Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 199

1880 - Sondershausen : Eupel
199 schon vor der Böttcherwoche im Großhandel abgemacht werden. Ans die Böttcherwoche folgt, durch Läuten der Ratsglocke angezeigt, die Meßwoche, die, ans gleiche Weise geschlossen, der Zahlwoche weicht. In ihr beginnt zu Ostern die Buchhändlermesse, und zwar, nachdem alle übrigen Geschäfte ihr Ende erreicht haben. Leipzig hat allein über 250 Verlags-, Com- missions- und Sortimentsbuchhandlungen, außerdem noch viele große Buch- druckereien, große Buchbindereien und andere zur Herstellung und Ans- schmückung der Bücher erforderliche Anstalten. — Oster- und Michaelismesse sind Hauptmessen; unbedeutend dagegen ist die von Friedrich dem Sanft- mütigen gestiftete Neujahrsmesse. Nach Thomas. 19. Das Erzgebirge. Das Erzgebirge umfaßt den größten und volkreichsten Theil des Königreichs Sachsens. Dort erheben sich die meisten und höchsten Berge des Landes; dort sind die Quellen der größeren Flüsse, mit Ausnahme der Elbe; dort ist das Vaterland des sächsischen Bergbaues, des Klöppelwesens, zum Theil auch der Baum- und Schafwollenweberei und der Holzwaaren- arbeiten. Während man oben klöppelt, spinnt, webt u. s. w., wird unter der Erde geklettert, gehämmert, gekarrt u. s. w. Vom Meißner und Leipziger Kreise steigt das Land allmählich an, erhebt sich wellenförmig, in stetem Wechsel von Berg und Thal, bis zu den höchsten Punkten an der böhmischen Grenze. Es ist reich an Natur- schönheiten aller Art, aber auch an Gegenden, wo nur düstere Wälder und kahle Bergrücken dem Auge sich darstellen, wo kein Singvogel nistet und nur selten eine Biene summt, wo keine Rebe prangt, selten Korn gedeiht und gewiß Unzählige sterben, die nie eine Pfirsiche oder Weintraube ge- sehen, geschweige denn gekostet haben. Ausgedehnte Waldungen bedecken be- sonders die höheren Gegenden und versorgen einen großen Theil des Nieder- lande mit Holz. Auch an Torf und Steinkohlen ist kein Mangel. Die wellenförmige Gestalt und die felsige Beschaffenheit des Bodens erschweren Feld- und Gartenbau: das rauhe Klima vereitelt in den höchsten Gegenden nicht selten die größten Anstrengungen des Landmannes. Der beste Segen der Felder sind Hafer, Lein und Kartoffeln. Letztere vertreten meisteutheils die Stelle des Brotes. Sie geben dem Armen, oft nur mit Salz, seltener mit Butter oder Leinöl, sein Morgen-, Mittag- und Abendbrot. Gar oft zählt man sie den Kindern wie Leckerbissen zu; und sich daran satt essen zu können, ist mancher Familie eine wahre Erquickung. Ohne Getreide- zufuhr aus den anstoßenden Landschaften würde der arme Erzgebirger oft hungern müssen. Der Erzgebirger ist zufrieden mit wenigem, dabei treuherzig im Um- gänge. Ganz besonders eigen ist ihm der Fleiß und die Sorge für den Erwerb, zu dem ihn die Natur zwingt; denn fast jede Gabe läßt sie nur mit Mühe oder Gefahr sich abgewinnen. Halbe Stunden weit trägt der Erzgebirger in Körben guten Boden auf nackte Felsen. Bergabhänge be- pflügt er, die der Bewohner der Ebene kaum erklettern kann. Mühsamer wird nirgends der Landbau betrieben, und frühzeitiger wohl nirgends die Jugend zur Arbeit angehalten als im Erzgebirge. Mit dem sechsten Jahre schon hilft das Kind verdienen, in der Klöppelstube, wie am Spinnrocken und bei der Hüttenarbeit. — Eigen ist ferner dem Erzgebirger, gleich dem

2. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 184

1880 - Sondershausen : Eupel
184 die dem Harze treu bleibt. Wenig Obst gedeiht in diesem Klima, desto mehr stehen Blumen, Wald und Wiesen in Flor. An Preißel- und Blau- beeren ist Überfluß: sie werden gesammelt und verkauft. Die Baumarten des Unterharzes sind Ahorn, Esche, Ulme, Birke, Rotbuche; an den mildesten Punkten stehen Roßkastanien. Bei Wernigerode und Blankenburg findet man aber auch die echte Kastanie. In den Oberharz folgt der Tanne nur die Birke eine Strecke weit, und noch etwas weiter die „Quitsche," deren rote Vogelbeeren dem Oberharzer zu seiner Lieblingsbeschäftigung, dem Vogelfänge, gute Dienste leisten. In der Hohe von 900 Meter schwindet am Brocken schon der Baumwuchs, nachdem er zuvor niedrig und krüppelig geworden; nur das heilsame isländische Moos, die Berganemone und einige Alpenkrüuter fühlen sich aus dem kahlen Scheitel des nebelumfluteten Vater Brocken wohl. Im Thierreiche sind die Vogel am zahlreichsten vertreten, und der Spottvogel, der Zaunkönig, der Bergfinke, das Goldhähnchen, die Meise, der Zeisig, der Staar, das Rotkehlchen, der Falke und die Drossel, welche Heinrich I. den Harz so lieb machten, sind noch jetzt sehr laut in diesen Waldungen. Die Jagd liefert noch Eber, Hirsche, besonders viel Rehe; auch wilde Katzen finden sich noch hin und wieder. Von Hausthieren sind im Harz Ziegen und Schafe, mehr noch Schweine, besonders aber Rind- vieh zu nennen. Die größten Reichtümer des Harzes aber bestehen in Metallen, welche durch den Bergbau zu Tage gefördert, in Schmelzhütten geschieden, in Hammerwerken und Fabriken verarbeitet werden: Silber, Eisen, Kupfer, Blei, Zink, Schwefel, Vitriol ist reichlich vorhanden. Silber gewinnt man noch 46 000 Mark jährlich, Eisen 220 000 Zentner, Kupfer 17 000 Zentner. Die bedeutendste Silbergrube ist bei Andreasb erg in der Berghauptmann- schaft Clausthal. Trotzdem werden die Bergleute und das Volk des Ge- birges nicht reich. Die Bergwerke gehören den Regierungen von Preußen, Brannschweig und Anhalt oder reichen Privatleuten. Wer mit eigenen Händen Erzadcrn sprengt, schmelzt, hämmert, der hat die Blühe und nicht den Ertrag. Doch freut den Harzer die gute Ausbeute, als wäre sic sein; denn er ist arm, aber zufrieden, und der Zufriedene ist am Ende doch der Reichste. Andere Beschäftigungen der Harzbewohner neben dem Bergbau sind das Beerenlesen, das Holzhanen, die Kohlenbrennerei und die Vogelstellerei. Die Beerenleser suchen sich die gelichteten Stellen des Waldes auf, wo sic Erd- und Himbeeren in Menge finden, die sie dann zum Verkauf aus- tragen. — Die Vogelsteller verfolgen die armen Vögel mit Leimruten, Vogelherden und Schlingen. Der Vogelherd besteht aus Netzen, die man in Rahmen spannt und so an einem offenen Kasten befestigt, daß sie von zwei Seiten wie ein getheilter Deckel auf den an der Erde stehenden Kasten fallen können. Eine Schnur zum Zuziehen der Netzdeckel geht nach einem Häuschen, in welchem der Vogelsteller sitzt. Mit den gefangenen Dompfaffen, Zeisigen und Hänflingen wird ein bedeutender Handel getrieben. Kühner.

3. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 201

1880 - Sondershausen : Eupel
201 samen Berghütten und der Dörfer am Fuße des Gebirges. Um Johannis wird gewöhnlich das Vieh aus den Ställen zu Berge getrieben. Beim Schalle langer hölzerner Schalmeien, bei fröhlichem Gesänge und dem Ge- läute der Glocken, deren jedes Rind eine an einem verzierten Bügel am Halse trägt, treibt man die blökenden Herden zwischen Fichten und Tannen zu den Sommerbauden in das Hochgebirge, welches nun 14 bis 15 Wochen lang von diesen fröhlichen Tönen wiederhallt. Da wird dann Butter und Käse gemacht für den eigenen Bedarf und für auswärtigen Absatz. Sämmtliche Abhänge des Gebirges sind dicht bewaldet; aber hoch oben gedeihen nur noch Knieholz, das strauchartig breite Striche bedeckt, zwergartige Fichten und Laubhölzer, eine Menge Gräser und Alpenkräuter, Moose und Flechten; ja viele der höchsten Gipfel zeigen ans ihrem mit Felsen und Steinblöcken überschütteten Scheitel kaum noch Spuren des Pflanzenwuchses. Denn in dieser Höhe ist der Sommer nur etwa vier Monate lang und die Wärme gering, daher auch in den der Sonne abge- wendeten Schluchten der Schnee gar nicht wegschmilzt, und Schneegestöber selbst inmitten der heißesten Jahreszeit nicht seltene Erscheinungen sind. Der Übergang ans dem kurzen Sommer in den Winter erfolgt oft unge- wöhnlich schnell. Kaum sind im September einige Nebel als Vorboten des nahen Winters eingetreten, als auch sofort Kälte und stürmisches Wetter hereinbricht und ungeheure Schneemassen alle Höhen und Thäler des Gebirges erfüllen. Die Wohnungen der Bergbewohner werden öfters so hoch überschneit, daß man keine Spur von ihnen entdecken würde, verriete nicht der aufsteigende Dampf der Rauchfänge die Stelle, wo sie stehen. So sind die Bewohner bei einfallenden Schneestürmen und Wind- wehen oft innerhalb weniger Stunden gänzlich eingeschneit. Die Bewohner der höchsten Banden sind gewöhnlich Monate lang außer aller Verbindung mit den Thalbewohnern. Wird eine Wanderung zu einer benachbarten Baude notwendig, so müssen die Bewohner ihren Ansgang entweder durch den Dachgiebel nehmen, oder sich nach Bergmannsart ihre Wege stollen- artig durch den Schnee an den Tag arbeiten, und dann ihre beschwerliche Reise mit Hilfe der Fußeisen fortsetzen. Des oft sehr hohen Schnees wegen müssen die betretensten Gebirgssteige jeden Winter mit Stangen, die gewöhnlich einige Meter lang sind, und an die man Strohbüschel be- festigt, um sie kenntlich zu machen, ansgesteckt werden. Die Regengüsse sind oft von der heftigsten Art, und die Gewitter toben bisweilen unter Hagelwetter und Wolkenbrüchen ans; sie überschütten allerdings mehr die Hänge und Thalebenen, treffen aber auch mit ihren Blitzen selbst die höchsten Berggipfel. Diese oft unvorhergesehenen, häufig schnell wechselnden Veränderungen des Wetters sind der Volkssage nach die Launen des gewaltigen Berggeistes Rübezahl, welcher diese schauerlich groß- artige Gebirgsgegend beherrschen soll. Nach Semmler. 21. Rübezahl. Das Riesengebirge, welches Schlesien von Böhmen scheidet, war ehemals der Aufenthalt eines mächtigen Berggeistes, Rübezahl ge- nannt. Auf der Oberfläche des Gebirges hatte sein Gebiet nur wenige Meilen im Umfange, aber im Innern erstreckte es sich unermesslich

4. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 196

1880 - Sondershausen : Eupel
196 Königsplatze steht das großartige Siegesdenkmal zur Erinnerung an die ruhmreichen Feldzüge der Jahre 1864 (der dänische Krieg), 1866 (der österreichische Krieg), 1870-71 (der französische Krieg). In der Nähe von Berlin liegt der zoologische Garten, der sich durch eine große Anzahl seltener Thiere auszeichnet. Unter den vielen Wohlthätigkeitsanstalten Berlins verdienen Erwähnung die Volksküchen, welche für Unbemittelte ein billiges,^ nahr- haftes Mittagsessen liefern, und die Asyle für Obdachlose. Ärmere Kranke finden Aufnahme in die Charite (Barmherzigkeit), die größte Heil- anstalt Berlins, in welcher jährlich Tausende verpflegt werden. Wegen des fast überall sandigen Bodens sind die nächsten Um- gebungen von Berlin nicht besonders reizend; doch gibt es einige schöne Stellen darin. Dies gilt namentlich von dem über 63 Meter hohen Kreuz- berge vor dem Hallischen Thore, auf welchem der König Friedrich Wilhelin Hi. zum Andenken an die siegreich beendeten Befreiungskriege gegen den Kaiser Napoleon ein 19 Meter hohes, thurmartiges, kunstvolles Denkmal aus Gußeisen hat errichten lassen. Nach Kühner und Thomas. 17. Der Spreewald. In der Mederlausitz, wo der Unterlauf der Spree beginnt, be- findet sich eine der merkwürdigsten Gegenden der Mark, nämlich der Spreewald, in dessen Mitte die Stadt Lübben liegt. Die Spree kommt hier wegen mangelnden Gefälles gleichsam in Verlegenheit, welchen Weg sie wählen soll, und theilt sich daher in eine unzählige Menge von Armen, die eine weite Mederung durchfliessen und bei hohem Wasserstande völlig überschwemmen. In älterer Zeit befand sich hier ein undurchdringlicher Bruchwald, den die Wenden oder Sorben zum Zufluchtsort erwählten, als sie vor den Deutschen nach Osten hin zurückweichen mussten. Die Nachkommen derselben wohnen noch heute im Spreewalde und haben die väterliche Sprache und Sitte bewahrt. Ein Theil des Spreewaldes ist urbar gemacht und in fruchtbares Wiesen- und Gartenland verwandelt worden; ein anderer Theil besteht noch jetzt aus Wald. Die herrschende Holzart ist die gemeine Erle; doch findet man auch Eschen, Buchen, Eichen, Weiden und Kiefern. Da nun die ganze Gegend von zahllosen Flussarmen durchzogen ist, so müssen die Bewohner des Spreewaldes alle Ausflüge und Besuche in Kähnen abmachen, die sie mit grosser Geschicklichkeit pfeilschnell durch das Wasser treiben. In festlichem Schmucke fährt man Sonntags in Kähnen zur Kirche. In ernstem, feierlichem Schweigen folgen auf Kähnen die Leidtragenden der Leiche eines Verstorbenen, welche zu Wasser nach dem Gottesacker gebracht wird. Zu Kahne besucht der Förster sein Revier, in Kähnen werden die Ernten heimgeholt. Der Fremde, welcher zur Sommerzeit in diese Gegend kommt, hat einen reichen Genuss. Die hohen, uralten Eichen und Erlen, welche die User besäumen, bieten in der Sommerschwüle erquickenden Schatten und spiegeln ihr dunkles Laub lieblich in dem klaren Wasser. Unter einem Laubdache gleitet das Fahrzeug sanft dahin. Und wenn nun

5. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 263

1880 - Sondershausen : Eupel
263 Pünktchen erscheinen auf der dunkeln Oberfläche und drängen sich da, wo das Wasser in heftigere Bewegung gerät, zu leuchtenden Massen zusammen. Die Kämme überstürzender Wellen sind in feurige Streifen verwandelt. In ein flammendes Kleid gehüllt und durch lange Lichtspuren ihren Weg bezeichnend, durchschießen Delphin und Fische blitzähnlich die Tiefe: jeder Ruderschlag erregt tausend glitzernder Funken, die sallenden^Tropfen eines Regenschauers erzeugen eine leuchtende Flüche, die ihren Schimmer nach oben zurückwirft, so daß die Wolke als eine matt glänzende Wand am schwarzen Himmelsgewölbe steht. Am prachtvollsten zeigt sich das Schauspiel da, wo der Kiel des eilenden Schiffes die See in mächtigen Wogen aus- einander wirft. Die schäumende und wirbelnde Wassermasse vor dem Buge ist in zwei flammende Lichtberge verwandelt; von tausend Funken erfüllt, treibt sie rauschend an den Seiten des Schiffes vorbei und vereinigt^ sich im Kielwasser zu einem langen, hell leuchtenden Streifen, der die Spur des einsamen Seglers auf der weiten Wasserwüste bezeichnet. Die Ursache dieser Erscheinungen sind Millionen und aber Millionen unendlich kleiner Thiere von gallertartiger Masse, welche die oberen Meeresschichten be- wohnen und bei jeder Beunruhigung einen Schein von sich geben ähnlich dem unserer Johanniswürmchen. Merkwürdig ist das regelmäßige Steigen und Fallen des Meerwafsers, die Flut und die Ebbe. Das Steigen dauert etwa 6 Stunden, nach einem Stillstände von einigen Minuten tritt die Ebbe ein, die ebenfalls etwas über 6 Stunden dauert. An jedem Tage tritt die Flut so ziemlich eine Stunde später ein. Gerade so verhält es sich mit dem Aufgange des Mondes. Auch hat man bemerkt, daß die Flut ihren höchsten Stand er- reicht, kurz nachdem der Mond durch den höchsten Punkt seiner Bahn am Himmel hindurchgegangen ist, und daß die Ebbe eintritt, wenn er am Himmel sich wieder herabsenkt. Und so ist es denn ohne allen Zweifel die Anziehungskraft des Mondes, welche diese Erscheinung hervorruft. Daß die Sonne an dieser Bewegung des Meeres auch mit Ursache ist, sieht man daraus, daß die Flut immer dann am höchsten steigt, wenn Sonne und Mond genau nach derselben Richtung stehen, von der Erde aus ge- sehen, oder nach gerade entgegengesetzter Richtung, als zur Zeit des Neu- und Vollmonds. Dann entstehen die gefährlichen Springfluten, die mitunter große Strecken Küstenland wegschwemmen, wie denn zum Beispiel der Dollart dadurch entstanden ist, daß die Springfluten der Nordsee in einer furchtbar stürmischen Nacht des Jahres 1277 die Küsteugegend in einem Umfange von 6 Q.-Meilen bedeckten und eine Stadt nebst 50 Dör- fern in der Tiefe begruben. Nach Romberg u. a. 71. Die Meerestiefe. ^ Das Meer hat gleich der Erdoberfläche nicht nur seine Berge und Thäler, seine Hoch- und Tiefebenen, seine Moorlager und Sandwüsten, seine Quellen und Ströme, sondern auch seine Urwälder mit ihren Schling- pflanzen, ihrer Farbenpracht und Thierwelt, mit Blumengärten und unge- heuren Wiesenflächen, auf denen die Herden der Pflanzenfresser des Meeres weiden, es hat seine Landschaften, welche prachtvoller und wunderbarer sind als irgend etwas auf Erden. Zwar gedeiht auf dem Meeresboden nur die Pflanzenart der Tange und Seegräser; aber diesa sinn so mannigfach

6. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 223

1880 - Sondershausen : Eupel
223 lands Schrecken steigen, tausendfältig vermehrt, über ein Paradies ans, wo tausend herrliche Blumen duften. Zimmermann. 41. Italien. Übersteigt man von Deutschland ans die Alpen, so kommt man nach Italien und zwar zunächst in das lombardische Tiefland, welches vom Po und einer großen Anzahl kleiner Flüsse, die meist von den Alpen kommen, bewässert wird. Durch eine Menge von Kanälen wird das Wasser der Flüsse nach allen Richtungen hin geleitet. Dadurch wird das Land sehr fruchtbar, so daß man die Wiesen sechsmal des Jahres mähen kann. Obwohl die Sonnenglut nicht so stark ist als in Süditalien, so ist sie doch weit stärker und anhaltender als in Deutschland; doch bläst oft kühlender Wind von den Alpen „her. Pomeranzen- und Citronenhaine gibt's hier noch nicht, doch schöne Ölbäume, und besonders gedeiht der Maulbeerbaum, weshalb die Seidenzncht von vielen Einwohnern als Erwerbszweig getrieben wird. Edle Kastanien, Feigen, Mandeln und Melonen sind im Überfluß vorhanden. In den frnchtheißen, ungesunden Sumpfgegenden wird viel Reis gebaut, außerdem Weizen und Mais. Der Mais keimt, wächst und reift in 50 Tagen und wird gewöhnlich erst hinter dem Winterweizen her gcsäet, so daß man zweimal erntet. Der Landmann ist meist Pächter- oder nur Arbeiter; das Land gehört reichen Gutsherren. Wiesen und Felder sind durch Ulmen und Maulbeerbäume umsäumt, an welchen Wein- reben emporranken. Die sonst einförmige Ebene sicht, von einem Thurme aus betrachtet, wie ein lichter Wald ans. — Seit den Zeiten Karls des Großen haben deutsche Kaiser oft die Alpen überschritten, da die Lombardei unter ihrem Scepter stand. Unter den Städten zeichnen sich Mailand und Venedig aus. Jene hat einen schönen, aus weißem Marmor ge- bauten Dom, an welchem Jahrhunderte lang gebaut ist. Diese ist aus lauter Jnselchen am adriatischen Meere erbaut; 450 Brücken und Stege verbinden die einzelnen Stadtthcile mit einander. Wagengerassel hört man nicht, denn der Straßen sind nur wenige; dagegen sind die Wasser (Lagunen) mit Gondeln bedeckt. Dem Reisenden, der sich dieser wundersamen Stadt nähert, kommt es vor, als steige sie mit ihren Thürmen und Marmor- palästen unmittelbar aus den Wogen des Meeres empor. Einst war sie die Beherrscherin des Meeres und hat manchen harten Kampf mit den Tiirken auszufechten gehabt; in den Palästen häuften sich damals uner- meßliche Reichtümer. Vom lombardischen^Tieflands an ziehen sich die Apenninen die ganze Halbinsel entlang gen Süden und tauchen in der Insel Sicilien Wieder- aus. Der nördliche Theil dieses Gebirges schließt sich an die Alpen und umgibt mit seinen nackten Bergen den Busen von Genna. Der schmale Küsteusaum, an welchem die Stadt liegt, ist vor Nordwinden geschützt und den anprallenden Sonnenstrahlen ausgesetzt; daher ist er so warm, daß Lorbeerbäume, Aprikosen und Orangen gedeihen. Südöstlich von Genua liegt in schöner Umgebung Florenz. — Der höchste Zug der Apenninen ist wild, schroff, kalt und nackt, fast ohne allen Wald, nur mit Kräutern bedeckt und daher nur von Hirten besucht, die in der Zeit des schwülen Sommers auf den kühlen Bergslächen ihre Herden weiden. Die niederen Bcrgzüge aber haben schöne Wälder von Eichen, Buchen und Ulmen, und

7. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 229

1880 - Sondershausen : Eupel
229 und an ihren Mündungen breit, und die Meeresflut dringt weit in sie hinein, was auch zur Förderung der Schiffahrt gereicht. .................... Die Ebenen, Thäler und niederen Hügel in England sind sorgfältig angebaut, und aus den fetten Wiesengründen grasen Herden von Pferden und Rindern, auf den Hügeln Schafe und Ziegen. Große Städte, zahl- reiche Dörfer und einzeln liegende Schlösser und Meierhöfe sind durchhin- gestreut. Die großen Waldungen sind durch den Ackerbau verdrängt; doch findet man nirgend ganz baumlose Gegenden. Wo nur der Schatten er- wünscht sein kann, hat der Engländer Bäume stehen lassen, so daß^ das Land einern gelichteten Haine gleicht. Überall in Park und Wiesen zerstreut mischen sich Hirsche, Rehe und Kaninchen zutraulich unter das Getümmel der Rinder und Schafe. Alle Flüsse, Bäche und Meeresnfer sind mit Gärten, Parks und Schlössern umsäumt, und Landsitz reiht sich an Land- sitz. An Holz ist sehr fühlbarer Mangel; doch helfen als Brennmaterial die Steinkohlenschätze reichlich ans. Das gute Stammholz gebraucht man zum Schiffsbau. — In Irland ist der Boden nicht so reich angebaut als in England; an manchen Stellen hindern weite Moräste daran. Schott- land hat noch spärlicheren Anbau. Selbst die Gebirge, ehemals dicht be- waldet, stehen in Schottland meist kahl, nur mit Gestrüpp und Heide be- deckt; um die malerischen Bergseen erheben sich noch schöne Hochwaldungen. Bei der großen Einwohnerzahl von 33 Millionen reicht das Getreide nicht aus, das im Lande selber gebaut wird. Aber der Boden Englands birgt in seinem Innern unermeßliche Mineralschätze: 12/i3 alles Zinnes, die Hälfte alles Kupfers und ein Drittel alles Eisens, das überhaupt in Europa gewonnen wird, wird aus den englischen Bergwerken gewonnen, und aus seinen gewaltigen Steinkohlenlagern versorgt es zum Theil noch andere Länder. Wo die Fundorte der Kohlen und Erze sind, wimmelt es von Hütten- und Hammerwerken, von Dainpfmaschincn und Fabriken, und von Städten, die aus kleinem Anfange zu großer Bevölkerung und großem Reichtum gekommen sind. Die hier verfertigten Metall-, Baum- wollen-, Leder- und Seidcnwaaren werden aus den Eisenbahnen, Kanälen und Flüssen durch das ganze Land befördert, in den Küstenstädten ans Seeschiffe geladen und nach allen Erdtheilen ausgeführt, wogegen deren Erzeugnisse zurückgebracht werden. So sind viele Einwohner dieser Länder durch Gewerbfleiß und Handel überaus reich geworden; aber daneben gibffs auch eine bittere Armut, namentlich in den großen Städten. Am meisten ist dies der Fall in der gewaltigen 4 Millionen Menschen bergen- den Hauptstadt London. Durch seine Lage ist Großbritannien auf die Schiffahrt angewiesen; sie steht von hier aus nach allen Ländern der Erde hin offen. Das haben^ die Engländer zu benutzen verstanden. Sie haben die stärkste Kriegs- und Handelsflotte, und ihre Niederlassungen erstrecken sich über die ganze Erde. Aber ihr Verkehr ist auch der Verbreitung des Evangeliums viel- fach zu gute gekommen. Wie schon in alten Zeiten Missionare von diesen Ländern ausgingen und auch unsern Vätern das Evangelium predigten, so sind auch bis auf den heutigen Tag viele Missionare von dort ans zu den Heiden in allen fremden Erdtheilen gegangen, und durch die große englische Bibelgesellschaft ist die heilige Schrift in unzählige Familien gekommen, d:e sonst ihrer wohl entbehrt hätten. Flügge.

8. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 240

1880 - Sondershausen : Eupel
240 Bürger Jerusalems unter Trommelschall ihre Kindlein in den glühenden Armen der Molochsbilder geopfert. Zu Christi Zeiten wurde dieses Thal für unrein gehalten; die Leichname von gefallenen Thieren und von Verbrechern wurden hier verbrannt, und dazu ward ein fortwährendes Feuer unter- halten. Die Höhen, welche dieses Thal begleiten, nennt man den Berg des bösen Rates und zeigt daselbst ein Landhaus des Caiphas, wo sie „Rat hielten, wie sie Jesum mit List griffen und tödteten." Hier liegt auch der Hakeldama, der Blutacker, erkauft von dem Verrütersolde des Judas. Daselbst begräbt man noch heutiges Tages die Pilger. Reizlos ist die Umgegend von Jerusalem. Ein trauriges Grau ist die Farbe der Landschaft. Buschwerk fehlt fast ganz; von den Frucht- bäumen gedeihet nur die Olive in Überfluß. — Die Gegend ist wie er- storben. — Selbst Vögel und Schmetterlinge halten sich hier nicht auf, da sie keine Nahrung finden. Nur den Sperling trifft man an. Bäßler u. a. 52. Der Sinai. In seltsamen Umrissen, düster und drohend steigen die Vorge- birge des Sinai in die Höhe, steil und wild durcheinander geworfen, als wollten sie jeden Zutritt zu dem innern Heiligtum verwehren. Von der Glut der Sonne geschwärzt, von dem Anprall der Gewitter- stürme zerrissen, bald überhängend, bald senkrecht aufgerichtet, nehmen die Felsen immer wundersamere Formen an. Über die rot- braunen Flächen der Granitwände sieht man hier und dort wilde Streifen von dunkelblauer Stahlfarbe gezogen, gleich als hätte der Blitz darin seine Feuerhahn durchlaufen, als hätte der Finger Gottes auf diese Felsen seinen Namen geschrieben. Die Thäler des Sinai sind zum Theil wüst und öde, mit ungeheuren Steinblöcken und Felsengeröll überlagert oder mit Triebsand bedeckt; andere dagegen sind fruchtbar und wohlhewässert. In den Betten der Winterströme wächst Gebüsch und Weide genug für die Herden eines wandernden Hirtenvolkes. — Ein Thal besonders, welches sich durch die Berg- strecken windet, ist lieblich. Dort blüht die vaterländische Königs- kerze auf sonnigen Hügeln. Hochstämmige Dattelpalmen treten am Quell gesellig zusammen. Prachtvolle Schmetterlinge gaukeln durch die Luft, und während das freigelassene Kameel des Pilgers am Ginster rupft, lockt ihn selber ein Honiggeruch in das baumhohe Tamariskengebüsch, an dessen Zweigen das Manna Arie geronnene Thautropfen, Arie weissglänzende Perlen hängt. — Von hier aus tritt man in das Scheikthal, welches in weiten Bogen die Nordseite des innern Gebirges umkreist und ernst und grossartig bis an den Fuss des höchsten Gipfels emporführt. Eine breite, schöne Ebene bildet den Vorplatz des heiligen Berges. Sie ist mit Gesträuch und Kräuter- büschen bekleidet; aber nackt, mit zersplitterten Spitzen umschliesst das Granitgebirge diesen Kaum, und in feierlicher Erhabenheit ragt die dunkle Vorderwand des Horeb empor. Seitwärts führt eine enge Felsspalte bis zum Kücken des Berges hinauf in ein tiefes, von Ge- büsch begrüntes Becken, um welches zwölf Bergspitzen wie ernste Wächter der Allerheiligsten her stehen. Dies ist die Stätte der

9. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 243

1880 - Sondershausen : Eupel
243 Jahreszeit sumpfig wird. In diesem Hausen zahlreiche Herden von Elephanten und Nashörnern, welche oft in die benachbarten Reisfelder einbrechen und sie verheeren. Auch Füchse, Eber, Bären und anderes Wild lebt hier in Menge. Der Abhang des Gebirges hat ebenfalls dichte Waldungen von Kastanien, Walnußbäumen, Lorbeeren, Birken und Nadelhölzern nebst vielen einheimischen Bäumen mit köstlich duftenden Rinden, Ölen und den schönsten Holzarten. Die Thäler sind schön und fruchtbar, stark bevölkert und gut bebaut, meist mit Reis und Baumwolle, aber auch mit Korn, Mais, Zuckerrohr und Reben. Aus den höchsten grünen Halden finden sich der Wachholderstrauch, die indische Birke, Alpenrosen und viele Berg- kräuter. Hier leben das Moschusthier und das wilde Schaf, und Reb- hühner und Fasanen brüten bis nahe unter die Schneegrenze. Viel höher noch, als das Pflanzenleben geht, thürmen sich die majestätischen silber- reinen Schneegipfel empor, und zwischen ihnen liegen die ungeheuren Gletscher und Schneefelder, aus denen die indischen Flüsse kommen. Der Himmel ist hier meist rein, tief schwarzblau, und die Sterne leuchten nachts im hellsten Glanze. Indien ist ein wunderreiches Land! Wo die Luft feucht genug ist, wie z. B. auf Malabar, winken dem Wanderer aus der Ferne stundenlange, dunkle Wälder von Kokospalmen, deren schlanker Stamm an 26 Meter hoch wird. In den trockenen Gegenden wächst die aus Arabien eingeführte Dattelpalme. Die Sagopalme und der Brotbaum gewähren reichliche 'Nahrungsmittel. Muskatnüsse, Zimmt, Gewürznelken, Ingwer und Pfeffer kommen aus Indien. In den Schlammniederungen gewährt der Reis jährlich eine zwei- bis viermalige Ernte. Man findet Gräser, deren Halme an 15 Meter hoch werden (Bambus). Das Ebenholz Indiens war schon bei den Alten berühmt. — Reich ist auch die Thierwelt. In den Flüssen lauern Krokodile; in den Büschen schleichen giftige Schlangen; in den Wäldern hausen Löwen, Tiger, Panther, Elephanten, Nashörner und eine Menge prachtvoll gefärbter Vögel. — Die Erde bringt Gold, Diamanten und andere Edelsteine, und bei Ceylon werden Perlen gefunden. Die eingebornen Einwohner dieses schönen Landes, Hindus genannt, sind Heiden und suchen ihre Hilfe bei den stummen Götzen. Nun mühen sie sich mit allerlei selbsterfundenem Götzendienst und mit Quälereien ihrer Leiber ab, um Ruhe für ihre Seele zu finden, und alles ist doch umsonst. Dazu kommt allerlei Plage und Not von außen. Ihr Land ist in den Händen der Engländer, welche von dem Gute und der sauern Arbeit der Inder reich werden wollen. So sind sie durch eigene und fremde Schuld geistlich und leiblich verkommen, dennoch aber immer noch ein Volk mit reichen Anlagen. — Im Jahre 1705 wurden von Dänemark aus zwei Missionare, welche im Waisenhause zu Halle durch August Hermann Francke gebildet waren, nach Ostindien geschickt. Es waren Bartholomäus Ziegen balg und Plütschau; später folgte ihnen der treue Schwarz und mehrere andere. Aus den fünf ersten Hindus, welche 1707 in der Kirche zu Tranquebar auf der Küste Koromandel getauft wurden, sind jetzt viele Tausende geworden, welche aus der Finsternis zum Licht hindurch- gedrungen sind. Missionsgesellschaften in England, Schottland und Deutsch- land schicken fort und fort neue Sendboten nach Indien. Auf 200 Stationen wird gepredigt, und weit und breit durchreisen die Missionare das Land. Wie gering auch die Zahl der Bekehrten ist, wenn man sie mit den vielen 16*

10. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 245

1880 - Sondershausen : Eupel
245 Lange war China für die Europäer verschlossen; jeder neuen Sitte oder Kunst und Wissenschaft war der Eingang streng gewehrt, und auf der Auuahme des Christentums stand Todesstrafe. Seit 1831 versuchte es Gützlass, ein Missionar ans Pommern, in das Innere des chinesischen Reiches einzudringen. In hohem Grade der chinesischen Sprache mächtig, in Sitten und Gebräuchen ganz ein Chinese geworden, mit der Liebe Christi im Herzen, bereiste er mehrere Jahre lang die Küstenländer sowie das Innere Chinas. Er verkehrte mit kleinen und großen, ward geachtet, gefürchtet, aber auch geliebt. Für viele war es ein Freudenfest, wenn er ankam. Der Umstand, daß er Arzt war, verschaffte ihm oft Eingang, wo er ihn sonst nicht gefunden hätte. Die Nachricht von seinen gesegneten Erfolgen drang nach Europa, und neue Sendboten folgten ihm und setzten das Werk nach seinem Tode fort. China verspricht ein ergiebiges Missions- feld zu werden, da die Bekehrten den Drang haben, ihren Landsleuten das Evangelium zu verkündigen. Hierzu kommt noch, daß der Kaiser seit 1860 erlaubt hat, daß jeder Chinese ungestraft Christ werden könne. Eines der merkwürdigsten Bauwerke der alten Welt ist die chinesische Mauer, welche sich an der nördlichen Grenze Chinas hinzieht und 300 Meilen lang ist. Sie soll 200 Jahre vor Christi Geburt gebaut sein. Bald steigt sie tiefe Thäler hinab, bald erklettert sie hohe Gipfel. Ehedem war sic dazu bestimmt, feindlichen Völkerschaften den Einfall in China zu wehren. Nach Bock u. a. 56. Sibirien. Sibirien, der nördliche Theil von Asien, gehört Russland. Es umfasst ein Drittel von Asien und ist grösser als Europa. Dennoch hat es nur drei Millionen Bewohner, denn es ist grössten theils ein kaltes, unwirtbares Land. Der Südwesten ist noch am fruchtbarsten. In seinen Elussthälern wird viel Korn gebaut, und auf den Höhen gibt es Wälder von Tannen, sibirischen Cedern und Ulmen; der übrige Theil desselben ist aber nur im Frühjahr eine gras- und kräuterreiche Steppe. Weiter gen Osten hegen die weiten Ver- zweigungen des Altai mit ihren grossen Nadel- und Birkenwäldern, die aber nach Norden zu nach und nach verkrüppeln. Jenseit des 60. Grades nördlicher Breite ist gar kein Anbau mehr möglich, und innerhalb des Polarkreises breiten sich grosse, mit Moos bedeckte Sümpfe aus, welche nur im Winter gangbar sind. Den rauhen Nord- winden steht das Land offen, aber den erwärmenden Südwinden ist es durch die hohen Schneegebirge Asiens verschlossen. Der Sommer ist freilich heiss und bringt Pflanzen und Thiere in Bewegung; aber er ist kurz, und der lange Winter mit seinen entsetzlichen Schnee- stürmen führt rasch alles Leben in Nacht und Erstarrung zurück. In solch einem Lande können auch die vielen und grossen Flüsse wenig zur Befruchtung nützen. Ihr Unterlauf ist ein halbes Jahr lang zugefroren; dann staut sich das Wasser im Oberlaufe, tritt aus und bildet eine Menge natürlicher Kanäle von Fluss zu Fluss. An den Ufern der Flüsse sind in der Erde grosse Lager von Thieren, die vor der Sintflut hier gelebt haben, und daneben grosse Lager von Wäldern solcher Bäume, welche jetzt nur in den heissen Ländern
   bis 10 von 25 weiter»  »»
25 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 25 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 1
4 0
5 2
6 0
7 7
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 5
16 1
17 0
18 0
19 2
20 0
21 0
22 4
23 0
24 1
25 0
26 0
27 0
28 0
29 2
30 5
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 6
38 19
39 0
40 0
41 4
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 7

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 3
1 0
2 0
3 2
4 1
5 0
6 3
7 0
8 0
9 0
10 0
11 11
12 0
13 0
14 0
15 0
16 2
17 3
18 0
19 0
20 0
21 17
22 0
23 0
24 6
25 0
26 2
27 0
28 3
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 1
43 1
44 0
45 0
46 0
47 1
48 1
49 1
50 5
51 0
52 0
53 0
54 3
55 0
56 0
57 1
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 5
65 0
66 0
67 0
68 0
69 2
70 10
71 1
72 0
73 0
74 0
75 0
76 4
77 8
78 0
79 4
80 0
81 1
82 1
83 0
84 5
85 0
86 0
87 0
88 0
89 1
90 0
91 0
92 3
93 0
94 0
95 5
96 0
97 0
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 18
1 9
2 8
3 7
4 1
5 6
6 59
7 4
8 8
9 0
10 5
11 14
12 29
13 43
14 15
15 0
16 0
17 4
18 1
19 6
20 9
21 5
22 0
23 1
24 83
25 50
26 7
27 0
28 23
29 18
30 4
31 5
32 25
33 75
34 51
35 5
36 10
37 0
38 6
39 30
40 9
41 7
42 51
43 34
44 1
45 9
46 15
47 15
48 10
49 0
50 61
51 110
52 5
53 7
54 0
55 3
56 3
57 1
58 12
59 55
60 2
61 7
62 3
63 1
64 1
65 16
66 21
67 1
68 3
69 0
70 16
71 5
72 7
73 1
74 9
75 16
76 12
77 4
78 12
79 0
80 0
81 210
82 4
83 39
84 36
85 0
86 12
87 16
88 0
89 35
90 11
91 3
92 4
93 11
94 42
95 14
96 18
97 5
98 2
99 3
100 130
101 28
102 57
103 0
104 17
105 3
106 2
107 44
108 1
109 29
110 65
111 16
112 15
113 43
114 16
115 1
116 25
117 3
118 0
119 23
120 2
121 22
122 8
123 10
124 27
125 27
126 1
127 18
128 1
129 24
130 14
131 105
132 2
133 40
134 20
135 10
136 31
137 19
138 12
139 9
140 2
141 5
142 20
143 11
144 1
145 4
146 1
147 20
148 4
149 5
150 1
151 8
152 47
153 16
154 13
155 10
156 15
157 6
158 1
159 31
160 45
161 14
162 0
163 0
164 86
165 6
166 8
167 22
168 11
169 10
170 2
171 5
172 1
173 39
174 12
175 162
176 4
177 25
178 16
179 41
180 56
181 1
182 8
183 72
184 41
185 6
186 6
187 24
188 14
189 3
190 0
191 0
192 3
193 42
194 2
195 49
196 73
197 6
198 2
199 9