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Ludwigshafen, Überlingen, Meersburg, Friedrichshafen, Bregenz,
Rheineck, Rorschach, Romanshorn.
Ii. Frage: Warum wird der Bodensee der König
der deutschen Seen genannt?
Wegen feiner Größe und Schönheit darf der Bodensee der
König der deutschen Seen genannt werden.
1. Seine Größe: Seine Ausdehnungen sind bereits genannt.
Im Sommer ist der Bodensee am wasserreichsten; im Winter da-
gegen nimmt seine Wassersülle ab. Das ist gerade umgekehrt wie
bei unseren Flüssen.
Der Bodensee erhält sein Wasser hauptsächlich vom Rhein
und seinen Nebenflüssen. Sie sühren im Sommer, wenn der
Schnee auf den Alpen schmilzt, das meiste Wasser. Im Herbst
und Winter, wenn Eis und Schnee nicht mehr tauen, können diese
Flüsse dem Bodensee weniger Wasser zuführen.
Die wilden Gebirgswaffer bringen viel Geröll und Steine
mit, die im Bodensee zu Boden sinken; der Rhein fließt daher
ruhiger und klarer aus dem See, als er ihn betrat. Der Boden-
fee ist also das Reinigungsbecken des Rheins.
Er verhütet Überschwemmungen und regelt den Wasserstand;
deshalb ist er vou großer, wirtschaftlicher Bedeutung für unser Land.
2. Die Schönheit: Die Umgebung des Sees ist reich an
landschaftlichen Schönheiten. Vom Nordufer des Sees sehen wir
im Südosten die hohen Alpenvorberge vor uns, die mit ihrem
Fuße in den blauen Fluten des Sees zu stehen scheinen. Im
Süden winken die mit ewigem Schnee und Eis bedeckten Gipfel
der Alpen herüber und erscheinen beim Sonnenauf- und -Untergang
oftmals glühend rot. ^Alpenglühen!)
Personendampfer auf dem Bodensee.
(Photographie, von Aug. Lauterwasser in Überlingen.
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28. Die arktischen Ströme und das sibirische Tief-
land. Die arktischen Ströme, die größten und wasserreichsten der
östlichen Halbkugel, sind in Folge der herrschenden, ungünstigen
klimatischen Verhältnisse nur von geringer Bedeutung für Asien.
Jndigirka und Kolüma scheing den N.w.-Gehangen des
Stanowoi-Gebirges, Ob, Ieneßei, Lena und ihre bedeutendsten
Zuströme dem hinterasiatischen Hochlande zu entquellen. Ihre un-
teren Stromlaufe, im sibirischen Tieflande, übertreffen an Aus-
dehnung die oberen; sie gleichen also in dieser und einigen an-
deren Beziehungen dem Maranon, unterscheiden sich aber wesentlich
von demselben durch die Natur und Vegetation ihrer Umge-
bungen, wenngleich diese, ebenso wie die des Maraüon, durch eine
große Einförmigkeit der Niveau-Verhaltnisse charakterisirt werden.
— Am Nord-Fuße des Hochlandes breitet sich, — nur von weni-
gen, kleinen und isolirten Kulturflächen unterbrochen, — ein Gür-
tel hügliger Waldungen aus. — Auf diesen folgt nordwärts eine
breitere Zone wald- und hügelarmer, trockner Steppenflächen, —
endlich ein breiter Saum jener eigenthümlichen Sumpfstrecken
(Tundra), deren nur auf wenige Wochen oder Tage aufthauende
Oberfläche mit der gefrorenen des Meeres, fast ohne Unterbrechung,
eine einzige ebene Schnee- und Eisdecke bilden würde, wenn nicht
die ungeheuren Lager von Baumstämmen und Treibholz, welche sie
verhüllt, hie und da zu Hügeln von 200—300' absol. Höhe auf-
gethürmt wären. —
29. Turan bildet die Fortsetzung des sibirischen Tieflandes,
ist nur durch eine niedrige, aber nicht ununterbrochene Landeserhö-
hung, auf der Wasserscheide zwischen dem Obi- und Aral-Gebiet,
von demselben gesondert, und liegt tiefer als jenes, denn der Spie-
gel des Aral-Sec's liegt nur 34' über, und der des kaspischen
76' unter dem Niveau des Meeres. Außer jener Landhöhe im
N.o. des Aral, umgiebt eine andere, der Obtschei-Syrt, im
N. und N.w. des Kaspi-See's, dieses Tiefland ebenfalls gleich
einem flachen Uferrande. — Im S. des Amu, zwischen den bei-
den Seen und auch im S. des unteren Sirr besteht es zum Theil
aus Sandwüsten. Wo diese fehlen, da sind Steppen, aber trocke-
ner, vegetationsärmer, als die Savannen Amcrika's, häufig salzig,
von wenigen unbedeutenden Hügeln und Klippenreihcn unterbro-
chen. Nur in den Thälern ist Fruchtboden. Der kaspische und der
Aral-See haben salziges Wasser und Meerthiere. — Alle Gewässer,
selbst die größeren, sind Steppenflüsse, und keiner der größeren
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1000% sinkt dann allmählig bis zu 400', erhebt sich im W. der
unteren Weichsel von Neuem bis zu e. 1000', um sich sodann wie-
derum bis zu 600, ja bis zu 300' abs. H. zu erniedrigen. Die
jütische Fortsetzung steigt höchstens 600 — 700' üb. d. nahe Meer auf.
5. Die finnische Seenplatte. Im N. des finnischen Bu-
sens ist eine dritte Bodenerhöhung, von den zerrissenen, klippenreichen
baltischen Küsten bis zum Onega- und Ladoga-See und nordw.
bis zum Waranger Fiord und den N.-Gestaden von Kola ausge-
breitet, welche durch die sonderbare Zertrümmerung ihrer felsigen,
400 — 600, höchstens 1200' über d. Meer aufsteigenden Oberfläche,
durch zahllose klippenreiche Seen, durch unentwickelte Flußlaufe an
die Beschaffenheit der kolossalen arktischen Seenplatte Amerikas er-
innert.
6. Zwei große Bodensenkungen sind fast ebenso durch die
ganze Breite des Tieflandes zu verfolgen. Eine nördliche am
S.-Fuß der uralisch-baltischen Landhöhe, zw. d. 53. und 55.; eine
südliche in der Nähe des 52. Parallels. In, der ersteren liegt
das Havelland, das Warthe- und Netze-, "das^^y^ und
Bobr-Bruch; in der'anderen der Spreewald, das Obra-
Bruch und die ungeheure Przypiec-Niederung (Nokitno-
Sümpfe). —
7. Zum Theil hat das europäische Tiefland noch den Charak-
ter des benachbarten asiatischen. Die beiden Landhöhenzüge erschei-
nen in dieser Beziehung als Grenzmarken. Nämlich im N. des
nördlichen, zwischen der Petschora, Wytschegda und Dwina, aus-
gedehnte, Tundra-ähnliche Sumpfsteppen, und im S. des süd-
lichen, wie auf dem östlichen Theile seines Scheitels, weite, trockene,
mehr oder minder kulturfähige Steppen; die Haiden im sarma-
tischen, und selbst im germanischen Ticflande erinnern, durch die
Einförmigkeit ihrer Vegetation, gleichfalls an die Natur der Steppe.
Ganz anders ist es zwischen jenen beiden Landrücken; hier wechseln
Waldungen und Kulturflächen; die ersteren sind in der sarma-
tischen Ebene vorherrschend, fehlen aber fast in der germanischen
westw. der Elbe; der Kulturboden gewinnt mehr und mehr Aus-
dehnung, die Haiden verkleinern sich, und die vorhandenen Sumpf-
und Moorstrecken tragen entweder Urwaldungen, wie die ausgedehn-
ten Rokitno-Sümpfe am Przypiec, — oder sie werden nach
und nach in urbares Land verwandelt, wie in den Küstenländern
der germanischen Ebene.
8. Die Ströme der sarmatischen Ebene haben fast durch-
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Extrahierte Ortsnamen: Onega- Amerikas Petschora Wytschegda
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gängig ihre Quellen, wie ihren Lauf, innerhalb des Tieflandes;
die der germanischen dagegen entspringen sämmtlich den anliegen-
den Mittelgebirgslandschaften, durchbrechen diese, und treten erst
dann ins Tiefland.
9. Sarmatische Ströme. — a) Die Wolga, der größte
Strom Europa's. Ihre Quellen auf der Waldai-Höhe 840'
üb. d. M., 916' üb. d. Niveau des kaspischen See's. Im oberen
Laufe durchschneidet sie den sanften Süd-Abhang des nördlichen
Landhöhenzugs; der mittlere liegt ganz im ebenen Tieflande und
theilweise weniger als 50' üb. d. M.; im unteren senkt sie sich
zwischen den steilen zerrissenen Ufern, die der Obtschei-Syrt bildet,
zum Niveau des Ozeans hinab, durchströmt dann langsam in vie-
len Armen die salzige kaspische Steppe, und erreicht den gleichna-
migen See mit mehr als 60 Mündungen. — Sie ist 400 Meilen
weit, im ganzen Mittel- und unteren Laufe, schiffbar, bildet daher
eine Verbindungsstraße zwischen N.-Europa und W.-Asien. — Alle
(genannten) Nebenflüsse sind ebenfalls mehr oder minder schiffbar;
am bedeutendsten sind die Kama und Oka.
b) Der Don. Seine Quellen in einer ebenen morastigen Ge-
gend; der obere Lauf (bis Woronesz) in niedrigem, ebenem Frucht-
boden; der mittlere durchbricht die Steppen-Platte und nähert
sich der Wolga bis auf 8 Meilen; der untere geht sehr langsam
durch ein niedriges, alljährlich überschwemmtes Mündungsland. Der
Liman des Don, das asofsche Meer, hat nur für kleinere Seeschiffe
Wasser genug; der Strom macht es täglich seichter. — Seine
Schiffbarkeit beginnt bei Woronesz.
c) Der Dnjepr. Seine Quelle am Süd-Hange des nörd-
lichen Landrückens. Im kurzen oberen Lauf fließt er an demsel-
den hinab; der mittlere, — anfangs west-, dann südwärts, —
liegt zuerst ganz in der Ebene, durchbricht dann, unterhalb Kiew,
zwischen steilen Ufern, mit Wasserfällen und Stromschnellen (Po-
rogi), die südliche Steppen-Platte; im unteren Laufe durchströmt
er mehrarmig die tiefen Grasflächen seines Mündungslandes, und
erweitert sich bei Cherson zu einem seichten Liman. — Mittel- und
unterer Lauf sind schiffbar, aber die Beschiffung ist erschwert durch
die Porogi und die Seichtigkeit des Liman. — Unter den Ne-
benflüssen sind der Przypiec, welcher dem Dnjepr die großen
Wasservorräthe der litthauischen Sumpfwaldungen zuführt — und
der Boh, welcher von der südlichen Landhöhe mit Stromschnellen
hinabeilt und bis zu diesen schiffbar ist, — die bedeutendsten.
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Extrahierte Ortsnamen: N.-Europa Kiew Cherson Liman
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eben, und hier wie der Boden eines ausgetrockneten oder abgeflosse-
nen Sce's anzusehen, als dessen Reste dann der seichte Neusiedler
See (427' üb. d. M.) und seine südöstlichen morastigen Uferland-
schasten (Hansag-Morast) betrachtet werden können. Im N. drin-
gen an der Waag und Neitra busenförmige Einschnitte des Tief-
landes in die karpathischen Berge ein. Im O. der Raab bildet
ein mannigfaltiger Wechsel von Ebenen und Hügeln, die Vorhöhcn
des Bakony-Waldes, die anmuthigsten Gegenden. —
d. Die unter-ungarische Ebene, etwa 100' niedriger als
die vorige, ist nur im W., in der Umgebung des tiefen, blos theil-
weis von geringen Sumpfstrecken umfaßten Platt en-See's, so
wie zwischen Sau und Drau, hüglig und bergig, übrigens aber
ganz eben, besteht auf der linken Donau-Seite nicht selten aus
öden, unabsehbaren, baumlosen Sand- und Haidestrecken, aus step-
penartigen Grasfluren und Sumpfflächen, und war vielleicht einst
ebenfalls von einem großen See bedeckt. —
e. Die wlachische Ebene, das Mündungsland der Donau,
zwar im Allgemeinen fteppenartig wie die vorige, ist jedoch min-
der eben und einförmig, sowohl in ihrer Bodengestalt wie in ihrer Ve-
getation, und wird, wie die ungarischen Ebenen, von dem Strome in
einer breiten Sumpfniederung durchflossen, die sich an seiner Mün-
dung nur zu einem verhältnißmäßig geringen, aber von Lagunen
und Süßwasser'seen unterbrochenen Delta erweitert.
29. Das italische Niederland und der Po.
Das italische Niederland ist eine einzige fast horizontale Ebene,
die sich ostwärts von dem 800- 1000' hohen O.-Fuß der W.-Al-
pen allmahlig zum Niveau des Adria-Meeres hinabsenkt; außer den
kleinen Gruppen der eugandischen (1600') und bericischen
Hügel (im S. von Padua und Vicenza) ist in derselben keine Er-
höhung von Belang zu finden.
Der Po ist vorzugsweise ein Niederungsstrom, denn sein un-
terer Lauf ist verhältnißmaßig sehr lang. Seine Nebenflüsse ha-
den entweder, wie die adriatischen Küstenflüsse, den Charakter von
Sturzbächen, oder sie fließen langsamer und geregelter in eingedeich-
ten Betten ab; danach richtet sich die Beschaffenheit der Uferland-
schaften. Seine Mündungsarme stehen mit denen der Etsch in
Verbindung; sein niedriges, sumpfiges Delta-Land liegt theilweise,
wie bei der Etsch, in Folge der durch Kunst oder auf natürlichem
Wege, durch Anschwemmungen, entstandenen Erhöhung der Ufer,
unter dem Niveau des Bettes. — Die Po-Schifffahrt beginnt be-
i
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102
Der Guadalquibir und der Ebro zeigen, in Betreff ihrer
Umgebungen, manche Aehnlichkeit. Beide entspringen auf plateau-
artigen Gebirgsmasscn, die sie, im oberen Laufe, in engen Thälern
durchfließen, und treten dann in die beiden einzigen bedeutenden
Ebenen der Halbinsel. Beide empfangen theilweise die Gewässer
eines Hochgebirgs; aber dennoch ist der Ebro wasserarm, denn den
südlichen Hangen der Pyrenäen fehlen Schnee- und Eisfelder. Der
von der Sierra nevada ernährte Guadalquibir dagegen ist selbst im
Sommer wasserreich. Außerdem fehlt dem Ebro der Vortheil der
ozeanischen Fluth; im Guadalquibir steigt sie fast bis Sevilla auf.
Bis hierher segeln Seeschiffe, Flußfahrzeuge bis Cordova; weiter
aufwärts verhindert das felsige Bett die Beschiffung. — Die Schiff-
barkeit des Ebro ist sehr beschränkt; deshalb hat man die Anlage
eines Seitenkanals (Kaiser-Kanal) begonnen, der aber erst von Lú-
dela bis Zaragoza beendigt ist.
35. Die balkarischen und pithyusischen Inseln sind
sämmtlich hoch: am niedrigsten die waldreichen Pithyusen; am
höchsten Mallorca, dessen Spitzberge 3000 — 4500' abs. H. haben;
am unebensten u. kahlsten Menorca, dessen zerklüftete Küsten schöne
Häfen bilden.
36. Die Halbinsel Be trag ne.
Ihre Oberfläche besteht meist aus klippigen, unregelmäßig zer-
klüfteten Höhen von 800' mittl. abs. H., welche dem Lande ein
rauhes,, felsiges, theilweis gebirgiges — den Küsten ein zersplit-
tertes, klippiges Aussehen geben.
37. Die britischen Inseln.
a. Im Süden Großbritanniens herrscht die Ebene, im
Norden Gebirgsland vor. Die britischen Gebirge bilden fünf iso-
lirte Massen, unter denen die nördlichste in sich durch eine tiefe
Kluft zwiefach getheilt ist. Die Ebenen Englands gleichen den
nord-französischen, wie auch"die Nord-Küste des Kanals der Süd-
Küste ähnlich ist. Die englischen Ebenen sind wellenförmig, von
Hügelreihen durchzogen, mannigfaltig durch Vegetations- und An-
bau-Verhältnisse, und nehmen nur in der Umgebung der unteren
Ouse den Charakter eigentlicher Niederungen und Marschen an.
Ihre ruhigen Flüsse sind sehr wasserreich, früh schiffbar und, mit
Hülfe der weit hineintretenden Fluth, selbst größeren Seefahrzeugen
zugänglich. Außer ihnen giebt es eine Menge von künstlichen Was-
serwegen: Grand Trunk zwischen Liverpool und dem Trent bei
Nottingham; Oxford-Kanal aus dem vorigen nach Oxford;
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Extrahierte Ortsnamen: Sevilla Zaragoza Menorca Liverpool Nottingham Oxford
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und Abendröthe, die Luftspiegelung oder Kimmung (Mi-
rage, Fata Morgana). —
Iii. Der Ozean.
23. Der Meeresboden ist die ausgedehnteste Vertiefung der
Erdoberfläche, die Fortsetzung der trockenen Erdrinde, aber ohne die
Mannigfaltigkeit ihrer Formen. Seine Erhöhungen können wohl hie
und da als die zertrümmerten Fortsetzungen der Landgebirgc ange-
sehen werden, aber sie gestatten die Annahme eines allgemeinen Zu-
sammenhanges der Höhen der Erde keinesweges. — Man findet
vielmehr an flachen Land-Enden Erhöhungen, an Steilküsten Einsen-
kungen des Meeresbodens. —
24. Das Meerwasser ist untrinkbar, bitter und salzig;
seine Farbe und Durchsichtigkeit werden von zufälligen Umständen
bedingt; — Leuchten des Meeres. —
25. Die Temperatur des Meeres nimmt nicht allein mit
der wachsenden geographischen Breite, sondern auch im Allgemeinen
mit der Tiefe ab. Beständige Eismassen in den Polarmeeren;
winterliches Gefrieren der Binnenmeere mittlerer Breiten. — Segel-
eis, Eisschollen und Eisberge (bis 40° N u. 36° S.b.); stehende
Eisfelder beginnen bei 71° N. und 62°S.b., in wärmeren Jah-
ren zum Theil auch erst 10 — 12° näher am Pol.
26. Der Meeresspiegel ist im Allgemeinen überall gleich
hoch, doch haben Binnenmeere zum Theil und periodisch ein höheres
Niveau, als der offene Ozean.
27. Das Meer ist stehend oder ruhend, fließt nicht, aber
seine Oberfläche ist in beständiger Bewegung.
28. Der Wellenschlag, die allgemeinste Bewegung der
Meeresfläche, wird vorzugsweise erzeugt durch die Winde. — Hohle
See oder Deininge; Brandung.
29. Ebbe und Fluth heißt ein regelmäßiges, von 6 zu 6
Stunden wechselweise erfolgendes Fallen und Steigen des Ozeans,
welches der Einwirkung des Mondes und der Sonne zugeschrieben,
in Binnenmeeren aber nur unregelmäßig, oder fast unmerklich wahr-
genommen wird.
30. Strömungen und Gegenströmungen — werden
nach der Weltgegend benannt, wohin sie ihre Richtung haben, —
entstehen aus Temperatur- und Niveau-Verschiedenheiten.
31. Allgemeine Strömung der Polargewässer nach den Tro-
pengegenden. — Nord-, Süd-Polar-Strömung.
\
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32. Allmählige Abänderung der nördlichen, oder südlichen Rich-
tung in die westliche. Aequatorial-, West- oder Rotations-
Strömung, erklärt durch das Vorstehende und die oben genann-
ten Ursachen des West-Passats. Sie ist weder unter dem Aequator
am stärksten, noch immer auf dieselbe Meeresgegend beschränkt, fin-
det aber nur zwischen den Tropen statt. Am regelmäßigsten stellt
sie sich im atlantischen Ozean dar.
33. Durch die Gestalt der Küsten, die Lage des festen Lan-
des gegen das Meer, wird die Richtung der Polar- und der West-
Strömung abgeändcrt, und es entstehen örtliche Strömungen,
oft von großer Ausdehnung, wie der Golfstrom im atlantischen
Ozean, von der Florida-Straße bis in die Nähe der Neu-Fund-
lands-Bank und weiter bis zu den Azoren, ja noch merkbar an
den West-Küsten Europa's und Nord-Afrika's, — von dem größ-
ten Einfluß auf die Schifffahrt.
34. Andere örtlicheströmungen, zum Theil (wie die Mus-
sons) von den Jahreszeiten abhängig, finden sich an allen Küsten,
besonders deutlich in Meerengen.
35. Entgegengesetzte Strömungen, die sich mit Heftigkeit be-
gegnen,— Strömungen, die auf die rückkehrende Fluth oder auf
eigenthümlich geformte Küsten treffen, erzeugen Strudel.
Iv. Das Festland.
36. Die starren, nicht flüssigen, zwar anscheinend unbeweg-
lichen und unveränderlichen Materien, aus denen das Land besteht,
sind dennoch gleichfalls einem beständigen Formenwechsel unterwor-
fen; hiebei sind dieselben Grundursachen wirksam, welche Luft
und Wasser in Bewegung setzen.
37. Feuer, Wasser und Luft sind die Mittel, durch welche
die Formen der festen Erde verändert werden. Verbrennung, Ab-
und Anschwemmung, Verwitterung, Fortführung von Sand und
Staub durch den Wind.
38. Neptunistische, — vulkanistische Erdbildungs-Theo-
rie; — keine von beiden reicht allein aus zur Erklärung der heu-
tigen Landformen.
39. Lawinen und Glätscher verändern gleichfalls, und
zwar auf sehr großartige Weise, die Oberflächenformen des Landes;
ihr Vorkommen ist jedoch auf gewisse Erdgegenden beschränkt. Die
ersteren sind in ihrer Entstehungs- wie in ihrer Wirkungsart ver-
schieden, immer jedoch nur von örtlicher Bedeutung; die Glätscher
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22
10. Die hohen Inseln von vulkanischer Bildung
sind kleiner, zugerundeter, als die vorigen, wie diese von Korallen-
riffen und niedrigen Inseln umgeben, und bilden mehrere von ein-
ander isolirte Gruppen und Reihen. Zu ihnen gehören die Ma-
rianen, die Sandwich-, Freundschafts-, Tonga-, Gesell-
schafts-, Mendanas-, Gallapagos- und Oster-Jnseln.
Ihre Höhe ist meist sehr bedeutend. Die Sandwich- und Gesell-
schafts-Inseln sind die höchsten (der Vulkan Mauna Roa auf
Owaihi 15000, Tahiti's Vulkan 11500' hoch); die Freundschafts-
Inseln unter ihnen wahrscheinlich am niedrigsten.
11. Die niedrigen Inseln bilden entweder eigene Grup-
pen und Reihen, wie die Karolinen, Lord Mulgraves Ar-
chipelag, die Cooks- und niedrigen Inseln, oder sie liegen
den hohen Inseln vor, sind in beiden Fallen von sehr geringer
Größe, und haben, wie die vulkanischen, eine rundliche Gestalt; fast
alle umschließen Binnengewässer (Lagunen), die nur durch enge Ka-
näle mit dem Meere in Verbindung stehen.
12. Die Thier- und Pflanzenwelt der austral. Inseln
ist sehr verschieden von der des austral. Kontinents, obwohl gleich-
falls beschrankt und einförmig. Die östlicheren hohen, so wie alle
niedrigen Inseln sind besonders arm an Thier- und Pflanzenarten.
Doch ist die Vegetation, mit Ausnahme Neu-Seelands, auf allen
durchaus tropisch. Eingeführte Hausthicre und Kulturpflanzen ge-
deihen.
13. Sämmtliche australische Inseln gehören dem mittleren,
eigentlich tropischen Klimagürtel der Regen-Zone an, und nur der
größte Theil Neu-Seelands liegt außerhalb desselben, obwohl auch
dort im Niveau des Meeres kein Schnee fallt. Die Nahe des um-
gebenden Ozeans modisizirt das Klima dieser Inselwelt auf eine
sehr günstige Weise.
Vierter Abschnitt.
Amerika.
I. Die Cordilleren.
1. Die Cordilleren sind ein Hochgebirge, bestehen aus
einer, häufiger aus mehreren, in der gemeinschaftlichen Hauptrich-
tung von S. gegen N. streichenden Parallelketten, welche gewöhn-
lich unebene Plateauflächen von bedeutender Höhe einschließen; sie
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
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Extrahierte Ortsnamen: Gallapagos- Neu-Seelands Amerika
28
Mündung des Stroms wird (80 Mln. aufm.) mit den größten
Seeschiffen befahren.
23. Die Stufenländer des Missisippi werden von den
vorigen durch den Landrücken der schwarzen Hügel gesondert. Auf
diesem liegt die Quelle und der obere Lauf des Stroms. Sein
mittleres Stufenland wird im S. durch die Sierra von Texas
und das Osark-Gebirge begrenzt, ist eine Hochebene niederer Art,
im N. und auf dem linken Stromufer mit Urwäldern bedeckt, im
S. des Arkansas und im äußersten W. eine sandige und steinige
Wüste; bildet dagegen im N. des Arkansas unabsehbare Grasflächen,
Savannen oder Prairies genannt, von breiten, schnellfließenden,
aber wasserarmen Flüssen (Platte, Kansas u. a.) durchströmt. —
Der Missouri entspringt auf dem Oregan-Gebirge, durchbricht
die schwarzen Hügel, und ist, in Bezug auf Stromlänge u. Wasser-
reichthum, eigentlich Hauplstrom. — Der Ohio durchfließt ein
fruchtbares Hügelland, und ist (bis Pittsburg) für große Schiffe
fahrbar. — Das untere Stufenland des Missisippi ist eine aus-
gedehnte, an den Meeresgestaden sumpfige, alljährlich überschwemmte
Tiefebene mit riesenhaften Bäumen und Schilfpflanzen, namentlich
in der Nähe des Stroms und in seinem Delta-Lande.
24. Der Rio bei Norte ist, ungeachtet der Länge seines
Laufes, wegen seiner Seichtigkeit von untergeordneter Bedeutung.
25. Der Columbia und Colorado. Ihre Naturverhält-
nisse sind noch sehr unbekannt; der erstere soll 15, der andere 65
Mln. von der Mdg. aufw. für größere Fahrzeuge schiffbar seyn.
26. Die atlantischen Küstenflüsse (vgl. I.abth. S. 29.)
entquellen (mit Ausnahme des eigenthümlichen St. Iohns-Fl. von
Florida) sämmtlich den Alleghanis, und zwar entweder dem Innern
des Gebirgs oder seinem äußeren Rande, durchströmen dann eine
wellenförmige, sehr fruchtbare, längs der Küste theilweise mit sum-
pfigen Niederungen (Swamps) umsäumte Tiefebene, sind wasser-
reich, meist schiffbar, und zu künstlichen Wasserverbindungen, durch
Lage und Beschaffenheit ihrer Thäler, sehr geeignet.
27. Künstliche Wasserverbindungen Amerika's. Nord-
Amerika ist sehr reich daran; in Süd-Amerika besteht nur eine,
aber unschiffbare zwischen den beiden Ozeanen, mittelst des Atrato-
und S. Juan-Fl. (Mehrfache Projekte zur Verbindung beider
Ozeane.) — In Nord-Amerika nennen wir:
a. den Chesapeak-Ohio-Kanal, aus dem Ohio (oberhalb
Pittsburg) zum Potomak (nach Georgtown).
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