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1. Der kleine Patriot - S. 89

1891 - Langensalza : Greßler
Anhang. Geschichten aus der ältern deutschen Geschichte. Die alten Deutschen. (9 n. Chr.) Etwa zu der Zeit, da unser Herr und Heiland, Jesus Christus, geboren ward, waren unsere Vorfahren, die alten Deutsckien, noch ein wildes, unbekanntes Volk. Dichte, undurchdringliche Wälder bedeckten die Länder zwischen Rhein, Weser, Elbe und Oder, wo heut blühende deutsche Städte und Dörfer stehen. Der wilde Ur (Auerochs), der Bär, der Wolf und der Luchs trieben ihr Wesen in diesen dunklen Wäldern, und nur spärlich vermochten die Sonnenstrahlen bis in die Thäler zu dringen und dem kalten Waldboden einiges Grün, Beeren oder wild wachsendes Getreide zu entlocken. In diese Wildnis wagte sich zuerst das kriegerische Römervolk, und mit ihren Legionen (Soldatenabteilungen) zog auch ein Gelehrter (Tacitus) aus, die Geheimnisse der herzinischen Waldungen zu erforschen. Bald traf er auf seinen Wanderungen hie und da eine Lichtung und überrascht blieb er vor einem roh gezimmerten Blockhause stehen. Im Innern desselben fand der kühne Wanderer riesenhafte Männer mit lang wallendem blonden Haar, blauen Augen und fremder Sprache.

2. Schulgeographie nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. 149

1909 - Langensalza : Greßler
— 149 — tagenbau (Baumwollen- und Zuckeranpflanzungen). h i- k a g o (fchikago) ist Hauptort für Getteide, Vieh- und Holzausfuhr, Sitz großer Schlächtereien, Maschinen- und Möbelfabriken. Cin- c i n a t i (ßinßinäti) besitzt große Schweineschlächtereien und Fleischpackereien, außerdem treibt es lebhafte Tabak-, Leder- und Maschinenindustrie. S a i n t L o u i s (ßent Luis) ist Großstadt für Getteide, Vieh, Holz, Kohlen und Sitz großer Viehschlächtereien. New-Orleans (njn orlins) ist der erste Baumwollenmarkt der Erde, ferner Ausfuhrort für Mais, Weizen, Reis, Zucker, Tabak. Die Westseite des Mississippi enthält^ wenig Niederschläge. Die weiten Flächen, „Prärien" genannt, bilden baumlose und grasreiche Gebiete, die von flachen Plateaus und vereinzelten Hügelketten durchbrochen werden. Das Büffelgras gewährt eine ausgezeichnete Weide. Andere Gräser erreichen oftmals eine er- staunliche Höhe, so daß die Pferde darin verschwinden und einzelne Halme den Reitern bis über die Schultern reichen. Der Schrecken des ganzen Gebietes sind die gefährlichen Präriebrände. Die früheren Bewohner der Prärie waren die Indianer oder Rot- häute, die jedoch von den Weißen immer weiter nach Westen ge- drängt worden sind. Durch die Urbarmachung ganzer Präriestrecken sind die früheren Büffel- und Bisonherden bis auf wenige Über-- reste verschwunden. Das gewonnene Ackerland liefert Weizen und Mais. Die Viehzucht erstreckt sich aus Pferde, Rinder, Schafe und Schweine. d) Der Norden Nordamerikas reicht von den Vereinigten Staaten Nordamerikas bis zum Nördlichen Eismeere. Das weite Gebiet, in das der Hudsons Bai tief eingreift, steht unter englischer Oberhoheit, hat aber seine eigene Verfassung «kanadischer Bund). Die nördlichen Teile, die den eisigen Nordpolwinden ausgesetzt sind, sind öde und kahl. Ackerbau und Viehzucht kann nicht be- trieben werden. Die Bewohner, Eskimos, wohnen in der Nähe der Küste und tteiben Jagd und Fischfang. Fische, namentlich Seehunde, gewähren ihnen sämtliche Lebensbedürfnisse. Der Hund wird als Haustier gehalten und als Zugtier benutzt. Kanada ist das waldreichste Land der Erde. Die Bewohner, Eskimos, Indianer und Europäer, treiben Fischfang und Jagd und

3. Schulgeographie nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. 153

1909 - Langensalza : Greßler
; ' — 153 — b) Argentinien, mit der Hauptstadt Buenos Aires^ e) B o l i v i a, mit der Hauptstadt C h u q u i s a c a; ä) Peru, ein schmaler Küstenstrich, mit der Hauptstadt Lima; e) Ecuador mit der Hauptstadt Quito; i) Columbien, ein wichtiges Goldland, mit der Haupt- stadt Bogota; g) Venezuela, mit der Hauptstadt Caracas, b) Das Tiefland Südamerikas. Das Tiefland Südamerikas wird von gewaltigen Strömen, wie Orinoco, Amazonen- st r o m und Rio del laplata durchflössen. Am Orinoco liegen die Llanos, am Amazonenstrom die Selvas und am Rio del la Plata die Pampas. Die Llanos bilden unermeßliche Grasebenen von der 1 ll2 fachen Größe Deutschlands. Der Charakter der Llanos ändert sich nach Zeit und Raum. Während der Regenzeit gleichen sie einem riesigen See, in dem Pferde, Rinder, Maultiere usw. dicht zusammengedrängt oft stundenlang umherschwimmen, um sich von den über dem Wasser erhebenden Grasspitzen kümmerlich zu nähren. Haben sich die Gewässer verlaufen, so verwandelt sich das Gebiet in ein weites Grasmeer, das Pferden und Rindern reichliche Nahrung und den Raubtieren willkommene Verstecke bietet. Unter der Einwirkung der heißen Sonnenglut verdorren die Gräser und der Ostwind verwandelt die Ebene in ein weites Staubgefilde. Die Selvas haben die siebenfache Größe Deutschlands. Die reichliche Feuchtigkeit und Wärme haben ein üppiges Pflanzen- leben hervorgerufen. Die ganze Landschaft ist mit dichten Ur- wäldern bedeckt. Ungeheure Baumriesen, von Schlinggewächsen (Lianen) und dichtem Unterholze umgeben, rufen eine uudurch- dringliche Dichtigkeit und ein dämmerhaftes Waldesdunkel hervor, das von einer reichen Tierwelt belebt wird. Bewohnt wird das Gebiet von indianischen Jägervölkern. Die Pampas, d.i. Ebenen oder Weiden, etwa viermal so groß als Deutschland, bieten den Anblick eines in gewaltigen Wellen erstarrten Meeres. Sie sind wie die Llanos mit hohem Grase bedeckt, das jedoch keinen Rasen, sondern nur einzelne

4. Schulgeographie nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. 157

1909 - Langensalza : Greßler
— 157 — ostabhange des Hochlandes liegen zahlreiche Salzseen (Eyre- und Torrens-See.) Ostlich vom Hochlande breitet sich eine weite Nie- derung aus, die vom Murray und Darling durchflössen wird. Aber auch dieses Tiefland ist, abgesehen von der Umgebung der Flüsse, größtenteils Wüstengebiet. Die meisten Flüsse vertrocknen im Sommer, der Murray ist der einzige, der während des ganzen Jahres Wasser führt. Unmittelbar an der Südostküste erhebt sich das Land zu den Australalpen und den Blauen Bergen. Die Pflanzenwelt Australiens ist eigenartig. Statt der dichten Wälder erheben sich einzelne Bäume oder Baumgruppen ohne Unterholz. Die bekanntesten Baumarten sind Gummibäume, Gras- bäume, Baumfarne, Akazien und Eukalypten. Doch fehlt den Bäumen der Duft. Merkwürdig ist, daß die Blätter der meisten Bäume senkrecht stehen und daher weder Schatten noch Kühlung spenden. Nicht weniger eigenartig ist die Tikerwelt. Statt der Raubtiere, Dickhäuter und Wiederkäuer besaß Australien ur- sprünglich nur allerlei Beuteltiere. Etwas reicher ist die Vogel- w e l t. Europäische Getreidearten, Wein, Südfrüchte, sowie Haus- siere und Singvögel sind erst durch die Europäer eingeführt wor- den. Die großen Weidestrecken dienen der Viehzucht (Schafe, Rinder, Pferde.) Die Herdenbesitzer (Schafbarone) heißen Squat- ters. Außer Wolle werden Fleisch und Häute ausgeführt. Die Bewohner (Engländer und Deutsche) haben sich besonders im Südosten angesiedelt und treiben Ackerbau, Viehzucht, Bergbau und Industrie. Der Ackerbau liefert Weizen, Gerste, Hafer, Kar- toffeln, Obst, Wein, Südfrüchte, Zuckerrohr und Kaffee. Die erste Stelle nimmt die Viehzucht ein. Auf den unbegrenzten Weide- flächen werden Schafe, Rinder, Pferde, Schweine und Kaninchen gehalten. Fast 80 Millionen Schafe liefern einen jährlichen Wollertrag von etwa 400 Mill. M. Auch die aus Afrika eingeführte Straußen- zucht gedeiht vorzüglich. Der Bergbau fördert Gold, Silber, Kupfer, Eisen, Zinn, Salz, Steinkohle zutage. Die Industrie beschränkt sich meist aus Wollverarbeitung. Der Handel führt Wolle, -Häute, gefrorenes Fleisch, Büchsenfleisch, Butter, Käse, Talg, Speck,

5. Schulgeographie nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. 37

1909 - Langensalza : Greßler
— 37 — bedeckte bäum- und strauchlose Fläche aus. Die Abhäuge des Feld- Herges siud mit dichten Eichenwaldern und reichem Pflanzenwuchfe bedeckt. Die dem Maine und Rheine zugewendeten Taunushöhen lrheingau) liefern vorzüglichen Wein (Rüdesheim) und edles Obst. Weltberühmte Kurorte sind: Wiesbaden, Homburg, Selters, E m s. Auf der Südwestecke, dem Niederwal?de, erhebt sich das N a t i o n a l d e n k m a l. Es erinnert an^die großen Taten, die in dem ruhmreichen Kriege 1870/71 die Wiederaufrichtung des Deutschen Reiches herbeigeführt haben. 2. Der Westerwald, ein flachwelliges unwirtliches Hochland, ist vielfach mit Wald und Mooren bedeckt. Das ungünstige Klima wird durch die Nordost- und Westwinde hervorgerufen, von denen die ersteren Kälte und die letzteren Regen bringen. Um die Wirkung der verderblichen Winde etwas abzuschwächen, sind die Anhöhen mit hohen Schutzhecken bepflanzt. Auf der geschützten Seite liegen die Felder und Dörfer, während die dem Winde aus- gesetzten Stellen gewöhnlich als Viehweiden benutzt werden. Das Getreide erreicht nur eine geringe Höhe. Lohnender ist der Wiesen- bau, weshalb die Viehzucht in den Vordergrund tritt. Dem Obst- bau ist das Klima nicht günstig. Die Bäume haben größtenteils ein verkrüppeltes Aussehen und die Früchte einen holzigen Ge- schmack. Der Winter ist sehr lang und streng. Was die Oberfläche dem Westerwälder versagt, das ersetzt ihm das Berginnere. Der südwestliche Teil liefert Eisen-, Kupfer- und Manganerz, sowie ausgezeichnete Tonerde. Aus der letzteren werden irdene Kannen, Mineralwasserkrüge, Behälter für Fleisch, Butter und Sauerkraut usw. hergestellt. Die Gegend heißt das „Kannen- bäckerländchen". Sehr ergiebig ist auch die Steinindustrie. Das Hauptgestein, Basalt, findet zu Waffer- und Straßenbauten Ver- Wendung. Landschaftliche Schönheiten besitzt auch das Sieben- g e b i r g e, das ebenfalls große Basaltsteinbrüche enthält. 3. Das Sauerland (— Süderland — Tüdland) senkt sich all- mählich nach Westen. Der Westrand nüt seinen Verzweigungen sührt den Namen „Bergische Höhen". Den Ostrand des Sauerlandes bildet das Rothaargebirge, das seinen Namen von dein Eisengehalt seiner Tonschieferlager hat. Das Klima ist

6. Schulgeographie nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. 14

1909 - Langensalza : Greßler
14 kräuteru (Klee, Luzern Seradella usw.) ersetzt, wodurch sich die. Viehzucht bedeutend gehoben hat. Den westlichen Teil des Flämings bedeckt ein zusammen- hängender Wald, die sogenannte Brandsheide, in der zwischen herrlichen Laub- und Nadelwäldern prächtige Schlösser mit umfangreichen Dörfern abwechseln. Die bedeutendsten Flämingsstädte sind: Belzig, Treuenbritzen, I ü t e r * bog, Luckenwalde (Tuchfabriken). 6) Tie Lünebnrger Heide, welche sich zwischen der Elbe und Aller ausbreitet, ist eine teils sandige, teils moorige Hochfläche, die mit einzelnen Steinblöcken übersäet ist. Tie Charakterpflanze der Gegend ist das Heidekraut. Vereinzelt trifft man auch kleine Kiefernbestände oder alleinstehende Birken und dazwischen Wach- holder, sowie Ginstergestrüpp. In den fruchtbaren Tälern liegen die Heidedörfer, deren Bewohner sich mit Ackerbau, Schaf- und Bienenzucht beschäftigen. Die jüngste Zeit hat in der Lüne- burger Heide einen völligen Umschwung hervorgerufen. Durch Anwendung der Rieselwirtschaft werden gute Heuernten erzielt^ die die Haltung von Rindvieh gestatten. Ein tüchtiger Viehstand schafft Dünger, der die Felder ertragfähig macht für Korn, Hafer^ Kartoffeln und sogar Weizen. Die Heidschnucke, früher das wichtigste Nutztier des Heidebauern, ist jetzt im Schwinden be- griffen. Zu deu bedeutendsten Ortschaften der Lüneburger Heide ge- hört der bekannte Missionsort H e r m a n n s b u r g. Andere Städte sind: Ülzen, Celle, Harburg, Lüneburg. (Solquellen). 3. vas Tiefland zwischen dem Nördlichen und Südlichen Landrücken. Das Tiefland zwischen den beiden Landrücken läßt deutlich er- kennen, daß das Gebiet zur Urzeit von Riesenströmen in nord- westlicher Richtung durchflutet wurde. Ju der Provinz Branden- bürg unterscheidet man drei breite Talzüge, nämlich das Ebers- walder, das Berliner und B a r u t h e r T a l. Da die Flüsse in ihren breiten Tälern nur langsam dahinfließen, so ei>

7. Schulgeographie nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. 41

1909 - Langensalza : Greßler
— 41 dashöllental und das K i n z i g t a l. Dem Laufe des letzteren, das Unter- und Oberschwarzwald trennt, folgt die Schwarzwald- bahn, die sich in zahllosen Krümmungen zwischen den Bergen bis Schaffhausen und Konstanz fortsetzt. Die Haupterwerbsquellen der Schwarzwaldbewohuer sind Ackerbau (Getreide, Wein, Tabak, Hanf, Hopfen), Viehzucht, Waldwirtschaft (Holzfällerei und Flößerei, Köhlerei, Pech- und Teersiederei), Industrie (Bürsten, Küchengeräte, Uhren, Musikinstrumente, Fremdenverkehr. Berühmte Badeörter sind: Baden-Baden, Wildbad, Überlingen. b) Ter Odenwald erhebt sich zwischen Neckar und Main. Seine höchsten Erhebungen sind der Königsstuhl, dermelibokus und der Katzenbückel. Der südliche Teil gehört zu den an- gebautesten Gebieten Deutschlands. Der Westen treibt Acker-, Obst- und Wiesenbau. L) Ter im Mainviereck gelegene Spcjfnrt ist ein mit Buchen und Eichen prachtvoll bewaldetes Bergland. Zum Anbau ist das Gebirge seines ungünstigen Klimas wegen wenig geeignet. Eine gute Einnahmequelle bieten die Faßdauben. d) Das Fichtelgcbirge ist der Knotenpunkt des Mitteldeutschen Gebirgslandes. Vier Gebirge (Erzgebirge, Böhmer Wald, Fränkische Jura und Frankenwald) strahlen von ihm aus, und vier Flüsse (Main, Naab, Eger, Saale) entspringen auf feinen Höhen. Die Höhen sind mit dichten Nadelholzwaldungen bedeckt. Die Bewohner treiben Ackerbau (Noggeu, Hafer, Gerste, Kartoffeln), Weberei, Spinnerei und Glasbläserei. Die Stadt Hof (36 000 Einw.), ist eine lebhafte Industriestadt. e) Ter Deutsche Jura ist ein kahler Höhenzug, der den Osten und Süden des Stufenlandes in einem weiten Bogen umsäumt. Er setzt sich aus dem Fränkischen und dem Schwäbischen Jura, der auch Rauhe Alb heißt, zusammen. Ter Boden besteht aus Kalkstein, der leicht verwittert, und daher viele Spalten besitzt. Tie Regen- und Schneewasser versickern rasch und stürzen in die Spalten und Höhlen, um erst nach längerem, unterirdischem Laufe in den Tälern zum Vorschein zu kommen. Die Hochflächen sind daher äußerst trocken. Das Getreide steht kümmerlich und die

8. Schulgeographie nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. 84

1909 - Langensalza : Greßler
— 84 — Das Gebiet war früher ein großer Binnensee, der sich durch das Eiserne Tor entleerte.. 3) Die Oberungarische Tiefebene, von der Größe Badens, wird von den Kleinen Karpaten, dem Ungarischen Erzgebirge, dem Matragebirge, dem Bakonywalde und den Steirischen Alpen um- geben. Da die kalten Nordwinde von den Randgebirgen ferngehalten werden, und der fruchtbare Boden durch Donau und Raab be- wässert wird, so liefert der Ackerbau reiche Erträge an Weizen, Mais, Gemüse, Wein und Obst. Der Neusiedler See soll seines flachen Wasserspiegels wegen trocken gelegt werden. Äußerst fruchtbar ist die D 0 p p e l i n s e l S ch ü t t, deren Umrisse all- jährlich durch das Hochwasser verändert werden. b) Die Niederungarische Tiesebene wird von der Donau und Theiß bewässert. In der westlichen Hälfte gedeihen Weizen, Mais (Kukuruz), Flachs, Hanf, Tabak, Wein, Hülsenfrüchte, Melonen und Kürbisse. Die Südränder enthalten umfangreiche Weideplätze, üppige Wiesen, seichte Sumpf- und Schilfdickichte, wogende Kornfelder und fruchtbare Obst- und Weinanlagen. Am Südfuße des Bakonywaldes liegt der Plattensee, der durch seine freundliche Umgebung einen wirkungsvollen Gegen- satz zum Neusiedler See bildet. Die östliche Hälfte der Tiefebene bezeichnet man allgemein als Pußta. Die Pußten sind unabsehbare, baumlose Ebenen, die hin und wieder von weiten Heidesteppen und großen Sümpfen unterbrochen werden. Die Pußten sind Weideplätze zahlreicher Rinder- und Pferdeherden. Die Besitzer wohnen in zerstreut liegenden Dörfern und Meierhöfen. Zur Zeit der Schneeschmelze treten regelmäßig Überschwemmungen ein, wodurch große Sümpfe und Moräste, die sich mit Rohr, Schilf und Riedgras besiedeln, entstehen. Die durch die brennende Sonnenglut getrockneten Flächen bedecken sich mit üppigem Graswuchse, der den zahlreichen Rinder-, Pferde-, Schweine- und Schafherden einige Zeit reichliche Nahrung bietet. Im Sommer verdörrt die Hitze alles Grün, und das Vieh leidet Hunger und Durst. Gegenwärtig dringt jedoch der Ackerbau immer mehr vor. Wo früher hartes Gras und struppiges Schilf gedieh, da wogen jetzt goldene Saatfelder (Mais und Weizen,

9. Schulgeographie nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. 86

1909 - Langensalza : Greßler
— 86 — meer, den Bosporus und das Schwarze Meer, im Süden durch das Mittelmeer und im Westen durch das Adriatische und Jonische Meer. Die Ostküste ist durch das Eingreifen des Meeres in zahl- reiche Halbinseln und Meerbusen geschieden. Die Westküste hat ein kahles und rauhes Ansehen. Die Halbinsel ist annähernd so groß wie Deutschland, hat aber nur 15,5 Mill. Einw. (33 auf 1 qkm). 2. Bodenbeschaffenheit. Die Balkanhalbinsel ist größtenteils Gebirgsland, das durch die Täler der Morawa und Wardar in ein westliches und östliches geschieden wird. Die Fort- setzung der Dinarischen Alpen bildet im Westen der Schar Dagh. Seine Abhänge sind mit grünem Rasen bedeckt. Nur an vereinzelten Stellen tritt das nackte Gestein zutage. Am Nordfuße breitet sich das schlachtenreiche A m s e l s e l d aus. Im Süden schließt sich das Pindusgebirge an den Schar Dagh an. Ostlich davon er- hebt sich der Olymp, ein hoher Kalksteinstock, dessen Hänge mit üppigen Laubwäldern bedeckt sind, die in den oberen Teilen in düstre Tannenwaldungen übergehen. Am nördlichen Abhänge liegt das Kloster des heiligen Dionysius. Im östlichen Teile erhebt sich der Balkan mit dem Rhodop egebirge. Von den zahlreichen Pässen ist der Schipkapaß der wichtigste als Klima- scheide. Nach Norden fällt der Balkan zum Donau- und Wallachei- und nach Süden zum Maritzatieflande ab.. Das Maritzatief- land hat ein mildes Klima mit langen Sommern. In den Tälern gedeihen Wein, Rosen, Walnüsse. Die weiten Ebenen sind mit wogenden Getreidefeldern und saftigen Wiesen bedeckt, die den zahlreichen Schaf- und Büffelherden reichliche Nahrung bieten. Das Donautiefland besitzt ergiebigen Ackerboden. Wo das Ackerland in der Wallachei zurücktritt, zeigt das Gebiet den Charakter der Grassteppe. Der spärliche Graswuchs bietet nur Schafen und Ziegen Nahrung. In den großen Buchen- und Eichenwäldern werden Schweine gezüchtet. Der Süden der Halbinsel hat milde Winter und heiße, trockene Sommer. Es werden dort Oliven, Wein, Feigen, Mandeln, Orangen usw. angebaut. Wo das Land künstlich bewässert wird, gedeiht auch Tabak. 3. Bewässerung. Der gitterartige Aufbau der Gebirge erschwert die Flußbildung. Die vorhandenen Flüsse haben außer

10. Schulgeographie nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. 91

1909 - Langensalza : Greßler
— 91 — Zeit ausgefüllt, die Lagune verschwindet und die Nehrungen ver- schmelzen mit dem Festlande. So schiebt sich das Mündungsgebiet immer weiter ins Meer vor, und die Küste rückt immer weiter meerwärts. Die wichtigsten linken Ponebenslüsse sind Ticino, (titschino), A d d a , Oglio (ölja) und M i n c i o (mintschio). Die meisten fließen durch Alpenseen (Lago- Maggiore, Comer See, Garda See), die infolge ihrer paradiesischen Lage jährlich von vielen Reisenden aufgesucht werden. Die Potiefebene ist äußerst fruchtbar. Das warme Klima und die reichliche Bewässerung rufen einen üppigen Pflanzenwuchs hervor, so daß das Gebiet einem großen Garten gleicht. Die Felder liefern Weizen und Mais. Im Podelta gedeiht sogar der Reis. Die Wiesen liesern in günstigen Jahren drei bis vier Schnitte. Die Grenzen der einzelnen Felder sind mit Pappeln, Ulmen und Maulbeerbäumen bepflanzt. An ihnen winden sich üppige Wein- ranken empor, die im Herbste mit reifen Trauben behangen sind. So gewährt der Boden gleichzeitig eine dreifache Ernte: Getreide, Nahrung für die Seidenraupen und Trauben. Die Potiefebene ist dicht besiedelt. Die Städte sind Sitz reger Gewerbtätigkeit. Turin a. Po, Fabrikort für Seidenbau und Industrie. Mailand (500 000 Einw.), Eisenbahnknoten- Punkt und Mittelpunkt der Seidenindustrie, reich an Kunstbauten. M a n t u a, Festung. Andreas Hofer. Verona a. d. Etsch treibt Seidenindustrie. Venedig, auf den Lagunen des Adria- tischen Meeres, ist reich an Kunstschätzen und herrlichen Gebäuden wie Dogenpalast, Markuskirche usw. 140 Kanäle durchschneiden die Stadt und dienen als Straßen. b) Die eigentliche Halbinsel wird von dem Apennin durch- zogen. Das Gebirge besteht vorzugsweise aus grauem Sandstein und erreicht in den A b r u z z e n mit dem 3000 m hohen Gran S a s s o seinen wildesten und rauhesten Teil. Die Gipfel sind bis zum Mai mit Schnee bedeckt. Bis zur halben Berghöhe baut man Getreide, Obst und Wein; in den sonnigen Tälern gedeiht sogar die Olive. Auf den Höhen weiden die Hirten ihre Schaf-
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