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1. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 116

1914 - München : Oldenbourg
— U6 — fast veränderlichen Mode geben sollten, hintergingen die Weibspersonen listig diese Gesetze und trugen statt des Gebrärnbs und Goldes und Silbers jetzt viele Ellen (Lasset, Atlas, Seiden und anderes Zeug an ihren Kleidern als sogenannte Falbala und Frisuren, welches ebensoviel kostete und so verstiickelt ward, daß es zu weiter nichts zu gebrauchen war. Hochfürstliche Gnaden wollten diese Mode mit Falbala und Frisuren, wie auch die vielen Flügel an den Hauben den dem ersten Grade angehörigen Personen zwar erlauben, des Oersehens, daß sie sich hierin bescheiden bezeigen und aller übermäßigen Kostbarkeit von selbst enthalten werden; allen andern aber ohne Unterschied wurde solche unnütze, zergängliche und ihrem Stande übel anstehende kostbare Pracht ernstlich verboten bei Vermeidung öffentlichen Schimpfes und empfindlicher Strafe. Ebenso wurden die Schneider-mcister, Haubenmacherinnen und Stickerinnen ermahnt, niemand, als dem es erlaubt, solche Kleidung und Flügelhauben zu verfertigen oder andere kostbare Tracht und Mode zu erfinden. Zdornach sich Männiglich zu richten . . . ." Der Kampf begann. Nachdem der erste Schrecken, Zorn und Unmut in den weiblichen Gemütern vorüber war, wurde der Entschluß gefaßt, sich an das Oerbot nicht zu kehren und die befehdete Tracht nach wie vor beizubehalten. Die Idciberlist fand im Männergeschlecht einen natürlichen Verbündeten. Die Frage der Durchführung des Mandats ergab Schwierigkeiten, wer sollte die Beobachtung überwachen? Die in Aussicht genommenen Viertelbediensteten weigerten sich, das verhaßte Geschäft zu übernehmen, und schlugen die Oberratsdiener und Marktknechte als öffentliche Aufpasser vor. Zu ihrer Unterstützung sollten die Sodalesbrüder, die die Leichen anzusagen und bei Leichenbegängnissen Kreuz und Fackel zu tragen hatten, die Prozessionsvorgänger und die Aufwärter bei Hochzeiten und Kindstaufen herangezogen werden. Der Magistrat stimmte ihrem Dorschlage zu und wollte auch das fürstbischöfliche Militär mit der „gehässigen und gefährlichen“ Aufgabe betraut wissen. Der (Dberrat dagegen erklärte in Übereinstimmung mit der fürstbischöflichen Kanzlei Viertelschreiber, vierteldiener und viertelmeister als die geeignetsten Überwachungspersonen, von jeder gegründeten Anzeige sollten sie einen Reichstaler erhalten. Dienstboten und solchen Frauen, denen man eine Geldstrafe nicht auflegen konnte, sollten die Miliz oder die Stadtknechte zum abschreckenden Beispiel die Hauben vom Kopfe reißen und dafür eine Belohnung empfangen, von den Kanzeln und in den Viertelshöfen wurde die neue Verordnung wiederholt verkündigt. Doch der Erfolg blieb aus. Die verbotenen Hauben wurden weiter getragen und trotzdem lief keine Anzeige ein. Der Fürstbischof sprach der Kanzlei sein Mißfallen aus und forderte Aufklärung. Daraufhin ersuchten die Stadtbehörden um verschiedene Auskünfte, die am 8. Oktober an die Schultheißen der Stadt erteilt wurden. Darin war bemerkt, „daß die Schaufelhauben, die Schnippenhauben mit Rosen und die Halb-

2. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 145

1914 - München : Oldenbourg
— H5 — einen vollkommenen Gehorsam und unverbrüchliche Treue beweisen und sobald Mir es erfordern, die feierliche Huldigung leisten, überhaupt aber sich als treue und gehorsame Untertanen betragen werden. Dagegen erteilen Ivir die Versicherung, daß Mir ihnen mit landesväterlicher Huld und Gnade alle Zeit zugetan seien, allen Schutz angedeihen lassen, der Beförderung der gemeinen Wohlfahrt unermüdete Vorsorge widmen und überhaupt alles anwenden werden, um sämtlichen Untertanen den möglichen Grad von Wohlstand zu verschaffen. . . Gegeben in Unserer Haupt- und Residenzstadt München, den 22. November 1.802. Max Josef, Kurfürst. Frhr. v. M o n t g e I a s." 12. Würzburg wieder selbständig (1806). Am Dritten des Jänners entstand ein Gerücht, welches immer lauter und endlich zur Gewißheit geworden, daß vermöge des elften Artikels des Friedenstraktates das Fürstentum Mürzburg, so wie es durch den Reichsschluß vom 25. Februar J803 an den Kurstaat Bayern gekommen, an den Erzherzog Ferdinand, bisherigen Kurfürsten von Salzburg, mit Übertragung der Kurwürde übergeben werden sollte. Bei einem so unerwarteten Ereignisse konnte die Überraschung nicht anders als allgemein sein, die sich auch sogleich laut und in der verschiedensten Meise äußerte. Die Franken sind viel zu gerecht, als daß nicht wenigstens der größere und bessere Teil die Tätigkeit der sich nun endigenden bayerischen Regierung in Beförderung der Aufklärung, in Emporhebung der Künste und Wissenschaften, in Verbreitung des geselligen Vergnügens und Belohnung der Staatsdiener dankbar erkannte. Das einzige, was sie ungern Hingaben und sehr vermißten, war ihre seit mehr als tausend )ahren genossene Selbständigkeit unter ihren eigenen Fürsten. Schwer fiel ihnen dieses Gpfer, das sie durch den Frieden von Lüneville darbringen mußten, und wer kann es ihnen verdenken, wenn sie neuerdings auflebten, da ihnen eben diese Selbständigkeit so unvermutet durch den neuesten Friedensschluß und zwar mit neuem Glanze zurückgegeben wurde. Und dieses Hochgefühl war es, das sich plötzlich und durch einen allgemeinen )ubel aussprach, der von einem Ende des Vaterlandes bis zum andern erscholl. Hach dem abgeschlossenen Frieden wurde zwischen dem deutschen Kaiser und dem Könige von Bayern die Übereinkunft getroffen, daß die wirkliche Abtretung des Fürstentums toiirzburg binnen vier Wochen erfolgen sollte. Den ganzen Januar hindurch herrschte in tpiirzburg geräuschvolles Leben um alles zur Übergabe vorzubereiten. 3n der Mitte des Monats verließen die bayerischen Truppen nach und nach in kleineren Abteilungen unsere Stadt. Am Februar wurde vor allem das Abtretungspatent des Königs von Bayern bekannt gemacht und darin durch diese letzte Regierungshandlung allen Eehensleuten, Dienern und sämtlichen Untertanen die Lichelsbacher, Bilder aus Frankens Vergangenheit. jq

3. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 58

1914 - München : Oldenbourg
— 58 — Land aufzustehen, um den Armen zu besichtigen; vermahnt auch, sobald sie aufstehen, den Nachrichter, den Armen umzuwenden; alsdann besehen ihn die Schöppen. Ankläger: „Herr Schultheiß, ich bitt darnach zu fragen, ob der Kläger diesen des Lands schadbaren Mann vor Gericht bracht habe, als in Recht erkennt worden ist." Urteil: „Der Schultheiß soll den Zentgrafen auf den Eid darum fragen, und sagt er aus also, so ist es genug zum Rechten." Schultheiß zum Zentgrafen: „Ich frage (Euch auf den (Eid, den Ihr dem Gerichte getan habt, ob Ihr den schadbaren Mann bracht habt, wie Rechts und mit Urteil erkannt worden ist." Darauf tritt der Zentgraf vor den Schultheißen im Gericht und spricht: „Ich nimm es auf den (Eid, den ich dem Gerichte getan habe, daß ich ihn herbracht habe, wie mit Urteil ersannt worden ist." Der Schultheiß übergibt dem Zentgrafen den Stab; der setzt sich nieder und fragt den Armen, ob er auch einen Fürsprach haben wolle. Der Arme bittet um einen ^iirsprach; der Zentgraf erlaubt ihm zu nehmen, welchen er will; und welchen er begehrt, der muß ihm sein Wort tun; der dingt sich an, wie es oben der Fürsprach des Klägers tat. Der Kläger wiederholt jetzt des Armen Antwort. Mo der Arme die Tat, die er zuvor bekannt, verleugnet, beziehet sich der Kläger auf seine Aussage und bittet, diese gerichtlich mit zwei Schöppen zu beweisen. Wenn aber er aus eigener Bosheit nichts besannt und sonst klärlich, wie sich's gebührte, bewiesen, gilt auch soviel als eine gute Beweisung. So die Sache auf den Zuspruch und die Klag zu Hecht gesetzt ist, gehen die Schöppen in ein Gespräch und erkennen, nachdem die Tat begangen ist, damit er vom Leben zum Tode gebracht werde, wie man des Urteils einig wurde. Idenn das Gericht geendet ist, stehet der Zentgraf auf und die Schöppen vor dem Gerichte und der Zentgraf reitet mit seinem Stabe vor dem schadbaren Mann von dem Gerichte an bis an die Richtstatt hin. Sonst gab man dem armen Manne einen Trunk guten Weins, wenn er zur Richtstatt hinausgeführt ward, um ihn in seinen Todesängsten zu stärken. Bei dem alten Zentgerichte der Stadt Schwarzach war es Herkommen, daß dem armen Sünder am Tage seiner Hinrichtung oder den Tag zuvor ein grün Gemüs von Spinat und ein Gericht gebackner Fische auch im Winter gereicht werden mußte." 12. Das Gericht der heiligen Jeme. Im Lande der Westfalen hielten sich die alten kaiserlichen Gerichte am längsten. Sie wurden im Mittelalter Femgerichte geheißen, d. H. Strafgerichte. An der Spitze derselben stand der vom Kaiser bevollmächtigte Freigraf. Mit ihm richteten die Freischöffen oder Wissenden, die auch

4. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 27

1914 - München : Oldenbourg
— 27 — gehalten. Uber der Gruppe sind des Reiches Banner entfaltet. Und in den weiten fallen des mächtigen Domes trohnen die Fürsten der heiligen Handlung bei. Sie und die Ritter und (Edelfrauen lauschen den lieblichen Weisen, die ein Ehor von Jungfrauen und Singknaben von der hohen Empore erschallen läßt zur Erhöhung der weihevollen Stimmung. In festesfrohen Farben schaut uns das Bild der Vermählung des gewaltigen Kaisers von den Wänden des Barbarossasaales im Würzburger Schlosse entgegen, allwo es Tiepolos Meisterhand kunstvoll entwarf zu Wiirzburgs Ruhm und Ehre. Ja, Würzburg — „ . . . mit stolzestem Glanze strahltest du von dem Licht Hohen-staufischer Herrlichkeit: Als die schimmernde Braut, als Beatrice sich hier Barbarossa vermählte." (Dahn.) 3. Bestätigung der Herzogsgewalt (1168). Als Kaiser Friedrich der Rotbart von seinem vierten Zuge nach Italien wieder ins deutsche Land zurückgekehrt war, hielt er eine große Reichsversammlung in Würzburg, auf welcher verschiedene Fürsten ihre Regalien und Lehenbestätigungen empfingen. Auch Bischof Herold von Würzburg wandle sich an den Kaiser, um eine Anerkennung seiner Machtgrenzen zu erlangen, und erhielt die kaiserliche Zusage. Es ist am ^o. Juli ^68. Unter freiem Bimmel geschieht der feierliche Akt. Der Kaiser sitzt in ernster Baltung in der Mitte eines thron-artigen Baues, mit dem Hermelin und dem Lorbeerkranz geschmückt, vor ihm kniet der Kirchenfürst und bittet um Genehmigung seines Ansuchens. 3n der Linken trägt der ehrwürdige Greis den Bischofsstab; hinter dem Bischöfe halten Edelknaben auf samtnen Kissen die Insignien der herzoglichen Würde. Das Banner des Reiches weht an des Kaisers Seite. Und umher im Kreise stehen die Großen des Reiches und die Vasallen des Bischofs. Schweigen herrscht ringsum. Da tritt ein ßofbeamter vor. In der 6and hält er ein Pergament, daran ein goldenes Siegel hängt, und auf ein Zeichen des Kaisers liest er mit lauter Stimme: „Im Namen der heiligen, unzerteilten Dreifaltigkeit. Friedrich, durch die Gunst göttlicher Milde römischer Kaiser, allzeit Mehrer des Reiches. Es ist Pflicht der kaiserlichen ßoheit, nicht allein ihrer vorfahren wohltätige Handlungen unverbrüchlich zu erhalten, sondern auch dieselben zu erweitern und zu der Urheber ewigem Gedächtnisse zu bestätigen, damit diese ihre zur Ehre Gottes und zum Besten des Landes abzweckenden Wohltaten im Laufe der Zeit nicht erlöschen oder verändert werden mögen. Denn wir sind der Meinung, daß in den Augen (Sottes derjenige, welcher etwas zu heiligen Zwecken schenkt, gleiches Verdienst habe wie jener, welcher solche frühere Schenkungen bestätigt.

5. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 144

1914 - München : Oldenbourg
— m — 11, Abschied des letzten Fürstbischofs und Besitzergreifung durch Bayern (1802). „Es ist besannt, daß Unser fürstliches Hochstift auf den Vorschlag der hoben vermittelnden Mächte von der Reichsdeputation zu Regensburg dem sperrn Kurfürsten von Pfalzbayern zur Entschädigung angewiesen worden sei. Unseren getreuen Untertanen mit landesväterlicher Liebe zugetan, können wir die schmerzlichen Empfindungen nicht unterdrücken, welche uns die Trennung von dem, was uns lieb und teuer war, abzwinget. Wir bringen jedoch für Unsere Person, obgleich unter dem Vorbehalte der verfassungsmäßigen Entscheidung des Kaisers und Reichs . . ., dem Frieden und dem vaterlande das non Uns geforderte Opfer. . . wir entlassen demnach. . . alle Unsere und Unseres Hochftifts Dafallen, geistliche und weltliche, Zivil-, Hof- und Ihilitärdiener, alle Obrigkeiten und alle Unseren getreuen Untertanen jener Pflichten, mit welchen sie Uns . . . zugetan waren. Mir werden nie aufhören, die innigsten Wünsche für das Beste Unserer bisherigen treuen Untertanen zu hegen. So wie aber dieses Beste nur durch unbedingten Gehorsam gegen den Landesherrn und die Gesetze erzielt werden kann, so gehet in Unserer Eigenschaft als Landesherr Unsere letzte Bitte und (Ermahnung an alle Unsere Diener und Untertanen dahin, Unserem Durchlauchtigsten Regierungsnachfolger jene unerschütterliche Treue und Anhänglichkeit und den Anordnungen, welche Hochöerfelbe in seiner Weisheit treffen wird, jenen unbedingten Gehorsam zu bezeigen, wodurch sich das biedere Würzburger Volk und insbesondere die fürstlichen Räte und Diener zu Unserem unvergeßlichen Danke von jeher auf das rühmlichste ausgezeichnet haben ... W e r n e c! am 28. November \802. Georg Kar I." 2. „Wir Max )oseph, pfalzgraf bei Rhein, in Ober- und Niederbavern Herzog usw., des heiligen römischen Reiches Erztruchseß und Kurfürst Entbieten allen und jeden, die dieses lesen oder lesen hören, Unsere Gnade und Unseren Gruß und fügen denselben zu wissen: Da durch den zwischen seiner römischen kaiserlichen Majestät und dem deutschen Reiche, dann der Republik Frankreich am 9. Februar ^80; zu Lüneville errichteten Friedensschluß, Unseren mit dem ersten Konsul am 24. August vorigen Wahres unterzeichneten besonderen Frieden und die zwischen Frankreich und Rußland am 3. des abgewichenen Juni abgeschlossene, von der Reichsdeputation angenommene Übereinkunft Unsere, Unserem Kurhause, dessen Erben und Nachkommen zur Entschädigung wegen den an Frankreich abgetretenen Besitzungen auf dem linken Rheinufer unter anderen deutschen Ländern, Städten, Abteien, prälaturen, Stiften und Orten auch mehrere im fränkischen Kreise gelegene als eine erbliche Besitzung dergestalt zugeteilt worden sind, daß Wir und Unsere Nachfolger an der Kur in denselben alle landesherrliche Gewalt wie in Unseren anderen Staaten ausüben wollen, so haben Wir Unseren Landesdirektionspräsidenten und außerordentlichen Kommissär im Herzogtum Berg, Johann Wilhelm Frhr. von» Hompesch, als Generalkommissär ernannt, um davon für Uns und Unser gesamtes Haus Besitz zu nehmen. Wir versehen Uns andurch zu sämtlichen Landsassen und s£ehensleuten, den Zivil- und Militärbedienten, Beamten und Magistraten der Städte und endlich zu allen Einwohnern, wessen Standes, Würde oder Wesen sie sein mögen, daß sie Uns von nun an für ihren rechtmäßigen und einzigen Landesfürsten erkennen und ansehen,

6. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 159

1914 - München : Oldenbourg
— m — mit Kähnen herbei, doch konnten nur ^ Mann gerettet werden. Leichen gab der Fluß sofort heraus. Diese wurden in der Nähe der Unglücksstelle in einem gemeinsamen Grabe zur letzten Ruhe bestattet. Die in die Felsenwand eingemeißelte Inschrift lautet: Hier Voll Hoffnung Ihr Alles Im Edelsten Kampfe Zu Wagen Auf Dem Freudigen Weg Zum Hohen Ziel Vertauschten Leben Mit Leben Im Wellen Kampfe Besiegt Lxii Mitglieder Des Banners Der Freiwilligen Sachsen Am Xii. April Mdcccxiv. Stifter des Denkmals war der damals regierende Fürst Karl (Emich zu Leiningen. Don den 45 mainabwärts getriebenen Leichen wurden in den nächsten Tagen neun in Aleinheubach und eine Leiche in Großheubach gelandet. Ihre Beerdigung erfolgte auf den Friedhöfen beider Gemeinden. Uber den Gräbern zu Aleinheubach erhebt sich ein zierlicher Obelisk mit einem vergoldeten, mit Eichenlaub umwundenen Degen und einem von einem Myrtenkranz umgebenen Schild, auf dem zu lesen ist: Friede Sei Um Diesen Grabstein Hier. Neun Gefundene Leichname Von Den Am Xii. April Mdcccxiv Auf Der Miltenberger Faehre Verunglueckten Sachsen Wurden Hier Eingesenkt Den Xxvi. April Mdcccxiv. Auf der Rückseite steht: Liebe Und Mitgefuehl Im Fremden Lande Hat Den Edlen Dieses Denkmal Errichtet.

7. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 195

1914 - München : Oldenbourg
— *95 — Lebhaftes Interesse entgegen. Als jedoch ein frischwangiges Schweinfurter Ittäble ihn aufforderte zu einem Dreher: „Herr Prinzregent, möge Se net?“ da lehnte er doch lächelnd ab, aber er befahl seinem Flügeladjutanten, ■eine Hunde mit der Recken zu tanzen, und bat sich zum Andenken eine Hose aus, die das Mädchen an der Brust stecken hatte. Was irgend sehenswert war in der Stadt, Neubauten und Anlagen, nahm er in Augenschein, unter anderem auch den Iustizpalast draußen am grünen Glacis. Als er dort in der stillen Gefängniskapelle stand, fragte er, ob auch das Allerheiligste im Tabernakel aufbewahrt würde? Auf die bejahende Antwort kniete er nieder und verweilte einige Minuten im stillen Gebet. „Daß ich meiner Geburtsstadt besonders zugetan bin, glaube ich nicht besonders versichern zu müssen", hatte er auf die Begrüßungsansprache des Bürgermeisters von Steime geantwortet. Und er bewies das in wahrhaft fürstlicher Art, indem er als Gegengabe für so viele Liebe der Stadt den Monumentalbrunnen auf dem Bahnhofsplatze errichtete und der Einweihung desselben am Kilianstage des nächsten Jahres persönlich beiwohnte. „Ich habe meinem lieben Würzburg gerne die Freude gemacht. Ich freue mich immer, wenn ich nach Würzburg kommen kann." So antwortete er diesmal auf die Begrüßung durch das Stadtoberhaupt. Und „In Treue fest — ist mein Wahlspruch, fest baue ich auf die Liebe und Treue meiner Franken." So hatte er sich im goldnen Buch der alten Mainstadt eingeschrieben, so auch lautet die Inschrift aus der Südseite des Brunnens. Ein köstliches Wort! Und wohl jeder, der vom Bahnhof kommt, ob Landsmann oder Fremder, hat sich des herrlichen Brunnens und der sprühenden Wasser schon gefreut und jeder Würzburger blickt stolz auf ihn, da dieser Brunnen erst dem weiten platze Gestalt und Leben gab. Wieder gab es rauschende Feste, hoch gingen die Wogen der Begeisterung und wieder waren es das Volksfest und die feenhaft schöne Beleuchtung von Festung und Käppele, die dem Hegenten besonderes Vergnügen bereiteten. Und als er eines Morgens hinab in den Hof-garten stieg um die balsamischen Düfte des Flieders zu trinken und dem melodischen Sang der Amsel zu lauschen, da befahl er die Gittertore zu öffnen, die Schutzmannsposten zu entfernen, damit die zahlreich vor den Toren angesammelten Menschen sich in dem Gartenkleinod gleich ihm ergehen könnten. „Ich will unbewacht mitten unter meinem Volke sein", sagte er gütig. Und eine Dame, die ihm zu Füßen gefallen war und um Hilfe aus schwerer Bedrängnis flehte, richtete er freundlich auf mit den Worten auf: „Stehen Sie auf, es soll alles besorgt werden." Zahlreich find so die Züge, die die Leutseligkeit des hohen Herrn und seine Güte im schönsten Lichte zeigen. Das letztemal sah würzburg ihn im Herbste *89?, gelegentlich der Kaisermanöver. Wohl hatte da der Hegent sich besondere Veranstaltungen verbeten, aber der kennt das Frankenvolk, kennt im besonderen die Wiirz- 13*

8. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 172

1914 - München : Oldenbourg
— \12 — Eine Hauptverbindungsstraße wurde mit der Zeit die durch den Spessart führende Würzburger Straße von Würzburg über Roßbrunn, Lengfurt, Esselbach, Rohrbrunn, Hessenthal nach Aschaffenburg. Auf ihr reisten die Habsburger zur Kaiserkrönung nach Frankfurt. In Seligenstadt hatten Augsburger und Nürnberger Kaufleute je eine Herberge im „Riesen" und in der „Krone“. mit Napoleon I. begann das Zeitalter der Chausseen. wurde die Straße von Lohr über Rechtenbach nach Rothenbuch angelegt, die bei Hessenthal in die Würzburger Straße einmündet, von da an wurde das Straßennetz immer weiter ausgebaut. Am 22. Juni 1(85) wurde die erste Bahn durch den Spessart mit den Stationen Laufach, Heigenbrücken, partenstein und Lohr eröffnet. Inzwischen sind weitere Eisenbahnlinien, wie überall im ganzen Lande, auch im Spessart gebaut worden, so daß sie ihn im Viereck umschließen und in den Tälern (Elsava, Kahl) in sein Inneres führen. 6. Die Postflation Esselbach (1675). „Als noch bei Mannsgedenken zu Esselbach keine post gehalten, sondern die Reisenden noch von den Bauern mit Kleppern durch den Spessart geführt wurden, hat sich Konrad Doidt, des verstorbenen Post-halters Ahnherr, welcher ein Beckenknecht gewesen, auch um einen Klepper beworben, mit welchem er die Reifenden nach Aschaffenburg reiten lassen, er aber zu Fuß mitgelaufen so lange, bis er so viel Geld erübrigt, daß er zwei Klepper kaufen und mitreiten konnte. Er ist endlich zu solchen Mitteln gekommen, daß er ein reicher Mann worden und der erste gewesen ist, wie ich jederzeit von den Esselbachern berichtet worden, dem die post zu halten und zu besorgen anvertraut worden. Nach dessen Absterben ist die posthalteret auf seinen Sohn und auf dessen Nachkommen übergegangen. Der erste, Eonz Doidt, hat zu Esselbach, desgleichen auch fein Sohn anfangs zu Esselbach gewohnt; als er aber hernach die Schenke zum Goldenen Lamm zu Kredenbach, welches den Grafen zu Wertheim zuständig, kaufte, daselbst die Wirtschaft trieb, auch die Post, obwohl die Pferde zu Esselbach standen, in selbigem Haus abfertigte, habe ich nicht nachgelassen, bis gedachter Jörg Doidt gleich von der Schenkstatt herüber auf dem Würzburger Grund zu Esselbach ein neues Haus erbaut und allda die post gehalten." Dadurch wurde die Post, die die Grafen von wertheim gerne auf ihr Gebiet nach Kredenbach verlegt hätten, für Esselbach erhalten. Der Posthalter war dem Kaiser!. Postmeister zu Nürnberg untergeben und wurde von diesem bestellt. Kaiser und Könige stiegen aus der Reise von Würzburg nach Frankfurt auf der bedeutenden Poststation Esselbach ab. Die Einführung der Eisenbahnen war Ursache, daß ihre Bedeutung sank. Längst war der
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