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1. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 170

1842 - Zwickau : Zückler
— 170 heit desselben ein heißes, wie in Mkttelafrica: ein feuchtes, wie auf den Inseln und niedrigen Rüsten der gemäßigten Zonen; ein trockenes, in den hoch über der Meeresftäche gelegenen Ländern; ein heiß- ftüchtes, an den Mündungen der großen Ströme in der heißen Zone; ein kaltes, in den nach den Polen hinliegenden Ländern. Gebt nun, so weit dieß mit Hilfe der Landkarte möglich ist, die Zonen an, in welchen jeder der 5 Erdtheile liegt! 14, Daß das Klima den bedeütendsten Einfluß auf die Erzeügniffe (Producte) der Natur, insbesondere auf die Pflanzen-und Thierwelt, aüßere, das konnte den Kin- de.rn zu Lindenhain nicht unbekannt sein. Deßhalb war es für fle sehr anziehend, zu erfahren, wie es in dieser Beziehung auf der Erde überhaupt aussehe. Mit Aufmerksamkeit folgten sie daher dem Vortrage ihres Lehrers, als er mit ihnen zuvörderst von der Verbrei- tung der Pflanzen über die Erde sprach. Bei ihren Wanderungen in der Heimath sowohl, als bei dem Unterrichte in der Naturbeschreibung waren sie schon auf den eigenthümlichen Standort der bekanntesten Pflanzen und den denselben zusagenden Boden auf- merksam gemacht worden; auch wußten sie, daß manche Gewächse auf der ganzen Erde, andere nur in einer gewissen Gegend wachsen, oder doch nur vermittelst künstlicher Pflege außerhalb ihres Vaterlandes gedeihen. Jetzt war also nur die Frage zu beantworten, wie die Pflanzen auf der Erde vertheilt wären. Lasset uns in der Kürze die Eigenthümkichkeiten der verschiedenen Zonen in dieser Rücksicht betrachten, erinnerte der Lehrer. Die heiße Zone hat die meisten ftrauch- und baumartigen Gewächse; ihre Baüme sind ungemein hoch (Palmen von 150 Fuß Höhe) und dick (Assenbrod- baum 70 Fuß dick); sie behalten ihre Blätter das ganze Jahr hindurch»' Blätter und Blumen sind sehr groß, letztere durch ihre Farbenpracht ausgezeichnet. Vorzugsweise bringt diese Zone hervor: Palmen, Kaf- fee-, Thee-, Brod«, Bukterbaüme; das Zuckerrohr, die saftigsten und kühlendsten Früchte (Pisangs), die stärksten Gewürz- und Arzneipflanzen, die schönsten

2. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 41

1842 - Zwickau : Zückler
41 stehet, die ebenfalls giftig ist; die Anemonen, deren es mehrere Arten giebt. Es sind jene schö- nen weissen Blumen, die keinen Reich haben, und wovon die kleinere Art gleich in den ersten Früh- lingstagen, die andere grossblumige, die Wald- anemone, etwas später zur Blüthe kommt. End- lich die Pulsatillen oder Rüchens chellen, deren prächtige, sammtartig-violette, grosse Glok- ken auch zu den ersten Frühlingsblumen ge- hören. c) Baüme und Stauden. Zu den Gewächsen mit kenntlichen Blüthen gehö- ren endlich alle Baüme, Straücher und Stau- den, die sich von den Grasern und Krautern dadurch unterscheiden, daß sie alle einen holzigen Stamm haben, der aus einer holzigen Wurzel hervorwächft. Haben die Wurzeln nur Einen Stamm: so nennt man das Gewächs einen Baum; haben sie mehrere: ~ so ist es ein Strauch, und.sind die Stämme und Zweige des Strauches nicht sehr holzig und niedrig: so bilden sie eine Staude. Man theilt die Baüme ein in Wald- oder Forst- und in Frucht- oder Gartenbaüme. Zu den erstem, deren Holz als Brenn- und Nutzholz verwendet wird, gehören die Eichen und Buchen, die Birken, Erlen, der Ahorn, die Eschen, die Ulmen, Weiden, Pappeln und Linden, die wilden Kastanien und Akazien; ferner alle Nadel- hölzer, die uns neben ihrem, besonders zum Bauen sehr brauchbaren Holze, auch noch das sehr nutzbare Pech und viele Arten Harz oder Gummi geben, als: die^ Tannen, Fichten, Kiefern, die Lärchen und Taxus- baüme und viele andere. Was die Frucht- und Gartenbaüme, als: die Apfel-, Birn-, Pflaumen-, Kirsch-, Aprikosen- und Pfirsich- baüme anlangt: so sind sie zu bekannt, als daß wir sie ausführlich beschreiben sollten. Indeß muß man sie doch genau nach ihren Merkmalen kennen, um sie von einander zu unterscheiden. Besondere Erwähnung ver- dienet noch der O-uittenbaum, der von Ceylon nach Italien und von da zu uns nach Deutschland ge- kommen ist. Seine schöne, gelbe, apfelartige Frucht

3. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 171

1842 - Zwickau : Zückler
171 Bau- und Färbehölzev. Eigentliche Getreidearten fin- den sich hier entweder gar nicht und werden durch die Palmen- oder Brodbaüme ersetzt, »oder eö werden als solche der Neiß (in Asien) und Mais (in America), oder beide zugleich (in Africa) angepflanzt. In den gemäßigten Zonen herrscht eine große Mannigfaltigkeit hinsichtlich der Pflanzenwelt, indem ihr der heißen Zone zunächst gelegener Theil ebenfalls reich ist an er- frischenden Früchten,E wie an Südfrüchten, edlem Obste und Weine, der übrige Theil aber verschiedene Arten von Getreide, Obst, Küchen-, Gewürz- und Arznei- pflanzen, Flachs, ^Hanf, Hopfen, Laub- und Nadel- holzbaüme erzeügt. Die Länder der kalten Zone haben nur Gräser, Moose, Flechten, Beeren und verkrüp- pelte Baüme. Übrigens kommt es bei der Verbreitung der Pflanzen auf der Erde nicht allein auf die Zonen, sondern auch auf die Erhöhung über die Meeresstäche an, in welcher dieselben wachsen. Ihr könnt dieß selbst in unserem Vaterlande bemerken; die Gewächse der Ebene gedeihen — selbst die Beschaffenheit des Bo- dens abgerechnet — nicht, wenn man sie auf hohe Berge verpflanzen wollte, weil hier die Luft zu kalt ist. Ebenso ist es in den heißen Gegenden. Während in den Ebenen derselben die Palme wächset, würden in einer Höhe von etwa 7 — 8 Taus. Fuß unsere Ge- treidearten noch fortkommen, über 13 Taus. Fuß höch- stens noch die ärmlichen Gewächse der Polargegenden. — Als der Lehrer nun von der Verbreitung der Thiere zu sprechen im Begriffe stand: so meinte ein Knabe, die Thiere müßten wohl, da sie sich willkürlich bewe- gen könnten, nicht gehindert sein, überall hin sich zu verbreiten. Allerdings scheint dieß so, entgegnete der Lehrer. Allein bedenke, daß viele Thiere wegen der ihnen angewiesenen Nahrung, welche sie nur an ge- wissen Orten finden, und wegen der ganzen Einrich- tung, vornehmlich auch der Bedeckung ihres Körpers, nur in gewissen Gegenden fortkommen können. Hin- sichtlich der Thiere findet zwischen der alten und neüen Welt insofern ein großer Unterschied Statt, als in dieser unsere Hausthiere ursprünglich nicht vorhanden gewesen, sondern erst von den Eüropäern dahin einge- führt worden sind; ebenso fehlen in America und Au-

4. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 200

1842 - Zwickau : Zückler
200 Mcb in der Gegend von Dresden, Meissen, Lom- matzsch und Leipzig gedeiht; ebenso der Wein- bau auf der rechten Elbseite, welcher von Pillnitz bis Meissen reicht. In den Wäldern der Gebirge wachsen viele Erdbeeren und Pilze. Von den groß- ssem Wäldern führe ich an; die des Erzgebirges und Voigtlandes, die bei Wermsdorf und auf dem rechten Elbufer. In den niedere Gegenden wäch- set mehr Laubholz, wie; Eichen, Weissbuchen, Ahorn, Eschen, Birken, Espen; in den hohem die Rothbuche und Nadelholz; an den Gewässern überall die Erle und Weide. Doch reicht das Holz, welches da£ Land liefert, wegen der starken Be- völkerung desselben und des mannigfachen Ver- brauches zum Bauen, beim Bergwesen und zu Ma- schinen nicht aus; und obgleich es nicht an Torf, an Stein - und Braunkohlen mangelt: wird uns doch aus Böhmen zum Brennen noch viel Holz zugeflüssf. Das Flössen des Holzes aus Böhmen und den ge- birgischen Wäldern geschieht auf der Elbe, der Weisseritz, den Mulden, der Zschopau und Flöha, dem westlichen Schwarzwasser, der Elster und Gölzsch. Die Verarbeitung des Holzes setzt gleich- falls viele Hände in Thätigkeit. Allerlei hölzerne Gerätschaften und Arbeitszeüge werden bei Au- gustusburg, Rabenau und Radeburg und die welt- bekannten Spielwaaren zu Seifen verfertigt. Mit Musikinstrumenten aus Holz und Metall versorgen uns und das Ausland die voigtländischen Orte Schö- neck, Adorf, Markneükirchen und Klingethal* Schiffbau wird an einigen Orten der Elbe getrieben. Kohlenbrennereien, Theer - und Pechsiedereien trifft man am meisten in den erzgebirgischen und voigtländischen Wäldern. Von besonderer Wich- tigkeit für unser Vaterland ist aber der Anbau des Leins in der Gegend von Zittau und im Erzgebirge. Von ihm wird nicht nur Öl gewonnen, sondern sein Stengel bietet auch den Webern den Stoff zu ihrer Arbeit dar. Alle Arten von linnenen Zeu- gen, vom groben Segeltuche an bis zu dem fein- sten Damaste werden bei uns verfertigt. Die grösste Berühmtheit haben wegen ihrer ausgezeichnet dau-

5. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 72

1865 - Zwickau : Zückler
72 [48] c) Bäume, Sträucher und Stauden. Zu den Gewächsen öiit kenntlichen Blüthen gehören endlich alle Bäume, Sträucher und Stauden, die sich von den Gräsern und Kräutern dadurch unterscheiden, dass sie alle einen holzigen Stamm und eine holzige Wurzel haben. Sind die Wur- zeln nur mit Einem Stamm versehen, so nennt man das Gewächs einen Baum; haben sie mehre, so ist es ein Strauch, und sind die Stämme und Zweige des Strauches nicht sehr holzig und niedrig,, so bilden sie eine Staude — Man theilt die Bäume ein in Wald- oder Forst- und in Frucht- oder Gartenbäume. Zu den erstem, deren Holz als Brenn- und Nutzholz verwendet wird, gehören die Eiche, Buche, Birke, Erle, der Ahorn, die Esche, Ulme, Weide, Pappel, Linde, die wilde Kastanie und Akazie. Fer- ner alle Nadelhölzer, die uns neben ihrem, besonders zum Bauen sehr brauchbaren Holze, auch noch das sehr nutzbare Pech und viele Arten Harz oder Gummi geben, als: die Tanne, Fichte, Kie- fer, Lärche, der Taxusbaum und viele andere. Die Eiche. Unter unsern einheimischen Waldbäumen gebührt der Eiche die erste Stelle, denn sie vereinigt Schönheit und Nutzen mit Stärke und ausserordentlicher Dauer. Zum Baue unserer Wohnungen liefert sie eisenfeste Pfeiler und schmückt unsere Zimmer mit brauchbaren Geräthen. Allen Völkern war sie von jeher ehrwürdig und im Alterthume sogar den Göttern geweiht. Wir haben zwei verschie- dene Arten von Eichen, die beide im grössesten Theile von Eu- ropa, vorzüglich aber in Deutschland, wachsen. Die Winter- oder Steineiche hat langstielige, am Grunde keilförmige Blätter, schmückt sich zuletzt unter unsern Waldbäumen im Frühlinge mit Laub und erreicht eine Höhe von 70 bis 80 Fuss. Ihre Blüthe er- scheint erst am Ende des Maimondes; ihre Früchte, die Eicheln, wachsen traubenweise beisammen an sehr kurzen Stielen und rei- fen spät im Herbste. In dieser Jahreszeit welken ihre Blätter, wie bei den meisten andern Bäumen, bleiben aber während des Winters dürr an den Zweigen hängen bis sie im Frühlinge durch die neu hervorbrechenden Knospen verdrängt werden. In nicht zu kaltem und nassem Boden giebt sie das härteste und zäheste Holz, das als Zimmer- und Nutzholz und ganz vorzüglich zum Schißbaue gebraucht wird — Eine andere Art ist die Sommer- oder Stieleiche, die höher und gerader, als die vorige wächst und deshalb besonders zu Mühlwellen gesucht wird, obwohl das Holz nicht ganz so fest ist, als das der Steineiche. Ihre kurz gestielten, am Grunde fast herzförmigen Blätter, so wie die Blüthen, erschei-

6. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 79

1865 - Zwickau : Zückler
79 bäum das ganze Jahr hindurch Blüthen, mehr oder weniger reife und ganz reife Früchte an. Aus den kleinern Nüsfen zieht man ein sehr theueres Öl, das als nervenstärkend gebraucht wird. Die Holländer duldeten früher den Baum nur auf der Banda-Insel, und rotteten ihn auf den andern aus, um mit diesem kostbaren Gewürz den Alleinhandel zu behalten, und doch verbrannten sie von Zeit zu Zeit einen bedeutenden Vorrath von Nüssen, einmal für 2 Millionen Thaler an Werth, damit dieses Gewürz in Europa nicht wohlfeil werden sollte. Der Gewürznelken baum ist ebenfalls auf den Molukken ein- heimisch, aber vorzugsweise auf den Amboina-Jnseln, obwohl er jetzt auch von den Engländern und Franzosen mit Erfolg im europäischen Guyana in Südamerika angebaut wird. Er ist ein prächtiger, immer grüner Baum, dem Lorbeerbäume ähnlich, und trägt rosenrothe Blüthen in Sträußen, die dem Seefahrer meilenweit entgegen duften. Die Blüthen sind es, die, nach- dem sie vor ihrer gänzlichen Entwickelung abgepflückt und an einem gelin- den Feuer gedörrt worden sind, unter dem Namen Gewürznelken oder Gewürznägelein in den Handel gebracht werden. Nelken werden sie genannt wegen ihres Blüthenduftes, welcher dem der Blume dieses Namens gleicht, und Nägelein wegen ihrer Gestalt im getrockneten Zustande. Man gewinnt auch aus den Gewürznelken ein Öl, das sehr hitzig und scharf ist, der Fäulniß widersteht und die Zahnschmerzen, stillt. Hinsichtlich dieses Baumes beobachteten die Holländer früher die nämliche gewaltsame Han- delspolitik, wie in Beziehung auf den Muskatennußbaum, und wütheten so zu sagen mit Feuer und Schwert gegen jedes Gewürzbäumchen, das sich anderswo, als auf den von ihnen zu den Anpflanzungen bestimmten In- seln blicken ließ. Alle Verträge mit den eingebornen Fürsten anderer be- nachbarten Gegenden bedingten die Ausrottung solcher Bäume auf ihrem Gebiete. Die Strafe im Übertretungsfalle war für die höheren Stände Verbannung, für die niederen gar der Tod. Ungewitter. Die Palmen. Müßt ihr immer an die Eiche denken, wenn ihr an einen deutschen Laubwald erinnert werdet: so denkt ihr gewiß immer an die Palmen, so bald ihr von einem Urwalde der heißen Länder hört. Das ist nicht anders, und es ist auch die Wahrheit. Da denkt ihr euch gegen 300 Fuß hohe, schlanke Baumgestalten, gerade und astlos gewachsen, wie die Kletterstange auf dem Turnplätze, oben am Gipfel geziert mit einem mannigfaltigen immer grünen Büschel von Blättern, die zum Theil über 20 Fuß lang sind. An dem schuppigen, schlanken Stamme klettern leichtfüßige Affen, oder es windet sich eine abenteuerliche Schlangengestalt daran empor, zischend und züngelnd nach einem Opfer umherblickend; oder es schaut verwundert ob solchen Treibens von oben herab aus dem Blätterschopfe solch ein wundersames Vöglein, wie der große, breit und buntschnabe- lige Pfefferfresser oder irgend ein herrlicher Papagei. Oder ihr seht den

7. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 277

1865 - Zwickau : Zückler
277 fecten auffallend, wogegen sich die Pflanzenwelt meistens in voller Üppig- keit entfaltet. Zwar solche prächtige Urwälder, wie in Südamerika, oder solche stattliche Kokoswälder, wie z. B. auf Ceylon und der Küste Ma- labar sin Vorderindien) gibt es hier nicht; aber die Waldpartien auf den kleineren Inseln verleihen hier den Landschaften einen unbeschreib- lichen Reiz. Auf dem Festlande, sowie auf den größeren Inseln fehlt es auch nicht an dichten und ausgedehnten Waldungen. — Das Cha- rakteristische (d. h. das Eigenthümliche) der neuseeländischen Waldland- schast besteht in dem Farrenkrautbaume, der in der Regel 20 bis 30 F. hoch wird und große Blätter hat, welche auf seinem Gipfel eine Krone bilden. Eine andere Eigenthümlichkeit Neuseelands aus dem Pflanzen- reichs ist die Bergfichte oder die neuseeländische Eiche, die eine Höhe von mehr als 100 Fuß erreicht. Sodann der neuseeländische Flachs, aus welchem treffliches Tauwerk und Netze verfertigt werden und von dem die Engländer namentlich i. I. 1835 für 14000 Pfund Sterling ausgeführt haben. — Von vierfüßigen Thieren haben manche der kleineren Inseln gar keine eigenthümlichen Arten, andere nur Hunde, welche hier gegessen werden, Schweine von -besonderer Art u. s. f. Das australische Festland besitzt von den größeren Thieren der alten und neuen Welt nicht ein einziges, hat dagegen Thierarten, die man sonst nirgends findet, und wohin insbesondere das Känguruh und das Schna- belthier gehören. Überhaupt zeichnet sich Neuholland durch manche Selt- samkeit im Thier- und Pflanzenreiche aus. So gibt es hier z. B. auch weiße Adler und Papageien, die, wie die hühnerartigen Vögel, ihr Futter auf der Erde suchen; ferner wenig Sänger unter den Vögeln. Was das Pflanzenreich betrifft, so finden sich hier Brodbäume, manns- hohe Grasarten, baumhohe Schilsarten; Birnen, deren Stengel am brei- ten Ende befindlich sind, Kirschen, deren Stein an der Außenseite wächst, Bäume, deren lederartige Blätter senkrecht auf den Stengeln sitzen, die nicht ihr Laub, sondern ihre Rinde mit den Jahreszeiten wechseln u. dgl. m. Die Bevölkerung besteht meistens aus Eingeborenen, mit Ausnahme von Vandiemensland, wo jetzt nur Europäer wohnen, Neuholland und einem Theile der Südsee-Jnseln, wo ebenfalls die europäische Bevölke- rung überwiegend ist. Jene Völker waren bei Ankunft der Europäer völlig wild; einige, namentlich die Neuholländer, in thierischer Rohheit; andere nicht ohne Spuren einer Cultur, sanften Gemüthes und wenig- stens für Bildung sehr empfänglich. Ihre Religion war und ist (wo das Christenthum noch nicht Eingang gefunden hat) noch der Fe- tischmus und zwar meist in der abenteuerlichsten und schrecklichsten Ge- stalt mit — Menschenopfern und ... Menschenfresserei verbunden. Doch gilt dies Alles natürlich nur von denjenigen Australiern, die noch nicht zum Christenthume bekehrt oder überhaupt noch nicht in nähere Be- rührung mit den Europäern oder mit Missionären gekommen sind. Das Festland Australien oder Ncuholland ist ganz vom großen

8. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 283

1865 - Zwickau : Zückler
283 Zwischen zwei Abgründe stellt oft nur eine fussweite Schicht sich hin. Allein die Masse ist fest und sicher. Daher erreicht der Wanderer, wenn er vom Schwindel frei ist, sicher im Sprunge sein Ziel. Die Gegend des Firnes hat die gefährlichsten Schründe, da dieselben meist trügerisch mit gekörntem Firne bedeckt sind, und die Ränder selten feste Stellen zum Aufsprunge darbieten. Die ewige Winterwelt. Die grossartigste Winterwelt lag um uns; sie schildern zu wollen, ist eitles Bemühen. Tausende von greisen Eisgestalten begegnen dem Auge in diesem von der übrigen Erde abgeschlos- senen Firnthale; oft aber hingen sie im riesigen Maassstabe, wie im wilden Wassersturze erstarrte Rheinfälle, mehrfach über einan- der von den ungeheuern Hörnerketten hinab in's Eismeer. Die Felsenmassen selbst überbieten in grauser Wildheit noch weit die starren, krystallisirten Wassergebilde. Unbegreiflich thürmt sich Last über Last, Horn über Horn. Ich fand die letzte Spur einer Flechte. Zugleich herrscht in den wilden Schneegefilden eine Stille, die für den Firnwaller beängstigend ist. Ich hörte nie einen andern Laut, als den des Sturmes, der jetzt eine ängstliche Pause machte, bald aber schrecklich erwachte. Hugi. 22. Ebenen. Wie die Berge, so bieten auch die Ebenen der Erde dem Beobachter viel Merkwürdiges dar. Sie zeigen in den verschie- denen Gegenden der Erde sehr verschiedene Eigenthümlichkeiten. Die Wüste. Die Wüsten der heissen Zone sind unübersehbare Flächen ohne einen Wechsel von Gestalten und ohne Leben und ohne Be- fähigung zum Leben. Sie sind völlig wagrecht oder nuhvnit un- bedeutenden Erhebungen und Vertiefungen versehen; sie bestehen aus nackten einförmigen Felsmassen, Steinen, Kieseln oder losem Sande. Vergebens sucht man in ihnen fliessendes Wasser, und nur in weiten Zwischenräumen gibt es Brunnen mit meist unge- nießbarem Wasser. Kaum findet sich hier eine Spur von Pflan- zenwuchs, sondern blos hie und da entsteigen dem trockenen, heissen Boden eine Distel, ein magerer Thymian, eine dornige Mimose (Sinnpflanze), ein trockenblätteriger, meist von Kameelen kahlge- fressener Strauch. Selten lässt sich in der Luft ein vom Winde hierher verschlagener Vogel oder auf dem öden Boden ein schnell- füßiges Thier, eine Antilope oder ein Strauß sehen. Getrennt von der bewohnten Welt, gewahrt der Durchwanderer der Wüste nichts Einzelnes, nichts Lebendes, keinen Wechsel, sondern immer

9. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 295

1865 - Zwickau : Zückler
[159 160] 295 Die Schneestürze (Lawinen). Auf den über die Schneegrenze emporragenden Bergen häuft sich im Winter eine ungeheure Menge Schnee an. Diese rollt im Anfange des Frühlings bei der leisesten Erschütterung herab und vergrößert sich dabei so, daß sie nicht nur große Felsstücke in sich einballt, sondern auch stundenlange Thäler verschüttet, den Lauf der Flüsse hemmt und Gebäude und Wälder zusammenwirst. Wer unter einem solchen Schnee- sturz begraben wird, ist rettungslos verloren, weil theils der feste Schnee durch seinen heftigen Druck Alles. zertrümmert, theils die so große Masse das Ausgraben unmöglich macht. 28. Verbreitung der Pflanzen und Thiere. Das Klima äußert einen sehr bedeutenden Einfluß auf die Er- zeugnisse (Producte) der Natur, insbesondere auf die Pflanzen- und Thierwelt. Schon die Betrachtung der Heimath lehrt, daß jede Pflanze einen eigenthümlichen Standort habe und nur auf dem ihr zusagenden Boden gedeihe. Was aber die Verbreitung der Pflanzen auf der Erde überhaupt anlangt: so wachsen manche Pflanzen in allen, andere nur in gewissen Gegenden der Erde, oder kommen außerhalb ihres Va- terlandes nur mittelst künstlicher Pflege fort. Vor allem verdienen die Eigenthümlichkeiten der verschiedenen Zonen in dieser Hinsicht betrachtet zu werden. Die heiße Zone hat die meisten strauch- und baumartigen Gewächse; ihre Bäume sind ungemein hoch (Palmen von 150 F. Höhe) und dick (Affenbrodbaum 70 F. dick); sie behalten ihre Blätter das ganze Jahr hindurch; Blätter und Blumen sind sehr groß, letztere durch ihre Farbenpracht ausgezeichnet. Vorzugsweise bringt diese Zone hervor: Palmen, Kaffee-, Thee-, Brod-, Butterbäume; die saftigsten und füh- rendsten Früchte (Pisangs), die stärksten Gewürz- und Arzneipflanzen, die schönsten Bau- und Färbehölzer. Eigentliche Getreidearten finden sich hier entweder gar nicht und werden durch die Palmen- und Brod- bäume ersetzt: oder es werden als solche der Reis (in Asien) und der Mais (in Amerika), oder beide zugleich (in Afrika) angepflanzt. In den gemäßigten Zonen herrscht eine große Mannigfaltigkeit hinsichtlich der Pflanzenwelt. Denn ihr der heißen Zone zunächst gelegener Theil ist ebenfalls reich an erfrischenden Früchten, wie: an Südfrüchten, edlem Obste und Weine; ihr übriger Theil erzeugt aber verschiedene Arten von Getreide, Obst, Küchen-, Gewürz- und Arzneipflanzen, Flachs, Hans, Hopfen, Laub- und Nadelholzbäume. Die Länder der kalten Zone haben nur Gräser, Moose, Flechten, Beeren und verkrüppelte Bäume. Übrigens kommt es bei der Verbreitung der Pflanzen auf der Erde nicht allein auf die Zonen, sondern auch auf die Erhöhung über die Meeresfläche an, in welcher dieselben wachsen. Auch in unserem Va- terlands würden die Gewächse der Ebenen — selbst die Beschaffenheit

10. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 328

1865 - Zwickau : Zückler
328 tief darunter Vater und Söhne als Bergknappen arbeiten. — Von der leipziger, wurzener und oschatzer Gegend steigt das Land all- mälig an, und erhebt sich wellenförmig, in stetem Wechsel von Berg und Thal, bis zu den höchsten Punkten an Böhmens Grenze. Es ist reich an Naturschönheiten aller Art, aber auch an Gegen- den, wo nur düstere Wälder und kahle Bergrücken dem Auge sich darstellen; wo nur selten eine Biene summt, weil sie den Rauch der Hammer- und Schmelzhütten flieht; wo keine Rebe prangt, wenig Obst und selten oder gar kein Korn gedeiht (wie in Karlsfeld, Weitersglashütte und Weiters wiese); und wo gewiss sehr Viele sterben, die nie eine Pfirsiche oder Weintraube ge- sehen, geschweige denn gpgessen haben. Die Waldungen versor- gen einen grossen Theil der niedern Gegend mit Holz, neben welchem es auch nicht an Torf und Steinkohlen fehlt. Des Bo- dens wellenförmige Gestalt und meist zu steinreicher Gehalt er- schweren Feld- und Gartenbau, und rauhes Klima vereitelt in den höchsten Gegenden nicht selten die grössten Anstrengungen des Landmanns. Der Felder bester Segen sind Hafer, Lein und Erd- äpfel. Letztere, welche man in der Mitte des 18. Jahrhunderts statt Butter zu Brod ass, vertreten jetzt nicht selten dessen Stelle und sind die wahre Brodfrucht des Erzgebirges, woran der Arme den grössten Theil des Jahres hängt. Ohne Getreidezufuhr aus Böhmen und den angrenzenden Ländern würde der arme Erzge- birger oft hungern müssen, obschon er mit unglaublicher Anstren- gung, gleich dem Tiroler und Schweizer, der Erde gleichsam ab- zuzwingen sucht, was sie ihm versagt, Bergabhänge bepflügt er, die der Niederländer kaum beklettern kann. Gras mäht er auf Höhen, wo ein Fehltritt ihn verunglücken lässt. Heu holt er in einigen Gegenden mitten im Sommer auf Schlitten, wo er mit dem Wagen nicht fortkommen kann. Mit Centnergeduld liest er Steine von den Feldern und doch wird ihm meist nur eine dürftige Ernte zu Theil. Den Erzgebirger charakterisiren Zufriedenheit mit We- nigem, Treuherzigkeit mit Geradheit im Umgänge, etwas Singen- des beim Sprechen, ein häufiges Verdrehen üblicher, auch Ein- mischen fremder oder selbstgeschmiedeter Wörter und noch so manche andere Eigenheiten. Ganz besonders eigen sind ihm Fleiss und Sinnen auf Erwerb, wozu ihn die Natur gleichsam spornt. Sogar das Gehen erschwert sie ihm. Kaum viertelstündig sind im Erzgebirge die Ebenen. Frühzeitiger wird wohl nirgends die Jugend zur Arbeit angehalten. Mit dem 6. bis 7. Jahre schon hilft das Kind verdienen in der Klöppelstube, wie am Spinnrocken und in der Hütte. Eigen ist ferner dem Erzgebirger, gleich dem Tiroler und Savoyarden, das gewerbfleissige Wandern in ferne Gegenden und die doch ewig lebendige Sehnsucht nach den Ber-
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