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gebirges*), wo nur Kartoffeln und schlechter Hafer gedeihen, und von
den dürftigen Feldern, armseligen Wiesen und kleinen Dörfern, die sich
auf des Jura kahlen, öden Rücken finden. Sie sprechen weiter von den
weiten Moorflächen der Hochebene**), wo trübe Wasserlachen und schwarzer,
schmieriger Boden, überzogen von blaßgrünem Moose und raschelnden
Binsen sich finden. Sie schildern endlich die fruchtbare Gegend zwischen
Regensburg und Passau (Kornkammer Bayerns) und die herrlichen Land-
schasten am Main und Rhein, wo Getreide mit schweren Ähren, zartes
Gemüse, Hopfen, süßes Obst und edler Wein, ja Tabak und Edelkastanien
rasen***).
3. Und wie steht es weiter um die Bewässerung des König-
reichs? (Die Karte lehrt, daß Bayern sehr gut bewässert ist. Der
Hauptteil wird durch die Donau, welcher Jller, Lech, Isar, Inn, Alt-
mühl, Raab und Regen zuströmen, und den Main bewässert. Außerdem
finden wir hier zahlreiche Seen, z. B. den Chiemsee und den Königssee.
Der wichtige Fluß von Rheinbayern ist, wie schon der Name der
Landschaft uns andeutet, der Rheinstrom.) Sprich über Quelle, Lauf
und Mündung der bayrischen Flüsfe! Zusammenfassung.
4. Wir wenden nns nun zur Beschäftigung der Bewohner.
Diese ist — wie wir längst wissen — vielfach von Bodenbeschaffenheit
und Bewässerung abhängig.
a. Besonders gilt dies vom Landbau. Wie steht es da wohl zunächst
mit dem Ackerbau? (Der Ackerbau ist nicht überall gleich lohnend. Auf
den kahlen Höhen des Jura, im rauhen Rhöngebirge und auf verschiedenen
Stellen der bayrischen Hochebene liefert er nur geringen Ertrag. In
besonderer Blüte steht er dagegen im Donauthale zwischen Regensburg
und Passau, im Thale des Mains und in den Landschaften, die der ober-
rheinischen Tiefebene angehören.) In diesen fruchtbaren Gebieten wird
auch uicht allein Ackerbau getrieben! (Hier beschäftigt man sich auch mit
Weinbau, Obstbau und Hopfenbau.) Gewiß! So gedeiht z. B.
in der Nähe von Würzburg (Zeige und bestimme die Lage!) vorzüglicher
Wein, in der Nähe von Bamberg (Zeige!) ausgezeichneter Hopfen. Daß
auch viel Waldbau in Bayern zu finden ist, fagen uns schon die Namen
einiger bayrischen Gebirge. (Fichtelgebirge, Böhmerwald, Bayerwald,
Spessart.)
b. Neben dem Landbau (Ackerbau, Wein-, Obst- und Waldbau)
finden wir aber auch Viehzucht im Königreiche Bayern. Doch ist auch
sie nicht überall von gleicher Bedeutung. Wo wird sie am meisten in
Blüte stehen? (Im südlichen Teile, denn dort finden sich ja an den
Abhängen der Alpen grüne Matten mit gewürzhaft duftenden Kräutern.)
*) 1. Abt. S. 142.
**) 1. Abt. S. 147.
***) 1. Abt. S. 163.
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Extrahierte Personennamen: Raab
Extrahierte Ortsnamen: Regensburg Bayerns Main Rhein Donau Isar Main Rheinbayern Rheinstrom Donauthale Regensburg Passau Mains Würzburg Bamberg Böhmerwald Bayerwald Bayern
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Königen neu und prächtig wiederhergestellt worden. Stolz schaut sie nun
mif ihren ragenden Türmen und festen Mauern in die schöne Landschaft
hinaus. (Vergl. auch 1. Abt. S. 146.)
5, Das Groftherzogtum Baden.
3ifl: Wir betrachten heute deu Staat, dessen Gebiet teils
in der oberrheinischen Tiefebene teils im Schwarzwalde liegt.
Wir reden vom Großherzogtume Baden.
I. Bestimme zunächst die Lage und Gestalt des Staates genauer!
(Baden erstreckt sich wie ein langes, schmales Band vom Bodensee und
von der Schweizer Grenze bis zum Neckar und zum Mainviereck. Es
wird begrenzt vom Reichsland Elsaß-Lothringen, vom Königreich Bayern,
vom Großherzogtum Hessen, vom Königreich Württemberg, vom Fürsten-
tum Hohenzollern und von der Schweiz.)
Ii. Auf die Bodenbeschaffenheit wies schon unser Ziel hin!
(Baden gehört teilweise der oberrheinischen Tiesebene, teilweise dem
Schwarzwalde an.) Ihr kennt diese Gebiete von früher her. Beschreibt
sie! (Die oberrheinische Tiefebene ist überans fruchtbar. Hier bringt der
Boden alles hervor, was des Menschen Herz begehrt: Getreide und Obst,
Tabak und edlen Wein. Ja selbst edle Kastanien- und Mandelbäume
sieht man an den Abbängen der Berge, die die Ebene begrenzen. Hier
kehrt der Frühling eher ein als im übrigen Deutschland. Blühen doch
die Kirschen, Pslanmen und Aprikosen schon in der ersten Hälfte des
April. — Der Schwarzwald ist ein Waldgebirge. Dunkle Tannenwälder
oder grasreiche Matten bedecken Höhen und Abhänge. In engen Thälern
rauschen kleine Bäche über Felsgestein und durch Farrenkraut dahin,
vorüber an schmücke» Dörfern oder einsamen Schneidemühlen und Köhler-
hütten.) Auch die Gegend am Bodensee ist uns bereits bekannt.
Schildere sie. (Obstgärten — Rebeuhügel — schmucke Dörfer, umgeben
von fruchtbaren Feldern und saftigen Wiesen.) Ihr könnt auf Grund
dieser Kenntnisse leicht ein Urteil über die Fruchtbarkeit Badens abgeben!
(Baden ist ein gesegnetes Land, besitzt es doch nicht nur fruchtbares
Ackerland, sondern anch ausgedehnte Weinberge und Obstgärten, stattliche
Waldungen und grasreiche Matten.
Iii. Diese große Fruchtbarkeit des Landes hängt zum Teil mit der
reichen Beiväffernng zusammen. Was lehrt die Karte? (Baden wird
nicht allein durch deu Rhein und den Neckar bewässert, sondern auch —
wie Württemberg — von einer überaus großen Zahl kleinerer Flüsse.
Dieselben entspringen fast alle auf dem Schwarzwalde und fließen meist
dem Rheine zu.) Es ist sehr erklärlich, daß gerade der Schwarzwald
der Ursprung so vieler Gewässer ist? Inwiefern? (Reiche Waldungen
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I
— 114 —
<5 Elsaß-Lothringen.
Jitl: Wir reden heute von dem Lande, welches die Frau-
zosen gern wieder vom deutschen Reiche losreißen möchten.
Wir betrachten das Reichsland Elsaß-Lothringen. (Zeigen!)
Nachdem die Kinder ans Grund des Geschichtsunterrichts angegeben
haben, 1. auf welche Weise dieses Land an Teutschland gekommen ist
(Ruhmreicher Krieg 1879/71 — Friede zu Frankfurt) und 2. welche
Stellung es gegenwärtig innerhalb des Reiches einnimmt (Reichsland,
d. h. es steht unmittelbar unter dem Kaiser und wird in dessen Namen
durch einen Statthalter verwaltet), schreitet der Unterricht fort an der
Hand zweier Fragen:
I Welche Gebiete umfaßt das Reichsland?
Mit Hilse der Karte setzen wir feft: Tas Reichsland zerfällt in
einen östlichen und einen westlichen Teil.
1. Der östliche Teil des Reichslandes, das Elsaß, breitet
sich aus zwischen dem Wasgenwald und dem Oberrheine. Er ist ein
Teil der oberrheinischen Tiefebene und wird vou der Jlt durchströmt.
2. Ter westliche Teil des Reichslandes, Deutsch-Lothringen,
reicht vom nördlichen Teile des Wasgenwaldes bis ins Gebiet der Mosel.
Er ist seiner Bodenbeschaffenheit nach ein Teil des Lothringer Stufen-
landes, welches sich im Westen des Wasgenwaldes ausbreitet.
Zur sachlichen Besprechung.
a. Bestimme Quelle, Richtung und Mündung der beiden
Flüsse Jll und Mosel!
b. Suche durch Vergleich mit einem anderen Lande die
Größe des Reichslandes zu ermitteln! (Ungefähr so groß wie
das Königreich Sachsen oder wie das Großherzogtum Baden!)
Il Warnm können denn die Franzosen den Verlust von
Elsaß-Lothringen so schwer verschmerzen?
Auf diese Frage wird in gemeinsamer Arbeit eine vierfache Antwort
gewonnen:
1. Elsaß-Lothringen ist ein schönes Land.
a. Schön ist zunächst das Land zwischen Wasgenwald und Rhein.
Hier schaut der Wanderer blumige Auen, schmucke Dörfer und von Wein-
bergen umkränzte saubere Städte. In manchen dieser Städte erheben sich
alte, prachtvolle Gotteshäuser, so z. B. in Straßburg, der alten, wunder-
schönen Stadt. (Vergl. S. 164, 1. Abt.)
b. Schön ist auch der Wasgenwald. Tie unteren Abhänge des
Gebirges sind mit Wein bepflanzt und Pfirsich-, Aprikosen- und Mandel-
bäume rageu aus den Weingeländen hervor. Höher hinauf rauschen
Buchen, Eicheu und Tannen und auf den höchsten Punkten breiten sich
prächtige Grasflächen aus, auf denen der Hirt seine Herde weidet. Weit
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— 44 —
Männer, Franen und Kinder. Hinter ihnen gehen Aufseher hin
und her. Obwohl uns die hier herrschende Hitze fast nnerträg-
lich vorkommt, arbeiten diese Leute ohne große Anstrengung
und ohne einen Augenblick auszuruhen. Freilich sind sie ganz leicht
bekleidet. Ihr Haupt bedeckt ein dünner, breitkrempiger Stroh-
Hut. Ihr dunkelfarbiger Körper ist fast nackt. Einige von ihnen
haben nur ein Stück zerrissene Sackleinewand um den Leib ge-
bunden. An den Füßen tragen sie meist durchlöcherte Bastschuhe.
Tie mühevolle Arbeit dieser Leute besteht in der Hauptsache im
Abpflücken der Früchte. Außer dem Abpflücken sind freilich auch
Schlingpflanzen, die sich von Banm zu Baum winden, mit
kräftigem Messerschnitt zu entfernen. Nicht selten auch müssen
diese schwertähulichen Messer zum Schutze gegen die im Grase
verborgenen Schlangen gebraucht werden.
Obwohl die Sonnenstrahlen das dichte Blütendach der schützen-
den Urwaldsbäume nicht durchdringen können, ist nns die Schwüle
unerträglich. Bald kehren wir daher zum Hofe zurück. Hier
befchaueu wir die steineren Terassen, auf denen die Kaffeebohnen
getrocknet werden, sowie die Vorrichtungen, durch die die Kerne
von der Hülle getrennt, gewaschen, sortiert und verpackt werden.
Schließlich kosten wir noch ein Täßchen des besten brasilianischen
Kaffees in seiner Heimat.
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— 15 —
— Tiefebene am Busen von Salonichi, an der Mündung der Struma
und der Drin. Entstehung der Tiefebene am Meerbusen von Sa-
lonichi? — durch Anschwemmung des sandigen Meeresbodens (eine
Art Maremme). Folge? — nach 0 baumlos, steppenartig — macht
mit ihren unbegrenzten Weideflächen ohne Ansiedelungen einen
traurigen Eindruck — im W und N nach dem Gebirge zu frucht-
bare Felder, Weingärten.
Klima? — in den Thälern und Ebenen warm und feucht. (Warum?)
— an den Busen ozeanisches Klima — auf den Hochebenen ist es
besonders im Winter empfindlich kalt, regnerisch; Schnee liegt
lange.
Produkte? — in den Thälern und Küstenebenen die Produkte des Ma-
ritzathales, außerdem noch Maulbeerbäume zur Züchtung der Seiden-
raupe — auf den Abhängen reiche Wälder, anf den Hochebenen
Grasflächen, auf welchen Ziegen, Schafe und Büffel weiden —
(Sennenwirtschaft) — große fruchtbare Strecken unbebaut (Warum?
— Steuerdruck, Großgrundbesitz, Aussaugung der Pächter) — be-
waldete Berglandschaften, dazwischen kahle Felsgipfel, wilde Schluchten
und Seen.
Städte? — Salonichi. Warum nicht an der Wardarmündung? —
sumpfige Delta-Niederung. Günstige Lage? — geschützter Hafen,
fruchtbare Landschaft — Waffer- und Landstraßen (nach Sofia, Bel-
grad und Skutari). Ausfuhr? — Südfrüchte, Wein, seidene und
wollene Stoffe (Teppichweberei). Warum an der Westküste von
Skutari bis zur Insel Korfu wenig Städte? — Die Küstenflüsse
haben von den Kalkgeb. viel Schlamm an dem Strand angesetzt,
daher hier viel Sümpfe, Strandseen; das heiße Klima erzeugt schäd-
liche Dünste. (Siehe Westküste Italiens!)
Staatliches? Das Gebiet gehört dem türkischen Reiche, das seit 1776
eine konstitntionelle Monarchie ist. Die höchste Staatsgewalt liegt
in den Händen des Großsultans, der zugleich Oberhaupt des Js-
lams ist und im Serail zu Konstantinopel wohnt. Der Hof des
Sultans wird nach dem Palaste des Großveziers „Hohe Pforte" ge-
nannt, der Halbmond ist das Wappenzeichen. Ostrumelieu ist seit
1885 politisch mit Bulgarien vereinigt, jedoch von den europäischen
Mächten formell nicht als Union anerkannt.
D. Griechenland und die Inseln.
Thessalien:
Bodengestalt? — Pinbus, als Fortsetzung der binarischen und alba-
nischen Gebirge, von N nach S, mitten durch Griechenlaub — in
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Extrahierte Personennamen: Ostrumelieu
Extrahierte Ortsnamen: Sofia Korfu Italiens Konstantinopel Griechenland Thessalien
— 17 —
Gebäude? (Siehe Bild von Lehmann). Die Akropolis erhebt sich über
alle Gebäude Athens. Dieses Heiligtum der Athener steht am süd-
lichen Ende der Stadt auf einem 150 in hohen Plateau, das auf
der Süd-, Nord- und Ostseite in steilen 30 bis 50 in hohen Fel--
senwänden abfällt. Die Hochebene ist nach der Sw-feite von
Gärten und Wiesenflächen mit Obstbäumen, Cypresfeu, Piuien und
Lorbeergesträuch umgeben. Am Fuße des Berges erblicken wir den
Tempel des Zeus; einige Säulenreihen erinnern an die verlorene
Pracht. Hier steht auch das Thor Hadrians. Durch die Propy--
Inen, einst großartige Thore mit Säulenhallen, gelangt man zum
Parthenon, dem schönsten und größten Tempel des Altertums. Der
Theseustempel ist noch am besten erhalten; dagegen sind vom Areo-
page, dem Gerichtshofe der Hellenen, nur noch einzelne in Felsen
gehauene Nischen und Sitze übrig. Nach Nw zu breitet sich am
Fuße des Tempelberges in einer Ebene die Stadt Athen aus. An der
Straße von Athen nach Elensis liegen Olivenwälder, Weizenfluren,
Weinpflanzungen. Die Abhänge sind meist kahl und öde. Den
östlichen Horizont begrenzt eine 1000 in hohe Kammlinie; die
dürftige Stauden- und Kräutervegetation vermag den Marmorkörper
dieses Gebirges nicht zu verhüllen. Gegen X liegt der Parnaß,
der häufig noch im April Schnee auf seinen Gehängen trügt. Die
Südabhänge fallen in steilen Marmorwänden in das blaue Meer,
über welchem der schön geformte Burgberg Akrokoriuthos herüber-
schaut. Der Kithäron steigt stufenartig aus dem Isthmus empor.
Die felsige, nackte und buchtenreiche Insel Salamis im Busen von
Ägina erscheint als ein Stück des Festlandes. Sie begrenzt nach
W zu den Hafen Piräus.
Pelopounes (Halbinsel Morea) nach Karte: Bodengestalt?
Die Halbinsel (eigentl. Insel) ist ein von Randgebirgen umschlossenes
Hochland, das sich nach N n. W terrassenförmig zu einem schmalen
Küstensaume absenkt. Nach S u. So sendet es gesonderte Ketten aus,
die in 4 mächtigen Landzungen auslausen (Kap Matapan). Daher haben
schon die alten Griechen die Halbinsel ihrer Gestalt wegen mit dem
Blatte der Platane verglichen (Morea — Maulbeerblatt). Folge? —zahl-
reiche Buchten und Busen.
Bebauung? (Nach Bild). Im Innern nackte Kalksteinhöhen
mit Weideplätzen (die Hirten Arkadiens), an den Abhängen Tannen- und
Eichenwäldern (Korkeiche), die aber an verschiedenen Stellen sehr ge-
lichtet worden sind, in den von Höhen umschlossenen Ringbecken Seen
und Sümpfe. Warum? — weil das Wasser nicht ablaufen kann (Irland)
und nur allmählich verdunstet. Ansiedelungen? — wenig Dörfer mit
dürftigen Hütten.
An der Westküste reiche Vegetation. Warum? Seelust — West-
winde bringen Niederschläge, die sich an den bewaldeten Höhen und
Prüll, Europa. 2
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Bodenbeschaffenheit? — ein mit dem Schutt der Alpen und Kar-
paten ausgefüllter Binnensee — nördlich von der Donau ist der
Boden int allgemeinen trocken und wohl angebaut — der südliche
Teil der Ebene sumpfig und mit einer dichtgewebten Pflanzendecke
(Überwassermoore) überzogen. Neusiedler See. Folge? — feilte
festen Ansiedelungen — nur von Hirten durchstreift — wenig Ver-
kehrswege.
Beschaffenheit der Anhöhen nach W und 0? — Weingelände,
Eichen- und Buchenwälder, besonders Bakony-Wald — der fisch-
reiche Plattensee — bei Fünfkirchen reiche Kohlenlager. Warum
dieser Teil der Donau viele Inseln? Bodenbeschaffenheit dieser
Inseln? — Schlamin. Folge? — große Fruchtbarkeit — herrliche
Gemüsegärten.
Die grosse niedertmgarische Tiefebene:
Ausdehnung? — vom Douaukuie bei Waitzen bis zum Eisernen Thor
— zwischen 3 Breitengraden und 5 Längengraden.
Größe? 97 000 Q km — größer als Würtemberg und Bayern zu-
sammen. Meereshöhe? Folge? — häufige Überschwemmungen
(Szegedin. Warum?) — Sümpfe und Inseln an den Flüssen —
baumlose Strecken. Pflicht?! Theißuser sind zum Teil erhöht und
befestigt worden.
Bodenbefchaffenheit? — einförmiger, trocken gelegter Boden eines
ehemaligen Binnensees, dessen Wasser nach und uach das Eiserne
Thor durchsägte — Sandboden, dünenartige Sandrücken, zwischen
Donau und Theiß. Folge? Moorflächen und Sumpfwalduugeu.
Warum hat die Donau auf dieser Strecke keine Nebenflüsse? —
weil die Steppe zwischen Donau und Theiß keine fließenden Ge-
Wässer erzeugt und die Theiß alle Karpatengewässer auffängt.
Warum im 8 des Tieflandes die Sumpf- und Moorbildungen am
bedeutendste»? Westlich von der Donau bis zum Bakouyer Wald
herrscht der Lehmboden vor. Folge? Grasige Weideplätze, wallende
Kornfelder, Wein-, fruchtbare Obstgärten und dichte Wälder —
wohlhabende Dörfer und Städte. Wo wird noch fruchtbares Land
zu finden sein? — an den Abhänge» des ungarischen und sieben-
bürgischen Erzgebirges.
Produkte? — Weizen, Mais (Kukurutz), Hanf, Flachs, Gemüse, Hülsen-
früchte, Melonen, Tabak, Wein (Tokaj) und Obst.
Die Pußta (Beschreibung nach Bild von Geistbeck).
Hinter Pest, Ungarns Hauptstadt, breitet sich die Pußta in östlicher
Richtung in uuabsehbarer Ausdehnung flach und geradlinig aus. Sie
stellt eine baumlose, mit Gräsern bewachsene Ebene dar. An den Sümpsen
und Tümpeln stehen Riedgräser, Binsen und hohes Schils. Der soda-
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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— 39 —
Sachsen. Bodengestalt im allgemeinen? — gebirgig — nach N auf-
gerichtete, nach S geneigte (Siehe Lauf der Flüsfe!) und im Innern
von Thälern zerschnittene, an den Rändern etwas gehobene Fels-
platte von 659 in mittl. Höhe. Gestalt der Küsten? — steil und
felsig (mit Ausnahme einiger Tieflandsstriche im W und S) — aus
den Hanptnferlinien strecken sich schmale Halbinseln vor, an den
Buchten schmale Küstenstreifen wie in der Riviera. Folge? Häfen,
besonders im N und O — Syrakus, Messina, Palermo — die
ganze Südküste ist völlig hafenlos. Was folgt daraus, daß die
Ränder der Insel erhöht sind? — im Innern trocken, unbebaut und
unfruchtbar, die meisten Flußbetten (Fiumare) trocknen im Sommer
aus, und im Winter verwandeln sie sich zu reißenden Sturzbächen.
Blockanhäufungen, die nach dem Meere zu immer feinkörniger werden.
Wie wird es an der Südküste und in den Niederungen aussehen? —
viele gelbe Weizenfelder, Weinberge, Olivenhaine, Baumwollen- und
Zuckerrohrplantagen ziehen sich an den sanften Geländen hin. Was
treiben die Bewohner der Küste? — Fischsang — Handel mit Ko-
rallen — Girgenti Ausfuhrort für Schwefel, der in der Umgegend
in großen Blöcken fast zu Tage liegt.
Höchste Erhebung? — Aetna (Schilderung nach Bild): Er steigt
als flacher Kegel völlig isoliert aus der Ebene. Von Catania
aus geht die Wanderung zwischen Weingärten dahin. Viele an-
mutige Dörfer beleben die Umgebung; die weißen Häuschen leuchten
zwischen Oliven- und Feigenbäumen hindurch. Das Gelb der Apfel-
sinen, Citronen und Orangen hebt sich glänzend von dem Laub der
Bäume ab. Nach eintägigem Marsche etwa in einer Höhe von
1999 m gelangt man an die Kastanien- und Platanenwälder; in
den höhern Regionen von 16—1899 m wachsen noch Eichen, Bucheu
und Fichten. Mitten durch diese Waldungen ziehen sich breite Lava-
ströme. Der oberste Teil des Aetna gleicht einer Wüste, welche
mit schwarzen und roten Aschen, Schlacken und Felsblöcken übersäet
ist. Da die feurigflüssigen Massen nicht mehr bis an die höchste
Krateröffnung hinaufreichen, so haben sie sich an den Ab-
hängen einen Ausweg gebrochen, wodurch Hunderte von Kegeln ent-
standen sind. Der Gipfel starrt von ewigem Schnee und Eis.
Hier oben steht der überraschte Wanderer inmitten eines ungeheuren
Gesichtskreises von mehr als 299 km Radius. Unter ihm liegt
die ganze Insel ausgebreitet, deutlich erblickt er die Küsten und das
Meer ringsherum, Gipfel Calabriens und die Städte Palermo,
Girgenti und Syrakus.
Sardinien: Lage? Wasserstraße und Grenzen? Folge? — Schiffahrt.
Gestalt? Größe? Bodengestalt? — int O und N gebirgig —*
Abhang steil — im Sw breitet sich zwischen den Gebirgszügen eine
reichbewässerte Tiefebene aus. Klima? Bodenbeschaffenheit? Pro-
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Syrakus Messina Palermo Catania Syrakus Sardinien
— 40 —
dufte? — auf den Gipfeln und Abhängen der Berge viel Wald
(Ys des Bodens bewaldet) und Heide mit stachlichten Kräutern und
Sträuchern — in den Thälern und Ebenen Getreide, alle Süd-
fruchte, dazu Baumwollenkapseln, ja sogar Datteln. (Sardinien war
einst eine Kornkammer Roms, ist aber jetzt wegen der sehr dünnen
Bevölkerung [23 auf 1 □ km] hinsichtlich des Anbaues sehr zurück-
gekoinmen). Im Innern der Gebirge findet man viele Erze. Folge?
Bergbau — Industrie. Fabrikthätigkeit und Handel von Fremden
betrieben.
Ii, 2.
Warum giebt es in Italien die vielen Erdbeben? — vul-
kanischer Boden — Erdkruste hier dünn — Ausbrüche durch das innere
Feuermeer und die Dämpfe (Veranschaulichung am Durchschnitt eines
Vnlkans). Folge? — Schwefelminen — Wärmequellen — wenig Unter-
nehmungsgeist.
Warum siedeln sich die Bewohner immer wieder an den
Abhängen der Vulkane an? Die verwitterte Lava bildet eine sehr
fruchtbare Erde, in welcher der Weinstock, der Ölbaum, Citronen- und
Orangenbäume köstlich gedeihen. Bei einem Ausbruche fiud selten
Menscheuleben zu beklagen, weil sich derselbe Tage vorher ankündigt und
der Lavastrom nur laugsam vorrückt.
Woher kommt die Wasserarmut Siziliens? Das Jahr zer-
fällt in Sizilien in die Regenzeit, vom November bis März, und in die
Trockenzeit. Sieben Monate sind fast regenlos, so daß im Sommer fast
alle Flüsse austrocknen. Im Winter verwandeln sie sich zu wildeu Sturz-
bächeu, die fruchtbare Gefilde mit Steiugeröll und Saud überschwemmen.
Das Wasser verläuft sich infolge der Waldarmut. In früheren Zeiten
hat man viele Wälder abgeholzt, so daß nur noch am Nordrath und an
den oberen Abhängen des Aetna Laub- und Nadelholzbestände vor-
handen sind.
Politisches: Italien ist ein konstitutionelles Königreich, d. i. ein
Staat mit eiuer Volksvertretung in 2 Kammern (Senat und Deputierten-
kammer.
Iii, 1.
Italien
die Wiege des Römerreiches und die Sehnsucht alter
germanischen Kölker.
A. Wiege des Römerreiches.
1. Die ungestörte Entwickelnng und Ausbreitung der
Herrschaft wurde begünstigt
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni]]
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Das kantabrisch-asturisch-galizische Gebirge.
Gestalt? — ein Kettengebirge, das sich in Galizien zu einem ver-
worrenen Gebirgslande auflöst. Höhe? Mittelgebirge — in Galizien
und den bask. Provinzen niedriger — die vielverzweigten Fluß-
thäler bilden hier Pässe zwischen den Pyrenäen und dem kanta-
brischen Gebirge. Abhänge? — nach der kastilischen Hochebene
allmählich, nach dem Meere steil.
Gestalt der Küste? — schwach ausgezackt, überall felsig — viele schmale
Einschnitte, die sich zu guteu Naturhäfen ausweiten. Folge? —
Hafenstädte Sebastian, Santander, Bilboa — im Nw die Kriegs-
häfen Ferrol und Coruua.
Bodenbeschaffenheit der Küste? — einzelne Dünen und Marschen —
guter Boden.
Bewässerung? — reiche Niederschläge (Warum?) Folge? —
Mitteleuropäischer Pflanzenwuchs — iu den Thälern zwischen
Erlen und Weiden saftige Wiesen, in den Ebenen inmitten gelber
Weizenslnren freundliche Dörfer — auf den Höhen kräuterreiche
Sennen —- die Thalwände mit Kastanien, Eschen, Ulmen, Ahorn
und Buchen und die Gipfel mit Nadelbäumen dicht bewaldet —
das Bergland im W mit dem Becken des Minho ist vortrefflich
bewaldet und gut angebaut. Hier giebt es zahlreiche Obstbäume,
dazu Weinberge und reiche Getreidefluren; außerdem gedeihen hier
Oliven und Orangen. In Galizien findet 'der Reisende zer-
klüftete und gebirgige Gegenden, die den mittelhohen Partien der
Schweizer Kalkalpen entsprechen. Die inneren Bodenschätze? —
Kohlen und Erze, besonders das baskische Bergland eisenreich. Folge?
Bergbau, Eisenindustrie.
Ausfuhr? — von Obst. Wein, Kastanien, Wallnüssen, Vieh.
Verkehrslinien? — von Madrid über Bnrgos nach Bilboa, über Valla-
dolid nach Ferrol Eisenbahnen — von den Hafenstädten direkte
Dampfschisfskurse nach England, Frankreich.
Ii, 2.
Warum ist die Hochebene von Alt- und Neukastilien un-
fruchtbar? Infolge der wenigen Niederschläge herrscht hier Wasser-
armut und große Dürre. Die Sommer sind sehr heiß und die Winter
sehr kalt. Die Flüsse haben sich in den leicht zerstörbaren Boden tiefe
Rinnen gegraben und trocknen im Sommer öfters aus. Der Boden
besteht aus unfruchtbarem Thon und ist teilweise mit Steingeröll bedeckt.
Rauhe Winde und häufige Nachtfröste verhindern aus der Hochebene
den Pflanzenwuchs. In tieferen und geschützteren Gegenden hatten die
Mauren durch künstliche Bewässerung (Schöpfräder) den Boden an-
gebaut, aber die Spanier haben diese Anlagen vernachlässigt, so daß die
1500 Ortschaften, die hier ehemals blühten, größtenteils öde und ver-
lassen sind. Pflicht der Regierung und Bewohner?
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TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Extrahierte Personennamen: Sebastian
Extrahierte Ortsnamen: Galizien Galizien Bilboa Galizien Madrid Bilboa England Frankreich