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1. Die Zeit der Umwälzungen - S. 37

1909 - Leipzig : Hirt
117. Volkserhebungen in auerdeutschen Lndern. 37 Knigs. Meine Zeit in Unruhe, meine Hoffnung in Gott." Die letzte Ruhesttte fand er neben seiner Luise im Charlottenburger Mausoleum. Nie war der Staat in grerer Not gewesen als unter seiner Regierung, nie hatte er sich mit solcher Kraft wieder emporgearbeitet. 117. Volkserhebungen in auerdeutschen Lndern. Kriegerische Verwicklungen unter den Hauptmchten wurden durch das Zusammenhalten der Heiligen Allianz, namentlich durch das freund-schaftliche Verhltnis zwischen sterreich, Preußen und Rußland ver-mieden. Dagegen riefen die nationalen und freiheitlichen Bestrebungen in mehreren Lndern bewaffnete Volkserhebungen hervor. 1. Der Befreiungskampf der Griechen, 18211829. Zuerst erreichte der nationale Gedanke sein Ziel in Griechenland. Die Griechen, von jeher kluge Handelsleute, waren unter der im allgemeinen nicht harten trkischen Herrschaft wohlhabend geworden, und die westeuropische Bil-dung war ihnen nicht fremd geblieben. Schiller in Jena weckte in seinen griechischen Zuhrern das Verstndnis fr die Zeit des Leonidas und Themistokles und damit die Begeisterung fr ihr Vaterland. Es ent-stand ein Bund, der sich die Befreiung Griechenlands zur Aufgabe machte und weite Verbreitung fand. Das Haupt des Bundes war der Fürst Alexander Ipsilanti, ein Offizier in russischen Diensten. Im Vertrauen ans die Hilfe des Zaren Alexander erregte er 1821 1821. in der Moldau einen Aufstand gegen die Trken. Aber der Zar blieb teilnahmlos, die heilige Schar", die Ipsilanti gebildet hatte, wurde auf-gerieben, und er selber floh nach Ungarn, wo er gefangen gehalten wurde. Ein allgemeiner Aufstand der Griechen war die Folge. Sie kmpften mit groer Tapferkeit und erhielten aus allen Lndern Europas Unter-sttzung durch Freiwillige (unter denen auch der englische Dichter Lord Byron war). Aber ihnen fehlte eine einheitliche Leitung und militrische Ausbildung. Nach dem Falle der heldenmtig verteidigten Festung Missolunghi war ihre Lage hoffnungslos. Da vereinigte sich England mit Frankreich und Rußland (wo 1825 Nikolaus I. den Thron bestiegen hatte), um den Griechen zu helfen, trotz Metternichs Gegenbemhungen, der auch hier alles beim alten lassen wollte. Die vereinigte Flotte der drei Mchte und ein von Norden ein-rckendes russisches Landheer besiegten die Trken, und der Sultan sah sich 1829 im Frieden zu Adrianopel gezwungen, die Griechen frei- 1829. zugeben. 1832 setzten die Mchte Otto von Bayern, einen Sohn Ludwigs I., 1832. der sich als Griechenfreund hervorgetan hatte, als König ein. Nur lang-sam wich unter seiner Regierung die Verwilderung und Verwstung, die'

2. Das Altertum - S. 42

1907 - Leipzig : Voigtländer
42 Geschichte der Griechen. Dritter Zeitraum. Die Bliite Griechenlands 500—451 v. Thr. § 28. Die Perserzüge 500—449 v. Chr. 1. Der Aufstand -er Ionier. Die griechischen Kolonien in Kleinasien waren von König (Eqrus der persischen Herrschaft unterworfen worden. Um sich zu befreien, wagten sie im Jahre 500 d. (Ehr. 2^« Rufst and; sie wurden dabei von den europäischen Griechen unterstützt, insbesondere von den Athenern. Doch die Perser besiegten die ionischen Städte und unterwarfen sie aufs neue. Bei diesen Kämpfen ging S a r b e s in Flammen auf. 2. Die beiden Züge -es öartus. Schon lange hegte der perser-könig Darius (§16, 3) den Plan, das europäische Griechenland seinem Reiche einzuverleiben; der Anteil der abendländischen Griechen am Ruf-stande der Ionier zwang ihn zur Rache. (Ein Diener mußte ihm angeblich bei jeder Mahlzeit zurufen: „Herr, gedenke der Athener!" p»seru a) erste Perserzug 492, mit dem Darius feinen Schwieger-et4923us söhn Utardonius beauftragte, erreichte Griechenland nicht. Die Flotte scheiterte infolge eines heftigen Sturmes an dem gefährlichen Vorgebirge Rthos; auch das Landheer erlitt schwere Verluste und mußte umkehren. Zweiter b) Der zweite Perserzug 490. persische Herolde sollten den Po£T griechischen Staaten „(Erde und Wasser" abfordern. Fast überall entsprach man der Forderung; doch die Athener und Spartaner verhöhnten und töteten die Gesandten. So wurde ein neuer Rachezug nötig. Ein Heer von 110000 irtanrt unter Datis und Rrtaphernes wurde auf Schiffen von 3onien aus nach Mittelgriechenland gesandt. Beim Heere befand sich auch hfppias (§ 26, 5); er hoffte die Herrschaft über Rthen zurückzuerhalten. Ruf seinen Rat landeten die Perser bei Marathon, weil die dortige (Ebene für ihre Reiterei günstig war. Die Rthener baten durch einen (Eilboten in Sparta um Hilfe; doch die Spartaner erklärten, daß sie wegen eines heiligen Festes vor dem Vollmond nicht ausrücken könnten. So konnten die Rthener den Persern nur 10000 Rtann gegenüberstellen. Rm Kampfestage führte sie der tapfere Milti ad es, der die persische Kriegsweise kannte. Durch kluge Schlachtordnung und sieg bei kraftvollen Rnsturm gewannen sie bei Marathon einen glänzenden Sieg ; m“^o)on sie erbeuteten das persische Lager und sieben Schiffe. Die übrige Flotte der Perser umfuhr das Vorgebirge Sünium, um Rthen anzugreifen. Dort aber fand sie das athenische Heer schon wieder

3. Das Altertum - S. 44

1907 - Leipzig : Voigtländer
44 Geschichte der Griechen. griechische Geschichtschreiber herodot berechnet das Landheer auf 1 700 000 Fußgänger und 80000 Heiter, die Flotte auf 1200 Kriegsschiffe und 3000 saftschiffe. Sind diese Zahlen wohl auch übertrieben, so mag doch das persische Heer über eine halbe Million Krieger gezählt haben. Das Landheer rückte in drei Zügen in Mazedonien und Thessalien ein, wahrend die Flotte gleichzeitig an der Küste hinfuhr. dermiechen A^"ch griechischer Staat gab den vorausgesandten Herolden des Großkönigs Erde und Wasser. Hthen und Sparta aber waren zum widerstände entschlossen und vereinigten sich mit den ihnen ergebenen Städten zu einer Eidgenossenschaft,- Sparta erhielt den Oberbefehl. c) Schlacht bei Thermopylä 480. Ein griechisches Heer von etwa 6000 Mann unter dem Spartanerkönig Ceöntöas erwartete die Ärmopa p^r am Engpaß von Therinopyla, der zwischen dem ©tagebirge und 480 dem sumpfigen Meeresstrande den einzigen Eingang aus Thessalien nach Hellas bildet. Ein Warner sagte den Griechen, die Pfeile der Perser würden die Sonne verdunkeln; doch ein wackerer Spartaner gab die lakonische Rntwort: „So werden wir im Schatten fechten." Zwei Tage lang schlugen die Griechen die Übermacht der Perser zurück; selbst die Kernschar der 10000 „Unsterblichen" konnte nichts ausrichten. Dreimal soll Xerxes bestürzt von seinem Thronsitz aufgesprungen sein, als er die schweren Verluste seines Heeres bemerkte. D$p2itöes5 Da zeigte ein Verräter, mit Hamen E p h i ä 11 e s, den Persern einen Fußsteig über das Gebirge, auf dem sie das Griechenheer umgehen konnten. Jetzt vermochte Leonidas das vorrücken des Feindes nicht länger zu verhindern. Er entließ daher am dritten Morgen den größten Teil seiner Streiter und starb, um ihren Hückzug zu decken, mit 300 Spartiaten und 700 Thespiern in wildem Kampfe den Heldentod. (£in steinerner £örve wurde später als Ehrenmal auf einem Hügel des Engpasses aufgestellt, und eine Inschrift rief dem vorübergehenden zu: „Wanderer, kommst du nach Sparta, verkündige dorten, du habest Uns hier liegen gesehn, wie das Gesetz es befahl." Hun rückte Lerxes mit seinen Heerscharen in Hellas ein; die (Eroberung des ganzen griechischen Landes schien unvermeidlich. d) Seeschlacht bei Salamis. Da kam den Griechen Rettung durch seegefefy |fyre Flotte. Sie kämpfte zuerst bei Rrterntfium an der Hordspitze der Artemifium Insel Euböa rühmlich, aber entscheidungslos. Hach der Schlacht bei Thermopt)Iä ging sie nach Salamis zurück. Den Athenern hatte das Drakel geraten, sich hinter hölzernen Mauern zu schützen; sie räumten die Heimat, schickten die Ihrigen auf die benachbarten Küsten und Inseln

4. Das Altertum - S. 45

1907 - Leipzig : Voigtländer
§ 28. Die Perserzüge 500—449 v. Lhr. 45 und gingen selbst an Borb der Schiffe. Nach ihrem Abzug rückte das persische Landheer in das unverteibigte Athen urtb steckte es in Branb. fltb^n”ter* Huch die persische Flotte stellte sich bicht bei Salamis auf. Schon wollten sich die Schiffe der Griechen nach allen Seiten zerstreuen; ba bewog Chemistoltles durch listige Botschaft den Perserkönig, die griechische Flotte einzuschließen. Jetzt war der Kampf unoermeiblich; auch der verbannte Hristibes fanb sich noch ein, um baran teilzunehmen. So kam es am 20. September 480 zu der großen Seeschlacht bei Seeschlacht Salamis. 380 griechische Schiffe, unter ihnen 180 athenische, kämpftenbet f8aiami3 gegen 900 Schiffe der Perser. Die Griechen fochten in guter (Drbnung und in geschlossenen Reihen, die Perser ohne (Drbnung und Plan. Beer je s schaute von einem Berghange des attischen Ufers dem Kampfe zu; er mußte es ansehen, wie seine Flotte in Verwirrung geriet und viele ihrer Schiffe vernichtet, die übrigen zerstreut und verjagt würden. (Entmutigt, Heimkehr beschloß er, mit der Hauptmasse seines Heeres nach Hsien zurückzukehren. des 3eer$es e) Oie Schlachten bei Platäa und Mykale 479. Doch ließ er in Thessalien 300000 Mann erlesener Truppen unter Ittarbonius zur maröonms Fortsetzung des Krieges zurück. Der persische Felbherr versuchte zunächst die Griechen zu entzweien. (Er ließ den Athenern (Erhaltung ihrer Unabhängigkeit, Vergrößerung ihres Gebietes und den Xdieberaufbau ihrer Tempel versprechen, falls sie auf seine Seite treten würden. Doch die Athener gaben die hochherzige Antwort: „Die Freiheit ist unsere Losung, und wir werben sie verteibigen, solange wir können. Solange die Sonne ihre Bahn roanbelt, werben wir mit Lerxes einen vergleich nicht eingehen, sonbern ihm beherzt entgegentreten, im vertrauen auf den Bei* staub der Götter und Heroen, bereu Tempel und Bilbsäulen er, der Frevler, verbrannt hat." So brach Ittarbonius im nächsten Sommer aufs neue in Hellas ein, verheerte Attika und verbrannte das abermals von seinen Bewohnern verlassene Athen zum zweitenmal. Als dann vom Peloponnes her ein Griechenheer nahte, zog er sich nach Böotien zurück, hier kam es zu der großen Schlacht bei ptatää 479. Den 300000 Persern des litarbonius schiacht bei traten 110000 Griechen entgegen. Den Oberbefehl der Griechen hatte der piataa 479 Spartaner |)ausanias inne, die Athener führte Ariftibes. Die Perser würden gänzlich geschlagen, Ittarbonius fiel. An bemselben Tage besiegte die griechische Flotte den Rest der Perserflotte und ein persisches £anbheer am Vorgebirge Mhkale in 3onien. (Errangen bei Platää die Spartaner schiacht bei benpreis der Tapferkeit, so taten bei Inykale die Athener unter Beanthippus 479 das Beste. 5. Der Aufschwung Athens und der Angriffskrieg gegen auffchnmng die Perser. Athen würde nun toieber aufgebaut und trotz des Rti,ens

5. Das Altertum - S. 42

1897 - Leipzig : Voigtländer
42 Wasser als Zeichen der Unterwerfung forderten; aber die Gesandten wurden zu Athen und Sparta mihandelt und gettet. a. Ersterzug (492). Da sandte Darms seinen Schwiegersohn Mar-donius mit einem zahlreichen Heere und einer groen Kriegsflotte gegen Griechenland aus. Doch weder die Flotte noch das Landheer erreichte Griechen- Auch das Landheer mute^ach^groen^V^rlustm^um^ land erreicht zu haben. 490 b. Zweiter Zug, 490. Zwei Jahre spter wurde ein neues Heer ^^unter den Feldherren Datis und Artaphernes, loooo Mann stark. gegen Griechenland ausgesandt. Diesmal wurde das ganze Heer auf die Flotte gebracht. Diese fuhr von Jonien aus qer'uber das'gal^cye Meev hinber und landete in Attila auf der Strandebene Marthon, wenige Meilen nordstlich rmn Atben. Dieitbener konnten dieser gewaltigen Streit-macht nur 10 000 Mann (unter ihnen 1000 Krieger aus der.botischen Stadt Plat) entgegenstellen, da das spartanische Hilfsheer, durch eine Festfeier zurckgehalten, zu spt eintraf. Doch erfochten sie unter der Fhrung des 490 Miltiades in der Schlacht bei Marathon einen groen Sieg, 490- der 6000 Leinde wurden gettet, die brigen in wilder Flucht af ihre Schiffs zurckgeworfen; von den Athenern fielen nur 192. Hiermit war der ganze Krieg entschieden. Denn die Perser, noch immer an Zahl weit berlegen, wagten nicht, zu einem Angriffe auf die Stadt Athen vorzugehen, sondern kehrten entmutiat nach Asien zurck. Miltiades, der Sieger von Marathon, fand bald darauf ein trauriges'ende. Er hatte die Athener zu einem Feldzuge gegen die Insel Paros beredet. Aber die Unternehmung schlug fehl, und Miltiades wurde dabei schwer verwundet. Nachdem er so unoerrichteter Dinge zurckgekehrt war, wurde er von den Athenern zu einer unerschwinglich hohen Geldstrafe verurteilt und starb bald darauf an der Wunde. 3. Themistkles und Aristldes. Nachdem Miltiades gestorben war, wurden Themistkles und Aristides die ersten Männer in Athen. Themistkles, hochbegabt und voll Ehrgeiz, that sich bald durch seine einsicht-vollen Reden in der Volksversammlung hervor. Durch Freigebigkeit gelang es ihm, seinen'anhang zu mehren, und da er bei seinem staunenswerten Gedchtnis die einzelnen athenischen Brger mit Namen kannte, schmeichelte der eiteln Volksmenge nicht wenig. So galt er bereits als einer der ein-flureichsten Staatsmnner und Volksfhrer, als Miltiades bei Marathon siegte. Damals sagte man von ihm, die Trophen des Miltides htten ihm den Schlaf geraubt. Vor allem beschftigte ihn jetzt die Fortsetzung des Kampfes gegen die Perser. Denn da diese den Krieg nach kurzer Frist mit verstrkter Macht erneuern wrden, war ihm nicht zweifelhaft. Zugleich aber

6. Das Altertum - S. 51

1897 - Leipzig : Voigtländer
51 schied. Die Stadt Athen, von den spartanischen Heeren umlagert, mute sich (404) an Lysander ergeben, ihre Kriegsschiffe ausliefern, ihre Festungs-werke schleifen und eine von Sparta eingesetzte Regierung, bte sogenannten dreiig Tyrannen, annehmen. Doch wurde deren Schreckensherrschaft schon nach einem Jahre (durch Thrasy-blus) gestrzt. Alcibiades war nach Athens Fall nach Kleinasien geflohen. Der persische Statthalter, dessen Schutz er ausgesucht, lie ihn aus Verlangen der Spartaner durch ausgesandte Meuchelmrder tten. 31. Sokrates. Zur Zeit des peloponnesischen Krieges lebte in Athen der weise und tugendhafte Er war eines Bildhauers Sohn und widmete sich in seiner Jugend der Kunst seines Vaters. Aber eine innere Stimme trieb ihn, die Wahrheit zu suchen (Philosophie). Die ueren Dinge schtzte er gering und lebte so einfach als mglich. Nichts bedrfen," sagte er, " gttlich, und wer am wenigsten bedarf, kommt der Gottheit am nchsten." Fr das Wichtigste hielt er die Forderung, welche die Inschrift am delphischen Tempel aufstellte: Erkenne dich selbst!" Keine Weisheit lie er gelten, die nicht mit der Tugend verbunben war- Darum bekmpfte er die eigenntzige Scheinweisheit der Sophisten, und suchte seine Schler, die er ohne Lohn unterrichtete, zu ernstem Nachbenken anzuregen und von der Oberflche der Dinge zur wahren Erkenntnis zu führen. Das belphische Orakel erklrte ihn fr den weisesten der Griechen. Seine Gegner aber verklagten ihn vor Ge-richt, da er die Jugend verderbe, an die Götter des Staates nicht glaube und neue- Götter einfhren wolle. Der siebzigjhrige Greis wurde trotz seiner herrlichen Verteidigungsrede zum Tode verurteilt. Dreiig Tage verbrachte er noch im Gefngnis im Verkehr mit seinen Freunden. Einen Vorschlag, sich durch die Flucht zu retten, wies er zurck, weil man den Ge-setzen des Staates gehorchen msse. Nach erhabenen Gesprchen mit seinen Freunden der die Unsterblichkeit der Seele trank er mit heiterem Antlitz den Giftbecher und erlitt so den Tod, den er mit seinen letzten Worten als eine Genesung bezeichnete, 399. gyg Von mehreren seiner Schler wurden besondere philosophische Schulen gegrndet. Der bedeutendste unter ihnen, Platon, und dessen Schler Aristoteles sind durch ihre Schriften Lehrer aller Zeiten geworden. Auch spter blieb Griechenland, namentlich Jtljen, der Hauptsitz der Philosophie, wenn auch die spteren Weisheitlehrer (wie die Stoiker und Epikurer u. a.) ihre Vorgnger nicht erreichten. 4*

7. Das Altertum - S. 41

1897 - Leipzig : Voigtländer
41 zeigten ihre hochherzige Gesinnung darin, da sie den Tod ihrer Shne in der Schlacht einer ruhmlosen Rckkehr aus dem Kampfe vorzogen. Als einer Spartanerin gemeldet wurde, ihr Sohn sei ehrenvoll gefallen rief sie aus: Nun, dazu war er ja erzogen, da er fr sein Vaterland zu sterben wisse/ Eine andere sprach zu dem in den Kampf ziehenden Sohne, als sie ihm den Schild darreichte: Kehre mit ihm zurck oder auf ihm!" So sehr berwog oft die Liebe zum Vaterland die Liebe zu der eigenen Familie, da sich diese Gesinnung in Ausdrcken unweiblicher Herzlosigkeit uert. So empfing eine spartanische Mutter ihren aus der Schlacht entronnenen Sohn mit den Worten: Es wre besser, du wrest tot geblieben." Eine andere sagte zu ihrem Sohn, der ihr den rhmlichen Tod seines Bruders erzhlte: Schmst du dich nicht, eine solche Reisegesell-schaft unbentzt gelassen zu haben." Ganz anders als in Sparta war die Stellung der Frau in Athen. -*/ Hier lebten die Frauen und Mdchen in strengster Abaemossenheit in ihrer Frauenwohnung, beschrnkt auf den Umaana untereinander und mit ihren Sklavinnen. Die Mdchen wurden hauptschlich im Spinnen und Weben unterrichtet. Sie durften nie die Mnnerwokmuna betreten. Ebenso wenig durfte ein fremder Mann je in die Rraueuwohnuna eintreten. Eine Frau sollte sich nicht einmal unter der Hansthre oder an einem Fenster sehen lassen. Nur bei festlichen Aufzgen durften brauen und Mdckien ffentlich erscheinen. V & ist es nicht zu verwundern, wenn die athenischen Frauen ganz unge-bildet blieben. Zweite Periode. Vom Anfang der Perserkriege bis zum Untergang der Unabhngigkeit Griechenlands, 500338 v, Chr. 28. Die perserkriege, 500449. 1. Der Aufstand der Jonier. Die Kolonieen, welche die Griechen auf 500 der westlichen Kste von Kleinasien gegrndet hatten, unter ihnen die blhen- den ionischen Handelsstdte Milet. Ephesus 2c.z waren von Cyrus der persischen Herrschaft unterworfen worden. Um sich frei zu machen, erhoben sie im Jahre 5(W v. Chr. (unter Histius und seinem Schwiegersohne Aristagras von Milet) einen Aufstand. Dabei wurden sie von euro-pischen Griechen untersttzt, namentlich von den Ath enern, die ihnen eine Anzahl Schiffe zuhilfe schickten. Allein die Perser besiegten die jonischen Städte und unterwarfen sie von neuem. 2. Der Krieg des Darius 492 und 490. Der Perserknig Darms wollte nun auch an den Griechen in Europa fr die Untersttzung des Auf-standes Rache nehmen. Er schickte Gesandte, welche von ihnen Erde und

8. Das Altertum - S. 43

1897 - Leipzig : Voigtländer
43 erkannte sein Scharfblick, da Griechenland nur durch eine Seemacht erfolg-reich gegen den drohenden Angriff verteidigt, da insbesondere Athens Macht und Wohlfahrt nur durch die Entwickelung und Verstrkung des Seewesens gefrdert werden knnte. Daher forderte er voll Eifers die Athener zur Er-bauung einer Flotte auf. Diesem Plane des Themistkles trat der be-dchtige Aristidcs entgegen, der wegen seiner strengen Unparteilichkeit als Richter den Ehrennamen der Gerechte" erhalten hatte. Er meinte, da das Gedeihen des athenischen Staates mehr auf dem Ackerbau als dem Seewesen beruhe; die Gedanken des Themistkles schienen ihm zu verwegen, ihre Aus-fhrung zu schwierig. Aus diesem Zwiespalt der Ansichten ging Themistkles als Sieger hervor. Auf sein Betreiben wurde ein sogenanntes Scherben-gericht (der Ostracismus) abgehalten, durch welches Aristldes aus Athen verbannt wurde. Nun war der Widerstand beseitigt: der Bau einer groen Kriegsflotte wurde von der Volksversammlung beschlossen und unter der Lei-tung des Themistkles durchgefhrt. 4. Der Krieg des Ferres 480 und 479. a. Beginn des Feldzugs. Unterdessen machten die Perser neue Rstungen gegen Griechenland. Ehe sie vollendet waren, starb der König Darins. Aber dessen Sohn und Nachfolger Xerxes setzte die kriegerischen Vorbereitungen in verstrktem Mae fort. Aus den 47 Vlkerschaften, der die der Groknig gebot, wurde eine Streitmacht gesammelt, so unermelich, wie die Welt sie noch nicht gesehen hatte. Das Landheer zhlte mehr als anderthalb Millionen Menschen; die Flotte umfate zwlfhundert Kriegs-und dreitausend Transportschiffe. So begann, zehn Jahre nach der Schlacht bei Marathon, der dritte Zug gegen Griechenland, 480. Xerxes 480 selbst stellte sich an seine Spitze. Auf zwei Schiffbrcken forfrfmtt ^6 fcer den Hellespont; sieben Tage und sieben Nchte dauerte der bergang. Dann zog das Landheer am nrdlichen Ufer des gifchen Meeres weiter und drang so von Norden her in Kriechenland ein, während zugleich die Flotte, an der Kste hinfahrend, das Landheer begleitete. Manche griechischen Staaten gaben den vorausgesandten Herolden des Perserknigs Erde und Wasser. Die brigen, namentlich Athen und S v a r t a. vereinigten sich zum Widerstande; Sparta erhielt hpn Pitwfipfpm """" -- b. Schlacht bei Termom. 480. Ein griechisches Heer (von 6200 Mann) unter dem Spartanerknig Leomdas besetzte den Enava von Tb er-mopyl, der zwischen dem tagenrgs un5" dem Meeresstrande den ein-ztgen Eingang aus Nordgriechenland nach Hellas bildet. Hier stieen die heranflutenden unermelichen Barbarenscharen auf den wenig zahlreichen hellenischen Kriegerhaufen. So kam es zu der Schlacht bei Termovill. 4m. 480 Jrt zweitgigem Kampfe schlug Leomdas alle Angriffe des bermchtigen

9. Das Altertum - S. 44

1897 - Leipzig : Voigtländer
44 Feindes ab; selbst die Kernschar der 10000 Unsterblichen" warf er zurck. Da zeigte ein Verrter (Ephialtes) den Persern einen geheimen Fusteig der das Gebirge, auf welchem sie das Griechenheer zu umgehen drohten. Jetzt vermochte Leonldas das Vorrcken des Feindes nicht lnger zu hindern. Er entlie daher die Hauptmasse seiner Streiter, setzte aber, um deren Rckzug ^u decken, mit seinen dreihundert Spartanern den Kampf fort, bis alle den Heldentod frs Vaterland gefunden hatten. c. Seeschlacht bei Salamis 480. Hierauf rckte Xerxes mit seinen Heerscharen in Hellas ein; die Eroberung des ganzen griechischen Landes durch den bermchtigen Feind schien unvermeidlich. Da kam den Griechen Rettung durch ihre Flotte. Diese kmpfte zuerst bei dem Vorgebirge Artemifium (am Nordufer der Insel Euba) rhmlich, aber ohne entscheidenden Erfolg gegen die Perser. Dann nach dem Kampfe bei Thermopyl zur Deckung der heimatlichen Ksten zurckgehend, stellte sie sich auf des Themi-stkles Rat bei der Insel Salamis auf. Die Athener, denen das Orakel geraten hatte, sich hinter einer h lzernen Mauer zu verteidigen, rumten den teuren Boden der Heimat um der Freiheit willen und gingen an Bord der Schiffe. Nach ihrem Abzge rckte das persische Landheer in die uuver-teidigte Stadt und steckte sie in Brand. Durch listige berredung veranlate dann Themistkles den König Xerxes, die griechische Flotte durch persische Schiffe einzuschlieen. So war der Kampf, den einzelne Flottenfhrer der Griechen zu vermeiden gesucht hatten, unvermeidlich geworden; es erfolgte 480 die groe Seeschlacht bei Salamis 480. Darin fochten 378 griechische Schiffe, von denen 200 auf Athen kamen, gegen 900 Schiffe der Perser. Die letzteren glichen vollaefllten schwimmenden Husern, denen die leichten Fahr-zeuge der Griechen an Beweglichkeit wert berlegen waren. Auch kmpften die Perser, auf ihre Masse sich verlaffend, olme Plan und Ordnung, in unbe-kannten Gewssern, während die Griechen alle Vorteile der Ortlichkeit geschickt zu benutzen wuten. So mute Xerxes, der von einem Felsensitze am attischen Ufer der Schlacht zuschaute, es mitansehen, wie seine Flotte mehr und mehr in Verwirrung geriet, zahlreiche persische Schiffe vernichtet, die brigen zerstreut und in die Flucht getrieben wurden. Es war ein hchst glnzender, folgenreicher Sieg, den die Griechen erfochten; ihm verdankte das Land seine Rettung aus der schwersten Gefahr, die es bedroht hat. Infolge der unerwarteten Niederlage kehrte Xerxes alsbald mit der Hauptmasse seines Heeres nach Asien zurck. . Schlacht bei Plat 479. Doch lie er zur Fortsetzung des Krieges 300000 Mann erlesener Truppen unter Mardonius in Griechenland ber-wintern. Der persische Feldherr versuchte zunchst, die Eroberung des Landes durch Entzweiung der Griechen zu erreichen. Er machte den Athenern die

10. Das Altertum - S. 45

1897 - Leipzig : Voigtländer
45 grten Anerbietungen, um sie auf seine Seite zu ziehen. Aber er erhielt die hochherzige Antwort: Die Freiheit ist unsere Losung, und wir werden sie stets verteidigen. So lange die Sonne ihre Bahn wandelt, so lange noch ein einziger Athener am Leben ist, werden wir mit Xerxes einen Vergleich nicht eingehen, sondern ihm beherzt entgegentreten, im Vertrauen auf den Beistand der Götter, deren Tempel und Bildsulen er, der Frevler, zerstrt hat." So kam es von neuem zum Kampf. Mardonius brach im nchsten Sommer in Attila ein, verheerte das Land und verbrannte das abermals von seinen Bewohnern verlassene Athen zum zweitenmal. Dann zog er nach der Landschaft Botien, wo das Heek der Griechen (110 000 Mann) unter dem Spartaner-knig Pausanins und dem Athener Aristides der feindlichen Streitmacht (von 300 000 Mann) entgegentrat. In der Schlacht bei Plat. 479. wurden 479 die Perser gnzlich geschlagen, Mardonius selbst gettet. An demselben Tage ** gewannen die Griechen einen neuen Sieg: ihre Flotte berwand bei dem Vorgebirge Mykle in Kleinasien die Seemacht der Feinde. 5. Angriffskrieg gegen die Perser. Nach der Vertreibung der Perser aus Griechenland setzten die Griechen den Kampf auf dem Meere und an den Ksten Kleinasiens fort, um die dortigen Kolonieen von der persischen Herr-schast zu befreien. Durch den Anschlu der Inseln und Kolonieen, die sich unter Athens Fhrung stellten, erlangte die athenische Macht eine weite Ausdehnung. Des Miltides Sohn, Cimon^bestegte die Perser zu Wasser und zu Lande in der Schlacht in Kleinasien (465). Doch erst im Jahre 449 hrte der Krieg vllig auf; Griechenland hatte durch ihn nicht allein seine Unabhngigkeit gesichert, sondern auch die kleinasiatischen Kstenstdte von der persischen Herrschaft befreit. 6. Die Helden der Perserkriege. a- Pausanias befleckte seinen bei Plat erworbenen Kriegsruhm dadurch, da er, den Glaua^eiues_pnmhen Statthalters dem nchternen Leben eines Spartanerknigs vorziehend, mit den Persern in landesverrteriscbe trat. Als sein Verbrechen entdeckt wurde, suchte er sich durch die Flucht in einen Tempel zu retten, starb aber dort den Hungertod. b. Themistokles hatte durch den Sieg bei Salamis unter allen Hellenen den hchsten uhm erlangt. Die Spartaner, sonst nicht geneigt, eines Atheners Verdienste neidlos zu wrdigen, erwiesen ihm knigliche Ehren. Als er bei der nchsten Feier der olympischen Spiele erschien, pries ihn das ganze versammelte Hellenenvolk als Griechenlands Befreier. Der rastlose Eifer, mit welchem er nach der Vertreibung der Perser den Bau der Ringmauer von Athen und die Befestigung des Hafens P i-reus betrieb, entzog ihm die Gunst der auf Athens wachsende Gre^eiferschtigen Spartaner. Sie wuten es durch Untersttzung seiner Gegner in Athen dahin zu bringen, da er durch das Scherbengericht aus seiner Vaterstadt verbannt wurde; ja seine Verfolger beschuldigten ihn sogar des Landesverrats und hetzten den Ver-urteilten durch ihre Nachstellungen von einem Schlupfwinkel zum andern. Endlich
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