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1. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 39

1913 - [s.l.] : Hirt
10. Konrad Ii. 39 dieser ihm treu gedient hatte und Shne hinterlie, einem anderen geben knnen.') Die Gemahlin des Kaisers hie Gisela. Sie war vorher mit dem Unjgrnng Herzog von Schwaben vermhlt gewesen. Aus dieser ersten Ehe hatte sie einen Sohn, Ernst, dem Konrad das Herzogtum seines Vaters ge- Schwaben, geben hatte. Aber Ernst hoffte Greres zu erreichen, denn er war durch feine Mutter mit dem letzten Könige von Burgund verwandt. Da dieser kinderlos war, hoffte er ihn zu beerben. Als nun Konrad Burgund fr das Deutsche Reich in Anspruch nahm, kam es zum Streite zwischen dem König und seinem Stiefsohn Ernst. Ernst htte den Kampf nicht ge-wagt, wenn er nicht geglaubt htte, seine Vasallen wrden ihm gegen den Kaiser beistehen. Jene versagten ihm aber die Hilfe, weil sie nicht gegen den Kaiser, der ihnen und ihren Shnen ihre Gter gesichert hatte, kmpfen wollten. Nur einer hielt ihm auch gegen den Kaiser die Treue Werner von Kyburg. Den aufrhrerischen Herzog traf die Strafe des erzrnten Kaisers. Auf dem Giebichenstein bei Halle wurde er gefangen-gesetzt. Der Mutter Bitten verschafften ihm die Freiheit. Ein Reichstag sollte der sein weiteres Schicksal entscheiden.' Schwaben sollte ihm bleiben, auf Burgund mute er verzichten. Willig fgte er sich diesem Spruche der Fürsten. Als man aber von dein Herzog verlangte, er solle Werner, der noch die Waffen gegen den Kaiser trug, bekriegen, weigerte er sich. Er sollte jetzt den verfolgen, der in schweren Stunden allein zu ihm gehalten hatte! Was stand hher, die Pflicht des Herzogs, der die Feinde des Reiches bekmpfen mute, oder die Freundespflicht, die Treue nicht mit Untreue lohnen durfte? Alle forderten von ihm, da er die Pflicht gegen das Reich erfllen msse; aber er hielt dein Freunde die Treue. Da traf ihn Acht und Baun. Schwaben wurde ihm wieder abgesprochen. Als Landflchtiger irrte er umher und hat im Kampfe zusammen mit seinem Freunde bei der Burg Falkenstein im Schwarzwalde seinen Tod gefunden. Seine Person und die des unglcklichen Sohnes Ottos I., Ludolf, wurden zu eiuer Heldengestalt vereinigt, und die fahrenden Leute sangen auf den Burgen und Mrkten die Sage vom Herzog Ernst. Burgund gehrte wieder zum Reiche. Das Herzogtum Schwaben hatte sein jngerer Bruder Hermann erhalten; auch sonst nahm Konrad Ii. selbst der im Namen seines Sohnes die Herzogtmer in Verwaltung. Wie kaum zu den Zeiten Ottos I. stand Deutschland groß da. Der 9fuj5 deutsche König, der sich in Rom die Kaiserkrone gewann, war der Schiedsrichter in Europa. Im Dome zu Speyer, deu er gegrndet, hat Nonrod Ii. seine letzte Ruhe gefunden.

2. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 46

1913 - [s.l.] : Hirt
46 H. Lebensbilder aus der Deutschen Geschichte. blieb ungerhrt. Er schenkte zwar den Einwohnern das Leben, aber die Stadt selbst wurde von Grund aus zerstrt. j- Diese bermige Strenge erweckte den Mailndern selbst unter ihren bisherigen Feinden Bundes-genossen, die dem Kaiser zum Trotz die Stadt wieder aufbauen und stark befestigen halfen. Und als Friedrich einen neuen Kriegszug rstete, ge-feilte sich diesem Bnnde der Papst Alexander bei. Eine Festung, die dem Kaiser zum Trotze die lombardischen Städte gemeinsam bauten, nannten sie nach dem Namen dieses Papstes Alessandria. Nun fhlte sich Friedrich zu schwach und schic^d ringende Botschaft an Heinrich den Lwen, ihm zu Hilfe zu komm^^ isttzsch Der Herzog kam, aber ohne Heer. Beweglich schilderte ihm der dem Lwen. Kaiser seine Lage, ja er warf sich dem Jugendfreunde zu Fen und flehte ihn um Untersttzung an. Heinrich aber blieb fest; das Blut seiner Mannen sollte in Italien nicht mehr fr den Kaiser vergossen werden. Friedrichs Gemahlin erinnerte daran, da es dem Herrscher nicht zieme, einen Untertanen, der zu gehorchen habe, fufllig zu bitten. Der Kaiser erhob sich. Die alte Freundschaft war zerrissen, der Kampf zwischen Staufern und Welfen begann von neuem. Dcrmedens- Zunchst zog der Kaiser gegen die Lombarden; doch er verlor die bunftntc Schlacht bei Legnano (1176). Da gab er den Gedanken auf, den vlligen Stdten Gehorsam Italiens zu erzwingen. In Venedig schlo er Frieden mit dem Papste Alexander. Der Kaiser selbst fhrte den Papst in die Markus-kirche, und dort erteilte ihm dieser den Segen. Gern schlssen jetzt auch die italienischen Städte mit dem Kaiser Frieden. Willig ehrten sie ihn als Oberherrn, er hingegen gewhrte ihnen Rechte, die er bis dahin ihnen verweigerte (Wahl ihrer Beamten). Das frher so feind-liehe Mailand, das wiederaufgebaut bald neu erblht war, erbat sich spter als Ehre, da in seinen Mauern die Hochzeit des Sohnes des Kaisers gefeiert werde. sesfung Aber Heinrichs Abfall durfte nicht ungestraft bleiben. Diese Be-Heinrichs. Prasting wrde bei der groen Macht Heinrichs des Lwen schwer aus-fhrbar gewesen sein, wenn sich der Welfe nicht durch seine Herrschsucht viele Feinde unter den deutschen Fürsten gemacht htte. Diese begrten die chtung des gewaltigen Mannes mit Freuden und strmten alle auf ihn etit, so da er nach kurzem Widerstande sich dem Kaiser unterwerfen x V, und dessen Gnade anflehen mute (1181). Der Zorn Friedrichs verrauchte, als er den frher so mchtigen Herzog zu seinen Fen liegen sah. Gromtig dachte er nicht an die Hartnckigkeit, mit der Heinrich ehemals ihn selbst abgewiesen hatte. Die entzogenen Herzogtmer konnte er ihm freilich nicht wiedergeben. (Bayern

3. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 50

1913 - [s.l.] : Hirt
50 Ii. Lebensbilder aus der Deutschen Geschichte. urteil aus. Aber diese eine Stimme gengte dem rachschtigen Khrl, um deshalb das Urteil am letzten Hohenstaufen vollstrecken zu lassen Die Freunde saen ahnungslos im Kerker beim Schachsml, als ihnen ihr Los verkndet wurde. Wrdig und gefat hrten sie das Urteil, so ungerecht es auch war. Konradin setzte seinen letzten Willen auf, aber dabei drohte ihn der Schmerz zu bermannen, wenn er an die ferne Mutter dachte. Auf sie waren auch seine Gedanken gerichtet, als er ans dem Marktplatz in Neapel das Blutgerst bestieg. Zu den Umstehenden sprach er mit ungebrochener Stimme die Worte: Euch alle, ihr Lebenden, frage ich: Verdiene ich den Tod, weil ich mein Recht verteidigt habe? Und verdient die Treue den Tod, da alle, die zu mir standen, ihn er-leiden sollen? Vor Gott habe ich als Snder den Tod verdient, hier aber werde ich ungerecht verdammt." Das Schicksal seines Freundes, der mit ihm und um seinetwillen den Tod erleiden mute, schmerzte ihn tief. Seine letzten Worte aber waren: O Mutter, welches Herzeleid bereite ich dir!" Dann fiel sein Haupt; laut auf schrie vor Schmerz bei diesem Anblick Friedrich von Baden. Dann wurde auch er enthauptet, ein erhebendes Beispiel und Opfer deutscher Freund es trene^^ tribunsrber Der grausame Karl von Anjou erfreute sich des Erfolges seiner Franzosen. Freveltat nicht lange. Anf der Insel Sizilien machten sich seine Fran-zosen ganz besonders verhat. Da brach ein gewaltiger Volksaufstand los (die Siziliamsche Vesper), bei dem alle auf der Insel befindlichen Franzosen ermordet wurden. Man schttelte die franzsische Herrschaft gnzlich ab. Von Kummer und Gewissensbissen verfolgt, sank Karl in das Grab. Der Aufgang Wie der letzte mnnliche Staufer ein trauriges Geschick hatte, so auch die letzte Frau. Margarete war mit einem Landgrafen von Thringen vermhlt worden. Dieser behandelte sie so schlecht, da sie schlielich fr ihr Leben frchten mute. Sie entschlo sich zu fliehen und, wenn auch schweren Herzens, ihre beiden Shne zu verlassen. Im berma des Abschiedsschmerzes soll sie ihren Sohn Friedrich in die Wange gebissen haben. Sie sah ihre Kinder nicht wieder. In Drftigkeit und von den Ihrigen vergessen starb sie in Frankfurt a. M, wohin sie sich geflchtet hcitte^ 14. Rudolf von Kabsburg (127391). He Miertoie | sgftt bent $obe Konrads Iv., des letzten regierenden Fürsten aus dem Hause der Staufer, geriet Deutschland in eine arge Zeit der Ver-wirrung. Man whlte zu Herrschern fremde Fürsten, die nur Könige heien, aber nicht die Mhen des hohen Amtes auf sich nehmen wollten.

4. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 51

1913 - [s.l.] : Hirt
51 Da tat denn jeder, was ihm beliebte; die Starken und Mchtigen be-fehdeten die Schwachen und Friedlichen; es herrschte das Faustrecht, weil kein Richter da war, Freveltaten zu bestrafen. Es wtete blind der eiserne Speer, Es frchtet der Schwache, der Friedliche sehr, Des Mchtigen Beute zu werden." Dieser Znstand (Zwischenreich oder Interregnum genannt) dauerte beinahe zwanzig Jahre. Schwer litten besonders die Schwachen darunter, die nicht Gewalt mit Gewalt vergelten konnten^---^ Da rief der Erzbischof von Mainz me zur Wahl berechtigten Suiflluirb Fürsten zusammen und schlug ihnen vor, den Grafen Rudolf von Habs-brg zum Könige zu kren. Es war ein kluger Vorschlag. Htte er einem mchtigen Herzoge die Krone verschaffen wollen, so wrden sich die anderen Groen gestrubt haben, zuzustimmen, ans Furcht, da der neue König ihnen die Vorrechte nehmen knnte, die sie sich mit der Zeit an-geeignet hatten. Das schien bei dem Grafen von Habsburg, der nur verhltnismig kleine Besitzungen um seine Stammburg iu der Schweiz und im Elsa hatte, ausgeschlossen. Aber wenn er auch durch seine Hansmacht den groen Fürsten nicht gefhrlich werden konnte, so brgte doch seine Tapferkeit und Gottesfurcht dafr, da er dem Unrecht und den Gewalttaten steuern und der Ge-rechtigkeit wieder zu Ansehen verhelfen werde. Diese Eigenschaften kannte der Erzbischof ans eigener Erfahrung. Er hatte einst nach Rom zum Papste ziehen mssen und gefrchtet, er werde auf dem Wege der die Alpen ausgeplndert werden. Da hatte ihn Graf Rudolf, der am Fue des Gebirges (bei Zrich) die Habsburg besa, mit groer Umsicht ungefhrdet hinbergeleitet und ebenso tapfer auf dem Rckwege geschirmt. In der Umgebung des Erzbischofs war ein Priester, der einen schnen Zug von der Gottesfurcht Rudolfs zu erzählen wute. Er war einmal in frheren Jahren, als er in der Schweiz Seelsorger war, zu einem Sterbenden gerufen worden, um ihm das heilige Abendmahl zu reichen. Da war er an einen reienden Wildbach gekommen, der alle Brcken und Stege weggerissen hatte; eben hatte er sich angeschickt, die Schuhe abzulegen, um das Wasser zu durchwaten, als der Graf Rudolf herangesprengt kam, der mit seinem Knappen auf die Jagd geritten war. Als er die Absicht des Priesters erfuhr, setzte er ihn sogleich auf sein eigenes Ro und -fhrte es selbst durch den hochgehenden Bach, damit jener ungesumt seine Pflicht erfllen knnte. Das Pferd aber, das die geweihte Hostie. 4*

5. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 35

1913 - [s.l.] : Hirt
9. Otto der Groe. 35 zu werden, sondern um mit diesen Kenntnissen ausgerstet in das weltliche Leben zurckzukehren. Ihre Sittsamkeit und Schnheit hatten Heinrich bewogen, sich mit ihr zu vermhlen. Sie hat das Kloster Quedlinburg gegrndet, wo König Heinrich, als er 936 starb, bestattet wurde. Als er den Tod nahen fhlte, fate er die Hand seiner Ge-mahlin und sagte zu ihr: Mein treues, geliebtes Weib, ich danke dem Herrn Christus, da ich vor dir aus dieser Welt scheide. Keiner gewann je ein so frommes, in jeder Tugend erprobtes Weib wie ich. Du hast mich oft im Zorn besnftigt, mir zu allen Zeiten ntzlichen Rat gegeben, mich, wenn ich irrte, auf den Pfad der Gerechtigkeit zurckgefhrt, du hast mich fleiig ermahnt, mich derer anzunehmen, die Gewalt erlitten; habe Dank fr dies alles! Ich empfehle Gott und der Frbitte seiner Anserwhlten dich i unsere Kinder, wie auch meine Seele, die nun diesen Leib verlassen mu. \f Ihm folgte sein Sohn Otto I. Der Vater hatte ihn noch bei Leb- mbife6 zeiten zum Nachfolger ausgewhlt, weil er der Tchtigste unter seinen Shnen war. Seine Brder waren aber mit der Wahl nicht einverstanden. Der ltere Bruder Thaukmar wie der jngere Heinrich !/uv:'> trachteten nicht nur nach der Krone, sondern sogar nach dem Leben des; . ,1___t, Knigs, bis jener im Aufruhr erschlagen wurde, diesen aber die Mutter Mathilde, die all dies Elend noch erleben mute, zur Unterwerfung be- wog. Auch den starren Sinn des kniglichen Sohnes wute diese edle Frau immer wieder zur Vershnung zu stimmen. Aber als Heinrich sich immer wieder emprte, da wurde er zum Tode verurteilt und als er floh, gechtet. Es war am Weihnachtsfest in Frankfurt am Main. Otto ging in die Christmesse, da warf sich ihm ein Verhllter flehend zu Fen. Es war der gechtete Heinrich. In dieser Stunde hoffte er, des kniglichen Bruders Verzeihung zu erlangen. Zuerst wies Otto den Flehenden zurck. Unverbesserlich bist du, und mein und der Fürsten Urteil bleibt bestehen: in drei Tagen ist dein Haupt dem Henker ver- fallen." Keiner wagt dem erzrnten Herrscher zu widersprechen; da . ^ schlgt der Abt, der die Messe gelesen, die Bibel auf und liest Otto die Petrusfrage an den Herrn vor: Wie oft soll ich meinem sndigen \J^ t0\\ Bruder vergeben, ist siebenmal genug?" und des Herrn Antwort: Nicht siebenmal vergib, nein, siebenzigmal sieben, das ist dem Vater lieb." Da wurde des Kaisers Herz weich, er drckte den Bruder an seine Brust, und von nun an hatte er keinen treueren Freund als bteferu---* Und doch war dies noch nicht das grte Leid fr Otto I., da die Brder sich gegen ihn emprten. Er war jung mit einer Frsten-lochtet aus England, Editha, vermhlt worden; aus dieser glcklichen

6. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 58

1913 - [s.l.] : Hirt
58 Ii. Lebensbilder aus der Deutschen Geschichte. liefern, wenn er nicht gehorche. Nach hartem Seelenkampf ergriff Tell, weil er keinen anderen Ausweg sah, die Armbrust und legte auf das ge-liebte Haupt an. Und siehe da: der mutige Knabe hatte im Vertrauen auf die sichere Hand des Vaters nicht gezittert, und den Tell hatte seine Kunst im entscheidenden Augenblick nicht im Stiche gelassen; er hatte sein und des Sohnes Leben durch den glcklichen Schu gerettet. Aber der argwhnische Landvogt hatte beobachtet, wie Tell zwei Pfeile seinem Kcher entnommen hatte. Er fragte, fr wen das zweite Gescho bestimmt gewesen wre. Als Tell gegen seine Gewohnheit mit der Sprache nicht heraus wollte, sicherte er ihm feierlich das Leben zu, wie auch immer der Bescheid lautete. Nun brach der lange verhaltene Groll aus dem Herzen des gemarterten Vaters heraus: Herr Landvogt, mit diesem zweiten Pfeile durchscho ich Euch, wenn ich mein liebes Kind getroffen htte. Und Euer wahrlich hntt7 ich nicht gefehlt!" ^fangenge-^' Dieses Gestndnis hatte Geler ja hervorsocken wollen, um Tell mttommi bd) noch verderben zu knnen. Wohl, Tell, das Leben habe ich dir ^La!dvgt^zugesichert," rief er aus, aber in ewiger Gefangenschaft will ich dich halten, um mich vor dir zu schtzen!" Die Knechte sollten ihn fassen und biuden. Die groe Aufregung, in die das Volk bei diesem Gewalt-streich des Landvogtes geriet, lie befrchten, da schon jetzt ein unvor-bereiteter Aufstand ausbreche^ mchte. Doch gelang es den Fhrern, die Meuge zurckzuhalten/So konnte Tell von den Schergen Gelers ans ein Schiff gebracht werden, das ihn der den Vierwaldsttter See nach der festen Burg Knacht berfhren sollte. Der Landvogt wollte ihn persnlich in Gewahrsam bringen. Aber unterwegs entstand ein furcht-barer Sturm, der alle zu vernichten drohte. In dieser Not gab Geler zu, da Tell, der fr den tchtigsten Steuermann galt, von seinen Fesseln befreit werde, das Steuer ergreife und die Rettung versuche. Bis zu einem Felsvorsprnnge lenkte Tell das Fahrzeug, dann griff er schnell nach seiner Armbrust und gewann mit einem khnen Sprunge das Land; das Schiff aber mit dem Landvogt stie er in die tobenden Fluten zurck. Bald darauf lie der Sturm nach; Geler entging dem drohenden Ver-derben. Nunmehr war Tell seines Lebens nicht mehr sicher; da stellte er sich in einem Hohlwege bei Knacht, durch den der Landvogt reiten mute, auf und scho Geler vom Pferde herunter. So befreite er das Volk von seinem gefhrlichsten Feinde. Befre?ungder Diese Tat strkte den Mut der Verschworenen. Am Neujahrstage Schweiz. 1308 begegneten Laudenberg, als er seine Burg Sarnen verlassen hatte, um die Kirche zu besuchen, zwanzig Landleute, die nach alter Sitte Klber, Lmmer und Ziegen zum Geschenk brachten; nichts ahnend gestattete er

7. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 59

1913 - [s.l.] : Hirt
16. Maximilian 1 59 ihnen den Zutritt. Kaum waren sie durch das Tor eingelassen, so zogen sie versteckt gehaltene Waffen hervor und bemchtigten sich der Burg. Von Berg zu Berg tnten die verabredeten Zeichen. Und wohin der Schall der Glocken nicht reichte, da mahnten die auf den Berghhen entflammten Feuer das Volk zum Kampfe. Landenberg floh, als er alles verloren sah; er wurde eingeholt, doch tat man ihm nichts zuleide. Nun begab er sich zu König Albrecht. Dieser zog mit einem Heere heran, um seine Vgte zu rchen. Da traf ihn in der Schweiz der Tod. Er hatte seinem Neffen Johann von Schwaben dessen Erblnder vorent-halten; dafr erschlug ihn dieser angesichts der Habsburg. Die Wald-statte blieben frei. 16. Maximilian I. (14931519). ^Zn den Grenzlanden zwischen Deutschland und Frankreich regierte einst Herzog Karl von Burgund, der reichste Fürst seiner Zeit, wegen |rju*bn semer ungestmen Tapferkeit der Khne" genannt. Zu seinem Glcke fehlte ihm nur zweierlei: er wre gern König geworden, und er htte gern einen Sohn als Thronerben gehabt. Da er aber nur eine Tochter Maria hatte, so sollte deren Hand der Kaufpreis fr die Knigskrone des Vaters sein. Die Knigswrde konnte aber nur einer verleihen, das war der Deutsche Kaiser, damals Friedrich Iii. Und dem dnkte der Handel recht. Durch diese Heirat wuchs der Glanz und die Macht des Hauses Habsburg, und sein Sohn Maximilian konnte wohl als wrdiger Gemahl auch der schnsten und reichsten Prinzessin erscheinen. Der Erz-herzog war damals neunzehn Jahre alt, ein schner Jngling, hoch-gewachsen, von kniglichem Anstnde, mit lebhaften blauen Augen, groer, stark gebogener Nase, hoher, mchtig gewlbter Stirn und blonden Locken. Er drstete nach khnen Abenteuern, war treuherzig im Verkehr, ein Freund der Knstler und Gelehrten. Leidenschaftlich liebte er die Jagd. Einst geriet er auf der Gemsenjagd an eine Stelle, wo er weder ^n|"icms vorwrts noch rckwrts konnte. Der steile Bergrcken, die Martinswanb, "Steuer, liegt bei Innsbruck. Von unten sah man den verwegenen Jger wie in der Lust schweben, und man hielt ihn fr rettungslos verloren. Man glaubte nicht, da jemand in seine Nhe gelangen knne. Erst am dritten Tage wurde Maximilian durch die todesverachtende Treue eines Tirolers befreit. Er hatte auf keine Hilfe mehr gehofft und dem tief untenstehenden Volke durch Zeichen kundgegeben, da er sich auf das Sterben vorbereite. Whrend er noch betete, hrte er Schritte; wie ein

8. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 75

1913 - [s.l.] : Hirt
19. Wallenstein und Gustav Adolf. 75 machen. Er belagerte die Stadt Stralsund, um einen Hafen an der Ostsee zu gewinnen. Tapfer wehrten sich die Brger, die von Schweden aus untersttzt wurden. Da Wallenstein keine Flotte hatte, konnte er ihnen den Zugang zur See, von wo sie immer von neuem Lebensmittel und Munition bekamen, nicht rauben. Er schwur zwar, er wolle Stralsund nehmen, und wenn es mit Ketten am Himmel festgebunden wre, aber schliej zusammen. Wollenstem hatte einen unvershnlichen Feind, jenen Maxi-milian von Bayern; dieser war infolge seiner Hilfeleistung gegen den Winterknig der mchtigste Mann in Deutschland geworden und hatte sogar den Kaiser in Abhngigkeit erhalten, solange er kein eigenes Heer besa. Nun hatte aber Wallenstein fr seinen Gebieter eine Armee auf-gestellt, so da der Kaiser Maximilian nicht mehr brauchte und gegen seine Ansprche weniger willfhrig wurde. Dazu durfte dieser sowie die anderen Fürsten sich mit Recht beschweren, da Wallenstein auch in ihren Lndern die Untertanen bedrckte. Auch krnkte es die Fürsten aus altem Geschlecht, da ein gewhnlicher Edelmann, ein Emporkmmling, wie sie ihn nannten, Fürst des Reiches geworden war. So drangen Maximilian und viele andere katholische Fürsten so heftig auf die Absetzung Wallen-steins, da dem Kaiser schlielich nichts anderes brigblieb, als darein zu willigen und damit auf einen groen Teil seiner Macht zu verzichten; denn mit dem Feldherrn verlor der Kaiser auch einen groen Teil von dessen Heer, weil viele Soldaten nur der Name Wallensteins bewogen hatte, im kaiserlichen Heere zu dienen. Es war ein gefhrlicher Augenblick, in dem sich der Kaiser seiner besten Sttze selbst beraubte. Im Norden erhob sich ein gewaltiger Held gegen Ferdinand und den Katholizismus: der Schwedenknig Gustav Adolf. Der Plan Deutschland. Wallensteins, die Ostsee zu beherrschen, der Schweden bedrohte, hatte ihn zum Kampfe herausgefordert. Aber nicht als König allein fhlte sich Gustav Adolf zum Eingreifen bewogen; mit Schmerz und Entrstung hrte er, wie seine Glaubensgenossen, die Evangelischen, mit Gewalt zu Katholiken gemacht, die, welche sich nicht fgen wollten, von Haus und Hos vertrieben wurden. Fr sein bedrohtes Knigreich und fr den evangelischen Glanben zog er das Schwert, und seine tapferen Schweden folgten dem geliebten Herrscher gern in diesen Krieg. Nun wurde gerade Wallenstein seines Amtes ent-setzt. Eben weil er wute, wie bald man ihn gegen den neuen Feind brauchen wrde, ging er ohne Widerspruch er sagte, er habe es in den Sternen vor-ausgelesen von dem Heere weg und richtete sich aus seinem Schlosse zu Friedland so ruhig und prchtig ein, als gbe es in der Welt keinen Krieg. j Bald brach das schnell errichtete Gebude fetifrr Macht wieder

9. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 83

1913 - [s.l.] : Hirt
20. Bismarck. 83 > als er die Kaiserproklamation verlas, worin der neue Deutsche Kaiser dem Volke verhie: in deutscher Treue seine Glieder zu schtzen, den Frieden zu wahren, die Unabhngigkeit Deutschlands, gesttzt auf die geeinte Kraft des Volkes, zu verteidigen". Die glckliche Beendigung der Verhandlungen, die zu dem glorreichen Frieden von Frankfurt a. M. fhrten, war ein Meisterwerk seiner Staats-kuust. Seiner Dankbarkeit und der des Volkes verlieh der Kaiser Aus-druck, als er den Reichskanzler" in den Frstenstand erhob. Auch in den Jahren des Friedens stand Bismarck als trener Berater Bismarck , r , , cil 9tcicf)5- dem Kaiser zur i>eite. Die Geburtstage oder Festtage in des Frsteu kanzler. Familie waren es vornehmlich, die dem kaiserlichen Herrn Gelegenheit boten, seiner Dankbarkeit und seinem Vertrauen zu fernem groen Minister Ausdruck zu geben. Der Kaiser dankt Gott, da er in entscheidender Stunde ihm Bismarck zur Seite gestellt hat, und freut sich es ist in dem Glckwunschschreiben zur Silbernen Hochzeit , da er nach allen Mhen in der Huslichkeit Erholung und Erquickung findet. Des Fürsten siebzigster Geburtstag war ein Festtag fr das ganze Volk. Da des Kaisers Versprechen, dem Volke den Frieden zu erhalten, bis jetzt erfllt worden ist, war nicht zum wenigsten ein Erfolg Bismarcks. Er schuf den Dreibnnd, das ist ein Bndnis zwischen Deutschland, sterreich und Italien, die sich versprachen, den Frieden zu erhalten und dem von zwei Seiten angegriffenen Nachbarn zu Hilfe zu kommen. Da aber nur der in Frieden gelassen wird, den seine Feinde frchten mssen, so wurde das deutsche Heer dauernd verstrkt, und Bismarcks gewaltige Beredsamkeit berzeugte den Reichstag, da solche Vermehrungen trotz der Siege von 1870/71 notwendig seien. In einer seiner Reden sprach er das herrliche Wort: Wir Deutschen frchten Gott und sonst nichts auf der Welt." Bald stand er vor demselben Reichstag und zeigte ihm den Tod seines geliebten Kaisers an. Da sah man den gewaltigen eisernen Mann weinen, als er seinem Herrn nachrhmte, wie er die Verkrperung der treuen, arbeitsamen Pflichterfllung im Dienste des Vaterlandes gewesen sei; als sichtbaren Beweis dieser Pflichttreue zeigte er die letzte, mit der zitternden Hand des Sterbenden vollzogene volle Namensunterschrift. Nur kurze Zeit durfte der Fürst dem todkranken Sohne seines alten Herrn seine Dienste widmen. Als kstliches Vermchtnis erhielt Kaiser Wilhelm Ii. den bewhrten Berater, den keiner aufrichtiger verehrte als er.

10. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 38

1913 - [s.l.] : Hirt
38 Ii. Lebensbilder aus der Deutschen Geschichte. er siechte hin und starb in jungen Jahren. Auch Konrad shnte seine Tat durch den Tod. ^Stsouf5 Im Jahre 955 fielen nmlich die Ungarn mit gewaltiger Heeres-demlechfeld-^acht jn Deutschland ein. Augsburg wurde von ihnen hart bedrngt. Da zog Otto mit der Macht aller deutschen Stmme herbei. Vor dem König flatterte eine Fahne, geziert mit dem Bilde des Erzengels Michael. Hei war der Kampf. Tapfer hatte vor allem Konrad gestritten. Erschpft von dem Kampf und dem Sonnenbrande es war im August hatte er den Helm gelftet, da durchschnitt ihm eut/Pfeil den Hals. M?'b Adelheid bewies sich als treue Gattin und kluge Ratgeberin. Mit ihrer Hilfe gelang es Otto (962), sein hchstes Ziel zu erreichen: er wurde in Rom vom Papste zum Kaiser gekrnt. Nun war er der mchtigste Fürst in Europa. Von Dichtern und Geschichtschreibern gepriesen, blieb das Andenken an Otto den Groen" im Gedchtnis des deutschen Volkes lebendig erhalten. In Magdeburg, das durch ihn zur Hauptstadt eines Erzbistums geworden war, von wo Missionare zu den Slawen gingen, um das Christentum zu verbreiten, liegt er begraben. 10. Konrad Ii. (102439). Die Wahl Der letzte Kaiser aus dem Hause Heinrichs I. war gestorben. Jetzt fanden sich die deutschen Stmme an dem Ufer des Rheins in der Nhe von Worms zusammen, um sich einen neuen König zu kreit. Bayern, Schwaben. Sachsen, Franken und Lothringer so verschieden an An-^-^7vcysehen, Tracht, Sitte, Mundart , alle fhlten sie sich jetzt als Brder, als Shne des groen deutschen Volkes. Auf zwei Männer ans dem Herzogshanse der Franken fiel die Wahl. Es waren Vettern, beide hieen sie Konrad. Aber nur einer konnte die Knigskrone tragen. Da fiel auf Vorschlag des Erzbischofs von Mainz die Wahl auf den lteren der beiden. Als erster huldigte ihm sein jngerer Vetter. Die Wahl htte keinen Wrdigeren treffen knnen. Dic scgcns- Konrad hat die Grenzen seines Reiches nicht nur geschtzt, er hat gierung des guh erweitert. Polen und Ungarn erkannten die Hoheit des Deutschen Suims' Kaisers an. Der Kirche setzte er die Bischfe, die Macht der Herzge hielt er in Schranken, und der kleine Adel verdankte dem Kaiser ein Gesetz, das den Shnen das Gut des Vaters nach seinem Tode sicherte. Bisher hatte der Herzog oder Graf, von dem der Ritter sein Gut zu Lehen erhalten hatte, es nach dem Tode des Inhabers, auch wenn
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