iö2
wird schon um's Jahr 657 gedacht. Es war eine königl. Villa,
wo 697 die Bischöfe Suibert und Willibrod zusammen kamen
und letzterer die auf seine Veranlaßung im I. 697 erbaute
Münsterkirche im I. 700 einweihte. Kaiser Ludwig der Fromme
hielt sich hier 828 auf. Im 13. Jahrh, kommt ein Edelgeschlecht
vor, welches von dem Orte den Namen hatte, namentlich die
Ritter Stephan und Eberhard von Emmerich. 1233 wurde der
Ort vom Grafen Otto Hi. von Geldern und Zütphen, in dessen
Vogtei sie stand, zur Stadt erhoben. Derselbe umgab sie, nach-
dem der Dynast Heinrich von Berg auf seine Jurisdiktionsrechte
in derselben 1237 verzichtet hatte, im I. 1247 mit Gräben,
Mauern und-Thürmen. Herzog Reinhold Ii. von Geldern er-
theilte ihr 1330 das Bürgerrecht, eigenes Gericht und Zollfrei-
heit; dessen Sohn, Reinhold Hi. (t 1371), verpfändete die
Stadt im I. 1355 dem Grafen vonkleve, Johann I. für2107
Schilde, welche Schuld dessen Schwester Mechtilde 1372 noch
mit 3800 Schilden vermehrte, bis deren Nachkomme Herzog
Reinhold von Jülich und Geldern, als Gefangener des Herzogs
Adolph I, gezwungen wurde, die Stadt als sehr beschwertes
Pfand, sammt den benachbarten Inseln, der Lomers und
der Hetter, im I. 1402 an den genannten Herzog zu ver-
kaufen. Dieser verlieh ihr 1403 die Zollfreiheit zu Büderich,
Lobith und Huissen so wie Wegegeldfreiheit. Herzog Adolphs,
stiftete hier 1438 ein Augustinerkloster; da es aber von seinen
Bewohnern verlassen wurde, die nach Wesel zogen, so übergab
er es 1444 den Kreuzbrüdern. Johann Ii. überließ ihr 1490
für 7000 Gulden die freie Scheffenwahl, welche Begünstigung
er aber später wieder aufhob. Als 1522 zwischen den Bürgern
und dem Magistrate Streitigkeiten Statt fanden, ließ Herzog
Johann Ih. die Ruhe wieder herstellen und Einige enthaupten. Die
Stadt gehörte früher zum Hanseatischen Bunde. 1598 wurde sie
von den Spaniern besetzt; 1600 von den Holländern. Im 1.1614
bemächtigten sich die letzter« unter Prinz Moritz von Nassau dersel-
den, welche sie befestigten und bis 1672 besetzt hielten. In letzterm
Jahre wurde sie von den Franzosen eingenommen. Die Besatzung
floh nach Schenkenschanz, und als die Franzosen die Stadt verlie-
ßen, erhielt sie der Kurfürst von Brandenburg. Von der im J. 697
auf Veranlassung des h. Willibrod erbauten Münsterkirche scheint
die unterirdische Kapelle herzurühren; 1227 riß ein Sturm einen
Theil der Kirche mit den Thürmen weg; 1440 brannte die ganze
Kirche bis auf das Ehor ab, an welches die jetzige Kirche ange-
baut wurde, deren südlicher Theil von: Rheine verschlungen wurde.
Die Adelgundskirche bestand schon 1227 und erhielt 1483 ihre
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
TM Hauptwörter (200): [T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Stephan Eberhard_von_Emmerich Otto Heinrich_von_Berg Heinrich Reinhold_Ii Reinhold_Hi Johann_I. Reinhold_von_Jülich Adolph_I Adolphs Johann Johann_Ih Johann Moritz_von_Nassau
152
Geschichte des Herzogthums Geldern.
Unter den karolingischen Kaisern kamen Wichard und Ludolph
von Pont, Verwalter der im Hattuariergau gelegenen Reichsvog-
tei Geldern, zum erblichen Besitz derselben. Durch Heirath kam
sie 1061 an Otto von Nassau, den der Kaiser Heinrich Iv. 1079
mit dem Lande unter dem Namen einer Grafschaft belehnte.
Reinhold Il erhielt 1339 vom Kaiser Ludwig die Herzogswürde.
Mit seinen Söhnen Eduard und Reiuhold Iii. erlosch 1371 der
Nassauer Stamm in männlicher Linie. Geldern fiel hierauf an
den Herzog Wilhelm von Jülich, der mit einer Schwester der
verstorbenen Herzoge vermählt war, und Kaiser Karl Iv. bestä-
tigte die Uebernahme des Landes. Als der Herzog Reinhold von
Jülich 1423 ohne Erben starb, entstanden der vielen Ansprüche
wegen, Erbfolgestreitigkeiten. Geldern kam zwar an Arnold,
Neinhold's Iii. Großneffen und Sohn des Johann von Egmond;
doch konnte sich derselbe nur mit Mühe im Besitze erhalten, und
gerieth mit seinem Sohne Adolpb, in einen unglücklichen Streit,
in welchem dieser ihn gefangen nahm; er verpfändete deshalb Gel-
dern au den Herzog Philipp von Burgund für 90,000 Gulden. Nach
dem Tode Karls des Kühn'en von Burgund in der Schlacht bei
Nancy 1477 gelang es Karl, dem Sohne Adolphs, ungeachtet
der strengen Maßregeln des Kaisers Marimilian und dessen Soh-
nes Philipp, sich bis an seinen Tod 1538 in Geldern zu behaup-
ten. Karl von Egmond erhielt nach einem mit Kaiser Karl V.
1528 zu Gorkum abgeschlossenen Frieden unter der Bedingung
das Herzogthum Geldern und die Grafschaft Zütphen mit den
dazu gehörigen Landschaften als Lehn, daß nach seinem Ableben,
wenn er keine männlichen Erben hinterlassen, würde, das Land
an den Herzog von Brabant und Grafen von Holland fallen
sollte. Dessen ungeachtet vermachte er es an den Herzog Wil-
helm von Jülich und Kleve, der cs auch 6 Jahre lang behielt.
Da aber Kaiser Karl V. nähere Ansprüche zu haben glaubte und
machte, so wurde Geldern 1544 östreichisch und kam 1558 durch
Philipp Ii an Spanien. Nach dem Erlöschen des Habsburgi-
schen Hauses in Spanien mit Karl Ii., 1700, und der von Her-
zog Wilhelm 1544 geleisteten Verzichtung, die sich nur auf die
Erben Kaisers Karl V. erstreckte, nahm König Friedrich I. von
Preußen, als Herzog von Kleve, Obergeldern in Besitz. In den
Friedensschlüssen von 1713 und 14 wurde der König von Preu-
ßen unter Verzichtleistung auf das von Frankreich eingenommene
Fürstenthum Orange, als rechtmäßiger Besitzer des Oberquartiers
von Geldern, aus den Herrschaften Geldern, Straelen, Wachten-
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Personennamen: Otto Heinrich_Iv Heinrich Reinhold_Il Ludwig_die_Herzogswürde Ludwig Eduard Eduard Nassauer_Stamm Wilhelm_von_Jülich Wilhelm Karl_Iv Karl Reinhold_von
Jülich Arnold Johann_von_Egmond Johann Philipp_von_Burgund Philipp Karls Nancy Karl Karl Philipp Philipp Karl_von_Egmond Karl Karl_V. Karl_V. Karl_V. Karl_V. Philipp Philipp Karl_Ii Karl Wilhelm Karl_V. Karl_V. Friedrich_I._von
Preußen Friedrich_I.
Extrahierte Ortsnamen: Nassau Karls Burgund Brabant Holland Kleve Spanien Spanien Kleve Frankreich Straelen
375
ehemalige ansbachffche Pallast, in welchem sich die Luifenstfftnnh
befindet, die königl. Porzellanfabrik, die Gold- und Silberfabrik,
die Bank, mehrere Palläste, der Leipziger- und der Dönhofs-
platz, letzterer einer der größten und schönsten Platze Berlins.
— Die Luisenstadt, zwischen der Friedrichsstadt und der Spree
gelegen, enthalt 4 Hauptstraßen, die Sebastianskirche, das Fried-
richsstift, das Oberbergamt, 2 Kasernen. In der Königsvor-
stadt liegt das Königsstädter Theater. Vor dem Kottbuser Thor,
auf der Hasenhaide, war früher der erste deutsche Turnplatz.
Bor dem Hallischen Thore, auf dem Kreuzberge, steht das 60
Fuß bobe Denkmal der Kriege 1813—15, mit 12, den Haupt-
schlachten gewidmeten Nischen, in welchen Statuen stehen.
^Berlin hat eine im Jahre 1809 gestiftete Universität mit
einem außerhalb der Stadt bei Schöneberg gelegenen Garten, ei-
nem anatomischen Theater, anatomischen und zoologischen Mu-
seum, theol. Seminar, Naturalienkabinet, klinischen Instituten u.
s. w. An ihr wirken über 90 Lehrer, darunter die gefeierten
Männer Alerander v. Humboldt, Neander, Straus, v. Savigny,
v. Raumer, Schönlein, Diepfenbach u. a. Die Zahl der
außerordentlichen Professoren und Privatdocenten ist beträchtlich,
und jährlich wohnen über 2000 Studierende den Vorlesungen
bei. Der Freigebigkeit des Königs verdankt die Universität sehr
viel; stets werden neue Lehr-Hülfsmittel angeschafft, für die
bessere Benutzung der vorhandenen zweckmäßige Anstalten ge-
troffen, und zur Vermehrung der Bibliothek jährlich 36,000
Thaler verwandt. Außer der Universität besitzt Berlin 6 Gym-
nasien, .mehrere höhere Specialschulen, an 100 öffentliche und
60 Privatschulen, Bürgerschulen ic., verschiedene Akademien und
gelehrte Gesellschaften, darunter die königl. Akademie der Wis-»
ssnschaften, die Akademie der bildenden Künste, viele Kunstschu»
len, die naturforschende, die medicinisch-chirurgische, die pharr«ra-
ceutische, pbilomatische, die physisch-medicinische Gesellschaft, die
Gesellschaft für deutsche.sprache, der Künstlervercch rc.; ferner
ein Antikenmuseum, die königl. medicinisch-chirurglsche Pepinibre,
die königl. Thierarzneischule, 2 Seminare für Stadt- und Land-
schullehrer, ein Seminar für Missionarien, Taubstummen- und
Blindeninstitute, eine Bibelgesellschaft, eine jüdische Freischule,
eine Gesellschaft zur Beförderung des Christenthums unter den
Juden, eine Singakademie, Forstakademie u. s. w. In der Stadt
sind viele Wohlthatigkeitsanstalten; die wohlthätigste darunter
lst das Bürgerrettungsinstitut, welches verarmte Bürger unter-
stützt. Berlin hat beträchtlichen Handel und Fabriken, eine königl.
Bank, eine königl. Seehandlungsgesellschaft, Manufakturen und
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Personennamen: Savigny
Extrahierte Ortsnamen: Berlins Hallischen_Thore Schöneberg Diepfenbach Berlin Berlin
455
derselbe sehr erleichtert und befördert. Im Innern sind Mittel-
punkte des Fabrikwesens und Handels Berlin, Breslau, Frank-
furt a. d. O., Magdeburg, Naumburg, Erfurt, Hirschberg, Min-
den, Bielefeld, Iserlohn, Aachen, Burtscheid, Wesel, Duishurg,
Düsseldorf, Köln, Elberfeld, Barmen, Solingen, Remscheid rc.
Ausfuhrartikel sind: Stab- und Bauholz, Getreide,
Mehl, Salz, Mineralische Wasser, Obst, geräuchertes Flessch, Fi-
sche, Oel, Flachs, Rhein-, Aar- und Moselweine, Wachs, Pech,
Steinkohlen, Theer, Kienruß, Eisen, Zink, Federn, Borsten, Wolle,
Bernstein, Chrysopraß, Achat, Mühlsteine, Leinwand, Garn,
Baumwollen- und Seidenwaaren, Tabak, Eisen, Messing- und
Stahlwaaren, Liqueure, Branntwein u. s. w.
Einfuhrartikel: Pferde, Rindvieh, Schaft, Schweine,
Kolonial- und Apothekerwaaren, französische, spanische, portugie-
sische, ungarische und östreichische Weine, rohe Baumwolle, Baum-
wollengarn, Indigo, Thran, Stahl, Hans und Flachs, Kupfer,
Messing, Tabak, Salpeter, Steinsalz, Hopfen, Südfrüchte, Farb-
waaren, rohe Häute, Pelz- und Rauchwerke, Zinn, Blei, Gum-
mi, Kork, Eiderdaunen u. s. w.
Es kursirt geprägtes und Papier-Geld. Die Goldmünzen
bestehen in doppelten, einfachen und halben Friedrichsd'ors zu
10, 5, 2'/2 Thlr. Gold, mit steigendem und fallendem Agio.
Preußische Dukaten sind selten. Die Silbermünzen sind: 2 Tha-
lerstücke (Vcreinsmünze), 1, y2 Thlr., 10, 5, 2, 1, ’/2 Sgr.;
Kupfermünzen: 4, 3, 2 und 1 Pfenningstücke. Unverzinsliches
Papiergeld sind die Kassenanweisungen, von 100, 50, 5 und 1
Thlr. Werth. Verzinsliches Papiergeld sind die Staatsschuld-
scheine, die Scheine der preußisch-englischen Anleihe, die Banco-
und kurmärkischen Obligationen und die Pfandbriefe. Der Kurs
der Gold- und fremden Münzen als Karolin, Napoleonsd'or,
Dukaten, franz. und brab. Kroneuthaler u. s. w. hängt von den
Staats- und Geldbedürfnissen in den Kassen, auf den Börsen und
Comptoirs ab und wird durch Bekanntmachungen in den öffent-
lichen Blättern mitgetheilt. Die Maße und Gewichte sind in al-
len Provinzen des Staats gleich.
Der Handel wird durch die vielen Wasser- und schönen
Land-Straßen, durch Eisenbahnen, Posten, so wie durch mehrere
Anstalten und Gesellschaften erleichtert. Die wichtigsten Kunst-
straßen sind: 1) die Straße von Berlin über Frankfurt a. d.
O., Krossen, Lübben, Neumark nach Breslau; 2) die von Ber-
lin durch Potsdam, Brandenburg nach Magdeburg; 3) die von
Berlin über Potsdam, Wittenberg, Halle nach Merseburg, von
der sich ein Zweig über Jüterbock, Herzberg, Elsterwerda mit der
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr]]
Extrahierte Personennamen: Burtscheid Hans Karolin Neumark
477
stanz. Grenze. Die Bundesfcstung Lurcmburg ist von preußischen
und Holland., die Bundesfcstung Mainz von össtcich. und pvcujjr
Truppen besetzt. Alle Festungen sieben unter einem General-In-
spektor der Festungen und Chef der Ingenieure und Pionire. Au-
ßer dem großen Zeughause zu.berlin sind in allen Waffcnplätzen
Zeughäuser, Arsenale, Waffen - und Munitions-Magazine, die
mit allen Ausrüstungs-Gegenständen versebcn, ein reiches Kriegs-
material darbieten. Geschütz-Gießereien befinden sich zu Berlin, .
Gleimitz, Malapane und Sayn;-königliche Gewehrfabrikcn zu
Potsdam, Danzig, Neisse, Subl und Sarn; Pulvcrmüblen zu
Spandau und Neisse. Einzelne Gewehrfabriken und Pulver-
mühlen im Besitze von Privatleuten sind fast in allen Prcvin-
' zen des Staates anzutreffen.
21. Staats-Einnahmen, Ansgaben und
Staatsschulden. ^
Quellen der Staatseinkünfte:
1. Doma inen und Forsten. Die erstem sind in Pacht
gegeben und die andern werden administirt.
2. Niedere Regalien: al das Bergwerks-Regal, wozu
Metalle, Edelsteine, Salzarten und Salzgucllen, Schwefel, Reiß-
blei, Stein-und Braunkoblen gehören; b) das Iagdregal, wozu
alle wilden vierfüßigcn Tbierc und Vegel gehören; d die Be-
nutzung der Land- und Heerstraßen, der Flüsse, Häfen und
Meere; Fischerei, Mühlengerechtigkeit, Flößuna unverbundenen
Holzes, welches auf die Mcerrsufcr von der Sec ausgeworfen
wird; ll) Abfahrts- und Ab'ugsgeldcr, die jedoch, da mit allen
' europäischen Staaten Verträge wegen wechselseitiger Freizügigkeit
bestehen, sehr gering sind.
3. Hohe Regalien sind das Post- und Münz-Rcgak.
4. Direkte und indirekte Steuern:
Direkte Steuern: al die Grundsteuer ist in den
einzelnen Provinzen sehr verschieden, und soll-den 5. Theil des
reinen Ertrages der Grundstücke nicht überschreiten; b) die,
Klassensteuer wird nach 4 Hauptklassen mit 18 Stcuerstufcn
erhoben. Die höchste Stufe beträgt jährlich 144 Thaler und
die niedrigste 15 Silbergr. In den Städten, in welchen diese
Steuer nicht eingeführt ist, besteht die Mabl- und Schlachtsteuer;
c) die Gewerbesteuer wird entrichtet vom Handel, von der Krä-
mcrei, der Gastwirthschaft, dem Verfertigen von Waaren auf
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
Extrahierte Personennamen: Vegel
Extrahierte Ortsnamen: Lurcmburg Holland Berlin Potsdam Danzig Neisse Spandau Neisse Mabl-
478
dm Kauf, dem Betrieb von Mühlenwerkcn, der Frachtschifffahrt,
dem Hausier-Gewerbe. Indirekte Steuern: a) Eingangs-,
Ausgangs- und Durchgangs-Steuern. Die Abgaben, die von den
erlaubten Gegenständen bei der Ein-, Aus- oder Durchfuhr bezahlt
werden, setzt eine, von dem Könige selbst vollzogene Erhebungsrolle
fest; die Gegenstände, die nicht in derselben genannt sind, zahlen
beim Eingänge 15 Sgr. Abgaben für den Etnr. Brutto, I>) die
' Branntweinsteuer wird von den zur Einmaischung odergährung
der Maische benutzten Gesäßen ihres Rauminhaltes nach, ent-
richtet; c) die Braumalzsteuer von jedem Etnr. Malzschrot; 6)
die Weinsteuer nach der örtlichen Beschaffenheit der Weinberge;
e) die Tabakssteuer nach der Größe der Tabakspflanzen in vier
Abstufungen; s) die Mahlsteuer wird von allen Getreidearten,
die zu Mehl, Schrot, Graupen, Grütze und Gries durch eine
Mühle verarbeitet werden, erhoben; die Schlachtsteuer nach Etnr.
vom Vieh. Auch kann dieselbe nach Stücksätzen und örtlichen
Bestimmungen gezahlt werden. (Den städtischenkommünen kann
durch die Regierung ein Zuschlag von 25% und 50% durch
die Ministerien des Innern und der Finanzen, zur Bestreitung
ihrer Bedürfnisse bewilligt werden), g-) Die Stempelsteuer wird
nach Sätzen, wie sie im Stempeltarif angegeben sind, von Stem-,
pelpapier, Spielkarten, Zeitungen, Kalendern und von Erbschaf-
ten erhoben, h) Die Ersatzstcucrn sind, in den Landestheilen
eingeführt, in welchen ihrer Lage außer den Zolllinicn wegen,
keine Erhebung der indirekten Steuern Statt findet. Den Oer-
tern dieser Landestheile ist gestattet, die Erzeugnisse des Bodens,
der Viehzucht und der dort, aus eigen erzeugten Stoffen gefer-
tigten Waaren abgabcfrei über ^die Zolllinie einzuführen; von
den aber aus fremden Stoffen verfertigten Waaren wird die
Eingangsabgabe nach, den Sätzen entrichtet, die auf den frcm-
N den zur Fabrikation "benutzten Stoffen ruht. Nimmt man alle
Staatsstmern zusammen, so kommen auf den Kopf etwa 3%
Thaler.
4'. Staatsmonopol: das einzige noch bestehende ist das
Salzmonopol. Das zum inländischen Verbrauche nothwendige
Salz, cs mag einheimisches oder fremdes sein, wird aus den
königl.' Salinen und Faktoreien verkauft.
5. Die Bank, bte General - Seehandlungs - Societät, die
^ Lotterie, die Porzellan - Fabrik sind gewinnbringende In-
stitute.
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
4% verzinset, und die Zinsen halbjährig gegen Zinsenschcine oder
Coupons, die alle 4 Jahre ausgegeben werden, in den König!.
Kassen gezahlt. Die Domainen-Pfandbriefe ssnd gekündigt und
zurückgezahlt worden. Die unverzinslichen Schulden bestehen in
Kassenanweisungen, die den vollen Werth des Silbergeldes ha-
den. Im Jahre 1837 wurden für 3 Mill. Thlr. neue Kassenan-
weisungen zu 1 — 100 Thlr. ausgegeben und dadurch die ver-
zinslichen Schulden verringert. Der zur Tilgung der Staatsschul-
den bestimmte Fonds betrug im Jahre 1821 nur Eure Million
Thlr. und im Jahre 1838 2,470.000 Thlr. In den Jahren
1838 bis 1840 wurden im Ganzen 12mal Staatsschuldscheine
verloosit, und hierdurch die Staatsschulden um 9 bis Io Mill.
verringert. Werden von den Schulden die 14 Mill. Kassenanwei-
sungen und die Provinzialschulden, die sich bedeutend vermindert
haben, abgezogen, so bleiben noch 142 — 150 Mill. Thaler
Staatsschuld.
Die Pünktlichkeit in den Zinsen-Zahlungen, der Wohlstand
der Nation sind die sichern Bürgen des Staats - Credits und in
keinem europäischen Staate stehen die Staatspapiere auf so fe-
stem Cours als im preußischen.
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
497
die Wissenschaften und war selbst Dichter. In einem glück-
lichen Kriege mit Polen errang er die Städte Stolpe und Schlawe.
Bei der Bischofswahl zu Magdeburg hatte sein Bruder Erich
mehrere Stimmen erhalten, und er wollte ihn mit Waffengewalt
in diese Würde einsetzen. Doch schlug ihn Günther von Schma-
lenberg, der den Erzbischofsstuhl erlangt hatte, und nahm ihn
gefangen. Der getreue brandenburgische Schatzmeister von Buch
verschaffte aber seinem Herrn gegen Lösegeld die Freiheit. Otto
starb im Jahr 1308. Seines Bruders Konrad's Sohn,
• Waldemar, der seit 1304 mit Otto die Regierung ge-
führt hatte, ist der letzte merkwürdige Regent Brandenburgs aus
dem askanischen Herrschergeschlechte. Er war ein ausgezeichne-
ter Regent und Krieger, vergrößerte das Land durch den An-
kauf der Lausitz und mehrerer sächsischen Städte rurd Herrschaf-
ten, schützte den Landfrieden, und unter ihm gelangte die Mark
zur höchsten Blüthe. Seine Machte war so bedeutend, daß er
mit dreien Königreichen, Dänemark, Schweden und Polen, und
12 Fürsten einen siegreichen Krieg gleichzeitig führte. Walde-
mar starb 1319, und im folgendm Jahre erlosch mit dem min-
derjährigen Bruders-Sohne Heinrich 111. das Geschlecht der As-
kanier, nachdem es in. noch nicht zwei Jahrhunderten Branden-
burg so hoch gehoben und beglückt hatte.
Die. Markgrafen von Brandenburg unter den
Regerrtenk)ü u fern Baiern und Lützelburg.
Bei dem Tode Waldemar's war die Markgrafschaft Bran-
denburg in einer so günstigen Verfassung, wie nur irgend ein
deutsches Land. Das Lehnswescn war der Verband aller abcnd-
ländijchen Staaten. Die Fürsten hatten nämlich .die freie Herr-
schaft und alle Einkünfte ihres Landes erblich. Dagegen waren
sie dem Kaiser, zum Beistände im Kriege und zu Geldbeiträgen
verpflichtet. Ungehorsame Fürsten wurden vom Kaiser ihrer
Würde und Lande für verlustig erklärt, was man die Reichs-
acht nannte. Beim Aussterben einer Fürstenfamilie fiel das
Land wieder dem Kaiser zu, der cs anderwärts vergab. Solche
Länder hießen Reichslehen und der sie vergab, wurde Lehnsherr,
32
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten]]
Extrahierte Personennamen: Stolpe Erich Günther Otto Waldemar Otto Heinrich Heinrich
4ü8
der Erhalter Vasall oder Lehnsträger genannt. Die Rekchsfür»
sten vergaben in ihren Landen solche Lehen auch an untergeord-
nete Adlige, die dafür zu Kriegsdiensten verpflichtet waren. Diese
Vasallen oder Ritter versagten bisweilen nicht nur ihre Dienste,
sondern trieben auch oft durch Raub und Mord großes Unwe-
sen. Unter den Fürsten von Brandenburg waren die Raubrit-
ter, wie man sie nannte, in Ordnung gehalten worden; desto
mehr litt aber spater das Land von ihnen. Besonders war der
Ackerstand durch sie gefährdet. Die Ackersleute waren freie Bau-
ern oder Lehnbauern, die ihr Gut zu Lehn empfingen und da-
für dem Lehnsherrn Früchte und Geld geben mußten/oder Leib-
eigene, die wie Sklaven dem Gutsherrn untergeben waren. Die
Städte hatten ihre besonderen Rechte, sic zahlten an den Lan-
deshcrm eine jährliche Abgabe und hatten ihre eigene Regie-
rung, Magistrat genannt. Sie hielten strenge auf diese Ge-
rechtsame und verschlossen oft dem Landesherrn die Stadt-
thore. Um sich gegen die Raubrottcn zu schützen, traten mehrere
Städte in einen Bund zusammen und hielten ihre eigenen Sol-
daten. Die hohen Geistlichen, die Bischöfe, hatten auch eine
Kriegsmacht, über die sie wie weltliche Fürsten schalteten,- und
die Klöster besaßen viele Güter,'die von Staatslasten befreit
waren, und Gerechtsame.
Die Abgaben, Beden genannt, weil sie bittweise erhoben
wurden, setzte man auf den Landtagen, woselbst die Ritter und
die Stadtabgcordneten mit dem Landeshcrrn die wichtigen Lan-
desangelegenheitcn verhandelten, fest. Die zu den Landtagen
berufenen Mknner nannte man Landständc. Des Geldes war
wenig im Umlauf, jährlich wurden die alten Münzen eingewech-
selt und neue geschlagen. Das Land war in Münzdistrikte ein-
getheilt und jeder Distrikt hatte seine eigene Münzstadt. Diese
Münzstädte waren Brandenburg, Berlin, Salzwedel, Königs-
berg, Prenzlau, Stendal, Kyritz, Schwedt und Beskow. Die
Gesetze waren altdeutsche Gewohnheiten, die niedergeschrieben, den
Namen Sachsenspiegel (sächsisches Landrecht) und Nichtsteig (Pro-
zeßordnung) erhielten. Auch kam das römische und das geist-
liche (eanonische) Recht in Aufnahme. Zu obersten Richtern
wurden über die Provinzen Landvögte gesetzt. Die Diltrikte
hatten Burggrafen zu Vorgesetzten, und die Kriminalgerichte be-
stanven aus 3 Edelleuten, 3 Bürgern und 7 Bauern. Jeder
wurve von Leuten seines Standes gerichtet. Die Edelleute
dursten ihre Streitsachedurch einen Zweikampf ausfechten. Nicht'
adlige hatten dafür in zweifelhaften Fällen die Gottesurtheile
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Ortsnamen: Brandenburg Brandenburg Berlin Salzwedel Prenzlau Stendal Kyritz Schwedt
501
eàuete er einen prachtvollen Pallast, saß dort selbst zu Gericht,
und machte den Ort zu einem Haupthandelsplatze. Er förderte
die Gewerbe, bemühte sich, die Bildung des Volks zu heben, und
das Land erholte sich wieder. Wenzel folgte dem Vater als
Kaiser und sein Bruder
Sigismund (1378 — 1415) erhielt als lojäbriges Kind
die Knrwürde. Unter ihm siel die Mark in das namenlose Elend
zurück, in welchem sie unter den baierischen Fürsten geseufzt hatte.
Die unruhigen Adeligen bekriegten sich untereinander und er-
laubten sich, besonders die Familie von Quitzow, die größten
Unordnungen; die beutegierigen Nachbarn fielen über die Grenz-
städte her, und die Sicherheit war gänzlich zerstört. Sigis-
mund häufte am Ende eine so große Schuldenlast auf, daß er
die Mark an seinen Vetter Jobst oder Jodok von Mähren ver-
pfändete. Dieser unbarmherzige Fürst erschöpfte, so wie seine
Statthalter, das Land durch Gelderpressungen. Alle Gesetze lös-
ten sieh auf, und der Landesherr war vor Beraubung durch
seine eigenen Unterthanen nicht sicher. Jobst verpfändete die
Mark dem Markgrafen von Meiß-n, und als Jobst 1411 starb,
freueten sieh die Unterthanen, daß sie wieder unter Sigismund
kamen, indem sie hofften, daß eh nun besser werde. Dieser küm-
merte sich aber, da er deutscher Kaiser geworden war, wenig
um die Kurmark, verkaufte die Neumark an den "deutschen Or-
den und verpfändete, immer geldbedürftig, das Kurfürstenthum
an Friedrich Vi. aus dem Hause Hoheuzollern, Burggraf zu
Nürnberg, der ihm 150,000 Dukaten geliehen hatte. Im Jahre
1412 kam Friedrich im Kurfürsteuthum an und gewann bald
durch seine Mckde und Freundlichkeit die Herzen der vor einer
neuen Pfandschaft sich fürchtenden Brandenburger. Er zerstörte
die Burgen der Raubritter, bestrafte die Räuber und brachte
Ruhe in's Land. Die unter Sigismund und Jobst verödeten
Aecker wurden wieder angebaut, der darnieder liegende Handel
hob sich, und Jeder hatte, die feste Zuversicht, daß es unter
diesem tugendhaften, tapfern und weisen Fürsten besser gehen
werde. . >
Friedrich hatte Sigismund nach und nach 400,000 Gold-
gulden, ungefähr 1,200,000 Thlr., geliehen und wichtige Dienste
geleistet, wofür ihm dieser endlich da§ Kurfürstenthum erb- und ei-
genthümlich verkaufte; die feierliche Belehnung mit der Kur-
und Erzkämmörerwürde erfolgte am 18. April 1417 in Ver-
sammlung aller Reick,sfürsten auf der berühmten Kirchenversamm-
lung zu Kostnitz. Mit Friedrich begann die Reihe der Hohen-
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Personennamen: Wenzel Sigismund_( Quitzow Jobst Jobst Sigismund Friedrich_Vi Friedrich Friedrich Friedrich Sigismund Jobst Friedrich Friedrich Sigismund Friedrich Friedrich