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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Heimatkunde von Altona und Umgegend - S. 75

1893 - Altona : Uflacker
— 75 — Bahnhof Gählersplatz zunächst nach der Station Nebenzollamt und von hier auf der Pinneberger Chaussee entlang am Diebs- teich vorüber nach Langenfelde, wo sich eine bedeutende Ziegelbrennerei befindet. Die nächste Station ist Stellingen, von wo aus man auf einem östlich führenden Landwege nach Lokstedt gelangt. Der kürzeste Weg von Altona nach Lokstedt geht über Eimsbüttel und Hoheluft. Von Stellingen aus gelangt man mit der Bahn in nordwestlicher Richtung nach Eidelstedt, das eine bedeutende Bierbrauerei besitzt. (Tivoli.) Der Ort ist ebenfalls die erste Station der Altona-Kieler Bahn. Westlich von dieser Bahn, nördlich vom Winsberg, da wo die Bahn eine Biegung nach Nw. macht, befindet sich das Stellinger Moor. Es liegt niedriger als seine Umgebung und ist sehr wasserreich und sumpfig. Hier und da sieht man große Wasserlachen. Wo man den Boden für ganz sicher hielt, sinkt man oft bis an die Knöchel und wohl noch tieser ein, und wo er uns wirklich trägt, da zittert er unter unfern Fußtritten. Aus dem Moor wird auf zweierlei Weise Torf gewonnen, der als Brennmaterial dient. Das obere, wenig feuchte Moor wird in achteckigen Soden abgegraben (gestochen); die tiefer liegende, schlammige, schwarze Masse wird ausgehoben (ausgebaggert), in Formen gestrichen und an der Luft ge- trocknet (Stech- und Bagger- oder Backtorf). Sind die Soden soweit angetrocknet, daß sie nicht mehr ganz leicht zerfallen, so werden sie in kleinen Haufen so ausgestellt, daß der Wind hindurchstreichen kann. Die völlig getrockneten Soden werden zu großen Haufen zusammengelegt. Eine genauere Betrachtung eines Torfsodens zeigt uns, daß das Moor aus Pflanzen- teilen besteht. Es bildet sich in solchen Gegenden, wo das Wasser keinen Abfluß hat, aus abgestorbenen Pflanzenstoffen, welche in die Tiefe sinken. Die Wege zwischen den einzelnen Ortschaften find von verschiedener Beschaffenheit. Man unterscheidet Ehansseeen, Gemeinde- und Feldwege. Die Ehansseeen sind künstlich angelegte, schöne, breite Straßen. Sie werden aus zer-

2. Heimatkunde von Altona und Umgegend - S. 79

1893 - Altona : Uflacker
— 79 — zum Verkauf bringen. Die Bewohner der Insel Finken- ward er, Teufelsbrücke gegenüber, nähren sich hauptsächlich vom Fischfang. Die Insel, welche teils zu Hamburg, teils zu Hannover gehört, hat ihren Namen von kleinen Singvögeln, den Finken, welche sich hier früher in großer Zahl aufhielten. Die niedrig gelegenen Marfchinfeln müssen durch Deiche gegen die Flut geschützt werden. Zur Zeit der Ebbe tritt das Wasser so weit zurück, daß am Rande der Inseln ziemlich breite Strecken trocken gelegt werden, die bei jeder Flut über- schwemmt sind. (Von der Rainville-Terrasse aus sehr gut zu beobachten). 30. Harburg und Umgebung. An der Süderelbe, Hamburg-Altona gegenüber, liegt Harburg, eine Stadt in der preußischen Provinz Hannover mit etwa 20 000 Einwohnern. Die Verbindung zwischen Hamburg und Harburg wird auf dreierlei Weise vermittelt: durch eine von N. nach S. über die Insel Wilhelmsburg führende Chaussee und die Hambnrg-Pariser (Venloer) Eisen- bahn, sowie durch Dampfschiffahrt (Elbarm „Köhlbrand"). Bei einer Fahrt von Altona südwärts durch den Köhlbrand liegen rechts (nach W.) die Elbinseln Maakenwärder, Mühlenwärder, Waltershof und Altenwärder, links (nach O.) Steinmarder, Neuhof und Hohe Schar. Der letzteren Insel gegenüber liegt Moorburg. Auf Waltershof ist eine Seemannsschule. Harburg erfreut sich eines guten Hafens und bedeutender Fabriken. Die rauchenden Essen sind teilweise von der Rainville-Terrasse aus sichtbar. (S. 50). Unterhalb Harburgs zieht sich ein anmutiges, durch schöne Aussichtspunkte aus- gezeichnetes, bewaldetes Hügelland hin, die Hake genannt. Die bläulich schimmernden Höhen, welche man von der Rainville-Terrasse aus jenseit der Elbe erblickt, sind die Ab-

3. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 156

1843 - Altona : Schlüter
156 »Und wenn nicht wilde Leidenschaft --Der Schönheit sanft Gefühl in dir »Zerstöret. — O Gelicbtestcr, --Ich werde nun in Kurzem dich "Verlassen und die schöne Welt, "Um in noch schönern Gegenden "Glückseliger als hier zu sein. "O bleib der Tugend immer treu, «Und weine mit den Weinenden; «Gib gern von deinem Vorrath, gern «Den Armen. Hilf, so viel du kannst «Zum Wohl der Welt. Sei arbeitsam. «Erheb dein Herz empor zu Gott, "Dem Wind und Meer gehorsam sind, -Der Alles uns zum Besten lenkt; «Wähl' lieber Mangel, Schand' und Tod, «Eh' du in Bosheit willigest. «Ruhm, Überfluß und Pracht sind Tand; «Ein ruhig Herz macht unser Glück. «So, mein Geliebter, dacht' ich stets, «Und war stets glücklich. Ünd wicwol »Ich achtzigmal bereits den Wald "Um meine Hütte grünen sah, «So ist mein langes Leben doch «Gleich einem heitern Frühlingstag «Vergangen, unter Freud' und Lust. «Zwar hab' ich auch manch' Ungemach «Erlitten. Als Dein Bruder starb, «Da flössen, ach! der Thränen viel',. «Und Alles, Alles schien mir schwarz; «Auch faßte mich oft auf dem Meer' »Im leichten Kahn der Sturm und warf «Mich in den Wellen hoch empor; -Dann stürzten donnernd sie herab, «Ich stürzte mit, und meinte dann, «Daß zwischen jeder Welle mir "Ein furchtbar Grab sich öffnete. „Allein bald legte sich der Zorn „Des Windes, und die Lust ward hell, „Und ich erblickt' in stiller Fluth «Des Himmels Bild. Der blaue Stör «Mit rothen Augen sah empor „Aus seiner Höhl' in tiefer See, „Und alles Volk des weiten Meers «Spielt' auf der Fluth im Sonnenschein, «Und Ruh' und Freude kam zurück "In meine Brust. Jetzt wartet schon "Das Grab auf mich. Ich fürcht' cs nicht. "Der Abend meines Lebens wird "So schön als Tag und Morgen sein. "O Sohn, sei fromm und tugendhaft,

4. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 311

1843 - Altona : Schlüter
311 Ebenen sind Landftrecken, die im Verhältniß zu ihrer Ausdehnung nur geringe Erhebungen und Vertiefungen haben. Sie sind entweder mehr oder minder geneigt oder ansteigend, wie z. B. Holstein, oder auch fast gar nicht — mehr wagerecht. Nur im letztem Falle kann auf ihnen eine leichte und ungehinderte Bewegung nach allen Richtungen hin stattfinden; denn selbst der kleinste Grad der Ansteigung bleibt dabei nicht ohne Folgen, wirkt vielmehr gerade nach dem Ver- hältniß seiner Ansteigung auf Behinderung des Verkehrs, und das um so mehr, je großer der Nergungs-, der Anstei- gungs- oder Abdachungswinkel ist. Bei einem Neigungs- winkel von 30 ist das Ansteigen unmerklich; die also ansteigende Ebene ist der wagerechten ähnlich, aber das Wasser läuft an ihr hinunter. Landstrecken mit einem Abdachungswinkel von 3—6° erscheinen als sanft ansteigende Ebenen, auf denen man mit Leichtigkeit hinauf und hinunter fahren, den Acker leicht bebauen kann; auch die Bewegungen der Soldaten ist auf solcher Ebene nach allen Richtungen hin möglich, und der An- griff der Reiterei von der Höhe herab gewaltig. Straßen, die sich erheben müssen, werden am zweckmäßigsten unter einem Winkel von o" angelegt. Erhebt sich eine Landstrecke aber unter einem größeren Ansteigungswinkel, so erscheint sie schon als eine Erhöhung, deren Abhänge bei 6—12« ziemlich stark, bei 12—24° aber stark ansteigend genannt werden. Alle Bewegungen werden hier schwieriger; bei 20° können zwar noch leichte Wagen hinaufgezogen werden, beladene Maulesel hinauf- steigen, doch ist das Hinabfahren gefährlich, das Beackern nur der Länge, nicht der Höhe nach, möglich, und leicht wird der fruchtbare Boden durch Regengüsse hinabgeschwemmt; darum sind sie auch meistens entweder kahl oder mit Bergwiesen oder Bergwäldern bedeckt. Abhänge von 24—36° heißen steil, sind selbst von Menschen schwer zu ersteigen; von 36—18° werden sie hoch, von 48—60° schro ff, von 60—90° sehr schroff genannt; sie sind nur auf Felsenvorsprüngen zu erklet- tern, der Gemsen und Steinböcke und der Vögel Zufluchtsort. Die Ebenen sind entweder bewachsen oder kahl, je nach- dem auf ihnen Bäume oder andere Pflanzen wachsen oder feh- len. Dieß hängt von der Beschaffenheit ihres Bodens, vom Klima und dem Wasserreichthum oder Wassermangel ab. Es gibt auf der Erde größere und kleinere, mehr oder minder ausgebreitete Ebenen. Mehrere derselben haben zwar

5. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 317

1843 - Altona : Schlüter
317 nicht viel über die Oberfläche des Meeres erhebt und ganz all- mälig nach demselben abfällt, so haben alle Flüsse nur einen geringen Fall und schwachen Strom, besonders bei ihrem Ausfluß. So die Eider z. B. auf jede Meile nur circa 2 Fuß Fall. Dieser schwache Strom unserer Flüsse ist zwar insofern vortheilhaft, als dadurch die Schifffahrt auf denselben stromaufwärts sehr erleichtert wird, aber nachtheilig, als darin die Ursache liegt, daß unsere Flüsse bei ihren Mündungen und so nach und nach weiter hinauf leicht versanden und verschlam- men, indem das Bette der Flüsse sich allmälig erhebt und die Tiefe abnimmt. In denjenigen Flüssen, welche mit der Nordsee in Ver- bindung stehen, findet bis auf eine gewisse Strecke hinauf Ebbe und Fluth statt. Zn der Elbe erstreckt sich die Fluth bis etwa 3 Meilen oberhalb Hamburg, in der Eider bis Rends- burg, in der Stör bis Kellinghusen. Der Unterschied zwischen dem höchsten und niedrigsten Wasser in der gewöhnlichen Ebbe und Fluth ist auch hier verschieden; je näher der Mündung, desto größer der Unterschied. So ist in der Elbe der mittlere Unterschied bei Brunsbüttel beinahe 9, bei Altona reichlich 6 Fuß; in der Eider bei Eiderstedt 8—9, bei Rendsburg reichlich 2 Fuß. Aber auch hier können die Stürme ungewöhnlich hohe Fluth und niedrige Ebbe bewirken. Doch dauert die Ebbe- und Fluthzeit in den Flüssen nicht immer gerade 6 Stunden, wie im Meere, es sei denn bei ihren Mündungen. Sonst dauert die Ebbe in den Flüssen um so länger, je weiter hinauf in den Flüssen es ist, well der Strom der Fluth entgegenwirkt und sie aufhält. Der ansehnlichste unter den Flüssen ist der Grenzfluß zwi- schen Schleswig und Holstein, die Eider, welche aus dem Gute Bothkamp kommt, dann durch den Westen- und Flemhuder-See fließt, darnach ihren Lauf auf Rendsburg richtet, wo sie in den Ober- und darauf in den Untersee fällt und sich so nach Friedrichs- ftadt und Tönningen wendet — wo sie auch zugleich Häfen bildet. Alle Krümmungen mit eingerechnet macht die Eider einen Lauf von 24 M., ist bei Friedrichstadt gegen 600, bei Tönningen es. 1100 Fuß breit, und vom Flemhuder See an in ihrem Fahrwasser 14—15 Fuß tief. Am Ende des vorigen Jahrhunderts wurde sie mittelst des Schlesw.-Holst. Canals mit der Ostsee verbunden.

6. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 328

1843 - Altona : Schlüter
3*28 meistens mit Sand oder Thon gemengt (Merge l). Die Moor- erde zeigt sich hier in verschiedener Gestalt, theils als große Massen, welche Tiefen und vormalige Seen ausfüllen, theils als eine dünne, mit Haidekraut bewachsene und unmittelbar auf einem Sandlager ruhende, Kruste; theils als ein Hauptbestand- theil der moorigen Wiesen; theils endlich häufig als Unterlage des Marschbodens. Kies und Steingeschiebe finden sich in der Marsch nicht. Hauptsächlich aber machen Sand, Thon und Damm- erde in den mannigfaltigsten Mischungen den Boden des Her- zogthums aus. Diese Mischungen wechseln oft schnell mit einander, denn es sind nicht nur die Ländereien benachbarter Dorfschaften und Felder, sondern auch die Stücke eines und desselben Feldes oft von sehr verschiedener Beschaffenheit. Das ist jedoch nur im Besondern zu verstehen; denn im Allgemeinen theilt sich in Ansehung der vorherrschenden Erdart das Herzogthum in die drei genannten, von S. nach N. laufenden Landstriche, nämlich in den westlichen, wo der Thon, in den mittlern, wo der Sand vorherrscht, und in den östlichen, der im Allgemeinen einen aus Thon und Sand gemischten Boden hat. Der Boden des westlichen Landstrichs heißt Marsch. Unter Marsch versteht man nämlich eine Landstrecke am Meere oder an einem Flusse, die aus einem thonigen Bodensätze nach und nach so entstandet ist, daß das Wasser selbigen während der Fluth auf den flachen Sand- oder Moorgründen am Ufer des Meeres u. s. w. absetzte, und in Folge dieser Entstehungs- art so niedrig liegt, daß sie unbedeicht (unbedämmt), wenigstens bei hohen Fluthen, überschwemmt werden würde. Die Holsteinische Marsch ist theils See- und theils Fluß- marsch. Die Seemarsch erstreckt sich von der Eider- bis zur Elbmündung; die Flußmarsch liegt theils an der Elbe, bis Wedel hinauf, theils an der Stör und Wilster, am Rhin und an der Eider. Die Gränze der Marsch bezeichnet im Allgemeinen eine Linie, die von der Eider an über Lunden, Heide und Meldorf nach dem Kudensee fortgeht, von da über Itzehoe, Elmshorn und Uetersen fortläuft und vor Wedel an die Elbe stößt. Die

7. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 330

1843 - Altona : Schlüter
330 alten Festlande zunächst liegenden Gegenden eingedeicht, und zwar nur mit Deichen, die wol die Fluthen des Sommers, aber keineswegs die Sturmfluthen des Herbstes und Winters auszuhalten vermochten —• mit sogenannten Sommerd eichen. Man fuhr aber von Jahrhundert zu Jahrhundert fort mit dieser Bedeichung, und setzte dann die neuen Deiche weiter nach außen, dein Meere näher, wcßhalb diese äußersten Deiche auch Sec; oder Haffdcich e genannt werden. An manchen Stcl. len wurden dann die älteren Deiche abgetragen, an vielen blieben sie aber auch stehen. So sucht mau dem Meere immer mehr Land abzugewinnen. So muffen die Bewohner der West- und zum Theil der Südseite stets Krieg führen mit der Fluth des Meeres. Vor 1825 glaubte man die Secdeiche imincrhin hoch genug! aber in diesein Jahre forderten die thürmendcit Wogen der zerstörenden Fluth erhöhte Wachtsamkcit und Anstrengung. Die Deiche wurden erhöht, so daß sie 20 Fuß und darüber sich über die gewöhnliche Fluthhöhe erheben. Hinter diesen äußersten Deichen mehrerer Marschdistricte liegen nun wieder sogenannte Vorlandc oder Außendeiche, die am Fuße der Sccdcichc anfangen und mehr oder weniger breit bis zum Watt sich hinaus strecken. Auch dieses Vorland gehörte zum Theil noch vor wenigen Jah- ren zum Watt, und verdankt seine Entstehung dem Schlick, den das Meer theils von den Halligen, theils von den Schlickbctten bei stürmi- schen Winden ab- und anspülte. Doch findet diese Landbildung an den Seeküstcn nur da statt, wo die Küste vor den heftigen Wellen der Nordsee Schutz hat, und an den Flüssen nur da, wo das User dein Strome nicht ausgesetzt ist. So au der Westseite Süder - Dithmar- schens, das sich gegen Südosten krümmt und durch die vorliegenden Inseln und von Norden her gegen die thiirmcnden Wellen der westlichen Stürme geschützt ist. Hier also dauert die Landbildung fort; die flachen Gründe und Sandbänke erhöhen sich allmälig, und nach und nach er- hält der schlammige Thon so viel Festigkeit, daß der Pflanzenwuchs beginnt, wenn auch noch die tägliche Fluth darüber hingeht. Nachdem nämlich einige Meer- und Uscrpflanzcn und mehrere Grasartcn in be- stimmter Reihenfolge entstanden sind, kommt zuletzt der weiße Klee, der die völlige Ausbildung des Bodens und seine Eindcichungsfähigkeit an- zeigt. So sind nach und nach entstanden an der Westseite Norder-Dith- marschensder Carolin en Koog, 1800 und 180! mit 102,000«P Kosten eingedeicht, derhed ewigen Koog, 1606, derfricdrichsgabcr Koog, 1701-1713 eingedeicht, und an der Westseite Süder-Dithmarschens: der Kronprinzen Koog, 1785—87 mit 250,000 Kosten, und der Sophien Koog, 1717 eingedeicht. Jetzt soll wieder ein großes Vor- land im W- von Mcldorf eingedeicht werden. Da die Außendciche sich I—2 Fuß über die gewöhnliche Fluthhöhe erhe- den und nur bei außerordentlicher Fluth vom Wasser überlaufen werden, so benutzt man selbige meistens den Sommer über als Weide. Den Boden des mittleren und ö stlich en Lan d strichs benennt man auch wol im Gegensatze zur Marsch mit dem Namen Geest; im engern Sinne versteht man aber unter Geest den an die Marsch angränzenden mittleren und weniger

8. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 369

1843 - Altona : Schlüter
369 ♦ 189. Das Gradiren der Salzsoole bei Oldesloe. Das Kochsalz ist für alle Völker die allgemeinste Würze der Speise. Es ist fast über alle Länder der Erde verbreitet; die Fluthen des Weltmeers tragen es in ihrem beweglichen Schoosie als S eesalz, auf vielen Steppen — wol früher der Grund des Meeres — blüht es als Steppen salz aus dem sandigen oder thonigen Boden derselben, in den Tiefen der Erde liegt es als Steinsalz verborgen; an vielen Stellen aber quillt es aus dem Innern der Erde als Salzsoole her- vor; aus dieser scheidet dann der Mensch das körnige Salz durch's Verdunsten des Wassers. "Es ist schon erwähnt worden, das; 100 Gewichtstheile Soole der Oldesloer, Saline 2\ Theile Salz enthalten. Folg- lich sind die 97^ Theile Wasser. Um nun das Salz zu gewin- nen, musi man das Wasser entfernen. Dieses könnte einfach dadurch geschehen, daß man die Soole so lange in einem Kessel kochte, bis das Wasser verdampft wäre, und man würde ein sehr gutes, aber auch sehr theures Salz bekommen; denn der Werth der dazu verbrauchten Feurung würde 4—5mal so groß sein, als der Werth des gewonnenen Salzes. Aber es gibt noch eine andere Art, das Wasser zu entfernen, nämlich die Verdunstung durch die Luft. Da diese Verdunstung durch die Berührung der Luft mir dem Wasser vor sich geht, so ist es auch klar, daß sie desto größer sein wird, je mehr Luft damit in Berührung kommt. Je größere Oberfläche die Soole einnimmt, desto mehr Luft kann sie berühren, und desto mehr Wasser wird also verdunstet. Eine sehr große Oberfläche wird sie einnehmen, wenn man sie über Dornenreiser — von Schwarz- oder Schlehdorn — träu- feln läßt, warum auch die Verdunstung bedeutender ist, wenn solche benäßte Dornenreiser dem Winde ausgesetzt sind. Man hat deßwegen große flache Kasten gebaut, worauf man hölzerne Gerüste errichtet, um darin Dornenbündelchen einpacken zu kön- nen. Solche Gebäude nennt man Gradirhäuser, und „die Soole gradiren" bedeutet, das Wasser davon verdunsten zu lassen, indem man sie über die darin angebrachten Dornen träufeln läflt. Oben auf den Gradirhäusern hat man Kasten gebaut, worin die Soole eingepumpt wird. Von dem Kasten fließet sie durch Hähnchen nach kleinen Rinnen, die mit vielen Einschnitten versehen sind. Indem sie nun über diese Einschnitte fließt, fällt sie auf die Dornen, wo sie sich vielfältig vertheilt, 24

9. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 407

1843 - Altona : Schlüter
407 206. Holstein' s Thierreich umfaßt unzähliges Leben, vom kleinsten Aufguß- oder Infusio ns- thierchen an bis hinauf zum nützlichen Rind und edlen Pferd. Im Kreise dcrwurm-, Weich- und Strahlenthierc finden wir z. B. den Regenwurm, verschiedene Arten von nackten Erdschnecken — die graue und die Ackerschnccke; im frischen Wasser zwei Arten Blutigcl — den medicinischcn und gemeinen Blutsauger' im Meere die Quallen, die Seesterne und Seeigel. An Schalthieren sieht man hier z. B. die Gartenschnecke, mehrere Arten Waffcrschneckeu und Muscheln. Be- merkcnswerth sind die eßbaren Muscheln — Pfahlmuscheln — und die Austern. Letztere werden nur in der Nordsee gefunden, bei den Inseln vor Schleswigs Westküste, bei Nordstrand, Südfall, Föhr, Amrum und Sylt, wo es viele verschiedene Austerbänkc gibt, von wel- chen einige fast eine Viertelmeile lang sind. Der Sage nach sind die dortigen Austerbänke von Knud dem Großen angelegt worden, der zu diesem Zwecke die Austern aus England kommen ließ. Von den einheunischcn Gliederthiercn sind allein unter den Insekten ungefähr 000 Arten bekannt, nämlich von Käfern über 200, von Halbkäfcrn reichlich 50, von Schmetterlingen — Tag-, Däm- merungs- undmachtfaltern — gegen 100, von Netzflüglern und Flor- fliegen etwa 20, von Hautflüglern über 100, von Zweiflüglern fast eben so viele und von ungeflügelten beinahe 50 Arten. Die Glicderthiere sind äußerlich gegliederte Thiere, mit gelenkigen oder gegliederten Bewegungs- und unvollkommenen Sinneöwerkzcugen. Auch die Kruftenthiere, wie Krebse und Krabben, gehören in den Kreis der Gliederthiere. Die Insekten sind in vielen Eigenschaften gar merkwürdige Thiere, an denen sich wundervolle Kunsttriebe, Vorausgefühl des Künftigen, und vor allen Dingen eine Verwandlung und gänzliche Umgestaltung findet, wodurch ein und dasselbe Thier zu einem ganz andern wird, wie wir hievon bereits ein Beispiel angeführt haben. Gemeinhin hält man fast alle Insekten für gar schädliche und zerstörende Thiere; aber das allenthalben verzehrende und aufnehmende Reich der Insekten gleichet im großen Haushalte der Natur den einsaugenden Enden der Gefäße, und wie als- bald, wenn wir uns den hinwegnehmenden und zurückführen- den Kreislauf wegdenken, ein verderbliches Austreten der Säfte an einzelnen Stellen und zerstörende Fäulniß im organischen Leibe entstehen müßten, so würde auch das Angesicht der grü- nenden Erde alsbald und allgemein von den Spuren des Todes und der Verwesung entstellt werden, wenn keine auflösenden und aufräumenden Insekten nach allen Richtungen es reinigten und erneuten. Denn Insektenlarven sind es, welche die Fäulniß des

10. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 578

1843 - Altona : Schlüter
578 Schau hier dcr Nordsee pittoreske Horch! horch! sic wachen auf; die Dünen, Wälder brausen, Sandbcrgc, donnernd von der Fluth Ein Heer von Männern fluthct wild bcrollt, hervor. Ans hohem Kliff den scegcwohnten Ha — Cimbern! bärumhäutet, Hünen, voller Grausen, Altfreiem Meere, alter Freiheit Wolfsrachen statt der Helme hoch hold, empor. Den Friesen, stark und gut, mit Sie brechen durch die Welt mit seiner kühnen Todschlag, sausen Mannshaltung, hellem Aug' und Ans Schildern jählings glettschcrab Lockcngold: im Chor, »Nüm Hart, klar Kimming!-- *) Sich kettenfcst in lang verbundenen schallt die Stimme mächtig — Reihen Und Welt und Woge wicderhallen's Dem kurzen, kalten Römerschwcrt prächtig. zu weihen. * * * * * * * * * Sich Schiff bei Schiffen durch die Laut heult die Brandung an Brit- Nordsce tanzen; tanniens Schanzen, Gedrängt von Helden wimmelt ihr K en t's hohes Land wird kreideweiß Verdeck, vor Schreck; Es dröhnt von Schilden, starret dicht Dochjanchztdiehohesee.dieschaum- von Lanzen — gekrönte, Sind Angelsachsen, wagehalsig Weil Schlachtgesang ihr Donnern keck. übertönte. G. Gardthausen (Die Ostsee.) 3. Schleswig war gleich Holstein in den ältesten' Zeiten sehr waldreich, namentlich die Nordostseite, die Mitte des Lan- des und die Südostseite. Die Namen sehr vieler Ortschaften endigen sich deßhalb auch auf Skov, Lund, Holt rc. Hinsichtlich der Form seiner Oberfläche gleicht Schleswig Holstein, ist eine Fortsetzung von diesem; (S. Nro. 160, 176 und 177) denn auch in Schleswig finden wir die 3 Landstriche, von S. nach N. gehend, die sich in Holstein zeigen. Die West- seite, eben und fast baumleer, besteht größtentheils aus frucht- barem, bei günstiger Witterung sehr ergiebigem Marschboden, der eine vom Seewasser abgesetzte Thonerde enthält. (S. Bil- dung der Marsch S. 329 und 330.) Die Hauptdistricte dieser Marschküste sind: 1. Der schmale Strich Marschland an der Küste von der K'önigsau bis Ballum herunter; 2. die Tondersche Marsch — von Hoyer bis zur Soholmerau herunter; 3. die Bredstedter Marsch — von da bis zur Arle; 4. die *) Ein alter nordfriesischerwahl- und Trinkspruch. wörtlich: Ge- räumig Herz, klarer Horizont. Die Friesen haben noch einen guten Spruch mehr: Lieber todt als Sclave!
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