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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 3 - S. 105

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 105 — gebirges*), wo nur Kartoffeln und schlechter Hafer gedeihen, und von den dürftigen Feldern, armseligen Wiesen und kleinen Dörfern, die sich auf des Jura kahlen, öden Rücken finden. Sie sprechen weiter von den weiten Moorflächen der Hochebene**), wo trübe Wasserlachen und schwarzer, schmieriger Boden, überzogen von blaßgrünem Moose und raschelnden Binsen sich finden. Sie schildern endlich die fruchtbare Gegend zwischen Regensburg und Passau (Kornkammer Bayerns) und die herrlichen Land- schasten am Main und Rhein, wo Getreide mit schweren Ähren, zartes Gemüse, Hopfen, süßes Obst und edler Wein, ja Tabak und Edelkastanien rasen***). 3. Und wie steht es weiter um die Bewässerung des König- reichs? (Die Karte lehrt, daß Bayern sehr gut bewässert ist. Der Hauptteil wird durch die Donau, welcher Jller, Lech, Isar, Inn, Alt- mühl, Raab und Regen zuströmen, und den Main bewässert. Außerdem finden wir hier zahlreiche Seen, z. B. den Chiemsee und den Königssee. Der wichtige Fluß von Rheinbayern ist, wie schon der Name der Landschaft uns andeutet, der Rheinstrom.) Sprich über Quelle, Lauf und Mündung der bayrischen Flüsfe! Zusammenfassung. 4. Wir wenden nns nun zur Beschäftigung der Bewohner. Diese ist — wie wir längst wissen — vielfach von Bodenbeschaffenheit und Bewässerung abhängig. a. Besonders gilt dies vom Landbau. Wie steht es da wohl zunächst mit dem Ackerbau? (Der Ackerbau ist nicht überall gleich lohnend. Auf den kahlen Höhen des Jura, im rauhen Rhöngebirge und auf verschiedenen Stellen der bayrischen Hochebene liefert er nur geringen Ertrag. In besonderer Blüte steht er dagegen im Donauthale zwischen Regensburg und Passau, im Thale des Mains und in den Landschaften, die der ober- rheinischen Tiefebene angehören.) In diesen fruchtbaren Gebieten wird auch uicht allein Ackerbau getrieben! (Hier beschäftigt man sich auch mit Weinbau, Obstbau und Hopfenbau.) Gewiß! So gedeiht z. B. in der Nähe von Würzburg (Zeige und bestimme die Lage!) vorzüglicher Wein, in der Nähe von Bamberg (Zeige!) ausgezeichneter Hopfen. Daß auch viel Waldbau in Bayern zu finden ist, fagen uns schon die Namen einiger bayrischen Gebirge. (Fichtelgebirge, Böhmerwald, Bayerwald, Spessart.) b. Neben dem Landbau (Ackerbau, Wein-, Obst- und Waldbau) finden wir aber auch Viehzucht im Königreiche Bayern. Doch ist auch sie nicht überall von gleicher Bedeutung. Wo wird sie am meisten in Blüte stehen? (Im südlichen Teile, denn dort finden sich ja an den Abhängen der Alpen grüne Matten mit gewürzhaft duftenden Kräutern.) *) 1. Abt. S. 142. **) 1. Abt. S. 147. ***) 1. Abt. S. 163.

2. Teil 3 - S. 112

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 112 — Königen neu und prächtig wiederhergestellt worden. Stolz schaut sie nun mif ihren ragenden Türmen und festen Mauern in die schöne Landschaft hinaus. (Vergl. auch 1. Abt. S. 146.) 5, Das Groftherzogtum Baden. 3ifl: Wir betrachten heute deu Staat, dessen Gebiet teils in der oberrheinischen Tiefebene teils im Schwarzwalde liegt. Wir reden vom Großherzogtume Baden. I. Bestimme zunächst die Lage und Gestalt des Staates genauer! (Baden erstreckt sich wie ein langes, schmales Band vom Bodensee und von der Schweizer Grenze bis zum Neckar und zum Mainviereck. Es wird begrenzt vom Reichsland Elsaß-Lothringen, vom Königreich Bayern, vom Großherzogtum Hessen, vom Königreich Württemberg, vom Fürsten- tum Hohenzollern und von der Schweiz.) Ii. Auf die Bodenbeschaffenheit wies schon unser Ziel hin! (Baden gehört teilweise der oberrheinischen Tiesebene, teilweise dem Schwarzwalde an.) Ihr kennt diese Gebiete von früher her. Beschreibt sie! (Die oberrheinische Tiefebene ist überans fruchtbar. Hier bringt der Boden alles hervor, was des Menschen Herz begehrt: Getreide und Obst, Tabak und edlen Wein. Ja selbst edle Kastanien- und Mandelbäume sieht man an den Abbängen der Berge, die die Ebene begrenzen. Hier kehrt der Frühling eher ein als im übrigen Deutschland. Blühen doch die Kirschen, Pslanmen und Aprikosen schon in der ersten Hälfte des April. — Der Schwarzwald ist ein Waldgebirge. Dunkle Tannenwälder oder grasreiche Matten bedecken Höhen und Abhänge. In engen Thälern rauschen kleine Bäche über Felsgestein und durch Farrenkraut dahin, vorüber an schmücke» Dörfern oder einsamen Schneidemühlen und Köhler- hütten.) Auch die Gegend am Bodensee ist uns bereits bekannt. Schildere sie. (Obstgärten — Rebeuhügel — schmucke Dörfer, umgeben von fruchtbaren Feldern und saftigen Wiesen.) Ihr könnt auf Grund dieser Kenntnisse leicht ein Urteil über die Fruchtbarkeit Badens abgeben! (Baden ist ein gesegnetes Land, besitzt es doch nicht nur fruchtbares Ackerland, sondern anch ausgedehnte Weinberge und Obstgärten, stattliche Waldungen und grasreiche Matten. Iii. Diese große Fruchtbarkeit des Landes hängt zum Teil mit der reichen Beiväffernng zusammen. Was lehrt die Karte? (Baden wird nicht allein durch deu Rhein und den Neckar bewässert, sondern auch — wie Württemberg — von einer überaus großen Zahl kleinerer Flüsse. Dieselben entspringen fast alle auf dem Schwarzwalde und fließen meist dem Rheine zu.) Es ist sehr erklärlich, daß gerade der Schwarzwald der Ursprung so vieler Gewässer ist? Inwiefern? (Reiche Waldungen

3. Teil 3 - S. 114

1895 - Leipzig : Wunderlich
I — 114 — <5 Elsaß-Lothringen. Jitl: Wir reden heute von dem Lande, welches die Frau- zosen gern wieder vom deutschen Reiche losreißen möchten. Wir betrachten das Reichsland Elsaß-Lothringen. (Zeigen!) Nachdem die Kinder ans Grund des Geschichtsunterrichts angegeben haben, 1. auf welche Weise dieses Land an Teutschland gekommen ist (Ruhmreicher Krieg 1879/71 — Friede zu Frankfurt) und 2. welche Stellung es gegenwärtig innerhalb des Reiches einnimmt (Reichsland, d. h. es steht unmittelbar unter dem Kaiser und wird in dessen Namen durch einen Statthalter verwaltet), schreitet der Unterricht fort an der Hand zweier Fragen: I Welche Gebiete umfaßt das Reichsland? Mit Hilse der Karte setzen wir feft: Tas Reichsland zerfällt in einen östlichen und einen westlichen Teil. 1. Der östliche Teil des Reichslandes, das Elsaß, breitet sich aus zwischen dem Wasgenwald und dem Oberrheine. Er ist ein Teil der oberrheinischen Tiefebene und wird vou der Jlt durchströmt. 2. Ter westliche Teil des Reichslandes, Deutsch-Lothringen, reicht vom nördlichen Teile des Wasgenwaldes bis ins Gebiet der Mosel. Er ist seiner Bodenbeschaffenheit nach ein Teil des Lothringer Stufen- landes, welches sich im Westen des Wasgenwaldes ausbreitet. Zur sachlichen Besprechung. a. Bestimme Quelle, Richtung und Mündung der beiden Flüsse Jll und Mosel! b. Suche durch Vergleich mit einem anderen Lande die Größe des Reichslandes zu ermitteln! (Ungefähr so groß wie das Königreich Sachsen oder wie das Großherzogtum Baden!) Il Warnm können denn die Franzosen den Verlust von Elsaß-Lothringen so schwer verschmerzen? Auf diese Frage wird in gemeinsamer Arbeit eine vierfache Antwort gewonnen: 1. Elsaß-Lothringen ist ein schönes Land. a. Schön ist zunächst das Land zwischen Wasgenwald und Rhein. Hier schaut der Wanderer blumige Auen, schmucke Dörfer und von Wein- bergen umkränzte saubere Städte. In manchen dieser Städte erheben sich alte, prachtvolle Gotteshäuser, so z. B. in Straßburg, der alten, wunder- schönen Stadt. (Vergl. S. 164, 1. Abt.) b. Schön ist auch der Wasgenwald. Tie unteren Abhänge des Gebirges sind mit Wein bepflanzt und Pfirsich-, Aprikosen- und Mandel- bäume rageu aus den Weingeländen hervor. Höher hinauf rauschen Buchen, Eicheu und Tannen und auf den höchsten Punkten breiten sich prächtige Grasflächen aus, auf denen der Hirt seine Herde weidet. Weit

4. Außereuropäische Erdteile - S. 44

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 44 — Männer, Franen und Kinder. Hinter ihnen gehen Aufseher hin und her. Obwohl uns die hier herrschende Hitze fast nnerträg- lich vorkommt, arbeiten diese Leute ohne große Anstrengung und ohne einen Augenblick auszuruhen. Freilich sind sie ganz leicht bekleidet. Ihr Haupt bedeckt ein dünner, breitkrempiger Stroh- Hut. Ihr dunkelfarbiger Körper ist fast nackt. Einige von ihnen haben nur ein Stück zerrissene Sackleinewand um den Leib ge- bunden. An den Füßen tragen sie meist durchlöcherte Bastschuhe. Tie mühevolle Arbeit dieser Leute besteht in der Hauptsache im Abpflücken der Früchte. Außer dem Abpflücken sind freilich auch Schlingpflanzen, die sich von Banm zu Baum winden, mit kräftigem Messerschnitt zu entfernen. Nicht selten auch müssen diese schwertähulichen Messer zum Schutze gegen die im Grase verborgenen Schlangen gebraucht werden. Obwohl die Sonnenstrahlen das dichte Blütendach der schützen- den Urwaldsbäume nicht durchdringen können, ist nns die Schwüle unerträglich. Bald kehren wir daher zum Hofe zurück. Hier befchaueu wir die steineren Terassen, auf denen die Kaffeebohnen getrocknet werden, sowie die Vorrichtungen, durch die die Kerne von der Hülle getrennt, gewaschen, sortiert und verpackt werden. Schließlich kosten wir noch ein Täßchen des besten brasilianischen Kaffees in seiner Heimat.

5. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 15

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 15 — — Tiefebene am Busen von Salonichi, an der Mündung der Struma und der Drin. Entstehung der Tiefebene am Meerbusen von Sa- lonichi? — durch Anschwemmung des sandigen Meeresbodens (eine Art Maremme). Folge? — nach 0 baumlos, steppenartig — macht mit ihren unbegrenzten Weideflächen ohne Ansiedelungen einen traurigen Eindruck — im W und N nach dem Gebirge zu frucht- bare Felder, Weingärten. Klima? — in den Thälern und Ebenen warm und feucht. (Warum?) — an den Busen ozeanisches Klima — auf den Hochebenen ist es besonders im Winter empfindlich kalt, regnerisch; Schnee liegt lange. Produkte? — in den Thälern und Küstenebenen die Produkte des Ma- ritzathales, außerdem noch Maulbeerbäume zur Züchtung der Seiden- raupe — auf den Abhängen reiche Wälder, anf den Hochebenen Grasflächen, auf welchen Ziegen, Schafe und Büffel weiden — (Sennenwirtschaft) — große fruchtbare Strecken unbebaut (Warum? — Steuerdruck, Großgrundbesitz, Aussaugung der Pächter) — be- waldete Berglandschaften, dazwischen kahle Felsgipfel, wilde Schluchten und Seen. Städte? — Salonichi. Warum nicht an der Wardarmündung? — sumpfige Delta-Niederung. Günstige Lage? — geschützter Hafen, fruchtbare Landschaft — Waffer- und Landstraßen (nach Sofia, Bel- grad und Skutari). Ausfuhr? — Südfrüchte, Wein, seidene und wollene Stoffe (Teppichweberei). Warum an der Westküste von Skutari bis zur Insel Korfu wenig Städte? — Die Küstenflüsse haben von den Kalkgeb. viel Schlamm an dem Strand angesetzt, daher hier viel Sümpfe, Strandseen; das heiße Klima erzeugt schäd- liche Dünste. (Siehe Westküste Italiens!) Staatliches? Das Gebiet gehört dem türkischen Reiche, das seit 1776 eine konstitntionelle Monarchie ist. Die höchste Staatsgewalt liegt in den Händen des Großsultans, der zugleich Oberhaupt des Js- lams ist und im Serail zu Konstantinopel wohnt. Der Hof des Sultans wird nach dem Palaste des Großveziers „Hohe Pforte" ge- nannt, der Halbmond ist das Wappenzeichen. Ostrumelieu ist seit 1885 politisch mit Bulgarien vereinigt, jedoch von den europäischen Mächten formell nicht als Union anerkannt. D. Griechenland und die Inseln. Thessalien: Bodengestalt? — Pinbus, als Fortsetzung der binarischen und alba- nischen Gebirge, von N nach S, mitten durch Griechenlaub — in

6. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 17

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 17 — Gebäude? (Siehe Bild von Lehmann). Die Akropolis erhebt sich über alle Gebäude Athens. Dieses Heiligtum der Athener steht am süd- lichen Ende der Stadt auf einem 150 in hohen Plateau, das auf der Süd-, Nord- und Ostseite in steilen 30 bis 50 in hohen Fel-- senwänden abfällt. Die Hochebene ist nach der Sw-feite von Gärten und Wiesenflächen mit Obstbäumen, Cypresfeu, Piuien und Lorbeergesträuch umgeben. Am Fuße des Berges erblicken wir den Tempel des Zeus; einige Säulenreihen erinnern an die verlorene Pracht. Hier steht auch das Thor Hadrians. Durch die Propy-- Inen, einst großartige Thore mit Säulenhallen, gelangt man zum Parthenon, dem schönsten und größten Tempel des Altertums. Der Theseustempel ist noch am besten erhalten; dagegen sind vom Areo- page, dem Gerichtshofe der Hellenen, nur noch einzelne in Felsen gehauene Nischen und Sitze übrig. Nach Nw zu breitet sich am Fuße des Tempelberges in einer Ebene die Stadt Athen aus. An der Straße von Athen nach Elensis liegen Olivenwälder, Weizenfluren, Weinpflanzungen. Die Abhänge sind meist kahl und öde. Den östlichen Horizont begrenzt eine 1000 in hohe Kammlinie; die dürftige Stauden- und Kräutervegetation vermag den Marmorkörper dieses Gebirges nicht zu verhüllen. Gegen X liegt der Parnaß, der häufig noch im April Schnee auf seinen Gehängen trügt. Die Südabhänge fallen in steilen Marmorwänden in das blaue Meer, über welchem der schön geformte Burgberg Akrokoriuthos herüber- schaut. Der Kithäron steigt stufenartig aus dem Isthmus empor. Die felsige, nackte und buchtenreiche Insel Salamis im Busen von Ägina erscheint als ein Stück des Festlandes. Sie begrenzt nach W zu den Hafen Piräus. Pelopounes (Halbinsel Morea) nach Karte: Bodengestalt? Die Halbinsel (eigentl. Insel) ist ein von Randgebirgen umschlossenes Hochland, das sich nach N n. W terrassenförmig zu einem schmalen Küstensaume absenkt. Nach S u. So sendet es gesonderte Ketten aus, die in 4 mächtigen Landzungen auslausen (Kap Matapan). Daher haben schon die alten Griechen die Halbinsel ihrer Gestalt wegen mit dem Blatte der Platane verglichen (Morea — Maulbeerblatt). Folge? —zahl- reiche Buchten und Busen. Bebauung? (Nach Bild). Im Innern nackte Kalksteinhöhen mit Weideplätzen (die Hirten Arkadiens), an den Abhängen Tannen- und Eichenwäldern (Korkeiche), die aber an verschiedenen Stellen sehr ge- lichtet worden sind, in den von Höhen umschlossenen Ringbecken Seen und Sümpfe. Warum? — weil das Wasser nicht ablaufen kann (Irland) und nur allmählich verdunstet. Ansiedelungen? — wenig Dörfer mit dürftigen Hütten. An der Westküste reiche Vegetation. Warum? Seelust — West- winde bringen Niederschläge, die sich an den bewaldeten Höhen und Prüll, Europa. 2

7. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 91

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 91 — Bodenbeschaffenheit? — ein mit dem Schutt der Alpen und Kar- paten ausgefüllter Binnensee — nördlich von der Donau ist der Boden int allgemeinen trocken und wohl angebaut — der südliche Teil der Ebene sumpfig und mit einer dichtgewebten Pflanzendecke (Überwassermoore) überzogen. Neusiedler See. Folge? — feilte festen Ansiedelungen — nur von Hirten durchstreift — wenig Ver- kehrswege. Beschaffenheit der Anhöhen nach W und 0? — Weingelände, Eichen- und Buchenwälder, besonders Bakony-Wald — der fisch- reiche Plattensee — bei Fünfkirchen reiche Kohlenlager. Warum dieser Teil der Donau viele Inseln? Bodenbeschaffenheit dieser Inseln? — Schlamin. Folge? — große Fruchtbarkeit — herrliche Gemüsegärten. Die grosse niedertmgarische Tiefebene: Ausdehnung? — vom Douaukuie bei Waitzen bis zum Eisernen Thor — zwischen 3 Breitengraden und 5 Längengraden. Größe? 97 000 Q km — größer als Würtemberg und Bayern zu- sammen. Meereshöhe? Folge? — häufige Überschwemmungen (Szegedin. Warum?) — Sümpfe und Inseln an den Flüssen — baumlose Strecken. Pflicht?! Theißuser sind zum Teil erhöht und befestigt worden. Bodenbefchaffenheit? — einförmiger, trocken gelegter Boden eines ehemaligen Binnensees, dessen Wasser nach und uach das Eiserne Thor durchsägte — Sandboden, dünenartige Sandrücken, zwischen Donau und Theiß. Folge? Moorflächen und Sumpfwalduugeu. Warum hat die Donau auf dieser Strecke keine Nebenflüsse? — weil die Steppe zwischen Donau und Theiß keine fließenden Ge- Wässer erzeugt und die Theiß alle Karpatengewässer auffängt. Warum im 8 des Tieflandes die Sumpf- und Moorbildungen am bedeutendste»? Westlich von der Donau bis zum Bakouyer Wald herrscht der Lehmboden vor. Folge? Grasige Weideplätze, wallende Kornfelder, Wein-, fruchtbare Obstgärten und dichte Wälder — wohlhabende Dörfer und Städte. Wo wird noch fruchtbares Land zu finden sein? — an den Abhänge» des ungarischen und sieben- bürgischen Erzgebirges. Produkte? — Weizen, Mais (Kukurutz), Hanf, Flachs, Gemüse, Hülsen- früchte, Melonen, Tabak, Wein (Tokaj) und Obst. Die Pußta (Beschreibung nach Bild von Geistbeck). Hinter Pest, Ungarns Hauptstadt, breitet sich die Pußta in östlicher Richtung in uuabsehbarer Ausdehnung flach und geradlinig aus. Sie stellt eine baumlose, mit Gräsern bewachsene Ebene dar. An den Sümpsen und Tümpeln stehen Riedgräser, Binsen und hohes Schils. Der soda-

8. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 39

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 39 — Sachsen. Bodengestalt im allgemeinen? — gebirgig — nach N auf- gerichtete, nach S geneigte (Siehe Lauf der Flüsfe!) und im Innern von Thälern zerschnittene, an den Rändern etwas gehobene Fels- platte von 659 in mittl. Höhe. Gestalt der Küsten? — steil und felsig (mit Ausnahme einiger Tieflandsstriche im W und S) — aus den Hanptnferlinien strecken sich schmale Halbinseln vor, an den Buchten schmale Küstenstreifen wie in der Riviera. Folge? Häfen, besonders im N und O — Syrakus, Messina, Palermo — die ganze Südküste ist völlig hafenlos. Was folgt daraus, daß die Ränder der Insel erhöht sind? — im Innern trocken, unbebaut und unfruchtbar, die meisten Flußbetten (Fiumare) trocknen im Sommer aus, und im Winter verwandeln sie sich zu reißenden Sturzbächen. Blockanhäufungen, die nach dem Meere zu immer feinkörniger werden. Wie wird es an der Südküste und in den Niederungen aussehen? — viele gelbe Weizenfelder, Weinberge, Olivenhaine, Baumwollen- und Zuckerrohrplantagen ziehen sich an den sanften Geländen hin. Was treiben die Bewohner der Küste? — Fischsang — Handel mit Ko- rallen — Girgenti Ausfuhrort für Schwefel, der in der Umgegend in großen Blöcken fast zu Tage liegt. Höchste Erhebung? — Aetna (Schilderung nach Bild): Er steigt als flacher Kegel völlig isoliert aus der Ebene. Von Catania aus geht die Wanderung zwischen Weingärten dahin. Viele an- mutige Dörfer beleben die Umgebung; die weißen Häuschen leuchten zwischen Oliven- und Feigenbäumen hindurch. Das Gelb der Apfel- sinen, Citronen und Orangen hebt sich glänzend von dem Laub der Bäume ab. Nach eintägigem Marsche etwa in einer Höhe von 1999 m gelangt man an die Kastanien- und Platanenwälder; in den höhern Regionen von 16—1899 m wachsen noch Eichen, Bucheu und Fichten. Mitten durch diese Waldungen ziehen sich breite Lava- ströme. Der oberste Teil des Aetna gleicht einer Wüste, welche mit schwarzen und roten Aschen, Schlacken und Felsblöcken übersäet ist. Da die feurigflüssigen Massen nicht mehr bis an die höchste Krateröffnung hinaufreichen, so haben sie sich an den Ab- hängen einen Ausweg gebrochen, wodurch Hunderte von Kegeln ent- standen sind. Der Gipfel starrt von ewigem Schnee und Eis. Hier oben steht der überraschte Wanderer inmitten eines ungeheuren Gesichtskreises von mehr als 299 km Radius. Unter ihm liegt die ganze Insel ausgebreitet, deutlich erblickt er die Küsten und das Meer ringsherum, Gipfel Calabriens und die Städte Palermo, Girgenti und Syrakus. Sardinien: Lage? Wasserstraße und Grenzen? Folge? — Schiffahrt. Gestalt? Größe? Bodengestalt? — int O und N gebirgig —* Abhang steil — im Sw breitet sich zwischen den Gebirgszügen eine reichbewässerte Tiefebene aus. Klima? Bodenbeschaffenheit? Pro-

9. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 40

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 40 — dufte? — auf den Gipfeln und Abhängen der Berge viel Wald (Ys des Bodens bewaldet) und Heide mit stachlichten Kräutern und Sträuchern — in den Thälern und Ebenen Getreide, alle Süd- fruchte, dazu Baumwollenkapseln, ja sogar Datteln. (Sardinien war einst eine Kornkammer Roms, ist aber jetzt wegen der sehr dünnen Bevölkerung [23 auf 1 □ km] hinsichtlich des Anbaues sehr zurück- gekoinmen). Im Innern der Gebirge findet man viele Erze. Folge? Bergbau — Industrie. Fabrikthätigkeit und Handel von Fremden betrieben. Ii, 2. Warum giebt es in Italien die vielen Erdbeben? — vul- kanischer Boden — Erdkruste hier dünn — Ausbrüche durch das innere Feuermeer und die Dämpfe (Veranschaulichung am Durchschnitt eines Vnlkans). Folge? — Schwefelminen — Wärmequellen — wenig Unter- nehmungsgeist. Warum siedeln sich die Bewohner immer wieder an den Abhängen der Vulkane an? Die verwitterte Lava bildet eine sehr fruchtbare Erde, in welcher der Weinstock, der Ölbaum, Citronen- und Orangenbäume köstlich gedeihen. Bei einem Ausbruche fiud selten Menscheuleben zu beklagen, weil sich derselbe Tage vorher ankündigt und der Lavastrom nur laugsam vorrückt. Woher kommt die Wasserarmut Siziliens? Das Jahr zer- fällt in Sizilien in die Regenzeit, vom November bis März, und in die Trockenzeit. Sieben Monate sind fast regenlos, so daß im Sommer fast alle Flüsse austrocknen. Im Winter verwandeln sie sich zu wildeu Sturz- bächeu, die fruchtbare Gefilde mit Steiugeröll und Saud überschwemmen. Das Wasser verläuft sich infolge der Waldarmut. In früheren Zeiten hat man viele Wälder abgeholzt, so daß nur noch am Nordrath und an den oberen Abhängen des Aetna Laub- und Nadelholzbestände vor- handen sind. Politisches: Italien ist ein konstitutionelles Königreich, d. i. ein Staat mit eiuer Volksvertretung in 2 Kammern (Senat und Deputierten- kammer. Iii, 1. Italien die Wiege des Römerreiches und die Sehnsucht alter germanischen Kölker. A. Wiege des Römerreiches. 1. Die ungestörte Entwickelnng und Ausbreitung der Herrschaft wurde begünstigt

10. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 47

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 47 — Das kantabrisch-asturisch-galizische Gebirge. Gestalt? — ein Kettengebirge, das sich in Galizien zu einem ver- worrenen Gebirgslande auflöst. Höhe? Mittelgebirge — in Galizien und den bask. Provinzen niedriger — die vielverzweigten Fluß- thäler bilden hier Pässe zwischen den Pyrenäen und dem kanta- brischen Gebirge. Abhänge? — nach der kastilischen Hochebene allmählich, nach dem Meere steil. Gestalt der Küste? — schwach ausgezackt, überall felsig — viele schmale Einschnitte, die sich zu guteu Naturhäfen ausweiten. Folge? — Hafenstädte Sebastian, Santander, Bilboa — im Nw die Kriegs- häfen Ferrol und Coruua. Bodenbeschaffenheit der Küste? — einzelne Dünen und Marschen — guter Boden. Bewässerung? — reiche Niederschläge (Warum?) Folge? — Mitteleuropäischer Pflanzenwuchs — iu den Thälern zwischen Erlen und Weiden saftige Wiesen, in den Ebenen inmitten gelber Weizenslnren freundliche Dörfer — auf den Höhen kräuterreiche Sennen —- die Thalwände mit Kastanien, Eschen, Ulmen, Ahorn und Buchen und die Gipfel mit Nadelbäumen dicht bewaldet — das Bergland im W mit dem Becken des Minho ist vortrefflich bewaldet und gut angebaut. Hier giebt es zahlreiche Obstbäume, dazu Weinberge und reiche Getreidefluren; außerdem gedeihen hier Oliven und Orangen. In Galizien findet 'der Reisende zer- klüftete und gebirgige Gegenden, die den mittelhohen Partien der Schweizer Kalkalpen entsprechen. Die inneren Bodenschätze? — Kohlen und Erze, besonders das baskische Bergland eisenreich. Folge? Bergbau, Eisenindustrie. Ausfuhr? — von Obst. Wein, Kastanien, Wallnüssen, Vieh. Verkehrslinien? — von Madrid über Bnrgos nach Bilboa, über Valla- dolid nach Ferrol Eisenbahnen — von den Hafenstädten direkte Dampfschisfskurse nach England, Frankreich. Ii, 2. Warum ist die Hochebene von Alt- und Neukastilien un- fruchtbar? Infolge der wenigen Niederschläge herrscht hier Wasser- armut und große Dürre. Die Sommer sind sehr heiß und die Winter sehr kalt. Die Flüsse haben sich in den leicht zerstörbaren Boden tiefe Rinnen gegraben und trocknen im Sommer öfters aus. Der Boden besteht aus unfruchtbarem Thon und ist teilweise mit Steingeröll bedeckt. Rauhe Winde und häufige Nachtfröste verhindern aus der Hochebene den Pflanzenwuchs. In tieferen und geschützteren Gegenden hatten die Mauren durch künstliche Bewässerung (Schöpfräder) den Boden an- gebaut, aber die Spanier haben diese Anlagen vernachlässigt, so daß die 1500 Ortschaften, die hier ehemals blühten, größtenteils öde und ver- lassen sind. Pflicht der Regierung und Bewohner?
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