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1. Der Olymp oder Mythologie der Griechen und Römer - S. 157

1883 - Leipzig : Amelang
Nymphen. 157 sie oft sogar durch Errichtung reich ausgeschmückter Altäre verehrte. Ihre Verehruug faud überall da statt, wo man sie sich auweseud und waltend dachte, an Quellen und an feuchten Wiesengründen, in Wald und Gebirge. Geheiligt waren ihnen Grotten und Höhlen, wo es floß oder herabtropfte, und wo die Bienen summend aus- und einflogen. Auch eigene Heiligtümer, Nymphaen genannt, würden ihnen in reich bewässerten Thälern und Hohlen, sowie selbst in Städten gestiftet. In den Städten waren die Nymphäen prächtige Gebäude, in welchen man die Hochzeiten zu feiern pflegte. Die Opfer, welche man ihnen darbrachte, waren Ziegen, Lämmer, Milch, Öl; Wein war. davon ausgeschlossen. Über die Herkunft der Nymphen herrschen so viele und verschiedene Sagen, daß sie hier nicht alle angeführt werden können. Vom 3cu6 und der Themis soll eine große Zahl derselben entsprossen sein. Man kann dieselben am füglichsten nach ihren Wohnorten oder nach ihrer Abstammung in nachstehende Klassen einteilen: 1) Dryaden oder Hainadryaden, auch Flseiden genannt, Wald- oder Baumuympheu, deren Aufenthalt Haine, Schluchten und Waldthäler sind. Sie scherzen besonders mit Apollo, Hermes (Merkur), Pan, und werden von den Satyrn verfolgt; sie erscheinen aber auch als rüstige Jägerinueu oder Hirtinnen von Schafherden. 2) Oreaden, Bergnymphen. Sie wurden auch nach den Gebirgen, wo sie sich aufhielten, benannt; so die Peliaden (vom Peliou), die Jdäischeu (vom Iba), die Kithäronischen (vom Kithäron) n. s. w. 3) Limoniaden ober Leimoniaden, die Nymphen bei* Wiesen und Blumen. 4) ttapaen ober Auloniaden, Thalnymphen, b. H. die Nymphen der Bergthäler, in benen Herben weibeten, welche letztere brei Geschlechter gewöhnlich im Gefolge des Pan, fröhlich und scherzeub, Berge und Thäler, Wälber und Wiesen • durchschwärmten. Eine schöne Thalnymphe war

2. Der Olymp oder Mythologie der Griechen und Römer - S. 346

1883 - Leipzig : Amelang
346 Vi. Bb indische Mötterlehrr. selben Glauben hatten unsere nordischen stammverwandten Altvordern, wie die Griechen. Wir haben schon die Riesen Darida und Gedjemngaschnrin kennen gelernt. Einer der furchtbarsten war noch Vliumasler, der alle Himmel beherrschen wollte und den Gott Indra bekämpfte. Seine Mutter war die Erde. Krischna tötete ihn im Kampfe. Ferner gab es nach dem Glauben der Indier Halbgöttergeschlechter in den Monds- und Sonnenkindern, zu denen die Fürsten oder Rajah gehörten. — Die Affen stammen nach der indischen Mnthe von Halbgöttern und Schlangen. Heilig und angebetet sind von den Tieren das Pferd, der Stier und die Schlange, von den Bäumen die Banane und die Feige. — Auch das Wasser ist den Indiern heilig, besonders das Wasser der Flüsse Ganges und Indus. Darum gehört das Baden zum Gottesdienste. Die Götter selbst badeten sich. So ist Danutrobi der heilige Teich und Badeort des Wischuu, und Vehra das jeden Badenden verjüngende Meer in Brahmas Wohnung. Auch die mythischen Borsiellungen der Indier von der Welt und dem Menschen sind eigentümlich. Votmns heißen die fünfzehn Regionen des Weltalls. Davon glaubte man sieben unter, sieben über der Erde, die dazwischen die fünfzehnte bildete. Die unteren Regionen find der Strafanfenthalt der gefallenen Geister, in den oberen werden sie durch Läuterung gebessert. Die sieben Regionen der Erde werden auch sieben Himmel genannt. Der uns nächste oder unterste heißt Vhulok oder Vhurlok. Der zweite ist der Himmel des Mondes und heißt Vhowerlok. In diesem durchläuft der Mond, auf einer Gazelle reitend, jeden Monat die siebenundzwanzig Häuser seiner weiten Wohnung. Sie sehen hier deutlich das Verhältnis der Umlaufszeit des Mondes zu der Erde in einer Mythe ausgesprochen. — Die Seelen der Guten, glaubte man, würden in das Paradies am Berge Meru, in dem ätherischen Himmelswagen Vaiban, von geflügelten Greifen gezogen, versetzt.

3. Der Olymp oder Mythologie der Griechen und Römer - S. 146

1883 - Leipzig : Amelang
146 Ii. Die unteren Gottheiten. bald böse Eigenschaften, bald nützliche, bald schädliche Einwirkungen auf die Menschen beilegt, die Veranlagung gegeben haben. Zu der Klasse der Waldgötter gehören auch die griechischen und der römische Silvans. Die § etf 3)nt (siehe Abbildung Xii), welche oft mit den Panen oder Faunen verwechselt werden, von diesen aber wohl unterschieden werden müssen, sind die Repräsentanten des unter dem Schutze des Dionysos (Bacchus) heiter und üppig gedeihenden Lebens der Natur in Feld und Wald und Wiese, daher Dämonen ans der Gesellschaft dieses Gottes und zwar die ohne Frage edelsten Gestalten dieses Kreises. Zu diesen wurden sie wenigstens aus altertümlicher Derbheit durch die vollendete Kunst erhoben. Demgemäß werden sie auch niemals halbtierisch gebildet wie die Pane, Panisken und Faune, sondern zeigen, um ihr minder edle Natur von der göttlichen, d. H. der rein menschlichen, zu unterscheiden, höchstens einzelne tierische Abzeichen, kleine Ziegenhörner und einen ebenfalls kleinen Ziegenschwanz. Übrigens kann man unter der großen Familie der Satyrn mehrere Klassen unterscheiden, denen die am höchsten stehende sich der Gestalt ihres Gottes (des Dionysos) selbst nähert, und die entweder als Flötenspieler oder als die Mundschenken des Dionysos auftreten. Daneben finden sich ältere Satyrn, die man durch den Namen Stielte unterscheidet, und andererseits sehr jugendliche, welche man als Jatyriskln bezeichnet. Wir haben für unsere Abbildung (s. tab. Xii) einen Satyr der edleren Art gewählt, welcher sich uns als „ein schlanker Jüngling darstellt, der, nachlässig an einen „Baumstamm gelehnt, vom Flötenspielen ausruht. Seiu Haar „ist struppig, seine Stirn trägt ganz kleine Ziegenhörnchen und „seine Physiognomie hat einen Anflug von tierischem Ausdrucke. „Seine Bekleiduug beschränkt sich auf eiu umgehängtes Reh-„fell (Nebris)."

4. Der kleine Kinderfreund - S. 306

1885 - Leipzig : Amelang
303. 306 ist ein trauriges Gewässer, das tote Meer. Kein frisches Laub um- grünt den öden Strand, kein Wasservogel durchfurcht seine Wellen, und Fische, die der Jordan hineinführt, sterben alsbald. Das Wasser ist salzig und bitter und hat einen Ekel erregenden Geschmack. Ehe der Jordan in das tote Meer eintritt, durchfließt er ein schauerliches Felseuthal, das zum Aufenthalt der Menschen nicht geeignet ist. Nur die wilden Tiere finden in dem Dickicht, das die Ufer des Flusses überwuchert, einen sichern Zufluchtsort. An wenigen Stellen ist dieses Thal von Querthälern durchschnitten, durch welche Straßen landeinwärts führen. Das wichtigste Seitenthal öffnet sich in der Gegend von Jericho. Durch dieses sind die Kinder Israel in das gelobte Land eingezogen, und die Palmenstadt Jericho wurde stets als der Schlüssel zum heiligen Lande angesehen. Noch weiter auf- wärts sind die Ufer des Flusses freundlich und schön. Namentlich zeichnet sich die Umgebung des See's Genezareth durch Anmut und Fruchtbarkeit aus. Schöne Berghöhen ragen rings empor, und an den Gestaden des klaren, tiefen See's gedeihen Palmen, Feigen, Weinstöcke und Ölbäume; in keiner Gegend Palästinas ist die Natur so reizend, wie um diesen ruhigen See, an dem unser Herr mit seinen Jüngern so gern verweilte. Überhaupt war Palästina in früherer Zeit ein ausgezeichnet fruchtbares Land. „Der Herr, dein Gott," sagte Moses zu dem Volke Israel, „führt dich in ein gut Land, ein Land, da Brunnen und See'n sind, in ein Land, da Weizen, Gerste, Weinstöcke, Feigenbäume und Granatäpfel innen sind; ein Land, da Ölbäume und Honig innen wächst; ein Land, da du keine Speise dürftig genießen wirst, wo nichts dir mangeln wird; ein Land, dessen Steine Eisen sind; — und wenn du gegessen hast und satt bist, daß du den Herrn deinen Gott lobest für das gute Land, das er dir gegeben hat!" (5 Mos. 8, 7—10.) Getreide aller Art wuchs auf dem fruchtbaren Boden im Über- flüsse, und die herrlichsten Blumen prangten in den Ebenen, an den Quellen und an den Berghöhen. Der Myrtenbaum, die Terebinthe, die Eiche, die Föhre, die Cypresse, der Ölbaum, der Feigenbaum, die Palme und die Ceder schmückten die Thäler und Höhen, und in den Weingärten gedieh herrlich die Traube. Auch an nützlichen Tieren hatte das Land Überfluß. Die heilige Schrift nennt, außer den Bienen und Fischen, unter den Vögeln Rebhühner, Wachteln, Lerchen, Raben, Sperlinge, Störche, Tauben und die Nachtigall, die am Jordan singt; und unter den Säuge- tieren Hirsche, Gazellen, Ziegen, Rinder, Kamele, Pferde, Schafe, Esel, Hunde. Aber auch schädlicher Tiere geschieht Erwähnung, wie der Heuschrecke, der Schlange, des Fuchses und des Löwen. So

5. Der kleine Kinderfreund - S. 313

1885 - Leipzig : Amelang
313 306. Millionen Meilen von uns entfernt! Könntest du mit den Flügeln der Schwalbe gerade auf ste losstiegen und immer weiter fliegen, ohne auszuruhen, so hättest du sie doch erst nach mehr als 25 Jahren erreicht. Die ganze große Erde würde dir nach und nach wie ein Sternlein erscheinen, und endlich wäre sie vielleicht ganz verschwunden. 2. Aber die Strahlen der Sonne fallen nicht zu allen Zeiten und an allen Orten der Erde in gleicher Richtung auf. Darum ist es auch nicht immer und überall gleich warm. Am Mittag ist es fast immer wärmer, als am Morgen und Abend. Zur Sommer- zeit, wenn die Sonne hoch am Himmel steht und ihre Strahlen fast senkrecht auf uns herabfallen, ist es wärmer, als im Winter, wenn sie sich nur wenig über den Horizont erhebt. Run giebt es Gegenden auf der Erde, in denen die Sonnenstrahlen stets in so schräger Richtung auffallen, wie bei uns zur Winterzeit, in denen sie darum auch nur geringe Wärme hervorzurufen vermögen. Ja, während einer langen Zeit des Jahres ist die Sonne ganz verschwunden und alles rings umher in Nacht gehüllt. Das sind die stets mit Eis und Schnee bedeckten Länder der kalten Zone, die im äußersten Norden und Süden, um den Nord- und Südpol herum liegen. Das Pflanzenreich bringt nur kümmerliches Moos und verkrüppeltes Nadelholz hervor; die Tiere sind, wie die Eisbären, Zobel und Hermeline, in einen dichten Pelz gehüllt, oder, wie die im Meere lebenden Walfische und Seehunde, mit einer dicken Schicht von Speck umkleidet. Aber auch dem nützlichen Renntier hat Gott diese öden, kalten Gegenden zum Wohnplatz angewiesen, und dieses Tier macht, daß selbst Menschen darin leben können. Es liefert ihnen fast alles, was sie bedürfen, Fleisch und Milch zur Nahrung, die Haut zur Bekleidung und zur Bedeckung ihrer Hütten, Sehnen ^ind Knochen, aus denen sie allerlei Gerätschaften anzuferti- gen wissen. 3. In Afrika, im südlichen Asien und im mittlern Amerika giebt es aber auch Länder, in denen die Sonne das ganze Jahr hindurch ihre Strahlen fast senkrecht herabsendet, mehr noch als bei uns im Sommer. Das sind die Länder der heißen Zone. Einen Winter kennt man da nicht, nur eine Regenzeit. Das ganze Jahr hindurch grünt und blüht es in der Natur. Die herrlichsten Gewächse sprossen empor, die die köstlichsten Früchte zur Reife bringen. Edle Palmbäume, aus denen Datteln und Kokos- nüsse wachsen, treffliche Gewürzpflanzen, wie der Zimmetbaum, der Muskatnußbaum und der Pfefferstrauch, die einträglichsten Ge- treidepflanzen, Reis und Mais, das Zuckerrohr, dessen

6. Der kleine Kinderfreund - S. 127

1885 - Leipzig : Amelang
127 156. Kind still in krystallner Wiege, und die Wolken schicken ihm heim- lich Nahrung zu; kein menschliches Auge hat in seine verborgene Kammer geschaut. Aber wenn er nun kräftig geworden ist, tritt er leise zum Berge heraus. Mit Hellen Augen sieht er sich um, und es muß ihm draußen gefallen. Denn bald macht er sich auf; hur- tig geht's den Berg hinab; über Stein und Felsen hüpft er mit Lärmen, durch Thal und Wiesengrund eilt er leise, hat keine Ruhe, wandert fort in die Fremde. Nur im sttengen Winter bleibt er daheim, liegt starr und still in seinem Bette oder sitzt auf dem Felsen, und die Waldjun- gen treten ihn mit Füßen, ohne daß er sich regt. Aber wenn der Schnee geht und der Frühling kommt, und die Drosseln und Fin- ken wieder heimkehren zu ihren Nestern, dann spricht der Bursche: „Nun fang' ich auch wieder an zuwandern!" Und nun geht's mit Ungestüm und Brausen den Berg hinab. Manchen Stein reißt er los, so stark stößt sein Fuß an; da ist sein Weg ihm nicht mehr breit genug. Und er tritt dem Bauer in die Wiese, fürchtet sich nicht vor dem Pfänden, und sagt zu den Bäumen: „Wollt ihr mit? Jetzt eben habe ich Lust und bin so stark, daß ich euch hin- austtagen kann in die Welt." Die alten Tannen und Fichten aber nicken, und die bereit sind zur Reise, die haut der Holzhauer von der Wurzel und legt sie dem Wanderer auf den Rücken; der schleppt sie fort durchs weite Land, manchmal bis ans Meer. Noch keiner ist wieder heimgekehrt. Weißt du, wer der Wanderer ist, und wie und warum die Tannen und Fichten mit ihm reisen? 156. .Land und Wasser. Blicken wir im Freien aufmerksam um uns, so be- merken und unterscheiden wir Land und Wasser. Das Land ist an einigen Stellen hoch, an andern niedrig. Große Landstriche ohne merkliche Erhöhungen heißen Ebenen, Flächen, plattes Land. Das niedrigste Land, welches sich am wenigsten über das Wasser er- hebt, befindet sich gewöhnlich nahe an Gewässern und wird Niederung genannt, auch Werder. Ein großer Landstrich, der sich hoch über die Oberfläche des Was- sers erhebt, heißt Hochland oder Hochebene. Ge- wöhnlich erhebt sich das Land allmählich vom Rande der Gewässer, oder senkt sich (von der Höhe aus betrachtet) nach den Gewässern zu ab, und heißt Abdachung.

7. Der kleine Kinderfreund - S. 362

1863 - Leipzig : Amelang
362 Thiere finden in dem Dickicht, das die Ufer des Flusses überwuchert, einen sichern Zufluchtsort. An wenigen Stellen ist dieses Thal von Ouerthälern durchschnitten, durch welche Straßen landeinwärts füh- ren. Das wichtigste Seitenthal öffnet sich in der Gegend von Je- richo. Durch dieses sind die Kinder Israel in das gelobte Land ein- gezogen, und die Palmenstadt Jericho wurde stets als der Schlüssel zum heiligen Lande angesehen. Noch weiter auswärts sind die User des Flusses freundlich und schön. Namentlich zeichnet sich die Umge- bung des See's Genezareth durch Anmuth und Fruchtbarkeit aus. Schöne Berghöhen ragen rings empor, und an den Gestaden des kla- ren, tiefen See's gedeihen Palmen, Feigen, Weinstöcke undoelbäume; in keiner Gegend Palästina's ist die Natur so reizend, wie um diesen ruhigen See, an dem unser Herr mit seinen Jüngern so gern verweilte. Ueberhaupt war Palästina in früherer Zeit ein ausgezeichnet frucht- bares Land. „Der Herr, dein Gott," sagte Moses zu dem Volke Is- rael, „führt dich in ein gut Land, ein Land, da Brunnen und See'n sind, in ein Land, da Weizen, Gerste, Weinstöcke, Feigenbäume und Granatäpfel innen sind; ein Land, da Oelbäume und Honig innen wächst; ein Land, da du keinem Speise dürftig genießen wirst, wo nichts dir mangeln wird; ein Land dessen Steine Eisen sind; — und wenn du gegessen hast und satt bist, daß du den Herrn deinen Gott lobest für das gute Land, das er dir gegeben hat!" (5 Mos. 8, 7—10.) Getreide aller Art wuchs aus dem fruchtbaren Boden im Ueber- flusse, und die herrlichsten Blumen prangten in den Ebenen, an den Quellen und an den Berghöhen. Der Myrthenbaum, die Terebinthe, die Eiche, die Föhre, die Cypresse, der Oelbaum, der Feigenbaum, die Palme und die Ceder schmückten die Thäler und Höhen, und in den Weingärten gedieh herrlich die Traube. Auch an nützlichen Thieren hatte das Land Ueberfluß. Die hei- lige Schrift nennt, außer den Bienen und Fischen, unter den Vögeln Rebhühner, Wachteln, Lerchen, Raben, Sperlinge, Störche, Tauben und die Nachtigall, die am Jordan singt; und unter den Säugethie- r en Hirsche, Gazellen, Ziegen, Rinder, Kameele, Pferde, Schafe, Esel, Hunde. Aber auch schädlicher Thiere geschieht Erwähnung, wie der Heuschrecke, der Schlange, des Fuchses und des Löwen. So groß aber früher die Fruchtbarkeit und die Bevölkerung dieses Landes war, so unfruchtbar ist jetzt sein Boden, so entvölkert sind seine Gefilde. Wo früher die blühendsten Fluren, die lachenvsten Auen waren, va ist jetzt kein Haus, kein Garten, kein Obstbaum zu sehen; nur Disteln trägt der unfruchtbare Boden. Viele kleinere Städte hatten einst mehr Einwohner, als gegenwärtig Jerusalem. Das Land ist ein trau- riges Beispiel, wie durch Menschenhand der Segen Gottes, die Frucht-

8. Lehrbuch der Geschichte der Völker und Staaten des Alterthums - S. 343

1824 - Berlin : Amelang
343 Durov 8 tsehe ibölaer und Staaten. r. Griechen oder Rellenen. Vordegrirk. Äi^Menn Asien mit seinem In der Mitte aufstei- genden Hochplateau (dem höchsten der Erdfeste — über 26,000 Fuß), welches nach allen vier Weltgegenden hin durch vorlagernde Gruppen von kleinern Hoch- und Flach- ländern nach drei Hauptmeeren sich absenkt, den physisch- geographischen Anblick einer erhabenen Viel- und Groß- artigkeit darbietet: wenn Afrika mit seinem südlichen nach Norden zu abfallenden Hochlande als ein Stamm ohne Glieder, als ein in sich selbst abgeschloßnes, einförmiges, und nur auf der Grenzlinie zwischen dem Hoch- und Flachlande welthistorisch-belebtes Erdganze erscheint: wenn beide Kontinente mit ihren riesenartigen Gebirgen, tiefen Einsenkungen, brennenden und trennenden Wüsten, theilenden und getheilten Strömen, isolirten Fluß- und Landes-Gebieten, waldlosen Steppen, langgestreckten Küsten eben so viele charakteristische Haupt- und Neben- Formen als Gegensätze der Natur- und Erd-Bildung haben; so ist dagegen Europa, indem es mit Asien durch einen Gebirgsstamm zusammenhängt, und —wie Afri- ka von dem südwestlichen — so von dem westlichen und nördlichen Theile dieses Kontinents eine natürliche Ab- dachung und Fortsetzung zu seyn scheint — nicht bloß das kleinste Festland der alten Welt (| von Afrika, § von

9. Lehrbuch der Geschichte der Völker und Staaten des Alterthums - S. 137

1824 - Berlin : Amelang
137 Welt — so wie die hochstämmigen Sklaven — den Spe- kulations-Geist der phönizischen Handelsgesellschaften an- zogen. Vergl. auch hier, wie über den gesammten Land- und Seehandel der Phönizier, das drohende Weissagewort des Propheten Ezechiel gegen Tyrus im 27. Kap., das eine Art von Handelsurkunde und ein Waarenregister voll historisch-poetischer Wahrheit enthalt. Anmrrk. Ueber Handel und Schifffahrt der Alten flehe die Special-Werke von Schlbzev/ Berghauö u. Benedikt. . :.y. j '■ vschnrrr. Bürgerliche und religiöse Verfassung des phöni- zischen Städtebundes. §♦ i* , . Wahrscheinlich ging die Verbreitung und Verfassung des phönizischen Volkes von innern Stammverhältnissen aus, deren Entwickelung durch äußere Naturverhaltnisse bedingt und bestimmt wurde. Je nachdem der Haupt- stamm in Zweige, in Familien und Geschlechter sich son- derte, erfolgte die Niederlassung und Besitzergreifung des Landes, wie bei den Israeliten und Aegyptern. Aber weder grasreiche Berge und Thaler, noch fruchtbare Ebe- nen reizten zur Viehzucht und zum Ackerbau! Die Noth gebot Fischerhütten und Schifferboote, das Land gab Steine zum Bauen, das Meer Kühnheit und Freiheit! So entstanden schützende Burgen und Felsentempel; die — Phönizier wurden ein Städte bauendes Volk! §. 2. Wie diese Ortschaften und Städte weder auf Geheiß eines regierenden Stammfürsten, noch sofort nach gesche- hener Einwanderung vom ganzen Volke, sondern zu ver- schiedenen Zeiten, nach Maßgabe des Bedürfnisses, von freien Stammgeschlechtern nach und neben einander an- gelegt wurden: so blieben sie auch unabhängig von ein- ander in ihren geschlossenen Gebieten und ausschließlichen bürgerschaftlichen Einrichtungen. §• 3.» Nichts desto weniger^, bildete sich unter -diesen Frei- stadten ein Abhängigkeitsverhältniß,: indem thriw das hd-

10. Westfälischer Kinderfreund - S. uncounted

1892 - Leipzig : Amelang
- 147 2. Noch auf unsern höchsten Bergen wird die Birke angetroffen. Ja, sie zieht sich an diesen höher hinauf, als selbst die mächtigen Eichen und Buchen. In den nördlichen Gegenden der Erde ist sie fast der einzige Waldbaum, welcher Laub trägt. Obgleich ein strenger Winter lange währt, so ist doch hier die rechte Heimat des schmucken, schlanken Baumes. Hier bildet er die größten Wälder. Im Winter und im Sommer bietet er den Bewohnern jener Gegenden seine Gaben dar. Darum zieht auch jung und alt in den lieben Birkenwald, sobald er sich wieder mit jungem Grün schmückt, um das Frühlingsfest unter seinen Zweigen zu feiern. Dann singen und jubeln die fröhlichen Men- schen zwischen den heitern Bäumen, bis sie am Abende, mit Birken- zweigen geschmückt, wieder heimwärts in ihre einstöckigen Holzhäuser ziehen, unter ihr Dach von Birkenrinde. In den niedrigen Stuben dieser Häuser steht ein großer, viereckiger Ofen. Um denselben läuft eine aus Birkenrinde künstlich gefertigte Bank, auf welcher der Großvater und die Großmutter den Winter durch saßen, um die zitternden Glieder an dem mit Birkenholz geheizten Ofen zu erwärmen. Wenn dann das Enkelchen schrie, stand das Mütterlein auf, um durch einen Strick die an der Decke hangende Korbwiege in Bewegung zu setzen. Der Korb ist aus Birkenreisern geflochten. So wiegt die Birke bei diesen Völkern sogar die Kinder groß; sind sie nicht artig und folgsam, so muß freilich das gute Birkenrütlein nachhelfen und das Beste thun, wie anderswo auch. Ist der Vater ein Tischler oder Drechsler, so verfertigt er aus dem Birkenholze Tische, Stühle, Dosen und ähnliche Dinge für den Haus- halt. Während er arbeitet, spielt sein Söhnchen mit den schön ge- kräuselten Birkenspänen; die größeren Kinder aber flechten aus dem zähen, lederartigen Baste Schuhe, Taschen und Decken. Hat die fleißige Familie ihr Tagewerk vollbracht und von den birkenen Tellern mit birkenen Löffeln das Abendbrot eingenommen, so legen sich alle zur Ruhe; aber ihre Betten sind nicht mit Federn gestopft, sondern mit getrockneten Birkenblättern, welche die Kinder im Herbste aus dem Walde holten. Sind der Sachen viele fertig geworden, so zieht die Mutter mit dem Vorräte in das benachbarte Städtchen zum Markte, im Winter mit einem Schlitten von Birkenholz und im Sommer mit einem Wagen aus demselben Stoffe. Der Weg ist auf beiden Seiten mit Birken be- pflanzt. Auf dem Markte stellt die Mutter ihre Sachen in einer Bude zum Verkauf aus, und die Kästchen und Tischlein werden mit Wohl- gefallen von den Käufern betrachtet. Ist sie ihre Waren los geworden, so bringt sie wohl den Kindern gelbe Halstücher oder rote und braune Handschuhe mit. Die Tücher hat der Färber mit einer Abkochung von Birkenblättern und Alaun gefärbt, die Handschuhe aber haben ihre Farbe durch Alaun und die Rinde des Baumes bekommen. Erkrankt ein Mitglied der Familie an Gicht und Gliederreißen, so wirft man die im Frühjahr gesammelten Knospen der Birke in heißes Wasser und bereitet so dem Kranken ein Bad, das ihm die Schmerzen lindert und oft auch Heilung bringt. War aber die Krankheit zum Tode, so wird dem Geliebten eine Trauerbirke aufs Grab gepflanzt. 10*
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