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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 15

1902 - Karlsruhe : Lang
klein und gedrungen, sein Gang stolz, seine Augen feurig. Er hatte von sich die Meinung, er sei zum Herrn der Welt bestimmt. Um die Kaiserstadt Konstantinopel zu erobern, zog Attila über die Donau. Allein die griechische Prinzessin Pulcheria brachte ihn von seinem Plane ab. Sie sandte ihm unermeßlich viel Geld und ließ ihm sagen, gegen Sonnenuntergang seien noch schönere und reichere Städte. Nun zog Attila mit 500000 Kriegern gegen Westen, bis er nach Konstanz kam. Bei Konstanz setzten die Hunnen über den Rhein und kamen durch die Schweiz in das Elsaß. Aus ihrem ganzen Zuge hausten sie fürchterlich. Städte und Dörfer wurden niedergebrannt. Die Felder wurden verwüstet, Männer, Weiber und Kinder ohne Erbarmen niedergemetzelt. Attila zog aus dem linken Rheinuser hinab, zerstörte Straßburg und Zabern, drang durch das Lützelburger Tal in Gallien ein und verbrannte auch Metz. Ihm stellten sich der Westgotenkönig Theodorich, der Franken-könig Merovüus und der römische Statthalter Aetins entgegen. Auf den katalannifchen Feldern, bei Chalons an der Marne, wurde die Entscheidungsschlacht geschlagen. Vom Morgen bis zum Abend dauerte der Kampf. Der König Theodorich fiel. Schon glaubte Attila, er fei Sieger. Da machte des Westgoten-königs Sohn Thorismuud noch einen Angriff, um feinen Vater zu rächen. Die Schlachtreihe der Hunnen wurde durchbrochen, Attila mußte fliehen und mit ihm der Rest seines Heeres. Hunderttausend Hunnen lagen tot aus dem Schlachtselde, viele Tausend wurden ans der Flucht erschlagen. Dies geschah im Jahre 451. Im folgenden Jahre unternahm Attila einen Zug gegen Rom. Die Einwohner der Stadt Aqnileja flohen vor den Hunnen . auf die kleinen Inseln an der Mündung des Po. Hier gründeten sie eine neue Stadt, Venedig mit Namen. Als Attila sich der Stadt Rom näherte, kam ihm der greise Papst Leo entgegen. Er bat um Schonung der Stadt. Die Bitte des Papstes bewirkte, daß Attila Rom verschonte. Er wollte nach Ungarn zurückkehren; aber er starb aus dem Wege eines jähen Todes. Seine Söhne wurden uneinig, und dadurch zerfiel das Hunueu-reich. Die Hunnen wurden aus Italien vertrieben und zogen nach Ungarn, wo sie später auch vertrieben wurden. Iv. Won den fränkischen Königen. 1. Chlodwig. Die Franken wohnten nördlich vom Main aus beiden Ufern des Rheines. Der Name Franken bezeichnet nicht einen einzelnen Volksstamm, sondern einen Bund mehrerer Völkerschaften. Frank

2. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 226

1902 - Karlsruhe : Lang
— 226 — Weiber und baten unter Tränen ihre Männer, sie möchten sie ja nicht in die Knechtschaft der Römer fallen lassen. Die Schlacht begann. Mit Ungestüm stürmten die feindlichen Reiter gegen einander. Von den Wurfgeschossen wurde gar kein Gebrauch gemacht, man rückte sich zu Leibe und kämpfte mit dem Schwerte. Geschlossen eilten die Sueben vor und deckten sich gegen die feindlichen Schwertstreiche mit den Schilden. Da kletterten die. Römer auf das Schilddach hinaus, rissen die Schilde auseinander und verwundeten die Feinde von oben herab. Blutig wurde gestritten. Die Kriegskunst der Römer und ihre bessere Bewaffnung trugen den Sieg davon. Die Germanen flohen eiligst zum Rheine. Nur wenige retteten sich durch Schwimmen oder aus Kähnen ans andere Ufer. Unter diesen war auch Ariovist, der auf einem kleinen Fahrzeuge über Seit Strom fuhr. Ariovist hatte zwei Weiber, beide kamen auf der Flucht um. Von seinen zwei Töchtern wurde die eine gefangen, die andere niedergehauen. Als die Kunde von der Schlacht über den Rhein kam, traten die Sueven, die schon an den Fluß vorgedrungen waren, den Rückzug nach Hanse an. So wurden die Römer Herr des Elfasses. Diese Schlacht wurde im Jahre 58 vor Christus wahrscheinlich bei Sennheim aus dem Ochsenselde geschlagen. Acht Jahre lang kämpfte Cäsar in Gallien: von 58—50. Das ganze Land zwischen dem Atlantischen Ozean und dem Rheine kam unter die römische Herrsch äst, auch Lothringen wurde damit ein Bestandteil des römischen Reiches. 3. Das Reichsland unter römischer Herrschast. Da schon zur Zeit Cäsars germanische Stämme aus dem linken Rheinufer saßen, nannten die Römer das Gebiet längs des Rheines von Basel bis Koblenz Provinz Obergermanien. Lothringen wurde zur Provinz Belgien gerechnet, deren Hauptstadt Trier war. Der günstige Einfluß der neuen Herrschaft zeigte sich bald nach manchen Seiten. Gut gepflasterte römische Straßen durchschnitten das Land in verschiedenen Richtungen. Von Basel gelangte man auf der Hauptstraße nach Ca mb es oder Kembs. An derselben Straße drei Stunden nordwärts lag ©tabula oder Banzenheim. Dann zog sich die Straße nach Altbreisach, das damals noch auf dem linken Rheinufer lag. und von da nach Argentovaria oder Horburg. Derselbe Weg führte nordwärts nach Helvetus oder Eli und dann nach Straßburg. Von hier zweigte sich eine Straße nach Norden über Lauterburg nach Rheinzabern ab und eine andere über tres Tabernae oder Zabern, Saarburg, Dieuze, Deline nach Metz. Diese Straßen samt den neugegründeten Städten belebten bald

3. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 227

1902 - Karlsruhe : Lang
227 __ Handel und Verkehr. Straßburg wurde ent Handels- und Waffen-platz. Panzer und Helme, Schwerter und Beile, Bogen und Schleudern wurden hier in großer Anzahl verfertigt. Die 8. Legion hatte in Straßburg ihr Standquartier. Ebenso alt ist Metz. eine schon zur Römerzeit blühende Stadt. Manche Spitze der Lorberge der Vogesen krönte eine römische Burg, auch die Höhe des Odilien-berges. Mancher lothringische Ort verrät uns schon durch den Namen seine römische Abstammung. Bei St. Avold liegt Spittel, nicht weit davon Machern. Es sind römische Bezeichnungen wie Pie und Moyenvie. Art Stelle der gallischen oder germanischen Götter wurden die römischen verehrt. Mancher Tempel entstand zu Ehren des Merkur, Apollo oder der Diana. Tie unermeßlichen Wälder wurden gerodet, die Sümpfe ausgetrocknet, die Wildwasser des Rheines eingedämmt. An den Abhängen der Hügel, die vorher mit Tannen und Buchen bestanden waren, erglänzte am üppigen Weinstock die saftige Traube. Eine neue glückliche Zeit war mit der römischen Kultur eingezogen. 4. Die Schlacht bei Straßburg 357. Drüben über dem Rheine saßen die Alemannen und lauerten aus eine günstige Gelegenheit, in das römische Elsaß einzubrechen. Um die Mitte des 4. Jahrhunderts hatte der römische Feldherr Julian die Einfälle der germanischen Scharen abzuwehren. Er war etit umsichtiger Feldherr und tapferer Soldat. Das Christentum, tas in jener Zeit römische Staatsreligion geworden war, haßte und verachtete er. Er wurde wieder Heide und wird deshalb der Abtrünnige genannt. Als er in das Elsaß kam, fand er eine große Zahl von Städten und Dörfern verwüstet; ein Teil der Alemannen war auf der linken Seite des Rheines schon ansässig geworden. Diese wollte er über den Rhein zurückwerfen. An der epitze der wilden, kriegerischen Scharen stand Ehnodomar. Er war ein stolzer, verwegener Heerführer; in seiner nervigen Rechten schwang er einen Speer von riesiger Länge; aus seinem Kopse erhob sich ein Wulst roter Haare, ^hm folgten fünf Könige, zehn Gaufürsten, eine lange Reibe von Edeln und 35 000 Krieger. _ ~ ^sen stellte Julian bei Straßburg-Hausbergen seine Truppen tu Schlachtordnung gegenüber. Als auch Ehnodomar seine Krieger ausstellte, erhob sich unter dem'fußvolk der Alemannen ein unwilliges Geschrei. Einmütig erklang ihr Ruf, die Fürsten sollten von den Pferden steigen und in ihren Reihen kämpfen. Falle der Kampf unglücklich ans, so könnten sie nicht so leicht den gemeinen Mann verlassen und hätten feine Gelegenheit zur Flucht. Kaum hörte das Ehnodomar, so sprang er sofort vom Pferde. Chite Zögern folgten die anderen Fürsten seinem Beispiel. 15*

4. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 271

1902 - Karlsruhe : Lang
— 271 — Bürger selbst ihre Wälle, Türme und Mauern niederreißen. Mit der Freiheit von Colmar war es zu Ende. Diese Wegnahme von Colmar, bald darauf auch die von Schlettstadt und Weißenburg, fällt in die Zeit, in welcher der Kaiser im Bunde mit Holland und Spanien mit Ludwig Xiv. einen Krieg führen mußte. Man nennt diesen den zweiten Raubkrieg. Denn um Länder mit Gewalt wegzunehmen, zu rauben, hatte ihn der französische König unternommen. In diesem Kampfe standen treu zum Kaiser Karl Iii., der Herzog von Lothringen, und Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst von Brandenburg. Das deutsche Elsaß wiederzuerobern, sahen diese als ihre Hauptausgabe an. Der große Kurfürst erschien mit einem Heere von 20000 Mann am Rheine. Unter dem Jubel der Bevölkerung hielt er im Jahre 1674 in Straßburg seinen Einzug. Nach Bereinigung der kaiserlichen, brandenbnrgischen und lothringischen Truppen war die Lage des französischen Generals Türenne sehr gefährlich. Er zog sich deshalb vor der Übermacht über die Zaberner Steige hinter die Vogesen zurück. Die Deutschen glaubten sich sicher und bezogen sorglos Winterquartiere. Allein Türenne ruhte nicht. Trotz des Winters zog er jenseits der Vogesen nach Süden. Plötzlich kam er im Dezember 1674 über Belfort aufs neue ins Elsaß und besiegte die Kaiserlichen bei Ensisheim. Dann rückte er nach Norden. Auf die Nachricht vom Herannahen der Franzosen stellten sich die Verbündeten (angeführt von dem kaiserlichen Feldherrn von Bonrnoville, dem Kurfürsten von Brandenburg und dem Herzog von Lothringen) zwischen Colmar und Türkheim auf. Vor sich hatten sie den Logelbach; der rechte Flügel wurde durch das Gebirge, der linke durch die Stadt Colmar gedeckt. Starke Verschanzungen mit zahlreichen Geschützen machten ihre Stellung unangreifbar. In dieser Not wußte sich aber Türenne zu helfen. Er zog über Egisheim, wo er übernachtete, auf ungebahnten Wegen, in tiefem Schnee längs des Gebirges durch Hohlwege*) und marschierte hinter Winzenheim vorbei in das Münstertal. Sofort nahm er Türkheim. Von hier aus griff er die Verbündeten von der Seite an. Ihre feste Stellung nützte ihnen jetzt wenig. Nach vier Stunden war der Kamps zugunsten der Franzosen entschieden. Es war am 5. Januar 1675. Noch vor Ende des Winters sahen sich die Verbündeten genötigt, über den Rhein zurückzugehen. Auch der große Kurfürst mußte das Land verlassen. In Straßburg traf ihn neues Unglück; hier starb ihm sein Sohn. Zu dem^chmerz über den verlorenen Feldzug, über den Verlust seines Sohnes kam plötzlich die Nachricht, daß die Schweden in sein Land eingefallen seien. Sie waren von Ludwig Xiv. dazu *) Nicht über das Gebirge.

5. Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen - S. 146

1849 - Karlsruhe : Groos
146 Deutschland. Taunus, liegt Wiesbaden, Badeort und Hauptstadt des Her- zogthums Nassau, das sich über den Taunus und Westerwald erstreckt; in demselben ist noch an der Lahn der Badort Ems. An der obern Lahn liegen die Hochschülen Marburg und Gießen, erstere auf kurhesfischcm Gebiet, letztere iu Oberheffcn, das zum Großherzogthum Hessen gehört. Im obern Neckargebiet, in Niederschwaben, liegt Stutt- gart, die Hauptstadt des Königreichs Württemberg, das den größten Theil von Niederschwaben umfaßt und sich über die rauhe Alp und durch Oberschwaben bis an den Bodensee erstreckt. Am obern Neckar liegt noch die Hochschule Tübingen, am mittlern Heilbronn, an einem Seitenstuß im Schwarzwald das berühmte Wild bad. — Im obern Maingebiet, im bairischen Frauken, liegen an der Negnitz Bamberg und die Hochschule Erlangen, und an einem ihrer Quellflüsse die alte und gc- werbflcißige Stadt Nürnberg. Von der Regnitz geht der >Ludwigsk>inal durch den niedrigen fränkischen Landrücken zur Altmühl und verbindet den Main mit der Donau. Am Main liegt Würzburg, mit einer Hochschule, und am Nhöugebirge das berühmte Bad Kissingen Am Niederrhein, in Nhcinpreußeu, liegen: die Festung Koblenz, an der Mündung der Mosel; Bonn mit einer Hoch- schule; Köln, links am Rhein, 90,000 E., Handelsstadt und .Festung, mit dem größten deutschen Dom, der aber noch nicht ausgebaut ist; Düsseldorf. Rechts vom Rhein liegen die Fabrikstädte Elberfeld und Barmen im Wupperthal. An der Mosel liegt Trier, und in ihrem Gebiet Lu rem bürg, die Hauptstadt des Großherzogthums Luremburg und Reichü- festung; im Gebiet der Maas Aachen mir Fabriken, warmen Bädern, dem Grab Karls des Großen b. Im Gebiet der Weser und Ems. — Links von der obern Ems l'egt Münster, Hauptstadt in Westphalen, rechts, an der Hase, Osnabrück, beide bekannt durch den Friedensschluß, der den 00jährigen Krieg beendete; an der Mündung der Ems die hannoverische Handelsstadt Emden. Rechts von der obern Werra, im Thüringerwalv, liegt Eisenach mit der Wartburg, wo Luther die Bibel übersetzte, und auf der Nordseite

6. Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen - S. 299

1849 - Karlsruhe : Groos
Das Großherzogthum Baden. 29v fließt denselben mit bedeutenden Krümmungen in einem meist sehr engen Thale, dessen Gehänge mit Buchen und Eichen be- wachsen sind. Er bildet auf eine kleine Strecke die Grenze ge- gen Hessen. Nachdem er den Odenwald verlassen hat, fließt er nordwestlich dem Rheine zu. Er wird mit Dampfschiffen be- fahren. Er nimmt rechts die Ittcrbach und die Steinach, links die Elfen; auf. Am Neckar liegen: Eberbach rechts, nahe beim Einflüsse der Itterbach, da, wo er sich westlich wendet, Stadt mit 3500 Einwohnern. Hier wird bedeutender Holzhandel mit Brennholz getrieben. Weiter oben liegt, ebenfalls rechts, das Dorf Zwing- end erg mit einem Schlosse der Herrn Markgrafen.— Neckar g emüild, lncks am Einflüsse der Elsen;, Stadt mit 2500 Ein- wohnern. Hier werden Kähne und große Boote gebaut. Die hiesigen Töpferwaaren sind gesucht, die Gerbereien bedeutend. Die nahen großen Sandstcinbrüche beschäftigen viele Menschen. In der Nähe liegt auf einem kegelförmigen Berge das Dorf Dilsberg, früher Staatsgefängnis. Es hat Mangel an Wasser, obgleich ein 400 Fuß tief in Felsen gehauener Brunnen vorhanden ist. — Heidelberg, links, am Ausgangc des Tha- les, am Fuße des Kaiserstuhles, Stadt mit 14,000 Einwohnern, lang ant Flusse hingebaut. Die steinerne Neckarbrücke, die 702 Fuß lang und 00 Fuß breit ist, und auf 9 Pfeilern ruht, ist eine Zierde der Stadt und des Flusses. Es ist hier eine Uni- versität, die eine reichhaltige Bibliothek besitzt. Heidelberg war über 500 Jahre lang der Sitz der Pfalzgrafen und Kurfürsten am Rhein. Die Ruinen des Schlosses, das 1089 von den Franzosen zerstört ward, befinden sich über der Stadt am Ab- hange des Kaiserstuhls; sie sind die größten und fthenswerthe- sten in ganz Deutschland. — Ladcnb n r g, rechts am Neckar in der Nheinebene, in sehr fruchtbarer Gegend, Stadt mit 2400 Einwohnern. Sie war zur Zeit des Frankenreichs sehr blühend. — M annhei m, links am Neckar, am Einflüsse desselben in den Rhein, Stadt mit 20,000 Einwohnern, regelmäßig gebaut, in 112 Vierecke eingetheilt. Sie ist sehr gewerbrcich und die erste Handelsstadt Badens. Der neue Hafen und die Hafenge- bäude sind ansehnlich tmd verschönern dieselbe. Ueber den Rhein

7. Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen - S. 142

1849 - Karlsruhe : Groos
142 Deutschland. auf beträchtliche Strecke hin die Grenze gegen die Schweiz und Frankreich, che er ganz auf deutsches Gebiet tritt, das er vor seiner Mündung wieder verläßt. In der schwäbischen Hochebene durchfließt er den Bodcnsce, und unterhalb desselben macht er bei Schaffhausen einen berühmten Fall und nimmt dann aus der Schweiz her die Aar auf. In dem breiten Thale, das er von Basel an nordwärts durchfließt, nimmt er links aus dem Elsaß bei Straßburg die Jll auf; rechts fließt ihm vom Schwarz- wald her durch Niederschwaben der Neckar zu, und vom Fichtel- gebirge her durch Franken der Main mit der Regnitz. Nach- dem er hierauf das Bingcrloch zwischen dem Taunus und Huns- rück durchflossen hat, nimmt er links noch die Mosel auf und an der holländischen Grenze hin fließt ihm die Maas zu; rechts nimmt er aus dem Wcstcrwalde die Lahn, aus dem sauer- ländischen Gebirge die Ruhr und vom Teutoburgcrwaldc her die Lippe auf. Vom Teutoburgerwald fließt auch der Küsten- fluß Ems in die Nordsee, in den Busen Dollart. Die Weser entsteht aus der Werra, die vom Thüringerwald, und aus der Fulda, die vom Rhöngebirge kommt, durchfließt die hessische Hochebene und tritt durch die westphälische Pforte unterhalb Minden inö Tiefland; sic nimmt links die Hunte, rechts die Aller mit der Leine und Ocker auf. Die Elbe entspringt am Nicsengebirge in Böhmen, nimmt daselbst vom Böhmerwald her die Moldau und vom Fichtelgebirge her die Eg er auf. durchbricht das Erzgebirge und fließt daun durchs Tiefland, wo ihr noch rechts die Havel mit der Spree, links vom Erz- gebirge die Mulde und vom Fichtelgebirge die Saale zu- fließen. Die Oder entspringt im oberschlesischen Gebirge und fließt am Nordabfall der Sudeten hin; sie nimmt links die schlesische Neiße, den Bober und die Lausitzer Neiße, rechts die Warte auf und mündet ins Stettiner Haff. Die Weichsel entspringt in den Karpathen, fließt durch öst- reichisch und russisch Polen und nur in ihrem Unterlauf durch deutsches Gebiet; sie mündet in mehreren Armen in die Ostsee und das frische Haff. Die Memel berührt ebenfalls nur in ihrem Unterlaufe Deutschland und mündet ins kurische Haff. Die Donau entspringt auf dem Schwarzwalde, fließt

8. Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen - S. 304

1849 - Karlsruhe : Groos
304 Das Großherzogthum Baden. von dt'r Schwarzbach, Städtchen. — War b stadt, an der Schwarzbach, ebenfalls ein Städtchen. Am Neckar oder ganz in dessen Nähe liegen die Dörfer Rappenau, links ab, mit der Ludwigs sali ne. — H a f? - m eröheim, links, mit bedeutenden Gipsgruben und einer un- benützten Salzquelle. Hier werden viele Ncckarschisse gebaut und es wird von Hier aus beträchtliche Schifffahrt getrieben. — Neckarzim m e r n, rechts, mit gutem Weinbau. In der Nähe sind die Neste der Burg Hornberg, wo Gvtz von Berlich- ingen sein Alter verlebte. — Hoch hausen, links. In der hiesigen Kirche ist das Grabmahl der heiligen Notburga, die in der heidnischen Vorzeit lebte und um ihres Glaubens willen noch seht im Munde des Volkes lebt. Die Elzbach hat einen fünfstündigen Lauf; ihr Thal be- grenzt den südöstlichen Odenwald. An ihr liegen: Mosbach, Stadt mit 2500 Einwohnern. Hier sind zwei Papierfabriken; früher wurde eine Saline betrieben. An deir Dergabhängcn des lieblichen Thales wird vorzüglicher Wein gezogen. — Neckar- el.z, am Einflüsse-der Elzbach in den Neckar, hatte früher ein Tcmplerkloster. -- Zwischen den Dörfern Diedesheim lind Obrigheim führt eine Schiffbrücke über dei' Neckar. 32. Pcr bavische Lhcil -kr fränkischen Hochebene; dcrcil Kkgrtii.rung, Höhc, Lscvirgvartc», Gcwiisscr. Die Hochebene, die sich an den südöstlichen Odenwald anschließt, erstreckt sich durch das ehemahlige Franken weit über das badische Gebiet hinaus, in's Baierische und Württeinbergische hinein. Der badische Antheil dieser fränkischen Hochebene ist im Durchschnitt ungefähr 200 Fuß höher, als das Hügelland zwischen dem Schwarzwald und Odenwald, hat mehr ebene Flächen, als dieses, ist nicht so oft von tiefen Thälern durch- schnitten und daher einförmiger. Der Muschelkalk ist die vor- herrschende Gebirgsart; in einigen tiefen Thälern erscheint der bunte Sandstein. Die Hochebene wird im Norden vom Main- thalc, im Süden ans kurze Strecken vom Jarthalc begrenzt. Das bedeutendste und tiefste Thal, von dem sie durchschnitten wird, ist das Tauberthal, das von Südosten nach Nordwcsten

9. Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen - S. 313

1849 - Karlsruhe : Groos
Das Großhcrzogthum Baden. 313 Unterschied von dem im Elsaß gegenüberliegenden, später er- bauten Nenbreisach. Sie war früher eine so starke Festung, daß sie „des Reichs Kissen und Schlüssel" genannt wurde. Im dreißigjährigen Krieg hielt sie eine barte Belagerung von den Schweden unter Herzog Bernhard von Weimar aus, dem sie sich ergeben mußte. 1793 schossen die Franzosen Stadt und Festung zusammen. Ans dem Berge blieb die alte Münster- kirche zu St. Stephan aus der Zerstörung übrig. Die Stadt hat jetzt nur 3000 Einwohner. — Am Rhein, auf der Westseite dcö Kaiserstuhls, liegen: das Städtchen Burkheim und das Dorf Sasbach mit den zerstörten Schlössern Limburg und Lützelburg. Auf Limburg ward 1273 Kaiser Rudolf von Habsburg geboren. — Am nördlichen Ende des Gebirgs liegt die Stadt En dingen, mit 3000 Einwohnern. Hier wird starker Handel mit Wein und Getreide getrieben; es werden bedeutende Fruchtmärkte gehalten. — Die Hauptweinorte am Kaiscrstuhl sind Bischoffingen, Dickensohl, Ach karren, I h r i n g c n. 43. ?>c Kfcr und das That dco Ahkiiis. Der Rhein hat, so weit er die südliche Grenze des Groß- hcrzogthnms bildet, ein eingeengtes Bett. Der Abfall der schwäbischen Hochebene, der des Randen und des Schwarzwal- deö tritt auf diesem Gebiete bis zu seinem Ufer vor. Daö linke Ufer besteht bis zur Aar herab, welche Waldshut gegenüber in den Rhein fließt, aus derselben schwäbischen Hochebene, und weiter unten aus bergigem und hügeligem Lande. Von Basel aus, wo er sich plötzlich nach Norden wendet, erweitert sich sein Thal und sein Bett. Bis vor Freibnrg hin besteht das obere Rheinthal aus hügeligem Lande; weiter ab- wärts ist es eine ziemlich ebene Fläche, nur vom Kaiserstuhl und dessen Vorhügeln unterbrochen. Auf der badischen Seite zieht sich das Rheinthal am Fuß des Schwarzwaldes, des hü- geligen Zwischenlandes und des Odcnwaldes hin/ und hat da- selbst eine Breite von 2—3 Stunden. In dem obern hügeligen Lande des Rheinthales läuft von den Verbergen des Schwarz- waldes noch ein bedeutender Hügelwall biö an das Ufer des

10. Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen - S. 314

1849 - Karlsruhe : Groos
314 Das Großherzogthum Baden. Rheins vor, Istciner Klotz genannt. Derselbe besteht aus Jurakalk. Das hügelige Land selbst aber des obern Rheinthales ist Schuttland. Die ganze Rheinebene besteht ebenfalls aus Schuttland. 44-. Das Ulst|fcr -es Aheins, seine Fälle, Inseln; sein dlelierschwemmungs- gelnet, Dämme, Durchstiche; sein Gefällt, Seehöhe, Liefe; Dtfahrung, Drücken. Wo der Rhein aus dem Untersee tritt, ist sein Wasser hell und smaragdgrün, bei Mannheim aber etwas getrübt und von blaßgrüner, gelblicher Farbe. Bei seinem Austritt aus dem Untersee ist er 250', bei Basel beim höchsten Wasserstande 670', bei Mannheim 1000' breit. Bis Basel hat er einen reißenden Lauf. Er bildet bis Dahin vier Fälle. Der erste ist unterhalb der Stadt Schaffhansen. Daselbst stürzt er über Iurakalkfelsen, 74' herab; bei Zurzach entsteht durch einen Fclsdamm ein zweiter Fall; bei Laufenburg entsteht eine Stromschnellc von 20' Breite und 42' Höhe durch Gneißfelsen; der vierte Fall findet bei Rhcinfelden Statt, durch Muschelkalkbänke. Derselbe -wird Höllhaken oder das Gewild genannt. Bon Basel bis Wittenweier, Lahr gegenüber, hat der Rhein sein Bett nicht ordentlich gebildet, sondern verändert dasselbe oft. Auf dieser Strecke finden sich über 1200 Inseln oder Werder; eine von diesen Inseln ist die Schusterinsel, Hü- uingen gegenüber. Von Wittenweier bis Kehl finden sich 404, von Kehl bis zur Mündung der Murg 526, von der Mün- dung der Murg bis zur hessischen Grenze 63. Eine von diesen Inseln ist die Marimiliansau zu Knielingen bei Karlsruhe. Von diesen Inseln und Werdern sind einige in immerwährender Veränderung begriffen, daß sie sich nämlich vergrößern oder daß sie bei hohem Wasserstande mit fortgerissen werden. Sanddorn und Tamarisken sind außer Weiden die ersten Pflanzen, die auf denselben wachsen und sie befestigen helfen. Außer seinem Bette hat der Rhein in der Ebene auch noch ein Gebiet, das er zum Theil fast jährlich bei einem Eisgang oder zu Anfang Juni's, wenn der Schweizerschnee schmilzt, zu überschwemmen pflegt. Dies Gebiet heißt daö Neb erschwern-
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