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1. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 7

1835 - Königsberg : Bornträger
7 Die Vertiefung heißt Becken des Sce's. Landsee'n hei- ßen sie, wenn sie im Innern des Landes liegen, Küsten- oder Binnensee'»^ wenn sie an der Secküste sich befin- den, zuweilen auch mit dem Meere in Verbindung stehen.— Durch mehrere nahe bei einander liegende See'n werden Scegruppen gebildet. Die Ufer sind verschieden, flach oder sanft abdachend, oder steil, sandig, steinig, sumpfig w. Der Boden ist entweder sandig, oder felsig oder sumpfig. Sie sind meist fischreich. Ihr Wasser ist wie das der Bäche, Flüsse, Ströme süß. — Das größeste aller stehen- den Gewässer, das die bedeutendsten Vertiefungen der gan- zen Erdoberfläche ausfüllt, und über 2/s derselben ein- nimmt, das Land auf allen Seiten begranzt, nennt man Meer, Weltmeer, Ocean. Das Mecrwasscr ist bitter- salzig (um Faulniss zu vergüten), dunkelbläulich oder dun- kelgrünlich und nicht trinkbar; wird es vom Winde bewegt und schlägt hohe 'Wellen, so erscheint es dunkler. Der Boden des Meerbeckens ist dem trocknen Lande ähnlich; denn es befinden sich auf ihm Berge, Thälcr, Felsen, Eb- nen; die höchsten Punkte der Berge ragen als Inseln her- vor. Erhöhungen, die nur bei niedrigem Wasserstande hervorragen, heißen Untiefen oder Banke; bestehen sie aus angehäuftem Sande: Sand banke. — Die Tiefe des Meeres ist ungleich ; bis gegen 5000 Fuß hat man sie durch's Senkblei ergründet, man vermuthet sie aber viel größer. — Außer der Wellenbewegung hat das Meer ver- ichiedne Strömungen. — Die Mitte des Meeres nennt man die hohe See; die Granze jedes.landes, wo es vom Meere bespült wird, heißt Ufer; das flache Ufer zunächst am Meere: Strand; der ganze breite Landstrich am Meeresufer, den man vom Meere landeinwärts über- schauen kann: Küste oder Meeresküste. Die am Strande befindlichen Sandhügel, die zuweilen vom Wasser bedeckt werden, zuweilen davon frei sind, heißen Dünen. Durch das Anprallen der Wasscrmassen ans Land (beson- ders felsiges) werden die Wellen zurückgeworfen und es ent- steht Brandung. — Alle 24 Stunden erfolgt bei großen Meeren ein Steigen und Fallen des Wassers. Das Fallen und Zurücktreten des Wassers vom Ufer nennt man Ebbe (6 Stunden während), das Steigen und Andrängen ans Ufer Flut (auch 6 St.). In der Ostsee ist diese Veränderung unmerklich, in andern Meeren betragt sie 50 — 60 Fuß. —

2. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 8

1835 - Königsberg : Bornträger
8 Kleinere Meere, die vom Lande ganz umschlossen werden, heißen Binnenmeere. Unsre Ostsee ist ein Binnenmeer. Iü Land und Wasser in Verbindung. Ein Stück Land rings vomw. umgeben hcistt eine Insel. Sehr große Landmassen, vom Meere umflossen, heißen Kontinente (festes Land). Diese Kontinente bilden die Erd- oder Welttheile. Einzeln liegende kleine Inseln heißen Eilande, liegen mehrere beisammen: Jnsel- g r u p p e n. Auch Ströme bilden manchmal Inseln, theils auf ihrem Laufe, theils an den Mündungen; die letzteren haben zuweilen die Gestalt eines griechischen D oder Delta: 'J, umgekehrt /7. — Landstriche, die an einer Seite mit dem festen Lande Zusammenhängen, sonst aber vom Wasser umgeben sind, heißen Halbinseln. Sind diese sehr schmal, so nennt man sie L a n d z u n g e n. — Ein schmaler Landstrich, auf 2 Seiten vorn Meere umgeben, anden beiden Enden aber mit dem festen Lande zusammenhängend, heißt Landenge, Erd enge.— Beträchtliche Meercstheile, an mehrcrn Seiten vom Lande umgeben, an einer mit dem Meere zusammenhän- gend, und tiefe Einbiegungen ins Land bildend heißen: M e e r b u se n, B a i e n; sind sie klein: Buchte tu Ganz kleine Buchten, durch die Natur gebildet, oder durch Kunst mit Dämmen von Stein umgeben, tief genug, dass See- schiffe einlaufen und vor Stürmen sicher liegen können, nennt man Seehafett, Häfen. Die Stellen anr Ufer, wo Schiffe ihre Anker auswerfen können: Rheden.— (Leuchtthürme, Baken, Lootfen zum Verbindern :des Strandcns :c. der Schiffe) — Ein schmaler Strich des Meeres, von 2 einander nahe gegenüber liegenden Land- theilcn eingeschlossen, heißt Meerenge oder Straße. — Alles Land, dessen fließende Gewässer- sich in einen: Hauptflusse vereinigen, bezeichnet man mit dem Namen Flussgebiet. Jedes Flussgebiet hat eine Hauptabda- chung nach dem Meere, in das der Fluss mündet, und 2 Nebenabdachungen (nach dem Hauptflusse hin). Wasser- scheiden nennt man diejenigen Berg- und Höhenzügc, von denen Gewässer nach entgegengesetzten Richtungen zu verschiednen Hauptströmen abfließen. Iv. Die Luft umgiebt uns von allen Seiten; die Erde schwimmt gleichsam in ihr. Sie ist beweglich, fühlbar, ausdehnbar, schwer, - elastisch — bald feucht,

3. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 17

1835 - Königsberg : Bornträger
17 Die Südgränze (eüva 90 M. lang) stößt zum Theile an Polen, zum Theile an den Regierungsbezirk Bromberg der Provinz Posen. Die Westgranze (32 M. l.) stößt im S. an die Neumark (zum Regierungsbezirke Frankfurt in der Provinz Brandenburg gehörig), der übrige Theil an Hin- terpommern (jetzt Reg. Bez. Cöslin). Sämmtliche Grän-t zen sind nicht über 30 Meilen von der Küste entfernt, am weitsten die Gränze südlich von Lyk, 27 Meilen. §.3. Größe. Die größcste Ansdehnung von S. W. nach N. O. (Schloppe bis Schmallcningken) beträgt 65 Meilen; die gerade Ausdehnung von W. nach O. 51 M.; von N. nach S. 23 bis 39. M. (vom nördlichsten Punkte ab). Obne Gewässer enthält Preußen 1135 Gcviertmeilen, mit ihnen 1178 Gev. M. Davon kommen auf den Theil westlich der Weichsel (Pommerellen) 300 s^jm., auf den Theil östlich der Weichsel 878 s) M. §. 1. Gestalt des Landes. Preußen gehört zu dem neuen aufgeschwemmten Lande, das von der Ostsee aus gegen die Karpathen zu nach und nach angespült worden, und ist sonach ursprünglich See- boden gewesen. Dafür zeugen die überall in Menge vor- kommenden Felstrümmer, die nur durch die Gewalt der Wogen und des Eises hergetragen sein können, so wie die mannigfaltigen Versteinerungen und Seeprodukte, welche bis auf eine Entfernung von 30 Meilen von der Seeküste sich vorfinden. Daher ist das ganze Land natürlich ein Flachland, dessen größestertheil sich nicht über 200 bis300 Fuß über den Spiegel der Ostsee erhebt. Die bedeutend- sten Ebnen sind in der Mitte Pommerellens, im heutigen Masuren, südlich vom Pregel, zwischen Pregcl Und Memel, inl Osten des kurischen Haffs. — Jeder der beiden durch die Weichsel gebildeten Hauptthcile des Landes hat seine abgesonderten Höhenzüge. 1) Der pommerellische Haupthöhenzug findet sich im W. an der pommersehen Granze, von N. O. nach S.w. streichend, und zwar nörd- lich in Preußen, südlich in Pommern. Die höchste Stelle ist in den schöneberger Bergen (beim Kirchdorfc Schöneberg) gegen 600 Fuß h. Der nördlichste Theil dieses Höhenzuges bildet eine Strecke lang den westlichen

4. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 19

1835 - Königsberg : Bornträger
19 breit — eigentlich eine Insel, von der Ostsee, Weichsel und dem frischen Haffe bespült — trennt See und Haff, am pillauer Tief durchbrochen. Früher andre Tiefe, die aber versandet sind (Tief bei Lochstädt 1311 versandet — balgaer Tief, 1456 vers. — Tief bei Alt Pillau, seit 1479, nahm 1510 die heutige Richtung). Früher war die Ne- rung mit Wald bedeckt. Dieser ist aber theils durch Stür- me, theils von Menschen zerstört, und ffndet sich nur noch im westlichen Theile. Meist Dünen, nur das südwestl. Stück fruchtbare Niederung. 3) Die kur ische Nerung, 2-/- sijm. große, 14 M. lange, Vio bis % M. breite, von S. W. nach N. O. ge- hende Landzunge, in alter Zeit mit Wald bedeckt, in dem nur 2 offne Plätze waren: Kahlland und Falken Heide (Falkenzucht). Die Einwohner trieben Viehzucht, was seit dem Aushaucn der Wälder aufhörcn musste, da die Versandung Ueberhand nahm. Ganze Dörfer z. B. Alt- und Neu-Lattcnwalde, Kunzen, Karwaiten sind versan- det. Anpflanzungen vom sarkaucr Walde aus nach beiden Seiten, um der Versandung zu steuern. Die hohen (über 100 Fß.) Sandhügel rücken immer weiter vor. Das Dorf Rossitten liegt wie eine Insel im Sandmeere, und hat guten Boden für Getreidebau, Wiesen :c. Bei Nid- den erheben sich die Sandhügel zu einer Höhe von 178 Fß., bei Schwarzort bis 157 Fß. An der Nordspitze verflachen sich die Sandhügel zu einer kleinen Ebne, die man zum Schutz des memler Hafens durch Bepflanzungen fest zu machen gesucht hat. Zwischen dem östlichen und westlichen Theile Preußens zieht das Weichselthal von S. nach N., von hohen Rändern begränzt, etwa 30 M. lang, 1 bis 1% M. breit, mit sehr fruchtbarem Boden. — Das Memelthal, von O. nach W. gehend, schmal, breitet sich 7 M. vor der Mündung der Memel zu einem fruchtbaren Delta aus (7 M. von O. nach W. — 10 M. von S. nach N.) §.5. Gewässer. Preußen wird theils von Gewässern begränzt, theils durchjchnitten. Diese sind: A. Die Ostsee. — k. Die Flüsse mit ihren Mündungssee'n, den Hassen. — C. Die Landsee'n. — Das Land ist im Ganzen sehr wasserreich. 2 -

5. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 20

1835 - Königsberg : Bornträger
20 §. ,6. A. D i e O ft s e e. Die Ostsee, ein Binnenmeer, Theil des großen West- meers, durch den Sund und diebeidcnbelte mit dernordsee verbunden, 1.00 — bis 200 M. lang, 24 bis 48 M. breit, etwa 7(Hk> bjm. groß, bespült die ganze preuß. Küste und nimmt alle unsre Flüsse' auf. Den Namen Ostsee erhielt es von 2 Reisenden aus England im 0. Jahrh.; es heißt auch baltisches Meer. Die geringe Tiefe (nicht über 20 Klafter), die flachen Küsten, der häufige Wechsel der Winde machen die Ostsee für die Schiffahrt gefahrvoll. Das Wasser ist meergrün, klar und kalt, aber nicht so sal- zig, als das andrer Meore (vielleicht um der vielen Flüsse willen, welche einströmen), doch nimmt der Salzgehalt nach Westeil zu. — Die Küste der Ostsee in Pr. ist etwa 60 M. lang, davon etwa 40 M. Dünen, 2 M. Bruch, das übrige hohes Steilufer. Die Dünen nicht über 100 Fß.; das Steilufer höher, bei Nixhöft 170', bei Brüsterort 141/, bei Palmnicken 68', bei Kuhren 136', bei Warnicken 178'. Hier finden sich Steinanhänfungen, so namentlich bei Nix- höft und Brüsterort, wo Steinriffe weit in die See hinein- ragen und den Schiffen Gefahr drohen. An diesen Steil- küsten dringt die See jährlich tiefer ins Land (die Adalberts- kapelle bei Tenkitten stand früher 1 M. vom Meere ab, jetzt etwa 500 Schritte), während um die Strommündun- gen sich neues Land bildet. Der Ufergrund dacht bei uns allmählich ab, ist meist sandig und bildet daher treffliche Badestellen. — Ebbe und Flut sind sehr gering. — Bei starkem Froste gefriert die Ostsee mehrere Meilen weit, und man hat in manchen Jahren Reiseil zu Schlitten nach Lü- beck, Schweden, Reval rc. unternommen; am häufigsten überden puziger Wiek, den 0 fl>M. großen, von der Landzunge Hela gebildeten Meerbusen. — Die Ostsee ist reich an Fischen. — Inseln finden sich an unsrer Küste gar nicht. 8. Die Flüsse mit ihren Mündnngssee'n, den Haffen. §.7. Odergeb iet. Zum Flussgebiete der Oder gehört der südwestl. Theil Pommcrellens. Von hier aus gehen nämlich die Flüsse nach der Netze und durch diese und dje Warthe in die Oder. Die Netze, in Polen entspringend, berührt unser

6. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 39

1835 - Königsberg : Bornträger
39 W. u. N. W. Winden ausgeworfen, theils gefischt, theils gegraben. 1782 legte man zur reichern Gewinnung ein Bergwerk an, das aber bald einging. 2. Die B r a u n k o h l e, in ein Mineral verwandeltes Holz, das sich oft in langen Stämmen und Stücken findet — viel Brennstoff. Häufig, an der Seeküste in der Erde. 3. Der Torf entsteht aus abgestorbenen Pflanzentheilen, vorzüglich des gemeinen Torfmooses, das sich mit seinen ästigen und röthlichen Stengeln über die Wasserfläche breit tet, Saamcn streut und dann in die Tiefe hinabsinkt, wo sogleich die Umwandlung beginnt. Im nächsten Jahre entwickeln sich neue Pflanzen, mit denen es denselben Ver- lauf nimmt, bis die Grube ziemlich angefüllt ist; worauf Riedgräser rc. auf die Moosmasse wandern, und ihre Wur- zeln zu derselben Verwandlung hergeben. Je fester, schwär- zer der Torf ist, desto Heller brennt er, desto weniger Asche lässt er zurück. Etwa in 30 Jahren wächst eine 4 — 6 Fß. dicke Schicht nach. Wir haben viele Torfbrücher, die indess erst seit etwas über 100 Jahren benutzt sind, z. B. bei Gum- binnen, Stallupönen, Angerburg, Wehlau, Labiau, Bar- tenstein, P. Eilau, Stuhm, Schlochau, Könitz. Eigne Beamte für die königl. Brücher: Torffactoren. B. Eigentliche Versteinerungen. Sic kommen entweder u nv er ä nd ert vor z. B. die Thicrerc. im Bernstein, oder mit fremden Stoffen durchzo- gen (Kalk, Schwefelkies, Erdharz), oder wirklich ver- steinert, oder endlich abgedrückt (z. B. Fischabdrücke auf Thonschiefer). Die Versteinerungen sind entweder aus dcnr Pflanzen- reiche (Holzstein, Bernstein), oder aus dem Thierreiche. Thierischc Ueberreste sind meistens in Kalk verwandelt. Marr hat Backenzähne vonr Elephanten bei uns gefunden, einen großen Schädel vom Rinde (Dirschau), den Schä- del eines Nashorns (zwischen Mewe und Danzig), ver- steinerte Pferdezähne, Hirschgeweihe u. s. w. Von niedern Thieren: der Ammonit oder Ammonshörnchen (zierlich gewundne Qucrlinicn und schöner Perlmutterglauz), der Belemnit oder Donnerkeil (Verstein. eines schneckenarti- gen Thieres), mehrere Muschel- und Korallenarten, Schrauben - oder Nädcrsteirre u. s. w.

7. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 6

1835 - Königsberg : Bornträger
C) die Entfernung von einem Ufer bis zum andern die Brei- te, die senkrechte Linie von der Oberfläche bis zum Grunde die Tiefe. Untiefen oder Fürthen sind seichte Stellen in Strömen. Wenn ein Fluss über Löcher fließt, so stürzt das W. in diese hinein, und es entsteht eine schnek- kenförmig kreisende Bewegung des W., Strudel, Wir- bel, Mahlstrom genannt. — Man spricht von kleinen, großen Flüssen und Strömen, Küst enflüfsen (die nicht weit, etwa 10— 30 M. von dem Meere entspringen, in das sie münden), S tepp enflüssc n (Fl. in großen dür- ren Ebnen — Steppen genannt — die sich entweder im Sande oder in einen See verlieren, ohne sichtbaren Ab- zug.). — Hauptflüsfe sind die, welche andere in sich aufnehmen; Nebenflüsse die, welche sich in andere er- gießen; Quellflüsse solche, die gleichgroß bei ihrem Zusammenflüsse einen größern bilden. — Große Flüsse theilen sich oft vor ihrer Mündung in 2 und mehr Arme. Kanäle sind kleine oder größere Gräben, um Gewässer abzuleiten, Flüsse oder Seen mit einander zu verbinden und dadurch die Schiffahrt im Innern eines Landes zu be- fördern. (Wo finden sich in unsrer Gegend Quellen, Bäche, Flüsse, Kanäle? u. s. w.) b) Benennungen des stehenden Wassers: Eine Samm- lung stehenden Wassers von geringem Umfange und gerin- ger Tiefe, die bei Regenwetter in Vertiefungen sich bildet und leicht austrocknet, heißt eine Pfütze oder Lache. — Ein seichtes, oft weit ausgebreitetes Äz., auf weichem Boden stehend und ihn durchdringend, so dass man darin tief einsinkt, wird Sumpf genannt. Ist das Wasser auf der Oberfläche wenig oder gar nicht sichtbar, so heißt er Moor oder Mokast. Solche Sümpfe nehmen in man- chen Ländern beträchtliche Strecken ein und sind durch ihre Ausdünstungen der Gesundheit schädlich (Ablassen oder Austrocknen durch Gräbenziehung). — Teiche oder Wei- her sind künstliche, von Menschen angelegte Wasserbehäl- ter zum Bleichen, Halten von Fischen ic, — Landsee' n oder See'n sind stehende, von der Natur gebildete (durch Zusammenlauf fließender Gewässer oder durch Quellen in der Tiefe) Gewässer von bedeutenderem Umfange. Sie haben meist Ab - und Zufluss, zuweilen Abfluss ohne sicht- baren Zufluss, mitunter Zufluss ohne sichtbaren Abfluss.

8. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 36

1835 - Königsberg : Bornträger
36 bei Saalau, die früher zur Gewinnung von Kochsalz be- nutzt wurden, haben jetzt wenig Salzgehalt. — Bei Gr. Hubnicken sind alaunreiche Thonlagcr, die zur Gewin- nung des Vitriols benutzt werden könnten. b) Gesundbr u n n e n giebts bei uns nicht. Die jetzt verschüttete Quelle zu Thuren bei Gumbinnen wurde sonst benutzt, eben so die zu Trimnau, und in der heiligen Linde; doch ist der Mincralgehalt unbedeutend. Hi. Erden und Steine Preußen ist ein durch Anschwemmung des Meers entstan- denes Land; doch sind die Höhen und das höher gelegene Land überhaupt altern Ursprungs, die darüber gebreiteten Schichten von Dammerde und das Marschland an den Flüssen neuern Ursprungs. Jenes nennen wir aufge- schwemmtes Land (in Folge von Fluten), dieses an- g e sch w e m m t e s. Zum angeschwemmten Lande gehören die Dämm- er de (die fruchtbarste), Ablagerungen von Sand und Schlamm (in den Niederungen), der N äsen eisen - stein, der Wicsenmergel, der Torf. — Das auf- g e sch w e m m t c Land verdankt seine Entstehung zersetzten Felsmassen, so der Thon, Lehm, Sand, Kies, Mergel, die Reihen von Felsblöcken und kleinern Steinen, die sich vom Lande nach der Sec zu erstrecken (z. B. eine Steinbank zieht sich von Steinbeck übcr Arnau, Bladau, Müssen nach Kranz — eine andere von Rossitten durchs Haff nach La- biau, Wehlau; — eine dritte von der windenburgcr Ecke nach Heidekrug, Kaadjuten — eine vierte zeigt sich bei Bu- baincn :c.). Außerdem bestnden sich bedeutende Anhäufun- gen von Geschieben bei Lyk, Goldapp, Taplacken, Sor- quittcn, Raftenbutg, Trunz, Brüsterort:c., die theils auf der Oberfläche, theils tief unter derselben sich zeigen. Dar- unter sind sehr bedeutende Fclsstücke z.b. bei Steinbeck, Nei- denburg, der heilige Stein bei Tolkemit, die großen Steine, die aus der Einfahrt des memler Hafens fortgeschafft sind. Die wichtigsten Steinarten bei uns sind: A. Einfache erdige Steine 2) Berg kry stall am Spirdings- und angcrburgcr See, an d.ostsee, bei Schwctz — wasserhell— funkt am Stahle, ritzt das Glas. — 2) gemeiner Quarz, weiß ins Graue, Gelbe, Grüne, .wenig durchsichtig — Funken am Stahle — an Bächen. Zu Pflastersteinen, sonst auch zur

9. Theil 3 - S. 83

1834 - Königsberg : Bornträger
Die asiatische Türkei. 83 dalen gleich, und Fische machen ihren Hauptnahrungszweig aus. Mit den Pelzen von Füchsen, Seeottern und andern Seethieren bezahlen sie ihre Abgaben. Die Bewohner der südlichen haben japanische Sitten, und verrathen in allem japanischen Ursprung. Keine zeichnet sich durch besondere Größe oder durch Eigenthüm- lichkeiten aus. Die asiatische Türkei *). Eine sonderbare Lage hat die asiatische Türkei; wahrend sie ihre nördliche Breite dem schwarzen Meere zukehrt, streckt sie ihre beiden Schenkel gen Süden nach dem persischen Meerbusen und dem rothen Meere aus. . Ihre Größe gleicht ungefähr der doppelten von Spanien und Portugal zusammengenommen, oder der von Spanien, Portugal und Frankreich. Dagegen ist das sonst so schöne Land schlecht bevölkert; auf einem Landstriche, wo bei uns 4000 Menschen wohnen, finden wir in der Türkei kaum 1000. Daran ist nicht das Land, sondern ' die schlechte Regie- rung schulv. Die meisten Theile des Landes sind sehr bergig. Der Tau- rus durchzieht Klein-Asien, die große Halbinsel zwischen dem schwarzen Meer, dem Archipel und dem mittelländischen Meere. Er zieht dann nicht nur weiter fort nach Persien hinüber, son- dern sendet auch einen Zweig südlich längs dem mittelländischen Meere hin bis nach der Landenge von Suez. In diesem Zweige zeichnet sich das Gebirge Libanon aus, auf dem einst die be- rühmten Cedern wuchsen, die Salomo zum Tempelbau gebrauchte« Ein zweites Hauptgebirge geht vom Berge Ararat aus. Die- ser hohe und oben in eine ganz steile Spitze zugehende Berg ist derselbe, auf welchem die Arche Noahs stehen geblieben sein soll. Er liegt eigentlich nicht auf türkischem Boden, aber hart an der Gränze, und zwar auf russischem Gebiet, da wo die türkischen, russischen und persischen Gränzen zusammenstoßen (gleich südlich von Erivan). Von diesem Ararat gehen mehrere Bergreihen aus, *) Wir geben hier so wenig als bei andern Ländern, die leicht auf der Karte aufzufinden sind, die Gränzen an, weil die Karte dieselben deutlich genug angiebt. Ebenso scheint es mir für Mädchen nicht nöthig, die einzeln nen Länder und Statthalterschaften der asiatischen Türkei zu lernen. 6*

10. Theil 3 - S. 127

1834 - Königsberg : Bornträger
Die freit Tata rer. 127 sien und Kabulistan- und im Westen vom caspischen Meere ein- geschlossen. Auch dies große Land ist ein Hochland, eine Hoch- ebene, von hohen Gebirgen umgeben, und von mehreren Zwei- gen durchzogen. Der viele Sand und die unzähligen Muscheln, die den Boden der tieferen Gegenden um das kasvische Meer und den Aralsee bedecken, beweisen, daß einst hier Meer fluthete. Die Gebirge, die an der Ostgränze hinlaufen, sind meist sehr hoch, und auf den höchsten Spitzen mit Schnee bedeckt. Den Hindukufch kennen wir schon, eben so den Mussart. Die hohe Kette zwischen beiden nennt man den Be l u t-Ta g h. Vom kaspischeu Meere gehört nur der östliche Theil hieher, und vom Aralsee der südliche. Die Hauptflüsse des Landes sind der Sir und der Amu, die beide in den Aralsee fließen. Die Ufer beider , besonders ihre Mündungen, sind sehr mit Schilf bewachsen, sonst nackt und baumlos. Das Klima auf und an den östlichen Gebirgen ist wie in Helveticn, eine wahre Alpennatur; doch ist das Land hier noch wenig bekannt. An dem Abhange sind sehr herrliche Alpenwei- den und schöne Wälder. In den Thälern ist das herrliche Klima von Italien. In den Niederungen ist der Sommer lang und sehr heiß, aber der Winter so kalt, daß selbst die Flüsse mit einer Eisdecke überzogen werden. Das Land ist an Produkten reich: Pferde, Esel, Kameelc, Büffel und Zebu's, Sckafe mit und ohne Fett- schwänze, Ziegen; in den Rohrgegenden längs den Flüssen findet man viele wilde Eber; auch Hirsche, Gazellen, Muffels (wilde Schafe), Panther, Unzen, wilde Katzen, Schakals, Hyänen, Bä- ren, Wölfe, Füchse, Marder, Stachelschweine, und eine zahllose Menge von Zugvögeln. Es wachsen hier nicht nur alle Arten von Getreide, sondern besonders sind die Wiesen der Alpenthäler mit einer herrlichen Flora von Anemonen, Ranunkeln, Tazetten, Narzissen, Iris, Tulpen Und andern Blumen bedeckt, die unsere Gärten zieren. Auch an gewöhnlichem und feinem Obste ist das Land sehr reich, so wie an Apothekerkräutern. In den Gebirgen findet man viele edle Steine: Rubinen, Türkise, Lapis Lazuli, Jaspis, Karneole, Chalcedone u. s. w. Die meisten Einwohner leben als Nomaden von Viehzucht, treiben dabei aber auch Acker- bau; Dörfer giebt es gar nickt; der ansässigen Leute giebt es nur in den Städten. Ist ein Weideplatz abgefressen, so treiben die Hirten die Heerde weiter, und bleiben Winter und Sommer un- ter freiem Himmel, wobei manches Stück Vieh durch die raube Witterung umkommt. In der Nähe ihrer Sommerhütten pfle- gen die Nomaden immer etwas Feld zu bebauen.| Da die freie Totaler' in der Mitte von''Alien liegt, so treibt sie nach allen Weltgegenden Handel, und ist die Vermittlerin
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