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1. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 59

1844 - Eßlingen : Dannheimer
theilen seine Natur. Diese sind fern vom Kontinente in Weltmeere zerstreut. Sind Inseln zu zweien vereint, so heißen sie Doppel-Inseln, liegen aber mehrere Inseln neben einander, so bilden sie eine Inselgruppe oder einen Archipel, liegen sie alle in einer Richtung, so gestalten sie eine Insel- reihe oder ^Inselkette. §. 35. Die senkrechte Gliederung oder die vertikale Di m en sion beschreibt die Verschiedenheit in der Er- hebung der einzelnen Theile der Erdoberfläche und die daraus entspringende Form des Landes oder die Ebenen, die Gebirge und Thäler. Man unterscheidet aber eine ab- solute Höhe (a. H.) und eine relative Höhe (r. H.). Jene bezeichnet die Entfernung eines Punktes von der Oberfläche des Meeres, diese den Abstand eines Ortes von irgend einem beliebigen andern, niedriger liegenden Punkte des festen Landes. A. Diesenkrechte Gliederung der Erdtheil e. I. Die E b e n e n zerfallen in Tiefebenen lind in Hochebenen (Plateaur). 1. Die Tief- ebenen sind flache oder durch Hügel wellenförmig gebildete Landstrecken von höchstens 600" a. H. Sie bilden den Uebergang der Bergländer zum Meere, umgeben gewöhnlich die ersten und enden meistens an den Meeresküsten. Sehr bäufig sind sie ein Produkt der Thätigkeit des Meeres. Ebenen, welche tiefer liegen als das Meer, heißen negative Niederungen. 2. Die Hochebenen sind flache oder gewellte Landstriche, welche über 600" üb. d. M. liegen. Viele sind trocken gelegte Seeboden. Große Hochebenen, welche den Charakter einer wellenförmigen Ebene haben, heißen T afe llände r. Hochebenen erster Klasse sind -4000" — 9000" h., Hochebenen zweiter Klasse 600" — 4000" h. Nach dem Zustand der Vegetation und Bewohnung zerfallen die Ebenen in Wüsten, Steppen und Kultur- Ebenen. Die Wüste ist eine Fläche, über welche der Pflanzenwuchs keine Herrschaft zu gewinnen vermag, und die daher in ihrer ursprünglichen Rohheit verharrt; meistens sind sie mit Sand oder Rvllkieseln bedeckt. Die S t e p p e n (Savannen, Prairie's, Llanos, Pampa's) sind flache waldlose Ebenen, welche mit Gräsern und kleinen Gewächsen aus der Klasse der Dicotyledonen zum Theil sehr reichlich bedeckt sind, und darum auch animalisches Leben möglich" machen. Die K ul t u r- E b e n e n sind solche Flachländer, wo der Mensch durch Thätigkeit und Betriebsamkeit den Charakter der Steppe verdrängt hat. Ii. Die Gebirge. 1. Die äußereformder Gebirge. Ein Berg ist jede einzelne, isolirte Erhebung über eine Ebene. Man unterscheidet daran den Gipfel, den Abhang und den Fuß. Ist der Gipfel des Berges spitz, so heißt er Horn, Zähn (vent), Nadel (Aiguille), ist er kegelförmig, Pick, ist er bei ziemlich steilen Seiten oben abgestutzt, Thurm, Tafelberg, ist er abgerundet, Kopf, Kuppe, Ballon, Puy. Nehmen mehrere Hügel oder Berge durch Vereinigung die Form eines Hausens an, so bilden sie eine Hügel- oder Berggruppe. Eine in bestimmter Richtung sich erstreckende Reihe von Hügeln oder Bergen, ist eine Hügel - oder Bergkette. Die Linie, welche man sich über ihre Gipfel gezogen denkt, heißt der Gebirgskamm. Wo verschiedene Bergketten zusammenstoßen, entsteht ein Gebirgsstock, G e- b kr g s k n o t e n. Durch eine Aneinanderreihung von hohe.» Bergketten, die durch relativ bedeutende Vertiefungen von einander geschieden sind, entsteht ein Kettengebirge. Ist aber eine Anzahl von Bergen so zusammengehäuft, daß sie nirgends ganz von einander getrennt werden, so bilden sie ein Massen- ge b i r g e^ Wenn ein Bergland als der Rand von einer Hochebene erscheint, auf der einen Seite sich an die Hochebene anschließt, auf der andern Seite aber abfällt.

2. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 130

1844 - Eßlingen : Dannheimer
130 §. 103. Das Tiefland von Nord.-Afrika. Die S a h a rja, B a h a r b e l a m a (d. h. Meer ohne Wasser) ist 650 M. l., 200 M. br., 111,000 Q.m. gr., V* von Afrika. Sie wird von dem Hochlande Süd-Afrika's, den nubischen und ägyptischen Plateauflachen, dem Hochlande der Berberei und dem atlantischen Ocean umschlossen. Der größte Theil dieser Wüstenstrecke ist eine vollkommene Ebene. Jedoch erhebt sich der Boden hin und wieder auch zu Hügeln und Höhenflächen, die jedoch von einer so großen wagerechtcn Ausdehnung sind, daß das Steigen und Sinken wenig bemerkbar wird. An den Grenzen der Sahara dagegen im O. und N. erhebt sich der Boden zu bedeutenden Bergen und Bergzügen. Eine tiefe Stille ruht auf der Wüste, den geringsten Laut hört man in einer unbegreiflichen Entfernung. Nicht überall ist die Wüste, ein ununterbrochenes Sandmeer; an manchen Orten besteht die Oberfläche aus festem Gestein, das entweder ganz nackt zu Tage, geht, oder nur von einer dünnen Sandschicht bedeckt oder von Thonboden unterbrochen ist, und diese Beschaffenheit ist es, welche der Araber Sahara nennt. In den Vertiefungen, in den kleinen Thalgründen oder wo der Felsboden etwas hervorragt, sammelt sich der Sand, wie der Schnee auf unsern Feldern, und in solchen Ansammlungen kann derselbe eine bedeutende Tiefe haben, und dadurch die Reise mit Kameelen und Pferden beschwerlich machen, • besonders dann, wenn die bewegliche Fläche von dem Samum aufgewühlt wird. Wo der Flugsand auf ebener Fläche herrscht, da ist die Sahel der Araber. Der afrikanische Wüstengürtel ist der wärmste Erdstrich, den wir kennen, und besonders durch den fast völligen Mangel an Regen charakterisirt. Damit steht der Wassermangel in genauester Verbindung; daher auch Sahara, bela ma (d. h. Wüste ohne Wasser) genannt. Die ganze Wüste hat nicht einen ein- zigen Fluß; Quellen kommen sehr selten vor; häufiger sind an den Grenzen der Wüste Brunnen, die man dem äußerst spärlichen Regenwasser verdankt, die aber in den meisten Fällen erst gegraben werden müssen, und nicht selten die Hoffnung des durstigen Reisenden täuschen. Meist ist das Wasser Brack- wasser, weil der Boden häufig Salze enthält. Der am meisten charakteristische Zug bei diesem Erdstriche und der den Namen Wüste veranlaßt, ist ein fast völliger Mangel an Pflanzen. Kein Wald oder Gebüsch, kein Grasteppich be- deckt den Boden. Nur wo die Wüsts vom Meere begrenzt ist, werden einige Salzpflanzen gefunden und in der Nähe der übrigen Grenzen der Wüste einiges kleines Dorngesträuch. Eine Ausnahme machen die Oasen, welche man mit Inseln im Sandmeere oder mit Flecken eines Pantherfelles verglichen hat. Sie kommen da vor, wo sich in Vertiefungen ein kleiner Bach oder See von dem spärlichen Regenwasser sammelt, oder wo Quellen unter einer der niedern Hochflächen entspringen, deren schrägen Schichten das Wasser folgt, und daher, wie das Wasser in einem artesischen Brunnen, in einer bedeutenden Entfernung hervorquillt. Außer der ägyptischen Oasenkette im O. finden sich längs der Nordseite der Sahara: Wady el Auschilah, Wady el Maradeh, Fezzan und G ad am es. In der Mitte der Wüste und gegen Sudan hin liegen: Graat mit el Berkat, Tuat, Agades, Bilma, Ahir, el Arawaa, Malet oder Gau lata, Hoden oder Waden, Wodan und Tudeyni durch ihre Salzgruben bekannt. 1 §. 104. D i e Inseln. A. Die afrikanischen Inseln, welche im atlantischen Ocean liegen, sind mit Ausnahme der niedrigen und aus Korallenfelsen bestehenden

3. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 138

1844 - Eßlingen : Dannheimer
138 un Hochlande der Berberei aber kommen die Winde -vom Mai bis September aus N., 'werden dann veränderlich und kommen im März und April aus So., S. und Sw. Noch weit auf dem mittelländischen Meere zeigen sich diese Nordwinde, daher man die N. und No.winde im Junius, Julius und ' August die Passate desselben nennen kann. Im Südrande des süd-asrikanischen Tafellandes herrschen Nw.winde vom Ende Mai bis September, So.winde aber den übrigen Theil des Jahres. Die Küsten Afrika's werden meist etwas gekühlt von den Land- und Seewinden. Wegen der großen Temperatur- Differenzen, welche in Afrika öfters in kurzen Zeiträumen Statt finden,' sind Orkane an manchen Orten nichts Seltenes, namentlich in Sierra Leone und Senegambien, sowie in der Straße von Mozambique, auf den Inseln Mada- gaskar, Mauritius und Bourbon. Die G l u t h w i n d e der großen Wüste Sa- hara kommen bis nach Nubien, Aegypten, in das Hochland der Berberei, nach Senegambien, Nord-Guinea und in den flachen Sudan. §. 118. Die wässrigen Niederschläge. Afrika zerfällt in Beziehung auf die Vertheilung des meteorischen Wassers in die Jahreszeiten in 4 Geb'iete: in das Gebiet des periodischen Regens, in ein regenloses Gebiet, in das S. und N. Gebiet der beständigen Niederschläge, in welchen hauptsächlich die Winterregen vorherrschen. A. Die Zone des periodischen Niederschlages umfaßt das tropische Afrika vom S. Wendekreis bis zum 17° und 18° Nbr. D i e Ge- genden unter dem Aequator haben eine trockene und zwei kurze Regen- Perioden zur Zeit der Aequinoctien. Zwischen dem Aequator und dem S. Wendekreis tritt die nasse Jahreszeit vom November bis April ein und dauert für die einzelnen Orte 2. bis 3 Monate; die trockene Jahreszeit aber begreift die Monate Mai bis October. Im Norden des Aequators- ■ tritt der entgegengesetzte Fall ein: nasse Jahreszeit ist dort von Mitte Mai bis October, trockene von October bis Mai. Hievon macht jedoch der Ostrand des südafrikanischen Hochlandes eine Ausnahme; denn ersteht, wenig- stens die Küstenterrasse, unter dem Einfluß der Moussone. Hier führt der vom Meere herwehende periodische Wind, also der östliche, die Regenzeit herbei. Es tritt dieselbe demnach in der S. Hälfte des Ostrandes bei dem von April bis October herrschenden So., in der N. Hälfte des Ostrandes bei dem von October bis April wehenden No. Mousson ein, und der letztere bringt auch die Regenzeit im Küstensaum von Habesch, während die Terrassen desselben unter dem Einfluß der Tropenregen stehen. Diese periodische Verth ei- ln n g des atmosphärischen Niederschlages ist von größtem Ein- fluß auf die Entwicklung des vegetativen und animalischen Lebens im tropischen Afrika. Sobald die außerordentlichen Wasser- massen herabstürzen, deren Höhe z. B. in Sierra Leone 178", in Gondar auf einer abs. H. von 6900' noch 35" beträgt, schwellen Bäche, Flüsse und Ströme - an und treten aus, die Vegetation entwickelt sich schnell und wo vorher nur "Wüste zu sehen war, da bildet nun das Gras der Savannen einen förmlichen Graswald, aus dem sich, die mächtigen Bäume erheben, die zu Anfang der Regenzeit mit der? prachtvollsten Blumen prangen. Die unaufhörliche Feuch- tigkeit, verbunden mit der großen Wärme erzeugt aber auch Fieber und andere Krankheiten; Schwärme von Moskitos und fliegenden Ameisen peinigen Men- schen und Thiere, das Wild -belebt die Savannen und die Wälder und sucht in der Nähe der menschlichen Wohnungen seine Nahrung. Mit dem Ende der Regenzeit verschwinden diese Uebel. Ein klarer Himmel wölbt sich über die Erde, sanfte Winde fächeln die Lüfte und die prachtvolle Vegetation mit ihrer -

4. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 139

1844 - Eßlingen : Dannheimer
139 glänzenden Farbenpracht gibt dein Lande eine majestätische Schönheit. Durch die steig nde Hitze wird aber besonders in den wasserarmeren Gegenden die Vegetation wieder versengt, so daß alles zur Wüste wird, und nur an Bächen, Flüssen und Seen oder an künstlich bewässerten Orten die Vegetation erhalten wird. 8. Das regenlose Gebiet, welches im N. die Zone des periodischen Niederschlages begrenzt, bildet den größten Kontrast zu den in der nassen Jahreszeit fast übermäßig beregneten Tro^en-Gegenden Afrika's. In diesem Gebiet, wozu hauptsächlich die Sahara gehört, regnet es nur an den Gren- zen äußerst spärlich, in der Mitte gar nie. Daher sind hier keine Flüsse und nur wenig Quellen, keine Vegetation und wenig animalisches Leben zu finden; beides beschränkt sich fast blos ans diê Oasen. Auch Mittel- und Unter- Nubien, so wie Aegypten find regenlose Gebiete, denn es regnet hier viele Jahre fast gar nicht. Daher beschränkt sich das Kulturland nur auf das vom Nil bewässerte That; alles Uebrige aber zur Rechten und Linken ist Wüste. 0. Der südliche Gürtel der beständigen Niederschläge be- begreift den Südrand des süd-afrikanischen Tafellandes. Auch hier sind die Regen von dem größten Einfiuß auf die Vegetation und die Physiognomie des Landes. Die ungünstigste Jahreszeit für das Kap der guten Hoffnung ist Ende Sommers. Die nackte Felsenmasse, welche der Tafelberg bildet mit seinen beiden Flügeln, ganz entblöst von allem Grün, und herüber ragend über die weißen Häuser der Kapstadt zu seinen Füßen, die entfernteren Berge, eben so schroff und kahl, der gänzliche Mangel an Bäumen, ausgenom- men einige verkrüppelte Eichen in der Nähe der Stadt und einige Tannen in den Bergschlnchten — dieser Anblick stößt den aus Europa Kommenden, der sich hier gar große Naturschönheiten versprochen hat, gar sehr zurück. Sobald aber die ersten Regen anfangen zu fallen, ändert sich Alles. Für das Vorge- birge der guten Hoffnung selbst und die ganze W. Küste sind Herbst und Winter die Regenzeit; je weiter man aber gegen N. geht, desto häufiger lassen die winterlichen Platzregen nach und hören fast auf, und darum ist auch in der Mündungs - Gegend des Gariep der größte Mangel an Regen. Aehnlich ist es vom Kap aus gegen O. in der südlichen Küstenlandschaft. Die Winter- regen vermindern sich schnell, dafür aber pflegt es im Sommer desto häufiger zu regnen. Auch auf der Karoo regnet es im Winter und in den ersten zwei Frühlings-Monaten selten, wenn überhaupt jemals;' im Sommer ist der Regen weniger selten; aber doch nicht so in jedem Jahre überall. Auf dem Tafel- lande beginnt die Regenzeit im November und herrscht vorzüglich im December und Januar. Hier trägt sie schon einen tropischen Charakter, indem es nicht Regentropfen, sondern Regenströme sind, welche um die Mitte des Tages und in den Nachmittagsstnnden von den heftigsten elektrischen Erplosionen begleitet, vom ^Himmel zur Erde stürzen. Dadurch schwillt der Oranje, der in der dür- ren Jahreszeit soweit austrocknet, daß man an vielen Stellen mit Wagen hindnrchsetzen kann, furchtbar an und überschwemmt Alles weit und breit, so daß Menschen und Vieh in seiner Nähe ohne die äußerste Vorsicht umkommen müssen. D. Der nördliche Gürtel der beständigen Niederschläge und zwar die Provinz des Winterregens begreift das Hoch- land der Verb er ei. Hier entladen sich die Regen- und Gewitterwolken im Herbst, besonders aber im Winter. Die in dieser Zeit dem Boden mitgetheilte Feuchtigkeit, mit Wärme verbunden, entwickelt unglaublich schnell die erstorbene Vegetation; bald prangt frisches Grün und es entfaltet sich eine Fülle von Blumen und Blüthen und in kurzer Zeit reift Alles der Erndte entgegen.

5. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 140

1844 - Eßlingen : Dannheimer
Sechstes Kapitel. Das Pflanzenreich. 8- 119. u e4 c r f i d? t. Ueber das Pflanzenreich Afrika's hat man nnr sehr unzusammenhängende Nachrichten. Jedoch sind wir über die Verbreitung der ausgezeichnetsten Pflan- zenforinen etwas genauer unterrichtet. Im Allgemeinen entwickelt sich da^ wo der glühende Boden gehörig befeuchtet wird, eine prachtvolle Vegetation und viele von andern Erdtheilen eingeführte Pflanzen gedeihen in den subtropischen Zonen vortrefflich. Wo aber die befruchtenden Regen fehlen, da erstirbt jede Vegetation oder. es können nur saftlose Pflanzen ihr ärmliches Leben fristen. Das Pflanzenreich Afrika's zerfällt in 4 Theile, welche den angegebenen Klimagürteln, besonders den 4 Regenzonen entsprechen. §. 120. Das Pflanzenreich der tropischen Zone. Das tropische Afrika ist wegen seines wasserarmen, trockenen Bodens ärmer an Pflanzen, als die Tropengegenden der andern Kontinente. Wo je- doch die tropischen Regen ihre Wasserftröme über die Flachländer und Küsten- ebenen ausgießen, da verwandelt sich das Gras der Savannen, wie z. B. im S. Kordofan in einen förmlichen Wald; da finden sich die mächtigsten Tropen- wälder. Thebaische Palmen, Kokospalmen, welche hauptsächlich die Küsten- ebenen lieben, Bäume von Cactussen, baumartige Euphorbien erheben sich zwischen dem riesenhaften Baobab (Adansonia digitata), dem charakteristi- schen Gewächs des tropischen Afrika's. Eassien, Tamarinden und viele andere noch unbekannte Bäume prangen zu Ansang der Regenzeit mit den pracht- vollsten Blumen. Mimosen- und Weihrauch-Bäume (Amyris papyrifera) bilden dichte Wälder. Und nicht nur in den Ebenen und Randgebirgen des Ostens und Westens entfaltet die Tropen-Vegetation ihre Fülle, sondern auch in den untern Gebirgsregionen des Nordrandes findet man die herrlichsten Tropen- wälder. Majestätische Delebb-Palmen und der'soror mit seinen großen, purpur- farbenen Kelchblumen und bis zn50 Pfund schweren, an langen seilä'hnlichen Stielen herabhängenden Früchten, Adansonien, Euphorbien, riesenmäßige Feigenbäume mit Kronen von mehreren hundert Fußen im Umfange, die ihre Aeste hoch aus der Lust zur Erde senden, wo sie wieder zu neuen Stämmen wurzeln, dazu eine Vogelwelt, prangend in tropischer Farbenpracht, bilden das Gemälde einer Landschaft Inner-Afrika's, wie es bisher unbekannt gewesen ist. Die Flußthäler sind mit undurchdringlichen Wäldern erfüllt, deren Riesenbäume von Schmarotzer und Schlingpflanzen. umhüllt und durchschlungen sind, während ihre Kronen sich weithin über das Wasser verbreiten. Steigt man höher hin- auf, z. V. auf die Ebenen von Habesch, so verschwinden die Bäume der Rand- gebirge und es breiten sich weit und breit große Weidelandschasten aus, welche nur von niedrigem Gebüsch oder von Kulturstrecken unterbrochen sind. Auf solchen Höhen niischen sich die europäischen Getreidearten mit den Kulturpflan- zen der Tropen, Bananen und der Kaffeebaum, dessen Vaterland Kaffa ist, mit der Orange und dem Weinstock; die Weinrebe wird sogar im ächt tropischen Klima, wie auf den capverdischen Inseln, auf St. Helena, St. Thomas, auf Mauritius und Bourbon mit Erfolg angebaut. Dagegen können in den nie- driger gelegeilen Landstrichen nnr tropische Nahrungspflanzen gebaut werden,

6. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 141

1844 - Eßlingen : Dannheimer
141 wie Reis, Mais, Yams, Teff, Bataten, der Melonenbauin, das Zuckerrohr, Ananas, Manihot und die Banane, welche das Hauptnahrungsmittel liefert, verschiedene Gewürzarten, Farbekräuter, Baumwolle u. s. w. §. 121. Das Pflanzenreich der südlichen subtropischen Zone. Das Vorgebirge der guten 'Hoffnung ist das Land der Blumen. Diese trifft man in erstaunlicher Menge, Mannigfaltigkeit und Schönheit an, aber außer Bronlbeeren, wilden, kaum genießbaren Trauben und ein paar Arten unschmackhafter Beeren hat die Kolonie durchaus kein einhei- misches Gewächs, wovon man genießbare, wahrhafte oder wohlschmeckende Früchte lesen könnte. Wildwachsender Spargel ist das einzige einheimische Gemüse und zur Regenzeit geben auch einige Wurzeln, nebst den Zwiebeln einer irisartigen Blume durch das ganze Land eine angenehme Zuspeise Da- gegen gedeihen alcr auch am Kap eine Menge dorthin versetzter nützlicher Pflanzen, zum Erstcunen gut, so daß es weder an den aus Ost-Indien und China, noch auch an den aus Europa eingeführten Baum-, Feld-und Garten- Früchten fehlt; besonders ist die Weinkultur des Kaplandes von Bedeutung, deren Aequatorial-Grenze c. 32° S.br. bildet. Waldungen fehlen gänzlich; die einzigen Urwaldungen finden sich in der Küstenlandschaft Outeniqua und Zitzikamma. Mitten in diesen Urwäldern, dem einzigen Holz-Magazin der Kap-Kolonie, haben die Holzhauer, oft reiche Leute, auf gelichteten Stellen ihre Wohnungen gebaut; ganz einsam leben sie, abgeschieden von aller Welt, in ihren Gärten mit herrlichen Fruchtbäumen rund um das Haus; diese be- stehen in Orangen, Citronen, Pfirsichen, Aepfeln, Birnen, zuweilen auch Bananen, und gedeihen in unglaublicher Ueppigkeit, ebenso das Getreide und Gemüse im Ueberfluß. A u ch die Sch eitel fläche des Tafellandes ist ohne Wälder und ohne Rasen. Sie bildet eine weite Einöde, welche nur von den künstlichen Hügeln der Termiten, durch Zwergbüsche, zwischen denen Straußen weiden und durch einige Mimosen-Haine unterbrochen wird, bis man endlich am Flusse Siklagola (s. §. 141. S. 124) in ein blühendes', wald- und kornreiches Land, voll angenehm wechselnder, bewaldeter Höhen und im üppigen Grün prangender Abhänge und Thäler hinein tritt. Eine Einöde bildet die Karoo auch im Sommer, dessen Hitze den Boden fast zur Härte eines gebrannten Ziegels aus- dörrt. Alle Vegetation erstirbt, nur einige Saftgewächse leben fort, und unter der oberen Rinde der Bodendecke die Wurzeln der Proteen und Astern, wie die Zwiebel der Liliengewächse, welche hier mit zehnfachem elastischem Netze holziger Fasern überzogen und dadurch vor dem Erdrücken des harten Lehms geschützt sind. Sobald in der Jahreszeit, wo der Regen eintritt, dieser bis zu ihrem Lager durchdringt, saugen diese Fasern die Feuchtigkeit ein und dehnen quillend den zähen Thon aufwärts, indeß unter ihrem Schutze die junge Zwiebel sich bildet und -bald ihren Keim entfaltet. Der nächste Regen findet das Erdreich schon aufgelockert, und in wenigen Tagen bedeckt sich die ganze unabsehbare Weite mit einem Teppich üppigen Grüns. Noch einige Dage und das junge Grün wird fast überschienen von dem bunten Glanze der entfalteten Blüthen, vornemlich der gesellschaftlich vegetirenden stachligen Mesambriathemen, die das charakteristische Gewächs der Karoo bilden. Holz feblt aänrlich nur krüppel- hafte Mimosen und Akazien wachsen hier.

7. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 142

1844 - Eßlingen : Dannheimer
142 §, 122. Das Pflanzenreich bet regenlosen Zone. In den ungeheuren Wüsteneien dieses Gebietes finden sich nur einzelne Gewachst, welche den Gluthwinden widerstehen: Distelarten, duftender Thymian, Mimosen, verkrüppelte Gesträuche; an geschützteren Orten Akazien, welche Gummi liefern. Nur in den Oasen kann einige Kultur getrieben werden. Man baut hier indisches Korn, Reis, Weizen, Gerste, Edelfrüchte, Melo- nen u. a. §. 123. Das Pflanzenreich -der nördlichen subtropischen Zone. In der nördlichen Provinz des Winterregens, welche hauptsächlich das Hochland der Berberei umfaßt, sind grüne Rasen und Grasflächen selten und beschränken sich fast nur auf die Thäler der Küstenflüsse des Atlas, sowie auf einzelne Gehänge dieses Gebirges. Die Südgehänge desselben sind waldleer, dagegen dehnen sich dichte Waldungen an den oceanischen Seiten des Atlas aus. Dieselben bestehen hauptsächlich aus immergrünen Bäuinen (Kork- und Steineichen, aleppische Tannen, Wachholderbäumen, Lebensbäumen u. a.) Auch treten noch einige tropische Baumformen auf, wie die Dattel-Palme, welche besonders im Biled ul Dscherid und in Aegypten große Wälder bildet; ihr Paradiesklima liegt zwischen 29° und 35° N.vr. Die Zwergpalme deckt öfters in steppenartiger Einförmigkeit weite Flächen. Die Weizenkultur und die Wein- rebe, deren Aequatorial-Grenze im 9t. Afrika etwa mit dem 30° N.br. zu- sammenfällt und vortrefflich auf den Azore, auf der Madeira-Gruppe und auf den canarischen Inseln gedeiht, in Cairo aber nur des Schattens wegen gebaut wird, behauptet sich neben dem Anbau de^ Reis, Mais, der Baumwolle, des Zuckerrohr's und Jndigo's. Edekfruchtbäume bilden kleine Gehölze, und in wohlbewässtrten Gegenden, im Nil-Thale, erlangen Schilfpstanzen (Papyrus) eine große Ueppigkeit. 8. 124. Die Pflanzen-Regionen. Hierüber find wir sehr wenig unterrichtet. Es läßt sich annehmen, daß die untere, die Bananen-Region, in der Nähe des Aequators bis zu 3000' hin- aufstreicht. Der Weinstock geht im Kaplande bis 5000, auch in Habesch baut man ihn in verschiedenen Gegenden und afrikanisches Getreide (Test) gedeiht hier bis 7000' a. H. Am besten sind die Pflanzenregionen des Piks von Teneriffa bekannt; 1. Die Region der afrikanischen Formen (Banane, Dattel- paline, Zuckerrohr) von 0' bis 1200'. 2. Die Region der europäischen Kultur (Wein, Mais, Kornfelder, Oelbau, Kastanienwälder), von 1200' bis 2600'. 3. Die Region der immergrünen Wälder (Loorbeerwälder, Oelbäume u. a.) von 2600' bis 4100'. 4. Die Region der Kiefern von 4100' bis 5900'. 5. Die Region der Retama blanca von 5900' bis 10,300'. Die letzten 1200' des Piks sind ohne alle Vegetation.

8. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 159

1844 - Eßlingen : Dannheimer
----——--------'---' " ” ' — 159 D. Das Tiefland des Euphrat und Tigris (Mesopotamienund Babylonien oder al Dschesira und Irak Arabi), 5000 O.m. gr. I. Die Flachen des N. Mesopotamien sind eine steinige Wüste von 1450' m. a. H. Wo Wasser sich findet, da sind jedoch fruchtbare Stetten. Ii. Die mittlere Stufe, ein salzhaltiger Alluvialboden, bildet meistens eine Steppe mit bewässerten und fruchtbaren Kulturflächen. Iii. Die S. Stufe ist ein fruchtbares Marschland, das Deltaland des Euphrat und Tigris. E. Der W. Theil Sibiriens ist eine tief gelegene, ungeheure Steppe, auf der sich kaum ein Hügel erhebt. Hier liegt Barnaul nur 360', Tobolsk nur 110' üb. d. M. Mitten in dieser Steppe trifft man eine üppige Vege- tation, gut bearbeitete Felder, vortreffliche Landstraßen, große gut gebaute Dörfer. Ueberhaupt ist der ganze S. von Sibirien ein fruchtbares Land und die Einöden und Wüsten treten, allerdings mit einer schauerlichen Physiogno- mie, erst im N. Sibiriens, besonders N. vom 70°' auf. Dort am Küstenland des N. Eismeeres gibt es keinen Baum, keinen Strauch mehr; das ganze Land ist eine unabsehbare, mit kleinen Landseen und Wasserlachen übersäete, morastige Fläche, Tundra genannt, mit einer falben Moosdecke bekleidet, die hier und da mit Massen ungeschmolzenen Schnees abwechselt. Und dennoch ist diese Wüstenei bewohnt, theils von Hirten, theils von Jägervölkern, ja selbst feste Niederlassungen findet man in ihr, obwohl oft mehrere Hunderte von Wer- sten aus einander gelegen. F. Turan, das Land der Türken, ist eine 53,700 O-.M. gr. Ebene, welche gegen S. an den Nordrand Irans und an den Hindu-Kuh, gegen O. an den Belur Tagh, den Thian-Schan und Altai stößt. Durch den 500' bis 600' h., selten 1000' bis 1200' h. Alghingskoi Chrebet, der eine Ver- längerung des Altai-Systems bildet, aber den Ural nicht erreicht, wird sie von Sibiriens Steppen geschieden. Gegen W. grenzt sie an den kaspischen See, theils geht sie, nur von schwachen Zweigen des Ural Tau unterbrochen in die Steppen des S. Rußlands über. Turan ist ein großes, zusammen- hängendes Becken, das einst vom Meere angefüllt gewesen zu sein scheint. Der W. Theil besteht aus einer Wüste, deren Erdreich hart, aber mit beweg- lichen Sanddünen überzogen ist. Auf großen Strecken findet in dieser Wüste entweder ein völliger Wassermangel Statt, oder das wenige Wasser, welches an einzelnen Stellen zu Tage geht, ist brackisch. Im S. des Amu Darja ist das Land nicht so öde und wüste, als der Strich zwischen Amu- und Sir Darja, und es breiten sich hier an den Ufern der Flüsse lachende Oasen aus. Die größte derselben ist das Chanat Chiwa. Auch im Nw. Theile Turans wird der Wüsten-Charakter durch den Ural gemäßigt, von dem sich einige Zweige in die von den Kirgisen bewohnte Steppe verlaufen. Dieselbe nennen die Kirgisin oft die Tiefebenen, im Gegensatz zur 500' h. Ust-urt (d. h. Hochebene), welche den kaspischen- und Aral-See von einander scheidet. Turan erhebt sich meistens nur zu einer geringen Höhe über den Spiegel des Oceans. Ja der kaspische See liegt sogar 94,9' unter dem Spiegel des schwarzen Meeres und der Aral-See nur 15' über dem Ocean. §. 141. Die Inseln. A. Die kontinentalen oder langgestreckten Inseln, welche sich in größter Masse um die Ost - und Südost-Küsten Asiens lagern, sind von Gebirgszügen und Reihenvulkanen durchzogen. Einen wahren vulkanischen Knoten bildet dieser Kranz von vulkanischen Inselketten da, wo er sich mit der west-australischen Vulkanreihe vereiniget, mit jener Reihe von Vulkanen, welche sich von Neu-Seeland bis nach Neu-Guinea erstreckt. Von diesem Knoten zieht die ost-asiatische Vulkan reihe über die Molukken, Philippinen,

9. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 241

1844 - Eßlingen : Dannheimer
Sarifragen, der ohne Kultur ist. Nach senkrechter Ausdehnung zerfällt die Flora Europas in P flanz enregionen, von deinen spater die Rede fein wird. 8- 207. Der Gürtel der immergrünen B ä u m e und des O e l b a u m s. A. I m Allgemeine n h e r r sch t an d e n K ü st e n d e s M i ttelmee- r e s eine große ll e b e r e i n st i m m u n g d e r Vegetation, gleichwie des Klima's uitd des Bodens. Fast allenthalben erscheint der Kalk bald in nackten Hügelreihen, bald mit wilden Oelbäumen, aleppifchen Fichten, Eichen, Pistacien, Myrten und zahlreichen Cistusarten bedeckt. Nur an den S. Küsten, wo noch wahres subtropiiches Klima herrscht, erscheint die Dattelpalme, wäh- rend die Zwergpalme weiter gegen N. in Spanien und um Neapel verbreitet ist. Tie aleppische Kiefer bewohnt die sandigen Steppen und Gestade des Meeres, mit Eichen und Oliven abwechselnd, denen sich an den felsigen Küsten Myrten, Pistacien und andere immergrüne Bäume zugesellen. Die ganze Flora bat über- haupt eine ganz andere Physiognomie, als die Vegetation des N. Europa. Eine große Menge von Bäumen und Sträuchern tritt im S. Europa mit steifen, glänzenden Blättern aus, welche das ganze Jahr hindurch grün bleiben; viele Kräuter und Sträucher sind mit zahllosen Stacheln und Dornen besetzt. Die Flora des S. Europa hat über 300 holzartige Gewächse aufzuweisen, welche größtentheils ihre Blätter den Winter hindurch behalten. — Zwar haben die Bäume ebenfalls kleine unansehnliche Blüthen, tvie bei uns, aber die Sträucher treten mit großen, prachtvollen Blumen auf, und wohlriechende Oele und Harze erzeugen sich in ihren Organen. Noch im S. Spanien vegetiren mehrere dev schönen tropischen Gewächse mit größter Ueppigkeit; die Banane ist am Guadal- quivir häufig. Alle Orangen wachsen hier wie in ihrer Heimath. Zuckerrohr, Kaffee, Indigo und andere berühmte Colonialwaaren können hier kultivirt werden, doch scheinen die Bewohner zu faul zu sein. Der prachtvolle Ladanstrauch (Oi8tu8 Ii»t1slnl6ru8 L.) findet sich nur im S. Spanien und Portugal, wo er ausgedehnte Waldungen bildet, er koinmt aber weder in Italien noch in Griechen- land vor. ■— Die saftigen Rasenflächen des mittlern Europa fehlen fast ganz; immer grünende Laubhölzer mit glänzenden Blättern treten in Menge auf, Sträu- cher mit herrlichen Blumen, wie Eisteen und eine große Anzahl von lilienarti- gen Gewächsen erscheinen. Die große Familie der Ericeen, die Laurineen und Myrten treten hier mit ihren schönen Repräsentanten auf, nemlich die baumartige Ericee, der Loorbeerbaum und die Myrte. Schöne immergrüne Eichen, Kastanien, Kirschloorbeerbäume, Granatbäume, Laurotinus, Erdbeerbäume, Myrtendorn, Phillyräen, Rosmarin, Oleander, Meertrauben und noch viele an- dere Sträucher und Bäume erscheinen hier mit ihrem glänzenden und immer- grünen Laub. B. D i e Kultur-Pflanzen. I. Von den Kultur-Pflanzen, welche zur Nahrung dienen, baut man Reis, dessen Polargrenze 45" N.br. ist, die Mohrenhirse, besonders Weitzen und Mais, wenig Hafer, Rog- gen und Gerste; Kartoffeln, die Batate, welche in Portugal und Spanien bis 40" und 42" N.br. reicht; die Dattelpalme gedeiht bis 35" N.br. trefflich, doch bringt sie in Spanien noch bis 39", in Sicilien bis 37" lind 38", ans Corfu noch unter 39 Vr" N.br. reise Früchte; die Dattelpalme, welche nur ihrer Blätterwegen gebaut wird, reicht in Spanien bis 41", in Frankreich und in Italien zieht sie längs der Küste von Hiores bis Genua und geht in der griechischen Halbinsel bis zur Polar-Grenze des Regens; der Kastanienbaum wächst wild. 11. Unter d e n Kultur-Pflanzen, welche starke Ge- tränke liefern, ist der Weinstock am wichtigsten. Er ist im ganzen Gür- tel verbreitet, und liefert bis 39" N.br. die Liquerweme, zwischen 39" und 16

10. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 243

1844 - Eßlingen : Dannheimer
243 >gren;e noch weiter gegen S. herab, berührt in Vollhvnien etwa den 51° und 52", in der Krimm und hu Kaukasus den 44° und 45". Die Hainbuchen verschwinden im schwedischen Schonen unter 56", in den Ost-See-Provinzen erst unter 58". Die Polargrenze der Eichen berührt in Schottland den 58", in Norwegen den 60", an der Ostküste Schwedens den 60" 40', an der finnischen Küste 61" 29'; von hier aus sinkt sie gegen S. herab, geht über Abo und Petersburg N. von Kasan bis gen Jekaterinenburg am Ural. Mit der Polar- grenze der Buche und besonders der Eiche hören die Laubhölzer ganz ans, welche unserem Gürtel die landschaftliche Physiognomie geben. Es gibt aber nech eine verhältnismäßig bedeutende Zahl von Lanbhölzern, welche wenigstens über die Buche und meistens aucf> über die Po largrenze der Eiche hinausgehen und sogar innerhalb der Grenzen von beiden Bäumen noch in ausgezeichneter Schönheit vorkommen, so die Weiß - und Schwarzpappel, Eschen, Linden, Ulmen , und Ahorn. Je mehr die Laubhölzer gegen die N. Grenze unseres Gürtels abnehmen, desto mächtiger werden die düstern Nadelholzwälder, welche die im- mergrüneu Waldungen des Nordens bilden. Vorherrschend wird die Nothtanne und Kiefer; gegen N gewinnen aber auch der Tarus und der gemeine Wachholder Bedeutung; der letztere bildet in Ost-Preußen und an andern Orten sogar Bäume von 20' Höhe. 8. Die Kultur-Pflanzen, I Die Kultur-Pflanzen, welche man der Nahrung wegen baut. Die Polargrene des Mais beginnt au der französischen Küste zwischen den Städten Bourbon Vendoe und Nan- tes (46v»" und 41"), geht von hier aus bis gegen Frankfurt am Main un- ter 50'/r", erreicht bei Berlin 52'/2", sinkt von hier aus gegen S. und fällt im S. Ntlßland etwa mit 50" zusammen. Die Hirse ist besonders für die Bretagne wichtig, wird auch im mittlern Deutschland gebaut, endet in Rnß- land mit 55". Die Weitzenkultnr geht in Schottland bis Jnverneß unter 58", in Norwegen bis Drontheim unter 64", in Schweden bis 52", im W. Rußland bis Petersburg 60", im O. Rußland bis 59" und 60". In Dentsch- land und in der O. Schweiz, so wie in einigen andern Gegenden ballt man neben dem Weitzen auch Spelt oder Dinkel. Der Hafer wird meist zum Viehfutter, in einigen Gegenden Deutschlailds, besonders im Sauerland, auch als Nah- rungsmittel gebraucht. Der Roggen, das charakteristische Getreide des mittlern und nördlichen Europa, und die Gerste, sowie die Kartoffel gehen noch über unsern Gürtel hinaus. Dagegen erreichen der Kastanienbaum und die nord-europäi- schen Obstarten die N. Grenze unseres Gebietes nicht mehr. Der Kastanienbaum wird hauptsächlich nlir bis zu einer gewissen Greilze als Fruchtbaum, in den meisten Gegenden unseres Gebietes aber als Zierbaumoder wegen des Holzes gepflanzt. In England reift er unter 51° seine Früchte nicht niehr, in Belgien fällt die Po- largrenze des fruchttragenden Kastanienbaumes mit dem Parallel von Brüssel zusammen, in Deutschland zieht sie über den Rhein ungefähr mit der Wein- grenze zusammenfallend längs des Harzes bis nach Berlin unter 52'/2°, in Rußland liegt sie in der Ukraine unter 50". Jenseits der Alpen verschwinden alle süd-europäischen Fruchtbäume; nur in der mittlern Rhein-Ebene und in einigen andern wärmern Gegenden gedeihen noch südlichere Fruchtbäume, wie der Mandel-, Pfirsich - und Aprikosenbaum; sogar noch Feigenbäume reifen an einigen Orten. Dagegen erreicht die Kultur der nord-europäischen Obstbäume einen hohen Grad von Vollkommenheit; sie gedeihen in manchen Gegenden ohne besondere künstliche Pflege. Selten gehen sie über die Polargrenze der Eiche hinaus, einige Obstarten bleiben sogar noch früher zurück, wie die Pflau- men, welche kaum den 55° erreichen. Hierauf verschwinden die Birnen, von welche» einige Sorten noch bei Christiania unter 60° reifen. Endlich gedeihen nur noch Aepsel und Kirschen; die erster» sind die härtesten Obstsorten, indem sie sich sogar um Drontheim, im O. Europa je:och kaum noch um Petersburg zeigen. Ii. Von den Kulturpflanzen, welche.starke Getränke lie- 16 *
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