J.
Are affen Deutschen.
1. Unsere Vorfahren wohnten ursprünglich auf dem Hochlande von Mittelasien. Dort, yn den Abhängen des großen Quergebirges, welches Vorder- und Hinterasien scheidet, saßen sie als Glied des großen arischen oder indogermanischen Völkerstammes und weideten die Hserden.
Von da ans sind sie in unbekannter Zeit westwärts gezogen und in Europa eingewandert. Vor ihnen hatten schon drei andre Zweige der Arier denselben Weg eingeschlagen: der eine besetzte die südlichen europäischen Halbinseln Griechenland und Italien; der andere — die Kelten — ließ sich im Westen des Erdtheils (— in Gallien, Spanien und Britannien) nieder; der dritte — die Slaven — blieb im östlichen Europa. Die ihnen folgenden Germanen bewohmeu zuerst den Norden (—Skandinavien und die deutsche Nord - und Ostseeküste) und wandten sich später südwärts.
Zur Zeit Christi bewohnten sie das Land zwischen Nord- und Ostsee, Weichsel, Donau und Rhein. Ihre westlichen Nachbarn waren die Kelten, ihre östlichen die Slave«, ihre südlichen die Römer.
2. Deutschland besaß um jene Zeit ein rauhes Klima; die Winter waren lang und hart, die Luft feucht und nebelig. So wenigstens wird uns von den Römern erzählt, denen wir die Nachrichten über unsre Vorfahren verdanken, und auf sie mußte allerdings das Land im Gegensatze zu ihrer warmen, sonnigen Heimath einen unfreundlichen Eindruck machen.
Der Boden war sumpfig und mit großen Wäldern bedeckt. Einer derselben soll 9 Tagereisen breit und 60 Tagereisen lang gewesen sein.
Die Berge lieferten Eisen und Salz.
In den Wäldern wuchsen riesige Eichen, Buchen uno Tannen. Mancher dieser Bäume saßte, zum Nachen ausgehöhlt, wohl 30 Menschen. Neben ihnen reiften allerlei Waldbeeren und wildes Obst. Auf den Feldern wurden Hafer und Gerste, Erbsen, Linsen, Bohnen, große Rettige und Flachs erbaut.
Bären, Wölfe, Luchse, wilde Schweine, Elennthiere und riesige Auerochsen bevölkerten die Wälder; Pferde, Rinder, Schafe, Ziegen und Gänfe wurden als Hausthiere gezogen.
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Extrahierte Personennamen: Christi
Extrahierte Ortsnamen: Mittelasien Europa Griechenland Italien Gallien Spanien Britannien Europa Ostsee Weichsel Donau Rhein Deutschland
22 Die britischen Inseln. — Frankreich.
sehr volkreicher Fabrikstädte. Unter diesen sind die bedeutendsten: Birming-
ham }borming'äm] , fast eine einzige Werkstatt für Metallwaren, Shef-
ftelb [fchejftlb |, welches Stahllvaren fertigt, Leeds [Itb»] mit Wollfabriken
und M a n ch est er Imantschest'r^, der Hauptplatz der englischen Baumiooll-
inbustrie. An den Küsten blühen eine Anzahl wichtiger Hafenstäbte. So
liegen an der Westküste Liverpool sliw'rpnlj und Bristol, an der Süb-
küste Plymouth ^plimm'ß^ und der Kriegshafen Portsmouth ]pörtsm'ßj,
an der Ostküste Lonbon, die volkreichste Stadt der Erbe und zugleich
ihr erster Hanbelsplatz. Überaus großartig ist der Hanbelsverkehr in der
„City" [fjtttij, der Altstabt auf dem linken Themseufer. Hier befinbet sich
die englische Bank und der Tower [tauer], besten Mauern einst Staats-
gefangene beherbergten. Über das enblose Häusermeer ragt die gewaltige
Kuppel der St. Paulskirche. Unter den Stabtteilen Lonbons sinb be-
merkenswert : das „Ostenbe" mit großartigen Hafenanlagen und hart-
arbeitenber Bevölkerung, und das „Wcstenbe", weit mtb prächtig angelegt,
vorzugsweise ein Sitz der Pracht und des Reichtums <4'/./Mill. E.).
113] Klima und Pflanzendecke. Wegen der Nähe des Meeres wechseln
milbe Winter mit kühlen Sommern; wässerige Nieberschläge sinb häufig
«der berüchtigte Lonboner Nebel). Daher schmückt die Ebenen überall saftiges
Wiesengrün. Die Gebirge, besonbers die schottischen Hochlande, sinb rauh.
114} Bevölkerung. Die Englänber sinb germanischen Stammes,
unternehmenb imb ausbauernb, stolz auf die Vorzüge ihres Vaterlanbes,
aber auch hochmütig und verschlossen gegen alles Frembe. Die Schotten
sinb mutig, gewanbt und voll Stolz aus ihre ruhmvolle Vergangenheit
Englanber und Schotten bekennen sich meist zur evangelischen Kirche.
Zu Schottland gehören drei Inselgruppen: a) die H c b r t b e n im W., K) die
Orkney ^örkne^ -Inseln und c) die Shetl a n d } schetländ ^-Inseln im N.
k!. Irland.
1151 Jrlanb hat die Form eines unregelmäßigen Bierecks. Vereinzelte
Berggruppen von nicht bebentenber Höhe umlagern die Kiiste. Dazwischen
behnt sich eine weite Ebene. Die Mitte des wiesenreichen Landes durchfließt
der Shannon (fchann'n], ein echter Secenfluß. Die Bevölternng, ein
armes Geschlecht von Pächtern, ist katholisch. Hptst.ist Dnblin |bciblitij (245).
10. Die Republik Tvvaitf'roicf).
1161 ^age nach der Karte.
117] Bodenform und Vewassernn^. Die Mitte des südlichen Frank-
reich füllt bas Französische Mittelgebirge aus. Zwischen ihm und den
Alpen senkt sich das Rhone-Tieflanb ein. Gegen W. bacht sich das Berg-
lanb zu einem großen Tieflanbe ab.
litt] Das ^vhonc-Tiefland ist zwischen den Westalpen und dem Fran-
zösischen Mittelgebirge eingesenkt. Es beginnt bei Lyon, ist bort nur
wenige Meilen breit, erweitert sich aber im S. zur P r o v e u ^ a l i s ch e n
Ebene. Das Tieflanb wirb von der R h o n e bewässert. Diese entspringt
in den Alpen, strömt anfangs sübweftlich, läutert ihre Wasser im Gensersee,
bilbet ein Knie mit sübl. Richtung (bei welcher fetabt?) und fließt zum Mittel-
länbischen Meere. Das Rhonethal ist ein reiches Fruchtgebiet, iu dem die
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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27
Stadt der Kirchen und Klöster, mit zahlreichen Trümmern von Tempeln
und Prachtbauten ans der Römerzeit (470). c) Die Tiefebene von
Neapel ist vom Boltnrno reich bewässert und daher ein reizvoller
Fruchtgarten. Hier liegt Neapel, die größte und schönste Stadt Italiens
(530). Östlich von Neapel erhebt sich der Vesuv, der durch seine vul-
kanischen Ausbrüche oft die Umgegend verheert hat; an seinem Fuße liegen
die Ruinen der im Jahre 79 n. Chr. durch einen Aschenausbruch ver-
schütteten und teilweis wieder bloßgelegten Römerstadt Pompeji.
137] ftlitltit und Pflanzenderke. Je weiter man in Italien nach S.
kommt, desto milder ist der Winter, desto heißer der Sommer. Daher
finden sich in der Tiefebene des Po noch vielfach die deutschen Pflanzen,
südlicher dagegen die Olive, der Citronen- und Orangenbaum. In vielen
Gegenden nährt der Maulbeerbaum die Seidenraupe.
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46
205] 2,. Guayana, zwischen Orinoco und Amazonenstrom, ein Waldgebiet. Teile der
Küste sind von W. nach O.: Britisch-, Niederländisch- und Fr anzö fisch-G.
206] I. Die Vereinigten Staaten von Venezuela längs der Nordküste. ssauvt-
stadt ist Caracas.
207] 4. (Lolömbia an der Westküste und im Andenlande. Hauptstadt ist Bogota.
Panama an der Panama - Eisenbahn, welche durch die Landenge geführt ist.
208] 5. Ecuador, das Andenland unter dem Äquator. Hauptstadt ist Qu ito
_ 209] h. pevut ist das Andenland um den Titicacasee, reich an Silber. Hauptstadt
ist Lima; von da ist Eisenbahnverbindung uach dem Hasenone C a l l a o.
210] 7. Bolivia, im S. und O. von Peru, teils Audenland, teils Tiefland. Haupt-
stadt ist S ü c r e. P o t o s i mit den höchsten Silbergruben der Erde.
211] $. (Chile stschile), ein 150 km breiter Landstreifen südlich von Peru. Haupt-
stadt ist Santiago, Hafenplätze sind Valparaiso und V a l d i v i a.
212] q. Paraguay, in der Gabel zwischen Paraguay und Paranä. Hauptstadt
ist A s u u c i ö n.
213] zo. Uruguay, südlich von Brasilien. Hauptstadt ist Montevideo.
214] ji. Die Argentinische Republik, das Land der Pampas, ist ein Land der
Viehzucht, aber auch reich an Weizen. Hauptstadt ist Bnenos Aires. Zur
Argentinischen Republik gehört das südlicher gelegene Patagonien, die unwirtliche
Südspitze des Erdteils.
215] jz. Das Leuerland besteht aus kahlen, fast menschenleeren Inseln.
Rückschau auf Amerika.
216] 1) Amerika ist arm an einheimischen Nutzgewächsen und Haustieren.
2) Die Urbevölkerung macht die kupferrote Rasse aus; diese hat be-
sonders in Nordamerika stark abgenommen.
Vi. Australien.
Lage und Einteilung.
217] Australien liegt zwischen den drei Erdteilen Amerika, Asien und
Afrika. Es besteht aus einem Festlande und der nach No. und O. aus-
gebreiteten Jnselslnr des Großen Ozeans.
1. Das Australfestland.
218] Gliederung. Das Australfestland hat die Gestalt eines im S.
nnansgesüllten Kreises. Der größte Küsteneinschnitt bildet den Golf von
Carpentaria im N., im S. schneidet der Australgolf in das Land ein/
219] 2. Bobcnform und Bewässerung. Die Ostküste wird von einem in
zerstückten Ketten streichenden Berglande begleitet, den Blauen Bergen.
Die Südostecke ist mit den Verzweigungen der hohen Australalpen er-
füllt. Gegen das Innere senken sich die Bergländer zu welligen Ebenen.
In einer großen Bodenmulde, die sich aus dem Innern zur Südküste zieht,
haben sich drei Seeenbecken gebildet: der Torrens-, Gairdner sgardner]-
und Eyresee [ar—], alle drei freilich nur flache Salzsümpfe. — An
Flüssen ist Australien außerordentlich arm. Der Murray [mrirre] (Quell-
gebiet?) ist die größte Wasserader; aber auch er trocknet im Sommer zu
einer Kette von Sümpfen und Wasserlöchern ein.
220] 5. pflanzen- und Tierwelt. Bei der mangelhaften Bewässerung sind .
die Ebenen im Innern teils Wüsten, teils wenig fruchtbarer Grasgrund,
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Personennamen: Bobcnform Murray
Extrahierte Ortsnamen: Guayana Niederländisch- Venezuela Caracas Bogota Panama Panama Ecuador Lima Peru Chile Peru Valparaiso Paraguay Paraguay Uruguay Brasilien Montevideo Argentinische_Republik Argentinischen_Republik Patagonien Amerika Amerika Nordamerika Australien Amerika Asien Afrika Carpentaria
Deutschland. 11
a. Das Elbsandsteingebirge, auch die Sächsische Schweiz ge-
nannt, wird von der Elbe in einem steilen Thale durchbrochen. Die
Sandsteinfelsen bilden steile Mauern und klotzartige, oben flache Berge,
so den Königstein. Ans diesem Berge ist eine Festung angelegt, welche
die Straße durch das Elbthal beherrscht. Wo die Elbe das Gebirge ver-
läßt, breitet sich ihr Thal weiter aus. In der fruchtbaren und anmutigen
Weitung liegt die sächsische Hauptstadt Dresden.
d. Das Erzgebirge bildet den nach Sw. ziehenden Grenzwall zwischen
Sachsen und Böhmen, über den Keilberg und Fichtelberg (1200 m)
emporsteigen. Steil fällt das Gebirge nach S. ab, allmählich nur ver-
flacht es sich nach N. Die n. wellenförmige Abdachung ist das Säch--
fische Bergland. Die Freiberger Mulde und die Zwickauer
Mulde fließen in tiefen Thälern ab. Zahlreiche Bergleute sind be-
fchäftigt, die Mineralschätze des Gebirges auszubeuten. Um Freiberg (?)
finden sich Silbergruben, bei Z w i ck a u (?) fördert man Steinkohle. Dennoch
nährt der Bergbau uicht ausreichend die starke Bevölkerung; deshalb müssen
Spitzenklöppelei (Flechten, Schlingen und Knüpfen von Fäden) und Weberei
aushelfen. Nahes Feuerungsmaterial für die Fabriken ermöglichte im W.
großartige Gewerbthätigkeit; Hauptorte sind Chemnitz Kemnitz], Zwickau,
Glauchau und Plauen im Vogtlande.
Gewebe- oder Textilindustrie. Die feinen Fasern des Flachses wurden früher
auf dem Spinnrade gesponnen, d. h. zu Garnfäden zusammengedreht, jetzt besorgen
das meist die Spindeln der Fabriken (Spinnereien). Aus dem Garne webte der
W e b e r auf seinem klappernden Webstuhle Leinwand (Handleinen), was neuerdings
schneller, gleichmäßiger und billiger Maschinenstühle thun. So verdrängt die Groß-
industrie (Großgewerbe in Fabriken) immer mehr die kümmerlich gelohnte Haus-
industrie. Dafür gewährt sie Hunderttausenden besser bezahlte, sichere aber an-
greifende Fabrikarbeit, wenn sie ihre Mafsenfabrikate im In- und Auslande absetzen
kann. (Handel, Schiffahrt, Kolonieen.)
Ebenso wird die Schafwolle zu Wollwaren (Garn, Unterzeug, Tuch) ver-
arbeitet. Da Leinen und Wolle für die wachsende Menschheit nicht genug Wäsche
und Kleider liefern, so ist die B a u m w o l l - I n d u st r i e aufgeblüht. Die billigere
Baumwolle wächst als flockige Samenhülle auf dem Baumwollstrauche, des. in Nord-
amerika. Handelsherren in Hamburg und Bremen beziehen Tausende von mächtigen
Ballen Rohstoff zu Schiff und schicken sie nach den Fabriken, die aus den zarten
Fasern Garn, Strümpfe, Wäsche, Kattun, Decken, Gardinen, Kleiderstoffe u. s. w. her-
stellen. Diese Fabrikate gehen zum großen Teile wieder ins Ausland. — Die I n -
d u st r i e stellt aus Rohstoff fertige Ware her, der Handel besorgt Ein- und Ver-
kauf beider, der Verkehr befördert sie auf Schiff und Eisenbahn.
21] 3. Die Landschaften des Saalegebietes,
a. Das Fichtelgebirge ist ein Gebirgsknoteu, von dem nach drei
Richtungen hin Gebirgsketten auslaufen. Die höchste Kuppe ist der S ch u e e -
berg (1100 m). Von hier gehen die Saale und die Eger zur
Elbe, die Na ab zur Donau, der Main zunnrheiu. In den Fichten-
Waldungen sammelt die arme Bevölkerung Gras^und kratzt Baumpech aus,
fällt Holz, brennt Kohlen oder arbeitet in Steinbrüchen.
d. Der Frankenwald zieht vom Fichtelgebirge gegen Nw. Auf
Saale und Main flößt man seine Fichtenstämme zur waldarmen Niederung.
Seine Schieserbrüche liesern unsere Schiefertafeln.
c. Der Thüringerw ald beginnt an der Werraquelle und erstreckt sich
100 km nach Nw. bis zum ersten Werrakuie. Er verläuft in einem scharf
ausgeprägten Gebirgskamme. In der Mitte wölbt sich der Beerberg
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Dresden Sachsen Keilberg Zwickau Glauchau Plauen Nord-
amerika Hamburg Bremen Donau Main Steinbrüchen Frankenwald Main
Die skandinavische Halbinsel.
53
durchsetzt, die in schmale Meeresarme übergehen, welche „Fjorde" heißen.
Zahllose Riffe („Schären") machen die Einfahrt in die Fjorde schwierig;
aber an ihnen brechen sich auch die vom Sturm aufgewühlten Wellen, so
daß die Fjorde gute Häfen bilden.
An einem der Fjorde liegt Stavänger, der Hauptort der norwegischen Fischerei;
nördlicher liegen: Bergen, das wegen seines großartigen Fischhandels das „nordische
Hamburg" genannt wird, Drontheim am Fjord gl. N., die alte Landeshptst. Nor-
Wegens, und auf einer unwirtlichen Felseninsel Hamm er fest, der nördlichste
Handelshafen der alten Welt.
124} 2. Das Vcrgland. Über den schroffen Abhängen der Westküste
erhebt sich durch ganz Skandinavien Gebirgsland. Dieses bildet auf seinen
Höhen felsige Hochflächen, welche fast nur mit Moosen und Flechten be-
wachsen sind; darüber erheben sich einzelne kahle Kuppen. Die Südwestecke
bilden die Skandinavischen Alpen; in ihnen steigt die S u e h ä t t a
(b. i. Schneehaube) i) zu 2300 m, aus der bereits in 1600 m Höhe der
11. Der Rauma-Fjord.
Der schöne Raumasjord liegt an der Westküste von Norwegen zwischen dem Sogne-
fjord [sonjffiör] und dem Fjord von Drontheim. Wie alle diese Fjorde bildet er einen
langen aber verhältnismäßig schmalen, gewundenen Meereseinschnitt in die bis an
die Küste herantretenden Gebirgsmassen; zu beiden Seiten stürzen die Felswände steil
ab; stellenweis erheben sich die (Zipfel derselben in die Schneegrenze, so im Troll-
ti nd (d. i. Teufelsspitze) an der linken Seite des Fjords. Der Eingang in den Fjord
wird stellenweis durch felsige „Schären" verschlossen. Auf diesen haben sich vereinzelte
Nadelhölzer und Birken angesiedelt, während die Felsenufer des Fjords an ihren un-
teren Abhängen von Gräsern und niederen Krautpflanzen überzogen sind. (Nordlands-
reisen unsres Kaisers.)
*) Von dem dichten Wolkenhut, welcher den Gipfel gewöhnlich bedeckt.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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66
Die Apenninen-Haldinsel.
Halbinsel wird der Länge nach von einem Kettengebirge durchzogen; im
W. säumen ebene Küstenstriche, im N. ist ein Tiesland vorgelagert.
161] I. Das Tiefland des Po senkt sich zwischen dem Südfuße der
Alpen und dem Nordabhange der Apenninen ein; im W. ist es von den
Westalpen geschlossen, nach dem Adriatischen Meere hin ist es offen. In
seinem n. Teile wird das Tiefland von Alpenströmen bewässert; es sind:
a) die Etsch, b) der Po mit dem Ticino [titfchtno], der Adda und
dem Mincio [mtntscho]; die letzten drei beruhigen ihr Wasser in Herr-
lichen Seeen (Langer-, Com er-und Gardasee). Dens. Teil befruchten
Apenninengewässer, welche der Po sammelt. Im ö. Teile ist die Küste
von vielen Lagunen (d. i. Strand seeen» umsäumt. Diese reiche Be-
Wässerung macht das Tiefland sehr fruchtbar: das Gras wird stellenweis
sechsmal im Jahre gemäht; Weizen und Mais werden nacheinander an-
gebaut; in den sumpfigen Niederungen des Po und seiner Nebenflüsse
gedeiht sogar der Reis; die Maulbeerbäume zwischen den Feldern und
an den Berghängen ermöglichen blühende Seidenraupenzucht (S. 59).
Daher ist die ganze Ebene dicht bevölkert und reich an großen Städten.
1) N. vom Po liegen: Mailand, „die große" (500), die bedeutendste Binnen-
stadt, Marmordom; die Festungen Verona und Mäntua, welche zwei wichtige
Verteidigungslinien decken (welche?); Padua, „die gelehrte", wegen ihrer berühmten
Hochschule. Venedig ist „die schöne"; es liegt in einem flachen Strandsee auf
zahlreichen Inseln, ist daher aus Balkeurosten erbaut und statt der Straßen von
Kanälen durchzogen; am Marcusplatze, dem „schönsten Platze der Welt", liegt der
Dogenpalast, in dem einst der Doge [bodschcj, das Oberhaupt der seegewaltigen Republik
Venedig, seinen Sitz hatte (157). — 2) Am Po liegt Turin, einst die Hptst. Italiens.
— 3) S. vom Po liegen: die Festuug Alessändria (?); Bologna [bolöiija] mit
der ältesten Universität Europas; Ravenna, im 5. Jahrh. der Sitz Dietrichs
von Bern (d. i. des Ostgotenkönigs Theodorich).
162] 2. Das Apenninenland besteht aus der Haupt-Gebirgskette und
deren Abdachungen zu den Küstenebenen.
a. Die Apenninen (d. i. Gebirge) beginnen bei den Westalpen und
durchziehen die Halbinsel ihrer ganzen Länge nach. Der Kern der Apen-
innen ist die wilde Hochgebirgsgrnppe der Abruzzen; hier erhebt sich
der Gran Sasso (d. i. großer Felsberg) zu 2900 m. Das Gebirge
ist meist kahles Kalkgestein und daher schwach bevölkert; dagegen sind die
unteren Hänge oft von Eichen-, Kastanien- und Olivenhainen umschattet.
— An der Westküste erhebt sich als vereinzelte Bergmasse der 1300 in
hohe Vesuv bei Neapel, der durch seine vulkanischen Ausbrüche oft die
Umgegend verheert hat. Bild 15.
Am Südabhange des n. Apennin liegt die erste Seehandelsstadt Italiens,
Genua, „die prächtige", wegen ihrer herrlichen Lage und der zahlreichen Marmor-
Paläste (230), s.ö. davon Carrära, der Fundort des besten Marmors.
b. Die Küstenebenen geben den gegen W. abfließenden Gewässern
Raum zur Entwickelung.
1. Die Tiefebene des Arno ist sorgsam angebaut.
Am mittleren Arno liegt Florenz, weltberühmt durch seine Kunstschätze;
an der Arnomündung blühte früher die wichtige Handelsstadt Pisa; nachdem deren
Hafen verlandet war, zog sich der Seeverkehr nach dem Hafenorte Livörno.
2. Die Tiefebene von Rom wird von der Tiber durchflössen und
ist verrufen wegen der ungesunden Pontinifchen Sümpfe im S.o.
der unteren Tiber.
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Personennamen: Carrära Arno Arno_liegt_Florenz
Extrahierte Ortsnamen: Langer- Mailand Verona Padua Venedig Italiens Bologna Europas Ravenna Bern Ostgotenkönigs_Theodorich Neapel Italiens Genua Rom
Die Apenninen-Halbinsel.
67
An der Tiber liegt die Hptst. Italiens, Rom, „die ewige Stadt", jetzt mit
500000 E., zur Römerzeit von 2 Mill. E. bewohnt. An die glanzvolle Zeit des
Römerreiches (Kaiser Augustus) erinnern zahlreiche Ruinen von Tempeln und Pracht-
bauten. Jetzt ist Rom als Sitz des Papstes eine Stadt der Klöster und Kirchen:
die Peterskirche, das größte und prächtigste Gotteshaus der Christenheit, ist von
einer gewaltigen Kuppel überwölbt; die Residenz des Papstes ist der riesige Vatikan,
„eine Stadt in der Stadt", mit berühmten Kunstsammlungen. Etwa 2 km bort der
Stadt liegen die Katakomben, unterirdische Gänge und Gewölbe, welche einst von
den ersten Christen als Begräbnisstätten benutzt wurden.
3. Die Tiefebene von Neapel wird vom Voltürno durchflössen
und ist ein reizvoller Fruchtgarteu mit dichter Bevölkerung.
Neapel, die volkreichste der italienischen Städte (530), liegt an dem klar-
blauen Gols und zur Seite des rauchenden Vesuvs so schön, daß der Italiener sagt:
„Neapel sehen und sterben." 10 km s.ö. vom Vesuv finden sich die teilweis bloßge-
legten Ruinen der Römerstadt Pompeji, welche im Jahre 79 n. Chr. durch einen
Aschenausbruch dieses Berges verschüttet wurde.
163] Klima und Pflanzendecke. Je weiter man in Italien nach S.
kommt, desto milder werden die Winter, desto wärmer die Sommer; der
15. Der Vesuv.
Das Bild zeigt den wundervollen Golf von Neapel. Das offene Meer liegt r., die
Küste entlang führt eine Straße mit Landhäusern. In ihren Gärten gedeihen (vorn
von r. nach l.) schlanke Cypressen, knorrige Oliven oder Ölbäume, niedrige Agaven
und stachlichte Kaktusarten, die oft schützende Hecken bilden. L. erhebt sich die hohe,
schirmförmige Pinie mit ihrem dunkelgrünen Nadelkleide. — Der Aufstieg auf den
Vesuv führt an den unteren Gehängen zuerst über verwitterte Lava, die sehr frucht-
bar ist, weshalb hier Feigen- und Rebgärten sich finden. (Lava wird als dickslüssige
Glutmasse ausgestoßen; sie erstarrt beim Hinabfließen). In größerer Höhe kommt
man auf scharfriffigen Lava- und Schlackengrund. In den Gipfel stmtt sich der
trichterförmige Krater ein; er hat einen Umfang von etwa 150 m bei einer Tiefe
von 20 m; im Grunde desselben erhebt sich ein kleiner Auswurfskegel, aus dem
beständig gelblich schimmernde Dämpfe aufsteigen.
5*
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
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TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Personennamen: Augustus Augustus
Extrahierte Ortsnamen: Italiens Rom Rom Neapel Neapel Gols Pompeji Italien Neapel
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Extrahierte Personennamen: Napoleon_I. Arno
Extrahierte Ortsnamen: Afrikas Afrika Italien Italien Palermo Messina Sardinien Elba Malta Genua Norditaliens Rom Genua Neapel Genua Venedig Neapel Berlin Gran_Säfso Italiens Donau Karpaten
Von der Naturbeschaffenheit der <£rde.
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281] 3. Der Kreislauf des Wassers. Bei all' diesen Erscheinungen
ist das Wasser in ewiger Wandlung begriffen. Als unsichtbarer Wasser-
dampf steigt es aus den Bächen und Flüssen, den Seeen und Meeren in
das Suftmeer. Dort verdichtet es sich zu Wasserbläschen. Aus diesen
entstehen die Niederschläge (f. oben). Die wässerigen Niederschläge nehmen
einen zweifachen Weg: ein Teil verdunstet und geht also sofort in das
Luftmeer zurück; ein anderer Teil sickert in die Tiefe, sammelt sich dort
und tritt endlich aus den Quellen wieder zutage. Das Wasser der Quellen
wird durch die Flüsse endlich wieder in das Meer geführt. Dieses aber
ist einer großen Siedepfanne zu vergleichen, aus der beständig Wasserdampf
in das Luftmeer steigt, wo er sich wieder zu Wolken verdichtet. Das ist
der Kreislauf des Wassers.
4. Die Pflanzendecke der Erde.
282] i. Lebensbedingungen der Pflanzen. Feuchtigkeit und Wärme
sind die Hauptbedinguugeu des Pflanzenlebens (Beispiele!). Die Feuchtig-
keit hängt ab von der Bewässerung, die Wärme von dem Klima einer
Gegend. Demnach bestimmen die Bewässerung und das Klima
eines Landes dessen Pflanzendecke.
283] 2. Verteilung der Pflanzen über die Erde. Daher entwickeln
sich die Pflanzen da am kräftigsten, wo mit heißer Sonnenglut starke
Regengüsse sich verbinden; daher verkümmern sie in den kalten Schnee-
gefilden der Polarzone. Da die Wärme abnimmt vom Äquator nach den
Polen hm, und vom Meeresspiegel an aufwärts, so erreicht die Pflanzen-
Welt in der heißen Zone in der Nähe des Meeresspiegels ihre höchste Ent-
faltung, und die Pflanzen verlieren gegen die Pole und die Schneegrenze
hin an Größe und Schönheit. Deshalb unterscheidet man in der Rich-
tuug vom Äquator nach den Polen 8 Pflanzengürtel und iu der
Richtung vom Meeresspiegel an aufwärts 8 Pfla uzen schichten. Dem-
nach sind die Pflanzen in folgender Weise über die Erde verteilt:
Pflanzenschichten in m1) Pflanzengürtel in Graden2)
5000 Moose und Flechten 72—82
4300 Gräser 66—72
3200 Nadelhölzer 58—66
2500 Sommergrüne Laubhölzer 45—58
1900 Immergrüne Laubhölzer 34—45
1200 Myrten und Lorbeeren 23—34
600 Baumartige Farnkräuter 15—23
0 Palmen und Bananen 0—15
) Die Pflanzenschichten-Tafel zeigt die Reihenfolge der Pflanzen unter
der Brerte von 0 -15° vom Meeresspiegel an aufwärts. «) Die Pflanzengürtel-
Tafel beginnt in jedem Pflanzengürtel mit der Meereshöhe.
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