Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geographie von Asien, Afrika, Amerika und Australien - S. 8

1891 - Wittenberg : Herrosé
— 8 — auf der Hochebene von Armemen entspringen und das im Altertum berühmte und fruchtbare, jetzt verödete Mesopotamien (d. h. Zwischenstromland) umfassen. Von den Binnenflüssen Asiens sind folgende hervorzuheben: 1. Der Jordan entspringt auf dem Antilibanon, durchfließt den See Meron und den See Genezareth und ergießt sich ins Tote Meer. — 2. Der Uralfluß strömt ins Kafpifche Meer und ist als Grenzfluß zwischen Asien und Europa wichtig. — 3. Die beiden Zwillings st röme Amu und Tyr münden in den Aralsee. Die wichtigsten Seeen Asiens sind folgende: 1. Das Kasplsche Meer ist der größte Binnensee der Erde (8000 ^ Meilen). Es liegt 26 m unter dem Meeresspiegel, enthält salziges Wasser und wird durch die Wolga und den Uralfluß gespeist, doch hält der Zufluß der starken Verdunstung nicht das Gleichgewicht. Es wird auch in seinem nördlichen Teile durch die Sinkstoffe der Flüsse immer seichter. Das Kaspische Meer ist wegen seines Fischreichtums wichtig. 2. Der Aralsee (d. h. Jnselsee), im Tieflande von Turan gelegen, nimmt die beiden Flüffe Amu und Syr auf. Er ist sehr seicht und schrumpft durch Verdunstung immer mehr ein. 3. Der Balkaschsee, größer als die Provinz Westfalen, ist sehr inselreich. — 4. Der Baikalsee (d. h. reiches Gewässer), der größte aller Alpen- seeen und der größte Süßwassersee der Erde (600 [Jmeilen und so lang, wie das Adriatische Meer), wird von den Anwohnern „heiliges M e e r" genannt, weil sie Gebete an dasselbe richten und Opfer geloben, um sich eine günstige Überfahrt zu sichern. 5. Das Tote Meer, die tief st e sichtbare Einsenkung der Erdoberfläche (fast 400 m unter dem Meeresspiegel), genau so groß wie das Herzogthum Sachsen-Altenburg (24 ^Meilen), ist der salzigste See der Erde. „Die starke Salzmenge wird dem See vermutlich aus unterirdischen Schichten durch Bergwässer zugeführt. An den Usern lagern nach starkem Wellen- schlage losgelöste Salzstücke wie Eisschollen, auf seinem Spiegel schwimmen mächtige Stücke E r d p e ch (Asphalt), welches in Jerusalem vielfach zu kleinen Andenken für Pilger verarbeitet und verkauft wird. Die Umgebung des Sees ist weder an Säugetieren noch an Vögeln arm, und seine Ufer sind keineswegs so abschreckend, wie sie ältere Schriftsteller geschildert haben, sondern wenigstens im Frühjahr mit erfrischendem Grün bedeckt, und der von ihnen eingerahmte blaue See gewährt dem Reisenden, welcher die öden Flächen Palästinas durchwandert hat, sogar einen anmutigen Anblick." (Seydlitz.) Iv. Klima. Das Klima Asiens zeigt große Gegensätze und große Mannig- f a l t i g k e i t. Der Erdteil erstreckt sich durch alle klimatischen Zonen der nörd- lichen Halbkugel: 6/8 der Gesamtfläche liegen in der nördlich gemäßigten, ^ liegt in der h e i ß e n und x/g in der nördlich k a l t e n Z o n e. Der mildernde Einfluß, welchen das Meer (der Golfstrom) und die Sahara auf das Klima Europas aus- üben, geht bei Asien durch die großen und hochgelegenen Ländermassen, durch das im X. gelegene Eisland und den kühlen Ocean im 0. vollständig verloren.

2. Geographie von Asien, Afrika, Amerika und Australien - S. 35

1891 - Wittenberg : Herrosé
— 35 — Iii. Bewässerung. a) 1. Amerika ist der wasserreichste Erdteil: er besitzt die größte Menge fließender Gewässer und schiffbarer Ströme; daraus erklärt sich auch das Fehlen von großen Wüsten. — 2. Amerika ist (durch das Vorherrschen der Tiefebenen und durch den Regenreichtum) der Erdteil der Riesen ströme. — 3. Alle größeren Flüsse Amerikas müssen dem Atla ntisch en Ocean zufließen. — 4. Eine besondere Bedeutung der amerikanischen Ströme liegt darin, daß sie oft die einzigen Verbindungsstraßen bilden. b) Gebiet des Nördlichen Eismeeres: der Mackenzie (spr. Mäckensi) ist der bedeutendste Fluß Amerikas, welcher sich unmittelbar in das Eismeer ergießt. Gebiet des Atlantischen Oceans: 1. Der St. Lorenzstrom ist der Abfluß der 5 Kanadischen Seeen und mündet in den St. Lorenzbusen. — 2. Der Mississippi (d. h. Vater der Gewässer) ist der längste Strom der Erde und die eigentliche Lebensader Nordamerikas. Sein größter Neben- fluß ist der Missouri (spr. Missuri, d. h. Schlammfluß), der in ihn bei St. Louis einmündet und ihn in Bezug auf Länge und Wasserfälle übertrifft. Wichtiger ist der von links in den Mississippi mündende Ohio (spr. Oheio, d. h. schöner Fluß), „der amerikanische Rhein". Der Ohio fließt in lieblichen Thälern mit geringem Gefälle sanft dahin und zeichnet sich durch klares Wasser aus, das nach der Einmündung in den Mississippi noch lange neben dem schlammigen Wasser desselben kenntlich bleibt. Der Mississippi-Missouri mündet in den Meerbusen von Mexiko. — 3. Der Orinoko (d. h. Fluß) in Südamerika ist etwas kürzer als die Donau. — 4. Der Amazonenstrom oder Mara'wn wird zwar an Länge vom Mississippi-Missouri und Nil übertroffen, hat aber von allen Flüssen der Erde den größten Wasserreichtum (er sammelt etwa 2000 mal soviel Wasser als der Rhein) und das größte Fluß- gebiet, ist also „der König der Ströme". Er ist so tief, daß das Senkblei bei 50, 80 und sogar 100 m nicht immer seine Tiefe ergründet. Wie ein Meer gießt er seine Fluten in den Ocean, und der Schiffer sieht beim Ein- laufen nur ein Ufer, das andere ist 10 Meilen entfernt und liegt unter dem Horizonte. Der Amazonenstrom durchfließt fast die ganze Breite Südamerikas. — Seine beiden größten Nebenflüsse sind der Madeira (spr. Madßra, d. h. Waldstrom) und der Rio Negro (d. h. schwarzer Fluß). — 5. Der La Plata oder Silb er ström (weil er aus einem silberreichen Gebiete kommt) ist eigentlich nur die breite Mündungsbucht, durch welche Parana und Uruguay, die auf dem Berglande von Brasilien entspringen, ihr Wasser dem Ocean zuführen. Der größte Nebenfluß des Parana ist der Paraguay. c. Von Seeen sind in Nordamerika, das durch den Reichtum an Süß- wasserseeen vor allen Erdgegenden ausgezeichnet ist, hervorzuheben: 1. der Große Sklavensee, 2. der Große Bärensee. 3. die 5 Kanadischen Seeen, welche zu- sammen einen Flächenraum so groß wie Italien umfassen. Sie heißen: der Obere See (etwas größer als Bayern), der Huronsee (spr. Jurönsee), der Michigan- see (spr. Mischigänsee, so groß wie Ost- und Westpreußen zusammen), der Eriesee (spr. Jrisee, so groß wie Posen) und der Ontariosee (spr. Antehrio, so groß wie die beiden Mecklenburg). Zwischen dem Ontario- und Eriesee be- sindet sich der Nmgarafall (Niagara bedeutet donnerndes Wasser), eine der größten Naturerscheinungen der Erde. Die ungeheure Wassermasse stürzt in einer breite von 850 m mit donnerndem Getöse über eine 50 m hohe Felsenwand. 3*

3. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 18

1899 - Wittenberg : Herrosé
— 18 — An die Julischen Alpen schließt sich nach der Halbinsel I st r i e n zu der Karst an, eine öde, zerrissene Kalkhochfläche. Die 3 Eigen- tümlichkeiten des Karstgebirges sind: „die trichter- und wannen- förmigen, von allen Seiten eingeschlossenen K e s s e l t h ä l e r , die ver- schwindenden und unterirdisch weiter fließenden Flüsse und die zahlreichen Höhlenbilduugeu, deren bedeutendste die Adels- b e r g e r Grotte ist. Letztere entstehen durch die auswaschende Thätigkeit des Wassers. Ferner ist der Karst die Heimat der Bora, eines rauhen Nordostwindes, der besonders dem Banmwnchse hinderlich ist." 3. Die Karpaten haben im ganzen die Gestalt eines Hnseisens, welches gegen Sw. (nach der Donau zu) offen ist. Sie beginnen bei Preßburg an der Donau und endigen bei Orsova (fpr. Orschowa) an der Donau. Ihre Länge beträgt etwa 180 Meilen (oder 1350 km), während die Alpen sich nur 150 Meilen weit aus- dehnen. Sie sind in einem Bogen um die Ungarische Tiefebene gelagert und bilden eine Hauptwasserscheide zwischen der Oftsee und dem Schwarzen Meere, sowie einen Grenzmall zwischen Ungarn einerseits und Mähren, Schlesien, Galizieu, Bukowina und Rumänien andererseits. (Alpen und Karpaten haben einen bogenförmigen Verlauf. Dabei ist die konkave Innen- feite stets die steilere und einer Tiefebene oder einem Meere zugekehrt, während die konvexe Außenseite meist von Hochebenen begrenzt ist, zu deueu sich die beiden Gebirge sanfter abdachen,) Die Karpaten werden eingeteilt in die Kleinen Karpaten, die Mittleren oder Central-Karpaten, die Waldkarpaten und das Hochland von Sieben- bürgen. 1. Die Kleinen Karpaten bildeu den westlichen Flügel der Karpaten, be- ginnen an der Donau bei Preßburg (oder an der Marchmündung) und haben eine nordöstliche Richtung. Ihr nördlicher Teil heißt auch (wegeu der weißen Dolomitspitzen) Weißes Gebirge und reicht bis an den Jablnnkapaß. Da die Kleinen Karpaten bis an die Donau heran- treten, ihnen gegenüber auch das L e i t h a g e b i r g e bis au den Strom reicht, so wird hier ein Thor gebildet, welches namentlich in früherer Zeit eine hohe Bedeutung hatte. Denn Preßburg war ehemals die Hauptstadt Ungarns; hier wurden im Dome die Könige gekrönt. Nach der Krönung sprengte der neugewählte König nach dem an der Donau gelegenen Krönungs- Hügel und schwenkte sein Schwert nach den 4 Himmelsgegenden zum Zeichen, daß er Ungarn gegen alle äußeren Feinde schützen wolle. 2. Die Mittleren Karpaten bestehen ans dem Tatragebirge, den B e s k i d e n und dem Ungarischen Erzgebirge. a) Das Tatragebirge, auch die H o h e Tatra genannt, erhebt sich schroff und steil aus 4 Flußthälern. Es ist bis in Mittelhöhe dicht bewaldet, darüber hinaus starrt nacktes, ödes Gestein (Granit) in die Luft, welches oft bis in den Sommer hinein in einen Schneemantel gehüllt ist. Die Thäler sind schmal und mehr schluchteuartig. Der höchste Gipfel ist die Gerlsdorser Spitze, welche 2660 m hoch ist; sie ist zugleich der höchste Berg des Karpatenzuges. Dieser Berg ragt nicht bis über die Schneegrenze hinaus, weshalb auch „ewiger Schnee" und Gletscher fehlen. Zwischen den Hochgipfeln liegen in trichterförmigen Vertiefungen

4. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 24

1899 - Wittenberg : Herrosé
— 24 — zügen (Landrücken) in eine Reihe einzelner Becken gegliedert; außerdem ist es vor den Tiefländern anderer Erdteile dadurch bevorzugt, daß es nach den verschiedenen Richtungen hin unmittelbar mit dem Meere in Berührung tritt. Die wichtigsten Tiefebenen sind folgende: 1. Die Osteuropäische oder Sarmatische Tiefebene nimmt den ganzen Osten des Erdteils ein und steht im Zusammenhange mit dem Tieslaude Asiens. Ihre Bedeutung besteht iu der Vermittelung zwischen Asien und Europa auf dem Laudwege. Sie breitet sich zwischen dem Nördlichen Eis- meere, dem Ural, dem Kaspischen Meere, dem Kaukasus, dem Schwarzen Meere, den Karpaten, der Weichsel und der Ostsee aus, grenzt an 4 europäische Staaten (Rumänien, Österreich, Deutschland und Skandinavien) und wird von 4 Meeren (dem Nördlichen Eismeer, dem Kaspischen und Schwarzen Meere und der Ostsee) bespült. Sie scheint trocken gelegter Meeresboden zu sein, als dessen ehemalige Uferränder sich die Karpaten und der Ural noch durch die Steinsalzlager an ihrem Fuße zu erkennen geben. Bei genauerer Betrachtung ist sie nicht so einförmig, wie man früher glaubte. Denn sie enthält außer einem centralen Hochland von großer Ausdehnung, das sich von Nw. nach So. erstreckt und dem die Waldaihöhe angehört, noch einige vereinzelte Landrücken. Außerdem ruft das Klima auf einer so weiten Fläche bedeutende Unterschiede in der Pflanzen- und Tierwelt und auch im Leben der Menschen hervor. Neben reichen Getreidelandschaften in der Mitte des Gebietes finden wir im N. ausgedehnte Tundren und im 8. ge- waltige Steppen. 2. Das Germanische oder Deutsche Tiefland ist die Fortsetzung der Ost- europäischen Tiefebene nach W. zu, umfaßt den ganzen nördlichen Teil des Deutschen Reiches und außerdem Holland und zieht sich bis über das Mündnngs- gebiet des Rheines hin. Es hat nur eine Abdachung nach X. und zeigt namentlich 4 Bodenformen, nämlich Heideland, Moorland, Marschland und Geestland. (Ausführlicheres hierüber s. die „Geographie des Deutscheu Reiches/') 3. Das Französische Tiefland schließt sich im W. an die Deutsche Tief- ebeue an und umfaßt den N. und W. Frankreichs. Es nimmt die Hälfte Frankreichs ein, ist aber nicht durchweg ebeu, fondern meist wellenförmig gestaltet und liegt im Mittel 10» m über dem Meere. Die Flüsse haben meist ein tief eingeschnittenes Bett und sind an ihrer Mündung durch den Einfluß von Ebbe und Flut so erweitert, daß sie iu deu unteren Strecken selbst für Seeschiffe fahrbar sind. Nach den 3 Hauptströmeu gliedert sich das Frauzösche Tiefland in das Tiefland der Garonne, der Loire und der Seine. Links von der Garonne bis zum Flusse Adour stud in den Sandstrecken „der Heiden" (les Landes) zahlreiche Sümpfe und Seen. Die Luft ist hier uugesund, Ortschaften sind selten, Straßen fehlen; das Auge des Wanderers gewahrt selten einen Menschen, ausgenommen vielleicht einen Hirten, der aus Stelzeu seine Schafherde bewacht, oder einen Briefboten^ der auf hohen Stelzen mit der Schnelligkeit eines trabenden Pferdes über die trostlose Sandfläche dahinlänft. Das Tiefland der Loire umfaßt die Mitte des Französischen Tieflandes und ist so fruchtbar und gut angebaut, daß mau es die Kornkammer und deu Garten Frankreichs nennen kann. Das Tiefland der Seine liegt im N. Frankreichs, ist am wenigsten eben, sondern dnrch Hügelreihen und Hügelgruppen gegliedert.

5. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 65

1899 - Wittenberg : Herrosé
— 65 — Skandinavien ist die größte Halbinsel Europas. Sie ist 1,4 mal so groß als das Deutsche Reich, umfaßt nämlich 14000 ^Meilen oder 776 T. qkm, und ihre Länge von N. nach S. beträgt 240 Meilen. 2. Wagerechte und senkrechte Gliederung. Skandinavien hat nach der Balkanhalbinsel von allen Halbinseln Europas die reichste Gliederung und erinnert durch seine Gestalt an Italien. Denn es erstreckt sich ebenfalls von N. nach S. und spaltet sich in 2 Halbinseln, welche durch das Skagerrak ge- trennt sind. Die Westküste der Halbinsel ist gegen den Ozean mehr zer- rissen als irgend eine andere Küste; sie zeigt zahlreiche schmale Buchten, welche Fjorde genannt werden. Die Fjorde sind vorzügliche Häfen und vereinigen in sich die Schönheit von Meer- und Hochgebirgsland- fchaft, sind daher ein Ziel vieler Reisenden. „Die Fjorde umsäumen an der ganzen West- und Nordküste die Halbinsel, verzweigen sich Hirsch- geweihartig und sind zuweilen so eng und von so hohen Steilufern ein- geschlossen, daß die Sonne den Wasserspiegel nicht zu erreichen vermag. Oft sind diese meilenlangen Wasserstraßen auch von freundlichen, bewaldeten oder bebauten Geläuden eingeschlossen, wenn zwischen dem Meer und den Fjord- wänden größere oder kleinere Anschwemmungsgebiete liegen, welche Platz für Niederlassuugen bieten." Der schönste Fjord ist der Hardanger, ein anderer der Drontheimer. Den Fjorden sind zahllose Felseninseln, die Schären, vorgelagert; solche kommen aber auch an der Ostküste Skandi- naviens vor. Die Schären erschweren einerseits die Schiffahrt, andererseits sind sie ein Schutz bei feindlichen Angriffen und gegen Sturm und Wellen. Auf den meist kahlen Schären nisten Scharen von Wasservögeln, deren Eier und Federn von den Bewohnern gesammelt werden. Die größte Schären- gruppe sind die Lofot-Msel», die infolge der Aischerei (Kabeljau) stark be- völkert sind. In der Ostsee sind die Inseln Öland (d. h. Jnselland) und Gothland (^ gutes Land) zu merken. Skandinavien ist größtenteils Gebirgsland. Das Gebirge, welches die Gestalt der Halbinsel bestimmt, heißt das Skandinavische Gebirge. Es erfüllt ganz Norwegen, ist länger als die Alpen und bedeckt eine doppelt so große Fläche als diese; dadurch ist es demumfauge nach das größte Gebirge in Europa. Nach der Westküste fällt es steil zum Ozean ab, während es sich nach der Ostsee allmählich stufenförmig senkt. Nor- wegens Westrand ist Europas ausgezeichnetste Steil- und Klippenküste. Das Skandinavische Gebirge ist kein Kettengebirge, sondern ein M asseng eb irg e (ans Gneis und Granit) oder ein Hochland, welches von N. nach S. an Höhe zunimmt und durch Thäler in verschiedene Hochflächen geschieden ist, auf denen einzelne Gipfel emporragen. Das Skandinavische Gebirge zer- fällt in eine nördliche und südliche Abteilung. Die nördliche Haupt- m a s s e führte bisher gewöhnlich den Namen Lappländisches Ge- birge und Kjölen (fpr. Kölen, d. i. Kiel oder spitzer Bergrücken); doch ist ersterer Name dort nicht landesüblich, letzterer aber bezeichnet den Rücken der höchsten Erhebung des Felsengebirges. Die südliche Haupt- masse liegt südlich vom Drontheimer Fjord. Hier heißen die Hochflächen F j e l d e, d. h. Felsen, Gebirge. Auf emer dieser Hochflächen erhebt sich der S n e e h ä t t a (d. h. Schneehaube, 2300 m), auf einer andern (dem Jötuu- fjeld, d. h. Riesenfeld, in der Nähe des Sogne-Fjords gelegen) der Gald- h ö p i g. Er ist die höchste Erhebung (2600 m) der Skandinavischen Halb- Vogel, Geographie. Ausgabe Heft Ii/ 5

6. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 66

1899 - Wittenberg : Herrosé
— 66 — insel und der höchste Berg Nordeuropas. — Die Hochflächen des Skandi- navischen Gebirges tragen ausgedehnte S ch n e e s e l d e r, von denen pracht- volle Gletscher oft bis an das Meeresufer reichen. — Der 10 bis 15 Meilen breite Ostrand und der Süden der Halbinsel ist Tiefebene, die Skandi- navische Tiefebene. 3. Bewässerung. Die Bewässerung Skandinaviens ist eine sehr reiche und rührt von den massenhaften Niederschlägen her, welche die herrschenden 8^V.-Winde namentlich auf der norwegischen Seite entladen. Infolge der Bodengestalt können Flüsse von einiger Bedeutung nur nach der Ostsee zu fließen, während sie sich im W. in oft großartigen Wasserfällen ins Meer stürzen. Daher hat kein Land Europas so viele Wasser- fälle als Skandinavien. Die Flüsse des Ostabhanges zeichnen sich in ihrem Oberlaufe durch S e e u b i l d u u g, in ihrem Unter- laufe durch starkes Gefälle und häufig auch durch Wasserfälle aus. Für die Schiffahrt sind sie auf längere Strecken unbrauchbar. Besonders hervorzuheben sind von Flüssen die Tornea-Elf (spr. Torueo) und die Dal- Elf (d. l). Thalfluß), welche beide in den Bottnifchen Meerbusen münden. Die Klar-Elf (Elf ^ Fluß) ergießt sich in den Wenersee, heißt nach ihrem Austritte aus ihm Göta-Elf (spr. Jöta) und fließt in das Kattegat. Als Göta-Els bildet sie die 5 berühmten T r o l l h ä t t a s ä l l e (d. h. Teufelshut- fälle). Der Glommen ist der einzige bedeutende Fluß Nor- w e g e n s. Er mündet in das Skagerrak. Die wichtigsten Seen Schwedens sind der zackige Mälar-, der schmale Wetter- und der breite Wenersee. Sie nehmen einen bedeutenden Teil dek südlichen Tieflandes ein; der größte davon ist der Wenersee (100 ^Meilen). Ter Wenersee ist (das Kaspische Meer nicht gerechnet) der dritt- größte See Europas. Diese 3 Seen sind wegen ihres felsigen Grundes von wunderbarer Klarheit. — Durch den Wener- und Wettersee und einige kleinere Seen geht der Göta-Kaual, eine Verbindungsstraße zwischen Kattegat und Ostsee. 4. Klima. Skandinavien ist außer Rußland in Europa das einzige Reich, welches in 2 Zonen liegt. Das Klima ist in N o r w e g e n durch Ein- Wirkung des Golfstromes ein Seeklima. Die Folge davon ist, daß bis zum Nordkap kein Hafen im Winter zufriert, daß selbst bis zum Dront- heimer Fjord Obst in großen Mengen gedeiht und Getreidebau bis weit in die kalte Zone hinein möglich ist. Schweden dagegen hat ein Land- klima mit langem, strengem Winter und kurzem, heißem Sommer. „Hier hört der Ackerbau am Polarkreise gänzlich auf. Im hohen Norden der Halb- insel geht die Sonne wochenlang nicht unter, mit matten Strahlen beleuchtet sie noch um Mitternacht die wogende See, die dunkeln Klippen, die bäum- losen Höhen und die grüueu, buschigen Thäler. Fast ein Vierteljahr herrscht Tageshelle. Aber der Winter bringt die Kehrseite: eine wochenlange Nacht, nur durch Mond- und Nordlichtschein erhellt. Dann stockt der im Sommer- lebhafte Verkehr auf der See, das geschäftige Treiben der Fischer auf Inseln. Alles Leben scheint erstorben." 5. Bevölkerung. Die Zahl der Bevölkerung beläuft sich auf nahezu 7 Millionen, so daß auf 1 qkm uur 9 Menschen kommen, also weniger als iu allen übrigen Ländern Europas. Der Grund, daß Skandinavien so schwach bevölkert ist, liegt weniger in der nördlichen Lage, als viel-

7. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 81

1899 - Wittenberg : Herrosé
— 81 — Edinburg (b. h. Edwinsburg, 330 T.) in der Nähe des Firth of Förth ist die Landeshauptstadt und gehört zu den schönst gelegenen Städten Europas. Die Stadt wird wegen ihrer Universität und starken litterarischen Thätigkeit das „schottische Athen" genannt. — Glasgow (spr. Gläsgo, d. h. grüner Wald) am Clyde (spr. Kleid) liegt in der Mitte großer Kohlenfelder und ist der wichtigste Seehafen, die bedeutendste Fabrik st adt (Eisen und Baumwolle) und die volkreichste Stadt (über ^ Mill. E.) Schott- lands und zugleich die bedeutendste Schiffbaustadt der Erde. — Vundee (spr. Döuudi, 150 T.) ist der Hauptsitz des Leinwandhandels und des nordischen Walfischfanges in ganz Großbritannien. In der Nähe steht auf einem Felsen, der nur zur Zeit der Ebbe 3—4 Stunden lang aus dem Wasser hervorragt, der berühmteste Leuchtturm Großbritanniens (Bell Rock, d. h. Glockenfels). Der Eingang zu demselben liegt 23 in hoch und ist nur durch Strickleitern und Winden zugänglich. Zu Schottland gehören die Inselgruppen der Hebrideu, Orkney- (spr. Orkni-) und S Heilands -Inseln. Die Hebriden (mehr als 300) liegen an der Westküste von Schottland und sind voll nackter, mit Heidekraut bewachsener Berge. „Die Bewohner leben von Viehzucht, Fischerei und da- neben von den hier häufig nistenden Eidervögeln. Diese hängen ihre Nester an Klippen und Felsen und füttern sie mit ihren Dunen aus. Ost mit Lebensgefahr holt man die kostbaren Federn; dreimal polstert die Vogel- mutter unverdrossen das Nest, dann verläßt sie es. Die merkwürdigste der Inseln ist Stassa (spr. Stäffä). Sie besteht aus Basaltmasse, in welche sich die berühmte Fingalshöhle hineinzieht. Über 65 m geht sie ins Innere, und das eindringende Meer bricht sich mit wunderbarem Getön an den Basaltklippen." — Die Orkney- (d. h. Delphin-) Inseln liegen an der Nordostspitze Schottlands. — Die Shetlands- (spr. Schettländs-, d. h. Basaltlands-) Inseln sind von Norwegen und Schottland ziemlich gleich weit entfernt. e) Das Königreich Irland. (1530 ^Meilen oder 84 T. qkm und fast 5 Mill. Einw.) In Irland herrscht Ackerbau und Viehzucht vor. Fast der ganze Grund- besitz ist Eigentum des englischen Adels und der englischen Kirche. Die irischen Bauern haben das Land nur in Pacht. Sie leben in sehr ärmlichen Verhältnissen, sind roh und ungebildet und von Haß gegen die Engländer er- füllt, die als Eroberer ins Land gekommen sind. Daher giebt es hier häufig Unruhen und Empörungen. Dublin (spr. Döblin, d. h. schwarzer Pfuhl, weil ein Teil der Stadt auf schwarzen Morast gebaut ist, 250 T.) ist Landeshauptstadt und Uni- versitätsstadt und ein wichtiger Seehafen. — Belfast (spr. Bellfäst, 260 T.) ist Hauptsitz der Leinenindustrie und der belebteste Hafen Irlands (Haupt- ausfuhrhafeu der Landesprodukte Irlands). — Cork (80 T.) liegt an der Süd- küste und führt namentlich Fleisch aus, weshalb es „das Schlachthaus Englands" genannt wird. Zu dem Britischen Reiche gehören noch in Europa die Normannischen Inseln (nur 2 Meilen von der Normandie entfernt und für England ein wichtiger Wachtposten Frankreich gegenüber), die Festung Gibraltar (f. S. 45) und die Maltagruppe im Mittelmeer. Außerdem hat das Reich in den Vogel, Geographie. Ausgabe ä. Heft Ii. 6

8. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 14

1899 - Wittenberg : Herrosé
— 14 — Blattgrün bis zum durchsichtigsten und zartesten Blau spielt, b) Sie sind Läuterungsbecken der sie durchströmenden Alpenflüsse, welche ihren aus den Bergschluchten mitgeführten Schutt absetzen und dann gereinigt weiterfließen, e) Sie können auch verheerende Überschwemmungen der Bäche und Flüsse verhüten, indem sie in ihrem weiten Räume eine große Menge Wassers aus- nehmen. 6) Ihre Ufer sind durch ihre bald lieblichen, bald wilden Natur- schönheiten und wegen ihres milden Klimas die Sammelplätze der Bevölkerung geworden, e) Sie sind belebte Wasserstraßen für den Handelsverkehr, f) In früheren Zeiten bauten die Bewohner ihre Hütten auf Pfähle ins Wasser, wie dies die zahlreich aufgefundenen Pfahlbauten beweisen. Von geringerer Bedeutung sind die auf dem Hochgebirge und seinen Abhängen vorkommenden Hochseen. Sie haben meist nur einen geringen Umfang und öde, einsame Ufer, sind auch zuweilen bis auf den Grund ge- froren (Eisseen). Ihr Wasser fließt meist unterirdisch ab und wird durch einmündende Gletscher oder herabstürzende Lawinen ersetzt. Die Bewohner der Alpen siud im östlichen Teile Slaven, im Innern und Norden Deutsche und am West- und Südfuße Romanen (Franzosen und Italiener). Sie sind rüstig (Berglust), von bedächtigem Gang (Berg- steigen), untersetzter Gestalt (Lasttragen), geistig geweckt (Gefahreu) und auf Erhaltung ihrer Freiheiten und Sitten bedacht. Sie hängen mit großer Liebe an der Heimat. Die wichtigsten Beschästiguugeu sind Getreide- und Wein- bau, Viehzucht (Alpenwirtschast), Jagd, Industrie (Holzschnitzerei, Uhrmachern, Verarbeitung vou Baumwolle, Flachs und Seide), in den Ostalpen auch Bergbau und zwar auf Salz (Salzkammergut), Blei (Kärnten), Eisen (Steier- mark) und Quecksilber (Krain). Da die Alpeu alljährlich das Ziel vieler Reisenden sind, so giebt die Bewirtung und Führung der Fremden auch Gelegenheit zu Erwerb. In der Schweiz steht das Wirtshausgewerbe jedem andern an Bedeutung voran (15 000 Wirtshäuser). Trotzdem zwingt die Armut der Alpenländer eine große Zahl ihrer Bewohner zum Wandern. Aus dem armen Savopen gehen jährlich Tausende in die Fremde, suchen schon als Kuaben ihren Unterhalt durch Vorführung von Kunststücken mit Murmel- tieren oder Affen, auch als Stiefelputzer oder Schornsteinfeger; hausierende Tiroler ziehen mit Teppichen, Handschuhen und Lederwaren umher. Aber die Liebe zur alten, an Naturschönheiten so reichen Heimat führt die meisten wieder zurück. Die Alpeu werden der Lage nach gewöhnlich in West-, Mittel- und Ost- alpeu eingeteilt. A. Die Westalptn, besser Südalpen geuannt, ziehen sich vom Mittel- nieere östlich von Nizza (zwischen dem Golf von Genua und dem Löwengolf) in der Richtung von S. nach N. bis zum Geusersee, liegen größtenteils in Frankreich und bilden eine Grenzmauer zwischen Frankreich und Italien. Sie fallen nach W. zu allmählich, nach 0. zu steil ab, sind darum von Frankreich aus leichter zu übersteigen, als von Italien aus. Der am Meere gelegene Teil führt den Namen Seealp en. In den Westalpen sind namentlich 4 Höhen zu merken: Der Monte Biso lspr. Wiso), der Mont Cenis (spr. Mong Seni), der Kleine St. Bernhard und der Montblanc. Auf dem Monte Vi so entspringt der Po. Über den Mont Cenis führt eine Kuuststraße, welche im Mittelalter die besuchteste Paßstraße nach Italien war, deren sich auch die Deutschen vielfach bedienten. Karl der Große benutzte sie z. B., als er gegen das Longobardenreich nach Italien zog. In der Nähe

9. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 27

1899 - Wittenberg : Herrosé
27 — sehr günstig erscheint. Es giebt keine weiten Hochebenen in der kalten Zone und keine Riesengebirge, die den Verkehr hemmen. Die hohen Gebirge liegen alle im wärmeren Süden und tragen dadurch zur Milderung der Sommertemperatur bei. — Der Rumpf Europas besteht fast durchweg aus Flachland, und wo im hohen Norden (Skandinavien) sich die Berglande mächtiger erheben, trägt wiederum der mildernde Einfluß des Golfstroms, der bis über das Nordkap hinaus fühlbar ist, wesentlich dazu bei, das Küsten- land und die Inseln für menschliche Ansiedelungen brauchbar zu machen, so daß wir hier, weit jenseits des Polarkreises, die nördlichste Seestadt der Erde (Hammerfest) finden. Das Hügel- und Bergland Mitteleuropas ist reich an Eisen, Kohlen und Salz, daher hat sich in diesen Gebieten die Großindustrie am besten entwickeln können, dagegen bilden die östlichen Ebenen die Korn- kammern des Erdteils. Iv. Bewässerung. Bei der Bewässerung eines Landes kommen Flüsse, Seen und Kauäle in Betracht. Ein Fluß ist ein zwischen zwei Ufern in einem natürlichen Strombette fließendes größeres Wasser. Er bildet sich durch die Vereiniguug mehrerer Bäche. Große Flüsse heißen Ströme. Man unterscheidet Haupt-, Neben- und Zuflüsse. Hauptflüsse nennt man solche Flüsse, welche sich entweder ins Meer oder in einen Binnensee ergießen; Nebenflüsse sind diejenigen, welche in einen Hauptfluß einmünden, und Zuflüsse werden diejenigen genannt, die sich in einen Nebenfluß ergießen. Solche Flüsse, die nach kurzem Laufe das Meer erreichen, heißen K ü st e n f l ü s s e. Ein Fluß mit sämtlichen ihm zufließenden Gewässern heißt ein Flußsystem, und der Flächenraum des Landes, aus welchem einem Flusse Gewässer zuströmen, wird eiu Flußgebiet genannt. Die Linie, welche zwei Flußgebiete scheidet, heißt Wasserscheide. A. Die wichtigsten Lliiffe Europas. Die Bedeutung der Flüsse ist eine sehr mannigfache: 1. Sie wirken zerstörend, indem sie Landteile und Steine mit fortnehmen. Viele Gebirgsthäler sind vom Wasser ausgewaschen worden. — 2. Sie wirken bildend oder a n s e tz e n d, namentlich in ihrem Mittel- und Unter- lauf und an der Mündung. Ägypten verdankt seine Fruchtbarkeit bett Über- schwemmungen des Nils, ist deshalb auch oft „ e i n G e s ch e n k d e s N i l s" genannt worden. — 3. Sie sind von großem Einfluß auf das Klima. — 4. Sie schaffen das in den verschiedenen Landstrichen ihres Gebietes nieder- fallende Regen- und sich bildende Schneewasser nach anderen Gegenden. — 5. Sie sind von großem Einfluß auf die Pflanzenwelt, indem sie den Pflanzen Wasser, eine der notwendigsten Lebensbedingungen, zuführen, und zur Verbreitung der Samen beitragen. (Die Isar bringt Alpenpflanzen bis nach München.) — 6. Sie sind der Wohn platz vieler Tiere (Fische, Krebse, Muscheln; — manche Fische kommen aus dem Meere, um in den Flüssen zu laichen). — 7. Sie sind sehr wichtig für die Menschen:

10. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 33

1899 - Wittenberg : Herrosé
— 33 — abflußlose Seen (das Kaspische Meer, das Tote Meer in Palästina); b) nach der Beschaffenheit des Wassers in Süßwasserseen (z. B. der Bodensee) und S a l z w a s s e r s e e n (z. B. das Kaspische Meer); c) nach der Lage in Gebirgsseen (z. B. in den Karpaten), Tieslandsseen (z. B. die Seen in Mecklenburg und Pommern) und Hochlandsseen auf Hochebenen. Die Bedeutung der Seen ist eine mannigfache: 1. Sie sind von Einfluß auf das Klima. Das ist namentlich dort auffällig, wo sogenannte „Seenplatten" sind, z. B. in Mecklenburg, Finnland. 2. Sie sind von Einfluß auf das Gepräge (den Charakter) einer Landschaft, da sie ihr Reiz und Schönheit geben. Die Schweiz und Oberitalien sind z. B. berühmt durch ihre schönen Seen. 3. Sie sind wichtig als Läuterungsbecken der dnrch dieselben gehenden Flüsse. Dadurch werden die Seen immer kleiner und seichter, und sie opfern sich gleichsam für die Flüsse auf. 4. Manche Seen dienen als F l u ß r e g u l a t o r e u. „Die stärksten Anschwellungen der Gebirgsströme können in den Seen nur ein langsames Anwachsen bewirken, weil das Wasser sich über die ganze Fläche ausdehnen und so an Tiefe ver- lieren muß, was es an Fläche gewinnt." 5. Sie sind in mehrfacher Beziehung für den Menschen wichtig: a) Sie locken den Menschen zur An- siedlnng (Konstanz am Bodensee, Genf am Genfersee) und wnrden dadurch schon in früher Zeit zu Sitzen der Kultur. (Bodensee, Züricher See und das nördliche Ufer des Genfersees sind von einem Kranze blühender Ortschaften umrahmt.) In früherer Zeit dieuteu die Seeu selbst als Wohnstätten der Menschen, und die Reste solcher Bauten, die dnrch Dämme und Brücken mit dein Lande in Verbindung standen, werden Pfahlbauten genannt, d) Sie sind wichtig für die Beschäftigung, indem sich viele Anwohner durch Fischerei oder dadurch, daß sie Reisende auf Kähnen oder Schiffen über den See fahren, ihren Unterhalt erwerben. Am See Genezareth wohnten zu Jesu Zeit viele Fischer, von denen Jesus einige zu „Menschenfischern" machte. «) Sie veranlassen den Menschen zum Nachdenken und Forschen. In dieser Beziehung ist besonders der Zirknitzer See in Krain merkwürdig. Er bildet zu verschiedenen Jahreszeiten bald einen fischreichen See, bald fruchtbares, bebautes Ackerland. Zahlreiche Höhlen und Spalten des aus Kalk bestehenden Gruudes und Ufers bilden natürliche Abzugskanäle, welche das Wasser des Sees bei anhaltend trockener Witterung abführen, nach anhaltenden Regengüssen es ihm aber auch wieder zuführen. Dunkle, be- wegtere Stellen im Wasserspiegel zeigen das Vorhandensein trichterförmiger Löcher an, deren man gegen 40 kennt. 6) Sie sind von Einfluß auf die bildliche Redeweise. („Wie sich der See in der Ruhe klärt, so auch des Menschen Seele.") 1. Das kaspische Meer ist der größte Binnensee der Erde (8000 Q Meilen), gehört aber mehr Asien als Europa an. Es liegt 26 m unter dem Meeresspiegel, enthält salziges Wasser und wird durch die Wolga und den Uralfluß gespeist, doch hält der Zufluß der starken Ver- dunstung nicht das Gleichgewicht. Das Kaspische Meer ist wegen seines Fisch- reichtums wichtig. Seine Bedeutung würde aber eine größere sein, wenn es nicht wegen seiner Untiefen, seiner sandigen, flachen Ufer, wegen des Mangels an Häfen und der Heftigkeit der Stürme zur Schiffahrt wenig geeignet und nicht von wüsten, nur von Nomaden bewohnten Steppen umgeben märe. Vogel, Geographie. Ausgabe Heftig Z
   bis 10 von 49 weiter»  »»
49 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 49 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 0
2 0
3 0
4 1
5 3
6 2
7 21
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 1
14 0
15 1
16 2
17 4
18 3
19 5
20 0
21 5
22 0
23 0
24 24
25 0
26 0
27 0
28 0
29 4
30 2
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 6
38 10
39 3
40 0
41 2
42 0
43 0
44 2
45 8
46 0
47 0
48 0
49 9

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 6
1 1
2 0
3 4
4 7
5 0
6 3
7 0
8 0
9 1
10 1
11 2
12 5
13 0
14 0
15 0
16 7
17 6
18 1
19 0
20 0
21 18
22 0
23 0
24 1
25 0
26 0
27 1
28 28
29 0
30 1
31 0
32 1
33 1
34 0
35 0
36 2
37 0
38 0
39 2
40 1
41 1
42 4
43 0
44 0
45 1
46 0
47 1
48 17
49 3
50 7
51 0
52 0
53 0
54 7
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 3
62 4
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 9
71 0
72 1
73 0
74 0
75 0
76 1
77 12
78 0
79 3
80 0
81 5
82 2
83 0
84 2
85 0
86 0
87 1
88 0
89 0
90 0
91 1
92 17
93 5
94 1
95 0
96 0
97 0
98 0
99 2

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 71
1 266
2 12
3 240
4 3
5 437
6 72
7 172
8 3
9 8
10 14
11 70
12 350
13 174
14 34
15 0
16 1
17 7
18 14
19 67
20 4
21 19
22 0
23 0
24 192
25 55
26 23
27 0
28 254
29 27
30 6
31 7
32 68
33 709
34 49
35 44
36 27
37 0
38 10
39 582
40 8
41 5
42 75
43 395
44 12
45 6
46 218
47 64
48 4
49 4
50 331
51 332
52 908
53 7
54 82
55 4
56 14
57 5
58 10
59 278
60 50
61 85
62 239
63 2
64 45
65 108
66 11
67 36
68 6
69 0
70 11
71 67
72 16
73 23
74 6
75 179
76 21
77 4
78 164
79 1
80 32
81 816
82 26
83 62
84 90
85 1
86 64
87 17
88 1
89 63
90 24
91 21
92 3
93 8
94 31
95 76
96 29
97 13
98 33
99 122
100 536
101 63
102 157
103 7
104 15
105 22
106 77
107 125
108 1
109 54
110 134
111 224
112 23
113 76
114 199
115 6
116 79
117 11
118 3
119 75
120 5
121 31
122 109
123 78
124 668
125 170
126 25
127 73
128 3
129 109
130 22
131 211
132 5
133 272
134 14
135 11
136 328
137 135
138 5
139 38
140 17
141 31
142 94
143 42
144 3
145 98
146 0
147 44
148 3
149 1
150 3
151 127
152 403
153 19
154 578
155 50
156 66
157 52
158 5
159 29
160 22
161 16
162 1
163 0
164 108
165 65
166 157
167 20
168 127
169 47
170 11
171 8
172 37
173 70
174 18
175 608
176 9
177 213
178 8
179 93
180 101
181 0
182 68
183 939
184 17
185 27
186 7
187 5
188 153
189 1
190 0
191 3
192 6
193 45
194 26
195 45
196 297
197 6
198 9
199 69