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Iii. Das flache Geestland.
Aussehen und Gliederung. Das weite Geestland, welches den
breiten Raum zwischen dem hannoverschen Berglande und dem schmalen
Marschenstriche am Meere einnimmt, hat stattliche Wälder und liebliche
Talmulden mit schönen Wiesenstrichen, Dörfern und großen Städten,
aber auch ausgedehnte Heiden und Moore. Wie sieht nun solche im-
berührte Heide- und Moorsleiche aus?
Die Heide. Die Heidepflanze überzieht dort Hügel und Senkung des Sand-
bodens mit ihrem düsteren Braun; nur einzelne Bodenstellen zeigen den darunter-
liegenden bloßen grauweißen Sand. Soweit das Auge reicht, immer wieder dieselbe
dürre, saftlose Pflanze, deren krüppliges Gezweig und schuppensörmig kleine
Blättchen fchou die Armut des Bodens andeuten. Nur im Hochsommer ver-
schwindet eiue Zeitlaug das Braun der Heide, und wir sehen ein zartes bläuliches
Rot über der weiten Fläche liegen. Dann zeigt die Heide durch Millionen von
Blütenglöckchen, daß auch hier die Natur wahrhaft schön sein kann. Stellenweise
schiebt sich in dieses Reich des Heidekrautes ein dunkler Kiefernwald mit einigen
weißhäutigen Birkenstämmen oder ein nackter Heideweg mit mehreren nebeneinander
herlaufenden Wagenspuren. Um die Waldbäume herum drängt sich auch wirres
Gesträuch. Daneben stehen dichte Büsche von Heidel- und Kronsbeeren; auch
leuchtet zwischen dem Heidekraute hier und da eine blaublühende Glockeublmne oder
der gelbe Blütenstern eines Fingerkrautes auf. Im Allergebiete ist besonders der
struppige, hartstachelige Wacholder häufig, der hier und da zu Baumhöhe aufschießt.
Nach der Elbe zu bemerkt man mehr den stechenden, gelbblühenden Ginster, und
überall in den Heiden bildet die mit scharszackigen Blättern versehene Stechpalme
ihre Dickichte.
Das Moor. Unsere größeren Moore sind fast alle aus der hohen Geest
entstanden und heißen deshalb Hochmoore. Das Hochmoor entsteht, wenn sich in
mulden- oder beckenförmigen Vertiefungen flache Wassertümpel bilden und dort
Sumpf- oder Torfmoos sich einstellt. In den Herbst- und Wintermonaten sinkt
das deu Sommer über emporgewncherte Moos zusammen, wird überschwemmt und
vertorft; die sich im Frühjahr neu entwickelnde Moosschicht hat dasselbe Schicksal.
So bildet sich eine Pflanzenschicht auf der anderen; die unteren und älteren
Schichten zerfließen endlich zu einem schwarzen Brei; die oberen und jüngeren
dagegen hänsen sich zu so dichten Polstern, daß sie bald auch für audere Pflanzen,
selbst für holzige eine leidlich feste Unterlage bilden. So sind die Moore Jahr-
hunderte, ja Jahrtausende gewachsen, und ihr Wachstum setzt sich noch vor nnsern
Augen fort. Die durch die Veränderung des Sumpfmooses entstandene Masse
heißt Torf. Die Moorlaudschasteu gehören zu den trostlosesten Gegenden Deutsch-
lands. Kein Baum, kein Strauch unterbricht diese unübersehbaren Einöden, die
entweder teilweise mit Heide oder spärlich mit kurzem, schilsigeu Moorgras oder
mit Binsen bedeckt sind, und auf denen stellenweise braunes, übelschmeckendes
Wasser zu Tage tritt. Das Auge schweift ohne Anhalt über die unbegrenzte
Fläche, welche durch ihre Totenstille und ihre dunkle Färbung traurig stimmt.
Dieses Flachlaudsgebiet läßt sich iu drei dem Aussehen nach ver-
schiedene Stücke gliedern. Die breite Mitte nimmt das Ties lands-
stück der Weser ein, den östlichen Flügel bildet die Lüneburg er
Heide und den westlichen das Moorland der Ems.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
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1. Tas Weserflachland.
Aussehen. Ein flüchtiger Blick über das Weserflachland legt
uns die Vermutung nahe, daß dieses Landstück eine landschaftliche Ein-
heit ist. Diese Vermutung wird uns zur Gewißheit, wenn wir uns
die Flüsfe Oker, Fuse, Leine, Weser, Hunte und Aller mit ihren breiten
durch fruchtbaren Schlamm ausgefüllten Talmulden einmal aus dieser
Ebeue hinweg denken. Wo in flachen Bodensenken das Wasser keinen
Abfluß fand, da bildeten sich ausgedehnte Moore oder auch kleine Seen.
Die trockenen Landrücken, die wie breite Sandwehen am Meeresstrande
(Dünen) die Fläche durchziehen, sind von lichten Kiefernwäldern bedeckt,
die an ihren in das Moor hinabsteigenden Rändern von Erlen, Eichen,
Eschen und Weiden umsäumt sind. Wo sich Lehmboden mit dem Sande
mischt, da ist das Land durch sorgsame Pflege in fruchtbares Ackerland
umgewandelt oder mit prächtigen Eichenwäldern bestanden. Wo die
vorgenannten Flüsfe für genügende Abwäfferung und durch Ablagerung
von fettem Schlamm für ertragfähigen Boden gesorgt haben, da ziehen
üppige Wiesengelände und wogende Weizenfelder und saststrotzende Rüben-
äcker deu Blick auf sich.
Gewässer. In einem breiten fruchtbaren Ufergürtel zieht die
Weser von der westfälischen Pforte nordwärts. Sie fließt an der zu
Westfalen gehörenden größeren Stadt Minden vorbei und hält diese
Richtung inne bis zur Mündung der Aller bei Verden. Die starken
Wassermassen der Aller lenken den Weserlauf nach Nw. ab. Der Zu-
fluß der Hunte zwingt dann später den Flußlaus wieder in die Nord-
richtung. Unterhalb Bremerhafen erreicht die Wefer dann das offene
Meer, die Nordfee. Auf diefer Tieflandstrecke ihres Laufes ergießen
sich von links her die Aue und die Hunte in die Weser, während von
rechts her die Aller, Lesum und Geeste zuströmen.
Die Aue entspringt am Nordfuße des Wiehengebirges bei Lübbecke. Sie
entwässert das große Moor und das Wietingsmoor und mündet dann bei Nienburg.
Die Hunte entspringt im Osnabrücker Berglande, durchbricht in einem Onertal
das Wiehengebirge und ergießt sich dann unterhalb Lemförde in den Dümmer
(diup meri — tiefes Meer). Dieser See ist der zweitgrößte unseres Landes
(24 qkm) und ist 2—5 m tief. Fast ringsum ist er von Mooren eingeschlossen;
nur an der Ostseite hat er festen Boden, Das Schilfdickicht, welches seine Ufer
umzieht, ist die Heimat vieler Wildenten und anderer Wasservögel. Bei der Stadt
Diepholz verläßt die Hunte den See und fließt in sumpfigen Ufern nach Norden
bis nach der Stadt Oldenburg, der Hauptstadt des Großherzogtums gleichen
Namens. Dann wendet sie sich nach Nordosten und mündet bei Elsfleth.
Die Aller entspringt in unserer Nachbarprovinz Sachsen. Schon auf
sächsischem Gebiete treten Sumpfstrecken au ihre Ufer, die ihreu trägen Lauf von
da bis zur Mündung bei Verden fast ununterbrochen begleiten. Aus der Lüneburger
Heide, deren Südrand sie begleitet, empfängt sie die Ortze und Böhme. Die
größten Beiflüsse fließen ihr jedoch von links zu. Vom Oberharz kommt die Oker,
deren Quellengebiet wir schou im Harze kennen gelernt haben. Sie tritt bei dem
Hüttenwerke Oker aus dem Gebirge, durchfließt in breiter Ebene, von großen
Steinschuttmassen begleitet, bis Braunschweig in nördlicher Richtung, wendet sich
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Ortsnamen: Weserflachland Westfalen Verden Lesum Lübbecke Nienburg Diepholz Oldenburg Elsfleth Sachsen Verden Braunschweig
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Das Wendland.
Den Namen Wendland trägt das Gebiet von seinen Bewohnern,
welche Reste des großen, in alter Zeit den Deutschen feindlichen Wenden-
Volkes sind. Den Laus der in der Altmark entspringenden Jeetze
begleiten auf der zu unserem Lande gehörenden 80 km langen Laufstrecke
grüne Wiesen, die weiter ab vom Flusse moorig werden. Den mittleren
Teil unseres Wendlandes nimmt östlich von der Jeetze eine sumpfige,
aber mit schönem Wald bestandene Niederung ein, während nördlich und
südlich davon guter Ackerboden, aus Lehm und Sand gemischt, sich findet.
Das Wendland westlich von dem Flnsse ist ein welliges Hügelland, das
im Norden zur Göhrde ansteigt. Die südlichen Hügel, der Drawän
genannt, enthalten zwar große Wälder und Heiden, sind aber doch nicht
schwach bewohnt.
„Das ganze dorsreiche Wendland bietet dem Besucher noch manche Besonder-
Helten, die sich ans die wendische Abstammung seiner Bewohner zurückführen lassen.
Die Ortschaften sind fast alle um einen kreisrunden Platz gebaut, zu dem nur
ein Eingang offen gelassen ist (Rundlinge); auch sind sie durchweg vou einem
dichten Baumkrauze von Eichen, Birken und Eschen nmgeben, so- daß man bei der
Annäherung statt des Dorfes einen lichten Wald vor sich zu sehen glaubt. Die
Bauernhäuser sind in niedersächsischer Bauart errichtet; aber das Holzwerk ist mit
blauer, roter oder grüner Farbe grell bemalt. Auf den Giebeln sieht man hier
und da plumpe Wolfsköpfe oder die niedersächsischen Pferdeköpfe. Hinter
jedem Hanse liegt die „Klanzei" (Obstgarten) und der „Priessiug" (Schweiue-
weide). Alle Felder und Wiesen der Dörfer umsäumt der Weidenbaum, der
recht eigentlich der wendische Lieblingsbaum ist. Heute herrscht iu diesem Weud-
laude, deren verachtete Bewohner mau früher faul und verkommen nannte, ein
durch rastlosen Fleiß erworbener Wohlstand. Der Wende, der als gedrückter
Knecht verschlagen und heimtückisch war, kommt heute als freier Mann dem
Fremden offen und freundlich eutgegeu. Seine Sprache, die schon seit fast
1000 Jahren plattdeutsch ist, zeigt uoch slavifche Anklänge. Charakteristisch ist
für den sonst einfach lebenden Wendländer der ungeheure Aufwaud bei Hochzeiteu
und sonstigen Festen." (Beuermauu, Provinz Hannover.)
Die eigentliche Lüne bürg er Heide.
Aussehen. In dem welligen Hügellande der eigentlichen Lüne-
burger Heide ragt an der Nordwestecke der Wilselder Berg (171 m)
als die bedeutendste Erhebung unseres gesamten hannoverschen Flachlandes
auf. Von seiner breiten, kahlen Kuppe können wir am besten Umschau
über die weite Heide halten. Sie bedeckt einen Flächeninhalt von
11000 qkrn. Der"heideboden besteht aus dürrem, weißem Sande, der
mit Feuersteinen untermischt und ab und zu mit mächtigen Granitblöcken
übersäet ist, die in einer früheren Zeit der Erde mit dem Gletschereise
von Skandinavien herbeigetragen wurden. Eine ausfällige Erscheinung
in der Heide sind anch die häufig vorkommenden Hünengräber, das sind
einzelne Steinhügel, welche die Grabstätten alter germanischer Helden
umschließen. Hin und wieder zeigen sich einzelne Dörfer, von Roggen-
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
- 38 —
3. Das Moorland der Ems.
Aussehen. Das westliche Stück des flachen Geestlandes der Provinz
bezeichnet man kurz als die Emsmoore. In diesem Gebiete macht das
Moorland noch reichlich 1/5 alles Bodens ans. Aus dieser breiten Senke,
die sich im Süden an das Osnabrücker Bergland anlehnt, in großer
Breite auch das Oldenburger Land durchzieht und bis an den' festen
Marschsaum der Nordseeküste reicht, ragen noch einige Hügel als Inseln
ans. Die bekanntesten Höhen sind der Hümmling und die Bentheimer Berge.
Der Hümmling (Hümpel-Hausen) taucht als breiter Sandrücken
aus den unwegsamen Mooren nördlich des Unterlaufs der Haase auf.
Der Hümmling war noch vor wenig hundert Jahren ein dichtes Wald-
gebiet, welches, wie alte Holzreste im Moore beweisen, größtenteils
aus Laubwald bestand. Dnrch den Unverstand der Menschen ist der
herrliche Wald, der auch die umgebenden Moore deckte, verwüstet, und
nur kümmerliche Heide, dürftige Kiefernpflanzungen und magere Kartoffel-
cicker überziehen heute die Sandhügel. In die Sandrücken des Hümmlings
haben sich schmale Flußtäler eingewaschen, die die Fläche in parallele
Hügelzüge teilen.
In dem Mittelstücke der Sandberge liegt Sögel. (Schon durch seinen Namen
(siziltra-Segelterland) deutet es an, daß dieses Gebiet früher mit dem Segelter-
oder Saterlands in Oldenburg zusammenhing). In der Nähe vou Sögel liegt
mitten in der Wildnis das merkwürdige Schloß Clemenswert, das ein Bischof
von Münster im achtzehnten Jahrhundert zu seinem Jagdausenthalt im Hümmling
bestimmte. Der herrliche Park mit huudertsünszigjährigen Kiefern, Tannen, Buchen
und Birken, von dem das in Form eines Kegelspiels mit 9 Pavillons erbaute
Schloß umgeben ist, zeigt uns, welch prächtige Wälder der Hümmlingssand
tragen könnte.
Die Bentheim er Berge liegen westlich der Ems an dem linken
Talrande des kleinen Flüßchens Vechte. Hier finden wir hart am Moore
eine feste Steininsel, deren kalkhaltiger Sandstein außerordentlich hart
und darum als Baumaterial besonders wertvoll ist. Aus den Stein-
brüchen der Bentheimer Berge sind im Mittelalter die Steine zu den
größten holländischen Domen und auch zu dem prächtigen Stadthause
in Amsterdam gebrochen worden. Von den großen Mooren des Ems-
landes find die Timer Dose zwischen Hümmling und Ems und das
Bourtauger Moor westlich der Ems die bekanntesten. Durch ausgedehnte
Kanalanlagen wird jetzt das Bourtauger Moor anbaufähig gemacht;
diese Erschließung der Moore durch Kauäle ist hier in dem Emsgebiete
zuerst in Deutschland 1672 versucht worden und siudet noch heute statt.
An den Rändern der Kanäle entstehen dann jene berühmten Mooran-
siedelungen (Fehnkolonien) genannt, deren größte, die Stadt Papenburg,
mau heute in der ganzen Welt kennt.
Überraschend ist der Anblick eines Fehn es, wenn man sich demselben vom
Moore her nähert. Zuerst tauchen in der Ferne große Torfhaufen aus, die jeden
Durchblick verhindern. Sind wir an diesen Torfbergen angekommen, so stehen
wir am tief abgeschnittenen Rande des Moores. Hinter uns Stille und Eiusamkeit,
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Ortsnamen: Hümpel-Hausen Oldenburg Amsterdam Deutschland Papenburg Moores
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her; 500 Gäste sind nichts Seltenes an solchem Ehrenfeste, dessen Feier sich
8 Tage ausdehnt.
Kehdingen und Hadeln. Die Marschen Kehdingen und
Hadeln sehen einander sehr ähnlich. Aber der Boden von Hadeln ist
sandiger und kalkhaltiger, darnm heller und leichter als der Kehdingens.
Das hat eine Verschiedenheit in der Ausnutzung zur Folge; Kehdiugeu
zeigt fette Wiesen und fruchtbare Äcker, Hadelu hat mehr Ackerfeld.
„Diese Marschgebiete sind unmittelbar hinter den mächtigen Elbdeichen erheblich
höher als nahe der Geest. Kehdingen wie Hadeln sind ausgeschlämmte Buchten.
Die Abschließnng von der Elbseite aus ist so geschehen, daß an der Geestseite
große Wassertümpel blieben, die allmählich trocken geworden sind und sich mit
Moor überzogen haben. Diese Marschen haben darum breite Moorgürtel hiuter
sich, deren Torfschichten auf fetter Schlammerde ruhen. Am deutlichsten zeigt sich
das in Hadeln. Im Osten und Westen springen zwei hohe Geestrücken vor, in
die Hadelu hineingreift. Der südliche, der Geest anliegende Marschstrich in der
Bncht heißt das Sietland (sieht — niedrig). An seinem Rande liegen noch mehrere
kleine Seeen, die als Reste eines früher größeren Wassers anzusehen sind. Sie
sammelten im Winter so viel Waffer, daß das ganze Sietland im Frühlinge
gewöhnlich überschwemmt war und so nicht nutzbar gemacht werden konnte. Erst
in der Mitte unseres Jahrhunderts hat mau den Hadeler Kanal gegraben, der
das überflüssige Wasser zur Elbe und zur Geeste (Weser) ableitet und so einen
Anbau des Landes gestattet und reiche Ernte ermöglicht. Kehdingen und Hadeln
gelten für die reichsten Marschen unseres Landes. Wer in sonnigen Sommertagen
durch diese Gegend zieht und in Kehdingen zwischen unabsehbaren Feldern die
blumigeu, saftigeu Wiesen, auf denen hunderte von buuten Kühen und dunkel-
braunen Pferdeu kuiehoch im Grase weiden, und in Hadeln die ununterbrochen sich
hinziehenden, wogenden Weizen- und fruchtbaren Rapsäcker sieht, der wird diese
Annahme für richtig halten. Beide Marschen sind vornehmlich von Niedersachsen
bewohnt; die Bauernhöfe liegen zwischen den wogenden Saaten. In den Dörfern
wohnen die Tagelöhner, Krämer und Handwerker um die Kirche und Schule herum.
Die großen Bauernhöfe sind mit tiefen Gräben (Graffen) umzogen. Die Häuser
stehen im Schatten starker Eichen, Buchen und Birken; in Hadeln umziehen viele
Gehöfte wahre Parkaulagen. Die niedersächsische Banart prägt sich in aller Schärfe
aus, wenn wir auch in Hadeln nur noch selten ans den Giebeln die gekreuzten
Pferdeköpfe finden. Das Holzwerk des mit Schilf oder Stroh gedeckten Wohnhauses
ist hell gestrichen, während Scheuneu und Ställe und fast alle Ackergeräte eiu an-
genehmes Braunrot zeigen." (Beuermann, Provinz Hannover.)
Die Alesermarschen. Das Laud Wursten hat seinen Namen
von seiner sriesischen Bevölkerung, die im Mittelalter den Namen der
Wortsaten oder Wurtsateu führten, weil sie in der Zeit, als noch keine
oder ungenügende Deiche vorhanden waren, ihre Häuser auf künstlichen
Hügeln, sog. Warften oder Wurteu, erbauten. Läuger als alle anderen
Weseranwohner haben die Wurster ihre alte Freiheit bewahrt; deuu erst
gegen Mitte des 16. Jahrhunderts unterwarfen sie sich den Erzbischöfen
von Bremen. Der Boden des Landes ist im allgemeinen leicht, weshalb
hier der Ackerbau überwiegt. Osterstade ist wesentlich eine große Weide-
flur mit verhältnismäßig geringem Ackerbau, durch zahlreiche Herden des
schönsten Viehes belebt.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
— 21 —
daß Hannover gegenwärtig mit Recht als eine der schönsten und angenehmsten
Städte Deutschlands gilt. Unser Kaiser Wilhelm Ii. erhob Hannover 1889 zur
Haupt- und Residenzstadt. — Die Aufmerksamkeit des Fremden wird znerst, wenn er
von dem großen Zeutralbahnhofe kommt, ans das Denkmal des Königs Ernst August
gelenkt. Durch die breite Bahnhofstraße gelangen wir bald zu dem mit Denk-
mälern und prachtvollen Anlagen geschmückten Theaterplatze an der stolzen Georg-
straße, auf dem das Königliche Theater erbant ist. Breite Straßen führen zu der
ueuen Markthalle und anf den Marktplatz mit dem ehrwürdigen alten Rathanse
und der hohen Mcnftfirche. Nicht weit davon liegt das Resideuzschloß, dessen Säle
und Zimmer mit vielen wertvollen Gemälden geschmückt sind. Über die hinter
dem Schlosse sließeude Leiue geht es zu den schönen Maschanlagen, in deren Mitte
der Prachtbau des ueuen Rathauses jetzt vollendet steht. Weiterhin führt der Weg
zum Waterlooplatze, an dessen Ende das Waterlovdenkmal, eine 47 m hohe Sänle
mit den Namen der bei Waterloo gefalleneu Hannoveraner, sich befindet. Von der
Waterloosänle aus hat man
eine schöne Aussicht über die
Stadt und Umgegend. Im
No. und O. umzieht die
Eileuriede, eiu 650 ha großer
Waldgürtel mit herrlichen
Buchen und Eichen,inweitem
Halbkreise die Stadt; vor
der Eileuriede ist das pracht-
volle Kriegerdeukmal für die
Provinz Hannover errichtet.
Von hier gelangt man in
zehn Minute« zu dem im
Walde gelegenen Zoolo-
gifchen Garten. Nach Nw.
zieht sich eine 2 km lange
schöne Lindenallee hin. Am
Ende dieser Allee liegt
Herrenhansen mit einem
königlichen Schlosse und zwei
Gärten, in deren einem das
Mausoleum, die Grabstätte
des früheren Königshauses,
und das Palmenhaus sich
befinden. — Das Fabrikviertel der Hauptstadt ist die Stadt Linden mit groß-
artigen Maschinenfabriken und chemischen Fabriken, Webereien, Spinnereien, Eisen-
gießereien, Salzwerken, 1840 uoch ein Dorf von 3000 Einwohnern, feit 1885 eine
selbständige Stadt, jetzt 58 000 Einwohner zählend.
Die Weser.
Die Leine geht mit der Aller zur Weser; die Weser muß also als der
Hauptfluß des Berglandes betrachtet werden. Die Weser ist der deutscheste
Strom; sie allein vou alleu größeren Flüssen Deutschlands ist unser
von der Quelle bis zur Mündung. Die eigentliche Quelle der Weser
haben wir am Südabhauge des Thüringer Waldes zu suchen. Die drei
dort zusammensließeudeu Quellbäche enteilen dem Gebirge unter dem
Namen Werra. In stark gewundenem Lause zieht die Werra au der
.
<>.
Waterloosäule in Hannover.
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
erinnern, daß na6) dem Glauben unserer Voreltern die Hexen in der ersten Mai-
nacht ans Besenstielen und Ziegenböcken zum Brocken (Blocksberg) ritten und
dort mit dem Teufel tanzten. Inmitten dieses Trümmerfeldes steht das große
Brockengasthans und ein Aussichtsturm. Die großen Säle des Gasthauses nimmt
fast jeder Bergsteiger in Anspruch; denn über die Brockeuhöhe bläst stetig ein
scharfer, kühler Wind, der fast täglich, je nach der Jahreszeit, Nebel, Regen oder
Schnee mit sich führt. Nur die Mouate Juui, Juli, August und September sind
ohne Frost und Schnee.
Brockenhöhe.
Bei der geriugeu Wärme, der starken Feuchtigkeit der Luft, der beträchtlichen
Höhe und der kurzen Sommerzeit hat sich hier auf der kühlen, steinigen Brocken-
kuppe eine eigentümliche Pflanzenwelt entwickelt. Zn Hunderten überziehen im
Frühling die weißen Blütensterne der Berganemone das Grau des Bodeus. Im
Herbste hat die Pflanze ein mit langen Granneu versehenes Fruchtbüschelchen ent-
wickelt, das ihr den Namen Hexenbesen eingetragen hat. Dazu kommen seltene
Habichtskräuter, die Zwergbirke, die mit nadelartigen Blättern versehene Brocken-
myrte, die isländische Flechte und die Landkartenflechte, alles Pflanzen, die man
ans den Alpen oder ans den hohen Bergebenen Norwegens findet. Die Tierwelt
ist auf der Kuppe nur sehr geriug vertreten. Ringdroffeln oder Rabenkrähen
überfliegen wohl einmal die kahle Kuppe; aber Wohnung nehmen dort nur kleine
Fledermäuse, schwarze Eidechsen, einige Käfer und ein paar Schmetterlinge. Das
zwei Wegstunden ins Geviert messende Brockenfeld ist ein sumpfiges Bruchland,
auf dem der Waldwuchs hier und da durch Sumpflachen unterbrochen ist. An
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
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trockenen Plätzen finden wir dichtgedrängte Büschel von Heidel- und Moosbeeren,
stets von dunkelgrünem Moos umgeben. Um riesige Granitblöcke, die über das
ganze Brockenfeld verstreut liegen, rankt der Brombeerstrauch. Einige dieser Blöcke
ragen über den Hochwald empor; es sind das die Hopfensäcke und das Magdbette.
Die tiefste Senke des Feldes nimmt ein lieblicher Waldsee von 22 ha Größe ein;
das ist der künstlich aufgestaute Oderteich.
Das zweite Stück des Oberharzes, die Klaus thaler Hochebene, macht
mit seinen weiten Wiesenflächen eigentlich gar nicht den Eindruck einer rechten
Berglandschast. Erst wenn man von ihren Randhöhen hinab in das Vorland
blickt oder sich die Pflanzenwelt dort oben genauer ausieht, merkt man den Ge-
birgscharakter. Die Hochfläche, deren mittlere Höhe 580 m beträgt, senkt sich
von Norden nach Süden, und mit ihr sinkt in derselben Richtung die Höhe ihrer
Randberge. So kommt es, daß die Knckholzklippe im S. mit 568 m Höhe fast
ebensosehr über die Fläche hervortritt, wie die 762 m hohe Schalke im Norden.
Deutlicher und schärfer runden sich in dem zerklüfteten Andreasberger
Dreieck die Randhöhen aus dem faltigem Gelände heraus; es sind das die
prächtigen Bergkegel Ravenskopf (650 m) und Knollen (625 m) und der breite
Rücken des Stöberhai (704 m), die alle drei ihrer prächtigen Aussichten wegen
berühmt sind.
An das Andreasberger Dreieck legt sich der liebliche Unterharz an, ohne
daß hier eine rechte Scheidung zu entdecken wäre. Der Oberharz zählt mit Aus-
nähme des Brockens zu uuserer Provinz; vom Unterharz dagegen besitzen wir nur
die kleine Grafschaft Hohnstein, während das übrige Gebiet zu Braunschweig,
Sachsen und Anhalt gehört. Die Oberharzhöhen sind vorherrschend mit dnnklem
Nadelwalde bestanden, der mit Wiesenmatten abwechselt; die wellige Oberfläche
des Unterharzes ist vorwiegend mit lichtem Laubholz bewachsen. Hundertjährige
Eichen wölben sich hier zum luftigen Dome, und die schlanken Bnchen bilden
endlose Schattengäuge. An den Höhen streckt sich das Ackerland hinanf; Obst-
gärten umgeben die Dörfer, wenn mich später als in der Ebene ihre Früchte
spendend. Die beiden bekanntesten, wenn auch nicht die höchsten Berge im Unter-
harze siud der Ramberg (Viktorshöhe 595 m) bei Gernrode und der Auerberg
(Josephshöhe 599 m) bei Stolberg.
Ä. Gewässer und Klima des Harzes.
Gewässer. Der Harz ist sehr wasserreich. Strahlenförmig rinnen
nach allen Seiten die Gewässer herab. Besonders muß das Brocken-
gebiet mit den mächtigen Torffchichten als ein Wasserbehälter angesehen
werden. Am Brocken selbst entspringt die Ilse und weiter die Hol-
temme. Dem Brockenfelde entströmen die Kalte Bode, die Oder
und Sieber, die Radau und Ecker. Von dem langen Rücken des
Acker-Bruchberges fließen die Söfe und Oker hinab. Die Innerste
entwässert die Klausthaler Hochebene, und im Unterharz nehmen
Selke, Wipp er und Helme ihren Ursprung.
Die Oker (Klippenfluß) eilt zur Aller. Wunderbar gestaltete Felsgebilde
liegen in ihrem Bette; ihr Tal ist überhaupt von majestätischer Schönheit. Der
Nebenfluß der Oker, die rauschende Ilse, hat unter allen Harzflüssen das stärkste
Gefälle; großartig ist das Felsental bei Jlsenbnrg, durch welches sie sich vor
alters Bahn gebrochen hat; seine Pfeiler bilden der steil anfragende Koloß des
Jlsensteines und die Granittrümmer des gegenüberliegenden Westerberges. Die
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
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Stadt die vorige Bedeutung uicht wieder. Nach laugen Kämpfen bengte sich
Braunschweig im Jahre 1553 seinem Landesfürsten. Im Jahre 1753 verlegte
Herzog Karl I. seine Residenz von Wolfenbüttel nach Braunschweig, und nun
erweiterte und verschöuerte sich die Stadt bedeutend. Jetzt ist Brauuschweig die
schönste, größte und betriebsamste Stadt des Herzogtums Braunschweig.
2, Die Lüneburger Heide.
Gliederung. Den östlichen Flügel unseres hannoverschen Flach-
landes bezeichneten wir insgesamt mit dem Namen die „Lüneburg er
Heide." Dieser so bezeichnete Landstrich, der dem Unkundigen noch
Burg Dankwarderode in Braunschweig.
heute als die deutsche Wüste Sahara gilt, breitet sich zwischen Aller-
Weser_ einerseits und der Elbe andererseits aus. Davon reicht jedoch
das eigentliche Heidegebiet wieder nur westlich von dem kaiserlichen
Jagdrevier des großen Göhrdewaldes bis zu den Flußläufen der Seeve
und Böhme. Schreiten wir von Seeve und Böhme weiter nach Westen,
so treffen wir die ausgedehnten Moore des Wümme- und Ostgebiets,
deren Aussehen wir durch das Teufelsmoor schon kennen; dagegen führt
der Weg aus der eigentlichen Heide nach Osten in das interessante
Flnßtal der Jeetze, in das hannoversche Wendland.
Meyer, Heimatkunde.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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und Buchweizenfeldern umgeben; oder es ist am Rande des Waldes ein
Bienenstand sichtbar. Auch Heidschnucken suchen ihre spärliche Nahrung.
Ein ganz anderes Aussehen hat jedoch die Heidegegend in den Tälern
der vielen klaren, munteren Heidebäche und größeren Flüsse. Hier ziehen
sich frische Wieseuteppiche hin, die mit Wäldern von hochstämmigen
Eichen und Buchen und mit weitgedehnten Äckern untermischt sind,
zwischen deren Grün uns im Frühjahr das Gelb der Lupine und das
Blau des Flachses entgegenleuchten.
Gewässer. Von den größeren Flüssen eilen Jse, Lachte, Örtze
und Böhme zur Aller, Wümme zur Weser, Jeetze, Luhe, Seeve, Este
und Oste zur Elbe.
Jse und Lachte entspringen in dem stattlichen Lüßwalde, erstere mündet bei
Gifhorn, letztere bei Celle.
Die Ortze kommt von einem Höhenrücken, der sich östlich von Soltau hinzieht.
Oberhalb des weltbekannten Dorfes Hermannsburg (Mission) strömt ihr von links
der muntere Bach Sothrieth zu, au deffeu Ufern man 1837 zuerst die für die
Industrie wichtige Kieselerde fand. Am Oberlaufe der Ortze liegt auch der größte
deutsche Truppenübungsplatz, die 70 qkm große Heide vou Munster. Die Böhme,
deren Tal als das schönste der Heide gilt, hat ihre Quellen an der Wilseder Höhe.
Die größte Schönheit entfaltet das Tal bei Fallingbostel, dem Paradiese der Heide.
(Die größten Hüuengräber der Heide in der Nähe.) Bon den zur Elbe gehenden
Flüssen entspringt die Jeetze in der Provinz Sachsen, wird bei der alten Stadt
Salzwedel schiffbar und mündet bei Hitzacker. Die Ilmenau, die erst oberhalb
Ülzen ihren Namen erhält, bildet sich aus einer ganzen Anzahl kleiner Heidbäche,
welche Auen heißen. Sie wird bei Lüneburg schiffbar, wendet sich im Unterlauf
scharf nach Westen und trifft bei Winsen mit der Luhe zusammen die Elbe. Luhe,
Seeve und Este nehmen ihreu Ursprung iu der Nähe der Wilseder Höhe, an
dereu Fuße auch die zur Weser als Lesum geheude Wümme eutspringt. Die
Oste erhält ihre Zuflüsse aus den Moorgründen südlich von Tostedt und mündet
bei Neuhaus iu die Elbe.
Klima und Erzeugnisse. Das Klima zeigt im allgemeinen
kalte Winter und heiße, trockene Sommer. Auf dem Heiderücken ist die
Luft schueidender und rauher, während sie in den nördlichen Gegenden
durch die warmen Seewinde gemildert wird. Im ganzen ist das Klima
der Heide gesund und kräftigend. — Die Haupterzeugnisse sind Roggen,
Kartoffeln und Buchweizen; auch Hafer und Gerste werden viel
angebaut. Flachs wird besonders in der Gegend um Ülzen,
Dannenberg und Lüchow gezogen. Auch viel Heu liefert die Lüneburger
Heide; denn durch die bekannte Wiesenbauschule in Suderburg hat
gerade iu den Heidetälern die Kultur der Rieselwiesen große Ausdehnung
gewonnen. Waldungen sind in beträchtlicher Größe vorhanden, z. B.
die Raubkammer, die Göhrde und der Lüßwald, die mit Eichen, Buchen
und Nadelholz bestanden sind; auch find 2300 Fischteiche vorhanden.
Wichtig ist auch die Viehzucht, namentlich die Zncht des Rindviehs und
des Schweines, während die Zahl der vielgenannten Heidschnucken
(genügsame Zwergschase) stetig zurückgeht. Bedeutsam ist noch die
Bienenzucht; im Sommer nährt die Heide fast 100000 Bienenvölker.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]