Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Saarbrücken
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
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2. Oberflächengestaltung.
Das Saar-Nahe-Gebiet ist als ein „bergiges Hügelland"
zu bezeichnen, das aus einer Reihe unregelmäßig verlaufender,
meist nicht langer Bergrücken mit einer Anzahl höherer Berge
besteht. Die höchste Erhebung desselben ist der im Osten liegende
Donnersberg mit dem 689 m hohen Königsstuhl. Im ganzen
Gebiete sinden sich keine Hochebenen, wie auf dem Hunsrücken,
auch haben die vielen meist tief eingeschnittenen Täler keine größere
Breite, die des Saartales beträgt bei Saarbrücken noch nicht
1 km, bei Völklingen nur 250 m.
Auf der rechten Saarselte kann man in unserm Kreise 5 in
südwestlicher Richtung nach dem Flusse sich hinziehende Höhen-
züge unterscheiden. Der bedeutendste ist der „Köllertaler Wald",
der bei Michelsberg tm Kreise Ottweiler seinen Anfang nimmt
und zwischen Völklingen und Malstatt durch die kurzen Schluchten
des Frommersbaches und des Alsbaches und die etwas längere
des Burbaches breit nach der Saar abfällt. Auf ihm liegt die
höchste Erhebung des Kreises, der Wackenhübel, 416 in über
dem Meere. Bei Holz beträgt die Höhe des Waldes noch 398 m,
am Kiesberg 373 m und am Schooksberg 379 m. Bis zum
Dorfe Ritterstraße sinkt er nicht unter 340 m, erhebt sich dann
aber am Hochberg wieder auf 352 m.
Westlich vom Köllertaler Wald zieht sich in derselben Rich-
tung das Köllertal nach der Saar hin, ein ziemlich breites Ge-
lände mit flachen Talmulden. Der westlich von letzterem nach
der Saar verlaufende Rücken erhebt sich nicht über 300 m.
Ebenso steil wie nach Westen fällt der Köllertaler Wald nach Osten,
in das .enge Fischbachtal, ab.
Zwischen diesem und dem etwas breiteren Sulzbachtal liegt
ein schmaler Rücken ohne besondere Erhebungen, 30—40 m
niedriger als der Köllertaler Wald, nach der durchführenden
Straße die Grühlingsstraße genannt.
Höher ist der Rücken, der zwischen den Tälern des Sulz-
baches und des Scheidterbaches sich hinzieht, und zwar erreicht
er bei Neuweiler die Höhe von 346 m, bei den Siebeneichen
von 301 m. Der große Bartenberg hat 360 m, der Gehlen-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
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Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
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berg 355 m, der Schwarzenberg 368 m und der große Homburg
310 m Meereshöhe. Vorgelagert sind diesem Rücken an der
Saar der Kaninchesberg, früher Stromberg genannt, mit 266 m
und der isolierte, langgestreckte Halberg mit 275 in. Die beiden
letztgenannten Rücken, sowie das Fischbach- und Sulzbachtal
werden im Nord-Osten durch einen von Merchweiler bis in die
Gegend von Elwersberg und weiterhin verlausenden Höhenzug
begrenzt, der bei Erkershöhe 377 m und bei Bildstock 360 m
Meereshöhe hat.
Ter auf der linken Seite des Scheidterbaches sich hinziehende
Höhenrücken, durch das tief eingeschnittene Tal des Grumbaches
gespalten, hat seine höchste Erhebung auf dem Hufeisen mit
381 m. Der kleine Stiefel ist 340 m, der Scheidterberg 355 m,
der Steinacker 344 m hoch. Auf den letztgenannten Höhenzug
folgt das gegen die Saar hin etwas breitere Tal des Fechinger-
baches in nordwestlicher Richtung verlaufend. Südlich von diesem
Bache zieht sich saarauswärts bis in die Gegend von Hanweiler
ein Höhenzug hin mit den Erhebungen des Perdsberges mit
340 m, des Augenberges mit 358 m und des Ransbacherberges
mit 368 m. Östlich sällt derselbe nach Bliesransbach und der
Blies hin auf 250—204 m, erhebt sich aber jenseits dieses Dorfes
im Scharrenberg wieder bis zu 376 m.
Die Saar liegt bei Kleinblittersdorf 191 m, bei Saar-
brücken 187 m und bei Völklingen 182 m über dem Meeres-
spiegel.
Auf der linken Saarseite steigt Güdingen gegenüber der
Stiftswald bis 335 rn steil aus dem Tale auf und verläuft
als plateauartiger Rücken nach Westen und Südwesten.
An der Saar selbst solgen von St. Arnual an flußabwärts
die durch Talschluchten getrennten Höhen des Winterberg (mit
Denkmal zur Erinnerung an 1870) 298 m hoch, des Reppers-
berg 267 m, des Trillers 271 m und des kleinen Exerzierplatzes
260 m, die steil nach der Saar absallen. Weniger steil ist der
Abfall des letzteren Platzes nach Süden, nach dem Spicherer-
berg hin durch den großen Exerzierplatz, der noch 240 m hoch
ist. Weiter nach Westen hin ziehen sich die kurzen Rücken des
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
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Schanzenberges und des Engenberges (287 m) an der Saar
hin, ebenfalls steil nach derselben abfallend.
In der Gegend von Gersweiler laufen einige von Süden
her kommende Höhenzüge aus, deren höchste Erhebungen der
Schachtberg 278 m, und der Hühnerscherberg, südlich von
Fürstenhausen 311 in Höhe haben. Der Abfall beider nach der
Saar und der des letzteren nach der Rossel ist steil.
Noch weiter nach Westen ziehen sich zwischen den Tälern
der Rossel und des Lauterbachs und auf der linken Seite
des letzteren niedrige Höhenrücken nach der Saar in Nordost-
Itcher Richtung hin. Einzelne Erhebungen auf denselben sind
links des Lauterbachs der Schoßberg 267 m, die halbe Welt
259 m, der Rollenberg 245 m, rechts desselben der Ameisen-
berg, Mühlenberg, Schweizerberg, 283 in, Steinberg 282 m,
Käseberg 264 m, zwischen St. Nikolas und Naßweiler der
Elenzberg 251 m, der Meisenberg bei Karlsbrunn 291 m.
3. Gewässer.
Alle Wasser des Kreises fließen mittelbar oder unmittelbar
Iber Saar zu. Diese entspringt in 2 Quellen im nördlichen Teil
des Westabhangs der Vogesen, die eine, die weiße Saar, am
Nordhang des Donon im Schirmecker Wald, die andere, die
rote Saar, am Nordhang des Totenkopfes an der Dononstraße,
in je 538 m Meereshöhe. Beide vereinigen sich bei Hermelingen
(232 m), von wo der Fluß in nördlicher und auch teilweise
nordwestlicher Richtung bis Saargemünd fließt. Bis Güdingen
bildet er dann die Grenze des Reichslandes und unseres Kreises
und tritt unterhalb dieses Ortes in denselben ein. Bis zum
Halberg behält er nun noch seine nördliche Richtung bei,
wendet sich von da eine kurze Strecke nach Südwest und durch-
fließt nun den Kreis in westlicher Richtung bis zu seinem Aus-
tritt aus demselben unterhalb Wehrden. Von hier aus geht
sein Lauf, meist in nordwestlicher Richtung bis zu seiner Mündung
bei Conz. — Die Saar hat eine Länge von etwa 237 km, von
denen 30 auf unfern Kreis fallen.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
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— 16 —
Von jagdbarem Wild kommen nur Rehe und Hasen
vor, Schwarzwild nur in geringer Zahl noch im Warnt;
Füchse und Dachse finden sich mehr, besonders in verlassenen
Grubenbauten. — Schnepfen und Feldhühner sind nicht gerade
selten. An Raubvögeln sind für die Gegend zu nennen, Habicht,
Bussard, Sperber und einige Falkenarten, die jedoch wenig
zahlreich sind, auch trifft man hie und da in einigen Wäldern
etliche Kolkraben.
Wasserhühner und Tauchenten kann man auf einigen Weihern
beobachten, ebenda und besonders in der Saar halten sich auch
Fischotter auf. die den ohnehin nicht zahlreichen Fischen nach-
stellen.
7. Das Verkehrswesen.
Von größeren durchgehenden Straßen führen durch den
Kreis: Die Straßen Metz—mainz durch das Scheidter Tal, die
Straßen Trier—straßburg von Eyweiler bis St. Arnual und
die Straße Saarbrücken—bingen durch das Sulzbachtal.
Stehende Brücken über die Saar sind 7 vorhanden: eine
bei Kleinblittersdorf, drei bei Saarbrücken, eine bei Gersweiler,
eine bei Luisental, eine bei Wehrden, außerdem noch zwei Eisen-
bahnbrücken bei Saarbrücken und Wehrden, wovon die erstere
noch einen Fußgängersteg hat. Die einzige Wasserstraße des
Kreises ist die Saar, die von Saargemünd bis Ensheim bei
Saarlouis in einer Strecke von 44 km kanalisiert und mit
6 Schleusen — Saargemünd, Güdingen, Saarbrücken, Luisental,
Wehrden und Ensdorf — versehen ist. Von Saargemünd aus
bildet nach Süden saarauswärts der von 1862 —1866 gebaute
Saarkanal mit 66 km Länge die Verbindung mit dem Rhein-
Marnekanal. Es besteht also für das Saargebiet und seine
Industrie eine direkte Wasserstraße saarabwärts bis zur Mosel
und weiter, und saarauswärts bis zum Rhein, dem Elsaß und
der Schweiz und westwärts durch ganz Frankreich hindurch bis
zum Mittelmeer, dem atlantischen Ozean und der Nordsee.
Zum Zwecke der Verladung von Kohlen in die Schiffe ist
zwischen St. Johann und Malstatt neben der Saar 1866 ein
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
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— 28 —
Diese erhielt später der zweite Sohn unseres gräflichen Paares,
Friedrich, der also der Gründer des zweiten leiningeschen Hauses
ward, das heute uoch blüht. Der Nachfolger des Vaters
in unserer Grafschaft, Simon Iii., hat bei der Belagerung der
türkischen Festung Damiette in Aegypten 1218 die christlichen
Krieger einige Zeit geführt und tapfer mitgestritten. 1227
gründete er das Deutschhaus bei Saarbrücken und starb etwa
1234 ohne Hinterlassung eines männlichen Erben. Seine drei
Töchter teilten sich in die Hinterlassenschaft des Vaters. Die
älteste, Lorette, war zweimal verheiratet, aber kinderlos. Auch
die zweite Tochter, Mathilde, war zweimal verheiratet, zum
ersten Male mit Simon Herrn von Commercy, westlich von
Nanzig. Der älteste Sohn dieser Ehe war der erste Saarbrücker
Graf aus dem Hause Commercy und nannte sich Graf von Saar-
brücken und Herr zu Commercy. Aus diesem Hause haben nur
drei Herren unser Land beherrscht, außer dem Stammvater
Simon Iv. noch sein Sohn Johann I. und sein Urenkel Johann Ii.
Der erste Johann zog mit einer größeren Schar von Rittern
1313 nach Italien, seinem Verwandten, dem Kaiser Heinrich Vii.
zu Hilfe, auf welcher Fahrt er sich durch seine Kriegstaten großen
Ruhm erwarb. Der zweite, Johann, war ebenfalls ein sehr
streitbarer Mann, der fast sein ganzes Leben lang in Diensten
der französischen Krone gestanden, in deren Kriegen, besonders
gegen England tapfer mitgefochten und von König Karl V. zum
„Obermundschenk", einen der höchsten Beamtenstellen des Landes,
ernannt worden war. Er starb 1381 und hinterließ alle seine
Besitzungen seiner einzigen Tochter Johanna, der Frau des Grafen
Johann von Naffau-Weilburg. Mit deren Sohn Philipp kam
nun die Grafschaft Saarbrücken an das alte berühmte Haus
Naffau, bei dem sie bis zur französischen Revolution verblieb-
Die Grafen von Naffau-Weilburg hatten zwar schon früher den
Fürstentitel erhalten, denselben aber nicht geführt. Erst die
beiden letzten aus dem Saarbrücker Hause nannten sich Fürsten.
Philipp I., gestorben 1429, wohnte der Kirchenversammlung
in Konstanz bei, war in Diensten des Kaisers Sigismund, der
ihn zu seinem Rat ernannt hatte, oft beschäftigt und beteiligte
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Simon_Iii Mathilde Simon_Herrn_von_Commercy Commercy Simon_Iv Johann_I. Johann_I. Johann_Ii Johann Johann Heinrich_Vii Heinrich Johann Johann Karl_V. Karl_V. Johanna Johann_von_Naffau-Weilburg Johann Philipp Philipp Philipp_I. Philipp_I. Sigismund
Extrahierte Ortsnamen: Deutschhaus Italien England Haus
Naffau Naffau-Weilburg Konstanz
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I. Seil.
Land und Leute.
1. Lage. Größe. Begrenzung.
Der Kreis Saarbrücken bildet den südlichsten Teil des
preußischen Regierungsbezirks Trier. Er liegt auf dem 49 Breiten-
und 24 östlichen Längengrade. Die genaue Lage der Ludwigs-
kirche in Saarbrücken ist 49" 13' 59" nördlicher Breite und
24° 39' 12" östlicher Länge.
Seine Größe beträgt 386 329 Km — 6,86 Quadratmeilen.
Er hat ungefähr die Gestalt eines Vierecks mit einem breitern
Ausläufer im Südwesten und einem schmälern längern im Süd-
osten. Durch die Saar wird er in eine größere nördliche und
eine kleinere südliche Hälfte geteilt.
Im Westen begrenzt ihn der Kreis Saarlouis, im Norden
der Kreis Ottweiler, im Osten die bayerische Pfalz und im Süden
die reichsländischen Kreise Saargemünd und Forbach.
Wie schon die Gewässer des Kreises dem Rheine zufließen,
so gehört er auch zu dem rheinischen Gebirge. Doch darf er
seiner ganzen Oberflächengestaltung und Bodenbeschaffenheit nach
nicht mehr dem Hunsrücken zugerechnet werden. Er gehört viel-
mehr zu dem Saar-Nahe-Gebiet, wie man das im Nordwesten
von dem Quarzitrücken des Hunsrücks, im Südosten von der
Hardt, bezw. der Niederung, die sich von Göllheim über Kaisers-
lautern nach St. Ingbert hinzieht, begrenzte Land genannt hat.
Im Westen geht dasselbe in das lothringische Hügelland, im
Osten in die Rheinebene über.
Bei einer Länge von 120 Km beträgt die Breite dieses von
Nordosten nach Südwesten sich hinziehenden Gebietes 35 km.
1
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 5 —
Ihr größter Nebenfluß ist auf der rechten Seite die Blies,
die jedoch den Kreis nur an Südosten berührt. Sie entspringt
unweit St. Wendel und mündet nach sehr gewundenem Laufe
bei Saargemünd. Aus der Gegend von Bliesransbach fließen
ihr der Hengstbach und Buhlenbach zu. Nach der Blies ist auf
der rechten Seite der bedeutendste Zufluß der Köllerbach, in
seinem Oberlaufe auch Dilsburger, Rittenhofer und Lummer-
schieder Bach genannt. Er entspringt am Wackenhübel und
mündet bei Völklingen. Von rechts nimmt er den Aubach mit
dem Altbach, von links den Bietschieder und Dorschbach auf.
Weiter nach Osten folgen dann aus dem Kollertaler Wald
kommend der Frommersbach, Alsbach und Burbach. In den
Hafen etwas oberhalb Malstatt ergießt sich der Fischbach, der
bei Merchweiler im Kreise Ottweiler entspringt und von links den
Trenkelbach, von rechts den Steinbach und den Netzbach aufnimmt.
Aus der Verbindung des Ruhbaches, der aus der Gegend
von Elwersberg, und des Mohrbaches, der von Bildstock kommt,
bildet sich bei Altenwald der Sulzbach, der in St. Johann
mündet. Der Scheidter Bach, im Oberlauf auch St. Jngberter
Bach genannt, kommt aus der Gegend von Spießen und fließt
bei Brebach der Saar zu. Hier ergießt sich auch der Fechinger
Bach in dieselbe, der aus der Pfalz kommt und den Wischbach
und Wogbach aufnimmt.
Auf der linken Seite fließen der Saar nur unbedeutende
Bäche zu: der Weiherbach bei St. Arnual, der Pulverbach (Ab-
fluß einiger Weiher) beim Schanzenberg, der Willerbach bei
Gersweiler, von da bis Fürstenhausen der Aschbach, Gehlenbach
und Fennerbach, alle mit kurzem Laufe. Bedeutender und länger
ist die Rossel, die aus der Gegend von St. Avold kommt und
bei Wehrden mündet. Sie nimmt auf den St. Nikolas-Bach,
die Merl und den längeren Lauterbach, dem der Schoßbach und
Krambach zufließen.
An stehenden Gewässern hat der Kreis einige Weiher, von
denen die größeren auf der linken Saarseite der St. Arnualer-,
Drahtzug- und Deutschmühlenweiher, auf der rechten Seite der
Halberger- und Hufschlagweiher sind.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer]]
Extrahierte Personennamen: Johann Jngberter
Bach Rossel
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Regionen (OPAC): Saarbrücken
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
Ii. Teil.
Geschichtet
1. Älteste Zeit.
In den letzten Jahrhunderten vor unserer Zeitrechnung be-
wohnten die Kelten unsere Gegend und zwar die Stämme der
Mediomatriker und der Trevirer. Das Gebiet der erstern
— der Hauptort war Metz — umfaßte das linke Saarufer und
erstreckte sich auf dem rechten vom Fischbach über Illingen bis
weit in die Pfalz hinein. Die Trevirer wohnten auf dem linken
Ufer vom Fifchbach an faarabwärts, ihr Hauptort war Trier.
Mit der Eroberung Galliens durch Julius Cäfar (58—52
vor Chr.) kam das ganze linke Rheinufer unter die Botmäßigkeit der
Römer. In dieser keltisch-römifchen Zeit war unser Kreis schon
ziemlich bewohnt, wenn auch der Wald damals eine größere
Ausdehnung als jetzt hatte. Fast auf allen Gemeindebännen sind
Reste von Gebäuden, Ziegeln, Hausgeräte und Münzen aus
jener Zeit gefunden worden. Hauptsächlich in Blittersdorf,
Auersmacher, Bischmisheim, Bübingen, Güdingen, Völklingen,
Wahlschied, Heusweiler und Dudweiler. Man kann annehmen,
daß die heutigen Dörfer des Kreises — natürlich mit Ausnahme
der seit dem 17. Jahrh. angelegten — schon damals mit dem-
selben Banne, wie jetzt, bestanden und daß auch hier alles Land,
wie in ganz Gallien, in Händen von Großgrundbesitzer war, die
dasselbe durch hörige Bauern bebauen ließen. Die bei Bübingen
und am sogen Röthlinger Schloß bei Kleinblittersdorf gefun-
*) Eine ausführliche Geschichte des Kreises ist zu finden in der Geschichte
der Grafschaft Saarbrücken von Ruppertsberg 2 Bände. Saarbrücken 1899
und 1991.
2*
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]