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1. Das Mittelalter - S. 12

1896 - Bamberg : Buchner
12 quando urgentibus imperii fatis nihil iam praestare Fortuna maius potest quam hostium discordiam" Tac.itus, Germania 33. Ausgang Armins und Marbods. Die germanische Politik des Tiberius bewhrte sich schon in den nchsten Jahren, indem es zwischen den republikanisch gesinnten nordwestlichen Vlkerschaften unter Fhrung Armins und der Militrmonarchie Marbods zum Kriege kam. Marbod zog sich nach unentschiedenem Kampfe (m der Gegend der Saale) nach Bhmen zurck. Von dem Goten Catualda vertrieben, starb er als rmischer Schtzling in Ravenna. Auch Armin fiel durch die eigenen Verwandten, angeblich weil er nach der Knigsherrschaft strebte. Armins Gattin (Thusnelda) und Sohn (Thumelikus) fanden sich mit Marbod im Exil von Ravenna zusammen, nachdem sie den Triumphzug des Germanikus i. I. 17 verherrlicht hatten. Das Andenken des Befreiers Deutschlands lebte im Volkslieds fort. c) Die rmische Militrgrenze. Das militrisch organisierte rmische Vorland am Rhein und an der Donau zerfiel in das rmische Ger-manien am Rhein und in die keltischen Provinzen an der Donau. <z) Das rmische Germanien. Das nach der Teutoburger Schlacht den Rmern verbliebene linksrheinische Germanien wurde anfangs als ein Teil der gallischen Provinz betrachtet, spter erscheint es in zwei Provinzen geteilt: 1. Germania inferior (im ganzen das heutige Belgien und Holland sowie der linksrheinische Teil der Rheinprovinz). Hauptorte waren Colonia Agrippina, die nach der Tochter des Germanikus benannte Stadt der Ubier, welche schon 38 v. Chr. der den Rhein versetzt worden waren, das heutige Kln; ferner stromabwrts No vaesium (Nen), Castra vetera (Birten bei Xanten, der militrisch wichtigste Punkt); endlich Noviomagus Batavorum (Nymwegen). Rheiuaufwrts lagen noch Bonna (Bonn); Bigomagus (Remagen). Rechts des Rheins wurden auer dem Bataverland nur einzelne Punkte, wie das Kastell Aliso (Elsen) an der oberen Lippe festgehalten. 2. Germania superior (etwa der sdwestliche Teil der Rhein-Provinz, Nasian, Hessen, die Rheinpfalz, Elsa und Baden). Hauptorte von Obergermanien waren Mogontiacum (Mainz) mit dein gegenberliegenden Kastel"; rheinabwrts Confluentes (Koblenz); stromaufwrts Lordeto-raagus (auch Urbs Vangionum genannt, Worms), Noviomagus Nemetum.(Speier), Argentoratum (Straburg). Auf der rechten Seite des Rheins lagen noch Lopodunum (Ladenburg bei Heidelberg) und Sumelocenna (Rolteuburg a. Neckar): auch die Heilquellen von Wiesbaden (Aquae Mattiacae) und von Baden-Baden (Aquae Aureliae) waren den Rmern bekannt.

2. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 101

1909 - Bamberg : Buchner
Albrecht I. 101 König aus. Nun zog Adolf gegen Albrecht, sich zu rchen. Aber er fand im Handgemenge mit seinem Gegner bei Gllheim am Donnersberg am 2. Juli 1298 den Reitertod. Kapitel 69. Albrecht I. (12981308.) 1. So war nun der Habsburger, wenn auch auf Umwegen doch noch rmischer König geworden, und er trat denn auch auf dem Reichstag 1298 zu Nrnberg (November 1298) ganz als Herr des Reiches im alten Sinne auf. Eine Schar von Fürsten, eine Wolke von Grafen und Rittern um-gab ihn, die Kurfrsten versahen in alter Weise ihre Erzrnter^, selbst der König von Bhmen diente dem Herzog von sterreich persnlich. Unverhohlen zeigte Albrecht auch sonst stolzen kniglichen Mut. Schon in dem Wahlausschreiben der Kurfrsten hatte er sich als aus kniglichem Blute stammend bezeichnen lassen, und er betrachtete sich als den eigeut-lichen Nachfolger seines Vaters, Adolf von Naffau aber als einen gewesenen Thronruber. Albrecht war ein stattlicher Fnfziger, aber von schreckhaftem Aussehen. Er hatte ein Auge verloren. Den Wert des Geldes wute er zu schtzen. Seine Schatzkammer war stets gefllt. Darum galt er fr geizig. Seine nchsten Plne waren auf die Vermehrung und Ver-strkung der Habsburgischen Hausmacht gerichtet. 2. So wollte er sich Hollands bemchtigen, auch auf die Schweiz hatte er sein Augenmerk geworfen. Die rheinischen Kurfrsten, die zu murren anfingen, demtigte er rasch. Damit, da er ihnen ihre unsinnigen Zoll-erhebuugeu am Rhein ^ untersagte, waren sie mit ihm in offenen Kampf geraten, aber von ihm besiegt worden (1301/1302). Allerdings behandelte er die Aufrhrer uerst glimpflich. Nur wenige Zlle wurden aufgehoben, und bald herrschte wieder der alte Zustand. Albrecht nahm neue Plne auf. Gleich seinem Vorgnger Adolf wollte nun auch er Thringen und 1 Vergl. hiezu den Eingang von Schillers Gedicht: Der Graf von Habsburg" wo beim Dichter eine bewute Verwechslung vorliegt. 2 Nachdem Friedrich Ii. den Landesherren auch das Recht Zlle zu erheben berlassen hatte, machten sich vor allem die rheinischen Kurfrsten ein Geschft daraus, die Zollsttten am Rhein in ausgedehntem Mae zu vermehren. Namentlich hatten sie den Mittellauf von Mainz bis Coblenz, wo es dem Handel fast unmglich war, Nebenstraen bers Gebirge einzuschlagen, mit fast unglaublichen Zollerhebungen (bis zu 66/o und darber) belastet. Daher diese Rheinstrecke auch die goldene Pfaffen-gasse" genannt wurde. 209

3. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 47

1909 - Bamberg : Buchner
Mittlere Geschichte. V. Abschnitt. Deutsche Geschichte bis zum Beginn der Reformation. I. Merovinger und Karolinger. (481911.) Kapitel 42. Die Grndung des Lrankenreichs durch Chlodwig. 1. Unter den Germanen, die im Norden geblieben sind, nehmen fr ihre Zeit die Franken die erste Stelle ein. Ihr weltgeschichtlicher Beruf war die Vermittlung des romanischen Westens mit dem linksrheinischen germanischen Osten und die Verbreitung des Christentums und der roma-nischen Kultur bei den noch heidnischen Germanen. Bei ihrem Durchbruch nach Westen und der den Rhein (406409) hatten die Vandalen, Alanen und Sweben auch die dem Rmerreich zunchst sitzenden Alemannen und Franken in Mitleidenschaft gezogen. Die Salfranken hatten sich damals nach Belgien, die Rheinfranken in die Gegenden um Trier, und die Ale-mannen in die oberrheinische Tiefebene bis zu den Alpen und Vogesen er-gssen. Ein Teil der Alemannen hatte sich schlielich auch rheiuabwrts bis Cln, Coblenz und Aachen ausgebreitet, wo sie mit den Franken zu-sammenstieen, denen sie den Besitz von Gallien streitig zu machen drohten. 2. Gallien selbst war nur noch bis aus einen kleinen Landesteil (zwischen Loire, Somme und Seine-Marne) römisch. Hier herrschte selb-stndig, als König der Rmer", Syagrius (seit 464), während der Sdwesten des Landes den Westgoten, der Nordosten seit dem Anfang des 5. Jahrhunderts den Franken gehrte. Bei den Franken hatte im Jahre 155

4. Erdkunde - S. 38

1911 - Bamberg : Buchner
38 Das Vogelsgebirg füllt den Raum zwischen Kinzig- und Niddatal aus. Der Taunus reicht westwärts vom Niddatal bis zum Rheintal gegen- über Bingen. Der Wasgau begiuut an der Burguudischen Pforte zwischen Mül- Hausen und Belsort, zieht sich nordwärts hin und endet an der Lauter. Die Hardt macht mit ihren Ausläufern die Westgrenze der Tiefebene zwischen dem Lantertal und dem Naheknie (oberhalb der Stadt Kreuznach). Vom Nahekuie bis zur Nahemündung bei Bingen stößt noch der Huus- rück an die Oberrheinische Tiefebene. Bewässerung. Der Rhein entspringt in der Mitte der Alpen ans dem St. Gotthard aus zwei Quellen, dem Vorder- und Mittelrhein. Diese bilden den eigentlichen Vorderrhein, mit dem sich nach kurzem Lauf der Hinterrhein vereinigt. In raschem Laufe eilt der Rhein dem Boden- fee zu, welchen er durchströmt. Unweit Schaffhauseu bildet er einen Wasser- fall. Darnach strömt er in ruhigerem Laufe bis Basel westlich. Hier weudet er sich in knieförmsger Biegung nach Norden und betritt die langgestreckte Oberrheinische Tiefebene. Bis zum Bodensee reicht der Hochrhein; ihm folgt bis Bingen der Oberrhein, dann bis Bonn der Mittelrhein und von hier an der Unterrhein. Ans dem Schwarzwalde erhält der Rhein als Nebenflüsse die Wutach, die Wiese, die Badische Kinzig, die Murg und den Neckar. Das Fichtelgebirg sendet den Main, die Hohe Rhön die Hessische Kinzig, der Vogelsberg die Nidda. Jll, Lauter und Nahe münden auf der linken Seite in den Rhein. Die Jll kommt vom Schweizer Jura, die Lauter von der Hardt, die Nahe vom Hnnsrück. Vergl. S. 33. Klima, Naturcrzeuguisse und Erwerbsverhältnisse. Die nördliche Rheinebene hat unter alleu deutscheu Landschaften das mildeste Klima; auch die Grenzgebirge sind nicht so rauh, wie die Höhen des Böhmer» waldes, des Fichtelgebirgs und der Rhön. Wasgenwald und Schwarz- wald haben beträchtliche Niederschläge, die Rheinebene ge- ringere, besonders im nördlichen Teile. Die Gebirge tragen große Wälder. Schwarz wald und Was gen- wald haben vorwiegend Nadelholz, im westlichen Odenwald gibt es üppige Laubwälder. Der Fruchtbau ist im Schwarzwald wegeu des rauhen Klimas sehr mühsam und beschränkt sich hauptsächlich auf Sommerroggen, Hafer und Kartoffeln; die vielen Weideplätze hingegen begünstigen die Viehzucht, und im Sommer trifft man darum aus dem Gebirge zahlreiche Viehherden an. Die Ha np tnahr nng s qne l l e des Schwarzwälders ist der Forst. Das gefällte Holz wird auf deu Flüssen hinab zum Rhein und weiter bis nach Holland geflößt. Der Odenwald hat freundliche, fruchtbare Täler und herrliche Laub- Wälder. Der westliche Fuß des Gebirges, welcher am Rheintale steht und Bergstraße genannt wird, ist mit Obstgärten und Weinbergen umsäumt.

5. Erdkunde - S. 43

1911 - Bamberg : Buchner
43 Im Moseltal blühen Wein- und Getreidebau, auf der Hoch- fläche nur der Ackerbau. Letzterer führt mit zur ausgedehnten Pferde- zncht. Die Rinderzucht ist nicht so bedeutend. Mosel und Saar sind schiffbar. Der Rhein.marnekanal führt von Straßburg über Zaber» uach Nancy und Toul in Frankreich und endet dort bei Epernay an der Marne, welche hier schiffbar wird. Von Metz aus gehen Ei se n bahn li nien nach Str a ß bur g, Karls- rnhe, Mannheim, Mainz und Koblenz. Dieselben dienen neben der Unterstützung des Handels auch der Landesverteidigung. In Saarburg und St. Johann lauseu wegen der Kohlenbeförderung zahlreiche Linien zusammen. Bevölkerung, Staaten und Städte. Eine Linie vom äußersten Nord- westen Deutsch Lothringens an südostwärts etwa bis zur Saarquelle dient als französische Sprachgrenze. Südwärts dieser Linie wohnen A l a m a n n e n oder Schwaben. An dem Gebiete haben Elsaß-Lothringen und Preußen Anteil. Suche auf der Karte die bemerkenswertesten Städte aus Deutsch- Lothringen (aus dem Elsaß)! B. Die Staaten des Oberrhein- und Donaugeiiietes, d. i. Mdeutschllnids. 1. Grenzen. Die Nordgrenze berührt den Hnnsrück, den Taunus, den Vogelsberg, die Vorderrhöu, den Thüriugerwald und den Frankenwald. — Die O st grenze zieht über das östliche Ende des Fichtelgebirges, kommt dann im Böhmerwald bis zum Dreisesselberg, geht von hier südlich zur Donau und au dieser westlich bis zur Junmündung. Von jetzt an folgt sie dem Inn bis zur Einmündung der Salzach und nunmehr dieser bis zur Mündung der Saalach. Jetzt berührt sie den Ostflügel der Berchtesgadener Alpen. Die Süd grenze zieht sich zum Saalachtale, dauu zum Westflügel der Berchtesgadener Alpen, hierauf in das Jnntal. Von hier an geht sie über die Bayerischen zu den Algäuer Alpen und dann zum Bodensee, hieraus im wefeutlicheu deu Rhein entlang bis zum Rheinknie bei Basel und von da im Bogen zum Elsässer Belchen im Wasgau. Die Westgreuze geht über den Wasgenwald bis zum Tanuenberge (Donon), zieht dann nordwestlich zur Mosel (bis auf geringe Entfernung vor Metz), überschreitet diese und endigt an der Grenze von Luxemburg. 2. Zu Süddeutschland gehören die Staaten: Bayern, Württemberg, Baden, Hessen, das Reichsland Elsaß-Lothringen, die preußische Proviuz Hohenzollern, und ein Teil der Rheinprovinz. a) Das Königreich Bayern. (S. 17—87.) b) Das Königreich Württemberg (19 500 qkm mit 2 Vs Mill. Einw.). Es umfaßt das Gebiet am Oberlauf der Douau bis zur Jllermündnng und einen großen Teil des Neckargebiets. In diesem ist das Klima mild, rauh aber im Schwarzwald, auf der Rauhen Alb und an den Ausläufern der Alpen. Ackerbau, Weiu- und Obstkultur blühen im Neckartal und am

6. Erdkunde - S. 45

1911 - Bamberg : Buchner
45 Maschinenbau. Lothringen ist nicht so vortrefflich angebaut wie das Elsaß; aber es besitzt neben den Erzeugnissen des Tier- und Pflanzenreiches großen Reichtum an Kochsalz und an Eisenerzen. Mülhausen, 94000 Einw., ist für Baumwoll- und Leinweberei der bedeutendste Platz Süddeutschlauds. Kolmar. 40000 Einw., ausgezeichnet durch Webereien. Das durch ge. waltige Außenwerke befestigte Straßburg, 160000 Einw., ist die Hauptstadt des ganzen Reichslandes. Es ist der Mittelpunkt des Handels wie des geistigen Lebens, Universität. Das weithin sichtbare Straßburger Münster ist ein Meisterwerk gotischer Baukunst. Weißenbürg und Wörth sind bekannt durch die ersten Siege der Deut scheu über die Franzosen im Jahre 1870. Metz, 60000 Einw., hat sehr bedeutende Befestigungswerke; auch Dieden- hosen ist eine Grenzfestung. C. Das Wtelrheingelmt und das deutsche Unterrheingehjet. Bodengestalt, Bewässerung, Klima, Erzeugnisse und Erwerbsverhält- Nisse. Aus der Oberrheinischen Tiefebene bricht sich der Rhein in einem engen Tale durch das Rheinische Schiesergebirge seine Bahn, betritt dann bei Bonn die Niederrheinische Tiefebene und verläßt Deutsch- land unterhalb der Lippemünduug. a) östlich des Rheins erheben sich der Tauuus, der Westerwald und das Sauerland. Der Taunus ist ein liebliches Waldgebirge, das sich zwischen dem Maine und der Lahn hinzieht. In seinen nördlichen und westlichen Abhängen ist er mit Weinbergen bedeckt, die zu den besten Deutschlands gehören. Dem Boden entsprudelu viele berühmte Heilquellen, wie zu Wiesbaden, Ems, Schwalbach und Selters. Der Niederwald. (Nationaldenkmal). Der Westerwald ist zwischen der Lahn und der Sieg; er bildet eine Hochfläche, die wenig bewaldet, aber reich an Eisen und Kupfer ist. Das rauhe Klima verhindert den Getreidebau und weist den Bewohnern den Flachs- bau, die Viehzucht und den Bergbau als Hauptbeschäftigungen zu. Nord- westlich steht der Westerwald mit dem malerischen Siebengebirge in Ver- bindnng, so benannt von 7 kegelförmigen Kuppen, die sich auf seinem Rücken etwa 300 m hoch erheben. Das Sauerland, zwischen der Sieg und der Ruhr, enthält Eisen, Blei und Zink und reiche Steinkohlenlager. — Zwischen Ruhr und Lippe breitet sich der Haarstrang aus; er gehört nicht mehr zum Schiesergebirg, ist waldleer und rauh. b) Westlich vom Rhein liegender Hunsrück, die Eifel und das Hohe Venn. Der Hunsrück (S. 42). Die Eifel (@. 42.) Die Eifel geht nordwestlich aus in das Hohe Venn, d. {. das Hohe Moor, eine kahle Hochfläche mit tiefen Torfmooren und Heideland, bis 700 m hoch. Die Bewohner ernähren sich kümmerlich durch Moorwirtschaft.

7. Erdkunde - S. 33

1911 - Bamberg : Buchner
33 b) Die Pfalz. Bödengestalt. Am Rhein entlang breitet sich zwischen Basel und Mainz die Oberrheinische Tiefebene aus. Ihr bayerischer Teil wird im Westen begrenzt von der Hardt; diese hat im Donnersberg (680 m) ihre höchste Erhöhung; im Osten ist der Rhein. Den südwestlichen Teil der Pfalz bildet ein wellenförmiges Hügelland, der Westrich. Bewässerung. Der Rhein entspringt auf dem St. Gotthard in der Schweiz, durchströmt den Bodensee, wendet sich bei Basel nordwärts, fließt an der Ostgrenze der Pfalz vorüber und ergießt sich nach längerem Laufe in die Nordsee. Die Nebenflüsse, welche ihm aus der östlichen Pfalz zu- kommen, sind: die Lauter, die Queich, die Speyer und die Isenach. Die Nahe ist auf kurze Strecke Grenzfluß gegeu Preußen; sie nimmt den Glan auf und mündet bei Bingen in den Rhein. Die Blies durch- zieht den Westrich und geht bei Saargemünd in die Saar; diese läuft in die Mosel, den größten linksseitigen Nebenfluß des Rheins. Klima, Naturerzeugnisse und Erwerbsverhältnisse. Die Tiefebene hat ein fehr mildes Klima und ausreichende Niederschläge. Sie liefert vor allem Getreide. An den Bergabhängen, namentlich zwischen Neustadt und Dürkheim, ge-- deihen treffliche Weine; eßbare Kastanien, Stein- und Kernobst gibt es in Menge, ebenso Gemüse und Sämereien. In sandreichem Boden erzielt man reichlich Tabak. Die Steinbrüche an der Hardt liesern gute Sandsteine. Der Westrich hat mehr Regen und Schnee und eine geringere Wärme als die Ebene. Der Boden ist nur mäßig ergiebig. Doch baut man in den geschützteren Tälern und Niederungen noch viel Obst und Getreide, so im Queich- und Glantale vortreffliche Kirschen, bei Landstuhl süße Kastanien. Das B er gl and ist, namentlich gegen Norden zu, rauh und auf Waldwirtschaft, Steiubrecherei und Bergbau angewiesen. Es gibt gute Sandsteine und treffliche Tonerde. Bei St. Ingbert und Bexbach gewinnt man Eisenerze und Steinkohlen. In der Ebene und in den Tälern und Niederungen treibt man Rinder- und Pferdezucht. Die meisten Städte der Pfalz blühen infolge ihres regen Gewerbefleißes rasch auf. Das trifft vornehmlich auf Ludwigshafen, Kaiserslautern, Zweibrückeu und Pirmasens zu. Farben, Baumwollwaren, Maschinen, Lederwaren und Zucker sind die wichtigsten Erzeugnisse der Industrie. Es gibt im Gebiete zahlreiche Land- und Stadtbevölkerung und darum außer Ackerbaugebieten mehrere Gewerbebezirke. Das führt zum gegenseitigen Austausch der Erzeuguisse. Daneben wird ein reger Handelsverkehr mit anderen Ländern gepflegt. Man führt ein: Weizen, Dinkel und Roggen, Salz, Kolonialwaren, Baumwolle, Häute, Metalle und Steinkohlen. Offinger u. Engelbrechts Inbegriff usw. Erdkunde. 28. Anfl. 3

8. Erdkunde - S. 39

1911 - Bamberg : Buchner
39 Im Wasgau oder in den Vogesen liefert der Feldbau keine reiche Ernten; aber die Viehzucht ist wegen vortrefflicher Weiden gut. An dem Ostabhange des Gebirges gedeihen Obst und Wein. In den Tälern der Hardt (des Hardtgebirges) und an ihrem Ostab- hang erzielt man reiche Ernten an Obst und Wein. Auf dem langge- streckten Rücken des Donnersberges gedeihen jedoch nur Kartoffeln und Hafer, während die Abhänge von Eichen, Buchen und Birken bestanden find. Die Pferdezucht ist besonders in der Ebene bedeutend; auch hält man hier viel auf Rinderzucht. Der Schwarzwald und die Vogesen sind reich an vorzüglichem Sandstein. Am Westabhange des Schwarzwaldes ist die berühmte Heilquelle von Baden-Baden. Besonders geschickt sind die Bewohner des Schwarzwaldes in der Verfertigung von Holz waren, namentlich von Uhren, den sogenannten Schwarzwälder-Uhren, welche nach allen Gegenden hin zum Verkaufe gebracht werden. Doch findet man auch Hammerwerke, Glashütten, Pech-, Teer- und Terpentinsiedereien. Die Oberrheinische Tiefebene ist die fruchtbarste Ebene Deutschlands. Die wichtigsten Erzeugnisse sind: Getreide, Hülsen- fruchte, Kartoffeln, Obst, Wein, Hopfen, Tabak und Hanf. Industrie. In den Tälern und am Fuße des südlichen Wasgen- waldes blüht die Baumwollspinnerei; sie hat ihren Hauptsitz in Mülhausen. Im nördlichen Wasgau ist die Leinenspinnerei heimisch. Die Eisengießerei und der Maschinenbau werden betrieben in: Straßburg, Karlsruhe, Mannheim, Frankfurt und Mainz. Gold- und Silber waren verfertigt man in Pforzheim und Hanau. Farbwaren und Chemikalien stellt man her in Mannheim und Frankfurt. Die Baumwollspinnerei blüht in Freiburg, die Gerberei und die Herstellung von Lederwaren in Straßburg, Mann- heim, Worms und Mainz, das Tabakgewerbe in Straßburg. Handel. Der Rhone-Rheinkanal verbindet die Rhone mit dem Rhein und setzt den Wasserweg für die obere, nicht schiffbare Rheinstrecke fort. Er vermittelt den Warenverkehr im oberen Elsaß, namentlich zwischen Straßburg und Mülhausen. Mittelpunkt der bedeutenderen, nordwärts gerichteten Schiffahrt ist Mannheim. Den Landverkehr besorgen vornehmlich zwei Haupteisenbahn- linien, die eine links, die andere rechts vom Rhein. Die linksseitige Bahn berührt Mülhausen und Straßburg und teilt sich in zwei Stränge, von denen einer über Weißenburg und Neustadt uach Bingen, der andere über Speyer, Ludwigshafen und Worms nach Mainz führt. Die rechtsrheinische Bahn läuft über Freiburg, Karlsruhe, Heidelberg, Mannheim und Darmstadt nach Frankfurt.

9. Erdkunde - S. 42

1911 - Bamberg : Buchner
42 Fran ksnrt (über Heidelberg, Mannheim und Darmstadt), Karlsruhe, Strasburg. Bevölkerung, Staaten und Städte. Die Linie über Hagenau, R astatt, Pforzheim bis zun, Hesselberg trennt die fränkischen von den schwäbischen Bewohnern; nordwärts sind die Franken, südwärts die Schwaben. Das Königreich Württemberg, das Großherzogtnm Baden und das Königreich Preußen teilen sich in das (beschriebene Neckar- und Donau-) Gebiet. Stuttgart hat eine Technische Hochschule, Tübingen eine Universität. Suche auf der Karte die bemerkenswertesten Städte dieser Staaten (innerhalb des besprochenen Gebietes)! c) Das deutsche Moselgebiet. Bodengestalt. Der Wasgau (S. 38). Der Wasgan seukt und verflacht sich nach Norden und geht allmählich in ein wellenförmiges Hügelland über. Dies ist die Hochfläche von Deutsch- Lothriugen. Zwischen Saar und Blies setzt sich nordwärts das Saar- brück er Stein kohlengebirge an. Zwischen Nahe und Mosel ist der Hnnsrück und nordwestlich davon am linken Moseluser die Eisel. Der Huusrück (Hünenrücken) ist eine rauhe, unfruchtbare Hochfläche zwischen der Nahe und der Mosel. Die Abhänge gegen Nahe und Mosel sind reich an stattlichen Obstbäumen und Weingärten. Das Gebirge hat be- deuteuden Eiseubergbau. Die Eifel ist ein welliges Hochland mit vielen öden Moorflächen und erloschenen Vulkanen. Die Hohe Acht erreicht 760 m. Neben Blei- und Zinkerz liefert das Gebirge dauerhafte Bausteine, besonders aber Muhl steine, die weithin ausgeführt werden. Fruchtbar fiud die Südost- abhänge dieses Gebirges und berühmt die herrlichen N o t w e i n e des Ahrtales. Bewässerung. Die Mosel entspringt in Frankreich auf dem Wasgau, tritt oberhalb der Stadt Metz in Deutschland ein, windet sich zuletzt in Schlaugenlinien zwischen dem Huusrück und der Eifel durch und mündet bei Koblenz in den Rhein. Ihr kommt ans dem Wasgan die Saar zu. Klima, Naturerzeugnisse und Erwerbsverhältnisse. Die Höhen sind rauh, die Täler mild, die Hochfläche ist gemäßigt. In den Ge birgen um die Mosel herrschen vor: Waldwirtschaft, Eisenbergbau, Eisengewinnung und E i f e u v e r a r b e i t u u g. Bedeutend ist im Saar gebiet die Glas- und Stein gutverfertiguug und die Stein- brecherei. Um Saarbrücken, St. Johann und St. Ingbert blüht der Bergbau auf Steinkohlen. Links der Saar (bei Dieuze und Saarelben) sind reiche Salinen. Der Kohlenbergbau im Saargebiet hat dort- selbst das Eisengewerbe außerordentlich gefördert. Die bedeutendsten Eisenwerke sind in Neunkirchen an der Blies, westlich von Homburg.

10. Erdkunde - S. 44

1911 - Bamberg : Buchner
44 Bodensee, die Viehzucht, namentlich die Pferdezucht des württembergischen Oberlandes, ist berühmt. — Tübingen, Universität. Reutlingen. Eß- l ingen, 30000 Eiuw. Die schöngebaute Hauptstadt Stuttgart, 286000 Eiuw., liegt zwischen wald- und weinreichen Hügeln. Cannstatt, Bad, Industrie und Weinbau. Ludwigsburg, zweite Residenz. Heilbronn, 43000 Einw. Hall. Ellwangen an der Jagst. Ulm, 56000 Einw., starke Reichs- sestung, berühmtes Münster. Friedrichshafen, Hafenort am Bodensee. c) Das Großherzogtum Baden (15000 qkm., 2000000 Einw.). Es liegt auf dem rechteu Rheiuufer vom Bodensee bis über die Neckarmündung hinaus und dann nordöstlich bis zum Mainviereck. Fast die Hülste ist ge- birgig, eiu Drittel des Laudes ist mit Wald bedeckt. In der Oberrheinischen Tiefebene und im Neckar-Bergland treiben die Bewohner Ackerbau, Wein, Tabak-, Hanf- und Hopfenbau. Waldkultur und Viehzucht herrsche» im Schwarzwalde. Hier sind auch wichtig: Holzschnitzerei, Strohflechterei und Uhrenfabrikation. — Konstanz, 27000 Einw., Konzil 1414—1418. Frei- burg im Breisgau, 75000 Einw., herrlicher Dom, Universität. Die Haupt- stadt Karlsruhe, 134000 Einw., ist fächerförmig angelegt. Heidelberg, 56000 Einw., fchöne Lage, Universität. In der Nähe die Trümmer des alten kurpfälzischen Resideuzschlosses, welches die französischen Mordbrenner im Jahre 1689 zerstörten, das aber als Ruine noch ein Stolz Deutschlands ist. Mannheim, 193000 Einw., an der Mündung des Neckars, wichtigste Handelsstadt Deutschlands am Oberrhein. Pforzheim, 69000 Einw., Goldwaren. Badeu-Badeu, berühmtes Bad. ä) Das Großherzogtnm Hessen (7700 qkm; 1250000 Einw.). Der nördliche Gebietsteil enthält das unwirtliche Vogelsgebirg und die Wetterau, eine schöne und fruchtbare Niederung. Der südliche Teil des Großherzogtums umsaßt den Odenwald und (von Worms bis Bingen) ein Stück der gesegneten Oberrheinischen Tiefebene. — Worms, 50000 Einw., liegt in sehr fruchtbarer Gegend. Mainz, 100000 Einw., Festung. Lauben- heim und Ni erste in sind berühmte Weinorte. Bingen. Offen bach hat Fabriken in Lederwaren. Die Hauptstadt Darmstadt, 85000 Einw., reger Gewerbefleiß. Gießen, Universität. e) Die preußische Provinz Hohenzollern, ans den Fürstentümern Hohen- zollern-Hechingen und Hohenzollern-Sigmaringen bestehend, bildet einen schmalen Streifen vom Neckar- bis zum Donautal. — Sigmaringen und Hechingen. Letzteres Städtchen liegt am Fuße des steilen Bergkegels Hohenzollern, der die prächtig wiederhergestellte Stammburg des Preußischen Herscherhauses trägt. f) Das Reichsland Elsaß-Lothringen (14500 qkm; fast 2 Mill. Einw.). Es zerfällt in die Bezirke Ober- und Unter-Elsaß und Lothringen mit den Bezirksstädten Kolmar, Straßburg und Metz. Das Elsaß umfaßt den Osthang des Wasgangebirges und die Oberrheinische Tiefebene links des Rheins. Lothringen liegt auf der westlichen Abdachung der Vogeseu bis über das Moseltal hinaus. Das Elsaß ist eiu herrliches Land. Anbau vou Getreide, Wein, Mohn, Tabak und Hopsen. Viel Obst. Die Industrie blüht namentlich in Erzeugung von Baumwoll- und Eisenwaren, sowie im
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