kleiner Flüsse und Bäche durch die Ebene von Tyrns, Sidon,
Tripolis ii, s. w. und bewässern hier das Land, welches daher
-auch zu den fruchtbarsten Theilen Syriens gehört und jezt von
den fleißigen Drusen bewohnt wird. Aus dieser Gegend ließ
Salomo die berühmten Eedern holen, die in den heiligen Bü-
chcrn der Juden so oft erwähnt werden. Heutiges Tages ifl
die Pracht dieser herrlichen Cedernwalder verschwunden. Rei-
sende berichten, daß nur noch 4 bis 5 uralte Stämnie von die.'
scn Bäumen vorhanden sind. Einer davon hielt über z6 Fuß
im Umfange am untersten Theile des Stammes, Ungefehr
i z bis i 6 Fuß über der Erde theilte sich dieser Niesenstamm in
5 Aeste, wovon jeder einen ansehnlichen Baum für sich aus,
machte. Die Höhe dieser Eedern steht mit ihrer Dicke und
dem Umfange ihrer Krone in gar keinem richtigen Verhältniß,
wie dies sonst an Bäumen zu sein pflegt. Sic bleiben niedrig,
weil sie einzeln stehen und unstreitig auch weil die Vergluft sie
wie alle Baume niederhalt. Dafür breiten sich ihr?, prachtvol-
len fast horizontalen Scicenäste, die mit ihren Spitzen sich zue
Erde neigen, so erstaunlich aus, daß die Krone des oben nach
seinem Umfange angegebenen Stammes einen Platz von nicht
weniger als hundert und elf Fuß im Durchmesser bedeckte. Nur
auf dem Libanon, nicht, wie man auch wohl erzähle, auf dem
Gebirge Taurus, soll die Ceder wild angetroffen werden.
Auf der Nord - und Westseite ist die ganze Kette des Liba-
nons mit fruchtbarer Erde bedeckt und kulturfahig, der fette
Boden tragt, wo er nicht kultivirt wird, Waldungen, die aus
Eichen, Eedern, Cypressen, Maul-Lorbeer'' und Feigenbäu-
men, aus Weinstöcken und andern Gewächsen bestehen. Es
giebt hier wahrhaft reizende Gegenden und Ansichten. Dage-
gen ist die Ost-und Südseite des Gebirges fast überall ohne
Decke von vegetabilischer Erde und das dürre kahle Gestein ge-
wahrt einen öden traurigen Anblick.
Durch Palästina zieht sich nun der Libanon nach Süden
hinab in verschiedenen Aestcn und Zweigen nach allen Nichmn-
Z ^ gen
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
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TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
— 357 —
terhalb des See's Genezarerh befindet. Westwärts von dre-
scm See liegt der in der biblischen Geschichte gleichfalls sehr oft
genanre Berg Tabor. Seine Entfernung vom Flecken Na-
zareth betragt eine, vom Jordan und Sec Genezarelh unge.'
sehr zwei Meilen. Er erhebt sich abgesondert von allen über-
gen Bergen mitten aus der Ebene Esdrelon im ehemaligen
Galiläa sanft ansteigend zu einer so beträchtlichen Höhe, daß
man von seinem Grpfel die herrliche Aussicht durch die umlie-
gcnde Gegend nach dem mittelländischen Meere, das zwischen
drei bis vier Meilen entfernt ist, nach dem See Genezareih,
dem Jordan und den umliegenden Städten und Flecken genießt.
Der flache länglichrunde an 400 Schritte lange und halb so
breire Gipfel bildet gleichsam eine Ebene, die wie der ganze
Berg mit fruchtbarer Erde bedeckt und mir Gräsern und Krau-
tern bewachlen ist. Die sanften Seitenflächen des Berges sind,
ausgenommen auf der Westseite, ruft Bnlchwerk und ansehn-
lichen Eichen, Johanncsbrvt-und andern Bäumen bewach-
sen.
. Westlich vom Tabor liegt ein anderer bckanter Berg Car-
mcl, eigentlich ein langer Bergrücken, welcher sich vom Ge-
birge Ephraim absondert, mehrere Meilen bald schmaler, bald
breiter zum Theil in gleicher Richtung mir der Seeküste hin-
läuft lind sich zulezc an derselben in ein Vorgebirge endet, wel-
ches das Vorgebirge Carmel heißt und beinahe von den Mce-
reswcllen bespült wird. Dieser Bergrücken verdient seinen
hebräischen Namen, welcher eine liebliche Gegend bedeutet,
mir Recht. In der Mitte, wo er am breitcsien fällt, wird
er durch einzelne hervorstehende Hügel gebildet, welche zwischen
sich anmuthige Thaler mit frischen Quellen und Bachen füh-
ren. Den ganzen Berg deckt fruchtbare Erde und er tragt
auf dem Gipfel Nadelbanme und Eichen, am Abhange aber
Lorbeer - Del; und andere Bäume. Unter den vielen Höhlen,
die sich auf dem Carmel befinden, zeigt man eine, in welcher'
sich der Prophet Elias aufgehalten haben soll. Nach den Zei-
ten
1
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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Extrahierte Personennamen: birge_Ephraim Carmel Elias
'I
— Z2z —
rmd bewässern das Ifemicfce Thal; dock nicht Bücke allein, auch
ansehn iche Bergströme, die aus zusammenfließenden Backen
sich bilden, stürzen stck von den Terrassen des Gebirgs und qc/
den der Landschaft durch die Wasserfalle, die sie an vielen Stcl/
lcn bilden, einen erhöheten Reiz. Mit Entzücken schildern
Reisende die herrlichen Scenen und Aussichten, welche die ma/
lcrischen Gebirgslandschaften von Kaschmir dem erstaunten
Wanderer darbieten. Die Schönheit und Mannichfalligkeit
dieser herrlichen Landschaften können weder Worte, noch der
Pinsel würdig schildern. Man muß sie selbst sehen, um sie
ganz zu empfinden.
Aber auch der liefere oder obere Theil des großen Thals
ist reizend und abwecksilud. Der Tschalum oder Hndalpes,
welcher es durchströmt, schlangelt sich zwischen schön bewachst/
nen Usern dahin. Er nimt eine Menge kleinerer Gewässer,
die von den Bergen hcrabströmen, in seinem Bette auf und
versiegt daher nie in der warmern Jahreszeit, wie manche an/
dere Flüsse in d esen Breiten zu thun pflegen. Ein anderer
Theil dieser Berggewässer bildet in den Vertiefungen und Tha/
lern am Fuße der Berge und an andern Stellen größere und
kleinere Seen, die untereinander theils durch die Bäche selbst,
theils durch Kanäle in Verbindung stehen und der schönen Land/
schuft einen paradiesischen Reiz verleihen. Die Hochgebirge
mit ihren majestätischen Sc! neckuppen, die sich in der Ferne
erheben; die Vorgebirge'mir den schönsten und fruchtbarsten
Alpenwielen bedeckt, die man in Asien findet; die trefflichen
Wälder von Eichen, Buchen und andern Laubbäumen, womit
die Boche, ge bekränzt sind und unter ihnen im Thale selbst die
üppigsten Wiesen, die fruchtbar st.n Gärten und Frlder mit
den schönsten Blumen geziert, mir reichen Saaten bedeckt und
mit einer Mannichfalligkeit von Fruchrbäumen bestzr — alles
dres gewährt rinen Anblick, bei dem kein fühlendes Herz un/
empfindlich bleiben kann. Kurz, Kaschmir- ist ein reizender
Naturparken, den ein ewiger Frühling belebt und imnur neue
£ r Schön/
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TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
Sckiönheit gewährt. Gleichwohl scheint dieses liebliche Thal
ehemals nichts weiter, als ein eben so großer See gewesen zu
sein. Nicht nur die ganze Beschaffenheit seiner Lage undbil-
düng deutet dahin, sondeen cine alce mündliche Sage will es
auch. War Kaschmir wirklich einst ein See, so muß, wie
anderwärts, eine mächtige Umwälzung den Gewässern dessen
den Abfluß verschafft haben. Der See entstand dann aus den
Bcrgwassern, die sich von allen Seiten ins Thal hinabstürzen.
Ein Erdbeben zerspaltete die Felsen der Berge auf der Seite,
wo der Tschalum seinen Ausgang jezt aus dem Thale nimt.
So stürzte die Zluth durch die Spaltung bis das Wasser des
See's allmälig abgelaufen war. Nun blieb der Fluß noch
übrig, der fortdauernd die Bergwassr ableitet und der chema-
lige Grund des See's ist jezt das fruchtbare lind segensreiche
Kaschmir. Daß Erdbeben hier wirklich eine große Rolle tv.b:
gen gespielt haben, wird daraus um so wahrscheinlicher, weil
sie noch jezt dem schönen, von der Natur in jeder nur denkba-
ren Hinsicht so begünstigten Laude zur Plage und zwar zur ein-
zigen gereichen, mit der es bisweilen zu kämpfen hat.
Ein so fetter, wohl bewässerter Boden in einem so günsti-
gen Klima muß natürlich auch eine große Maninchfalt'gkett von
angenehmen und nützlichen Naturprodukten liefern, und so ists.
wirklich. Die Waldungen auf den Gebirgen enthalten eme
Menge ßhr verschiedener Baume, die theils den dortigen Ge-
genden eigenthümlich sind, theils aber mir den Waldbaumen
in Europa, namentlich in Deutschland übereinkommen. Es
fehlt also nirgends an dem schönsten Brenn - Bau - und Nutz-
holz, welches ein nicht geringer Vorzug eines Landes ist. An
Fruchtbäumen, die in lieblichen Hainen um bic Wohnürtcr
der Menschen angepffauzt sind, giebt es gleichfalls eine große
Mannichfaltigkcit. Die herrlichsten Aepfel - Bien - Pflau-
men - Nuß- Aprikosen- und Pfirsrchbäume stehen hier in reizender
Mischung durch einander und bringen jedes Jahr die köstlich-
sten Früchte, so daß anch der Aermste sie in Menge genießen
kann. Die Obstbaumzucht ist eben so wenig mit Schwierig-
; i ' ketten
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Ortsnamen: Kaschmir Kaschmir Europa Deutschland
— zzo —
Oft unter dem r 7sten Grade der Breite, stand es Nachmittags
um 2 Uhr, welches doch fast die heißeste Stunde des Tages ist,
nur noch 78* Fahrenh. oder ungefehr 26z- Rcaum.
v - '
So wie das Land sich erhebt, verändert sich auch das 7uv
sehen desselben. Man erblickt Felsen und fruchtbares Erdreich.
Waldungen, die aber der Felsen und Klüfte wegen unzugäng-
lich find, bedecken die Gebirge und in ihnen trifft man Bau-
me, welche diesem Lande theils eigenthümlich, aber von Botar
nikein noch nicht hinlänglich untersucht find, theils auch solche
Gewächse, die es mit Bengalen gemein hat z. B. Bambus,
Pisang, den Banianen- den Granatbaum u. andere. Auch
Ingwer und Yamswurzeln wachsen hier noch, wenigstens in
den Gegenden nicht weit über den Fust des Gebirges hinauf.
Sezc man den Weg fort gegen Murifchong hinauf, so wird das
Klima immer gemäßigter und man findet nun mehr europäische
Gewächse statt der bengalischere Unter andern giebt es hier
Pfirsichbäume, Weiden, Erdbeeren, Himbeeren, Nesseln,
Disteln, Farnkräuter u. s w. Da wo der Boden nicht mit
Wald besezt ist, aber doch fruchtbares Erdreich enthält, bauet
man Gerraide und crndrcr zweimal im Jahre, nämlich zuerst
Welzen, Gerste, oder eine andere Art und dann Reis. Die
Erndte fallt in der lcztern Hälfte des Mai's, woraus auf die
immer noch große Sanftheit des Klima's geschlossen werden
kann. Hinter Murifchong hinauf stößt man auf immer meh-
rere europäische Gewächse. Gegen Tassesudon hin fanden sich
Garten mit europäischen Obstarten, als Pfirsichen, Aprikosen,
Aepfel, Dirnen, welche am Ende des Mai's Früchte hatten,
die im August und September reifen. Auch europäische Gar-
tengewächse, Rüben, Gurken, Kürbisse, Mohn, Schalot-
ten u. dergl. gedeihen hier. Von Blumen zeigten sich Rosen
und Jasmin. Waldgewächse um Tassesudon sind Hollunder,
Stechpalmen, Hundsrosen, Brombeeren und an Bäumen
hauptsächlich Fichten und Espen, seiten Eschen. Eichen sieht
man nicht; wohl aber zeigen sich Dirken, Cypressen, Taxus,
ver,
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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— z;r —
der großen Entfernung schließen, in welcher man sie sehen kann.
In den Ebenen von Bengalen bei der Stadt Purnea erblickt
man nämlich nordwärts nach Tibet hin mächtige Schncegebir-
Ze. welche keine andern sein können, als die Scheidegebirge
zwischen Tiber und Butan. Die Entfernung aber, in wel-
cher sie in Bengalen gesehen werden, beträgt zwischen z/ und
z 8 deutsche Meilen In einer solchen Ferne erblickt man nir-
gends den Montblanc in Savoyen.
Schärfer und sichtbarer kann der Mensch die Grenzlinie
nirgends zwischen zwei Landern ziehen, als cs die Natur zwi-
schen Butan und Tibet gethan hat. Welch ein Comrast zwi-
schen beiden! Man empfindet nicht nur sogleich einen auffallen-
den Unterschied in der Temperatur der Luft, sondern Butan
zeichnet sich auch durch seine kräftige uird üppige Vegetation
vor Tiber aus. Ucberall erblickt das Auge von dem hohen
Standpunkt der Grcnzgcbirge nach Süden hinab dunkle Wäl-
der, grüne Fluren und fruchtbare Gefilde. Die Südseite des
Gebirges, also die Seite von Butan, ist bis gegen den Gipfel
mit Grün bekleidet und nur wenige Schritte auf den obersten
Spitzen sind kahl. Nach Norden oder nach Tibet hin öffnet
sich zwar dem Auge eine herrliche, unermeßliche Aussicht, die
durch Mannichfaltigkcic der Berge, Hügel und Ebenen gefallt;
allein alles ist hier öde und kahl, man erblickt keinen Baum,
keinen Scrauch, ja faßt keinen Grashalm. Ein paar taufend
Schritte führen hier aus einem fruchtbaren, anmuthigcn Lan-
de, wo für alle menschlichen Bedürfnisse reichlich gesorgt ist, in
eine Wüste, wo Boden und Klima sich vereinigen, den Pflan-
zenwuchs Zu hindern. Butan hat ein fruchtbares Erdreich;
Tibet ist sandig und mit Grand bedeckt. Die Temperatur der
Atmosphäre befremdet''«^ diese kurze Strecke nicht weniger.
Sie ist auffallend rauh und brachte in der zweiten Hälfte dcö
Septembers bereits derbe Nachtfröste mit Schnee. Aber um
wie viel hoher liegt nicht auch Tibet, als Butan! Das erstere
übertrifft darin das lcztcre weit mehr, als dieses das südlicher
lie-
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Extrahierte Ortsnamen: Bengalen Tibet Bengalen Savoyen Tibet Tibet Tibet Tibet
an dermorgenscite des Oelberges gab es eine bedeutende Pflanz
zung von Feigenbäumen, wovon der dabei liegende Olt den
Namen Bethphage führte. Getrocknete Feigen sind noch jezt
ein Erwerbzwcig mancher Distrikte in Palästina. Ausser dem
gemeinen Feigenbaum wachst noch ein anderer in diesem Lande
wild, nämlich der Maulbeer/ Feigenbaum (Fiai5 sycomo-
rus). Er ist eigentlich unter dem Maulbeerbaum zu verste-
hen, welcher Psalm 78, 4 7 Amos 7, 14 Lucas 17,6
und Cap 19, 4 erwähnt wird. Dieser Baum, welcher auch
in Aegypten, wie in andern wärmern Ländern von Afrika und
Asien wild wächst, gehört zu den schattigsten jener Gegenden.
Reisende berichten, daß sein Stamm öfters einen ungeheuern
Umfang erreiche-lind die ästige Krone einen sehr großen Platz
beschatte. Er har rundlich herzförmige, große ungethcilte
Blätter, die kaum einen Sonnenstrahl durchlasscn, weshalb
dieser Baum auch sehr beliebt ist. Die Früchte, welche Bü-
schelweise aus den Aesten und Zweigen hervortreiben, sind den
Feigen ähnlich, aber kleiner, jedoch ziemlich wohlschmeckend.
Sie waren es, die Amos in der angeführten Stelle ablas.
Das Holz des Baums widersteht der Faulniß sehr, daher es
die alten Acgyprier zu Sargen brauchten.
Der eigentliche Maulbeerbaum, wovon die drei bckantesten
Gattungen, der weiße,.der schwarze und rothe (Morus al-
ba, nigra, rubra), auch in Europa angepflanzt werden,
sinder sich jezt in Palästina häufig, weil die Einwohner viel
Seidenraupen erziehen, denn Nahrung die Blatter des Maul-
beerbaums sind. Im Alterthum war dieser Baum dorr höchst
wahrscheinlich eben so unbckant, wie unsere Seide. Diese
stamt wahrscheinlich aus China und Ostindien und kam erst spä-
ter mit den Bäumen, wovon die Seidenspinner sich nähren,
nach dem westlichen Asien, Griechenland und Italien. —
Ein schöner Baum, der in Palästina angetroffen wird, ist die
Dattelpalme ( Phoenix dactylifera). S:c wachst nur in den
wärmsten Gegenden des Landes, weil sie eigentlich ein Produkt
der
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
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Extrahierte Personennamen: Amos Morus
Extrahierte Ortsnamen: Palästina Afrika Asien Europa Palästina China Ostindien Asien Griechenland Italien Palästina
— i6 —
Krrlee schließen sich die Auffanget'. Die Banchhölzcr, welche
gleichsam die Nippen des Schiffes vorstellen, sind in der Mit-
te ganz Platt und krümmen sich nur da, wo sie mit den Knie-
hölzern in Verbindung treten, sanft aufwärts. Abwärts von
der Mitte des Schiffs nimt ihre Krümmung nach obenhin all-
malig zu. Diese verschiedenen Hölzer machen nun das Ge-
rippe des Schiffes aus und geben einen Umriß desselben.
Ueber dem Kiel und den Bauchhölzern liegt der Länge
nach der Kohlschwin aus dicken starken Hölzern Zusammcnge-
sczt und mit starken Bolzen am Kiel und den Dauchhölzern be-
festigt. Auf ihm ruhen die Masten in Löchern, welche die
Sporne heißen. Das Innere dieses Gerippes wird dermaßen
mit eichenen Bohlen bekleidet und ausgefüttert, daß dadurch
die Rippcnhölzer fast gänzlich verdeckt werden. Eben so wird
das ganze Schiff von außen allenthalben mit starken Dohlen
von eichenem Holze überlegt, welche äußere Bekleidung die
Haut heißt. Diese Bohlen oder Planken find vier Zoll und
drüber dick, in der Mitte des Schiffs ganz platt, gegen die
Steven hin aber nach und nach aufwärts gekrümt, welche Bie-
gung ihnen durch Ausarbeitung gegeben wird. Alle Planken
oder Bohlen sind mit großen eisernen Bolzen an das Gerippe
des Schiffes befestigt und eine so dicht an die andere getrieben,
daß man kaum die Fugen bemerkt. Neuerbauere Schiffe wer-
den von außen mit Theer überstrichen, auch wohl der Boden
zur Abhaltung der Würmer mit Kupferplattcn beschlagen, oder
mit starken eisernen Nageln dicht beschlagen.
Im innern Raume des Schiffs liegen 7 bis 8 Fuß von
einander entfernt, gleich den Balken in Wohnhäusern, qneer
von einer Seite zur andern die beträchtlich gekrümmten Trag-
balken, welche dazu dienen, die verschiedenen Verdecke des
Schiffs zu tragen. Durch die so verschiedenen Verdecke wird
ein Schiff von unten nach oben in mehrere Raume, gleichsam
Stockwerke, abgetheilt. Der unterste Raum vom Hintcrstc-
ven bis zum Vordersteven besteht aus einer Menge neben und
hin-
L
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
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t** 4 *
bis Coblenz, wo der Strom seine Richtung verändert und von
Osten nach Westen geht. Die Seite des Thals, die nach Mit.'
rag gerichtet ist, tragt die köstlichsten unter den Rheinweinen
und allerlei Gemüse und Früchte, die hier gezogen werden, ge/
langen gemeiniglich um 14 Tage früher Zur Vollkommenheit
als in den höhern, den rauhem Nord.- und Nordwestwinden
ausgesezten Umgegenden. Geht man in den rauhen Frühlings,'
tagen, wo selbst der freundliche Sonnenschein ans den freien
Höhen die Temperatur der kalten Winde wegen nicht sehr er/
höhen kann, nach diesem Rheiuthale hinab, so empfindet man
deutlich die auffallende Milde des in dieser geschüzten Lage ob/
walteirden Klrma's.
Das nör dliche Deutschland hat zwar sehr fruchtbare Steck/
ken, komt aber hierin berweilen dcm südlichen nicht gleich.
Ungeheure Sand/und Hcidcfiachen nehmen bis gegen die Ost.'
see hin den größten Theil der nördlichen Hälfte ein. Hier
findet fiel) der fruchtbare Boden meistens nur zu beiden Seiten
Der Ströme und Flüsse und außerdem in dcn Nicdrungen, wcl/
che in diesen Sandrvüsten hin und wieder, wie die Oasen in
den.afrikanischen und arabischen Wüsten zerstreut liegen. Ei/
ner der traurigsten und unfruchtbarsten Landstriche ist die Lüuc/
burgcr Heide, die auf ihrem aus eisenhaltigemkiesjande beste.'
hcndcn Boden nur das gemeine Heidekraut (Erica vulgaris)
nährt und für Cultur ganz untüchtig ist. Dagegen enthält
eben dieser Theil des nördlichen Deutschlands an den Ufern der
Flüsse und zum Theil an den Küsten der Nordsee die treflichstcn
Viehweiden und fruchtbarsten Getraidefelder, die hier den Na/
merr Marschland führen.
Manche Gegenden von Norddcutschland haben noch star-
ken Obstbau ; doch wird die Cultur der edlern Sorten im Nord.'
östlichsten Theile, namentlich in Hinrcrpommern, immer
schwieriger. In einem noch höhern Grade gilt dies vom
Wcinstock. Disseits der Elbe giebt es in Sachsen und einigen
andern Gegenden noch mehrereweinhcrgc, die in heißen Som-
mern
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
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Extrahierte Personennamen: Erica
Extrahierte Ortsnamen: Coblenz Rheinweinen Deutschland Ost Deutschlands Nordsee Nord Sachsen
— 43' —
es schwer hakten, sechs volle Wochen heraus Zu bringen. Im
Hähern Gebirge liegt daher der Schnee auch meistens bis gegen
das Ende des Iunius.
Alles dies gilt nun noch weit mehr vom Oberharze. Hier
giebt cs Gegenden, wo kein Getraide und kein Obst reift.
Daher findet man hierauch nirgends Getraidefelder; die mile
dern Gegenden des Unterharzes bauen dagegen Weizen, Rog-
gen, Gerste und Nübsaat rc. ; aber die Erndte fällt gemeinig-
lich vier Wochen spater, als in den êom Harz entfernt liegen-
den Ebenen. Kartoffeln gedeihen auf dem Oberharz, wie auf
dem untern, doch mag es Stellen geben, wo auch sie nicht ge-
hörig reifen. Die Bewohner des Oberharzcs, welche sich fast
blos vom Bergbau nähren, legen um ihre Wohnungen zwar
Garten an, allein außer den Kohlarren und grünen Erbsen ge-
winnen sie wenig. Bohnen gedeihen nicht eher, als im Au-
gust und bringen keinen reifen Saamen. Giebt es hie und
da auch Obstbaume, fo tragen sie doch selten und die etwa er-
zielten Früchte taugen nichts. In den Thalern des Urucrhar-
zes hingegen giebt cs vortreffliches Obst und selbst Apricofcn
und Pfirsichen.
Der ganze Harz ist ein einziger Wald, den nur einzelne
Wiesen und Triften unterbrechen. Auf dem Oberharz sind
die gemeinsten Waldbaume Rorhtannen mit untermengten
Weißtanncn und gemeinen Kiefern und Lerchenbäumen. Nur
an den Abhängen wächst Laubholz, welches in Eichen, Bu-
chen, Birken, Elfen oder Erlen u. s. w. besteht. Der Un-
terharz hat theils Laub - theils Nadelwälder, viele Ulmen oder
Rüstern, Noth-und Weißbuchen, Eichen, Erlen, Haseln u.
s. w. Da also die Harzbewohner so reichen Ueberfluß an Holz
besitzen, so können stein ihren Wohnungen sehr gut der rauhen
Luft ihres Gebirges widerstehen, indem sie stark und zwar
selbst den Sommer hindurch einheizen. Auch liefern ihnen
die umliegenden, holzarmen, aber fruchtreichen Ebenen gegen
Holz alle Bedürfmße des Lebens. — Es leidet keinen Zwei-
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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