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1. Geographische Gemälde - S. 355

1822 - Leipzig : Kummer
kleiner Flüsse und Bäche durch die Ebene von Tyrns, Sidon, Tripolis ii, s. w. und bewässern hier das Land, welches daher -auch zu den fruchtbarsten Theilen Syriens gehört und jezt von den fleißigen Drusen bewohnt wird. Aus dieser Gegend ließ Salomo die berühmten Eedern holen, die in den heiligen Bü- chcrn der Juden so oft erwähnt werden. Heutiges Tages ifl die Pracht dieser herrlichen Cedernwalder verschwunden. Rei- sende berichten, daß nur noch 4 bis 5 uralte Stämnie von die.' scn Bäumen vorhanden sind. Einer davon hielt über z6 Fuß im Umfange am untersten Theile des Stammes, Ungefehr i z bis i 6 Fuß über der Erde theilte sich dieser Niesenstamm in 5 Aeste, wovon jeder einen ansehnlichen Baum für sich aus, machte. Die Höhe dieser Eedern steht mit ihrer Dicke und dem Umfange ihrer Krone in gar keinem richtigen Verhältniß, wie dies sonst an Bäumen zu sein pflegt. Sic bleiben niedrig, weil sie einzeln stehen und unstreitig auch weil die Vergluft sie wie alle Baume niederhalt. Dafür breiten sich ihr?, prachtvol- len fast horizontalen Scicenäste, die mit ihren Spitzen sich zue Erde neigen, so erstaunlich aus, daß die Krone des oben nach seinem Umfange angegebenen Stammes einen Platz von nicht weniger als hundert und elf Fuß im Durchmesser bedeckte. Nur auf dem Libanon, nicht, wie man auch wohl erzähle, auf dem Gebirge Taurus, soll die Ceder wild angetroffen werden. Auf der Nord - und Westseite ist die ganze Kette des Liba- nons mit fruchtbarer Erde bedeckt und kulturfahig, der fette Boden tragt, wo er nicht kultivirt wird, Waldungen, die aus Eichen, Eedern, Cypressen, Maul-Lorbeer'' und Feigenbäu- men, aus Weinstöcken und andern Gewächsen bestehen. Es giebt hier wahrhaft reizende Gegenden und Ansichten. Dage- gen ist die Ost-und Südseite des Gebirges fast überall ohne Decke von vegetabilischer Erde und das dürre kahle Gestein ge- wahrt einen öden traurigen Anblick. Durch Palästina zieht sich nun der Libanon nach Süden hinab in verschiedenen Aestcn und Zweigen nach allen Nichmn- Z ^ gen

2. Geographische Gemälde - S. 357

1822 - Leipzig : Kummer
— 357 — terhalb des See's Genezarerh befindet. Westwärts von dre- scm See liegt der in der biblischen Geschichte gleichfalls sehr oft genanre Berg Tabor. Seine Entfernung vom Flecken Na- zareth betragt eine, vom Jordan und Sec Genezarelh unge.' sehr zwei Meilen. Er erhebt sich abgesondert von allen über- gen Bergen mitten aus der Ebene Esdrelon im ehemaligen Galiläa sanft ansteigend zu einer so beträchtlichen Höhe, daß man von seinem Grpfel die herrliche Aussicht durch die umlie- gcnde Gegend nach dem mittelländischen Meere, das zwischen drei bis vier Meilen entfernt ist, nach dem See Genezareih, dem Jordan und den umliegenden Städten und Flecken genießt. Der flache länglichrunde an 400 Schritte lange und halb so breire Gipfel bildet gleichsam eine Ebene, die wie der ganze Berg mit fruchtbarer Erde bedeckt und mir Gräsern und Krau- tern bewachlen ist. Die sanften Seitenflächen des Berges sind, ausgenommen auf der Westseite, ruft Bnlchwerk und ansehn- lichen Eichen, Johanncsbrvt-und andern Bäumen bewach- sen. . Westlich vom Tabor liegt ein anderer bckanter Berg Car- mcl, eigentlich ein langer Bergrücken, welcher sich vom Ge- birge Ephraim absondert, mehrere Meilen bald schmaler, bald breiter zum Theil in gleicher Richtung mir der Seeküste hin- läuft lind sich zulezc an derselben in ein Vorgebirge endet, wel- ches das Vorgebirge Carmel heißt und beinahe von den Mce- reswcllen bespült wird. Dieser Bergrücken verdient seinen hebräischen Namen, welcher eine liebliche Gegend bedeutet, mir Recht. In der Mitte, wo er am breitcsien fällt, wird er durch einzelne hervorstehende Hügel gebildet, welche zwischen sich anmuthige Thaler mit frischen Quellen und Bachen füh- ren. Den ganzen Berg deckt fruchtbare Erde und er tragt auf dem Gipfel Nadelbanme und Eichen, am Abhange aber Lorbeer - Del; und andere Bäume. Unter den vielen Höhlen, die sich auf dem Carmel befinden, zeigt man eine, in welcher' sich der Prophet Elias aufgehalten haben soll. Nach den Zei- ten 1

3. Geographische Gemälde - S. 323

1822 - Leipzig : Kummer
'I — Z2z — rmd bewässern das Ifemicfce Thal; dock nicht Bücke allein, auch ansehn iche Bergströme, die aus zusammenfließenden Backen sich bilden, stürzen stck von den Terrassen des Gebirgs und qc/ den der Landschaft durch die Wasserfalle, die sie an vielen Stcl/ lcn bilden, einen erhöheten Reiz. Mit Entzücken schildern Reisende die herrlichen Scenen und Aussichten, welche die ma/ lcrischen Gebirgslandschaften von Kaschmir dem erstaunten Wanderer darbieten. Die Schönheit und Mannichfalligkeit dieser herrlichen Landschaften können weder Worte, noch der Pinsel würdig schildern. Man muß sie selbst sehen, um sie ganz zu empfinden. Aber auch der liefere oder obere Theil des großen Thals ist reizend und abwecksilud. Der Tschalum oder Hndalpes, welcher es durchströmt, schlangelt sich zwischen schön bewachst/ nen Usern dahin. Er nimt eine Menge kleinerer Gewässer, die von den Bergen hcrabströmen, in seinem Bette auf und versiegt daher nie in der warmern Jahreszeit, wie manche an/ dere Flüsse in d esen Breiten zu thun pflegen. Ein anderer Theil dieser Berggewässer bildet in den Vertiefungen und Tha/ lern am Fuße der Berge und an andern Stellen größere und kleinere Seen, die untereinander theils durch die Bäche selbst, theils durch Kanäle in Verbindung stehen und der schönen Land/ schuft einen paradiesischen Reiz verleihen. Die Hochgebirge mit ihren majestätischen Sc! neckuppen, die sich in der Ferne erheben; die Vorgebirge'mir den schönsten und fruchtbarsten Alpenwielen bedeckt, die man in Asien findet; die trefflichen Wälder von Eichen, Buchen und andern Laubbäumen, womit die Boche, ge bekränzt sind und unter ihnen im Thale selbst die üppigsten Wiesen, die fruchtbar st.n Gärten und Frlder mit den schönsten Blumen geziert, mir reichen Saaten bedeckt und mit einer Mannichfalligkeit von Fruchrbäumen bestzr — alles dres gewährt rinen Anblick, bei dem kein fühlendes Herz un/ empfindlich bleiben kann. Kurz, Kaschmir- ist ein reizender Naturparken, den ein ewiger Frühling belebt und imnur neue £ r Schön/

4. Geographische Gemälde - S. 324

1822 - Leipzig : Kummer
Sckiönheit gewährt. Gleichwohl scheint dieses liebliche Thal ehemals nichts weiter, als ein eben so großer See gewesen zu sein. Nicht nur die ganze Beschaffenheit seiner Lage undbil- düng deutet dahin, sondeen cine alce mündliche Sage will es auch. War Kaschmir wirklich einst ein See, so muß, wie anderwärts, eine mächtige Umwälzung den Gewässern dessen den Abfluß verschafft haben. Der See entstand dann aus den Bcrgwassern, die sich von allen Seiten ins Thal hinabstürzen. Ein Erdbeben zerspaltete die Felsen der Berge auf der Seite, wo der Tschalum seinen Ausgang jezt aus dem Thale nimt. So stürzte die Zluth durch die Spaltung bis das Wasser des See's allmälig abgelaufen war. Nun blieb der Fluß noch übrig, der fortdauernd die Bergwassr ableitet und der chema- lige Grund des See's ist jezt das fruchtbare lind segensreiche Kaschmir. Daß Erdbeben hier wirklich eine große Rolle tv.b: gen gespielt haben, wird daraus um so wahrscheinlicher, weil sie noch jezt dem schönen, von der Natur in jeder nur denkba- ren Hinsicht so begünstigten Laude zur Plage und zwar zur ein- zigen gereichen, mit der es bisweilen zu kämpfen hat. Ein so fetter, wohl bewässerter Boden in einem so günsti- gen Klima muß natürlich auch eine große Maninchfalt'gkett von angenehmen und nützlichen Naturprodukten liefern, und so ists. wirklich. Die Waldungen auf den Gebirgen enthalten eme Menge ßhr verschiedener Baume, die theils den dortigen Ge- genden eigenthümlich sind, theils aber mir den Waldbaumen in Europa, namentlich in Deutschland übereinkommen. Es fehlt also nirgends an dem schönsten Brenn - Bau - und Nutz- holz, welches ein nicht geringer Vorzug eines Landes ist. An Fruchtbäumen, die in lieblichen Hainen um bic Wohnürtcr der Menschen angepffauzt sind, giebt es gleichfalls eine große Mannichfaltigkcit. Die herrlichsten Aepfel - Bien - Pflau- men - Nuß- Aprikosen- und Pfirsrchbäume stehen hier in reizender Mischung durch einander und bringen jedes Jahr die köstlich- sten Früchte, so daß anch der Aermste sie in Menge genießen kann. Die Obstbaumzucht ist eben so wenig mit Schwierig- ; i ' ketten

5. Geographische Gemälde - S. 330

1822 - Leipzig : Kummer
— zzo — Oft unter dem r 7sten Grade der Breite, stand es Nachmittags um 2 Uhr, welches doch fast die heißeste Stunde des Tages ist, nur noch 78* Fahrenh. oder ungefehr 26z- Rcaum. v - ' So wie das Land sich erhebt, verändert sich auch das 7uv sehen desselben. Man erblickt Felsen und fruchtbares Erdreich. Waldungen, die aber der Felsen und Klüfte wegen unzugäng- lich find, bedecken die Gebirge und in ihnen trifft man Bau- me, welche diesem Lande theils eigenthümlich, aber von Botar nikein noch nicht hinlänglich untersucht find, theils auch solche Gewächse, die es mit Bengalen gemein hat z. B. Bambus, Pisang, den Banianen- den Granatbaum u. andere. Auch Ingwer und Yamswurzeln wachsen hier noch, wenigstens in den Gegenden nicht weit über den Fust des Gebirges hinauf. Sezc man den Weg fort gegen Murifchong hinauf, so wird das Klima immer gemäßigter und man findet nun mehr europäische Gewächse statt der bengalischere Unter andern giebt es hier Pfirsichbäume, Weiden, Erdbeeren, Himbeeren, Nesseln, Disteln, Farnkräuter u. s w. Da wo der Boden nicht mit Wald besezt ist, aber doch fruchtbares Erdreich enthält, bauet man Gerraide und crndrcr zweimal im Jahre, nämlich zuerst Welzen, Gerste, oder eine andere Art und dann Reis. Die Erndte fallt in der lcztern Hälfte des Mai's, woraus auf die immer noch große Sanftheit des Klima's geschlossen werden kann. Hinter Murifchong hinauf stößt man auf immer meh- rere europäische Gewächse. Gegen Tassesudon hin fanden sich Garten mit europäischen Obstarten, als Pfirsichen, Aprikosen, Aepfel, Dirnen, welche am Ende des Mai's Früchte hatten, die im August und September reifen. Auch europäische Gar- tengewächse, Rüben, Gurken, Kürbisse, Mohn, Schalot- ten u. dergl. gedeihen hier. Von Blumen zeigten sich Rosen und Jasmin. Waldgewächse um Tassesudon sind Hollunder, Stechpalmen, Hundsrosen, Brombeeren und an Bäumen hauptsächlich Fichten und Espen, seiten Eschen. Eichen sieht man nicht; wohl aber zeigen sich Dirken, Cypressen, Taxus, ver,

6. Geographische Gemälde - S. 332

1822 - Leipzig : Kummer
— z;r — der großen Entfernung schließen, in welcher man sie sehen kann. In den Ebenen von Bengalen bei der Stadt Purnea erblickt man nämlich nordwärts nach Tibet hin mächtige Schncegebir- Ze. welche keine andern sein können, als die Scheidegebirge zwischen Tiber und Butan. Die Entfernung aber, in wel- cher sie in Bengalen gesehen werden, beträgt zwischen z/ und z 8 deutsche Meilen In einer solchen Ferne erblickt man nir- gends den Montblanc in Savoyen. Schärfer und sichtbarer kann der Mensch die Grenzlinie nirgends zwischen zwei Landern ziehen, als cs die Natur zwi- schen Butan und Tibet gethan hat. Welch ein Comrast zwi- schen beiden! Man empfindet nicht nur sogleich einen auffallen- den Unterschied in der Temperatur der Luft, sondern Butan zeichnet sich auch durch seine kräftige uird üppige Vegetation vor Tiber aus. Ucberall erblickt das Auge von dem hohen Standpunkt der Grcnzgcbirge nach Süden hinab dunkle Wäl- der, grüne Fluren und fruchtbare Gefilde. Die Südseite des Gebirges, also die Seite von Butan, ist bis gegen den Gipfel mit Grün bekleidet und nur wenige Schritte auf den obersten Spitzen sind kahl. Nach Norden oder nach Tibet hin öffnet sich zwar dem Auge eine herrliche, unermeßliche Aussicht, die durch Mannichfaltigkcic der Berge, Hügel und Ebenen gefallt; allein alles ist hier öde und kahl, man erblickt keinen Baum, keinen Scrauch, ja faßt keinen Grashalm. Ein paar taufend Schritte führen hier aus einem fruchtbaren, anmuthigcn Lan- de, wo für alle menschlichen Bedürfnisse reichlich gesorgt ist, in eine Wüste, wo Boden und Klima sich vereinigen, den Pflan- zenwuchs Zu hindern. Butan hat ein fruchtbares Erdreich; Tibet ist sandig und mit Grand bedeckt. Die Temperatur der Atmosphäre befremdet''«^ diese kurze Strecke nicht weniger. Sie ist auffallend rauh und brachte in der zweiten Hälfte dcö Septembers bereits derbe Nachtfröste mit Schnee. Aber um wie viel hoher liegt nicht auch Tibet, als Butan! Das erstere übertrifft darin das lcztcre weit mehr, als dieses das südlicher lie-

7. Geographische Gemälde - S. 389

1822 - Leipzig : Kummer
an dermorgenscite des Oelberges gab es eine bedeutende Pflanz zung von Feigenbäumen, wovon der dabei liegende Olt den Namen Bethphage führte. Getrocknete Feigen sind noch jezt ein Erwerbzwcig mancher Distrikte in Palästina. Ausser dem gemeinen Feigenbaum wachst noch ein anderer in diesem Lande wild, nämlich der Maulbeer/ Feigenbaum (Fiai5 sycomo- rus). Er ist eigentlich unter dem Maulbeerbaum zu verste- hen, welcher Psalm 78, 4 7 Amos 7, 14 Lucas 17,6 und Cap 19, 4 erwähnt wird. Dieser Baum, welcher auch in Aegypten, wie in andern wärmern Ländern von Afrika und Asien wild wächst, gehört zu den schattigsten jener Gegenden. Reisende berichten, daß sein Stamm öfters einen ungeheuern Umfang erreiche-lind die ästige Krone einen sehr großen Platz beschatte. Er har rundlich herzförmige, große ungethcilte Blätter, die kaum einen Sonnenstrahl durchlasscn, weshalb dieser Baum auch sehr beliebt ist. Die Früchte, welche Bü- schelweise aus den Aesten und Zweigen hervortreiben, sind den Feigen ähnlich, aber kleiner, jedoch ziemlich wohlschmeckend. Sie waren es, die Amos in der angeführten Stelle ablas. Das Holz des Baums widersteht der Faulniß sehr, daher es die alten Acgyprier zu Sargen brauchten. Der eigentliche Maulbeerbaum, wovon die drei bckantesten Gattungen, der weiße,.der schwarze und rothe (Morus al- ba, nigra, rubra), auch in Europa angepflanzt werden, sinder sich jezt in Palästina häufig, weil die Einwohner viel Seidenraupen erziehen, denn Nahrung die Blatter des Maul- beerbaums sind. Im Alterthum war dieser Baum dorr höchst wahrscheinlich eben so unbckant, wie unsere Seide. Diese stamt wahrscheinlich aus China und Ostindien und kam erst spä- ter mit den Bäumen, wovon die Seidenspinner sich nähren, nach dem westlichen Asien, Griechenland und Italien. — Ein schöner Baum, der in Palästina angetroffen wird, ist die Dattelpalme ( Phoenix dactylifera). S:c wachst nur in den wärmsten Gegenden des Landes, weil sie eigentlich ein Produkt der

8. Geographische Gemälde - S. 16

1822 - Leipzig : Kummer
— i6 — Krrlee schließen sich die Auffanget'. Die Banchhölzcr, welche gleichsam die Nippen des Schiffes vorstellen, sind in der Mit- te ganz Platt und krümmen sich nur da, wo sie mit den Knie- hölzern in Verbindung treten, sanft aufwärts. Abwärts von der Mitte des Schiffs nimt ihre Krümmung nach obenhin all- malig zu. Diese verschiedenen Hölzer machen nun das Ge- rippe des Schiffes aus und geben einen Umriß desselben. Ueber dem Kiel und den Bauchhölzern liegt der Länge nach der Kohlschwin aus dicken starken Hölzern Zusammcnge- sczt und mit starken Bolzen am Kiel und den Dauchhölzern be- festigt. Auf ihm ruhen die Masten in Löchern, welche die Sporne heißen. Das Innere dieses Gerippes wird dermaßen mit eichenen Bohlen bekleidet und ausgefüttert, daß dadurch die Rippcnhölzer fast gänzlich verdeckt werden. Eben so wird das ganze Schiff von außen allenthalben mit starken Dohlen von eichenem Holze überlegt, welche äußere Bekleidung die Haut heißt. Diese Bohlen oder Planken find vier Zoll und drüber dick, in der Mitte des Schiffs ganz platt, gegen die Steven hin aber nach und nach aufwärts gekrümt, welche Bie- gung ihnen durch Ausarbeitung gegeben wird. Alle Planken oder Bohlen sind mit großen eisernen Bolzen an das Gerippe des Schiffes befestigt und eine so dicht an die andere getrieben, daß man kaum die Fugen bemerkt. Neuerbauere Schiffe wer- den von außen mit Theer überstrichen, auch wohl der Boden zur Abhaltung der Würmer mit Kupferplattcn beschlagen, oder mit starken eisernen Nageln dicht beschlagen. Im innern Raume des Schiffs liegen 7 bis 8 Fuß von einander entfernt, gleich den Balken in Wohnhäusern, qneer von einer Seite zur andern die beträchtlich gekrümmten Trag- balken, welche dazu dienen, die verschiedenen Verdecke des Schiffs zu tragen. Durch die so verschiedenen Verdecke wird ein Schiff von unten nach oben in mehrere Raume, gleichsam Stockwerke, abgetheilt. Der unterste Raum vom Hintcrstc- ven bis zum Vordersteven besteht aus einer Menge neben und hin- L

9. Geographische Gemälde - S. 41

1822 - Leipzig : Kummer
t** 4 * bis Coblenz, wo der Strom seine Richtung verändert und von Osten nach Westen geht. Die Seite des Thals, die nach Mit.' rag gerichtet ist, tragt die köstlichsten unter den Rheinweinen und allerlei Gemüse und Früchte, die hier gezogen werden, ge/ langen gemeiniglich um 14 Tage früher Zur Vollkommenheit als in den höhern, den rauhem Nord.- und Nordwestwinden ausgesezten Umgegenden. Geht man in den rauhen Frühlings,' tagen, wo selbst der freundliche Sonnenschein ans den freien Höhen die Temperatur der kalten Winde wegen nicht sehr er/ höhen kann, nach diesem Rheiuthale hinab, so empfindet man deutlich die auffallende Milde des in dieser geschüzten Lage ob/ walteirden Klrma's. Das nör dliche Deutschland hat zwar sehr fruchtbare Steck/ ken, komt aber hierin berweilen dcm südlichen nicht gleich. Ungeheure Sand/und Hcidcfiachen nehmen bis gegen die Ost.' see hin den größten Theil der nördlichen Hälfte ein. Hier findet fiel) der fruchtbare Boden meistens nur zu beiden Seiten Der Ströme und Flüsse und außerdem in dcn Nicdrungen, wcl/ che in diesen Sandrvüsten hin und wieder, wie die Oasen in den.afrikanischen und arabischen Wüsten zerstreut liegen. Ei/ ner der traurigsten und unfruchtbarsten Landstriche ist die Lüuc/ burgcr Heide, die auf ihrem aus eisenhaltigemkiesjande beste.' hcndcn Boden nur das gemeine Heidekraut (Erica vulgaris) nährt und für Cultur ganz untüchtig ist. Dagegen enthält eben dieser Theil des nördlichen Deutschlands an den Ufern der Flüsse und zum Theil an den Küsten der Nordsee die treflichstcn Viehweiden und fruchtbarsten Getraidefelder, die hier den Na/ merr Marschland führen. Manche Gegenden von Norddcutschland haben noch star- ken Obstbau ; doch wird die Cultur der edlern Sorten im Nord.' östlichsten Theile, namentlich in Hinrcrpommern, immer schwieriger. In einem noch höhern Grade gilt dies vom Wcinstock. Disseits der Elbe giebt es in Sachsen und einigen andern Gegenden noch mehrereweinhcrgc, die in heißen Som- mern

10. Geographische Gemälde - S. 43

1822 - Leipzig : Kummer
— 43' — es schwer hakten, sechs volle Wochen heraus Zu bringen. Im Hähern Gebirge liegt daher der Schnee auch meistens bis gegen das Ende des Iunius. Alles dies gilt nun noch weit mehr vom Oberharze. Hier giebt cs Gegenden, wo kein Getraide und kein Obst reift. Daher findet man hierauch nirgends Getraidefelder; die mile dern Gegenden des Unterharzes bauen dagegen Weizen, Rog- gen, Gerste und Nübsaat rc. ; aber die Erndte fällt gemeinig- lich vier Wochen spater, als in den êom Harz entfernt liegen- den Ebenen. Kartoffeln gedeihen auf dem Oberharz, wie auf dem untern, doch mag es Stellen geben, wo auch sie nicht ge- hörig reifen. Die Bewohner des Oberharzcs, welche sich fast blos vom Bergbau nähren, legen um ihre Wohnungen zwar Garten an, allein außer den Kohlarren und grünen Erbsen ge- winnen sie wenig. Bohnen gedeihen nicht eher, als im Au- gust und bringen keinen reifen Saamen. Giebt es hie und da auch Obstbaume, fo tragen sie doch selten und die etwa er- zielten Früchte taugen nichts. In den Thalern des Urucrhar- zes hingegen giebt cs vortreffliches Obst und selbst Apricofcn und Pfirsichen. Der ganze Harz ist ein einziger Wald, den nur einzelne Wiesen und Triften unterbrechen. Auf dem Oberharz sind die gemeinsten Waldbaume Rorhtannen mit untermengten Weißtanncn und gemeinen Kiefern und Lerchenbäumen. Nur an den Abhängen wächst Laubholz, welches in Eichen, Bu- chen, Birken, Elfen oder Erlen u. s. w. besteht. Der Un- terharz hat theils Laub - theils Nadelwälder, viele Ulmen oder Rüstern, Noth-und Weißbuchen, Eichen, Erlen, Haseln u. s. w. Da also die Harzbewohner so reichen Ueberfluß an Holz besitzen, so können stein ihren Wohnungen sehr gut der rauhen Luft ihres Gebirges widerstehen, indem sie stark und zwar selbst den Sommer hindurch einheizen. Auch liefern ihnen die umliegenden, holzarmen, aber fruchtreichen Ebenen gegen Holz alle Bedürfmße des Lebens. — Es leidet keinen Zwei-
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