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1. Der Olymp oder Mythologie der Griechen und Römer - S. 171

1883 - Leipzig : Amelang
Die Winde, ©ros oder Amor; Psyche. 171 abhängt, Opfer brachte, namentlich den schädlichen Winden Sühnopfer, um sie zu beschwichtigen, so haben doch nur Zephyros und Boreas eigene Mythen. Von beiden Winden haben wir schon berichtet, daß sie um Chloris (Flora), warben, die sich mit Zephyros vermählte; von Boreas wird berichtet, daß er die schönste Tochter des attischen Königs Kekrops, Oreithyia, geraubt und zu seinem Weibe gemacht habe. Dessen gedachten die Athener, als die Perser zum erstenmale gegen Griechenland heranschissten, sie riefen den Boreas, der ja gleichsam ein Verwandter der Athener geworden, zu ihrer Hilfe an, und Boreas erhörte sie. Bei dem Vorgebirge Athos fuhr ein furchtbarer Nordsturm in die persische Flotte, welcher sie zerstreute und zum Teil vernichtete. Seit der Zeit hatten die Athener einen Altar des Boreas, dem sie Dankopfer für ihre einstige /Rettung brachten. groo o5*?r Jurtor; freche. (Siehe Abbildung Xxii.) Eros (die Liebe, der Liebesgott) ist eine nur bei den Griechen verehrte Gottheit, welche die Römer nur durch die Dichter von den Griechen in der späteren Zeit kennen lernten, und deren Namen sie mit Frnor (Liebe) übersetzten, woneben häufig Cupido (mit langem i, ja nicht Cüpido zu sprechen) gebraucht wird, obgleich dieser Name eigentlich mehr dem griechischen Pothos (Liebesverlangen oder Begierde) entspricht. Es spricht sich auch iu diesem Umstande eine wesentliche Verschiedenheit des Charakters beider Völker aus, die einen tiefen Blick in ihr Seelenleben thun läßt. Erinnern Sie sich, meine Leser, aus der vorhergehenden Darstellung, wie die Alten sich die Entstehung der Welt dachten (S. 23); nämlich das Chaos — die verworrene Masse der in ihrer Vermischung miteinander streitenden Elemente der Natur — sei durch eine dazugetretene Kraft gesondert und in harmonische Ordnung gebracht. Diese Ktaft ist Eros, die Liebe, welche das Gleichartige miteinander' verbindet und von dem Ungleichartigen sondert, auf

2. Der Olymp oder Mythologie der Griechen und Römer - S. 97

1883 - Leipzig : Amelang
Pallas-Atheue oder Minerva. 97 zügelte, und in Athen von Erichthonios, der von ihr zuerst vor allen Menschen die Anschirrung der Rosse an den Wagen lernte. Kurz, unter ihrem Schutze standen alle, die sich mit Übung der Künste und nützlicher Fertigkeiten beschäftigten, diejenigen, welche auf Erden die Bildung und Gesittung und durch sie die wahre Wohlfahrt der Menschen förderten. Ganz besonders aber waltet sie in Attika, dem Lande, das sie, dem früher erzählten Mythus gemäß, im Streite mit dem Gotte des Meeres als ihr Eigentum erhielt, wo ihre Verehrung die aller anderen Götter übertraf und wo die Hauptstadt Athen von ihr den Namen erhielt. Das vornehmste Zeichen ihres göttlichen Schutzes des attischen Landes war jener Ölbanm aus der Burg, den sie im Streite mit Poseidon erschuf und von dem, dem Glauben der Athener nach, alle Olbänme Attikas, der Hauptreichtum des Landes, abstammten. Über den heiligen Ölbanm auf der Burg erzählen die Alten die folgende rührend schöne Sage, in der sich ihr ganzer inniger Glaube an ihre Göttin ausspricht. Als die Perser gegen Griechenland heranzogen mit ungeheurer Übermacht, da trat Athene zum Throne ihres Vaters Zeus und flehte um die Erhaltung ihrer Stadt. Das Schicksal aber hatte anders beschlossen, Athen sollte untergehen, um herrlicher aus seinen Trümmern zu erstehen; Zeus also mußte seiner lieben Tochter ihre Bitte abschlagen, die Athener wichen aus ihrem Lande aus ihre Flotte, und die Perser verheerten die Stadt von Grunde aus mit Feuer und Schwert. Auch der heilige Ölbaum der Athene verbrannte mit; aber siehe da, zum Zeichen, daß Athene ihre Stadt auch im Untergange nicht verlassen habe, trieb mit wunderbarer Schnelligkeit aus der alteu Wurzel ein drei Ellen langer neuer Schoß, ein Symbol der Wiedergeburt der Stadt aus ihren Ruinen. Und unter dem Beistände der Athene kämpften die Athener an der Spitze der übrigen Griechen die berühmte Seeschlacht bei Salamis, in der sie die vielfach überlegene Flotte der Perser vernichteten und diese zwangen, mit Schimpf und Schande und unter ungeheurem Verluste das griechische Land zu verlassen. 7

3. Der Olymp oder Mythologie der Griechen und Römer - S. 114

1883 - Leipzig : Amelang
114 I. Die oberen Gottheiten. mistokles aber und die jüngeren Männer erklärten die „hölzerne Burg" für die Flotte, und indem sie sich dieser vertrauten, erkämpften sie den glorreichen Seesieg von Salamis. Hätten nun alle Athener den Spruch so verstanden wie die Greise, so blieb dem Orakel der Rücken gedeckt, indem es erklärte, es habe die Flotte gemeint. Nur aus diesem Wege konnte sich das Orakel von Delphi, so klug und einsichtig auch die Priester waren, im Rufe der Unfehlbarkeit und auf der Höhe seiues Einflusses halteu. Uuweit dieses Ortes, auf der krissäischen Ebene, wurden dem Apollon zu Ehren und zur Erinnerung an den von ihm schon in seiner Kindheit errungenen Sieg über den Drachen Python alle sieben, hierauf alle neun, und späterhin alle fünf Jahre die berühmten Mythischen Spiele gefeiert, in denen man die Sieger mit Lorbeerkränzen schmückte. In Rom fand die Verehrung Apollons erst 320 v. Chr. Aufnahme, indem man ihm bei einer Pest einen Tempel gelobte, zu dem dann ein zweiter auf dem palatinischen Berge gegründet wurde. Die apollinarifchen Spiele wurden während des zweiten pnnischen Krieges gestiftet. Der Lorbeerbaum und aus dem Tierreich der Hirsch, Wolf, Schwan, Delphin und Rabe waren ihm geheiligt. Unter den vielen Kunstwerken des Altertumes, die auf unsere Zeiten gekommen sind, ist eines der berühmtesten die in unserer Abbildung mitgeteilte Bildsäule des Apollon — bei den neueren Künstlern als Apollon von Belvedere bekannt —, welchen Namen man ihr von dem Saale gegeben hat, in welchem sie im Vatikan (einem berühmten Palaste in Rom) steht. Artemis oder- picmct und {pecette oöer ^una. (Siehe Abbildung Viii und Ix.) Artemis oder Diana, welche in ähnlicher Weise, wie Apollon mit Helios, mit der Mondgöttin Luna, Selene verwechselt oder verschmolzen wurde, hatte nach der verschiedenen Art ihrer Ver-

4. Der Olymp oder Mythologie der Griechen und Römer - S. 280

1883 - Leipzig : Amelang
280 Iii. Heroen oder Halbgötter. furchtbare Täuschung nie verziehen, und daran knüpfen sich Begebenheiten, auf die wir weiterhin zurückkommen. Nun war alles zum zweiten Aufbruche bereit, aber noch fehlte der Führer Telephos. Diesen aber brachte das oben erwähnte Orakel nach Aulis; er kam verkleidet, ergriff Agamemnons Söhnchen Orestes, das mit der Mutter gekommen war, und drohte, dasselbe zu töten, falls man ihm die Heilung versagte. Odysseus wußte zu vermitteln; mit dem Roste vou Achilleus' Speer wurde Telephos' Wunde geheilt, und dieser erklärte sich bereit, die Führung gen Troja zu übernehmen. So fuhr mau denn zum zweiteumale ab. Unterwegs landete man in Lemnos, um dort auf eiuem von Herakles erbauten Altar zu opfern; bei dieser Gelegenheit wurde Philoktetes, der Herakles' Bogen und Pfeile geerbt hatte (s. Herakles), von einer Schlange in den Fuß gebisseu, und, da seine Wunde nicht allein nicht heilte, sondern mit furchtbar üblem Gerüche eiterte, einsam aus Lemuos an unwirtlicher Küste zurückgelassen, das Herz voll Groll und Wut über die Griechen, und allem Elende seiner Krankheit anheimgegeben. Die Flotte aber fuhr weiter und landete bald auf troifchem Gebiete. Die ersten Jahre des Kampfes. Die Troer hatten früh von dem gegen sie anhebenden Kriege Kunde erhalten, und hatten Zeit gebabt, sich ihrerseits aus umliegenden Ländern ein bedeutendes Bundesheer zu verschaffen, so daß sie in ihrer stark befestigten Stadt den Griechen gewachsen waren. Den Oberbefehl über das troifche Heer führte Ijektor, Priamos' ältester Sohn, da dieser selbst zu alt war, um ius Feld zu ziehen. Als nun die Griechenflotte heranfuhr, stellte sich das troifche Heer ihnen zur Abwehr entgegen; allein es gelang ihnen nicht, die Landung abzuschlagen, sie wurden vielmehr, obgleich auch auf Seiten der Griechen manche Helden fielen, in ihre Stadt zurückgeworfen. Diese aber im ersten Anlaufe zu nehmen, mißlang den Griechen, Achill an der Spitze, vollständig,

5. Der Olymp oder Mythologie der Griechen und Römer - S. 58

1883 - Leipzig : Amelang
58 I. Hie oberen Gottheiten. Arkadien, dem Gebirgslande mit tiefen Höhlen, Bächen und auch schönen Thälern, in denen Ackerbau und Viehzucht, namentlich Pferdezucht, gedieh, feine Berehrnng auf die Liebe zur Ackergöttin, der Demeter, bezog. Berühmt war das jährlich gefeierte Fest auf der Insel Lenos, wo Poseidon sogar als Arzt verehrt wurde. Zu demselben versammelte sich eine große Menge Volk von den benachbarten Inseln. Man feierte es mit Opfern, festlichen Schmausereien und gemeinsamen Beratungen. Auf dem Isthmus wurden, von (Tjieffuö angeordnet, zweimal in jeder Olympiade, zur Herbstzeit, dem Poseidon zu Ehren glanzende Spiele gefeiert, die so berühmt wie die olympischen waren, und auch denselben Zweck wie jene hatten, nämlich — die einzelnen griechischen Bolksschasten in dem Bewußtsein der gemeinsamen Stammverwandtschaft zu erhalten. Diese Volksspiele hießen von dem Orte, wo man sie beging, die tstljmtsdjcn. Die Athener genossen dabei gewisse Vorrechte, obschon die Korinther die Aussicht über die Feier der Spiele hatten. Dies war das Hauptfest des Poseidon, als des Meerherrschers und Urhebers, sowie auch Vorstehers der Pferdezucht. Der dem Gotte heilige Tempel stand mit anderen Heiligtümern in einem Fichtenhaine. Das Fest wurde durch Festkämpfe gefeiert, bei denen der Sieger mit einem Kranze aus Fichteuzweigen geehrt wurde. In diesem heiligen Haine hatte der religiöse Sinn der Griechen auch das Schiff der Argonauten, die Ärgo, als Denkmal der ersten großen Unternehmung zur See geweiht, das fortwährend erhalten wurde. Auch hatten die Griechen nach ihrem großen Siege über die Perser, den ihre Flotte entschied, ein kolossales, sieben Fuß hohes Bild des Poseidon aus Erz in dessen Heiligtum hier geweiht. Man opferte dem Poseidon Pferde und Stiere, die in das Meer versenkt wurden; wer dagegen aus einem Schiffbruche gerettet war, hängte ein Andenken daran in dem Tempel des Poseidon auf. Bei den Römern hieß diese Gottheit ttrptunue, was Fürst der Gewässer bedeutet. Obgleich in frühester Zeit Römer als Hirten und Landbauer mit dem Meere wenig in Berührung kamen,

6. Lehrbuch der Geschichte der Völker und Staaten des Alterthums - S. 192

1824 - Berlin : Amelang
einen, und bei der stolzen Ruhe der medischen Despoten, der knechtischen Indolenz ihrer Völker, der Vbllerei und Ueppigkeit der Lyder, der Getheiltheit der Griechen, dem bloß gewinnsüchtigen Handelsgeist der Phönizier auf der andern Seite, zu vollenden waren: eben so leicht und einfach wurde auch die Behauptung derselben theils durch fortdauernde Unterhaltung stehender Armeen in den be- siegten Ländern und Besatzungstruppen in den Hauptstäd- ten, an der Spitze von Ober- und Unterfeldherren, denen zur Seite königliche Schatzeinnehmer standen, welche die zu erlegenden Tribute erhoben, theils durch gewaltsame Verpflanzung der bezwungenen Völker aus der Heimath in die Fremde, zur politischen Zerstückelung der National- kraft, theils endlich — wie bei den Lydern — durch Entwaffnung der Nation, und durch Vorschreibung einer verweichlichenden Erziehung und Lebensart — zur mora- lischen Zerstörung des Nationalgeistes. Herod.i. i55-i56. §» 4* Durch diese militärischen Sicherheitsmaaßregeln, die in der Hand des asiatischen Despotismus, welcher, wie Montesquieu sagt, den Baum umhaut, um die Frucht zu genießen, die Stelle einer organisch-verbindenden Ge- setzgebung und Verfassung vertraten, unterschied sich das Eroberungs-System des Cyrus von denen seiner assy- rischen und medischen Vorläufer so wenig, daß es mit denselben wie in der stürmischen Art des Erwerbs, so auch in der ruhigen Art des Genusses der Eroberungen übereinkam. Denn wie die ursprünglich gleich kräftigen und kriegerischen Meder in babylonische Ruhegenüsse und Wohl- lüste versunken, und mehr dadurch, als durch das Schwert der Perser untergegangen waren: so nahmen auch die per- sischen Sieger, mit einer Gelehrigkeit und Gefügigkeit, die allen, besonders nomadischen, Barbarenvölkern eigen- thümlich ist, die Sitte und Lebensweise der Besiegten an, und wie die Mongolen bald Chinesen, und die Römer in Speise und Trank, Kleidung, Sitte, Sprache, Religion u. s. w. Griechen und Asiaten wurden, so waren auch die Perser schon bei Lebzeiten des Cyrns, und ohne daß dieser es verhindern konnte, halbe Meder geworden. Herod. I. i35* §.5. Denn daß Cykus die Auflösung des alten einfachen, kriegerisch-rohen, physisch-starken, naturfreien und kühnen Perser-

7. Lehrbuch der Geschichte der Völker und Staaten des Alterthums - S. 198

1824 - Berlin : Amelang
198 durch Darius Andrang von Norden her entzündete, durch die Intriguen mißvergnügter Tyrannen — des Aristagoras, Histiäus, Hippias — durch den stammgenossenschaftlichen und republikanischen Geist der Athener — zum Ausbruch entflammte weltwichtige Kampf der Freiheit mit der Knechtschaft endigte zwar in **»-4m. (einer ersten Periode, wo die griechische Kraft noch un- entwickelt gegen die übermächtigen Landheere und auf fremden Boden nur im augenblicklichen Hilfskampfe thä- tig war, mit der Wiederbezwingung vonjonien und der Zerstörung der blühenden Handelsstadt Milet, zur Rache für das von den Griechen eingeäscherte Sardes, aber «so. schloß dagegen seine zweite Periode um so erhebender für die auf väterlicher Erde angefallenen Hellenen, als sie mit einer Handvoll republikanischer Helden, unter ihrem von Freiheit und Vaterland begeisterten Miltiades, bei 4«. Marathon die persischen Völkermassen zurückwarfen, und ihren großen König um so mehr demüthigten, da er zu gleicher Zeit den Aufstand der durch das Glück der Griechen ermuthigten Aegypter erfuhr. Vergl. unten die griech. Gesch. Herod. 11b. Iii. ßß seg., 11b. Iv. bis Vii. 2. §, 4t -wi—««. Xerxes, des Darius erstgeborner Sohn von sei- ner Gemahlin, des Cyrus Tochter, Atossa, in üppiger Hofpracht und orientalischen Majestäts- und Unüberwind- lichkelts-Ideen auferzogen, betrieb die durch den Tod seines Vaters augenblicklich gehemmten Waffenrüstungen gegen die Empörlinge im Westen mit xinem um so leb- haftem Eifer, je mehr die erlittene Schmach des Vaters die Rache des Sohnes -u fordern, und die Aufreizungen und Versprechungen der Pisistratiden und Aleuaden, so wie die Wünsche und Hoffnungen seines Schwagers Mardonius, einen glücklichen Ausgang des Unterneh- mens anzukündigen schienen. Um so mehr in diesem kö- niglichen Glauben bestärkt durch die leichte Unterwerfung der aufrührerischen Aegypter, und den Ueberschlag seiner zahllosen Hilfskräfte gegen ein armseliges Jnselpolk, das ihm nur Heere, wie seine Leibgarde stark, entgegenstellen «v-E. konnte, setzte er sich nach einer dreijährigen Rüstung zu Wasser und zu Lande in eigener Person an der Spitze seiner Kolonnen, die Mardonius führte — während er selbst, wie eine Schicksal lenkende Gottheit, von seinem Prachtgespgnn nisaischer Rosse getragen wurde, jn Bewe»

8. Lehrbuch der Geschichte der Völker und Staaten des Alterthums - S. 200

1824 - Berlin : Amelang
200 an demselben Tage, der die Kraft des persischen Land- heeres brach, auch die königliche Flotte zum zweiten Male, bei dem jonischen Vorgebirge Mykale, eine zerstörende Niederlage erlitt. Seit diesen in zwei Feldzügen, und drei Schlackten, welche die Schatze und Mannschaften der blühendsten Lan- der Asiens hinrafften, erlittenen Proben griechischer Un- überwindlichkeit, wagte Zcerxes keinen National-Angriff mehr, sondern sich zurückziehend von den Heldengefilden, auf den selbst seine Unsterblichen geblutet hatten, beschrankte er sich auf Vertheidigung seiner Küstenländer durch die Kreuzfahrten seiner von den Bundesgenossen zusammen- gepreßten und ergänzten Flotte, die aber nur so lange ein pradominirendes Anfehn ausübte, bis sie an dem Cimon, dem Sohne des Miltiades, einen des The- mistokles würdigen Gegner erhielt. Dieser schlug die- 4% o[ selbe an dem Fluß Euxymedon jn Pamphylien nebst der zu ihrer Deckung aufgestellten Landarmee an Einem Ta- ge, und entriß den Persern, durch Einnahme des thrazi- schen Chersonesus, den Schlüssel zu Europa, welches sie seitdem nicht wieder als Eroberer zu betreten wagten. Daß die Perser aber dennoch an rzojahr lang die Ober- herren von Asien blieben, verdankten sie weder dem Xer- xes, der seit dem Rückzüge aus Griechenland, Kraft und Kampf vergessend, den Genüssen seines Serails lebte, bis er ein Opfer des Intriguen- und Konspirationsgeistes des- selben wurde, noch der innern Starke und Verfassung ihres Reiches, sondern vielmehr der Zerrissenheit und Ge- schwachtheit ihrer Nachbaren, der bewachenden Eifersucht der königlichen Satrapen, und der sich selbst zerstörenden Zwietracht der Griechen, deren Feldherren und Staatsmän- ner Gold und Schiffe von den Persern nahmen,, und ihr eigenes Vaterland, das nach der Besiegung Asiens feinen eigenen feindseligen Leidenschaften und Staatsver- hältnissen unterlag, an das Ausland zu verrathen und zu verkaufen. — Nichts desto weniger aber sank die Großmacht der Perser, je mehr sie Xerxes zu erheben und zu verherrlichen gesucht hatte, theils durch Verei- telung des kostspieligsten aller Feldzüge, der den Glauben an ihre Unüberwindlichkeit bei sich und Andern ver- nichtete, theils durch die aus vermehrtem Druck entste- hende Unzufriedenheit der unterworfenen Nationen gegen besiegte und in das üppige Asyl ihrer Höfe sich that- und rühmlos verbergende Herrscher, theils durch die Verrückung der Königsmacht von dem Mittelpunkte des

9. Lehrbuch der Geschichte der Völker und Staaten des Alterthums - S. 474

1824 - Berlin : Amelang
474 ganz zuletzt noch unter ihrem kriegerischen Könige Pyr- rhus Ii. sogar als auswärtige Eroberer auftraten, 280 a. Chr. So wurden die Epiroten als Halbgriechen auch nur halbe Theilnehmer des freien hellenischen Staats- lebens ! §. u lv. Wie auf dem festen Lande, so entstanden auch auf Die den Inseln Griechenlands, nachdem die Urbewohner der- zriechischen Reiben von hellenischen Ansiedlern verdrängt waren, überall Inseln, republikanische Verbindungen und Verfassungen, die auch hier vom städtischen Leben aus und darauf zurückgingen. So viele Städte also, eben so viele insularische Freistaa- ten! Größere Inseln, wie Euböa, Kreta, Cypern, um- faßten deren mehrere, während kleinere Eilande, wie die Cykladen, kleine Republiken für sich ausmachten. §. 2. Korcyra (8cheria, Phaecum Insula, eine Pflanzstadt und Nebenbuhlerin von Korinth in Han- del und Seemacht — denn es stellte Flotten von 100 Kriegsschiffen — mit aristokratischer Regierungsform, wie der Mutterstaat, trat zur Zeit der persischen upd pelo- ponnesischen Kriege in seine höchste Blüthe, von 55o — 430, bis durch die darauf entstehende Parteiwuth zwischen den Demokraten und Aristokraten, mit der alten Verfas- sung auch der alte Glanz erlosch. — Horn. Qd, Y, Vi. Thucyd. Vii. Plin. Iv. 12. §. 3. Einen gleichen Handelsflor, in welchem e- sogar mit Athen wetteifern konnte, erreichte das kleine^ Eiland Aeglna, eine Kolonie der Dorer! Leider! schwächte es sich aber auch, wie Korcyra, durch Unruhen im Innern, im Kampf zwischen Volk und Aristokraten. Um so leich- ter wurden daher die Aegineten, 465, eine Beute der eifer- süchtigen Nachbarin Athen, die mit den Schätzen und Schiffen dieser Insel die persischen Barbaren schlug, und den Grund zur eigenen Seeherrschaft legte. An merk. Die äginetische Seemacht, Kunstschule, Bild« werke (der Tempel des Zeus Panhellenioö) Hom.ll.ll. Herod. v. 83. vi. 5o seq. Viii. 46. Thucyd. I. 14. 108. Diod, Iv, Strab. Iii. Viii. Paus. Ii. Viii. Mülleks Aeginetica.

10. Lehrbuch der Geschichte der Völker und Staaten des Alterthums - S. 496

1824 - Berlin : Amelang
496 größer» Fährlichkeiten der Rückfahrt schilderte, auch The- mistokleö endlich durch ein die Feinde bethörendes Stra- ^ tagem die schwankenden Bundesgenossen zum Stand und 0. Angriff zwang. — Dieser gelang der hellenischen Tapfer- 20dö'dr ^eit und Taktik bis zur Bewunderung; die Männer und 'Schiffe von Athen, Aegina und Megara wetteiferten in der Eintracht Muth und der Thaten Herrlichkeit; der Perser Fahrzeuge, unlenksam und ungeordnet, wurden größtentheils zertrümmert; ihre Trünimer bedeckten die heilige Meerfluth, deren Grund in der Frühe des Tages erbebt hatte, als wenn die Götter dem ungerechten Kampfe zürnten. Der große König, von der attischen Küste her die feige Flucht seiner Knechte sehend, tief gebeugt vor freier Männer, die für Heerd und Altar kämpfen, un- überwindlicher Kraft und Hoheit, beschloß, die Pläne des Ehrgeizes aufgebend, den Rückzug des Heeres, und suchte und fand in den Harems von Susa sein Glück und seine Welt. Herod. Viii. Diod. Sic. íib. Ii. Plut. in Tberaistocl. Ünep.them. Justin.ii. Aeschyl.inpers. Anmerk. I. Hier auf Salamis war es auch, wo Lie tragische Muse ihre drei Lieblinge an Einem Tage und an Einem Orte vereinrate: der kühne Aeschylus half siegen, der blü- hende Sophokles tanzte um die Tropasn, und Euripideö ward an dem Tage des Sieges auf diesem glücklichen Eilande geboren. — Diese Triumviri sind zugleich die princip2s tragoe- diae graecae. Ueber Den natürlichen und volksmäßigen Ursprung ' der tragischen (u. komischen) Poesie siehe oben. — Fortgesetzte und kunstmaßige (.theatralische u. scenische) Ausbildung derselben durch Aeschylus c. 48o — welcher den Hauptbestandtheil der Urtragödie — den Chorgesang — in eine untergeordnete Ver- bindung mit einer anaemessenen tragischen Handlung setzte, und durch die veranlaßte Einführung eines zweiten Schauspielers, ^ die bisherige Rezitation zur Aktion, die Lyrik zur Dramatik er- hob — Charakter seiner noch üvrigen (sieben) Trauerspiele: Kraft, Größe, Kühnheit (Kolossalitat) in Ersinduna, Anordnung, Handlung und Ausdruck — ein Siñbild der griechisch-republikani- schenkraft-Periode. — Die vorzüglichsten Stücke (mit heroisch- mythischen und nationalen Süietö): Prometheus vkucrus — Agamemnon — die Chaephoren und Eumeniden (eine Trilogie) — die Perser (Niederlage des Xerxes) — Aristot. Poet, Iv. Hör. ad. Pis. 278. Quint. X. j, Vollendung der tragischen Kunst-Periode Athens untersophokles — u-agico- rum principe — dem Homer unter den Tragikern — welcher die rohe Kraft seines Nebenbuhlers Aeschylus zur vollkommnen Schönheit veredelte, und die Tragödie in Geist und Form (Cha- rakteristik, Handlung, Chor, Dialog, und der übrigen Technik) zu einem Ideal-Bilde des religiös-politischen Lebens seinerna- ' tion verklärte. — Von seinen sieben noch übrigen Tragödien bil- den Oedipus Tyrannuö (diekrone alsir griechischen Schau- spiele) Oed. Coloneus und Antigone, eine Trilogie. — Euripides, um 444- ein Schüler des Anaxagoras u. Pro- dikus,
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