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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Besonderer Theil - S. 3

1856 - Eßlingen : Weychardt
3 Die Grenzen. Von letzterem berühren folgende Glieder die Küsten Europas: das ägäische rokko. Es bildet 3 große Busen, den von B alen cia, von Lion und von Genua und das tyrrhenische Meer mit dem Golf von Neapel, das zwischen Toskana, dem Kirchenstaat, Neapel, Sicilien, Sardinien und Korsika liegt. Aus letzterem führen der 1 M. breite Faro di Messina zwischen Neapel und Sicilien und die 2l/a M. breite Straße des heiligen Bonifacius zwischen Sardinien und Korsika. In der Meerenge von Messina liegt der den Allen so fürchterliche Strudel der Scylla und Charybdis oder der Calofaro. Jene ist ein Fels auf einer in das Meer hervorragenden Landenge, an welchem sich die vor- uut> rück fließenden Gewässer unaufhörlich brechen und dadurch eine heftige Brandung, die Charybdis, verursachen. Gegenwärtig hat der Strudel sehr an Wichtigkeit verloren; als Nel- son 1798 nach Abnkir schiffte, segelte er mit seiner ganzen Flotte ungefährdet durch die Meerenge. Die Südküsie Spaniens ist hoch, steil und felsig, die Ostkü ite mehr flach und niedrig; die französische Süd kn sie bis Marseille ist eine flache Sandküste mit Slrandseen, bis Nizza aber eine schöne Steilküste; Italien s Westküste ist in Sardinien und Kalabrien Steilküste mit Häfen, sonst meist nie- drig; die afrikanische Küste ist hafenarm und schutzlos, nur der Busen von Tunis, wo das alte Karthago lag, macht eine vortheilhafte Ausnahme. Inseln hat das Meer mehrere: Pit Hy usen und Balearen mit steilen und hafenreichen Küsten; Korsika und Sardinien mit schönen Steilküsten; Sicilien mit schö- nen Häfen am Westende; Elba; die Liparen und Aegaden. 3. Das südöstliche Mittelmeer wird im S. von der einförmigen, nur in den beiden Syrien, den Golfen von Kabes und von Kibbir, gegliederten Küste Afrikas begrenzt, die größtentheils flach, sandig und schutzlos ist und nur an wenigen Punkten, am Hochlande von Barka und bei Alexandria vortheilhaftere Bildung zeigt. Im O. liegt die hafenarme Küste Palästinas und die steile Küste Phöniciens und Spriens, deren einst so berühmte Häfen jetzt zum Theil versandet sind. Im N. hat es die steile, hafenreiche Südküste von Kleinasien mit den Busen von Jskenderun und Satalia. Vor ihr liegt die schöne Insel C Y p e r n. 4. Gegen N. bildet das So. Mittelmeer 3 große Binnenmeere: das ägät- sche, jonische und adriatische Meer. a. Das ägäische Meer ist von S. nach N. 90 M. lang und 40 M. breit. Seine vortheilhafc gebildeten Küsten in Kleinasien, der europäischen Türkei und in Grie- chenland bilden mehrere größere Meerbusen; an der Ostküste von Griechenland die Busen von Nauplia, Aegina und Zeituni, in welch letzteren der Kanal von Tricheri führt; an den Ost- und Südküsten der europäischen Türkei: den Busen von Bolo, Salonichi, Kassandra, Monte Santo, Contessa, Enos und Saros; an der W ftküste Kleinasiens die Busen von Edremid, Eläa, Smyrna, Scalanova, Mendeliah, Kos und Symi. Zwischen der Insel Negroponte und Livadien liegt der Kanal von Talandi und die 240' breite Meerenge Enripos. Letzterer ist durch den öftern Wechsel der Ebbe und Fluth oder durch einen eigenthümlichen Mecreswirbel, den chalcidischen Strudel, be- kannt. Der Wechsel der Ebbe und Fluth tritt täglich 2 Mal, aber nicht zu be- stimmter Zeit ein. Das ägäische Meer ist mit Inseln übersäet: thracische In- seln; Negroponte; Kykladen; Sporadcn; Kandia. Wegen der vielen Inseln hieß es bei den Griechen Archipelagus [— Hauptmeer; Jnselmeers; die Türken nennen es Ak-Denghisi s— weißes Meers oder Adalar-Denghisi s— das Meer der Jnselnj. ^ b. Das jonische Meer zwischen den busen- und hasenreichen Süd- und Westküsten Griechenlands, den schönen So.küsten Italiens und den durch gute Hafen ausgezeichneten Ost- und Südküsten Siciliens. In No. Richtung ist es 60, tn So. 75 M. weit. Busen an der Südküste von Griechenland: der Busen von Marathonisi und Koron; an der Westküste Griechenlands: der Busen von Ar- cadia, Patras, Epakto oder Korinth und Arta; an der So. Küste Ita- liens: der Busen von Taranto und Squillace. o Die 7 M. breite Straße von Otranto führt in das adriatische Meer ss. Seite 4. Anm. 5s. 5. Viele Flüsse münden in das mittelländische Meer: Ebro: Rhone; Tiber: Po; Orontes; Nil; viele Küstenflüsse.

2. Besonderer Theil - S. 4

1856 - Eßlingen : Weychardt
4 Erste Abth eilung. Europa. Meer, das jonische Meer, die Straße von Otranto, das adriatische Meer, 5) die Straße von Messina, die Straße des heiligen Bonifacius, das tyrrheni- 6. Verschiedene Tiefe. In der Gibraltarstraße trifft man eine Tiefe von kaum 1000'; diese Tiefe steigt ostwärts Plötzlich zu 3000' und weiterhin, unfern der Sierra Nevada, bis zu 6000' und darüber; östlich von den Pyrenäen soll das Meer sogar 9000' erreichen, und auch Nw. von Sardinien werden Sonden von 5000' erwähnt. Im jonischen Meere und südlich von Kleinasien sind Tiefen von 2—3000'. Das Nw. und So. Mittelmcer werden durch eine Seebrücke von einander ge- schieden, die vom Kap Trapani in Sicilien bis zum Kap Bon in Tunis geht; die Tiefe dieser Seeschwelle wechselt von 42' bis 540'. 7. Bedeutender Salzgehalt. Geringe Ebbe und Fluth; der ganze Un- terschied der Veränderung im Wasserstand beträgt zwischen 0',üg und 2',72. 8. Die Winde sind unregelmäßiger und schwankender, als in den Oceanen; vorherrschend sind nördliche, im Winter westliche, im Sommer öfter südliche; letztere sind durch große Hitze ausgezeichnet, weil sie aus dem Innern Afrikas kommen. 9. Das Mittelmeer ist im Sommer 20,75 bis 3"„z wärmer, als der atlan- tische Ocean unter gleicher Breite; es verliert durch Verdunstung fast 3 Mal so viel Wasser, als es durch die ihm zufließenden Landgewässer empfängt. Daher liegt auch der Spiegel des Mittelmeeres niedriger, als der des atlantischen Oceans; an der Küste von Perpignan liegt er 2',7 niedriger, als der Spiegel der Nordsee bei Dünkirchen, und 5',n niedriger, als das Niveau des biskaischen Golfs bei Ba- yonne. Die Folge davon ist, daß der atlantische Ocean durch die Meerenge von Gibraltar von W. nach O. fließt und eine Küsten strömun g veranlaßt, welche der nordafrikanischen Küste von W. nach O., der syrischen von S. nach N., der kleinasiatischen und den südeuropäischen Küsten von O. nach W. folgt. Das rothe Meer liegt bei Suez zur Flnthzeit 30',5, zur Ebbezeit 25' höher, als das Mittel- mcer, weil die Wasser des indischen Oceans vom Oktober bis Mai mit großer Heftigkeit durch die Meerenge von Bab el Mandeb ins rothe Meer hineingetrie- den werden. 10. An vielen Stellen der Küsten des Mittelmeeres beobachtet man einen neuen Länderausatz. Am mächtigsten nimmt der Anwachs an den Mündungen der Rhone zu. Auch die Meerenge von Messina wird durch das Ansetzen neuen Lan- des immer mehr verschmälert. 11. Großer Reichthum und große Mannigfaltigkeit an Schaalthieren und andern Se ethieren, die zum Theil in den nördlicheren Gewässern nicht vorkommen, wie Blutkorall, Schwämme, Dattelmuschel, gemeine Pinne, Schildkröten rc. Die Geschlechter und Gattungen der Fische nehmen im Vergleich mit denen der nordi- schen Gewässer zu: heerweise erscheinende Thunfische, Sardellen und Anchovis; Rochen; Haifische; Nadelfische; Trüsche; Schleimfische; Meergrundeln; Muränen; Stutzköpfe; Drachenköpfe; Meerhähne; Lippfische; Hornfische; Brassen; Schollen; Meeräschen u. v. a. 12. Das Mittelmeer bildet seit den ältesten Zeiten das wichtigste Verbindungs- glied zwischen den Ländern der alten Welt. Es ist das alte Kulturmeer mit den Flotten und Kolonien der Phönicier, Karthager, Aegypter, Griechen und Rö- mer, denn die Länder ums Mittelmeer swestasien, Nordafrika und Südenropaff sind der Schauplatz der Geschichte des Alterthums, die Welt der alten Griechen und Römer, die Provinzen des römischen Kaiserreiches, Im Mittelalter fuhren auf ihm die Flotten der Byzantiner, Araber, Normannen, Venetianer und Genueser. Heut- zutage kämpfen 3 Seenationen um seine Herrschaft: die Briten, Franzosen und Russen. Befahren wird es von den Schiffen fast aller Seehandel treibenden Völ- ker. Die meisten Dampfschiffe auf demselben sind französisch, österreichisch oder britisch. 5) Das adriatische Meer. Grenzen: Neapel, Kirchenstaat, lombar- disch-venetianisches Königreich, Grafschaft Görz und Gradisca nebst der Markgraf- schaft Istrien, Kroatien, Militärgrenze, Dalmatien und Albanien. Größe: von Sw. nach No. 120 M. lang; 20 M. breit; 2940 Q.m. groß. Die Westküste ist flach und sandig, hafenarm, durch vorgelagerte Bänke gefährlich und wird jetzt noch überall, besonders an der lombardischen Küste, durch die Thätigkeit der einmiin- denden Flüsse, durch den Po, die Etsch und mehrere Küstenflüfle, ausgedehnt. Der Ansatz von neuem Land an der Mündung des Po soll jährlich gegen 210' wach- sen; an der Etsch hat er in einem Jahrtausend gegen 5 M. betragen. Daher

3. Besonderer Theil - S. 6

1856 - Eßlingen : Weychardt
6 Erste Abtheilung. Europa, das deutsche Meer?) der Skagerrack,10) das Kattegat?') der Sund, der große Fluth in ihn einsegeln können. Der Austerweiher zu Cancale, Dep. Jlle- Vilaine. Sehr bedeutender Fischfang, besonders des Pilchards und der gemei- nen Makrele. Die Straße von Calais, 5>/2 M. breit, zwischen dem Kanal und der Nordsee. Der unterseeische Telegraph zwischen Calais und Do- ver. Der Kanal ist unter allen Meeren am meisten befahren. Er ist die Hauptfahrstraße aus der Nordsee zum Ocean, da das Meer um Schottland seiner Stürme halber gefürchtet ist. Die starke Strömung führt hauptsächlich in die Nord- see; daher ist die Durchschiffung der Straße bei Westwinden beschwerlich. An der französischen Küste stehen 10, an der englischen 12 Leuchtthürme. 9) Das deutsche Meer, bei den Dänen Westsee. Größe: 150 M. lang; 85 M. breit; 12000 O-.M. groß. Grenzen: im S. Belgien, Niederlande, Hanno- ver, Oldenburg; im O. Holstein, Schleswig, Jütland, Norwegen; im N. der 60« N. Br. auf einer Länge von 100 M.; im 2s. die Shetlands Inseln, die Orkaden, Schott- land, England. Die Süd- und Ostküste bis zur Nordspitze Jütlands ist flach, durch Bänke und Untiefen schwer zugänglich und hafenarm; nur in den Mündungen der größeren Flüsse finden sich brauchbare Häfen. Durch große Einbrüche der Nord- see und Durchbrechungen der Dünen sind mehrere untiefe Meerbusen entstanden, so die Zuydersee, der Dollart und der Jahdebusen. Die Zu yd er See ist 20 M. lang, 10 M. breit, 60 Q.-M. groß. Sie war früher ein Binnensee und erhielt von 1219 — 1287 durch große Ucberschwemmungen, wobei in der letzten 80,000 Men- schen umkamen, ihre jetzige Ausdehnung. Durch ihre Sandbänke ist sie der Schiff- fahrt höchst gefährlich. An ihrem Sw. Ende steht sie durch den Busen Pampus mit dem Het U si— das Ei) in Verbindung. Dieser schmale Kanal führt gegen Nw. in das Wyker Meer, gegen S. in das 3 Q.m. große, nun ausgetrocknete Harlemer Meer. Letzteres entstand durch Einbrüche der Nordsee 1539, wobei das Städtchen Nieuvcnkerk ein Wellengrab fand. Der Dollart, 2v2 Q.m. groß, ist gleichfalls durch die Einbrüche des Oceans 1277 und 78 entstanden. 50 Ortschaf- ten, darunter 33 Kirchspiele und das Städtchen Torum, gingen in den Fluthen un- ter. Der Jahdebusen, 3 Q.-M. groß, wurde 1218 gebildet; spätere Fluthen haben ihn vergrößert. Die langen, sandigen Fl a chiù sein der Niederlande, Han- novers, Oldenburgs, Hamburgs, Holsteins und Schleswigs, so wie Helgoland, gehen vielleicht auch ihrem Untergang entgegen. Von der Zuydersee bis jenseits der Eidermündung liegen die W a t t e u, d. h. Sandbänke, die während der Fluth mit Seewasser bedeckt, bei der Ebbe zum Theil trocken liegen. Viele Balgen oder Vertiefungen durchziehen die Watten. Die Ostküste von England ist flach und mit gefährlichen Untiefen bedeckt; die großen Busen, der Wash und die Mün- dung der Themfe, sind von gleicher Beschaffenheit, wie die holländischen und deutschen. Schottlands O ft k ü st e ist hoch und sicher; hier finden sich große Einschnitte und Busen : der F r i t h 0 f F 0 r t h, 0 s T a y , 0 fmnrray, 0 f D 0 r n 0 ch. Noch häufigere Busen zeigt Norwegens W e st g e st a d e. Ein- mündende Fl ü sse: Schelde; Rhein; Ems; Weser; Elbe; Eider; Themse; viele Kü- ftenflüsse. Das deutsche Meer ist ein flacher Meerbusen mit vielen Sand- Läiuen, besonders in der Mitte; darunter: Doggersbank, lange- Bank, jütländische Bank. Der körperliche Inhalt sämmtlicher Sandbänke gäbe eine Laudschichte von dem Flächeninhalte Großbritaniens und einer Mächtigkeit von 28'. Der Meeresgrund senkt sich allmählig nach N. hin; die tiefsten Stellen bis 800' liegen an der norwegischen Küste. Die Fluth steigt an den Südküsten 9 —10', wird aber allmählig gegen N. geringer, so daß sie an der nördlichen Westküste Jütlands nur 1 — 2' beträgt und an der Sw. Küste Norwegens gar nicht bemerkt wird. Aber bei Sturmfluthen steigt das Wasser wohl 20'; 1825 erreichte es bei der Jnffl Föhr 25' über dem gewöhnlichen Stand. Die Flüsse der Nordsee nehmen, wenn die Fluth beginnt, durch di» Stauung des Wassers eine rückgängige Bewegung an, und fließen dann, wenn die Ebbe eintritt, mit vermehrter Schnelligkeit ab. In der Elbe wird dieser Rückfluß oft bis 20 M. landeinwärts, bis 5 M. oberhalb Hamburg, in der Weser bis Vegesack, 9 M. von der Mündung, in der Ems bis nach Halte unsern Papenburg, 8 M. aufwärts, wahrgenommen. Diese Doppelbewegung der Ströme ist für die Schiffahrt von großem Nutzen; denn sie hält den Strom tief und begünstigt das Auf- und Abwärtssegcln. Sehr veränderliche Strömun- gen; in Folge des vorwaltenden Sw. Windes haben sie im Allgemeinen eine No-

4. Besonderer Theil - S. 8

1856 - Eßlingen : Weychardt
8 ' Erste Abtheilung. Europa. 4. Im N o r d e n : das nördliche Eismeer. Folgende Glieder des- selben berühren die nordeuropäischen Küsten: das lappländische Meer, das weiße Meer,") die tscheskische Bucht, die jugorische Straße, die karische Pforte, das karische Meer. 5. Europa ist eigentlich nur eine große Halbinsel von Asien; mit diesem Erdtheil hängt es im Osten auf einer 360 Meilen langen Land- grenze zusammen. Von den übrigen Erdtheilen ist es durch größere oder kleinere Meeresräume geschieden. Am meisten nähert es sich Afrika in der Straße von Gibraltar. §. 3. Die Grundgehalt. 1. Der Körper von Europa gleicht einem rechtwinklichen Dreiecke, dessen Spitzen im karischen Golfe, im Hintergründe des asow'schen und des biskai'ischen Meeres liegen. als das des Oceans wegen der Menge des zuströmenden Wassers. Der Sand welcher durch die Flusse in die Ostsee geführt wird, erhöht ihren Boden und bewirkt in Verbindung mit der starken Ausströmung der Ostseewasser in die Nordsee ein Zu- rückweichen des Meeres. Dasselbe ist an allen Ostküsten, besonders an der Ost- küste von Schweden beobachtet worden. Hier soll die Verminderung des mittlern Wasserstandes an verschiedenen Orten in 100 Jahren 1' und weniger bis 5', in 1000 Jahren im Mittel aufs Höchste 30' betragen. Andere wollen berechnen, daß die Ostsee nach 2000 Jahren ganz verschwunden und an ihrer Statt nur ein groß- ßes Stromsystem zurückgeblieben-sei. Der geringe Wärmegrad, die binnenländische Lage und der geringere Salzgehalt sind die Ursachen, daß die Ostsee so leicht zu- gefriert; man konnte schon in Schlitten von Schweden nach Finnland und über den Sund von Dänemark nach Schweden fahren; 1740 trug das Eis im Hasen von Königsberg die schwersten Lasten. Keine Ebbe und Fluth. Strömung der Ostsee durch den Sund ins Kattegatt. Das Niveau des Wassers steht im Hintergrund des bothnischen Meerbusens bei Tornea wenigstens um 5' höher, als das des Kattegatts; bei Kiel 1' höher, als die Nordsee an der Eidermündung. Meeresstrudel im bothnischen Busen. Großer Reichthum an Fischen: Makre- len; Thunfische; Hornhechte; Häringe; Sprotten; Dorsche; Störe u. a. Die sehr bedeutende Schiffahrt mit Segel- und Dampfschiffen ist wegen der theils seichten, theils insel- und klippenreichen Küsten, wegen der unregelmäßigen Tiefen und wegen der oft plötzlich sich ändernden Winde selten ganz gefahrlos. ") Das weiße Meer Grenzen: die hohen und größtenth'eils felsigen Nordküsten Rußlands. Größe: von No. nach Sw. 75 M. lang; bei seinem Eingang zwischen dem Swiatoi Noß [= heil. Vorgebirges im W. und dem Kanin Noß s— Kap Kanin) im O. 20 M. breit; 2000 Q.m. groß. 4 Buchten: Mesen Bucht gegen So., Dwina Bucht gegen So., Onega Bucht gegen So., Kandals Bucht gegen Nw. Es hat seinen Namen davon, daß es, zu beiden Seiten des nördlichen Polarkreises gelegen, den größeren Theil des Jahres mit Eismassen überdeckt ist. Sein Wasser ist überall rein und der Schifffahrt günstig, bis auf die lange Sandbank vor der Dwinamündung. Hinreichender Ankergrund für die größten Schiffe; selbst in der Nähe der Ufer hat es noch 360' Tiefe, .häu- fige Nebel in der Mitte des Meeres; sie werden dünner und seltener in der Nähe der Ufer. Keine Ebbe und Fluth. Großer Fischreichthum: Schellfische, Dorsche, Stockfische, Häringe. Wichtige Schiffahrt nach Archangel. Die Halb- insel Kanin trennt das weiße Meer von der tscheskischen Bai, 15—18 M. von N. nach S. lang. Die 2 M. breite jugorische Straße, zwischen dem Festlande und der Insel Wajatsch, und die 10 M. breite karische Pforte, zwischen der Insel Wajatsch und Nowaja Semlja, führen in das karische Meer.

5. Besonderer Theil - S. 174

1856 - Eßlingen : Weychardt
174 Erste Abtheiluu g. Europa. 2. Herzogthum Oldenburg u. Herrschaft Jever. — 1. Grenzen. Im S- Hannover; im O. Hannover u. Bremen; im N. die Nordsee; im W. Hannover. — 2. Größe: 99,j Qm. [mit der Herrsch. Kniphausenz — 3. Oberfläche. Olden- burg gebort zu den am tiefsten gelegenen u. flachsten Landstrichen Deutschlands. Die Tiefebene besteht zu */? aus fruchtbarem Marschland, zu •/7 aus nur theil- weile bebautem Haide- u. Moorland. Ersteres ist von Sandhügeln durchzogen, die sich im äußersten S. bis zu 3 u. 400' erheben. Das 49 Qm. gr. Moorland, darunter das Saterland u. das Diepholzer große Moor, verwandelt sich zu manchen Zeiten in einen unzugänglichen Morast. Die fruchtbare Marsch liegt an der Nordlee u. an der Weser. 34 M. l. Deiche mit vielen Sielen o. Schleusen schützen dieselbe gegen die Einbrüche des Meeres. An der flachen Küste, die den Zerstörungen des Meeres beständig ausgesetzt ist, finden sich zwei große Busen, der Jahde- u. der Weserbusen. Vor ihr liegen die nur zur Fluthzeit unter Wasser ste- hende Sandbänke, die Watten, u. die Insel Wang eroog.— 4. Gewässer, a. Ems- system. Hase. Leda mit der Söste. b. Die Jahde, ein unbedeutendes Kü- stenflüßchen, dessen Mündung aber durck Meeresfluthen seit 1218 zum Jahdebusen erweitert ist. c. Wesersystem. aa. Weser; meist Grenzfluß gegen Hannover, bb. L. Z. Hunte; theilwcise Grenzfluß gegen Hannover, d. Viele kleine Seen: Dümmer-See an der S.o. Grenze; Zwischenahner See; Bullen Meer. Viele Entwässerungskanäle [üefej. Verbindung der Jahde und Weser. — 5. Kü- stenklima. Mittelwärme 9'/z Milde Winter u. kühle Sommer. Häufige See- stürme u. zahlreiche Nebel; feuchte, naßkalte Luft; viel Regen u. schneller Wechsel der Witterung; nur aus */* des Jahres kann man auf völlig heiteres u. angenehmes Wetter rechnen.— 6. Einwohner: 221,812. Sachsen mit niedersächsischer, Frie- sen mit friesischer Mundart. Wenig Adel; meist Bürger u. freie Bauern. 153,769 Lutheraner unter dem Consistorium in Oldenburg u. 1 Generalsuperin- tendenlen; 299 Neformirte; 65,430 Katholiken unter einem Generaldechantcn in Vechta, als dem Osficial des Bischofs von Münster; 42 Mennoniten; 709 Juden. — 7. Kultur. Sehr ergiebiger Ackerbau in der Marsch, weniger ergiebig in der Geest.3) Wenig Obstbau. 8 Qm. meist Kieferwaldung. Ausgezeichnete Vieh- zucht u. Mi Ich wirth sch äst, des. in der Marsch.4 * *) Nicht bedeutende Fischerei. Austernbänke an der Insel Wangeroog. Viele Blutegel in den stehenden Moor- gewässern. Geringe Gewerbsthätigkeit; die meisten Manufakturwaaren kommen vom Ausl. s) Nickt unbedeutender Handel.^) Mancherlei B ild u n gs ansta lt en.7) — 8. Kreis Vechta. 14,,* Qm. 33,674 meist kathol. E. 4 Aemter. Vechta. 5 M. v. Oldenb. St. a. d..Vechta. 2,400 E. Leinweb. Branntweinor. Märkte. Dinklage. Mfl. 1,600 E. Viehmärkte. — 9. Kreis Kloppenburg. 26,Qm. ' 3) An g ebaute Pflanz en in der Marsch: viel Reps, Weizen, Hafer u. Hül- senfrüchte; in der Geest: Roggen, Gerste, Hafer, Flachs, Hanf, Hopfen, sehr gute Kartoffeln. 4) Viehstand: 133,000 Rinder, 35,000 Pferde, 190,000 Schafe, 30,000 Schweine. Federvieh. Bienen. 4) Wichtigstes Gewerbe: Garnspinnerei u. Leineweberei. Viel Branntwein- brennereien. Etwas Wollen-, Holz- u. Lederwaarenfabr.; einige Zucker- u. Tabacks- sabr. Hollandsgehen der Geestbewohner, wie in Hannover. •) 1. Der Landhandel ist durch Mangel an guten Straßen gehemmt. Der See Handel konnte noch bedeutender sein. Die weitesten Seereisen der oldenb. Rhe- der gehen nur nach den Niederlanden, England, Norwegen, Lübeck, in die preuß. Häfen u. nach Riga. Die Nhederei zählt 80 Schiffe mit 4,000 Lasten. Schiffbare Flüsse: Wesen Hunte. Ha u pt ha ndels Plätze^ Oldenburg, Varel, Jever, Hook- fiel, Wlldcshausen, Elsfleth, Brake. Letzteres ist der Haüptplatz für d. oldenb. Seehdl. — 2. Ausfuhrartikel: Pferde, Schlachtvieh, Butter, Käse, gesalzenes u. geräu- chertesfleisch, Reps, Gartengewächse, Leinwand.— 3. Einfuhrarikel: Kolonial- u. Materialwaaren, Südfrüchte, Wein, Bier, Salz, Eisen, Fabrikerzeugnisse aller Art. 7) Bildungsanst alten: 2 Gymn., 4 lat. Schulen, 1 luth. u. 1 kath. Schul- lehrerseminar, 1 Militärschule in Oldenburg, 1 Taubstummeninstitut. Gute Landschulen in der Marsch. In der Geest ersckwert den Besuch der Schule die Zerstreutheit der ländlichen Wohnungen in den sog. Bauernschaften, deren mehrere, oft sehr viele, zu einem Kirchdorfe eingepfarrt sind, wo sich die Schule befindet u. das den Mittelpunkt eines zuweilen meileuweiten Kreises bildet.

6. Besonderer Theil - S. 276

1856 - Eßlingen : Weychardt
276 Erste Abtheiluug. Europa. 7. Das adriatische Meer berührt ims.auf einer Länge v. 283m. den Staat, nämlich Venedig, Görz u. Gradisca nebst Triest u. Istrien, das Gebiet v. Fiume, die kroatische Militärgrenze u. Dalmatien. 4 große Meer- busen: der v. Venedig, v. Triest, v. Quarnero u. v. Cattaro. Viele langgestreckte, gebirgige Inseln längs der Küste v. Istrien, Kroatien u. Dalmatien m. einem Umfang v. 300 M. 16) 8. Gewässer. — 1. Gebiet de r Nordsee. 2 Stromsysteme: Nhein; Eibe.— 2. Gebiet der Ostsee. 2 Stromsysteme: A d er; ^Veichsel. — 3. Gebiet des schwarzen Meeres. 3 Stromsy- steme: Dnjepr; Dnjesir; Donau, das wichtigste u. größte Stromsystem des Staats. — 4^ Ge bi et des adriatischen Meeres. 2 Stromsysteme: Po; Etsch; das einzige Stromsystem, das ganz inner- halb der österr. Monarchie liegt. Küstenflüsse: Bacchiglione [bafiljtone] ; B r e n ta ; P i ave ; Livenza: Taglia mento staljam—]; Isonzo; Zer- rn a g n a [Tedanius]; Kerka [Titius]; Ee ttina[Tilürus]; Rare nta [Naro]. — 5. Einige Steppenflüsse in der kroatischen Militärgrenze, die sich in die Erde verlieren, ohne wieder an die Oberfläche zu gelangen 17). — 6.Reichhal- Ebene von den Pomündnngcn bis znm Jsonzo hat flache Ufer u. ist in einer Breite v. 1 — 4 M. m. Sümpfen, Lagunen u. Schntttrüminern bedeckt. Nirgends zeigt sich hier eine sichere Anfahrt u. nur unter großen Gefahren nähern sich die Schiffe dein jetzt ver- ödeten Hasen des einst so stolzen Venedig. Denn der Hafen desselben wird beständig erhöht u. das ganze Seeufer immer weiter ins Meer hinausgerückt, so daß z. B. die spärlichen Ueberreftc der einst blühenden Seestadt Aquileja jetzt 11/2 St. vom Meere entfernt u. v. Sümpfen umgeben sind. Zwei Ursachen fördern dieses Wachsthuni der lombard. Küste: einmal sind es die Trnmmerablagernngcn der reißenden Alpenströme u. sodann die Anschwemmungen, welche ein beständiger Meeresstrom, der längs der dalmatischen u. istrischen Küste gegen N. zieht, bei seinem Umwenden nach S. int Hintergründe des Golfs v. Venedig auf d. venetian. Küste wirft. Die Tiefebene ist der Schauplatz der wichtigsten Kämpfe u. Entscheidungsschlachten alter u. neuer Zeit. ") Die Küsten d e s adriat. Meeres sind an der ital. Seite flach, niedrig u. sumpfig u. wachsen dort immer mehr durch den Schutt, den die Gebirgswasser u. die Strömungen des Meeres täglich ansetzen, im No. söstl. v. Jsonzo] u. im O. hoch, meist zerrissen u. felsig. Bedeutende Tiefe. Geringe Ebbe u. Fluth; der Unter- schied im Wasserstande steigt nur aus 2 '/a'i nur ausnahmsweise werden d. Spring- fluthen manchmal mächtig. Größerer Salzgehalt, als der des Oceans. Die Salzgewinnung ist bis jetzt äußerst unbedeutend, kann aber im Bedarfsfall un- gemein gesteigert werden. Wiewohl sich die Schiffahrt n. d. Seehandel in der neuern Zeit beträchtlich gehoben haben, so ist er doch der bedeutenden Küstenansdeh- nung noch lange nicht entsprechend, weil der größere Antheil am adriat. Meere ans Dalmatien kommt, welches als ein äußerst schmaler Küstenstreifen mit seiner dünnen Bevölkerung keinen festen Anhaltspunkt für einen ausgiebigen Handelszug bildet. Ueber- dieß ist d. adriat. Meer im Herbste u. im Winter wegen der herrschenden Dora jno. Winds stürmischen Bewegungen sehr ausgesetzt. Dieser Uebelstand wird nur durch d. vielen vortreffl. Häfen, deren Anzahl sonst nirgends auf eine gleiche Ausdehnung zu- sammen gedrängt sich vorfindet, u. durch die zahlreichen Kanäle zw. den vielen In- seln u. zw. diesen u. dem Festlande gemildert, indem sie den Schiffen bei stürmischer See als Zufluchtsorte dienen. 17) 1. Rheinsystein ss. p. 74—78.]. a. Rhein. 6'/r St. l. Strecke deö Oberlaufs, die zugleich die Grenze zw. Vorarlberg u. St. Gallen bildet, b. N. Z. Jl l. Bregenzer Aach. — 2. Elbesyste in ss. p. 80 — 82.]. a. Elbe. Von d. Quelle bis unterh. Teschen; 40 M. l. Oberlauf bis Hohenelbe im nördl. Bohmen. Erste, größere Hälfte des Mittellaufs bis unterh. Teschen im nördl. Böhmen, b. R. Z. Jser. Pölzen, c. L. Z. Adler. Moldau sr. Z. Lu schnitz. Sazawa. L. Z. Wottawa; m. d. Blanitz rechts. Beraunka; ans der Vereinigung der Brodlawka, Radbuza n. Mies entstehend]. Eger. Bila. — 3. Odersy-

7. Besonderer Theil - S. 381

1856 - Eßlingen : Weychardt
Könige, der Niederlande. Grundmacht. Kultur. Verfassung. Verwaltung. 381 Sechster Abschnitt. Pas Königreich der Niederlande. ') §. 108. Die Grundmacht. Die Kultur. Die Verfassung. Die Verwaltung. 1. Die Grundmacht. — 1. Lage: zw. 51° 15' bis 53° 34' N. Br. u. 20° 53' bis 24° 50' O. L. — 2. Grenzen. 110 M. l. Wasser- grenze. Im O.: Limburg; Preußen frheinpreußen; Westphalensj; Hannover. Im N.: Nordsee m. dem Dollart, der Lauwer u. Zuyder See. Im W.: Nordsee. Im S.: Belgien. — 3. Größe: 553 Qm. — 4. Ober- fläche. Größter Theil des niederrheinischen Tieflandes. Keine Berge; nur einige unbedeutende Hügel. Das Innere ist Morast, Haide u. Sand. Fruchtb. Marschboden in einigen Küstengegenden u. in den Umge- bungen der großen Gewässer. Dämme u. Sanddünen schützen die flachen Küstenstriche, die zum Theil niedriger liegen, als d. Nordsee/) — 5. Ge- * 3 ’) Geschichtliches. Republik der vereinigten Niederlande v. 1581 — 1795. Ba- tavische Republik v. 1795 — 1806. Königreich Holland v. 1806 — 1810. Bestandtheil des Kaiscrthums Frankreich v. 1810 — 1813. Königr. der Niederlande im Verein m. Belgien v. 1815 — 1830; ohne Belgien seit 1830. a) Außereuropäisch e Besitzungen: 32,253 O-M. 16,668,738 E. 1. In Asien u. Australien: Generalgouvernement v. niederländisch Indien im indischen Archipelag. u. auf Neu-Guinea. 28,923 Qm. 16,478,137 E. 2. In Amerika. 3 Gouvernements: Surinam sholl. Guyanas in Südamerika; Curaeao; St. Eustache. 2,829 Qm. 90,581 E. 3. In Afrika: 13 feste Plätze in Oberguinea. 500 Qm. 100,000 E. *) Oberfläche.— 1. Das mederrheinische Tiefland, das Deltaland des Rheins, der Maas u. der Schelde, ist eine Fortsetzung der norddeutschen Tiefebene. Es ist ohne größere Hügelketten, ohne Steine, denn die hier sonst zerstreuten Geschiebe sind seit lange zu Dämmen, Straßen u. Kanälen benützt, ohne Waldungen, ohne mur- melnde Quellen, ohne rauschende Bäche u. Flüsse. — 2. Nur unbedeutende Hjjgel trifft man in einigen Provinzen; so der Bariker u. Holter Berg in Oberyssel, die veluwischen Hügel in der Landschaft Veluwe v. Arnhem bis Hattem, an deren Ostfuß das königl. Lustschloß Lov in einer durch Gehölz, Gärten, Teiche u. Prome- naden angenehm gemachten Gegend liegt; die Amerssoorter Berge zw. Utrecht ii. Amersfoort. — 3. Das Innere des Flachlandes ist fast nur Morast-, Haide- u. Sandland. Letzteres trifft man bcsond. im südl. Theil v. Nordbrabant, in Geldern u. Oberyssel. Die größten Mvorstrecken sind: der Peel in Limburg u. Nordbrabant, ein Morast, der in einer Breite v. 1—2 St. sich v. Venloo bis gegen Grave 10 St. weit zieht u. viel Torf liefert; bei Lochem u. Ruurlo in Geldern; bei Koeverden in Drenthe u. Oberyssel; das Bourtanger u. Grenzmoor in Dreuthe u. Grö- ningen; viele andere Moräste in Gröningen u. Friesland. — 4. Im Rhein-, Maas- u. Scheldedelta sind viele Sumpfgegenden durch Abzugsgräben, Schöpfräder u. Deiche größtentheils in Polder verwandelt. Dieß sind ringsum mit Dämmen eingefaßte Landstrecken, fruchtbare Niederungen m. ergiebigem Acker- u. Wiesenboden. So ist der Biesbosch [= Binsenbuschi, ein verschlammter Sumpf zw. Gorkum, Dvrtrecht u. Gertruydenberg, von unzähl. breiten, aber seichten Mündungsarmen der Maas durch- zogen, zum Theil in Polder verwandelt. Er entstand 1421 durch eine Ueberschwemm., wodurch 72 Dörfer u. Flecken verschlungen wurden. Auch das bis 15' tiefe u. 3 Qm. gr. Haarlemer Meer, durch Einbrüche der Nordsee 1539 entstanden, ist in den Jahren 1839 —1852 trocken gelegt worden. Einer der angenehmsten Polder ist der

8. Besonderer Theil - S. 382

1856 - Eßlingen : Weychardt
382 Erste Abtheilung. Europa. Wässer. Gebiet der Nordsee. Die Mündungsarme der 3 Stromsysteme: Schelde; Maas; Rhein. 2 Flußsysteme: Vecht [©. p. 82]; Hunse in die Lauwer See. Sehr viele Seen, Sümpfe u. Moore. 4) — 23fernster in Nordholland, südweftl. v. Hoorn, 8,000 Morgen gr., m. schnurgeraden Kanälen u. Alleen, v. 3,000 Menschen bewohnt; reich an Vieh- u. Schafheerden. — 5. Fette Marschländer erstrecken sich längs der See, besond. auf den Inseln v. See- land, an d. Zuyder See in Nordholland u. Utrecht; daher hier bedeutende Viehzucht, vortreffl. Butter u. Käse. — 6. Diese Marschländer, wie überhaupt alle Küstenländer des Königreichs, liegen äußerst niedrig. Längs der Westküste v. Seeland u. Holland sind sie durch die Dünen geschützt, die der Wind au den Küsten bis zu einer Höhe v. 180' aus Meeressand aufgeworfen hat. Ihre Verbreitung gegen das Innere hemmt das Schilfgras. Die übrigen Küsten müssen gegen die Gewalt der großen Ströme u. gegen die Einbrüche des Meeres m. großer Mühe, Kunst u. 2lufwand durch künst- liche Dämme o. Deiche geschützt werden. Ihre Oberfläche ist m. einem Flechtwerk v. Weiden bedeckt u. außerdem m. Bäumen bepflanzt. Die größten Dämme sind auf d. Ins. Walcheren n. beim Helder. Die jährt. Unterhaltung derselben kostet 6 Mill. fl. Hohe Fluthen u. Stürme aus Nw. durchbrechen aber dennoch zuweilen d. Deiche u. richten fürchterl. Verheerungen an, wie am 3. u. 4. Febr. 1825. Durch solche Fluthen sind schon vor Jahrhunderten die Küsten zerrissen u. tiefe Meerbusen, Inseln u. Sand- bänke gebildet worden, wie die Zu yd er See, d. Ha árleme r Meer, der Lauwer See, der Dollart fs. p. 6j. — 7. Ein großer Theil des durch Natur u. Kunst geschützten Küstenlandes liegt nt. dem Meere in gleicher Höhe, ja stellenweise bis 24' tiefer, als das Meer. Sich selbst überlassen, würde cs sich daher bald in un- fruchtbare Moräste verwandeln. Um sie auszutrocknen sind unzähl. Kanäle nach allen Richtungen hin gezogen. Wo die Kanäle in große Ströme o. ins Meer münden, sind mächtige Schleusen angebracht. Durch sie wird das Eindringen des Scewassers bei der Flulh verhütet n. das bei niedrigem Stande des Meeres überflüssige Wasser aus den Flüssen u. dem Lande abgelassen. Kein Land der Erde hat auch so viel Kanäle u. Gräben, als d. Provinzen Seeland, Süd- u. Nordholland, Friesland, Grö- ningen u. Drenthe. Im flachen, weichen Boden sind sie auch leicht zu graben u. die langsam dahin fließenden Ströme wohl durch wenige Schleusen zu bändigen. Viele Kanäle sind tief u. breit, manchmal 60' br. u. meist 6—8' tief, so daß sie von großen Schiffen befahren werden. Sauber gehalten, v. Dämmen eingefaßt u. m. d. schönsten Lindenalleen besetzt, sind d. Kanäle zugleich eine Zierde des Landes. Da die Anlage v. Straßen in dem feuchten Boden u. bei dem Mangel an Steinen sehr schwierig ist, so vertreten die Kanäle meistentheils die Stelle derselben. Man fährt auf ihnen in T reck sch uiten s—scheuten — Ziehkähne], die v. Pferden im Trabe gezogen werden u. gewöhn!, eine deutsche Meile in einer Stunde zurücklegen. Doch gibt es auch vor- treffliche Landstraßen, die m. sehr harten, auf die schmale Seite gesetzten Back- steinen gepflastert sind. Auf dem Rhein u. der Maas fahren auch Dampfschiffe u. in neuester Zeit sind einige Eisenbahnen angelegt. — 8. Die Städte, welchen d. Kanäle eine äußerst bequeme Verbindung verschaffen, sind meistens regelmäßig gebaut u. sehr rein- lich, die Straßen v. Kanälen sgrachten] durchschnitten u. diese m. Bäumen bepflanzt. Die Häuser ruhen meist auf Rosten, sind hoch u. v. dunkelrothen Backsteinen m. weiß gekalkten Fugen erbaut. Die Thürme haben häufig Glockenspiele, die beim Schlagen d. Uhr kürzer o. länger ertönen. An d. Landstraßen n. Kanälen gibt es viele zierliche Landhäuser, die Buitenplaatsen o. Buitens heißen. Windmühlen sind zahlreich, die nicht nur Korn mahlen, Holz sägen, Oel schlagen, Fabriken treiben, sondern auch Wasserräder bewegen, um das überflüssige Wasser in die Kanäle ab- zuführen. 4) Gewässer. — 1. Rheinsystem [©. p. 75. 76]. 4 Hauptspaltungen des Rheins: bei Pannerdeñ; oberh. 2lrnhem; bei Wyk by Duurstede; bei Utrecht. Die wichtigsten Mündungsarme, a. Nene Issel seisselj; verbindet sich bei Doesburg m. der alten Ussel, die in die Zuyder See geht u. rechts die Berkel u. Schipbeck aufnimmt, b. Der krumme Rhein; theilt sich bei Utrecht; die Vecht geht in die Zuyder See, die Amstel in den Pampus u. der alte Rhein in die Nord- see. o. Der Leck; vereinigt sich oberh. Rotterdam durch 2 Arme, den Leck u. die Assel m. der Merwe. d. Die Waal; verbindet sich bei Gorkum m. der Maas. — 2. Maassystem ss. p. 78]. Die Maas nimmt links die Diest, die aus der Ver-

9. Besonderer Theil - S. 404

1856 - Eßlingen : Weychardt
404 Erste Abtheilung. Europa. Jökull') 6,030', ©näselt 5,800', Eyjafjalla Jökull 5,700', Heklufjall oder Hekla 5,210' u. a. Man zählt auf der Insel gegen 29 Vulkane, von denen manche überaus thätig sind. Der Hekla, von dem man seit 1044 24 Ausbruche kennt, der Oeräfa Jö kull, der Skaptaar Jökull, derkatlegia, der Krabla, der Leirh- nukr u. a. entladen aus ihren Kratern fortwährend vulkanische Produkte, wie Lava, Asche, Steine u. dgl., und überschütten damit zuweilen die ganze Insel; ja beim Aus- bruch des Hekla 1693 siel die Aschenmenge sogar auf den 85 M. entfernten Färöern. Mit der vulkanischen Beschaffenheit Jolands stehen die vielen heißen Quellen in Verbindung. Einige derselben fließen ruhig, andere werfen, wie Springbrunnen, das Wasser 50', 100'— 200'in die Höhe; einige sind lauwarm, andere siedend heiß; einige haben trinkbares, andere trübes, schweslichtes Wasser. Von den Bewohnern werden sie in der Art zum Kochen benützt, daß sie ihre Töpfe in die Quelle stecken, wie man sonst die Töpfe zum Feuer stellt. In dem Thalc und an dessen Bergabhängen, das nördlich von Skalholt liegt und 6 M. v. Hekla und 3 Tagreisen östlich v. Reykjavik entfernt ist, zählt man über 100, theils warme, theils heiße Quellen, darunter die Geiser * *) oder intermittirende Springquellen. Unter ihnen sind am bekanntesten: der große Geiser, der neue Geiser oder Strokr und der kleine Strokr. Der große Geiser steigt von Zeit zu Zeit aus einem 18' im Durchmesser haltenden Becken in einem geraden Strahl bis 60', 100', sogar 200' empor. — 6. Viele Gewässer. Die meisten und längsten Flüsse ergießen sich an der Nord- und Süd-Westküste, wäh- rend au der Ost- und Süd-Ostküste nicht so viele und nicht so bedeutende Flüsse vor- kommen. Mittlere Jökelaue; 25 M. I. Thorsane; 24 M. I. Südl. Hvitaue; 20 M. l. Viele Landseen svatn.s: Thingvallavatn; Hvitarvatn; Myvatn. — 7. Im Verhältniß zur geogr. Breite hat Island, besvnd. der südl. Theil, ein mildes Jnselklima. Mittlere Jahreswärme zw. -ss 5° u. 0°. Sehr gemäßigte Win- terkälte; sie beträgt an der Südseite Islands nur — 3°, a. d. Nordseite nur — 6*/4°. Geringe Sommerwärme; sie steigt an der Südseite nur auf -s- 9'/.°, an der Nordseite auf 7*//. Die Sommer sind kurz, die Winter aber lang, besonders a. d. Nordküste. Diese ist bisweilen bis in den Juli mit arktisch. Treibeise bedeckt, das mitten in der warmen Jahreszeit Kälte verbreitet; a. d. Südseite erhebt sich 5 Monate lang das Thermometer nicht über den Gefrierpunkt. Dazu gesellen sich feuchte Nebel, die Island fast Jahr aus Jahr ei» nmschleiern, und furchtbare Stürme aus Nw. u. No. Längster Tag im S. 20 St., kürzester Tag 4 St. Im nördl. Theil geht aber die Sonne am längsten Tag gar nicht unter; dieser längste Tag, wie auch die längste Nacht im Winter, dauert ans den nördl. Punkten Islands eine ganze Woche. Merkwürd. Naturerscheinungen sind: das Nordlicht, dasschnee- licht u. d. Doppel so» ne. — 8. Produkte, a. Mineralien. Sumpfeisenerz, Marmor, Kalk, Gyps, Steinkohlen, Tors, Schwefel; letzter» liefert Krisuwik im Sw. und die Schwefelberge beim Krabla. b. Pflanzen. Verkrüppelte Weiden, Birken und Vogelbeerbäume. Den Mangel an Bauholz ersetzt das Treibholz, Baumstämme, die vom Meere an die Küsten, des. im N., ausgeworfen werden. Prächtig grüne Wiesen. Jsländ. Moos, ein gewöhnt. Nahrungsmittel,^indem es getrocknet zu Mehl gemahlen oder mit Milch zu Brei gekocht wird. Löffelkraut. Sauerampfer. Kohl. Rüben. Kartoffeln. Etwas Flachs und Hanf. c. Thiere. 25,000 St. Rindvieh. 20,000 kleine, aber starke u. schnelle Pferde. 350,000 Schafe. Viele Ziegen. Nennthiere; seit 1770 aus Norwegen eingeführt. Weiße Füchse. Eisbären kommen auf Eisschollen a. d. Nord- küste. Seehunde a. d. Küsten. Viel wildes Geflügel, des. Eidergänse. Viele Fische, des. Häringe, Lachse u. Dorsche. — 9. Geschichtliches. Ob Island bei den Griechen und Römern Thule hieß, ist ungewiß. Entdeckung durch den norwegischen Seeräuber Nad dock 860: Er nannte, die Insel Snäland s— Schneelands. Spuren einer früheren, und zwar christlichen, aus Schottland u. Irland stammenden Ansiedlung sind zwar vorhanden; doch scheinen bisse ersten Bewohner den Normännern bald unterlegen zu sein. Einwanderung der Norweger, die vor der Tyrannei des Harald Haarsagr flohen, seit 870. Republik mit eigener Verfassung u. eigenem Gesetz v. 928 — 1261. Von Island aus setzte Erik Rauda nach Grönland über, im I. 932 oder 982. Einführ, des Christenth. um 1000. Ansehnl. Bevölkerung; bedeutende Viehzucht; wichtige Schiffahrt; blühender Handel. Bewahrung der Sagen und Heldcngefänge der *) Jökull o. 35fei, plur. Jöklur o. Jökler, heißen in Island alle mit ewigen Schnee- u. Eismassen bedeckten Berge. Die Gletscher nennt man Jisbräer seisbräens. *) Geiser v. giosa — gießen, mit Ungestüm hervorbrechen.

10. Besonderer Theil - S. 674

1856 - Eßlingen : Weychardt
674 Zweite Abtheilung. Asien. a. Kastzi See [S. p. 570]. Zuflüsse: der Ural, der Grenzstrom gegen das europ. Ruß- land. die Emba u. a. b. Aral See [Oxia Palus]. Zwischen 43° 42' bis 46° 44' N. Br. u. 76° bis 79° 40' O. L. 57 M. L; 36 M. br.; 1.100 Qm. gr. Bis 220' tief. Südlicher Theil: Ulu-Dengis s—großes Meer]; 1.000 Qm. gr. Nordöstlicher Theil: Kitschkine-Dengis s—kleines Meers; 100 Qm. gr. Bittersalziges Was- ser. aber bedeutend weniger salzig, als im Ocean, weil der Oxus u. Jaxartes viel süßes Wasser zuführen. Sehr stürmisch u. unruhig; meist herrschen entweder gänzliche Windstillen oder starke Winde u. furchtbare Stürme aus No. Mehrere Inseln. Keine Ankerplätze. Nicht mit Segelfahrzengen, sondern nur,mit Dampfbooten zu befahren, c. Mu-Dengis s— großes Meers; mit dem Ir gis. el. Tele- u. Tata-See; mit dem Sary. e. Sam u al-See; mit dem T schul, Grenzfluß gegen Buchara u. Chokand. k. Balchasch See; 185 Qm.; mit dem Jli u. v. a. Zuflüssen, g. Kur- gal d s ch i n See; mit der Nnra. 1>. Denis See; mit dem Sselety. i. Ob- system. Qnellland des Jschim u. Tobol. — 6. Klima. Sehr kontinental u. trocken. Glühende Sommerhitze. Große Winter kälte bis zum Gefrieren des Quecksilbers. Furchtbare Sch ne estü rme. — 7. Einwohner: 2,350,000. Kirgis- Kaisaken mit dem türkischen Stamm vermischt, dessen Sprache sie angenommen haben. Sie sind Muhamedaner, haben aber auch Zauberer u. sind sehr unwissend u. roh; nur Wenige können lesen u. schreiben. — 8. Kultur. Die Kirgisen leben hauptsächlich von der Viehzucht. Sie halten ungeheure Hecrden von zwei- u. einhöckerigen Ka- meelen, von Pferden u. fettschwänzigen Schafen, weniger von Rindern u. Ziegen. Dabei treiben sie Handel mit den Russen n. andern Nachbarn, aber auch Räuberei, u. verkaufen die Gefangenen als Sklaven nach Turkestan. Jagd u. Fischfang sind Nebenbeschäftigungen. Kumüß sgegohrene Pferdemilch] wird allgemein getrunken. Für den asiatischen Handel ist die Kirgiseusteppe überhaupt von großer Wichtig- keit, weil große Waarcnzüge von Persien u. der Tartarei nach Sibirien u. ebenso von letzterem Lande in jene Staaten durch dieses Gebiet gehen. Die Kirgisen schaffen die Lastthiere für die Karawanen herbei und geleiten dieselben durch die Steppe. -- 9. Verfassung. 3 Horden sorda'sj: kleine Horde mit 900,000, mittlere Horde mit 1 Mill., große Horde mit 450,000 Seelen. Jede Horde zerfällt An Stämme sulnsj, Geschlechter saimaks], Zeltdörser sauls] und Zelte skibitken]. Der Familienvater gilt Alles in der Familie. Die gewählten Chane der einzelnen Horden haben wenig Macht. Die russische Oberhoheit besteht haupt- sächlich in der Bestätigung der Chane, und der militärischen Besetzung der verschiede- nen Forts. Die kleine Horde steht unter der Anfsicht des Gouverneurs von Orenburg, die mittlere und große Horde unter der des Gouverneurs von Tobolsk. Tribut zahlen die Kirgisen nicht. — 10. Orte. Außer den wandernden Zeltdörfern gibt es einige Ackerbau treibende Kolonien, wie Karkaralinsk und Ajagyz, so wie mehrere russische Forts, wie Uralskoje am Jrgis, Orenburgskoje, Pe- ro wsky am Norduser des Aral-Sees, Kos Aral auf einer Insel gl. N. im Aral- See u. Aralsk an der Mündung des Jaxartes. Flüssen im S. — 3. Plateau des Ust-Urt. Auf dem Truchmenen Isthmus zwischen Kaspi- u. Aral-See. 600' h. Von ihm läuft ein Hügelzug gegen Nno., der sich an den südl. Anfang des Urals anschließt. — 4. Das Muchadschar Gebirge. Vom 47° bis 51° N. Br. Südl. Anfang des Ural. 500' bis 900'. Berg Airnk. Urgebirge. — 5. Ein merkwürdiges Gebiet von vielen kleinen Salzseen liegt zwi- schen 78° bis 83° O. L. Es zieht sich vom Aral-See bis zum Jschim u. Jrtysch. Wahrscheinlich sind diese Seen die Ueberreste eines Meeres, das vom Aral-See bis zum nördl. Eismeer sich ausdehnte.
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