, sind noch Lorup als Industrieort, in dem landwirtschaftliche Maschinen hergestellt werden, sowie Börger und Esterwegen an der Moorgrenze als Hauptorte der Moorkultur erwähnenswert. Sögel ist besonders bekannt durch das Jagd- schloß Klemens wert, das von einem jagdliebenden münsterischen Fürst- bischof erbaut worden ist. In der Stellung des Königs in einem Kegel- 5*
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