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1. Kurzgefaßtes Lehrbuch der Erdkunde - S. 63

1872 - Leipzig : Merseburger
63 Ii. Das freie Patagonien. Jenseit der beiden Flüsse Collorado und Rio negro, deren Gewässer sich weit im Innern des Landes in einem See vereinigen, beginnt die öde Küste des menschenarmen Patagonien. Im Osten ist es eine fast ununterbrochene Sandwüste, nur von Raubvögeln bewohnt, die sich von den dahin verirrten und bort verschmachteten Thieren nähren; den Westen bedeckt eine hohe Bergkette, deren liefe Schluchten bis zum Meere herab mit Gletschern angefüllt sind. Das Klima ist, obgleich das Land der gemäßigten Zone angehört, selbst im Sommer rauh und nebelig, und im Winter anhaltend streng und stürmisch. Die Patagonier sind hohe, außerordentlich breite Gestalten, aber keineswegs Riesen, wie man lange Zeit geglaubt hat, mit laugen straffen Haaren und großer Häßlichkeit. Noch keine europäische Macht hat Patagonien in Besitz genommen oder hier Kolonien angelegt, da das Land zu ungastlich ist. Der unwirthbare Archipel des Feuerlandes an der Südspitze des Welttheils, voll felsiger Schneegipfel, ist durch die schmale, klippenreiche Meerenge, die Magelhanesstraße, vom Festlande getrennt. Er erschwert die südliche Umschiffung des Kontinents und nöthigt die Schiffe, ihren Weg um das wegen Stürme und Klippen gefürchtete Kap Horn zu nehmen. Die Inseln werden von den kaum 1,5°* (5') hohen dunkel- braunen, häßlichen Pescherähs, einem überaus rohen und stumpfsinni- gen Nomadenvolke bewohnt. — Im No. vom Feuerlande liegen die (englischen) Falklandsinseln, rauh und unwirthlich, bewohnt von unzählbaren Seevögeln, Seelöwen und Seehunden. Englische Walfisch- und Robbenfänger landen auf ihnen, um dort Lebensmittel und Schiffs- Material zu holen. Der einzige Staat portugiesischer Nationalität: Iii Das Kaiserreich Brasilien. Brasilien wird im N., W. und S. von Guyana und 8 Republiken Südamerikas und im O. vom atlantischen Oceane begrenzt. Es umsaßt vorzugsweise das brasilische Gebirgsland und die Ebene des Amazonenstromes, ist beinahe so groß wie ganz Europa (152,000 □M.), hat aber nur etwa 12 Miß. Bewohner. Brasilien ist uns vielfach noch ein unbekanntes Land. Die Küste ist meistens niedrig und höchst fruchtbar, zum Theil sandig, aber in ge- ringer Entfernung vom Meere erhebt sie sich zu einem waldigen, ziemlich niedrigen Gebirge. Dieser Saum ist die oft 30—40 M. breite Region der Urwälder, welche Brasilien so sehr auszeichnen, und die sich in der nördl. Tiefebene von der Mündung des Amazonenstromes bis aus die Vorberge der Anden mit geringer Unterbrechung fortziehen. Sie weiden von den rohesten, selbst menschenfressenden Indianerstämmen, wie den Botokuden, durchzogen.—Auf die Urwälder folgt das innere, 300—625™ 2000') hohe Tafelland, auf dem sich zahlreiche, aber niedrige Berg- züge meist in der Richtung von N. nach S. erheben. Dieses Hochland ist _ theils mit einzelnen lichten Gehölzen bedeckt, theils besteht es aus weiten hügeligen Bergebenen, die mit spärlicher Vegetation bekleidet sind.

2. Kurzgefaßtes Lehrbuch der Erdkunde - S. 19

1872 - Leipzig : Merseburger
19 Erde sind entweder fruchtbar oder unfruchtbar. Jene sind reich mit Pflanzen aller Art bedeckt; sie ernähren Thiere aller Art; der Mensch bat seine festen Wohnungen darin gegründet und bebaut den Boden derselben. In Norddeutschland heißt eine fruchtbare Gegend mit Lehm- boden am Fuße des Hochlandes Börde, an den Ufern der Flüsse und der Nordsee mit angeschwemmtem Boden Marsch (Polder), ein durch Dammerde fruchtbar gewordener Sandboden Geest. Die unfruchtbaren Ebenen führen nach ihrer Beschaffenheit ver- schiedene Namen. Besteht der Boden aus gänzlich trockenem, nnsrucht- barem Sande oder Kieselsteinen, so heißt die Gegend Wüste. Man trifft sie vorzugsweise in heißen Ländern. Sie bieten nichts als eine todte einförmige Fels-, Kies- oder Sandfläche ohne Pflanzenwuchs in dem glühend heißen Boden und ohne Wasser auf viele Tagereisen dar, in welcher die Stürme den Sand bald hier, bald dort zu Hügeln auf- thürmen. Auch in den nördlichen Gegenden würde es ähnliche Wüsten geben, wenn nicht das kältere und feuchtere Klima und die reichliche Be- Wässerung den Anbau möglich gemacht und die Wüsten meist in trag- fähiges Land ilmgeschaffen hätten. So waren Theile der Mark Bran- denbnrg, von Pommern, Preußen u. a., die Klima und Fleiß der Ein- wohner umgeschaffen haben, Wüsten. Andere Gegenden sind zwar unfruchtbar und trocken, aber der Sand ist wenigstens mit Haidekraut und anderem Gestrüppe bewachsen, so daß Schafe und vorzüglich Bienen daselbst eine vortreffliche Nahrung finden; das sind die Haiden. Noch andere Gegenden haben zwar einen ebenen, mitunter frncht- baren Boden; derselbe trägt aber keine Bäume und Sträucher, sondern ist mit Gräsern und kleinen, krautartigen Gewächsen bedeckt und er- müdet durch seine außerordentliche Einförmigkeit. Solche Gegenden heißen Steppen (in Rußland), Prairieu oder Savannen (in Nord- amerika), Llauos oder Pampas (in Südamerika). Wenn der Sommer sehr heiß ist, und während desselben kein Regen erscheint, erstarrt in ihnen das Pflanzenleben aus Mangel an Wasser. Alle Blätter der Gesträuche, alle Wiesen, alle Kräuter sammt ihren Blumen sind vertrocknet; die ganze Flur ist öde und todt wie im Winter, und uur in der Frühlingszeit, wenn sie von dem Wasser des schmelzenden Schnees befeuchtet wird, und im Herbste, wenn häufige Regengüsse herniederströmen, belebt sich die Steppe mit dem frischen Grün der neu aufkeimenden Vegetation. Bald bedeckt sie sich mit oft mannshohem Grase und bildet üppige, saftige Triften für das Vieh. Die asiatischen Steppen sind meist noch unfruchtbarer. Der Pflauzeuwuchs ist auf einzelne Stellen beschränkt, wo Salz- seen mit eigentümlichen Salzpflanzen, Rohrarten u. a. umgeben sind. Die wenigen Menschen, die in der Steppe leben, haben keine festen Wohnsitze und treiben nur Jagd und Viehzucht. Viele Thiere bevölkern die Steppe. Liegt diese in der heißen Zone, so verfallen einige derselben während der trockenen Jahreszeit in Sommer- schlaf, während andere an die Ufer der Gewässer fliehen, so daß das Land zur Einöde wird. Zu den Steppen rechnet man auch die schrecklichen mit Moos bedeckten, morastigen, meist gefrorenen Tuudraflächeu, die das nördliche Eismeer in der alten und neuen Welt umgeben. 1. Die Landgewässer^ a. Die fließen den. Auf der Erdober- fläche giebt es unzählige Stellen, wo Süßwasser aus dem Boden her- vortritt oder quillt. Das sind Quellen. Die Abflüsse der Quellen heißen, wenn sie klein sind, Riesel oder Fließe. Vereinigen sich

3. Kurzgefaßtes Lehrbuch der Erdkunde - S. 21

1872 - Leipzig : Merseburger
21 Wasserscheiden sind nicht immer Hügel und Berge, sondern oft ganz unbedeutende Erhöhungen des Flachlandes (Tragplätze); es giebt sogar einzelne Fälle, in denen entgegengesetzte Stromgebiete durch natürliche Wasserrinnen, die also die Wasserscheide schneiden, in Verbindung stehen (Bisurcation, Bifluenz: Orinoko und Amazonenstrom, Hase und Weser). Künstliche Wasserrinnen der Art, von Menschenhand gebaut, nennt man Kanäle. Da wo sie die Wasserscheide durchschneiden, werden Schleusen angebracht. Ib. Die stehenden Gewässer. Dieselben sind rings vom Lande eingeschlossen. Bildet das Gewässer eine zusammenhängende Fläche, so heißt es Lache, wenn es so klein ist, daß es verdunstet; Weiher, wenn es nicht austrocknet; Teich, weuu das Becken, d. i. die Ver- tiefung, von Menschenhand gegraben; See, Landsee, Meer, wenn das natürliche Becken größer und tiefer ist. Mau nennt den See Quell- see, wenn er bloß einen sichtbaren Abfluß hat, dann sind auf dem Grunde Quellen; Flußsee, wenn er sichtbaren Zu- und Abfluß; Steppensee, wenn er mit dem Meere keine sichtbare Verbindung hat. Nach der Beschaffenheit des Wassers unterscheidet man Süß- wasserseen, deren Zahl überwiegend ist; Salzseen (der kaspische) und Natronseen (Ungarn). — Hat das Wasser keinen ununterbrochenen Wasserspiegel, sondern ist Land und Wasser gemischt, so heißt es Sumpf, wenn das Wasser reichlicher vorhanden ist; Morast, wenn das Wasser den Boden nur erweicht; Moor (Moos, Ried), wenn Pflanzen darin wachsen. Durch das allmäliche Verwesen der Vegetation entstehen die sogenannten Torsmoore (in Holland, Ostfriesland). Man sticht ihren dicht verfilzten Rasen in viereckige Stücke aus; diese geben getrocknet ein gutes Brennmaterial. Andere Moore sind mit Rohr bedeckt, oft in unübersehbaren Flächen (im südlichen Nordamerika). Wieder andere im hohen unwirthbaren Norden tragen nnr eine Decke von Moosen und Flechten (die Tundren Rußlands). Ein Morast, der mit Buschwerk bewachsen ist, heißt Bruch. 2. Das Meer, der Ocean. Ans der Erde giebt es eigentlich nur eine zusammenhängende Wassermasse, ein Weltmeer oder Ocean, auch die See genannt, denn alle fünf Meere, die die Geographie unter- scheidet, stehen mit einander in Verbindung. Das geschieht durch Meer- engen oder Straßen, schmale Meerestheile, die zwei Meere ver- binden und zwei Länder trennen. Meeresarme zwischen Inseln und Kontinenten, die für eine Meerenge zu weit sind, nennt man Kanäle. Das Binnenmeer ist fast ganz vom Festlande umschlossen und nur durch eine Meerenge mit dem Oceane verbunden (Ostsee). Dringt ein verhältnißmäßig schmaler, bald größerer, bald kleinerer Meerestheil tief ins Land ein, so nennen wir ihn Meerbusen, Gols, Bai, Fjord. Ist die Einbiegung nur flach, so ist es eine Bucht. Eine tiese, vor Stür- meu gesicherte Bucht heißt Hafen. Die Rhede hat guten Ankergrund und steht durch eine weite Oeffnung mit dem Meere in Verbindung. Eigenschaften des Meeres. Das Meerwafser unterscheidet sich vom Fluß- und Seewafser. Jenes hat einen bittersalzigen Ge- schmack, dieses dagegen schmeckt im Verhältnisse zu demselben süß. Mau raun das Meerwasser nicht trinken, wenn es nicht zuvor durch besou- dere Mittel trinkbar gemacht ist. Das Salzwasser kann größere Lasten tragen als das Süßwasser; es ist vor Fäulniß bewahrt und friert nicht

4. Kurzgefaßtes Lehrbuch der Erdkunde - S. 77

1872 - Leipzig : Merseburger
77 nissen noch keine Rede ist, so giebt es unter den Ansiedlern häufig Streit. Oft zer- stören auch die Indianer die Blockhäuser und führen das Vieh mit sich fort. Ist nun ein Landstrich von vielen Ansiedlern besetzt, so übernimmt die Regierung der vereinig- ten Staaten seine Verwaltung; er wird zum Gebiet erhoben. Sie sendet Feldmesser, welche die Grenzen abstecken, das Ganze in große Quadrate cheilen und diese benennen. Der sechszehme Theil einer solchen Fläche, Townships (Tannschips) wird mir seinen Einkünften für den öffentlichen Unterricht bestimmt. Die Anlagepunkte für die Städte werden genau bezeichnet und die Pläne entworfen. So wird auf dem Papiere eine Stadt mit Straßen, Plätzen und Kirchen fertig, von der in der Wirklichkeit kaum etwas zu sehen ist. Manche solche neue Städte wachsen dann sehr rasch. Es siedeln sich Handwerker aller Art und Handelsleute au, und bald entsteht auch eine Buchdruckerei und eine Zeitung. Nicht lange, und der neue Ort wird durch Kunststraßcn oder Eisen-- bahnen mit den größeren Städten verbunden. Die merkwürdigste Stadt in diesen fernen Gegenden ist Neu-Jerusalem, die Hauptstadt von Utah, der schwärmerischen Sekte der Mormonen oder Heiligen des jüngsten Tages gehörig. Sie liegt am großen Salzsee und zählt 20,000 E. (das ganze Gebiet 5000 nm. mit gegen 100 000 E). Zu den Gebieten gehört auch das der Indianer im N. von Texas, nn weites Prairieland, das verschiedenen Jndianerstämmen überlassen ist, die zum Theil aus den östl. Staaten hierher verpflanzt worden siud. Ferner gehört dazu Alaska, das frühere Russisch-Amerika, 1867 für 71/g Miß. Dollar von den Unionsstaateu gekauft und durch Britisck-Amerika von dem übrigen Gebiete getrennt. Es umfaßt mit den Aleuten n. a. Inseln über 24,000 □M, aber nur 54,000 E., und ist ein meist polares Land, das bisher nur wegen der Erträge des Fischfangs und der Jagd auf Pelzthiere von Wichtigkeit war. Für den Pelzhandel ist Sitka auf der Insel gl. N. der Hauptort. Der Union gehören noch die westindischen Inseln St. Thomas und St. Jean, die Galapagos-Jnseln im großen Oceane unter dem Aeqnator und eine Anzahl kleiner Inseln eben daselbst, das amerikanische Polynesien genannt. Iii. Das britische Nordamerika. Lage. Grenzen. Es liegt nördl. von den vereinigten Staaten, zwischen dem atlantischen und dem großen Oceane, zwischen dem nördl. Eismeere und dem Flußgebiete des Missisippi und den canadischen Seen. Man kann im allgemeinen den 49" als die südl. Grenze an- nehmen, nur im östl. Theile erstreckt es sich bis zum 42". Bodengcstalt. Es besteht im N. und No. aus einer Menge, zum Theil noch unerforschter Inseln und Halbinseln, im S. und Sw. aus einem Ungeheuern Tieflande mit einer fast ununterbrochenen Kette von Binnenseen und im W. aus Gebirgsland und Hochland. Das Klima ist, mit Ausnahme der Westküste, die milde, feuchte Luft hat, ein sehr rauhes, rauher, als unter gleichem Breitengrade in der alten Welt. Die Produkte sind nicht erheblich. Man findet nur Spuren von Metallen und andern Mineralien; in den mächtigen Waldungen beson- ders Eichen, Eedern, Ahorn, Birken und Nadelholz. Wandertauben durchziehen den Süden in Ungeheuern Scharen. Biber bewohnen die Flußufer in großer Menge und Elenthiere, Hirsche, Bisons, Waschbären, Renthiere und viele Pelzthiere aller Art beleben die ausgedehnten Ebenen. Größe und Einwohner. Der Flächeninhalt beträgt ungefähr 167,000 Ihm, die aber nur 4 Mill. E. zählen. Am dichtesten ist die Bevölkerung am Südsaume; je weiter nach N., je spärlicher ist sie in ein- zelnen Forts und Factoreien zerstreut. Die indianischen Bewohner trei- den Jagd, Fischerei und Pelzhandel. Ackerbau ist völlig unbekannt. Die

5. Kurzgefaßtes Lehrbuch der Erdkunde - S. 83

1872 - Leipzig : Merseburger
Ketten fallen zu den Meeren in steilen Terassen ab, die sich durch reiche, frische Vegetation und kräftige Wälder auszeichnen. Nach Innen zu neigen sie sich sanfter, und so entsteht in der Mitte das Tafelland von Kleinasien, im Durchschnitt 936—1560™ (3—5000') hoch; doch verlieren sich noch einzelne Bergzüge hinein. Zwar findet sich auf die- fem Hochlande an den wenigen Stellen, wo Fleiß und Wasser nicht fehlen, die höchste Fruchtbarkeit; im allgemeinen aber ist es pflanzenarm, baumlos, mit salzhaltigem Boden, Steppenflüssen und Salzseen. d. Der mittlere Theil ist das Hochland von Armenien, schon vor Alters durch seine Weiden und Wiesen (alles völlig waldlos) be- rühmt. Aus demselben erhebt sich die ungeheure Bergmasse des zwei- zipfligen Ararat, 5000m (16,000') hoch, die aus Hochebenen (von Eriwan, von Erzerum u. a.) und Kettengebirgen, die ewigen Schnee tragen, besteht c. Der östl. Theil ist das Hochland von Iran. Es bildet, wie das Hochland von Hinterasien, mit dem es im No. durch die Alpenlandschast Hindukusch zusammenhängt, ein sich gegen O. hin erweiterndes Trapez. Randgebirge umgeben dasselbe. Im N. liegt der Paropamisus, die westl. Fortsetzung des Hindukusch, an welcher sich der Elbnrs am kaspischen Meere anreiht; dieser hängt wieder mit dem Hochlande von Armenien zusammen. Im O. bildet das indisch- persische Grenzgebirge die Scheidewand gegen das Gebiet des Indus. Nur das Thal des Kabulflusses, der zwischen Hindukusch und diesem Grenzgebirge sich mit dem Judus vereinigt, bildet einen gangbaren Weg von Iran nach Indien (Kheiber-Paß). Der Süd- und Westrand bestehen aus mehreren Parallelketten, die in Stufen zum indischen und persi- schen Meere absallen und an deren Außensnße sich am Meere ein schmaler, salziger und sandiger Küstenrand hinzieht. Kein Querthal gewährt einen Paß in das Innere hinein. Nur unwegsame Pfade, Leitern genannt, führen hinauf. Von Zeit zu Zeit trifft man auf größere und weitere Längenthäler mit der saftigsten und frischesten Ve- getation. Hier ist auch die Heimat der Pfirsiche. Alle diese Raudge- birge, die wie im N. und O. schwindelnd steil, oder wie nach S. und W. in Terassen herunterfallen, machen das Plateau zu einer natürli- chen Festung in der Mitte drei geschichtlich bedeutender Tiefländer. Das Innere Irans zerfällt in zwei fast gleiche Hälften, von denen die östl. wüst, die westl. wohlbewässert, daher angebaut und bevölkert ist. Jene Sand- und Salzwüsten im O. sind von einzelnen ewig grünen Oasen unterbrochen, welche die Umgebungen der Städte bilden. Die bald mehr, bald weniger steilen Abfälle der Randgebirge bilden Stufenländer, die bei künstlicher Bewässerung eine zum Theil üppige Vegetation haben. Mit großer Mühe und Ungeheuern Kosten sind hier, wie an anderen Bodensenkungen Kanäle und Röhrenleitungen angelegt, die das Wasser der wenigen und kleinen Flüsse und Seen möglichst weit zu verbreiten bestimmt sind, und die überhaupt den Anbau erst ermöglichen. Der Himmel ist über diesem Hochlande fast das ganze Jahr hindurch wölken- los, der Regen eine große Seltenheit. Daher ist die Lust so trocken, daß die Saiten der Instrumente sich nicht verstimmen, das Eisen nicht rostet und Fleisch wohl vertrocknet, aber nicht verfault. Alle im Wasser lebende Thiere fliehen dieses Plateau; keinen Frosch, keine Schnecke er= blickt man. Auch der Pflanzenwuchs ist ärmlich und spärlich, namentlich

6. Kurzgefaßtes Lehrbuch der Erdkunde - S. 84

1872 - Leipzig : Merseburger
84 die Baumwelt. Mit Ausnahme der Terassen und der Einsenkungen hat Iran einen Winter, der dem unsrigen gleicht, und einen Sommer, der das Land mit seiner Hitze völlig versengt. Das Hochland von Hinterasien, das größte der Erde, ist fast noch einmal so groß als Europa und bildet ein unregelmäßiges Viereck. Es ist wie Vorderhochasien an allen Seiten von hohen Gebirgen eingefaßt. Sein Inneres wird durch hohe Gebirgsketten in einzelne Abtheilnngen geschieden. 1. Der Südrand streicht gegen Oso. und heißt bis im N. des bengalischen Meerbusens der Himalaja, d. h. Sitz des Schnees. Es ist das höchste Alpengebirge der Erde, fast 350 M. lang und 30—40 M. breit, voll schrecklicher Einöden, mit wenigen und überaus beschwerlichen Pässen, abgeschlossenen Thälern, daher sehr schwer zugänglich und eine große Grenzscheide des Klimas, der Pflanzen- und Thierwelt, der Völker und der Kultur zwischen Mittel- und Südasien. Er hat eine mittlere Kammhöhe von 4700™ (15,000'), so hoch als die höchsten Gipfel Europas, und unzählige über 6250°° (20,000') hohe Gipsel, darunter den Monnteverest (dort Gaurisankar genannt) 8440" (27,000'), den höchsten Berg der Erde, den Kintschin dschanga 8250" (26,400'), den dritt- höchsten, und den Dhawalagiri, d. i. weiße Berg, 7810" (25,000'), den vierthöchsten Berg der Erde. Längs seines ganzen Südfußes liegt ein Hügelland voll dichter Wälder und undurchdringlicher Sümpfe. — Die östlichere, wenig bekannte Fortsetzung des Südrandes, mit Ungeheuern Gletschern und vielleicht noch höheren Schneebergen als die letztgenann- ten, heißt Sine-schan, an den sich noch weiter östl. der Nanling anschließt, der aber eigentlich kein Randgebirge, sondern ein ins Tiefland vorspringender breiter Gebirgsrücken ist. 2. Der Ostrand, gegen Nno. streichend, ist kein Kettenge- birge, sondern besteht aus vielverzweigten, wenig erforschten, sehr hohen Gebirgsmassen und wird durch das Thal des Hoangho in zwei Theile gesondert. Der südl. kleinere heißt das chinesische, der nördl. das mandschurische Alpenland, dessen westl. Ketten die höchsten zu sein scheinen und die eigentlichen Randgebirge Hinterhochasiens nach der Ostseite hin bilden. Längs der Meeresküste erhebt es sich in 936—1250" (3—4000') hohen Steilwänden. 3. Der Nordrand streicht in Wsw.-Richtung und zerfällt in drei Gruppen: a. die östl. Gruppe, vom N.-Ende des Ostrandes bis zum Baikal- see (125° ö. 8.), das mongolische Grenzgebirge genannt. Ihm liegt im N. das daurische Älpenland vor, unregelmäßige Züge voll Gletscher und Schneeberge; b. die mittlere Gruppe erstreckt ^sich bis zum Dsaisansee (100° ö. L.) unter dem Namen des Altai- (Gold-) Gebirges. Diesem liegt ge- gen Nw eine Alpenlandschaft, der kleine Altai, mit Gipfeln von 3375™ (10,800') vor. Weiter nordwärts vermitteln erzreiche Mittel- gebirgslandschasten den Uebergang in das große Tiefland; c. die westl. Gruppe, das dsungarische Grenzgebirge, ist niedriger und zusammenhängender als die vorigen und die zugänglichste Seite des Hochlandes. 4. Der Westrand streicht unter dem Namen Bolor-tagh

7. Kurzgefaßtes Lehrbuch der Erdkunde - S. 85

1872 - Leipzig : Merseburger
85 (Nebelgebirge) südwärts bis zum Anfangspunkte des Südrandes. Die- fem liegt gegen W. und Nw. das Alpenland Turkestau^ vor. Die ungeheure von diesen Randgebirgen umschlossene Scheitelfläche wird von zwei, dem Süd- und Nordrand parallelen Ketten durchzogen: a. Der Thian-schan (Himmelsgebirge) stößt in seinem westl. Theile, der Muz-tagh (d. i. Eisgeb.) genannt wird und ein ebenso schneebedecktes, unzugängliches Hochgebirge als der Bolor-tagh ist, mit diesem zusammen. b. Der Küen-lün oder Kulkun beginnt am Südende des Bolor-tagh und streicht parallel mit dem Tian-Schan bis zum Ost- rande hin. Durch diese Ketten wird das Hochland in drei Tafelländer zerlegt, die sich terassensörmig von S. nach N. abstufen. Sie heißen: a. Tibet zwischen dem Himalaja und dem Küeu-lüu, das höchste Gebirgsland der Erde. Osttibet ist reich an Grassteppen, aus denen unzählige feinhaarige Ziegen, Schafe und Rinder ihre Weide finden. Im südl. Tibet beschränkt sich der Graswuchs auf günstig gelegene Stellen; die Abhänge der Gebirge und Scheitel der Hochflächen sind öde und pflanzenarm. Eine schauerliche Einsamkeit herrscht in diesen Gegenden. Kein Baum, nicht einmal ein fußhoher Strauch ist zu er- blicken. Mit unwiderstehlicher Gewalt heulen schneidende, trockene Winde zwischen den nackten Felsen, die den Schnee durch die Luft wirbeln, und in denen der unglückliche Reisende erstarrt, der von der Nacht w den Hohlwegen überrascht wird. b. Die hohe Tatarei zwischen Kulkun und Tian-schan und zwar: aa. im W. die kleine Bncharei oder Turfau, bb. im O. die Hochterasse Tangnt und Sisan. c. Die Dsungarei im W. und die Mongolei zwischen Tian- schan und dem Nordrande. Nur die Flußthäler und Seeuser der Scheitelfläche haben Kulturboden. Wo Bewässerung fehlt, finden sich baumlose Steppen oder Wüsten. So bilden die ganze Mongolei, die östl. Dsungarei und Tartarei die Wüste Gobi oder Schamo, 400 M. lang und 100 M. breit. Eine Fläche, die an Ausdehnung Deutschland weit übertrifft, bietet nur hier und da einen Weideplatz dar oder läßt ein niedriges Gebüsch erblicken. Weite Strecken sind mit Kies oder Sand bedeckt und werden nur selten von holz- und wasserarmen Hügel- reihen unterbrochen. Wie in allen Wüsten, so wirkt auch hier die Sommersonne mit versengender Gewalt. Kein Regen fällt; der dann und wann eintretende Nebel ist nur der Vorläufer gewaltiger Stürme. Im Winter lagert sich auf die Wüste eine empfindliche Kälte, da die ^öergzüge im N. nicht so hoch sind, wie es zum Schutze gegen die eifi- gen Polarströmungen nöthig wäre. In der Mongolei vergeht fast kein Monat im Jahre ohne Frost und Schnee,' obfchon dieselbe mit dem südl. Deutschland unter gleicher Breite liegt. Doch ist die Schneedecke gewöhnlich so dünn, daß das Vieh unter derselben seine Nahrung zu suchen vermag. Die auslaufenden und die getrennten Gebirgsglieder in Asien. l._ Das uördl. auslaufende Gebirgsglied Vorderhochasiens, der Kaukasus, hängt zwar durch niedrige Berglandschaften mit dem arme- nischen Hochlande zusammen, bildet aber trotzdem ein gesondertes System,

8. Kurzgefaßtes Lehrbuch der Erdkunde - S. 45

1872 - Leipzig : Merseburger
45 Die Bewohner der Wüste bestehen vorzüglich aus zwei Völker- schaften, Berbern und Negern. Berbern ist bei den Eurpäern der Gesammtuame für verschiedene Stamme der Urbewohner des gan- zen nordwestl. Afrikas. Zu ihnen rechnet man auch die Mauren, die den westl. Theil der Wüste inne haben. Alle sind wandernde Hirten, gelegentlich Kanslente, vor allen Tingen aber Räuber. Jede Karawane, 'welche das Gebiet eines Stammes durchzieht, muß sich Schutz und Führer erkaufen, oder sie läuft Gefahr ausgeplündert zu werden. Große Härte und Gefühllosigkeit zeigen sie als fanatische An- Hänger des Islam gegeu die unglücklichen Europäer, die durch Schiff- bruch an der Westküste iu ihre Häude fallen. — Die Tnariks, ein anderer Zweig, bewohnen das Land südlich von Algier und Tripolis Sie sind ein verschieden gesärbtes, oft schönes und sehr kriegerisches Volk. Auf ihren schnellen Kameelen eilen sie durch die Wüste nach Su- dau, um dort Sklaven zu rauben. — Die Tebn sind Neger. Sie wohnen östlicher und werden als ein wohlgebautes, äußerst gewandtes Volk geschildert, das in viele von einander sehr verschiedene Stämme zerfällt. Durch die von ihnen bewohnten Gegenden führt die Straße von Fezzau nach dem Tsadsee. Die meisten von ihnen sind noch Heiden. — Der näher an Egypten und an der Nordküste liegende Theil der libyschen Wüste ist jetzt in Abhängigkeit von dem Biceköuige von Egypten. Der öde, felsige Strich an der Küste bis nach Tripoli heißt die Wüste Barka. Man findet in ihr auch ein- zelne fruchtbare Thäler und Ruinen alter Städte. Unter den Oasen lüdlich von diesem Landstriche ist Siwah, das Ammonium der Alten, die bedeutendste. Sie ist von Bergen eingeschlossen, hat eine ausgezeichnete Vegetation: Wiesen, Palmen- Wälder, Saatfelder und Gärten mit den edelsten Früchten, Die Eiuwohuer, Muha-- medauer, treiben lebhaften Tauschhandels — Von den südl. Oasen ist die größte der bis jetzt bekannten das sogenannte Reich Darsur. Es hat keine Flüsse, aber Seen und Bäche, welche im Sommer jedoch meist austrocknen. Die ursprünglichen Be- wohner waren Neger, jetzt sind die Berbern hier das herrschende Volk, und durch sie steht Darsur in lebhafter Karawanenverbindung mit Sudan und Egypten. Handels-- gegenstände sind Elfenbein, Gummi, Straußfedern und vor allem Sklaven, welche die Einwohner auf förmlichen Jagden gegen die benachbarten Negerstämme sich ver- schaffen. Die Oase Kordosan, westl. vom Bahr el Abiad, ist eine einförmige, sau- dige Steppe. § 26. Nubieu. Das ganz in der heißen Zone gelegene Stufenland des Mittlern 9ttl heißt Nnbien. Es ist durchweg gebirgig. Uugeheure Hochebeneu, uach allen Richtungen von Thälern durchzogen, erfüllen den nördl. und mittleren Theil des Landes. Sie sind steinig und unfruchtbar, und nur der Nil verbreitet Fruchtbarkeit au seineu Usern, die er jedoch selten überschreitet, daher hin und wieder Bewässerungskanäle angelegt sind, ans welchen das Wasser durch Schöpsräder aus die Felder geleitet wird. In dem südl. Theile herrscht unter dem Einflüsse der tropischen Regen die üppigste Vegetation; dicht neben Sandwüsten ein nndurch- dringlicher Urwald mit den kolossalsten Bäumen, von Schlingpflanzen umwunden, die Durchmesser haben. Der mittlere Theil entbehrt jener Regen und ist daher in Verbindung mit dem Klima, das so glühend heiß ist, daß mau in dem Sande Speisen kochen kann, eine durchaus wasserlose Wüste. Ten Norden Nubieus durchziehen parallele Gebirgsketten.

9. Kurzgefaßtes Lehrbuch der Erdkunde - S. 87

1872 - Leipzig : Merseburger
87 (blaue Berge), mit Gipfeln von 2800m (9000'). Dieselbe stürzt süd- wärts sehr steil zu einer schmalen Tiefebene (das Gap) hinab, welche die Küstenlandschaften Malabars mit denen von Coromandel verbindet. Aber ebenso steil steigt im S. des Gap das Gebirge nochmals empor und endigt mit dem K. Comorin. Zum Dekan gehört seinem Baue nach das Gebirgsland von Ceylon mit dem Adamspik. 5. Das nördl. auslaufende Gebirgsglied von Hinterhochasien, die ostsibirischen Bergketten (Jablonoi- Stanowoi- Chrebet und Aldangeb.), streichen vom No.-Ende des dauirischen Alpenlandes gegen No. das ochozkische Meer entlang wahrscheinlich ununterbrochen bis zum Ostkap an der Behringsstraße. Sie haben zwar nur Mittelgebirgshöhe, sind aber stets mit Schnee und Eis bedeckt. An dieselben schließen sich wahr- scheinlich anch die vulkanischen Gebirge von Kamtschatka an. 6. Nach O. läuft das Hochland von Korea, ein Schneegebirge, in das sich der Ostrand des mandschurischen Alpenlandes fortsetzt. 7. Nach S. streichen die fünf Ketten Hinterindiens, die durch Flußthäler getrennt werden. Die zweite von W. an zieht sich durch die Halbinsel Malakka bis in die Nahe des Aequators. Sie gehören zu den Mittelgebirgen. Außerdem durchziehen noch Gebirgsketten sämmtliche Inseln meist in der Richtung der Jnselreihen. Nur auf Borneo hat das Gebirge mehr Gruppenform. Zu den niedrigen Inseln gehören nur die Maladiven, Lakkadiven und andere kleine Eilande. Die Tiefländer Asiens. Sie liegen rings um das innere Hochland. 1. Das nordische oder sibirische Tiefland reicht vom Nord- ^rande Hinterhochasiens bis zum nördl. Eismeere, umfaßt den Nw. Asiens und wird im W. vom Uralgebirge begrenzt. Es schließt sich im S. an das mittelstbirische wald-, weiden- und erzreiche Berg- und Hügeln land an, das verhältnismäßig fruchtbar ist. Diesem folgt nach N. zu eine vollkommene Ebene, die mit ausgedehnten Waldungen (meist Birken) be- wachsen und durch geringe angebaute Lichtungen unterbrochen ist. Jenseit des 65°, besonders im untern Gebiete des Ob und Jenesei, breiten sich tiefe Moräste aus, ohne alle Pflanzendecke, nur im Winter durch Frost zugänglich. Man nennt diesen Boden Tundra. Auf ihnen lagern Berge von Treibholz, und ungeheure Mengen von Knochen vorweltlicher Thiere birgt ihr Inneres. Im oft sehr heißen, aber kurzen Sommer thant der Boden in südlicheren Strichen tief, (in nördl. kaum 16 Nzoll) auf, erzeugt einige Gestrüppe, Moose und Flechten, ist dann aber ganz unpassirbar, im N. bleibt er dagegen meist fest gefroren. In diesen Gegenden bricht das Eis der Ströme erst Ende Juli auf, und Ende Angnst kann man schon wieder über sie hingehen. 2. Das westliche Tiefland oder Tnran, vom Bolor-tagh, vom Hochlande von Iran und dem kaspischen See umgeben und im N. durch einen niedrigen Landrücken (Wasserscheide) vom sibir. Tieflande geschieden, ist wohl das tiefste der Erde, denn ^ desselben liegt unter dem Meeresspiegel. Die Terassenländer im O. abgerechnet, welche zu den reizendsten der Erde gehören, ist Tnran ein weites, ebenes Becken, und wahrscheinlich mit dem westl. Sibirien der ausgetrocknete Boden eines ehemaligen Busens des nördl. Eismeeres. Es besteht theils aus Sandwüste, theils aus Steppe mit salzigem Thonboden, (die Kirgisen- steppe,) und nur die Flußthäler sind fruchtbar.

10. Kurzgefaßtes Lehrbuch der Erdkunde - S. 55

1872 - Leipzig : Merseburger
55 laufes macht die meisten Ströme zu den wichtigsten natürlichen Ver- kehrsstraßen bis tief ins Innere des Kontinents. Die großen und zahlreichen Süßwasserseen Nordamerikas enthalten mehr als die Hälfte alles süßen Wassers sämmtlicher Erdtheile. Süd- amerika hat nicht so bedeutende Seen. Klima. Amerika erstreckt sich durch alle klimatischen Zonen der nördl. und durch sast alle der südl. Halbkugel; es reicht durch vier Zonen, nur die südl. des ewigen Schnees fehlt. Die Region des ewigen Schnees ist dagegen in allen Breiten anzutreffen. Die amerikanischen Klimagürtel sind außerhalb der Wendekreise im allgemeinen kühler als die entsprechenden der alten Welt. Die wichtigsten Ursachen dieser ge- ringeren Wärme liegen in dem langen Hochgebirgswalle am großen Oceane, in der großen Wassermenge ringsum, in der Verengung des Erdtheils in der heißen Zone und in den kalten Polarströmungen im Sw. und No. Amerikas Klima ist aber auch zugleich feuchter und oeeanischer wegen seiner Lage zwischen zwei großen Weltmeeren, seiner verhältnißmäßig geringen Ausdehnung von W. nach O. und wegen seiner reichen Bewässerung und Vegetation. Die Passate wehen zu beiden Seiten des Aeqnators; in Nord- amerika herrschen Südwest-, in Südamerika Nordwestwinde vor. Weil sich an der Ostküste keine hohen Gebirge befinden, so führt der regel- mäßige Ostwind dem tropischen Inneren feuchte Luft zu. Wären diese aber an der Ostküste, so würden Theile Amerikas, ebenso wie in Afrika, aus Mangel an Feuchtigkeit bei ihrer glühenden Hitze zur Wüste werden. Erzeugnisse. Die überreiche Bewässerung und die Feuchtigkeit der Atmosphäre bewirken eine üppige und kräftige Vegetation, dle sast über den ganzen Erdtheil verbreitet ist. Während zwischen den Wendekreisen der tropische Pflanzenwuchs sich in der größten Fülle und Pracht ent- faltet und das Gebiet des Amazonenstromes die vollendetsten und mannig- saltigsten Palmenarten auszuweisen hat, überragt in der nördl. gemäßigten Zone die „Königin der Tannen" (94™ = an 300') fast alle Baumarten der Erde (Australien hat Bäume über 150™ hoch). Selbst solche Pflanzen, die in Europa als Stauden und Sträucher erscheinen, gedeihen in Amerika (Brasilien) zu Bäumen. Die Steppen sind nicht pflanzenleer, wie in Asien und Afrika, sondern mit weit ausgedehnten Urwäldern bedeckt, die nicht das einförmige Aussehen der europäischen Waldungen haben, sondern aus den mannigsaltigsten, riesenhaftesten Baumformen bestehen. Außer den Amerika eigenthümlichen und vor dessen Entdeckung der alten Welt unbekannten Kulturpflanzen (Mais, Kartoffel) gedeihen fast alle nutzbaren Gewächse der Welt hier vortrefflich, ebenso die Haus- thiere der alten Welt. Dagegen erscheint die Thierwelt zurückgedrängt. Die ursprünglichen eigenthümlichen Thiere (besonders Sängethiere) z. B. Bison, Waschbär, amerik. Bär, Pelzthiere, Jaguar, Lama, Vi- cuna, Meerschwein, Tapir; Condor, Kolibri, Pfefferfraß, Puter, Wander- taube u. a. dieses Welttheils erscheinen klein und gering entwickelt, während die mit schillernder Farbenpracht geschmückten Insekten und die dem Wasser angehörenden Amphibien, Riesen- und Klapperschlange, Alligator, Riesen-Eidechsen n. a., die sich durch Größe auszeichnen, sich hier in nn- endlicher, höchst lästiger Menge finden. Die Größe Amerikas beträgt 746,000 lüm. Nordamerika ist noch
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