Anhang.
Geschichten aus der ältern deutschen Geschichte. Die alten Deutschen.
(9 n. Chr.)
Etwa zu der Zeit, da unser Herr und Heiland, Jesus Christus, geboren ward, waren unsere Vorfahren, die alten Deutsckien, noch ein wildes, unbekanntes Volk.
Dichte, undurchdringliche Wälder bedeckten die Länder zwischen Rhein, Weser, Elbe und Oder, wo heut blühende deutsche Städte und Dörfer stehen.
Der wilde Ur (Auerochs), der Bär, der Wolf und der Luchs trieben ihr Wesen in diesen dunklen Wäldern, und nur spärlich vermochten die Sonnenstrahlen bis in die Thäler zu dringen und dem kalten Waldboden einiges Grün, Beeren oder wild wachsendes Getreide zu entlocken.
In diese Wildnis wagte sich zuerst das kriegerische Römervolk, und mit ihren Legionen (Soldatenabteilungen) zog auch ein Gelehrter (Tacitus) aus, die Geheimnisse der herzinischen Waldungen zu erforschen.
Bald traf er auf seinen Wanderungen hie und da eine Lichtung und überrascht blieb er vor einem roh gezimmerten Blockhause stehen. Im Innern desselben fand der kühne Wanderer riesenhafte Männer mit lang wallendem blonden Haar, blauen Augen und fremder Sprache.
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— 149 —
tagenbau (Baumwollen- und Zuckeranpflanzungen). h i-
k a g o (fchikago) ist Hauptort für Getteide, Vieh- und Holzausfuhr,
Sitz großer Schlächtereien, Maschinen- und Möbelfabriken. Cin-
c i n a t i (ßinßinäti) besitzt große Schweineschlächtereien und
Fleischpackereien, außerdem treibt es lebhafte Tabak-, Leder- und
Maschinenindustrie. S a i n t L o u i s (ßent Luis) ist Großstadt
für Getteide, Vieh, Holz, Kohlen und Sitz großer Viehschlächtereien.
New-Orleans (njn orlins) ist der erste Baumwollenmarkt
der Erde, ferner Ausfuhrort für Mais, Weizen, Reis, Zucker, Tabak.
Die Westseite des Mississippi enthält^ wenig Niederschläge. Die
weiten Flächen, „Prärien" genannt, bilden baumlose und
grasreiche Gebiete, die von flachen Plateaus und vereinzelten
Hügelketten durchbrochen werden. Das Büffelgras gewährt eine
ausgezeichnete Weide. Andere Gräser erreichen oftmals eine er-
staunliche Höhe, so daß die Pferde darin verschwinden und einzelne
Halme den Reitern bis über die Schultern reichen. Der Schrecken
des ganzen Gebietes sind die gefährlichen Präriebrände.
Die früheren Bewohner der Prärie waren die Indianer oder Rot-
häute, die jedoch von den Weißen immer weiter nach Westen ge-
drängt worden sind. Durch die Urbarmachung ganzer Präriestrecken
sind die früheren Büffel- und Bisonherden bis auf wenige Über--
reste verschwunden. Das gewonnene Ackerland liefert Weizen und
Mais. Die Viehzucht erstreckt sich aus Pferde, Rinder, Schafe und
Schweine.
d) Der Norden Nordamerikas reicht von den Vereinigten
Staaten Nordamerikas bis zum Nördlichen Eismeere. Das weite
Gebiet, in das der Hudsons Bai tief eingreift, steht unter englischer
Oberhoheit, hat aber seine eigene Verfassung «kanadischer Bund).
Die nördlichen Teile, die den eisigen Nordpolwinden ausgesetzt
sind, sind öde und kahl. Ackerbau und Viehzucht kann nicht be-
trieben werden. Die Bewohner, Eskimos, wohnen in der Nähe
der Küste und tteiben Jagd und Fischfang. Fische, namentlich
Seehunde, gewähren ihnen sämtliche Lebensbedürfnisse. Der Hund
wird als Haustier gehalten und als Zugtier benutzt.
Kanada ist das waldreichste Land der Erde. Die Bewohner,
Eskimos, Indianer und Europäer, treiben Fischfang und Jagd und
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
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Extrahierte Personennamen: Luis)
Extrahierte Ortsnamen: New-Orleans Büffel- Nordamerikas Nordamerikas Eskimos Kanada
; ' — 153 —
b) Argentinien, mit der Hauptstadt Buenos Aires^
e) B o l i v i a, mit der Hauptstadt C h u q u i s a c a;
ä) Peru, ein schmaler Küstenstrich, mit der Hauptstadt
Lima;
e) Ecuador mit der Hauptstadt Quito;
i) Columbien, ein wichtiges Goldland, mit der Haupt-
stadt Bogota;
g) Venezuela, mit der Hauptstadt Caracas,
b) Das Tiefland Südamerikas. Das Tiefland Südamerikas
wird von gewaltigen Strömen, wie Orinoco, Amazonen-
st r o m und Rio del laplata durchflössen. Am Orinoco
liegen die Llanos, am Amazonenstrom die Selvas und am Rio
del la Plata die Pampas.
Die Llanos bilden unermeßliche Grasebenen von der 1 ll2
fachen Größe Deutschlands. Der Charakter der Llanos ändert
sich nach Zeit und Raum. Während der Regenzeit gleichen sie
einem riesigen See, in dem Pferde, Rinder, Maultiere usw. dicht
zusammengedrängt oft stundenlang umherschwimmen, um sich von
den über dem Wasser erhebenden Grasspitzen kümmerlich zu nähren.
Haben sich die Gewässer verlaufen, so verwandelt sich das Gebiet
in ein weites Grasmeer, das Pferden und Rindern reichliche
Nahrung und den Raubtieren willkommene Verstecke bietet. Unter
der Einwirkung der heißen Sonnenglut verdorren die Gräser und
der Ostwind verwandelt die Ebene in ein weites Staubgefilde.
Die Selvas haben die siebenfache Größe Deutschlands.
Die reichliche Feuchtigkeit und Wärme haben ein üppiges Pflanzen-
leben hervorgerufen. Die ganze Landschaft ist mit dichten Ur-
wäldern bedeckt. Ungeheure Baumriesen, von Schlinggewächsen
(Lianen) und dichtem Unterholze umgeben, rufen eine uudurch-
dringliche Dichtigkeit und ein dämmerhaftes Waldesdunkel hervor,
das von einer reichen Tierwelt belebt wird. Bewohnt wird das
Gebiet von indianischen Jägervölkern.
Die Pampas, d.i. Ebenen oder Weiden, etwa viermal so
groß als Deutschland, bieten den Anblick eines in gewaltigen
Wellen erstarrten Meeres. Sie sind wie die Llanos mit hohem
Grase bedeckt, das jedoch keinen Rasen, sondern nur einzelne
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Ortsnamen: Argentinien Peru Lima Ecuador Quito Bogota Venezuela Caracas Deutschlands Deutschlands Deutschland
— 157 —
ostabhange des Hochlandes liegen zahlreiche Salzseen (Eyre- und
Torrens-See.) Ostlich vom Hochlande breitet sich eine weite Nie-
derung aus, die vom Murray und Darling durchflössen wird.
Aber auch dieses Tiefland ist, abgesehen von der Umgebung der
Flüsse, größtenteils Wüstengebiet. Die meisten Flüsse vertrocknen
im Sommer, der Murray ist der einzige, der während des ganzen
Jahres Wasser führt.
Unmittelbar an der Südostküste erhebt sich das Land zu den
Australalpen und den Blauen Bergen.
Die Pflanzenwelt Australiens ist eigenartig. Statt der dichten
Wälder erheben sich einzelne Bäume oder Baumgruppen ohne
Unterholz. Die bekanntesten Baumarten sind Gummibäume, Gras-
bäume, Baumfarne, Akazien und Eukalypten. Doch fehlt den
Bäumen der Duft. Merkwürdig ist, daß die Blätter der meisten
Bäume senkrecht stehen und daher weder Schatten noch Kühlung
spenden. Nicht weniger eigenartig ist die Tikerwelt. Statt
der Raubtiere, Dickhäuter und Wiederkäuer besaß Australien ur-
sprünglich nur allerlei Beuteltiere. Etwas reicher ist die Vogel-
w e l t. Europäische Getreidearten, Wein, Südfrüchte, sowie Haus-
siere und Singvögel sind erst durch die Europäer eingeführt wor-
den. Die großen Weidestrecken dienen der Viehzucht (Schafe,
Rinder, Pferde.) Die Herdenbesitzer (Schafbarone) heißen Squat-
ters. Außer Wolle werden Fleisch und Häute ausgeführt.
Die Bewohner (Engländer und Deutsche) haben sich besonders
im Südosten angesiedelt und treiben Ackerbau, Viehzucht, Bergbau
und Industrie. Der Ackerbau liefert Weizen, Gerste, Hafer, Kar-
toffeln, Obst, Wein, Südfrüchte, Zuckerrohr und Kaffee. Die erste
Stelle nimmt die Viehzucht ein. Auf den unbegrenzten Weide-
flächen werden Schafe, Rinder, Pferde, Schweine und Kaninchen
gehalten. Fast 80 Millionen Schafe liefern einen jährlichen Wollertrag
von etwa 400 Mill. M. Auch die aus Afrika eingeführte Straußen-
zucht gedeiht vorzüglich. Der Bergbau fördert Gold, Silber, Kupfer,
Eisen, Zinn, Salz, Steinkohle zutage. Die Industrie beschränkt
sich meist aus Wollverarbeitung. Der Handel führt Wolle,
-Häute, gefrorenes Fleisch, Büchsenfleisch, Butter, Käse, Talg, Speck,
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
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— 37 —
bedeckte bäum- und strauchlose Fläche aus. Die Abhäuge des Feld-
Herges siud mit dichten Eichenwaldern und reichem Pflanzenwuchfe
bedeckt. Die dem Maine und Rheine zugewendeten Taunushöhen
lrheingau) liefern vorzüglichen Wein (Rüdesheim) und edles Obst.
Weltberühmte Kurorte sind: Wiesbaden, Homburg, Selters,
E m s. Auf der Südwestecke, dem Niederwal?de, erhebt sich
das N a t i o n a l d e n k m a l. Es erinnert an^die großen Taten,
die in dem ruhmreichen Kriege 1870/71 die Wiederaufrichtung des
Deutschen Reiches herbeigeführt haben.
2. Der Westerwald, ein flachwelliges unwirtliches Hochland,
ist vielfach mit Wald und Mooren bedeckt. Das ungünstige Klima
wird durch die Nordost- und Westwinde hervorgerufen, von denen
die ersteren Kälte und die letzteren Regen bringen. Um die
Wirkung der verderblichen Winde etwas abzuschwächen, sind die
Anhöhen mit hohen Schutzhecken bepflanzt. Auf der geschützten
Seite liegen die Felder und Dörfer, während die dem Winde aus-
gesetzten Stellen gewöhnlich als Viehweiden benutzt werden. Das
Getreide erreicht nur eine geringe Höhe. Lohnender ist der Wiesen-
bau, weshalb die Viehzucht in den Vordergrund tritt. Dem Obst-
bau ist das Klima nicht günstig. Die Bäume haben größtenteils
ein verkrüppeltes Aussehen und die Früchte einen holzigen Ge-
schmack. Der Winter ist sehr lang und streng.
Was die Oberfläche dem Westerwälder versagt, das ersetzt ihm
das Berginnere. Der südwestliche Teil liefert Eisen-, Kupfer- und
Manganerz, sowie ausgezeichnete Tonerde. Aus der letzteren werden
irdene Kannen, Mineralwasserkrüge, Behälter für Fleisch, Butter
und Sauerkraut usw. hergestellt. Die Gegend heißt das „Kannen-
bäckerländchen". Sehr ergiebig ist auch die Steinindustrie. Das
Hauptgestein, Basalt, findet zu Waffer- und Straßenbauten Ver-
Wendung. Landschaftliche Schönheiten besitzt auch das Sieben-
g e b i r g e, das ebenfalls große Basaltsteinbrüche enthält.
3. Das Sauerland (— Süderland — Tüdland) senkt sich all-
mählich nach Westen. Der Westrand nüt seinen Verzweigungen
sührt den Namen „Bergische Höhen". Den Ostrand des
Sauerlandes bildet das Rothaargebirge, das seinen Namen
von dein Eisengehalt seiner Tonschieferlager hat. Das Klima ist
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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Extrahierte Ortsnamen: Maine Rheine Rüdesheim Wiesbaden Homburg Selters Niederwal Westerwald
14
kräuteru (Klee, Luzern Seradella usw.) ersetzt, wodurch sich die.
Viehzucht bedeutend gehoben hat.
Den westlichen Teil des Flämings bedeckt ein zusammen-
hängender Wald, die sogenannte Brandsheide, in der
zwischen herrlichen Laub- und Nadelwäldern prächtige Schlösser
mit umfangreichen Dörfern abwechseln. Die bedeutendsten
Flämingsstädte sind: Belzig, Treuenbritzen, I ü t e r *
bog, Luckenwalde (Tuchfabriken).
6) Tie Lünebnrger Heide, welche sich zwischen der Elbe und
Aller ausbreitet, ist eine teils sandige, teils moorige Hochfläche,
die mit einzelnen Steinblöcken übersäet ist. Tie Charakterpflanze
der Gegend ist das Heidekraut. Vereinzelt trifft man auch kleine
Kiefernbestände oder alleinstehende Birken und dazwischen Wach-
holder, sowie Ginstergestrüpp. In den fruchtbaren Tälern liegen
die Heidedörfer, deren Bewohner sich mit Ackerbau, Schaf- und
Bienenzucht beschäftigen. Die jüngste Zeit hat in der Lüne-
burger Heide einen völligen Umschwung hervorgerufen. Durch
Anwendung der Rieselwirtschaft werden gute Heuernten erzielt^
die die Haltung von Rindvieh gestatten. Ein tüchtiger Viehstand
schafft Dünger, der die Felder ertragfähig macht für Korn, Hafer^
Kartoffeln und sogar Weizen. Die Heidschnucke, früher das
wichtigste Nutztier des Heidebauern, ist jetzt im Schwinden be-
griffen.
Zu deu bedeutendsten Ortschaften der Lüneburger Heide ge-
hört der bekannte Missionsort H e r m a n n s b u r g. Andere
Städte sind: Ülzen, Celle, Harburg, Lüneburg.
(Solquellen).
3. vas Tiefland zwischen dem Nördlichen und Südlichen
Landrücken.
Das Tiefland zwischen den beiden Landrücken läßt deutlich er-
kennen, daß das Gebiet zur Urzeit von Riesenströmen in nord-
westlicher Richtung durchflutet wurde. Ju der Provinz Branden-
bürg unterscheidet man drei breite Talzüge, nämlich das Ebers-
walder, das Berliner und B a r u t h e r T a l. Da die
Flüsse in ihren breiten Tälern nur langsam dahinfließen, so ei>
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen]]
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dashöllental und das K i n z i g t a l. Dem Laufe des letzteren,
das Unter- und Oberschwarzwald trennt, folgt die Schwarzwald-
bahn, die sich in zahllosen Krümmungen zwischen den Bergen bis
Schaffhausen und Konstanz fortsetzt.
Die Haupterwerbsquellen der Schwarzwaldbewohuer sind
Ackerbau (Getreide, Wein, Tabak, Hanf, Hopfen), Viehzucht,
Waldwirtschaft (Holzfällerei und Flößerei, Köhlerei, Pech-
und Teersiederei), Industrie (Bürsten, Küchengeräte, Uhren,
Musikinstrumente, Fremdenverkehr. Berühmte Badeörter
sind: Baden-Baden, Wildbad, Überlingen.
b) Ter Odenwald erhebt sich zwischen Neckar und Main.
Seine höchsten Erhebungen sind der Königsstuhl, dermelibokus
und der Katzenbückel. Der südliche Teil gehört zu den an-
gebautesten Gebieten Deutschlands. Der Westen treibt Acker-, Obst-
und Wiesenbau.
L) Ter im Mainviereck gelegene Spcjfnrt ist ein mit Buchen
und Eichen prachtvoll bewaldetes Bergland. Zum Anbau ist das
Gebirge seines ungünstigen Klimas wegen wenig geeignet. Eine
gute Einnahmequelle bieten die Faßdauben.
d) Das Fichtelgcbirge ist der Knotenpunkt des Mitteldeutschen
Gebirgslandes. Vier Gebirge (Erzgebirge, Böhmer Wald, Fränkische
Jura und Frankenwald) strahlen von ihm aus, und vier Flüsse
(Main, Naab, Eger, Saale) entspringen auf feinen Höhen. Die
Höhen sind mit dichten Nadelholzwaldungen bedeckt. Die Bewohner
treiben Ackerbau (Noggeu, Hafer, Gerste, Kartoffeln), Weberei,
Spinnerei und Glasbläserei. Die Stadt Hof (36 000
Einw.), ist eine lebhafte Industriestadt.
e) Ter Deutsche Jura ist ein kahler Höhenzug, der den Osten
und Süden des Stufenlandes in einem weiten Bogen umsäumt.
Er setzt sich aus dem Fränkischen und dem Schwäbischen Jura,
der auch Rauhe Alb heißt, zusammen. Ter Boden besteht
aus Kalkstein, der leicht verwittert, und daher viele Spalten besitzt.
Tie Regen- und Schneewasser versickern rasch und stürzen in die
Spalten und Höhlen, um erst nach längerem, unterirdischem Laufe
in den Tälern zum Vorschein zu kommen. Die Hochflächen sind
daher äußerst trocken. Das Getreide steht kümmerlich und die
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
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Extrahierte Ortsnamen: Oberschwarzwald Schaffhausen Konstanz Baden-Baden Wildbad )_Ter_Odenwald Main Deutschlands Mainviereck Frankenwald Main Eger
— 84 —
Das Gebiet war früher ein großer Binnensee, der sich durch das
Eiserne Tor entleerte..
3) Die Oberungarische Tiefebene, von der Größe Badens,
wird von den Kleinen Karpaten, dem Ungarischen Erzgebirge, dem
Matragebirge, dem Bakonywalde und den Steirischen Alpen um-
geben. Da die kalten Nordwinde von den Randgebirgen ferngehalten
werden, und der fruchtbare Boden durch Donau und Raab be-
wässert wird, so liefert der Ackerbau reiche Erträge an Weizen,
Mais, Gemüse, Wein und Obst. Der Neusiedler See soll
seines flachen Wasserspiegels wegen trocken gelegt werden. Äußerst
fruchtbar ist die D 0 p p e l i n s e l S ch ü t t, deren Umrisse all-
jährlich durch das Hochwasser verändert werden.
b) Die Niederungarische Tiesebene wird von der Donau und
Theiß bewässert. In der westlichen Hälfte gedeihen Weizen, Mais
(Kukuruz), Flachs, Hanf, Tabak, Wein, Hülsenfrüchte, Melonen und
Kürbisse. Die Südränder enthalten umfangreiche Weideplätze, üppige
Wiesen, seichte Sumpf- und Schilfdickichte, wogende Kornfelder und
fruchtbare Obst- und Weinanlagen.
Am Südfuße des Bakonywaldes liegt der Plattensee,
der durch seine freundliche Umgebung einen wirkungsvollen Gegen-
satz zum Neusiedler See bildet.
Die östliche Hälfte der Tiefebene bezeichnet man allgemein als
Pußta. Die Pußten sind unabsehbare, baumlose Ebenen, die
hin und wieder von weiten Heidesteppen und großen Sümpfen
unterbrochen werden. Die Pußten sind Weideplätze zahlreicher
Rinder- und Pferdeherden. Die Besitzer wohnen in zerstreut
liegenden Dörfern und Meierhöfen. Zur Zeit der Schneeschmelze
treten regelmäßig Überschwemmungen ein, wodurch große Sümpfe
und Moräste, die sich mit Rohr, Schilf und Riedgras besiedeln,
entstehen. Die durch die brennende Sonnenglut getrockneten Flächen
bedecken sich mit üppigem Graswuchse, der den zahlreichen Rinder-,
Pferde-, Schweine- und Schafherden einige Zeit reichliche Nahrung
bietet. Im Sommer verdörrt die Hitze alles Grün, und das Vieh
leidet Hunger und Durst. Gegenwärtig dringt jedoch der Ackerbau
immer mehr vor. Wo früher hartes Gras und struppiges Schilf
gedieh, da wogen jetzt goldene Saatfelder (Mais und Weizen,
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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— 86 —
meer, den Bosporus und das Schwarze Meer, im Süden durch das
Mittelmeer und im Westen durch das Adriatische und Jonische
Meer. Die Ostküste ist durch das Eingreifen des Meeres in zahl-
reiche Halbinseln und Meerbusen geschieden. Die Westküste hat ein
kahles und rauhes Ansehen. Die Halbinsel ist annähernd so groß
wie Deutschland, hat aber nur 15,5 Mill. Einw. (33 auf 1 qkm).
2. Bodenbeschaffenheit. Die Balkanhalbinsel ist
größtenteils Gebirgsland, das durch die Täler der Morawa und
Wardar in ein westliches und östliches geschieden wird. Die Fort-
setzung der Dinarischen Alpen bildet im Westen der Schar Dagh.
Seine Abhänge sind mit grünem Rasen bedeckt. Nur an vereinzelten
Stellen tritt das nackte Gestein zutage. Am Nordfuße breitet sich
das schlachtenreiche A m s e l s e l d aus. Im Süden schließt sich das
Pindusgebirge an den Schar Dagh an. Ostlich davon er-
hebt sich der Olymp, ein hoher Kalksteinstock, dessen Hänge mit
üppigen Laubwäldern bedeckt sind, die in den oberen Teilen in
düstre Tannenwaldungen übergehen. Am nördlichen Abhänge liegt
das Kloster des heiligen Dionysius. Im östlichen Teile erhebt
sich der Balkan mit dem Rhodop egebirge. Von den
zahlreichen Pässen ist der Schipkapaß der wichtigste als Klima-
scheide. Nach Norden fällt der Balkan zum Donau- und Wallachei-
und nach Süden zum Maritzatieflande ab.. Das Maritzatief-
land hat ein mildes Klima mit langen Sommern. In den
Tälern gedeihen Wein, Rosen, Walnüsse. Die weiten Ebenen sind
mit wogenden Getreidefeldern und saftigen Wiesen bedeckt, die den
zahlreichen Schaf- und Büffelherden reichliche Nahrung bieten.
Das Donautiefland besitzt ergiebigen Ackerboden. Wo das
Ackerland in der Wallachei zurücktritt, zeigt das Gebiet den Charakter
der Grassteppe. Der spärliche Graswuchs bietet nur Schafen und
Ziegen Nahrung. In den großen Buchen- und Eichenwäldern
werden Schweine gezüchtet. Der Süden der Halbinsel hat milde
Winter und heiße, trockene Sommer. Es werden dort Oliven,
Wein, Feigen, Mandeln, Orangen usw. angebaut. Wo das Land
künstlich bewässert wird, gedeiht auch Tabak.
3. Bewässerung. Der gitterartige Aufbau der Gebirge
erschwert die Flußbildung. Die vorhandenen Flüsse haben außer
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Extrahierte Personennamen: Dionysius
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Morawa Donau- Wallachei- Maritzatieflande
— 91 —
Zeit ausgefüllt, die Lagune verschwindet und die Nehrungen ver-
schmelzen mit dem Festlande. So schiebt sich das Mündungsgebiet
immer weiter ins Meer vor, und die Küste rückt immer weiter
meerwärts.
Die wichtigsten linken Ponebenslüsse sind Ticino, (titschino),
A d d a , Oglio (ölja) und M i n c i o (mintschio). Die meisten
fließen durch Alpenseen (Lago- Maggiore, Comer See, Garda See),
die infolge ihrer paradiesischen Lage jährlich von vielen Reisenden
aufgesucht werden.
Die Potiefebene ist äußerst fruchtbar. Das warme Klima
und die reichliche Bewässerung rufen einen üppigen Pflanzenwuchs
hervor, so daß das Gebiet einem großen Garten gleicht. Die
Felder liefern Weizen und Mais. Im Podelta gedeiht sogar der
Reis. Die Wiesen liesern in günstigen Jahren drei bis vier Schnitte.
Die Grenzen der einzelnen Felder sind mit Pappeln, Ulmen und
Maulbeerbäumen bepflanzt. An ihnen winden sich üppige Wein-
ranken empor, die im Herbste mit reifen Trauben behangen sind.
So gewährt der Boden gleichzeitig eine dreifache Ernte: Getreide,
Nahrung für die Seidenraupen und Trauben.
Die Potiefebene ist dicht besiedelt. Die Städte sind Sitz
reger Gewerbtätigkeit. Turin a. Po, Fabrikort für Seidenbau
und Industrie. Mailand (500 000 Einw.), Eisenbahnknoten-
Punkt und Mittelpunkt der Seidenindustrie, reich an Kunstbauten.
M a n t u a, Festung. Andreas Hofer. Verona a. d. Etsch
treibt Seidenindustrie. Venedig, auf den Lagunen des Adria-
tischen Meeres, ist reich an Kunstschätzen und herrlichen Gebäuden
wie Dogenpalast, Markuskirche usw. 140 Kanäle durchschneiden
die Stadt und dienen als Straßen.
b) Die eigentliche Halbinsel wird von dem Apennin durch-
zogen. Das Gebirge besteht vorzugsweise aus grauem Sandstein
und erreicht in den A b r u z z e n mit dem 3000 m hohen Gran
S a s s o seinen wildesten und rauhesten Teil. Die Gipfel sind bis
zum Mai mit Schnee bedeckt. Bis zur halben Berghöhe baut
man Getreide, Obst und Wein; in den sonnigen Tälern gedeiht
sogar die Olive. Auf den Höhen weiden die Hirten ihre Schaf-
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]