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1. Geschichte des Königreichs Dännemark und der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg - S. 62

1832 - Schleswig : Königl. Taubstummen-Inst.
zu eröffnen schien; auch Sigbrit gab ihre Einwilligung, weil die Prinzcssinn eine Niederländerinn und folglich ihre Landsmännin war. Im Jahre 1515 wurde die Vermäh. lung vollzogen. Zwei Jahre nachher, 1517, starb Düveke plötzlich an vergifteten Kirschen, die ihr aus dem Garten des Schloßhauptmanns geschickt worden waren. Der Schloß- hauptmann, Torben Ore, kam in Verdacht; ward zwar vom Reichsrath freigesprochcn, aber von 12 Bauern ver- urtheilt und darauf hingcrichtet. — Unter den mehrfachen Anstalten Christians, sich Geld zu verschaffen, um das Kö- nigreich Schweden an sich zu bringen, waren einige, die das Mißvergnügen der Unterthanen vergrößerten, andere die zum Wohle des Landes gereichten. Er beförderte den Handel, um den Zoll einträglicher zu machen; gab den Handelsstädten große Vorrechte und Kopenhagen das Sta- pelrecht; rief niederländische Colonisten ins Land und über- ließ ihnen die Insel Amack; legte den Zoll auf ausländische Waaren; verlegte den Sundzoll von Helsingör nach Kopen- hagen und machte die schlaue und wachsame Sigbrit zur Aufseherin desselben; verschaffte einigen Hospitälern, von Rom aus, das Recht, Ablaß zu verkaufen; versagte seinen Gläubigern die Zinsen; entriß ihnen wohl gar die verpfän- deten Güter, ohne die darauf schuldigen Capitale zu be- zahlen; behauptete, daß er das Vermögen seiner Unter- thanen wie sein Eigenthum betrachten könne; ließ schlechte Münzen prägen, die man von ihrer eckigen Gestalt Kl ip- pinger nannte, und ließ Galgen für diejenigen errichten, welche diese Münzen nicht annehmen wollten.— Es be- gann nun ein harter Krieg mit Schweden, der endlich mit der Eroberung dieses Reiches endigte. Christian hielt 1520 einen prächtigen Einzug in Stockholm und ließ den Frie- den durch Trompetenschall verkünden, zugleich aber auch an mehreren Orten der Stadt Galgen errichten. Als er

2. Geschichte des Königreichs Dännemark und der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg - S. 70

1832 - Schleswig : Königl. Taubstummen-Inst.
70 derpracht und verbot namentlich eine Art seidener Bein- kleiber, die dermaßen lang und breit waren, daß dazu über 20 Ellen Seidenzeug erfordert wurden; und als man den- noch von diesem Luxus nicht ablassen wollte, ließ er Leute umher gehen und diejenigen die so gekleidet waren, ohne Unterschied des Standes und Geschlechts diese Kleidung am Leibe zerschneiden. 1557 gab er eine Deichordnung und 1558 den bekannten Coldinger Receß, 70 Artikel enthaltend. Allein auch durch viele andere Einrichtungen machte dieser König sich um seine Reiche verdient. Er sorgte dafür, daß die Flotte in gutem Stande war; ging mit den Staatseinkünften so sparsam um, daß er auswär- tigen Fürsten beträchtliche Summen leihen konnte; suchte durch Einführung bestimmter Zinsen, nämlich 5 von 100 dem Wucher vorzubeugen; ließ in den Städten Spitäler für Arme errichten und sorgte dafür, daß sein Sohn Frie- drich, der zu seinem Nachfolger ernannt war, im voraus einige Kenntnisse von Regierungssachen erhielt, schenkte ihm in der Absicht die Stadt Malmöe nebst 12 benach- barte Harden. — Nach damaliger Sitte theilte Christian Iii. die Her- zogthümer Schleswig und Holstein mit seinen Brüdern Hans und Adolph, und zwar so, daß er selbst den Flensburgschen, und Johann den Haderslebenschen und Adolph den Gottorffschen Antheil bekam. Was den Cha- ractcr dieses Königs betrifft, so waren Friedfertigkeit, Gottesfurcht, Mäßigkeit Mitleid und Milde die herrschen, den Züge desselben. Er las jeden Tag einen Abschnitt in der Bibel, besuchte oft die Kirche, hielt häufig Betstun- den- genoß oft das heilige Abendmahl und gab einmal seinem Hofprediger einen Verweis, als dieser ihn im Bet- stühle gar zu unterthänig anredete; er sprach freundlich und herablassend mit jedem ohne Ausnahme und gab jedem

3. Geschichte des Königreichs Dännemark und der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg - S. 85

1832 - Schleswig : Königl. Taubstummen-Inst.
bibliothek so wie die Kunstkammer in Kopenhagen verdanken ihm ihre Entstehung. — Friedrich Iii. starb nach einer thätigen und unruhvollen Regierung in seinem Olsten Lebensjahre, den 9. Februar. 1670. 8 47. Staatsverfassung. Religion. Wissenschaften. Acker- bau. Handel. Sitten. Die Königliche Gewalt war wahrend dieses Zeitraums mehr als je eingeschränkt. Das Ansehen des Adels und Reichsratys hingegen war vorzüglich durch die Einführung der Reformation, wodurch die Geistlichkeit ihren Sitz im Reichsrathe verloren hatte, zu einer nie vorher gekannten Höhe gestiegen. — Mit seinem zwanzigsten Jahre wurde der König erst für mündig erklärt (wenigstens war dies mit Christian Iv der Fall); später wurde indeß festgesetzt, daß die Minderjährigkeit des Königs bis zu dessen neun- zehnten Jahre währen und die Regierung während dieser Zeit von'sieben Reichsräthen geführt werden sollte. Die jährlichen Einkünfte-'der Beamten des Königs waren zu der damaligen Zeit sehr gering und unbedeutend; der erste Reichsrath (Reichshofmeister) hatte ein jährliches Einkom- men von nur 1635 Rthlr., und die gesammte Besoldung des ganzen Reichsraths (mit Inbegriff der auswärtigen Minister) betrug kaum 40,000 Rthlr. — Die Reformation wurde ohne Blutvergießen eingeführt; nur in Island ver- lor ein Bischof (John Arnesen) den Kopf. Im Herzog, thume Schleswig war Husum, in Holstein Meldorf und in Dännemark Wiborg die erste Stadt, welche sie annahm. — Durch die verbesserte Einrichtung der Universität und die Stiftung der Ritterakademie zu Soröe gewannen die Wissen- schäften, besonders blüheten die lateinische Sprache, die

4. Geschichte des Königreichs Dännemark und der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg - S. 90

1832 - Schleswig : Königl. Taubstummen-Inst.
90 § 49. Friedrich d e r Vierte. (reg. von 1699—1730.) Er war, als er zur Negierung kam, sehr unwissend, allein er wünschte überall mit eigenen Augen zu sehen und strengte daher alle seine Kräfte an, selbst zu denken und zu handeln. — Dieser König führte zwei Kriege: den ersten mit dem Herzoge Friedrich von Holstein und zwar deshalb, weil der Herzog dem zwischen seinen Vater, Chri- stian Albrecht und Christian V. 1689 in Altona geschlos. senen Vertrage nicht nachlebte. Der Krieg brach im Früh- ling 1700 aus und wurde durch den Frieden zu Tr aven- tbal, den 18. Aug. in demselben Jahre beendigt. Der König mußte dem Herzoge 260,000 T Haler an Kriegske- sten bezahlen. Den zweiten Krieg führte Friedrich Iv. mit Karl Xii. in Schweden. Die Ursache dieses Krieges waren verschiedene, Schwedischer Seits der Dänischen Re- gierung zugefügte Beleidigungen. Dieser Krieg brach 1709 aus, dauerte 11 Jahre und ist der längste, den Dannemark je geführt hat. Die Dänische Armee wurde zuerst bei Hel- sin gborg in Schonen und darauf bei Gadebusch in Meklenburg von dem Schwedischen General Magnus Steen bock geschlagen. Steenbock fiel nun in Holstein ein, brannte 1713 die offene Stadt Altona ab und warf sich darauf in die dem Herzoge von Holstein gehörige Fe- stung Tönning. Hier wurde er von den Dänen belagert und den 16. Mai 1713 mußte er sich mit seiner ganzen, 11,000 Mann starken Armee gefangen geben. Steenbock übergab seinen Degen dem Könige Friedrich Iv., der in eigener Person gegenwärtig war, und ward darauf als Kriegsgefangener nach Kopenhagen gebracht. Im Jahre 1720 wurde der Friede zu Friedensburg geschlossen

5. Geschichte des Königreichs Dännemark und der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg - S. 92

1832 - Schleswig : Königl. Taubstummen-Inst.
tritte seiner Regierung Vorgefundenen 11 Millionen Lhaler Schulden ab, sondern hinterliß sogar baare 3 bis 4 Mill. Khaler in der Schatzkammer. Diesen Wohlstand bewirkte theils der kluge Finanzminister Siegfried Pleß, theils die weise Oeconomie und große Sparsamkeit des Königs; theils der damals herrschende geringe Grad von Luxus. — Fried- rich Iv. war ein äußerst thatiger und unermüdeter König. Er arbeitete oft bis spät in die Nacht hinein, und wenn seine Minister ihn des Abends verließen, so beschäftigte er sich damit, die eingegangenen Rechnungen und Bittschrif- ten nachzusehen und durchzulesen. Jeden Mittwochen, Vormittags von 10 bis 11 Uhr und jeden Sonntag ehe er zur Kirche ging, gab er Allen ohne Ausnahme Audienz. Für den Flor der Wissenschaften geschähe aber nur wenig, weil er in seiner Jugend ihnen keinen Geschmack abge- wonnen hatte; wohl aber für das Aufblühen gewisser Künüe, als Musik, Malerei und Gartenwesen. Friedrich Iv. starb in Odensee den 13. October 1730. Er hinterließ seine Unterthanen im Wohlstände. Seine Regierung war eben so weise, als gerecht; er machte nicht viele Veränderun- gen, diejenigen aber, die er machte, waren immer die Fol- gen einer reifen Ueberlegung und er war einer der besten Könige, die auf dem Dänischen Königsthrone gesessen ha- den. — Einer der merkwürdigsten Männer unter Fried- rich Iv. war: Peter Tordenssiold, der sich durch Muth und Tapferkeit so sehr hervor that, daß er in einer Zeit von 10 Jahren vom Cadett zum Viceadmiral sich empor- schwang und in den Adelstand erhoben wurde. „Für Eure seltene Tapferkeit, Treue und Eifer in unserm Dienste," sagte Friedrich Iv. zu ihm, „haben Wir Euch in den Adelstand erhoben. Ihr sollt von nun an Torden- ffiold heißen." Sein Geburtsname war Wessel. Tor- denskiold ward den 20. November 1720 ermordet; alle,

6. Geschichte des Königreichs Dännemark und der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg - S. 108

1832 - Schleswig : Königl. Taubstummen-Inst.
108 worin Dännemark bei der Thronbesteigung unsers jetzigen Königs den 13. März 1808 verwickelt war, wurde die Krönung erst am 31. July 1815 auf dem Schlosse zu Friedrichsburg vollzogen. Friedrich Vi. empfing seine Reiche der Kriegsflotte beraubt und in einem zerstören- den Krieg mit England verwickelt, das alle Meere be- herrschte. Dieser Raubzug Englands, der sogar ohne vor- hergegangene Kriegserklärung geschah, bewirkte, daß die Dänische Regierung mit dem damaligen, in ganz Europa eben so sehr geachteten als gefürchteten Beherrscher Frank- reichs in ein näheres Bündniß trat. Allein die Folgen hiervon waren für Dännemark höchst Nachtheilig; die Eng- länder kaperten eine große Menge Dänischer Handelsschiffe, verkauften die reichen Ladungen derselben und zerstörten auf diese Weise den Dänischen Handel Dieses, so wie die Unterhaltung eines Französischen Hülfsheeres (1808) und die kostspielige Verproviantirung Norwegens bewirkte eine beständig zunehmende Verschlechterung des Dänischen Papiergeldes. Es mußte eine Veränderung mit dem Geld- wesen vorgenommen werden und den 6. Januar 1813 er- schien die Neichsbankverordnung. — Der Krieg mit Schweden, welcher an der Granze Norwegens geführt ward, und im April 1808 begann, endigte sich im nächst- folgenden Jahre, nachdem König Gustav Iv. von Schwe- den des Throns entsetzt, und seinem Oheime, Karl Xlll., weil er unbeerbt war, ein Thronfolger aus dem Herzogs. Holsteinischen Hause zugetheilt worden war, nämlich Prinz Christian August von Schleswig. Holstein - Sonderburg- Augustenburg, der aber schon im folgenden Jahre plötzlich starb. Allein schon im Jahre 18l3 ward Schweden wie- der, so wie auch Rußland und Preußen der Krieg erklärt, weil unser König, den Schaden der Schande vorziehend, dem Bündnisse mit Napoleon treu blieb, als dessen Macht

7. Geschichte des Königreichs Dännemark und der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg - S. 51

1832 - Schleswig : Königl. Taubstummen-Inst.
öl große Nachsicht gegen die Zügellosigkeit der Geistlichkeit den Haß seiner Unterthanen in einem hohen Grade zu. So ward ein Heer von 100,000 Mann zwecklos ausgerü- stet; Städte wurden belagert und mitten unter der Be, lagerung verlassen; der Krieg ward eingestellt, um eine Lustreise nach Jerusalem zu machen; Verträge wurden geschlossen, ohne daß sie ihre Gültigkeit erhielten; Pom- mcraner wurden begünstigt und Eingeborne zurückgesetzt; schlechte Münzen wurden geprägt, die Unterthanen gleich, wohl gezwungen ihre Abgaben in vollwichtigem Gelde zu bezahlen; die Stände wurden oft zusammengerufen ohne daß der König selbst erschien. — In Schweden, wo einer der Königl. Vögte 5 Bauern in Rauch aufhängcn ließ, brach zuerst (1.433) eine Empörung aus. Die Schwedi. scheu Geistlichen, welche mit Erich sowohl, als mit der Union zufrieden waren, bewirkten (1435) einen Bergleich, welcher aber schon in demselben Jahre wieder aufgehoben wurde, da der König die dabei gegebenen Versprechungen nicht hielt. Endlich ward Erich, nach vielen Verdrießlich- keiten, der Regierung überdrüssig; er packte unvermerkt seinen Geldvorrath, seine Kostbarkeiten und die wichtig- sten Urkunden ein, und floh nach der Insel Gothland, wo er 10 Jahre von der Seeräuberei lebte. Als ihn aber die Schweden hier belagerten, entwich er von der Insel, begab sich nach Pommern, wo er wieder 10 Jahre von der Gnade der Pommerschen Fürsten lebte. Er starb, mit dem traurigen Bewußtseyn sich selbst überlebt zu haben, zu Rügenwalche 1459, in seinem?6. Lebensjahre. Erichs Gemahlin Philppine, eine Tochter Heinrich Iv. von England, war eine äußerst kluge und brave Königinn, die manche Fehler des Königs wieder gut machte. Sie starb aber schon im Jahre 1430 und ward von Erich so- wohl als auch von seinen Unterthanen tief betrauert. — 4 #

8. Geschichte des Königreichs Dännemark und der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg - S. 12

1832 - Schleswig : Königl. Taubstummen-Inst.
12 selben in seinen Gewahrsam nach Jomsburg, indem er mit 3 Schiffen und 500 Mann nach Falster segelte, wo der König sich damals aufhielt, und denselben, unter dem Vor- leben, daß er auf dem Schiffe krank läge und Dinge von der äußersten Wichtigkeit ihm zu sagen hatte, auf sein Schiff lockte. Zur Wiedererlangung der Freiheit mußte Swend sich anheischig machen, eben so viel Gold als er selbst wog, und doppelt so viel Silber zu entrichten. Um dieses große Lösegeld aufzubringen, mußte der König einen Theil seiner Hölzungen und Krongüter verkaufen, und da dieses noch nicht hinreichte, gaben die dänischen Weiber ihre Ohrringe, Halsgeschmeide, Armbänder und übrigen Kost- barkeiten her, um ihren König zu befreien. Swend war dankbar dafür und gab das Gesetz daß die Weiber miter- den sollten. — Wichtig ist Swends Unternehmen gegen England. Die Danen waren damals in England zahlreich geworden. Ethelreth, ein ungeschickter, despotischer und verschwenderischer Fürst, herrschte damals daselbst. Dieser faßte den grausamen Entschluß, alle Danen in England zu ermorden, und am 13. November 1002 wurde dieser Entschluß wirklich ausgeführt. Nur wenige junge Dänen entkamen, um Swend die Nachricht davon zu bringen. Er zog nun zur Strafe dahin und 1013 war ganz England, bis auf London von ihm erobe... Im folgenden Jahre öffnete London ihm auch seine Thore. Hier starb er 10l6. Kurz vor seinem Tode bereuete er seine Verachtung des Chriftenthums und empfahl dasselbe seinen beiden Söhnen Knud und Harald. §. 9. Knud der Große. (reg. von 1014 — 1036.) Er gehört zu den besten und mächtigsten Königen, die

9. Geschichte des Königreichs Dännemark und der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg - S. 81

1832 - Schleswig : Königl. Taubstummen-Inst.
81 starb aber der Kronprinz Christian ohne Kinder und Fried- rich war nunmehr der rechtmäßige Thronfolger. Dessen ungeachtet war der Reichsrath und besonders Cor fitz Ul- feld t, der eine leibliche Tochter Christian Iv. zur Gc- mahlinn hatte, ihm entgegen und trachtete wohl selbst nach der Krone. Ulfeldt bewirkte vorzüglich, daß Friedrich eine sehr harte Capitulation unterschreiben mußte, welcher zufolge er sich in allen wichtigen Angelegenheiten nach der Mehrzahl der Stimmen im Neichsrath richten sollte. — Einige Jahre nach seiner Thronbesteigung legte er die Stadt Friedericia in Jütland an, führte die Hambur- ger Post ein und erließ eine Verordnung wider den Luxus. — Ulfeldt war Reichshofmeister und ward beschuldigt, daß er den König habe vergiften wollen. Als er keine befriedi- gende Genugthuung deswegen erhielt, floh er voller Er- bitterung nach Schweden, ermunterte dieses Reich zum Kriege gegen Dännemark und ließ sich bei den nachher erfolgten Mißhelligkeiten zu vielen schändlichen Unterneh- mungen gegen sein Vaterland gebrauchen. Der Schwe- dische König Carl Gustav hatte im Jahre 1655 Polen angegriffen. Viele Reichsräthe behaupteten auf dem Reichs- rathe zu Odensee, man müsse Carl'n zuvorkommen und ihm den Krieg ankündigen, theils um die Beschützung des Ulfeldts zu rächen, theils die verlornen Länder wieder zu erhalten. Allein die Finanzen in Dännemark waren in Unordnung, da noch 6 Mill. Thaler Schulden vom vori- gen Kriege waren und großer Geldmangel stattfand. Ueber- dies mangelte es an einer guten Flotte, an erfahrenen Offizieren und an Truppen. Am isten Juni 1657 ward der Krieg erklärt. Dännemark erhielt Geld von Holland und es wurde nun in aller Eile eine Armee bei Itzehoe in Holstein organisirt. Dieses Heer erhielt sogleich Be- fehl über die Elbe zu gehen und in Bremen einzurücken, 6

10. Geschichte des Königreichs Dännemark und der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg - S. 44

1832 - Schleswig : Königl. Taubstummen-Inst.
44 men, den väterlichen Throck zu besteigen und das Land zu retten. Er nahm die Einladung an. Beim Antritte sei- ner Regierung fand er die größten Unordnungen: der Bauer war Sclave; der Gutsbesitzer Tyrann; der Handel gehörte allein den Hansestädten; das Faustrecht galt statt der Gesetze; die Höfe der Adlichen waren verschanzt und in Raubnester verwandelt: kurz der Schwächere wurde von dem Starkern ausgezogen und beeinträchtigt; in den nie- dern Ständen herrschten Armuth, Zügellosigkeit und Aus- schweifungen ; in den höhern Gewalt, Ungerechtigkeit, Zwei- kampf und Fehden; allenthalben Wildheit, Unwissenheit und Müssigang. — Kaum hatte Waldemar den Thron bestiegen als er eine Amnestie, wodurch alles Vergan- gene vergessen seyn sollte, im ganzen Lande bekannt ma- chen ließ. Sein erstes und nöthigstes Geschäft war nun Geld herbeizuschaffen um das zerstückelte Reich wieder ver- einigen und gegen die Uebcrfälle auswärtiger Feinde sichern zu können. Er vermählte sich zu dem Ende mit der Schwe- ster des Herzogs Waldemar zu Schleswig und erhielt mit ihr eine so ansehnliche Mitgabe, daß er damit die verpfän- deten Länder Jütland, Fühnen, Seeland und Falster wie- der einlösen konnte. Ferner verkaufte er Esthland an die Drdensritter für 19000 und Schonen, Halland und Ble- kingen an Schweden für 7000 Mk. Dann legte er Schatzun- gen auf, und zwang die Friesen in den Schleswigschen Marschen, ihre seit 4 Jahren rückständigen Schatzungen zu bezahlen. Endlich ging er mit den Staatseinkünften sehr sparsam um. — Es war aber immer noch keine Ruhe im Innern. Der Adel sowohl als auch das Volk war über die Vermehrung der Steuern und der strengen Eintreibung derselben aufgebracht. Jütland empörte sich und bei Gambürg auf Fühnen ward 1356 eine Schlacht geliefert, in welcher Waldemar siegte. Er wünschte nun
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