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1. Teil 2 - S. 120

1906 - Karlsruhe : Braun
120 Vom Fpinnlein und Mückletn ein trauriges Ftürltlein. Die Spinne hat gesponnen den Silberfaden, zart und fein, Du Mücklein in der Sonnen, nimm wohl in acht die Flügelein! Die Spinne hat gewebet ihr seidnes Netz mit kluger Hand, Wer weiß, wie lang noch lebet fein Mücklein, das die Flügel spannt. Fein Mücklein — horcht! — wie denkt es? „Durchs Netz zu fliegen ist ein Spiel." Frau Spinne aber fängt es und frißt es auf mit Stumpf und Stiel. (Friedrich Güll.) Nr. 23. Die Linde. Mitten auf dein Marktplatze steht eine stattliche, sckattenspcndende Linde mit prächtig gewölbter Krone. Ihr Stamm ist mit einer grau- braunen, rissigen Rinde bekleidet; ctucf) ist er so dick, daß ihn nicht einmal drei Männer niit den Armen umfassen können. Die unteren Äste breiten sich gleichmäßig nach allen Richtungen aus, und da sie auch die Dicke gewöhnlicher Baumstämme erreichen, könnte man sie auch die Balken des gewaltigen Laubdaches heißen. Selbst die ältesten Leute des Dorfes kennen das Alter dieses Baumriesen nicht., Franzels Ur- großvater erinnert sich nur noch, daß er schon als Kind mit anderen Gespielen unter diesem mächtigen Blätterdach fröhliche Spiele spielte. Die Linde muß also ein hohes Alter erreichen. Sie ist nicht bloß eine Zierde des Marktplatzes, sondern auch der Stolz der ganzen Gemeinde. Schon untere Vorfahren verhandelten öffentliche Angelegenheiten stets unter der Dorflinde, und auch heute noch bildet sie an Sonn- und Feiertagen oder bei wichtigen Beratungen den Sammelplatz der Gemeinde- bürger. Ihr Holz ist nicht hart tvie das der Birke, Bucke und Eiche, sondern weich wie das der Weide ilnd Fichte. Es gibt bei uns zwei Arten voit Linden: eine großblätterige und eine kleinblätterige. Bei beiden sind die Blätter langgestielt, schief herz- förmig, am Rande gezähnt und in den Winkeln der Aderit rostrot be- haart. Die zahllosen, zierlichen Blütchen bilden Doldentrauben von gelbgrüner Farbe. An dem gemeinsamen Blütenstiel jeder Dolde fitzt ein znngenförmiges, lederartiges Hockblättchen. Dasselbe ist bis zur Mitte mit dem Hauptblütenstiel verwachsen und dient der Frucht als Flugwerkzeug. Der Kelch besteht ans fünf blaßgrünen, gewölbten Kelch- blättchen. Die niedliche Blumenkrone ist ebenfalls fünfblätterig, aber von schwefelgelber Färbung. Ihr unscheinbares Aussehen lockt nicht

2. Teil 2 - S. 316

1906 - Karlsruhe : Braun
316 werfen. Sobald die Sonne wieder warm scheint und die warmen Lüfte wehen, schmilzt der Schnee. Schriftliche Übung. Wie wir einen Schneemann machten. Nr. 67. Die Tanne. Die Tanne ist ein schlanker Waldbaum. Sie kann dreißig bis fünfzig Meter hoch werden. Ihr Stamm ist mit einer schuppigen, braunroten Rinde bekleidet. Die Äste stehen qnirlförmig um den Stamm und tragen abwärts gerichtete, nach unten hängende Zweige. Die pyramidenförmige Baumkrone endigt nach oben in eine regelmäßige Spitze. Die dünnen und stachelicht zugespitzten Blätter sind so schmal, daß sie nicht Laubblätter, sondern Nadeln genannt werden. Diese bleiben mehrere Jahre grün. Der Staunn fühlt sich stets klebrig an, weil er Harz ausschwitzt. Aus diesem Harz wird Terpentin, Kolophonium, Teer und Schiffspech bereitet. Die getrennt einhäusigen Blüten erscheinen Ende Mai und stehen an dem Ende der Zweige. Die Staubblüten bilden gelbliche Kätzchen und die Stempelblüten dunkelrote Zäpfchen. Anfangs sind dieselben aufwärts gerichtet, später neigen sie sich abwärts und entwickeln sich dann zu walzensörinigen, schuppigen Tannenzapfen. In diesen stecken die Samen. „Das Tannenholz ist uns sehr nützlich. Die Stämmchen der jungen Tannen werden zu Hopfen- und Bohnenstangen, zu Baum- pfählen usw. benutzt. Aus den Stämmen der alten und dicken Tannen werden Balken und Bretter geschnitten, jene dienen zum Bauen der Häuser und diese zum Belegen der Fußböden und Speicher. Schreiner und Zimmerleute machen aus dem Tannenholze Tische, Stühle, Schränke und Bänke. Das Tannenholz ist auch ein gutes Brennmaterial. Es gibt bei uns zwei Tannenarten: die Rottanne und die Weißtanne." Lied: O Tannenbaum, O Tannenbaum, wie schön sind deine Blätter! usw. Der A5snnenbaum. So manches Bäumlein in dem Wald Verliert im Herbst die Blätter, Jedoch der liebe Tannenbaum, Der trotzet Wind und Wetter. Ist alles draußen öd und leer, Steht er im grünen Kleide, Und seht sich stolz sein Küpplein aus, Ein Käpplein weiß wie Kreide.

3. Teil 2 - S. 329

1906 - Karlsruhe : Braun
329 Birke besteht aus mehreren Schichten. Wie nennt man diese (zeigen) oberste Schicht? Oberschicht. Wie diese mittlere? Mittel- sch ich l. Wie diese untere? Unterschicht. Veranschaulichung einer Lagerung der Erdschichten einer Sand-, Kies- oder Lehmgrube. An den Stämmchen junger Eichen läßt sich die Rinde auch leicht abziehen. Was für einen Stamm haben die ganz alten Eichen? (dicken). Der ist manchmal sogar so dick, daß ihn noch nicht einmal vier Männer mit den Armen umspannen können. Alte Birken aber kann schon ein Mann mit den Händen umspannen. Warum? Der Stamm der Birken wird nicht sehr dick. Warum kann er niemals so dick werden wie der Stamm der alten Eiche? Die Birke erreicht kein hohes Alter. Die Äste der Eiche kann auch oft der heftigste Wittd nicht stark bewegeit. Warum nicht? Warum bewegen sich die Zweige der Birke schon bei schwachem Winde hin und her? Die Zweige der Birke sind dünn. Was tvißt ihr mir noch von jenen: Mann zu erzählen, der mit seinen beiden Hunden in den Wald ging und dort eine hohe Buche bestieg? (Er glitt aus, stürzte, blieb aber mit seinen Füßen zwischen zwei gabelförmigen Ästen mit dem Kopfe abivärts hängen.) Zeichne einen Staunn, dessen schräg auswärts gerichtete Äste Gabelit bilden! Zeichne mm auch einen Stamm mit abwärts hängenden Ästen! Wäre der Mann aber aus dieser Birke ausgeglitten — wie wäre es ihn: dann ergangen? Ja, dann wäre er znboden gestürzt. Warum? Die Äste der Birke hängen abwärts. Aber auch an der Farbe ihres Blätterkleides könnt ihr die Birke gar leicht von ferne erkennen. Birken- und Eichenlaub gleichzeitig vor- zeigend: Warum sagte ich eben: Auch an der Farbe ihres Blätter- kleides kann man die Birke gar leicht schon von ferne erkennen? Das Blätterkleid der Birke ist nicht dunkelgrün wie das Laub der Eiche, sondern hellgrün. Ai: dem Raitd dieser Eichen- uitd Birken- blätter bemerkt ihr Einschnitte; die der Eiche sind außen und inneit rund. Wie aber sittd die Einschnitte der Birke? spitzig. Wie utüßte mait diese Spitzen nennen, wenn sie an der Säge wären? (Zähne). Nur müßte dann eine so groß sein wie die aildere; denit an der Säge kaiilt liialt ilnr gleich große Zähne brauchen. Wie sind sie aber hier? (ungleich groß). Der Lehrer schneide am Eichenblatt alle Buchtungen ab, so daß eine ganzrandige Eiform entsteht. Wird dies Verfahren dann aber auch bei dem Birkenblatt wiederholt, dann erhält man eilt Viereck. Ergebnis dieses Vergleiches: Das Birkenblatt ist fast viereckig tind am Rande ungleich gesägt. An diesem Zweig hängen aber auch noch gelbe Troddeln, mir nicht in so schönen Reihen tvie rntten am Vorhang. Der Lehrer schüttelt

4. Teil 2 - S. 330

1906 - Karlsruhe : Braun
330 die Kätzchen. Was wirbelt jetzt in der Lust herum? Wo saß der gelbe Staub? Wie heißt der gelbe Staub bei der Blüte der Dotterblume? (Blütenstaub). Wie auch hier? Wie werden diese Troddeln bei Buche und Eiche genannt? Kätzchen. Wie müssen wir sie auch hier heißen? Blütenkätzchen. Warum Blütenkätzchen? (Blüten daran sitzen). Diese Blüten haben aber nur Staubgefäße. Was fehlt also diesen Blüten? Stempel fehlt. Staubgefäßblüte». Der Blüteu- staub sitzt in lauter kleinen Beuteln. (Staubbeutel). Wie heißt das fadendünue Stielcheu, das jeden (Staubbeutel trägt? (Staubfaden). Staubfaden und Staubbeutel heißen zusammen Staubgefäße. Diese sitzen in großer Anzahl au den Blütenkätzchen der Birken, Buchen und Eichen. Wie nennt man Buchen, Birken und Eichen, weil sie im Frühjahr zahllose Blütenkätzchen tragen? Kätzchen träger. Seht euch auch einnral selber int Wald die Sache genauer an! Lange brauchen sie aber die vielen Kätzchen nicht zu tragen; denn schon nach kurzer Zeit liegen diese auf dem Boden. Tragen müssen aber unsere Kätzchenlräger doch wieder etwas. Was aber statt der Kätzchen? (Früchte). Diese aber haben nun bei jedem Bannt eilten anderit Nanteit. Wie genannt bei der Eiche? (Eicheln). Wie bei der Buche? Bttchelit rc. Eicheln, Bucheltt tc. sind die Samen der Bäutue. Als der liebe Gott die Pflanzen fchuf, da gab er nicht bloß jeder ihreit Namen, sondern auch ihren Sauten. So koitnten immer junge Pflänzchen die Erde neu schmückett, wettn die alten gestorben waren. Die Eichelit, die ihr alle keuitt, sind solche Samen. Unter den Eichbäumen könnt ihr sie in großer Zahl auflesen. Wer hat die vielen Eicheln geschüttelt? (Wind). Sie sollten mit ihnt ziehen in die weite Welt; aber alle waren zu groß und zu schwer und sielen darum gleich zur Erde. Nuit lttd der Wind attch die Saittett der Birke zur Reise ein. Die aber ließen sich das nicht zweimal sagen. Schon lauge hatten unsere reise- lustigen Santen mit ausgebreiteten Flügelit die Ankunft des Windes erwartet, der sie durch die Lüste tragen soll. Warum kann er die leicht tragen ? (ganz klein). Und sie halten sich auch gar gut zur weiten Reise vorbereitet. Wie? (Flügel ausgebreitet). Flügel frucht. Wer kennt noch andere Bäume, deren Santen Flügelfrüchte sind? (Esche, Ahorn, Linde). Vorzeigen derselben. Warum ließ Gott die Samen durch den Wind in die tveite Welt tragen? Uttd weitit etich daun einmal von Felseit, alten Mauern oder halb zerstörten Turnten zer- fallener Burgen hellgrüne Zweige junger Birkenbäuutchen freundlich winken, was tverdet ihr dann denket! ? (Wind hergetragen). Ja, seht, liebe Kinder, so läßt Gott wieder im alten Gemäuer neues Leben er- blühen, indem er Ruinen zu einer lustigen Vogelburg werden läßt, in der vom frühen Morgen bis zum späten Abend reges Treiben herrscht

5. Teil 1 - S. 198

1909 - Karlsruhe : Braun
198 Zusa in menfas s u n g. Im Sommer ist es heiß. Das Laubdach des Waldes aber schützt uns vor den heißen Strahlen der Sonne; denn es gewährt uns kühlen Schatten. Im Walde gibt es aber ancb Bäume, die statt des Laubes Nadeln haben. Die Nadeln fallen im Herbst nicht ab. Ein Nadelholz- wald bleibt also auch im Winter grün. Rottanne, Weißtanne, Kiefer und Lärche sind Nadelbänme. Eiche, Buche und Birke sind Lanbbänme. Laubwälder sind im Winter kahl. Zwischen den Bäumen wachsen auch Himbeer-, Brombeer- und Haselnußsträucher. Diese erfreuen uns durch ihre wohlschmeckenden Früchte und jene durch ihre süßen, saftigen Beeren. An manchen Stellen der Waldes stehen die Sträucher so dicht beisammen, daß man gar nicht hindurchkommen kann. Dicht beisammen stehende Sträucher bilden ein Dickicht. Auf dem Boden des Waldes wachsen auch die süßen, wohl- schmeckenden Erdbeeren. Im Walde wachsen aber auch die giftigen Tollkirschen. Der Waldboden ist mit Moos und Gras bewachsen und mit bunten Blumen geschmückt. Da blühen Veilchen, Schlüsselblumen, Maiblümchen usw. In den Zweigen der Bäume singen muntere Vögel fröhliche Lieder. Im Walde wohnen auch Hirsche, Rehe, Hasen, Füchse usw. Sie leben wild im Wald. Der Jäger schießt das Wild. Er trägt ein grünes Kleid wie der Förster. Dieser wohnt in dem Forsthans. Jedermann kennt es als solches an dem Geweih, das seinen Giebel schmückt. Der Förster und der Waldhüter bewachen den Wald. In dem Walde müssen auch andere Arbeiten verrichtet werden. Die hohen Stämme werden vom Holzfäller gefällt, ihre Äste abgesägt und zer- kleinert. Die kleineren, dürren Äste und Zweige sammeln arme Holz- leserinnen. Zeichne: Axt, Waldsäge, Sägemühle, Gewehr, Jagdtasche, Pulverhorn. Lied: „Ich geh' durch einen grasgrünen Wald" usw. Rätsel: „Ich kenne eine grüne Stadt" usw. Erzählung: „Ein Knabe lies in einen grünen Wald. Da rief ihm der Eichbaum zu" usw. (Curtmann.) Erzählung: „Rotkäppchen". „Die Tollkirsche" von Krnmmacher.

6. Teil 1 - S. 233

1909 - Karlsruhe : Braun
233 stets hohl? Warum ist der Biß der Kreuzotter gefährlich? Warum ist die Ringelnatter eine ungefährliche Schlange? Woran ist die Kreuz- otter sofort zu erkennen? Was wißt ihr von der Färbung der Ringel- natter zu sagen? Wovon nährt sich die Ringelnatter? Wodurch ver- mehrt sie sich? Was weißt du von den Eiern zu sagen? Warum können Schlangen nicht selbst ihre Eier ausbrüten? Wie verbringen sie den Winter? Aufgabe: Zeichne: a. den Giftzahn nebst Giftblase einer Schlange, d. die Zickzacklinie auf dem Rücken der Kreuzotter, c. die Haltung der Ringelnatter beim Schwimmen, d. beim Schlängeln, e. beim Klettern! Nr. 71. Die Giche. Von allen Bäumen des Waldes ist die Eiche der stattlichste und kräftigste; mit Recht tvird sie darum auch die Königin des Waldes genannt. Da sie zu ihrem Wachstum viel Feuchtigkeit bedarf, so senkt sie ihre Pfahlwurzeln mehr als mannstief in den Boden. Dort finden dann die Wurzeln auch bei andauernder Trockenheit noch das nötige Wafser. Aber auch das von ihrem gewaltigen Blätterdach herabträuselnde Regenwafser trinkt sie gierig mit den nach allen Seiten weithin unter der Erde ansgebreiteten Nebenwnrzeln. Ans der weitverzweigten Haupt- oder Pfahlwurzel wächst nach oben ein knorriger Staunn, der eine Höhe von 40 Meter erreichen und oftmals so dick werden kann, daß ihn sogar 3—4 Männer mit den Armen kaum umspannen können. Dieser von gewaltigen Wurzel- ästen festgehaltene Stamm vermag auch den stärksten Stürmen zu trotzen. „Fest und treu wie unsere Elchen Soll der Deutschen Wahlspruch sein!" „Die Eichen wachsen äußerst langsanr, erreichen dafür aber auch ein sehr hohes Alter; unter 2—300 Jahren wird ihr Wachstum tlicht vollendet. Dagegen werden sie auch fünfhundert Jahre alt; ja, man hat Beispiele von Eichen, die gewiß wenigstens 1000 Jahre alt waren." Darum galt sie unseren Vorfahren nicht bloß als Sinnbild der Stärke, sondern auch als das der ilnversiegbaren Kraft. Unter den dicksten und ältesten Eichen versammelten sich die alten Deutschen bei Beratung wichtiger Angelegenheiten; beim ans dem Rauschen des Eicheinvaldes

7. Teil 1 - S. 192

1909 - Karlsruhe : Braun
192 Untugend hat er doch. Was tut er denn, wenn nian ihm die schönen Sachen nehmen will? Ja, er sticht. Womit? Die Nadeln sind die Blätter des Christbaumes. Warum nannte ich die Blätter des Christ- baumes Nadeln? Die Blätter des Christbaumes sehen Nadeln ähnlich. Als der Christbantii noch im Walde bei seinen vielen Brüdern tlitd Schwestern stand, hatte er eilten anderen Namen. Wer weiß ihn? Richtig, da hieß der Christbaum noch Tannenbaum. Und weil der Tannenbanm statt der Blätter Nadeln hat, kanit man ihn auch Nadel- baunt heißeit. Warum sehen die Blätter des Tannenbaums Nadeln ähnlich? Die Blätter des Tannenbaums siitd schmal und spitz. Was wäre nach vielen Jahren aus dem kleinen Tannenbaum geworden, wenn wir ihn im Walde hätten steheit lassen? (hoher Tannenbaum». Wie nennt man einen Wald, in dem lauter Tanneubäume stehen? Tannenwald. Wie kanit man den Tannenwald heißen, weil alle seine Bäume statt der Blätter Nadeln tragen? Der Tannenwald ist ein Nadelwald. Wie nennt man einen Wald, dessen Bäume solch (Eichen-, Buchen- und Birkenzweig vorzeigend) belaubte Zweige tragen? Laubwald Es gibt Laub- und Nadelwälder. Nuit wolleit wir uns auch diese drei Tannenzweige noch genauer betrachten. Der Lehrer spricht, einen Rottannen-, Weißtannen- und Kiefern- zweig vorzeigend: An eiitein dieser Zweige stehen die Nadeln schön in zwei Reihen wie die Soldaten oder die großen Buben beim Turnen im Schillhof. Nun wollen wir auch unsere Soldaten von hinten betrachten. Der Lehrer zeigt die Unterseite des Weißtannenzweiges. Ei, ihre Röckleiit sind auch mit tveißen Silberstreifen geziert. Zeige sie! Von welchem Baum habe ich diesen Zweig bekommen? (Weißtanne). Diese Nadeln (auf den Rottannenzweig deutend) haben keine Röckleiit mit Silberstreifen. Sie stehen auch nicht in schönen Reihen am Ztveig. Wie stehen diese Nadeln am Zweig? (durcheinander). Sage: Diese Nadeln stehen zerstreut am Zweig. Hub jede steht auch ganz allein ohne Brüderchen und Schwesterchen. Warum haben wir die Tanne mit deit zweireihigen Nadeln auch Weißtanne genannt? Wer weiß mm auch schon den Namen von der (deutend) Tanne mit den zerstreut stehenden Nadeln? Rottanne. Zeigt nun ailch die Tanne, bei der immer zwei Nadeln wie Brüderchen und Schwestercheit beisammenstehen! Ihr möchtet nun wohl auch wissen, wie sie heißt? Der Lehrer benennt sie. Was für Namen können also Tannenbäume haben? Tannenbäume können Rottaitne, Weißtanne und Kiefer (oder Weymutskiefer) heißen. Wann heißt der Tannenbanm Rottanne? Rottanne, wenn die Nadeln einzeln und zerstreut am Zweige stehen. Was weißt du von der Weißtanne zu sagen? Bei der Weißtanne stehen die Nadeln in zwei Reihen und habeil unterseits silberweiße Streifen. Wie stehen die Nadeln

8. Erdkunde von Europa (ohne Deutschland) und die außereuropäischen Erdteile, allgemeine Erdkunde, Kultur- und Wirtschaftsgeographie, Geschichte, Tierkunde, Pflanzenkunde, Erdgeschichte, Menschenkunde und Gesundheitslehre, Physik und Chemie - S. 4

1914 - Karlsruhe i.B. : Braun
4 während die nach Süden offenen Täler den warmen Südwinden freien Zutritt gestatten. An den oberitalienifchen Seen zeigen sich daher schon Mittelmeer- pflanzen: Ölbaum, Feigenbaum, Orangen und Zitronen. Auf der rauheren Nordfeite reicht der Ackerbau in den Tälern und an den Berghängen nur bis zu Höhen von etwa 1000 m. Wald und Weide. An die Felder schließen sich Laub- und Nadelwälder an, in denen viele Bewohner als Waldarbeiter Beschäftigung finden. Die Waldbedeckung Rhonegletscher. — Furkastraße. reicht bis 2000 m hinauf. Die zähen Nadelhölzer verschwinden zuletzt, weiter oben bekleiden nur verkrüppelte Bäume noch da und dort den felsigen Boden. An den waldfreien Stellen finden sich saftige Bergwiesen; hier ist die Viehzucht zu Haufe. Über die Waldgrenze, bis etwa 2800 m (Schneegrenze), reicht das Gebiet der Bergweiden oder Almen, wo jeglicher Baumwuchs auf- hört. Zwischen den kahlen Felswänden ist der Boden stellenweise mit wür- zigen Kräutern und Blumen, blauem Enzian, Edelweiß und roten Alpen- rosen bedeckt. Die Almen sind nur während des kurzen Sommers bewohnt. Rinder und Ziegen finden da nahrhafte Weide. Wenn der Schnee geschmolzen ist, wird das Vieh von den Hirten (Sennen) aus den Tälern aus die Berge ge- trieben. Die Sennhütte ist ein einfaches Holzhaus mit steinernem Unterbau. Das breite, mit Schindeln gedeckte Dach ist mit Steinen beschwert, damit es der Sturm nicht fortträgt. Aus der Milch der Kühe und Ziegen bereitet der ^enne Butter und Käse. Alle 8—14 Tage kommt aus dem Tal ein Knecht herauf, bringt frische Nahrungsmittel und holt Butter und Käse ab. Andern Besuch sieht der Senne selten, vielleicht dann und wann Bergsteiger, Jäger oder Wurzelgräber. Tritt anfangs September der frühe Herbst mit seinen Schneesällen ein, so ziehen die Herden wieder in die Täler hinunter. Über die Schneegrenze hinaus dringen nur kühne, unerschrockene Bergsteiger und Gemsjäger. Der Fremdenverkehr bedeutet für alle Bewohner der Alpenländer eine ergiebige Einnahmequelle. Unzählige Gasthäuser, vom palastartigen Hotel

9. Erdkunde von Europa (ohne Deutschland) und die außereuropäischen Erdteile, allgemeine Erdkunde, Kultur- und Wirtschaftsgeographie, Geschichte, Tierkunde, Pflanzenkunde, Erdgeschichte, Menschenkunde und Gesundheitslehre, Physik und Chemie - S. 50

1914 - Karlsruhe i.B. : Braun
50 Ii. Nordafrika. 1. Die Atlasländer. In der Nordwestecke Afrikas erhebt sich in der doppelten Länge der Alpen die hohe Kette des Atlasgebirges, das sich von der Kleinen Syrte bis zuni Atlantischen Ozean hinzieht und als Fortsetzung der Apenninen erscheint- Die dem Mittelländischen Meer und dem Ozean zugekehrte Seite empfängt von den feuchten Seewinden reiche Niederschlüge. Ans den höchsten Gipfeln füllt Lchnee, der die Flüsse auch in der Trockenzeit speist. An der Küste gedeihen alle Gewächse der Mittelmeerlünder: Ölbaum, Zitronen, Orangen und Mandeln. Hinter der atlantischen Küste dehnt sich eine fruchtbare Ebene aus, deren schwarze Erde üppige Weizenernten hervorbringt. Dann folgt, etwas höher gelegen, eine Steppe, die nach deni milden, regenreichen Winter ein treffliches Weideland siir Herden von edlen Rossen, Kamelen, Schafen und Ziegen bietest. Steigen wir an den Abhängen des Gebirges empor, so finden wir in den Oasen herrliche Fruchthaine mit Mandeln, Pfirsichen, Aprikosen, Felder mit Gerste, immergrüne Laubbäume, Korkeichen und Oliven. Der nordöstliche Teil des Atlas, das T e l l, fällt steil zum Meere ab. Die zahlreichen, halbkreisförmigen Buchten mit ihren Vorgebirgen waren friiher Schlupfwinkel der Seeräuber. Tie Abhänge des Tell sind ein reichbewüssertes, fruchtbares Kulturland, wo europäische (französische) Ansiedler Frühgemüse, Wein und Südfrüchte pflanzen und nach Europa versenden. Zwischen deni Kleinen und dem Hohen Atlas breiten sich steppenartige Hochflächen aus, wo sich infolge der raschen Ver- dunstung abflußlose Salzsiimpfe und Salzseen (— Schotts) gebildet haben. Der Boden ist hier mit Halsagras bedeckt, dessen y2m lange Blätter gesammelt und zum Zweck der Papiersabrikation ausgefiihrt werden. Die der Wiiste zugewandte Seite des Atlas hat wenig Niederschläge. Nur wo das Grundwasser am Wüstensaum zutage tritt, sind Oasen entstanden. An wilden Tieren leben in den Atlasländern Löwen, Hyänen und Antilopen. Zur Römerzeit gehörten die Atlasländer als Kornkammern zu den wertvollsten Provinzen des römischen Reiches. Aber die Bewässerungsanlagen aus jener Zeit sind unter der mehr als tausendjährigen Herrschaft der Araber zerfallen, und die einst so blühenden Städte sind verschwunden. Die Bewohner des Atlasgebietes sind die klugen, betriebsamen Berber; die herrschende Sprache ist die arabische, der vorwiegende Glaube der Islam. Staaten: 1. Marokko ist wegen seiner Lage an zwei Meeren und wegen seiner natürlichen Reichtümer das wichtigste Atlasland. Seit 1911 ist es französischer Schutz- staat. Infolge der früheren Mißwirtschaft liegt das Land sehr darnieder. Keine einzige fahrbare Straße führt ins Innere. Deutsche Unternehmer haben sich in Marokko niedergelassen und beuten namentlich die reichen Lager von Eisenerz aus. Der Haupthandelsplatz des Landes ist Tanger (tändscher), wo die europäischen Konsuln ihren Sitz haben. In dem gewerbreichen Fes blüht besonders die Gerberei, die aus Schaf- und Ziegenfellen seine, farbige Ledersorten (Maroquin und Saffian) her- stellt. Am Fuße des hohen Atlas inmitten herrlicher Dattelhaine liegt Marakesch. 2. Algerien und der Schutzstaat Tunis sind Frankreichs wertvollster Besitz in Afrika. Algier steht unter rein militärischer Verwaltung. An der Südgrenze ver- mögen die Franzosen nur durch starke Besatzungen (Fremdenlegion) ihre Herrschaft über die unruhigen Araber aufrecht zu erhalten. Die Hauptstadt ist Algier. Tunis liefert Öl und Datteln. Die Hauptstadt Tunis (200 000) ist ein Ausgangspunkt für die Karawanen und liegt an derselben Bucht, wo einst das meerbeherrschende Karthago blühte.

10. Erdkunde von Europa (ohne Deutschland) und die außereuropäischen Erdteile, allgemeine Erdkunde, Kultur- und Wirtschaftsgeographie, Geschichte, Tierkunde, Pflanzenkunde, Erdgeschichte, Menschenkunde und Gesundheitslehre, Physik und Chemie - S. 51

1914 - Karlsruhe i.B. : Braun
51 2. Die Sahara. Lage, Bodenform. Vom Atlantischen Ozean bis zum Roten Meer erstreckt sich die Sahara, die größte Wüste der Erde. Sie ist etwa 9 mal so groß als Deutschland. Man darf sie sich aber nicht als ödes Sandmeer vorstellen; denn sie wird von mehreren hohen Granit- und Basaltgebirgen durchzogen.! Im mittleren Teil erhebt sich die Gebirgsgruppe von T i b e st i bis 2700 m. In der Westhälste dehnen sich endlose, in der Sonne wie Goldstaub funkelnde Sanddünen aus; der östliche Teil, die Libysche W ü st e, ist eine steinige Hochfläche, während die zwischen dem Nil und dem Roten Meer liegende Arabische Wiiste eine wild- zerkliistete Felslandschast darstellt, die mit steilen Felsen bis ans Meer herantritt.^ Klima. Der größte Teil der Sahara entbehrt des Wassers und des Pslauzeuwuchses. Fqst das ganze Jahr streichen trockene Nordostwinde über die weiten Flächen; oft fällt jahrelang kein Tropfen Regen, nur Tau netzt den Boden. Tagsüber steigt die Tem- peratur bis auf 56o C; 5er Sandboden erhitzt sich sogar bis aus 70°. Nachts tritt infolge rascher Abkühlung empfindliche Kälte ein. Die Temperatur sinkt bis unter den Ge- frierpunkt, so daß die Reisenden Lagerfeuer anzünden müssen, um sich zu wärmen. Durch die starke Erwärmung bei Tage dehnt sich das Felsgestein aus und zieht sich nachts bei der Abkühlung wieder zusammen. Der häufige und starke Wechsel von Zusammen- ziehung und Ausdehnung hat zur Folge, daß das Gestein Spalten und Risse bekommt und zerbröckelt. Die kleinen Körner und Splitter werden vom Wind über Geröll und Felsen gefegt, abgewetzt, abgeschlissen und in seinen Sand verwandelt, der sich im Laus der Jahrtausende zu ganzen Bergen angehäuft hat. Zahlreiche trockene Flußbetten (Wadis), deren Boden manchmal in geringer Tiefe Grundwasser enthält, durchziehen die Wüste.j An den bodenfeuchten Stellen wachsen dürftige Dornsträucher und salzhaltige Kräuter, die dem Strauß und dem Kamel Nahrung gewähren. An den tiefsten Einsenkungen der Wüste, den Oasen (Rastort), tritt das Grundwasser als Quelle zutage. Hier wächst die Dattelpalme, der Lebensbaum der Wüste, „den Fuß in: Wasser, das Haupt im Feuer" der afrikanischen Sonnenglut.; Die Früchte der Dattelpalmen bilden die Hauptnahrung der Wüstenbewohner, ihr Stamm ist das einzige Holz in den Oasen, und in ihrem Schatten reisen Gerste, Gemüse und 4*
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