Die Menschenwelt.
141
gegenden, wo auch das Pflanzenleben die großartigste Entfaltung zeigt.
Je näher den Erdpolen oder je höher über dem Meeresspiegel
ein Gebiet liegt, um so mehr schwindet mit dem Pflanzen- auch das
Tierleben.
Bedeutung der Bewegungsfreiheit. Das Tierleben unterscheidet
sich jedoch vom Pflanzenleben dadurch, daß seine Entwicklung außer^an
Nahrung und Klima noch an andere Daseinsbedingungen geknüpft ist.
Die Tiere verlangen Bewegungsfreiheit, die meisten Arten eine
sehr bedeutende. Das reichste Tierleben hat in den Tropen nicht der
Urwald, der die üppigste Entfaltung der Pflanzenwelt darstellt, aber
infolge seiner dichten Bewachsuug und seines Dunkels die Fortbewegung
sehr erschwert, souderu die lichte, baumarme, aber grasreiche Savanne,
die eine fast schrankenlose Bewegungsfreiheit gestattet.
Tiergeographische Provinzen. Jede Beschränkung der Be-
Wegungsfreiheit der Tiere hemmt die Entwicklung und Verbreitung
gewisser Tierarten. Die Wüste Sahara vermochten die Bären nach 8
hin nicht zu überschreiten. Je mehr die Ausbreitung der Tiere gehemmt
war, desto ungleicher wird das Tierleben zweier Länder fein.
V!.
Die Menschenwelt.
1. Die wirtschaftliche Tätigkeit des Menschen.
Der Mensch will leben. Er muß deshalb für N^ah^rnng, Kleidung und
Wohnung sorgen. Die vielerlei Arbeiten, die er hierzu verrichten muß, faßt mau
unter dcn Namen „Wirtschaftliche Tätigkeit" zusammen. Um in dieser tüchtig
zu werden, haben sich die Menschen bestimmten Berufen (Arbeitszweigen) zugewandt.
Das wirtschaftliche Leben der Menschen ist also sehr vielgestaltig.
a) Die Gewinnung 6er Rohstoffe: Ackerbau, Viehzucht
und Bergbau.
Es sind zunächst die Berufe zu unterscheiden, die sich mit der § 82.
Gewinnung von Nahrungsmitteln und der gewerblichen Rohstoffe befaffen.
Diese Berufszweige sind Ackerbau (Anbau überhaupt), Viehzucht
(nebst Jagd und Fischfang) und Bergbau. Ackerbau und Viehzucht
faßt man auch unter dem Namen „Landwirtschaft" zusammen.
Ackerbau. Nach den Gegenständen des Anbaues unterscheidet
man Getreide-, Gras-, Kartoffel-, Zuckerrüben-, Flachs-,
Hopfen-, Tabak-, Gemüse-, Obst-, Weinbau nsw.; nach den
Örtlichkeiten des Anbaues unterscheidet man Feld-, Garten-,
Wiesenbau, Forstwirtschaft usw.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
78 Tie Wirtschaftsreiche der Erde und ifire Bedeutung für Deutschland.
eine Art warmer Monsunwinde int Sommer auch Feuchtigkeit durch
das Mississippibecken nach N hin verbreiten kann. Umgekehrt haben
auch kalte nördliche Winde freien Zutritt. Hieraus erklären sich die
sehr schroffen Witterungswechsel in den Vereinigten Staaten. Die
Abnahme der Regenmenge nach W bewirkt eine solche Verkümmerung
des Baumwuchses, daß große, zunächst waldarme, dann waldlose
Grassteppen, Prairien genannt, entstehen. Diese nehmen ein großes
Gebiet, nämlich fast den ganzen Raum zwischen dem Mississippi und
dem Felsengebirge ein Die zwischen den beiden Hauptketten des west-
lichen Hochgebirges gelegenen Hochebenen find sehr trockne Gebiete,
zum großeu Teil wüsteuhaft. Zu der Tundrazone des uördlichsteu
Nordamerika leitet wie iu Nordrußland und Sibirien eine Waldzone
über. Wie die klimatischen Verhältnisse eine ungleiche Entfaltung des
Pflauzeulebeus bediugeu, so bewirken sie auch, daß sich der Anbau
sehr verschieden gestaltet. Während aber die Wärmeabnahme von 8
nach N nur zur Wahl einer andern Pflanzenkultur zwingt,
bewirkt die Regenabnahme von 0 nach W, daß schließlich, etwa vom
99. Meridian ab, der Pflanzenbau ohne künstliche Bewässerung
unmöglich wird. Die Bewohner der Bereinigten Staaten von Nord-
amerika teilen daher ihr Land dnrch eine nordsüdliche Linie in das
Gottes-Land östlich vom Mississippi und untern Missouri und in den
„fernen Westen". Das östliche Gebiet ist in der Tat ein Gottes-
Land, das zu den gesegnetsten auf Erden gehört und alles bietet,
was zu einer reichen Entfaltung des Wirtschafts- und Kulturlebens
erforderlich ist. Es reicht nach W noch eine Strecke über den Mississippi
hinaus, soweit als die Regenmenge 100 cm beträgt und umfaßt noch
die breite Niederung des Stromes. Im 8 des Gebiets liegt ein breiter
Kulturgürtel für tropische Gewächse, für Reis, Zuckerrohr und
Baumwolle. Nach der wichtigsten Kultur kann man diesen Gürtel
die Baumwollzone ueuuen. Sie reicht nach N in der Ebene westlich
und östlich vom Alleghani-Gebirge (älligöni) bis zum 37. Parallel. Mit
Baumwolle ist eiue Fläche so groß wie Bayern und Württemberg
bepflanzt. Nach N folgt ein Kulturgürtel, der vorwiegend mit Mais,
der wichtigsten Brotfrncht der Vereinigten Staaten, bestellt ist- Er
reicht nach N bis etwa zum 42. Parallel. An die Maiszone schließt
sich die Weizenzone des Seengebiets, die nach W breiter wird, während
nach No im Küstengebiet eine Haferzone den St. Lorenzstrom umgibt.
(Abb. 16). Von andern wertvollen Erzeugnissen sind noch Tabak,
Hopfen und Flachs zu nennen. Auch in Britisch^Nordamerika
oder Kanada gedeihen außer Hafer und Flachs noch Weizen und
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Vereinigten_Staaten Mississippi Nordamerika Nordrußland Sibirien Missouri Württemberg Britisch^Nordamerika Kanada
Das Europäische ober Kaukasische Weltwirtschaftsreich.
45
Kiew (fijeff) bis südlich von Warschau ferner der Zuckerrüb enb an (Abb. 14).
Ferner sind Bessarabien, Krim und der südliche Kaukasus Weinbau gebiete.
In den südlichsten Gebieten Russisch-Asiens, in den fruchtbaren Oasen
des sonst wüstenhaften Westturfostän, haben die Rnsfen den Baum-
Abb. 14.
wollbau sehr gefördert. Durch Waldreichtum sind außer dem Wald"-
gürtel Nordrußlands und Nordsibiriens auch Finnland und der Ural
ausgezeichnet (Abb. 14). Die südrussische und südsibirische Steppe sind
dagegen waldlos.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel]]
TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien]]
52 Die Wirtschaftsreiche der Erde und ihre Bedeutung für Deutschland.
Wein, Ausfuhr 12), Bulgarien (Einfuhr 6, Ausfuhr 16) und Marokko (Einfuhr
10, Ausfuhr 2 Mill. Mark) ist der Handelsverkehr nicht unbedeutend. Mit den
sämtlichen Mittelmeerländern betrug dieser i. I. 1908 540 Mill. Mar! iu
der Einfnbr und 560 in der Ausfuhr, zusammen also 1100 Mill. Mark.
4. Der Sudan und Has Kongobecken
oöer das tropische Ä)estasrlka.
(4. Wirtschaftsreich.)
a) Der Pflanzenbau. An das dürre Nordafrika schließen sich
nach 8 Landschaften an, in denen eine große Wärme und eine größere
Regenmenge eine viel üppigere Entfaltung des Pflanzenlebens
hervorrufen. Mit der Annäherung an den Äquator nimmt, weil die
Trockenzeiten kürzer, die Regenzeiten aber länger und die Regenmenge
größer wird, die Üppigkeit des Pflanzenwuchses immer mehr zu. Die
baumbesetzten Grassavannen des Sudan bildeu den Übergang
zu den Urwaldgebieten der Küste, wie dem Kamerunwalde, und
zu dem riesigen Urwaldgebiete des Kongo. In diesen Urwald-
gebieten hat die Natur ungeheure Pflanzenschütze aufgespeichert.
Durch den Plantagenbau vermag der Mensch diese Schätze zu er-
halten und zu vermehren. Als die wichtigsten Gewächse des afrikanischen
Urwaldes sind die Ölpalme und die kautschukliefernden Gewächse
zu bezeichnen. Aus diesen Gewächsen hat namentlich der frühere Kongo-
staat, die jetzige belgische Kongokolonie, große Einnahmen gezogen. Auch
au wertvollen Holzarten sind die Urwaldgebiete reich. Unter den
Kulturen der Eingeborenen haben für den Handel der Erdnuß-,
Baumwoll- und Maisbau die größte Bedeutung oder doch die meisten
Aussichten für die Zukunft. In der Kolanuß besitzt der Sudan ein
wichtiges Erzeugnis für den Handelsverkehr unter den Sudanvölkern
selbst. Für den Plantagenbau der Europäer ist neben der Kultur
der Ölpalme und der Kautschukpflanzen auf gutem Boden besonders
Kakao, wie an Kameruu-Gebirge in der deutschen Kolonie Kamerun,
in Britisch-Westasrika und in Portngiesisch-Weftafrika, eine aussichtsreiche
Kultur. Iu der englischen Goldküsten-Kolonie hat sich diese schwierige
Kultur mit Erfolg sogar zu eiuer Eingeborenen-Kultur entwickeln lassen.
Auch Kaffee, Tee, Sisalhauf und andere Kulturen dürften gute
Aussichten haben. An den trockeneren Küstenstrecken Guineas ist die
Kokospalme von den Portugiesen in früherer Zeit angepflanzt worden.
d) Die Viehzucht. Die trocknen Hochflächen des Sudan,
auch im Hinterlande der deutschen Kolonien Togo und Kamerun, sind
vor allem zur Viehzucht geeignet. Bei vielen Völkern tritt diese
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
56 Die Wirtschaftsreiche der Erde und ihre Bedeutung für Deutschlands
1700 in) mit reichem Palmenschmuck, 2) die Woina-Dega (bis 2400 m)
mit herrlichem, etwa südeuropäischem Klima und Pflauzeulebeu, die den
größten Teil des nur in den tiefen Schluchten bewaldeten Hochlands
mit umfaßt, und 3) die Dega, d. i. die sehr pflanzenarme und meist
schneebedeckte Hochregion. Für den Ackerbau eröffnen die trocknen
Steppengebiete Ostafrikas keine günstigen Aussichten. Auch
der Boden hat vielfach eine ungünstige Beschaffenheit. Der
vielverbreitete Lateritboden verlangt, weil er das Wasser rasch ein-
sinken läßt, viel Feuchtigkeit, um gute Erträge liefern zu können. Von
Erzeugnissen der trocknen Gebiete Ostafrikas ist der Kaffee zu nennen,
dessen Heimat das Land südlich von Abessinien ist. Anderseits besitzt
Ostafrika auch manche für Anbau und Besiedelnng wertvolle Gebiete,
wie das Hochland von Abessinien, die übrigen Erhebungen
auf dem Hochland, das Seen gebiet und deu regenreicheren Abschnitt
der Ostküste. Abessinien hat durch seine bedeutende Erhebung
gleichsam die Tropenlage eingebüßt. Seine Bewohner entgingen dem
schroffen Wechsel zwischen der feuchtheißen Regenzeit und der heißdürren
Trockenzeit. Ferner bot das fast mauerartig in Stufen aufsteigende
Land mehr Sicherheit. Mit den drei Höhen- und Pflanzenzonen
wechselt auch das Bild des Anbaues. In der heißen, meist mit Wald
bewachsenen Kolla wird Durrah und Baumwolle geerntet. Die Haupt-
zoue des Getreidebaues ist die zweite, umfangreichste Zone, die
Woina-Dega. Weizen und Gerste werden in ihr viel angebaut.
Auch die höher als 2400 m gelegene Dega gestattet noch deren Anbau.
Erst in einer Höhe von 3w0 m hört dieser auf. Die übrigen
Erhebungen sind gleich Abessinien wertvolle Kulturoasen in steppen-
artiger Umgebung und gestatten ebenfalls in der untern heißen Zone
Plantagen-, in der Mittlern Getreidebau. Das Seeugebiet Ost-
afrikas ist fchon heute vou eiugeboreueu Völkern verhältnismäßig gut
angebaut und ziemlich dicht besiedelt, namentlich das englische Uganda,
doch auch ein Teil des deutschen Gebietes. Die günstige Verteilung
der Niederschläge ermöglicht bei der stetig hoheu Wärme wenigstens ein
zweimaliges Ernten. Hirse, Mais, Bananen und andere Gewächse
werden von den Eingeborenen überall angebaut. Auch für Kaffee-,
Zucker-, Baumwoll- und Tabakplantagen würden sich gute Aus-
sichten eröffnen. Für Plantagenbau dürfte aber in erster Linie
wegen der günstigen Lage der regenreichere Küstenstrich Ostafrikas
in Betracht kommen. Am wichtigsten ist bisher der Anbau von Kokos-
palmen, sowie der Gewürznelke, die besonders auf der wertvolleu
Insel Sansibar gewonnen wird. Bedeutende Kaffee- und Sisal-
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
140
Grundzüge der allgemeinen Erdkunde.
Bodenarten begünstigen das Pflanzenleben nicht in gleichem Maße. In
steinichtes Erdreich können die Pflanzen nicht so gut eindringen, als
in weiches Erdreich. Sehr verschieden ist die Nährkraft des Bodens.
Durch große Nährkraft zeichnen sich der vulkanische Boden, der
Schwemmboden an den Flüssen und der Marschboden an der Küste
und am Unterlaufe der Ströme aus. Der Saudboden ist dagegen
wenig fruchtbar; auch trocknet er zu schnell aus, da er das Wasser
durchsickeru läßt. Ebenso ist der Kalkboden sehr durchlässig. Der
Tonbodeu läßt dagegen das Wasser nicht mehr durch, nachdem er sich
voll Wasser gesogeu hat. Der Lehmboden hält das Wasser genügend
fest und läßt es genügend durch. In Sand- und Kalkboden kann
auch die Wärme leicht eindringen; diese Bodenarten erwärmen sich daher
sehr schnell, während ein tonreicher Boden sich nur langsam erwärmt.
Verschiedenheit des Pflanzenlebens. Auf verschiedenem
Boden wachsen auch verschiedene Pflanzen. Man spricht von einer
Fels- (Gebirgs-), Kalk-, Sand-, Heide-, Sumpf-, Moor-, Salz-
und Strandflora.
Noch mehr als der Boden beeinflußt das Klima die Eut-
faltuug des Pflanzenlebens. Sowohl vom Äquator nach X und
8 hin als anch von der Tiefe zur Höhe nimmt die Üppigkeit des
Pflanzenlebens ab. Am üppigsten ist die Pflanzenwelt der heißen Länder
oder Tropenländer, die tropische Flora, am dürftigsten die der Polar-
länder, die polarische Flora (auch arktische und antarktische Flora
genannt). Der polarischen Flora entspricht die Hochgebirgsflora.
Nicht nur die Üppigkeit, fouderu auch die Zusammen-
setzuug der Pflanzenwelt wird durch das Klima stark beein-
flnßt. Zu unterscheiden sind namentlich die fast pflanzenlose Wüste,
die pflanzenarme Halbwüste, die grasreiche, aber baumlose Steppe
(Prairie, Pampas), die baumbesetzte Steppe oder Savanne, der Busch-
wald, der eigentliche Wald und der Urwald. Besondere Arten der
Bewachsnng des Bodens sind noch die Tundra (Moos- und Flechten-
steppe des Nordens), die Dschungeln (Sumpfdickicht) und die Man-
growewälder der Küste.
2. Die Entfaltung des Tierlebens.
§ 81. Abhängigkeit vom Pflanzenleben. Ohne Pflanzenleben ist
also auf dem Lande kein Tierleben möglich. Je üppiger sich in
einer Gegend die Pflanzen entfalten, zu desto höherer Entwicklung können
infolge der reichlichen Ernährung im allgemeinen auch die Tiere gelangen.
Auf der höchsten Stufe steht darum das Tierleben der Tropen-
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Die Schweizer Hochebene.
87
früher so umfangreich betriebene Forstwirtschaft ist
jetzt unbedeutend.
In manchen Teilen, des Gebirges giebt es aber gute, mit
würzigen Kräutern bewachsene Viehweiden, weshalb sich dort
in ähnlicher Weise wie im Alpenlande eine rege Viehzucht
entwickelt hat. — Stellenweise wird die Alpenwirtschaft
betrieben.
Da die Jurabewohner infolge der u n gü n s tig en Na t ur-
verhältnisse ihres Landes, durch welche das Erblühen lohnen-
der Erwerbszweige unmöglich wurde, einen harten Lebens-
kampf führen mussten, lenkten sie ihr Sinnen und Trachten auf
die Ausbildung gewerblicher Fertigkeiten. Es entwickelte
sich, durch einen Zufall angeregt, das Uhrenge werbe, das heute
eine grosse Verbreitung hat und arme Gebirgsdörfer in wohl-
habende, volksreiche Ortschaften verwandelte. (Das Dorf La Chaux-
defonds, 1000 m hoch über dem Meere gelegen, zählt über 25000
E.) — Das Uhrengewerlbe ist jetzt der Haupterwerbs-
zweig der Jurabewohner.
Ein Schmied war der erste Uhrmacher im Juragebirge und ist der Be-
gründer des Uhrengewerbes geworden. Er wohnte in La Sagne (1679)
und erlernte das Uhrmacherhandwerk dadurch, dass er eine beschädigte Taschen-
uhr — Taschenuhren gehörten damals noch zu den Seltenheiten — auseinander-
nahm und wieder zusammensetzte. Er versuchte dann selbst eine neue Uhr zu
verfertigen, und als ihm dies glückte, bildete er sich weiter in der Kunst aus,
die er auch seine fünf Söhne und andere junge Leute lehrte. Nach und nach
verbreitete sich der neue Erwerbszweig immer weiter. Die heutige Leistungs-
fähigkeit ist durch Teilung der Arbeit erzielt worden, wodurch es ermög-
licht wird, dass selbst Frauen und Kinder mit arbeiten können.
Das Hügel- und Flachland der Schweizer Hochebene.
Das Gebiet ist sowohl durch eine gu t e Bo de nb e sch äffe n-
h ei t als auch durch ein gü n s tige s Kl i m a ausgezeichnet. Erstere
erklärt sich aus der Bildungsweise der Landschaft. Während ihres
Meereszustandes haben sich jüngere Erdschichten, die durch die
Alpengewässer von dem Gestein der Alpen abgewaschen wurden,
auf ihrer Oberfläche abgelagert, so dass jetzt überall eine dicke
und für den Pflanzenwuchs vortreffliche Erdkrume vorhan-
den ist. Der Wert derselben als Ackerboden ergiebt sich aus ihrer
Zusammensetzung. Die Verwitterungserde des Alpengesteins, des
Granites, des Gneises u. s. w. ist ein fetter, t h o n i g er Le h m-
boden, der mehr oder weniger mit klein zerriebenen Quarz-,
alsu Sandkörnchen untermischt ist, und an Auslaugungspro-
dukten wurden ferner bei der Verwitterung verhältnismässig b e-
de uten de Mengen von Nähr salzen frei. Die Abschwem-
mungen aus den Voralpen haben ferner kalkhaltige Erde in
reichhaltiger Menge zugeführt. Durch die thonigen Bestandteile
vermag der Boden ein grosses Mass von Feuchtigkeit aufzu-
saugen und festzuhalten. Der beigemischte Sand trägt wieder zur
Lockerung der Erdkrume bei und mindert die Schwierigkeit
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
72
Die deutschen Landschaften.
und nächstliegende Einteilung ihrer Gebirgsmasse. Wir haben von einander
zu unterscheiden die in der Mitte liegende krystallinische oder Urge-
steinsmasse und die im Norden und Süden vorgelagerten, meist sekun-
dären, teilweise auch tertiären Bildungen, also die von Westen nach
Osten sich erstreckenden Hauptalpen von den in gleicher Richtung sich hin-
ziehenden nördlichen und südlichen Kalkalpen.
Die Kalkalpen oder Voralpen (1er Schweiz.
Ein Gürtel von Kalkalpen ist auch den Schweizer
Hauptalpen im Nordwesten in ziemlich gleicher Breite vorgelagert.
Sie bestehen dort vorwiegend aus den tertiären Bildungen der
Mol asse, eines groben, gelblichen Kalkes mit Beimischungen von
Quarzsand und Thon, und der Nagelfluhe, eines Kalksandsteins,
dem abgerundete Trümmer von Granit, Gneis und Porphyr in
grosser Zahl eingelagert sind.
In den Kalkalpen erheben sich noch manche Berg- und Ge-
birg sgr uppen recht stattlich in die Höhe. Viele von ihnen
gewähren herrliche Fernsichten auf die hochgetürmten,
schneebedeckten Alpenketten und werden deshalb von zahlreichen
Touristen bestiegen. Sie selbst zeichnen sich ebenfalls vielfach
durch schöne Bergformen aus, und ausserdem ist ihnen der
Vorzug gegeben, dass sie meistens bis zur höchsten Spitze im
Schmucke des Pflanzenwuchses prangen. Durch schöne
Waldungen, mit welchen die untern Lagen bedeckt sind, steigt man
hinauf zu den grünen, blumen- und kräuterreichen Wiesenmatten.
Doch geht zuweilen auch die Wanderung durch einsame, mit Ge-
röll und Geschieben angefüllte Gegenden , von denen sich dann
das Auge mit Behagen abwendet zu den herrlichen Fernsichten, die
sich manchmal ganz plötzlich aufthun.
Von Osten nach Westen kann man in dem Kalkgürtel der
Schweiz folgende fünf, durch Flussläufe und Seenbecken geschie-
dene Gruppen unterscheiden :
Die Säntis-(Sentis)gruppe liegt zwischen dem Wallen-, Züri-
cher- und Bodensee und dem Rhein. Das Gebiet erscheint als ein
bis hoch hinauf bewohntes und angebautes, vielfach auch von klei-
nen Waldungen und Wiesenmatten bekleidetes Bergland, das nur
im südlichen Teile eine wahre Alpennatur annimmt. Hier ragen
über dem Wallen See die nackten und zerklüfteten Felshörner der
sieben Kurfürsten empor und etwas nördlich davon erhebt
sich zu stolzer Höhe der zweigipflige hohe Säntis (v. alpis
Sambatina == Alp des Sambatinus) (2504 rn), dem selbst der
Schmuck eines Gletschers nicht fehlt. Nach Norden geht das
Gebirge in ein flaches Sandsteinplateau über, das mehrfach noch
zu langgestreckten Rücken anschwillt und sowohl nach Osten zum
Rheine als auch nach Norden zum Bodensee steil abfällt.
Die Sihlgruppe liegt westlich von der Säntisgruppe und
reicht von der L i n't h bis ungefähr zum Vierwaldstätter See.
Eine Linie, die man von dessen Südspitze zur Mitte des Züricher
Sees zieht, giebt ihre westliche Grenze an. Die bekannteste Er-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Die schwäbisch-bayerische Hochebene.
107
reiches Gebirge, das nach Süden an Höhe und Breite bedeu-
tend wächst und dort eine gewaltige Erhebungsmasse dar-
stellt. Seine Bildung erfolgte noch vor der Zeit, in der das
Alpengebirge emporgehoben wurde. Wie dieses baut es sich aus
krystallinischem Gestein auf, aus Granit, Gneis und
Glimmerschiefer.
In der Längsrichtung des Gebirges lassen sich zwei von ein-
ander sehr verschiedene Abschnitte erkennen, welchen im
Südwesten ein Parallelzug, der bayerische Wald, vorgelagert
ist. Der nö rdlichs te Abschnitt, von den Bewohnern der Ober-
pfälzer Wald genannt, zeigt die geringste Breite und erreicht
eine Flöhe von 700 m. Die südlicher gelegene Hauptmasse
des Gebirges ist der eigentliche Böhmer Wald. Dort
steigen die Berge, z. B. der Ar der (1455 m) und der Rache¡l
(1448 m) bis zur Höhe von fast 1500 m empor, dort ist das Ge-
biet des ewigen Ürwaldes, der Seen und Torfmoore, dort
offenbart das Gebirge seine ganze Wildheit, aber auch seine
ganze Schönheit. Die beiden Teile sind durch eine tiefe E in-
senk un g, welche die bequemste Uebergangsstelle über das Ge-
birge bildet, scharf von einander getrennt. Nach Südosten,
auf die Donau zu, verflacht sich der Gebirgszug mehr und
mehr.
Die bedeutenden Regenmassen, welche jährlich über dem Böhmer-
walde, vor dem sich die von Westen kommenden Wolken stauen, niedergehen,
haben dort den Pflanzenwuchs zur üppigsten Entfaltung gebracht,
umso mehr, als die Verwi'tterungserde des Granites und des Gneises frucht-
bar ist. Da infolge der geringen Tiefe der Thäler das Vordringen des
Menschen erschwert ist, konnten die Wälder ihren ursprünglichen Zustand
vieltach noch ganz unverändert erhalten. Vielhundertjährige Raumriesen, be-
sonders Weisstannen von l1/« — 2 m Durchmesser und 50 m Höhe, recken sich
mit ihren hohen Häuptern empor. Doch mitten unter dieser Fülle des Natur-
lebens sind auch die Spuren seiner Vernichtung ausgebreitet. Mächtige, ihrer
Aeste beraubte Stämme liegen, als riesige Baumleichen hingebettet, auf dem
feuchten Waldesboden, und aus ihrem Moder sprossen wieder junge Bäume stark
und kräftig hervor. Das Werden und Vergehen der Natur, das Vergehen zu
neuem Werden, wo könnten wir diesen ewig gleichen Kreislau falles Lebens
deutlicher sehen als hier im dunkeln, feuchten Urwald!
Von dem Wasserreichtum des Böhmer Waldes geben auch seine
Seen und Torfmoore Zeugnis. Beide Bildungen, die zugleich in der
Härte des Gesteins, das kein Wasser eindringen lässt, ihre Ursache haben,
sind eine weitere Merkwürdigkeit des Gebirges. Die S e e n liegen in b ed e u t. en-
de r Höhe und besitzen bei zwar geringemumfange eine beträchtliche
Tiefe. Sie erstrahlen nicht wie die Alpenseen in klarer, grüner Farbe, sondern
das Wasser, das ihnen zufliesst, ist von den modernden Pflanzenstoffen, die über-
all den Erdboden bedecken, schwarz gefärbt. So verraten die Seen des Böhmer
waldes einige Verwandschaft mit den Torfmooren, im Volksmunde „Moos"
genannt, die grosse Strecken des Gebirges bedecken, und denen ja auch vom
Pflanzenmoder schwarz gefärbtes Wasser entfliesst.
•
Die innere Hochebene.
Zwischen den genannten Gebirgen dehnt sich eine weite
Ebene aus, welche nur in einigen Teilen noch von niedrigen
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen]]
142
Die deutschen Landschaften.
Desgleichen finden sich viele Ablagerungen von Porz eil an-
erde und Quarzsand vor, die durch Porzellanfabriken und
Glashütten ausgebeutet werden. An den Flussläufen des
Franken Waldes haben sich zur Ausnutzung der vorhandenen
Wasserkraft, zahlreiche Gewerke, z. B. Mahlmühlen, Säge-
mühlen, Papiermühlen, Spinnereien, Webereien,
Schleifereien u. s. w. angesiedelt. — Rege Gewerbthätigkeit.
Der Frankenwald beherbergt ein munteres, fleissiges
und betriebsames Völkchen, das zwar nicht in grossem
Wtohlstande lebt, aber doch in den niedrigen, zerstreut liegenden
Wohnungen ein b es eh e i de n-gl ü cklich es Dasein führt.
Das Ficlitelgebirge (s. S. 114).
Der fränkische Jura (s. S. 112).
Der schwäbische Jura (s. S. 111).
Das Innere der Landschaft.
Die Gesteinsarten der Triasformation, welcher die ganze Land-
schaft angehört, der Buntsandstein, der Muschelkalk und
der K eu per (mergeliger Sandstein), haben einen für den Anbau
geeigneten Ackerboden gebildet, auf welchem sich der Pflan-
zenwuchs üppig entfalten kann. Besonders zeichnetsich die Ver-
witterungserde des Keupers, der in dem grössten Teile der
Landschaft die Oberfläche bildet und sich als ein breiter Strafen
vom Neckar bis nördlich vom Main längs des Jura hinzieht, durch
hohe Fruchtbarkeit aus. Da in dem schwäbisch-fränkischen
Stufenlande auch das Klima meist gün s tig ist (mittl. Jährest emp.
9 o G, mittl. Sommertemp. 18 o C), sind in ihm die Vorbedingungen
günstiger Kulturverhältnisse erfüllt.
Das Neckargebiet.
Die das Land durchziehenden Berghöhen sind mit üppigen
Wäldern bewachsen, und zwar herrscht in den milden Lagen
das Laubholz, in den rauhen das Nadelholz vor. — Forstwirt-
schaft, das Gebiet ist holzreich.
Die s o n n i g e n Ab h än g e der Thäler sind für den Wein-
bau geeignet. Die Weinrebe gedeiht sowohl in dem Keuper,
als auch in dem Muschelkalk vorzüglich; denn beide Boden-
arten sind infolge ihres Kalkgehaltes leicht erwärm bar.
Jedoch besitzt der Muschelkalk diese Eigenschaft im höhern Grade,
weshalb er für die Anpflanzung der Rebe den Vorzug verdient.
Die in seinem Gebiete, das bei Heilbronn liegt, gezogenen Weine
sind die besten, welche am^Neckar wachsen. Obschon im ganzen
Neckarlande der Weinbauff stark betrieben wird/'so ist doch das
eigentliche Neckarthal mit seinem milden Klima (mittl. Jahrestemp.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Ortsnamen: Porz Frankenwald Main Heilbronn Weinbauff