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1. Lehrbuch der Geographie - S. 56

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
56 Afrika. Das südliche Hochland. den Abfallen zu fehlen, und es ist wahrscheinlich das einförmigste und unvollkommenste Beispiel dieser Naturform auf dem ganzen Erdboden), werden in O., W. und S. von zusammenhangenden, zum Meere abfallenden Randgebirgs und Stufenländern von einer auffallend gleichförmigen, dabei so ungünstigen Bildung umgeben, daß das Eindringen in das Innere allenthalben sehr erschwert wird; daher ist cs bis jetzt auch nur an der Südseite mit Erfolg versucht worden. Im Norden ist das Land gänzlich unbekannt, es scheint dort theils zum östlichen Sudan abzufallen, theils un- mittelbar an das abessinische Gebirgsland in No. zu stoßen. Große Flußsysteme von meist nur unvollkommener Bildung kennt man darin nur drei. §. 159. Der allein genauer bekannte Süd theil des Hoch- landes (bis 210 ) besteht aus weiten, theils flachen, theils hügligen Ebenen von 5 bis 6000 F. Höhe und allmählicher Senkung gegen W., die theils öde Sandwüften, theils dürres und trockenes Gebüschland bilden, eben so arm an Bäumen wie an Wasser, doch reich au Thieren aller Art. Niedrige Höhenzüge mit wilden Felsbergen von höchstens 1000 F. relativer Höhe ziehen über diese Ebenen von W. nach O., so die Karri im Süden, die Magaaga, die Berge bei Kurrichane im Norden des Garicp. Zm Süden besteht das Land von dem Rande der Ab- fattstufen an bis zum Gariep aus dürren, nur mit niedrigem Gebüsch bedeckten Ebenen, nördlich von ihm sind auf der Ostseite die Hochflächen au einigen Stellen reicher an Gras und Bäumen, etwas besser bewässert und bewohnt, allein westlich davon ist eine ausgedehnte, schrecklich öde Sandwüste. Friedliche, meist nicht ganz ungebildete Hirtenvölker, (die Kora und andere Hotten- totten um den Gariep, die Kaffernstämme der Beetschuanen, Barrolong u. s. w. N. von ihm, wilde Bosjesmans allenthalben zwischen ihnen), bewohnen diese Ebenen; europäische Missionarien haben sich in ihrer Mitte niedergelassen, (Griqua- town, Litäku, Nabis), Colonisten mit ihren Heerden nur am südlichsten Rande. 8. 160. Diese Ebenen durchströmt der Oranjefluß oder Gariep, der auf den östlicheren Hochebenen, mit denen der Abfall zum indischen Ocean nach O. beginnt, aus mehreren großen Quellarmen, besonders dem Kygariep (gelben G.) und dem Nugariep (schwarzen G.), entsteht und im Mittelläufe als ein tiefer und breiter Strom anfangs in einem reichen und bewaldeten Thale nach W. fließt; später aber hört die Niederung allmählich ganz auf, und der Fluß durchschneidet öde Wüsten, ohne Zuflüsse zu empfangen, die, ehe sie ihn erreichen können, versiegen (der Sakrivier, der Kruman). Später durchbricht er in langen Katarrakten durch ein äußerst wildes Felscnland den Abfall des

2. Lehrbuch der Geographie - S. 58

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
58 Afrika. Das Capland. westlicher liegt die Karro von Noggeveld und Bokkeveld; in O. ist die Stufenebene (Kamdebo) hügliger, weniger wild und ode und ein besseres Weideland, durchflossen vom Sonntags und großen Fischflusse. §. 164. Diese Abfattstufe wird gegen die Küste von einem Stufengebirgslande begränzt, das aus parallelen, die Karro über- ragenden, 4 bis 5000 F. hohen Ketten mit fruchtbaren, gutbe- wässerten, allein schwer zugänglichen Längcnthälern dazwischen besteht. So liegen S. vom unteren Gariep erst die Kamis- berge, dann das wilde Bergland Bokkeveld mit dem langen, vom Olifant bewässerten Berg Valley, südlicher das Thal Roodezand (der Diftrict Tulbagh) mit dem Breederivier; alle diese Ketten ziehen nach S. und enden an der Küste um False C. Bon da nach O. längst der Südküfte hin heißt das Bergland Zwartebergen, seine Ketten umschließen die Längen- thäler La n gekloof, Kanualand, das des Olifantsflusses. Ueber die steilen, wilden Bergzüge, welche diese Thaldistriete von der Karro, wie von der Küste trennen, führen nur wenige, äußerst beschwerliche Pässe (Kloof genannt, der Pikenier, Roode- zand, Platte kloof). §. 165. Auf diese letzte Stufe folgt das Küstenland, auf der Südseite ein 6 bis 7 M. breiter, hügliger, gutbewässerter Strich mit großen Sumpfwaldungen und ungesundem Klima und mit zahlreichen, allein nach So. den Winden ganz offenen, un- brauchbaren Baien (die Algoabai); vor ihr dehnt sich noch eine breite, tiefe Sandbank, die Nadelbank, gleich einer Stufe weit in den Ocean aus. Die Westküste ist dagegen bis auf einen schmalen, fruchtbaren Strich am Fuße der Berge großentheils eine sandige, wasserlose Wüste, wenig bewohnt trotz der schönen Sal-- danhabai. An der Südecke dieser Sandküste, aus der nach der südlichen nur der die Berge am C. False übersteigende Hotten- tottschhollandskloof führt, liegt die Halbinsel des Borgeb. der guten Hoffnung mit einer isolirten, von Sandebencn umgebenen,^ nach S. ziehenden Bergkette (der Tafelberg 3600 F.), zwei in der Brauchbarkeit einander ergänzende Baien (die Tafel und falsche Bai) bilden sie. §. 166. Die ursprünglichen Bewohner dieses Abfattlandes, die Hottentotten, einst friedliche Hirtenftämme, leben jetzt unter der Herrschaft der Europäer, die sich allenthalben unter ihnen niedergelassen und das Land in ein Colonienland verwandelt habend Es sind meist Holländer und Engländer, welche hier Viehzucht, Korn und Weinbau treiben, obschon die Colonie ursprünglich von Handclsrücksichten ausging. Auch Neger und Asiaten (Malaien als Sclaven) sind eingeführt. Jetzt steht dies Colonienland, dessen Ausbildung die vielen in der Landes-

3. Lehrbuch der Geographie - S. 71

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
Afrika. Die Sahara. 71 la n m. Die Lage Aegyptens in der Mitte zwischen drei Continenten; die bequeme Verbindung mit Weftasien (dem Euphrat), Indien (durch den arabischen Meerbusen), dem oberen Nil und dem Sudan, Sudeu- ropa; der Einfluß davon auf seine Geschichte, seine Bildung, seinen Verkehr. Der Schutz der Wüsten. Die Lage von Theben, von hira (Memphis) am Anfange des Delta und von Alepandria). §. 199. 4) Das Flachland Afrikas. Nördlich vom Sudan und westlich von Nubien und Aegypten bis zum atlanti- schen Ocean und zu den Bergländern Nordafrikas hin dehnt sich die Wüste Sahara aus, 200 M. breit, 650 lang, \ \0000 Om. groß. Dieses Flachland ist eine der schrecklichsten Einöden der Erde, sehr arm an Pflanzen und Wasser, mit dürrem Sandboden und durchgchends eben, (außer daß, durch jeden Windstoß fortbe- wegt, der Sand allenthalben bewegliche Hügel bildet), mit sehr heißem, dabei doch den auffallendsten Temperaturwechseln unter- worfenen Klima. Sic würde ganz unbewohnbar sein ohne die Oasen, welches kleine, inselartig im Sandmeer zerstreute Stellen, (gewöhnlich tiefer als die Wüstenfläche liegend), mit Quellen, Bäumen und Bodeneultur sind. §. 200. Doch ist die Wüste nicht allenthalben gleich schreck- lich. Der östliche Theil (bis 22° Lg.) scheint wenigstens etwas wirthlicher als der westliche zu sein, er hat zumal iu seinen östli- chen Theilen weniger Sand als nackten, aber gleich öden Stein- boden, wird von einzelnen rauhen Folsketren von geringer Höhe durchzogen, hat mehr und größere Oasen und ist besonders durch die Regelmäßigkeit in der Bertheilung derselben ausgezeichnet. Sie bilden nämlich zuerst eine Kette am Oftrande der Wüste, eigentlich ein breites Oasenthal, das dem Nilthale parallel bis Darfur reicht, und in dem die nicht mit Sand überschütteten Theile die Oasen El wah (die kleine), El kibli (die große), südlicher Sc lim ah sind, alle von öden und kahlen Felshöhen umgeben, mit Bäumen, (besonders den das trockene Klima lieben- den Dattelpalmen), Quellen und Anbau des Bodens. Ein anderer ähnlicher Zug zieht am Nordrande am südlichen Abhänge des Bcrglandes von Barka; zu ihm gehören Siwah (Ham- monium) und Audschila; dann folgt Fezzsin, eine runde, fast allenthalben von wilden Felsketten umschlossene Ebene, die größte aller Oasen der Wüste. Bon dieser geht endlich ein Oasenzug mit ganz ähnlicher Bildung nach So. nach Borgu, ein anderer grade nach S., die Hauptstraße zum Sudan bildend, nach Bornu (§. 187). §. 201. Viel unwirthlicher und wilder scheint der Theil der Sahara zu sein, der von der letzten Oaseukctte sich nach W. aus- breitet; der Boden ist hier fast durchweg nackter, beweglicher, oft sehr salzhaltiger Sand, Quellen finden sich noch viel seltener, Thiere meiden diese öden Flachen, die nur der rohe Maure

4. Lehrbuch der Geographie - S. 81

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
81 Asien. Sibirien. §. 221. Die Fortsetzung der Ketten des daürischen Abfall- landeö bildet über die Ostgränze des Hochlandes hinaus das Gebirgsland Zablonoi chrebet, wahrscheinlich von nickt mehr bedeutender Höhe, welches aus öden Bcrgflächcn voll Seen und Sümpfe und einzelnen Ketten besteht und sehr wild und un- wirthlich und nur von umherziehenden Zägerhorden bewohnt ist. Es senkt sich gegen S. bis tief in den großen Bogen des Mit- tellaufes des Amur herab und reicht in O. bis an das Meer. Daran schließt sich nördlicher das albanische Gebirge, ein Hochland von 2 bis 3000 F. Höhe, von Bergketten durchzogen, die bis 4500 F. aufsteigen, vom Aldau bewässert, in seiner Beschaffenheit dem Zablonoi ähnlich und steil zum Meere, allmäh- lich nach W. abfallend. Seine Ausdehnung gegen No. ist un- bekannt, Berge sind in dieser Richtung bis zum Oftcap und zur Behringsstraße hin beobachtet worden, allein sie scheinen nicht mit den albanischen und noch weniger mit denen von Kamtschatka in unmittelbarer Verbindung zu stehen. §. 222. Am Fuße dieses großen Gebirgswalles breitet sich das sibiriscke Tiefland aus nach W. bis zum Ural in Ge- stalt eines nach O. spitz zulaufenden Dreiecks, 187000 Qm. groß. Dieser ausgedehnte Landstrich senkt sich vom Fuße der Berge, wo er im Ganzen etwa noch 500 F. Höhe hat, allmählich nach N. herab, er hat in seiner Natur viele Achnlichkeit mit dem Tieflande, das sich W. vom Ural ausdehnt, und in seiner Vegetation (bis wenigstens zum Zenisci hin) große Verwandtschaft mit Europa, wie denn auch kein Theil Asiens die europäische Bildung reiner und allgemeiner angenommen hat als Westsibirien. Zm Süd- westtheile besteht das Tiefland aus großen, dürren, holz und wasserarmen, meist nur von Nomaden bewohnten Steppen (die songarische, die kirgisische, die i sch im sch e, östlich vom Zrtisch die Baraba); sie reichen gegen S. bis an eine oft un- terbrochene Kette von niedrigen, wilden und kahlen Felsbergen (der Ulutau, das alginskische Gebirge), die von den letzten Höhen des Abfalllandes der Songarci (§. 217) nach W/bis gegen den Ural ziehen, ohne ihn zu erreichen, vielmehr durch eine breite Ebene mit Steppenseen von ihm getrennt werden. Nördlich von den Steppen liegt Waldland mit oft sandigem, eben nicht fruchtbaren Boden, doch sehr gut bewässert und von reichen Flußtbä- lern durchschnitten. Oestlicher und jenseits des Zenisei reicht dieses hüglige Waldland gewöhnlich bis an die Gebirgsabhange, allein gegen N. tritt zuletzt überall die furchtbare Natur der Polarläu- der auf, die aller Verbreitung der Cultur hier eine Gränze setzt. 8- 223. Drei große Stromsysteme entspringen in den nörd- lichen Randgebirgöländern des Hochlandes und durchströmen und bewässern das Tiefland. Das des Ob entsteht aus zwei Haupt- tz

5. Lehrbuch der Geographie - S. 42

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
— Verbreitung der Pflanzen und Thiere. §. 127. Die Zahl der Pflanzenarten ist in den Ländern mit dem kältesten Klima am geringsten; in niederen Breiten nehmen die Arten zu, und in der Tröpenzone herrscht die größte Fülle. Auch die Zahl der Individuen steigt in demselben Verhältnisse; in den kälteren Regionen leben die einzelnen Pflanzen der wenigen Arten gesellig, große Räume weithin einförmig bcdeekend, je wärmer ein Land ist, desto größer wird der Wechsel zwischen den verschiedenen Pflanzen, die es bewohnen, so wie auch die Masse der Individuen zunimt, und das erstaunliche Ucbergewicht der Vege- tation, noch befördert durch das Auftreten der auf anderen Ge- wächsen lebenden Pflanzen und der Schlinggewächse, ist für die Tropenländer besonders charakteristisch. Außerdem zeigen auch die kältesten Gegenden die größte Einfachheit in den Formen; Bäume fehlen ihnen anfangs noch ganz, der Ban der Pflanzen bietet wenig Abwechselung dar, die Farben der Blumen sind stets hell und einförmig. In wärmeren Ländern werden die Farben und Formen immer mannigfaltiger und wechselnder, in der Tropenzone finden sich die größten Verschiedenheiten der Formen, die wunder- barsten Gebilde, die glänzendsten und strahlendsten Blumen, die schärfsten Gewürze, die ansgebildetsten Früchte. Das Hauptgesetz für die Verbreitung der Pflanzen ist demnach, daß von den Po- larzonen nach der Tropenzone hin die Vegetation immer vollkom- mener und ausgebildeter wird. Anm. 1. Spitzbergen (unter 80° N. Bt.) hat nur 30, Island (in 65° Bt.) 642, Frankreich (von 42 bis 51° Bt.) an 6000, das tropische Amerika 13000 Arten. Anm. 2. Die geselligen Pflanzen treten in der Tropenzone hauptsächlich nur in der Nähe des Meeres auf. Anm. 3. Das allgemeine Verbreitungsgesetz zeigt sich auch bei den ein- zelnen Abtheilungen des Pflanzenreiches nicht selten sehr deutlich, z. B. in der Verbreitung der Nadelhölzer, der Laubhölzer und der Palmen u. s. w. 8. 128. Außer Boden und Tenrperatur wirken aber auf die Verbreitung der einzelnen Pflanzen auch noch andere Umstände ein, und die Gesetze, die im Einzelnen das Vorkommen der Pflanzen bedingen, find noch nicht gehörig erforscht. So erfor- dern z. B. manche Pflanzen ein oceanisches, andere ein continen- tales Klima; die den trockenen Ländern eigenthümlichen sind oft durch zahlreiche Stacheln und Haare, dicke und saftreiche oder lederartige und immergrüne Blätter ausgezeichnet u. s. w. §. j 29. Außerdem übt der Wechsel der Jahreszeiten auf die Vegetation der verschiedenen Zonen einen sehr wichtigen Einfluß aus. In den Polarländern sind den langen Winter hindurch die Pflanzen in Erstarrung versenkt, nur die Temperatur dcs Bodens, welche alsdann höher ist als die der Luft, verbunden mit der schützenden Schneedecke, erhält sie; der kurze Sommer

6. Lehrbuch der Geographie - S. 111

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
Ili Asien. Mesopotamieu. §. 282. c) Das Stri ferì land des Euphrat und Tigris. Diese großen Ströme entspringen beide in Armenien. Der Euphrat (Frat) entsteht ans der Verbindung zweier nach W. fließender Quellarme, von denen der westliche kleinere (der West frat) aus dem Bingheul kommt und durch die Ebene von Erzerum geht, der östliche (Mnrad) südlicher in der Gegend von Bayazi-d seinen Ursprung hat. Nach ihrer Vereinigung fließt der Fluß in Kleinarmenien nach S. und beginnt unterhalb Ma- lati a den Mittellauf mit Fallen und Stromschnellen, bis er bei cl Bir die Ebene erreicht. Von hier gehr sein Lauf stets nach So., anfangs zwischen den Ebenen des nördlichen Syriens und Mesopotamiens, dann von el Deir an, wo er die syrische Wüste berührt, die ihn noch mehr nach So. drängt, im tiefer einge- schnittenen, fruchtbaren Thale zwischen Einöden ohne Zuflüsse (wie der Nil und Indus), bis er, dem Tigris, seinem Zwillings- strome, sich nähernd, das Tiefland erreicht, in welchem er endlich bei Korna mit diesem sich vereinigt. Der Tigris, welcher den Ketten des Aladag entfließt, strömt im Mittelläufe dnreb das Thal von Diarbekr nach O., dann nach So., ähnlich wie der Euphrat, er ist schmaler, trüber, voller Felsen, reißender und durch die Zuflüsse, die er von den östlichen Gebirgen erhält, be- deutender als der langsamere und klare Euphrat. Nach ihrer Vereinigung, die erst in historischen Zeiten dadurch, daß die süd- liche Wüste den Euphrat nach de. drängte, entstanden ist, empfängt der Fluß den Namen Scbat el arab und mündet bald darauf in einem Delta (doch nur in cinein Haupteanale) in den persischen Meerbusen. §. 283. Das von beiden Flüssen umschlossene, 5000 Qm. große, untere Stufenland derselben heißt sehr bezeichnend Meso- potamien oder al Djczira. Es zerfällt in drei Stufen; die nördliche von den Bergen Kurdistans bis zu einer Linie zwischen el Deir und Mosul ist eine noch über J000 F. hochliegende, hüglige Steppenebene mit sehr grasreichem, nicht unfruchtbaren Boden und nicht seltenen Oasen mit Bäumen und Wasser, durch- flossen vom Kh a blich, der im oberen Laufe dem Euphrat parallel nach So., dann plötzlich gegen Sw. ihm zuflreßt. Der Ucber- gang in die tiefere Stufe ist allmählich, doch erhebt sich auf der Gränze das schmale, nach Nw. ziehende, gras und wasserreiche Gebirge Sindschar, das aber auf allen Seiten von Ebenen umgeben ist. Die zweite Stufe ist eine Wüste, eine flache, baum- lose Ebene, mit trockenem Gebüsch bedeckt und mit salzigem Wasser, nur von zahlreichen Thieren und einzelnen Raubhorden durchstreift. Jenseits dieser Wüste beginnt etwa von Bagdad an die niedrige, oft überschwemmte Tiefebene des alten Baby- loniens, wo die beiden Ströme durch Arme und künstliche

7. Lehrbuch der Geographie - S. 115

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
Asien. Soristan. 115 §. 29j. e) Soristan (Syrien). Zwischen dem Mittel- meer und der arabischen Wüste, den Ebenen, welche das Nildelta umgeben, und dem mittleren Euphrat erstreckt sich dies isolirte Bergland von S. nach N. an 120 M. lang und von geringer Breite, 3500 Qm. groß. Es zerfällt in drei bestimmt geschiedene, parallel nach N. sich ausdehnende Theile, von denen der erste ein gewöhnlich trockenes, dürres, heißes Hochland in O., der zweite ein fruchtbares Bergland von mannigfaltigerer Bildung in W., das von jenem gewöhnlich durch ein einer Spalte ähnliches Thal- land geschieden wird, der dritte die westliche Küstenstufe ist. Zugleich aber ergiebt sich eine andere Eintheilung, in das mittlere, am höchsten anfsteigende, das nördliche und südliche Syrien, die sich von jenem nach N. und S. herabsenkcn. (Anm. Der Gegensatz zwischen den östlichen und westlichen Theilen z. B. in den Kreuzzügen). §. 292. Das mittlere Syrien besteht aus dem schmalen, nach No. ziehenden Gebirgslande des Libanon, der sich bis gegen 9000 F. erhebt, fruchtbare, gut bewässerte und angebaute, allein schwer zugängliche Thäler umschließt und nach beiden Seiten in steilen Stufen herabsinkt. An seiner Ostseite liegt das schmale Hochthal B'kaa (Coelesyrien), in dem der Fluß Kasmieh nach S., der obere Assi (Orontes) nach N. stießt. Bon diesem östlich steigt der dem Libanon parallel ziehende, eben- falls schmale, nnr bis 5000 F. hohe Antilibanus auf. Beide Ketten enden in N. oberhalb Tarabolos, in S. bei Tyrus an der Mündung des Kasmieh, die östliche mit dem waldigen Hor- mon an den Jordanquellen. Bon ihr gegen O. breitet sich das syrische Hochland aus, eine große, anfangs noch fruchtbare Ebene (die Gegend um Damaskus), weiter östlich nimt sie bald die Natur der Wüste an, zu der sie sich allmählich herabzusenken scheint. (Anm. Der Libanon das Asyl verfolgter Völker. Die Lage von Damaskus). §. 293. Das südliche Syrien (Palästina) beginnt mit hügligen, wiesenreichen Ebenen, in denen der obere Jordan zum See von Tabarieh (Gennesareth), einem reizenden, von fruchtbaren Bergabhangen eingefaßten Becken mit süßem Wasser herabfließt. Sein weiteres Thal ist anfangs noch Wiesen- fiäche, dann eine heiße, Wasser und baumlose, von steilen, kahlen Felswänden umschlossene Wüste, die bis zum rothen Meere reicht und el Ghor heißt. In dieser fällt der Fluß in das an 500 F. unter dem Mittelmeer liegende todte Meer (Birket luth) mit bittersalzigem Wasser, von dem die Thalschlucht mit ähnlicher Beschaffenheit wie höher bis zum Golf von Akaba sich fortsetzt.

8. Lehrbuch der Geographie - S. 129

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
129 Südeuropa. Die spanische Halbinsel. Morena Fälle (Salto Le lobos), der untere Lauf ist kurz, die Schiffbarkeit dieses unvollkommensten der spanischen Flüsse unbedeutend. §. 323. Den Südrand des Hochlandes bildet ein Randge- birgsgürtel, der die S. Morena heißt, in O. am Thale des Guada limar beginnt und nach W. bis zum unteren Guadiana zieht. Es ist ein breites Gebirgsland, das höchstens bis 3000 F. aufsteigt (los Pedro ches der höchste Theil N. von Cordova), nach N. steil, oft mauerartig zur Mancha, nach S. allmählich nach Andalusien abfällt, allenthalben mit Wäldern bedeckt und wenig angebaut ist; auch führen wenige gebahnte Pässe hinüber (Puerto del rey über 2000 F. hoch N. von Za«n). In Portugal besteht die Fortsetzung der Morena W. vom Guadiana aus mehreren schmalen, parallel nach W. ziehenden, tiefe Thäler um- schließenden Ketten (die S. Monchiquc), die allmählich nach N. zur Hochebene, steil nach S. zu der schmalen, heißen und san- digen Küste von Algarve sich herabsenkcn. §. 324. Am Südabhange der Morena liegt das Thal des Guadalquivir, der in den Bergen des östlichen Granada entspringt und nach kurzem Ober und Mittelläufe schon bei Andujar in das Tiefland tritt, bei Cordova schiffbar wird und dann nach Sw., später nach S. fließt; er ist zwar der kleinste, allein der ain weitesten fahrbare und wasserreichste Strrm des Landes. Das Tiefland, das er durchfließt, ist das berühmte Andalusien, eine hüglige Ebene, die sich an ihm nach W. mit allmählicher Senkung hinzieht; bei dem Verfalle der Lau- desculrur, die es einst zum Garten Spaniens machte, besteht es jetzt meist aus öden, nackten Hügeln und Flächen voll Gebüsch, nur im Thale des Guadalquivir, das durch seine Fruchtbarkeit und üppige Vegetation vorzüglich sich auszeichnet, findet man noch die Reste dieser hohen Cultur des Bodens erhalten. Die Küste ist auf der Westseite des Flusses mit großen Sümpfen bedeckt, auf der östlichen sandig und unfruchtbar. (Anm. Die Lage von Cadir und Sevilla). 8. 325. Südlich und westlich vom Thale des Guadalquivir erhebt sich, wie die Pyrenäen in Nordspanien, das zweite Hochge- birgsland, das von Granada. Es hangt in O. unmittelbar mit den öden Hochebenen von Murcia zusammen und endet nicht fern von der Guadalqnibirmündung, in N. wird es von Anda- lusien, in S. von einem schmalen, allein oft fruchtbaren und reichen Küstcnsaume begränzt. Der östliche Theil besteht anfangs aus nackten Hochflächen, die von sehr wilden und zerklüfteten Bergketten nach W. durchzogen werden, so die S. Caz orla Fi lab res, Cabeza de Maria (0000 F.) S. von Gnadir erhebt sich in der Fortsetzung der S. Filabres plötzlich die 9

9. Lehrbuch der Geographie - S. 149

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
Südeuropa. Das Mittelmeer. eingeschlossene Ebene des Campidano ausfüllt, die zwar nicht mit der üppigen Vegetation der Ebenen Süditaliens und Sieiliens geschmückt und wegen der Versumpfung der Flüsse und ähnlicher, aus der vulkanischen Natur des Landes hervorgehender Einflüsse, wie sie an der Westküste Italiens sich finden (§. 339), sehr ungesund, dennoch äußerst fruchtbar, obschon schlecht angebaut und benutzt ist. (A nm. Die Verbindung Sardiniens mit Afrika, Italien und Spanien). §. 363. Korsika nördlich von Sardinien (l80qm. groß) ist bis auf wenige kleine Ebenen an der Ostküste gebirgig, die Berge sehr steil und wild, bedeckt mit schönen Wäldern, durch tief eingeschnittcne Schluchtenthäler getrennt, das Innere daher schwer zugänglich, auch im Einzelnen wenig bekannt. Die Bergzüge im Südtheil ziehen als Parallclketrcn nach Sw. und springen hoch und steil in Vorgebirgen in das Meer vor, Langenthal er und Meerbusen einschließend, während sie in O. zu Hügeln herabsinkcn. Die Mitte nimt ein Gebirgsland ein, dessen Berge ebenfalls an der Westküste steil sich herabstürzen, der M. rotondo (8500 F.) und M. d'oro sind die höchsten Spitzen. Die schmale nördliche Halbinsel enthält ein anderes niedrigeres, von jenem ganz ge- trenntes Bergland. (A n in. Einfluß der Natur auf die Geschichte der Insel. Die französische Herrschaft). §. 364. Die Bewohner dieser Inseln werden zu den Jta- liänern gerechnet, obschon sie sich von diesen vielfach unterscheiden, sie sind es zum Theil erst durch historische Verhältnisse geworden. In Sieilien ist die Urbevölkerung der italischen verwandt, allein auf das Mannigfachste gemischt, namentlich mir Griechen, Nor- männern und Arabern. Aehnliche Mischungen sind mit der ur- sprünglichen Bevölkerung der beiden anderen Inseln, die aber zu den spanischen Iberern gerechnet werden zu müssen scheint, vor- gegangen. Politisch bildet Sieilien jetzt mit Neapel das Kö- nigreich beider Sieilien, Sardinien gehört dem italischen Staate an, dem cs den Namen gegeben hat (§. 342), Korsika ist eine Provinz von Frankreich. §. 365. Der südöstliche Theil des Mittelmeeres, der durch die beiden Straßen um Sieilien mit dem westlichen verbun- den ist, erstreckt sich (abgesehen von den großen nördlichen Armen) nach O. Vor seinem Hauptcingange liegt eine kleine Gruppe, deren Hauptinsel, Malta, trotz dem nackten, felsigen, bäum und wasserarmen Boden dennoch stark bevölkert und gut angebaut ist, auch an der Nordseite steile Küsten mit guten Häfen hat. In S. wird das Meer von der einförmigen, nur in den beiden Syrten (den Golfen von Kabes und Kibbir) gegliederten Küste Afrikas begränzt, die großentheils flach, sandig und schutzlos ist

10. Lehrbuch der Geographie - S. 190

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
100 Mitteleuropa. Das Plateau von Barern. unterhalb Avignon wird er dagegen so seicht, daß der Bau von Canälen zu beiden Seiten des Delta bis zum Meere nöthig geworden ist. (Slum. Der Vergleich zwischen dem Rhone und Rhein. Die historische Entwickelung der Rhonelandschaften. Die Lage von Lyon). §. 443. Das Plateau von Baiern breitet sich, Wiedas der Schweiz ain Fuße der schweizer, so au dem der deutschen Alpen aus. Auch darin ist cs jenem ähnlich, daß am Westende ein großes Seebeeken, der Bodeusee, den der Rhein durchströmt (1200 F hoch), sich ausbreitet. Am Nordufer desselben beginnt das Hochland, in N. vom deutschen Iura, in S. von den Alpen begränzt und nach O. bis zum Inn reichend, an dessen Ostufer es an den bis zur Donau vorspringenden Alpenabfätlen (§. 395) endet. Die Durchschnittshöhe beträgt 1200 F., die höchsten Theile liegen am Fuße der Alpen (2000 F.) und im Westtheile (1700 F.), cs senkt sich gleichmäßig nach N. und O. und wird au der tiefsten Stelle von der Donau durchflossen. Im Ganzen eben, ist es doch vielfach von Hügeln und niedrigen Bergen durchschnitten, große Striche sind aber auch ganz flach und über- haupt ist es weniger uneben als das Plateau der Schweiz, auch im Ganzen nicht so fruchtbar, an manchen Stellen selbst dürr und öde, baumarm und fast unbebaut. Eigenthümlich sind die großen, kahlen, sumpfigen Ebenen, welche häufig die Flüsse beglei- ten und ohne Zweifel die Reste von Seebecken sind, deren sich auch noch im südlichen Theile finden; diese Ebenen heißen Moose (das Donaumoos unterhalb Ulm, das Zsarmoos, das Rosenhaimcr Moos am Inn u. s. w.) Der unebenste Theil ist der westliche zwischen dem Bodensee, der Iller und Donau (Oberschwabcu), dessen bis über 2000 F. aufsteigende Höhen in die den Alpenabhangeu vorliegenden (§. 394) übergehen; ge- ringer sind die Höhen um den Lech und die Isar und au manchen Stellen von großen Ebenen unterbrochen. Am Rortzu-fer der Do- nau begränzt überall der Abhang des deutschen Iura das Pla- teau; nur da, wo unterhalb der Altmühlmündung dieses Bergland sich nach R. wendet, tritt cs auf das Nordufer des Flusses über und bildet hier das Hochland der Oberpfalz, das sich längst der Nab zwischen den Abhängen des fränkischen Jura und des Böhmer Waldes (8 M. breit) nach N. busenartig ausbreitet und aus sandigen, mit Fichtenwäldern bedeckten, welligen Ebenen von gegen 1200 F. Höhe besteht. (An m. Die Lage von Baiern zwischen der Donau und den Alpen. Die Geschichte des Landes und sein Einfluß auf Deutschland. Die Verbin- dung mit Oberitalien.' Die Lage von München, Augsburg, Regensburg. Die Oberpfalz).
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