102
Naturgeschichte.
Orte zum andern bewegen, sondern nur, daß
sie sich dem Lichte zuneigen, und ihre Blumen
öffnen oder schließen.
§. 17.
Bäum e.
Die Bäume werden eingetheilt: 95.
1) In Gartenbäume, die um des Obstes Wie theilt man
willen gezogen werden; die Bäume ein?
2) In Forst- oder Waldbäume, die zum
Brennen und Bauen benützt werden. ^ Y6.
Die Forstbäume werden wieder eingetheilt die Forst-
in Laub, und Nadelholz. bäume?^
Unter Laubholz versteht man jene Vau-^
me, welche im Frühjahre neue Knospen trei- unter Laub-
den, und Blätter bekommen, die im Herbste hör??
abfallen. 1' 93.
Unter Nadelholz versteht man jene Wald- Was versteht
bäume, deren Blätter die Gestalt einer Nadellman unter Na-
haben, die immer grün bleiben, und deren delholz?
Frucht in einem holzartigen Zapfen besteht.
Zum Laubholze rechnet man die Eiche,
Buche, Birke, Erle, Linde, Esche, Ulme,
Pappel rc.
Zum Nadelholze die Fichte, Tanne, Fer-
che, Lerche, Ceder, den Wachholder-, den
Lebensbaum rc.
Nach Art und Beschaffenheit der Früchte,
theilt man die Bäume
1) in Kernobst, dessen Kern mit einer
feinen Rinde umgeben ist, z. V. Aepfel, Bir-
nen, Quitten rc.
2) in Steinobst, dessen Kern in einer
harten steinernen Schale liegt;
2) in Nüsse.
Nach ihrem Vaterlande theilt man sie injb. nach ihrem
in - und ausländische. Unter den Letzter» sind Vaterlande?
merkwürdig: der Zitronenbaum, Pomeranzen-,
99.
Welche Bäume
rechnet man zum
Laub- und wel-
che zum Nadel-
holze?
100.
Wie theilt man
die Bäume
nach Art und
Beschaffenheit
ihrer Früchte
ein?
loö
Viehzucht.
§. 9.
Tauben.
Die Tauben zu erhalten nehme man Eber-
wurz, Liebstbckl, Annis, Fenchel, stosse alles
klein zusammen, vermische es mit fein gesieb-
tem alten Lehm von Wellerwanden, mache es
mit Hariugslacke zu einem Teig, und stelle
es in den Taubenschlag. Fleißige Reinigung
ihres Aufenthaltes und reines Wasser be-
wahrt sie vor mancherley Krankheiten; übler
Geruch vertreibt sie aus ihrer Wohnung.
Krankheiten der Tauben sind:
17.
Welche Pflege
sollen die Tau
den haben?
i) Die Dürrsucht; 2) Kratze und Pocken, heiter, ?
18.
Welche Krank-
F o r st b a u In z u ch t.
§-1-
u e 5 e r h a tt p t.
Damit es nicht am nöthigen Holze mangle,
muß man seine Waldung in so viele Strecken
abtheilen, als das Holz Jahre zum Nachwüchse
braucht, und nur stets eine Strecke fällen.
Einen Forst von Laubholz z. B., welches bloß
zum Brennen benützt werden soll, theilt man
in 30 bis 40 Gehaue, und treibt alle Jahre
ein Gehau ab, so daß man nach 30 bis 40
Jahren wieder bey dem ersten anfangt. —
Ist die Strecke unbedeutend und das Holz von
verschiedenem Wüchse, so muß man den Baum
sein gehöriges Alter erreichen lassen.
Dunkle Schlage macht man bey Laub-,
! Wie benützt man
die Waldungen
zweckmäßig?
f 2.
Welche Schläge
sollen gemacht
werden?
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
TM Hauptwörter (200): [T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs]]
140 Forstbaumzucht.
Zur Pflege begieße man die Baumpflam
zen mit Wasser, und lege Reisig über sie, um
die Sonnenhitze zu mindern. Man reinige sie
von Unkraut, und sichere sie gegen Thiere. Ge-
gen die Winterkalte überstreue man sie quer
Hand hoch mit Laub, und bedecke sie mit Rei-
sig; das Reisig wird im Frühlinge abgenom-
men, die Laubdecke aber bis zum Austrieb der
Blatter gelassen. Hat der Frost mehrere Pflan-
zen ausgezogen, drücke man sie beym Thau-
wetter wieder behutsam in den Boden; im Win-
ter lasse inan den häufigen Schnee behutsam
wegschaufeln, und verschaffe im Frühjahre dem
Schneewaffer Abzug.
3.
Was hat man
zur Wart der
Baumpflanzen
zu thun?
§.2.
Von einzelnen Bäumen.
Eiche.
Die Eiche ist der größte und dauerhafteste
inländische Baum, der zu seiner Vollkommen-
heit 200 Jahre braucht, und über 500 Jahre
alt wird. Das Holz dient vorzüglich zu Was-
serbauten, Maschinen, verschiedenen Gerath-
schaften und Arbeiten.
Das stärkste Holz gibt die Eiche auf ei-
nem lockern, mehr trocknen als feuchten Bo-
den, und au der Mittagsseite eines Waldab-
hanges.
Versuche bewiesen, daß Eichenholz, im De-
zember und Jänner gefallt, am saftreicbsten
und schwersten; imjuly gefallt am leichtesten ist.
y.
Was ist von der
Eiche im allge-
meinen zu sa-
gen?
10.
Welche Lage ist
der Eiche vor-
theilhaft?
11.
Wann ist die
Zeit des Fäl-
leus der Eiche?
Buche. 12.
Die Buche liebt einen schwarzen, etwas ^ 'die Buche"
frischen Boden, und dient nicht blos zu Breun-huid wozu dient
und Kohlholz, sondern auch zum Bearbeiten. >sic besonders?
356
Technologie.
dringen lassen, damit die wässerigen Feuchtig-
keiten herausgetrieben werden.
Man steckt auf einem ebenen gereinigten
Platze eine Stange auf, legt harzige Spanne um
sie und schichtet senkrecht die Scheiter um sie auf,
doch so, daß an einer Seite eine kleine Oeff-
nung von der Stange bis an den äußersten un-
tern Rand, wie ein Zündloch bleibt. Dieser
Haufen, genannt Meiler, wird sodann mit Ra-
sen, Moos und Erde bedeckt, damit das Feuer
nicht offen brennen kann, und wird mir der Zünd-
stange angezündet, welche durch das Zündloch
bis an die Stange, wo die harzigen Spane
liegen, hingebracht werden muß.
Die Kohlen werden nach Verschiedenheit
des Holzes und des Brandes verschieden. Die
besten sind schwer, klingend, schwarzen wenig,fohlen für eine
und haben hin und wieder glanzend stahlblaue ^emmdenhett.
Flecken; so wie das Holz, ist auch die Kohle
hart oder weich; — wenn das Holz nicht ge-
hörig durchgebrannt ist, gibt es Löschkohlen,
welche nocheinmal gebrannt werden müssen,
weil sie bey dem Gebrauche rauchen.
51.
Was herrscht
rückstchtlich der
Kohlen für i
Verschiebenhe
§. 6.
Harz.
♦ Unser gemeines Harz gewinnt man aus
den Kiefer-, Fichten- und Tannenbäumen; die
Kiefer gibt das gröbste, die Fichte besseres,
die Tanne das beste. Um es in Menge zu ge-
winnen, werden die Baume im Frühjahre mit
Messern geritzt, da es alsdann im Sommer
desto reichlicher hervorquillt; — im Herbste
sammelt inan es.
Aus Harz macht man Theer. Man hktzt
das Harz in kupfernen Kesseln mit gelindem
Feuer; es wird siüßig und träufelt durch eine
im Boden des Kessels angebrachte Oeffnung
52»
Woraus gewinnt
man Harz?
55.
Wie bereitet
man Theer?
317
Forstbaumzucht.
wahrt sie vor mancherley Krankheiten; übler
Geruch vertreibt sie aus ihrer Wohnung.
Ihre Krankheiten sind:
i. Die Dürrsucht. Sie entsteht ans Man-
50.
Welche Krank-
heiten ?
51.
gel an frischem Wasser, und von zu häufigem Wie entsteht
Genüße des Roggen- und Leinsamens. Esldie Dürrsucht,
entstehen Drüsen. Diese öffne man behüt- ->"d wie wrrd
sam, bestreiche sie mit ungesalzenem Butter und^ gn-elit.
sorge für gesunde Nahrung. j 52.
2. Grütze und Pocken. Sie werden durch Wie Krätze und
unreines Getränk verursacht. Spießglas ini'pockeu?
reinem Wasser wird dagegen empfohlen. !
F 0 r st b a u m z u ch t.
§. 1.
u e b e r h a tt'p t.
Sorglose Wirthschaft würde empfindlichen
Mangel an dem unentbehrlichen Produkte des
Holzes herbey führen, daher muß man auf
Erhaltung und bessere Benützung der Wälder
bedacht seyn.
Damit es nicht am nöthigen Holz mangle,
muß man seine Waldung in so viele Strecken
abtheilen, als das Holz Jahre zum Nachwüchse
braucht, und nur stets eine Strecke füllen.
Einen Forst von Laubholz z. B., welches bloß
zum Brennen benützt werden soll, theilt man
in 50 bis 40 Gehaue, und treibt alle Jahre
ein Gehau ab, so daß man nach 30 bis 40
Jahren wieder bey dem ersten anfängt. —
Ist die Strecke unbedeutend und das Holz von
verschiedenem Wuchst, so muß man den Baum
fein gehöriges Alter erreichen lassen. ,
1.
Ist besondere
Pflege der Was-
duugen nöthig?
2.
Wie benützt man
die Waldungen
zweckmäßig?
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide]]
3 Is
Forstbaumzucht.
3.
Was mnfaßt die
Pflege eines
Waldes?
Die Pflege eines Waldes umfaßt:
1) das gehörige Holzfällen,
2) die Reinigung und Anpflanzung des
Platzes, auf dem bereits das Holz gefällt ist,
3) Verhütung des Schadens durch Wild
oder zahmes Vieh,
4) die Laubdüngung.
Die Holzschläge sind zweyerley, dunkle
und lichte. Dunkler Schlag heißt es, wenn
man einen bestimmten Platz nicht ganz auf
einmal, d. i. nicht alle Bäume zugleich ab-
haut; — lichter, wenn alle auf einem bestimm-
ten Platze stehenden Baume auf einmal abge-
hauen werden.
Dunkle Schläge macht man bey Laub-,
Forchen - und Tannenwaldungen; lichte nur bey
Fichtenwaldungen.
Die Nadelwaldungen müssen an der nörd-
lichen oder östlichen oder nordöstlichen Seite
angehauen werden; — die Laubwaldungen
dürfen nie an der südlichen oder westlichen Seite
angehauen werden.
Die Verbesserung der Waldungen geschieht
durch Saat und Anpflanzung von der Saat.
Die Samen reifen zu verschiedenen Zeiten.
Im May oder Juny reift der Same der
Ulmen; — im August oder September der Same Samen ?
der Birken; im Oktober der Same der Ei-
chen, Buchen, Eschen, Ahorn, weißen Erle,
Förchen, Fichten, Tannen; — im November
der Same der Eichen, schwarzen Erste, För-
chen, Fichten, Lerchen.
Die Samen werden auf einem luftigen Wie werden die
Boden dünne aufgeschüttet und öfters umgewen- Samen bchan-
det, um sie los zu machen. Am leichtesten ge=|i>cit *
schieht es durch wechselweises Anfeuchten und
Trocknen an Stubenöfen. Hierauf werden sie
durch Reiben mit Händen oder Dreschen in
4.
Wie vielerlei)
find die Holz-
schlage?
5.
Welche Schläge
sollen gemacht
werden?
6.
Wo sollen die
Schläge begin-
nen?
7.
Wie geschieht
Verbesserung der
Waldungen?
8.
Wann reifen die
y.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz]]
319
Forstbaumzucht.
Säcken abgeflügelt, und durch Siebe oder
Schwingen mit der Schaufel gesondert.
Nach Verschiedenheit der Holzart muß der
Same mannigfaltig aufbewahrt werden.
Im fließenden Wasser wird aufbewahrt
der Same der Eichen, Buchen; an luftigen
Orten der Same der Birken, Ulmen, Er-
len, Förchen, Birken, Tannen, Fichten, Lerchen;
an feuchten Orten Eschen, Ahorn; — meisten-
theils in Sacken und Fässern.
Die Aussaat der Samen geschieht am
besten im Frühjahre, wenn keine Fröste mehr
zu gewarten sind, aber weder zu dick noch zu
dünne. Die Samen dürfen nur mäßig unter
die Erde gebracht werden. Die sehr feinen und
kleinen Samen kommen mit der Erde nur in
Berührung; die großer» kommen tiefer als
die kleinern, oder jene, welche nicht gleich auf-
keimen.
Sollte die Saat richt den gewünschten
Erfolg versprechen, so gebraucht man die An-
pflanzung, wozu man eine Samen- und eine
Baumschule nöthig hat. In ersterer werden
die Samen gesaet, in letztere die Saatpflan-
zen versetzt, erzogen und zur Auspflanzung vor-
bereitet. Der Same muß nach Verschie-
denheit der Gattung auch in verschiedener Ent-
fernung gelegt werden; so wie auch dereinst
die Pflanzen in verschiedener Entfernung ge-
steckt, und auch die Bäume selbst ausgepflanzt
werden.
Zur Pflege begieße man die Baumpflan-
zen mit Wasser, und lege Reisig über sie, um
die Sonnenhitze zu mindern. Man reinige sie
von Unkraut, und sichere sie gegen Thiere. Ge-
gen die Winterkälte überstreue man sie quer
Hand hoch mit Laub, und bedecke sie mit Rei-
sig; das Reisig wird im Frühlinge abgenom-
men, die Laubdecke aber bis zum Austrieb der
ic.
Wie wird der,
Same aufbe-
wahrt?
11.
Wann und Vie
geschieht das
Säen?
12.
Wann und wie
geschieht ine An-
pflanzung?
15.
Was hat man
zur Wart der
Baumpflanzen
zu thun?
Forstbaumzucht.
13q
Förchen - und Tannenwaldungen; lichte nur bey
Fichtenwaldungen.
Die Nadelwaldungen müssen an der nörd-
lichen oder östlichen oder nordöstlichen Seite
angehauen werden; — die Laubwaldungen
dürfen nie an der südlichen oder westlichen Seite
augehauen werden.
Die Verbesserung der Waldungen geschieht
durch Saat und Anpflanzung von der Saat.
Die Samen reifen zu verschiedenen Zeiten.
Die Samen werden auf einem luftigen
Boden dünne aufgeschüttet und öfters umgewen-
det, um sie los zu machen. Am leichtesten ge-
schieht es durch wechselweises Anfeuchten und
Trocknen an Stubenöfen. Hierauf werden sie
durch Reiben mit Händen oder Dreschen in
Säcken abgeflügelt, und durch Siebe oder
Schwingen mit der Schaufel gesondert.
Die Aussaat der Samen geschieht am
besten im Frühjahre, wenn keine Fröste mehr
zu gewarten sind, aber weder zu dick noch z^u
dünne. Die Samen dürfen nur mäßig unter
die Erde gebrachtwerden. Die sehr feinen und
kleinen Samen kommen mit der Erde nur in
Berührung; die größern kommen tiefer als
die kleinern, oder jene, welche nicht gleich auf-
keimen.
Sollte die Saat nicht den gewünschten
Erfolg versprechen, so gebraucht man die An
Pflanzung, wozu man eine Samen- und eine
Baumschule nöthig hat. In ersterer werden
die Samen gesäet, in letztere die Saatpflan-
zen versetzt, erzogen und zur Auspflanzung vor-
bereitet. Der Same muß nach Verschi
denheit der Gattung auch in verschiedener Ent-
fernung gelegt werden; so wie auch dereinst
die Pflanzen in verschiedener Entfernung ge
steckt, und apch die Bäume selbst ausgepflanzt
werden.
Wo sollen die
Schläge begin-
nen?
4.
Wie geschieht
Verbesserung der
Waldungen?
5.
Wie werden die
Samen behan-
delt?
6.
Wann und wie
'geschieht das
Säen?
Wann und wie
geschieht die An-
pflanzung?
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
152
Hingegen einzeln — und freistehende Pflanzen find zusammen-
gedrängter, struppiger, rauher, auf Berghöhen behaarter. So
wird auch der Mensch durch Geselligkeit heiterer, in seinem
Aeußern gefälliger, während Einsamkeit ihn in sich gekehrter,
rauher und wilder macht.
Wie es unter den Thieren solche gibt, die sich nur vom
Untergang und Blut der andern ernähren, finden wir auch unter
den Gewächsen mancherlei Raubpflanzen, die im Nahrungssaft
oder Blut der übrigen schwelgen. Sie hängen sich ihnen an
und sind überall mit Saugröhren bewaffnet. Diese dringen mit
solchen in sie ein und zehren ihre Kraft aus.
So wie in den Einöden des Erdtheils Amerika die schreck-
lichsten Raubthiere einher wandeln, wuchern in diesen Wäldern
auch die gewaltigsten Schmarotzerpflanzen. Die Lianen, mit
Arm- und Schenkeldicke, umspinnen die Bäume, saugend in allen
Richtungen; ja von Baum zu Baum, in einer Länge von mehr
als 100 Schuh fortschleichend, schnüren sie wie starke Seile
ganze Waldungen zusammen und machen sie so undurchdringlich,
daß mit der Axt oft gegen hundert Bäume von ihren Wurzeln
getrennt werden, und dennoch in einem Verbände mit den an-
dern stehen bleiben. In unsern Gärten hängt die Mispel ihre
aussaugenden Wurzeln zwischen die Rinde der Qbstbäume und
entkräftet sie; ebenso der Frauenflachs die kleineren Pflanzen,
welcher wie ein Bindfaden alle umwickelt. Er wächst zwar auch
aus dem Saameu der Erde auf; sobald er aber eine Pflanze er-
reicht hat, zieht er seine Wurzeln aus dem Boden, und wenn er
eine Pflanze getödtet hat, geht er mit seinen Spitzen zur andern
über, und saugt sie aus.
Doch bei allen diesen merkwürdigen Eigenheiten der Pflan-
zennaturen ist ihr ganzes Wesen nur ein schwaches Schattenspiel
der thierischen Welt. Sie sind ohne Bewußtsein, wenn gleich
nicht ohne Empfindung; sie sind ohne Willen, wenn gleich nicht
ohne Triebe, die einem Wollen ähnlich scheinen.
a. Bäume.
33. Die Edeltanne.
Wie der Fürst Teutobach über alle seine Gefährten her-
vorragte und der König Saul eines Kopfes Länge größer war,
als das übrige Volk, so zeigt auch die Edeltanne ihr edleres
Blut durch ihre gewaltige Höhe, welche kein anderer Baum zu
erreichen vermag. Sie ist die nordische Palme, vor ihr müßte
TM Hauptwörter (100): [T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut]]
154
34. Die Ceder.
Die Ceder, die besonders auf dem Libanon wächst, ist ein
Nadelbaum, unserem Lärchenbaume sehr ähnlich. Die Nadeln,
welche auch im Winter grünen, sind steif; die Zapfen sind eirund.
Das Holz des Baumes hat schönes Ansehen, denn es ist roth
gestreift, sehr fest, wird von keinem Wurm gefressen und eignet
sich daher vorzüglich zum Bau der Häuser. Reisende haben auf
der nordöstlichen Seite 8—900 Cedern gefunden, worunter einige
sehr alte waren, deren Stamm im Umfange über 20 Fuß ent-
hielt. Der Cedernbaum ist der edelste Baum unter allen Nadel-
holzbäumen, wird ungemein alt und hat das edelste, ^dauerhafteste
Holz, gibt auch den schönsten, dichtesten Schatten.
Jahrtausende verschwanden, Der stolzeste der Bäume,
Seitdem ich, allbekannt Blüh' ich stets unentlaubt,
Aus Libanon gestanden, Und tauch' in Aetherräume
Ein Held im Sonnenbrand. Mein grüngekröntes Haupt.
35. Der Kaffeebaum.
Als ursprüngliches Vaterland des Kaffeebaums wird theils
Arabien, theils Abhssinien angegeben. Aus Arabien brachten
ihn die Holländer 1690 nach Java und bald darauf nach
Ceylon. Die Höhe des Kaffeebaumes beträgt etwa 18 Fuß.
Er soll in seiner Gestalt unsern Aepfelbäumen gleichen. Seine
Rinde ist weißlich, die Zweige stehen einander gegenüber und
laufen pyramidenförmig empor. Das Blatt von 4 Zoll Größe
soll dem Citronenblatt gleichen und die weiße Blüthe, die dicht
am Grunde des Blattes hervortritt, einen balsamischen Duft
verbreiten. Aus dieser entsteht nun die grüne Beere, die bald
darauf roth und endlich bei ihrer Reise bräunlich wird. Sie
enthält innerhalb ihres kirschenähnlichen Fleisches zwei aneinander
liegende Kerne, die Kaffeebohnen, welche noch ein eigenes perga-
mentartiges Häutchen einschließt. Man zieht den Kaffeebaum
mehr aus jungen Pflanzen als aus Samen. Im dritten Jahre,
wo die Bäume gegen 6 Fuß Höhe erreichen und zu tragen pfle-
gen, werden sie gekappt, im sechsten Jahre erreichen sie ihre
Vollkommenheit und dauern 30 Jahre. Da der Baum zu jeder
Jahreszeit Blüthen und Früchte hat, so gibt es^ oft^ dreierlei
Ernten, wovon jedoch die im Frühlinge die reichste ist. Man
schüttelt dann, wie bei uns, die reisen Früchte von den Bäumen
herab, fängt sie in untergebreiteten Tüchern auf und setzt sie
dann auf Matten in die Sonne, bis sie völlig getrocknet sind.