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1. Unsere Volksschule - eine Arbeitsschule - S. 80

1914 - Ansbach : Prögel
80 6. In der Schule: Inspektor, Bibliothek, Lektüre, Diktat, diktieren, radieren, Katechismus, Datum, Kuvert, Adresse, Linie, Lineal, Konferenz usw. 7. Im Hause: Alkohol, Tee, Likör, Zigarre, Zigarette, Kaffee, Schokolade, Kakao, Bouillon, Beefsteak, Kotelett, Sauce, Omelette: — Mode, Zylinder, Chemisette, Manschette, Korsett, Glacehandschuhe, Brosche, Flanell, Krawatte, Kostüm, Portemonnaie; — Kataster; — Serviette, Matratze, Kaffeeservice, Vase, Vertiko (der), Klavier, Büfett; —- Fundament, Mansarde, Balkon usw. 8. In der Gemeinde: Adjunkt, Polizei, Gendarm, Protokoll, Ortsschulkommission, Rente, Invalide, In- validenrente, Pension, Privatmann usw. 9. In der Stadt: Militär: Soldat, Infanterie, Kavallerie, Artillerie, Pionier, Kaserne, Offizier, Leut- nant, Manöver, Quartier, General, Biwak usw. Ge- bäude: Restaurant, Hotel, Cafe, Theater, Konzertsaal, Fabrik, Gymnasium, Realschule, Hospital; — Student, Professor, Doktor, Assessor, Apotheke, Notar, Redaktion, Redakteur, Expedition, Annonce usw. 10. Gotteshaus: Kapelle, Kathedrale, Synagoge, Bibel, Evangelium, Bischof, Papst, Kommunion usw. 11. Handel: Bureau, Kasse, Kapital, Konsum, Provision, Luzerne, Superphosphat (Sp20), Ammoniak, Chili- salpeter, Peru-Guano, Kalisalz; — Hypothek, Prozeß, Konkurs; — Qualität, Quantität, Porto; — Protokoll- buch, Notizbuch, Formular, Quittung, quittieren, Katalog, Offerte, Trieur, Kultivator usw. (gebräuchliche Aus- drücke im Bauerndorf!). 12. Verkehr (Bahn und Post): Station, Lokomotive, Billett, Portier, Kupee oder Coupo, — Telephon, Telegraph, Telegramm, Kuvert, Adresse, Paket, Paket- adresse, Porto, franko, — Automobil, Chauffeur, Chaussee, Benzin, Trottoir; — Motor, Omnibus, Chaise usw. Doch genug! Je nach der Schule können diese Wörtergruppen noch ver- mehrt oder aber auch vermindert werden.

2. Unsere Volksschule - eine Arbeitsschule - S. 113

1914 - Ansbach : Prögel
113 — 4. Aufs Land kommen die Städter Bei diesem Frühlingswetter. Um einzuatmen frische Luft, Auch zu genießen Blumenduft. Alles ist lustig und alles ist froh, Der Frühling ist da, juheirassaso. Oskar Sieber, Vii. Kl. Körperliche Tätigkeit im Aufsatze. Warum nur die Briefe ins Heft schreiben lassen. Das genügt nicht. Ich lasse die Schüler Umschläge und Briefpapier bringen und wir schreiben einen wirklichen Brief. Den Wert der Marke lasse ich darauf schreiben, fürs Inland (Kolonien), fürs Ausland. Postkarten (ohne Marke) werden ebenfalls geschrieben. Im Januar 1914 haben wir nach Behandlung der deutschen Kolonien einen wirklichen Brief an H. Peter Mayer in Kabus S.-W.-A. als Übung geschrieben. Ein Schüler meinte, alle Kinder sollten ihren Brief Herrn Mayer, den alle Kinder kennen, zuschicken, um demselben eine Freude zu bereiten. Ein Neffe des genannten Herrn hat seinen Brief abgeschickt. Die Schutzumschläge für die Hefte kaufen wir nicht, die sind uns zu einfach, die Schüler machen dieselben selbst und schmücken sie mit Farben, ebenso die Schutzdeckel für die Schul- bücher.— Es folgen einige verkleinerte Abbildungen S. 115, 116 und Tafel Ix. Noch mehr! Am Schlüsse der Aufsätze lasse ich im V. Schul- jahr Schlußstriche ziehen wie S. 114. Im Vi. und Vii. Schuljahr lasse ich einfache Vignetten mit Tusche zeichnen (aus dem Inhalte des Aufsatzes). Einige Proben siehe S. 117ff. Wer sich für das Vignettenzeichnen interessiert, kaufe sich das Buch von vr. Ernst Weber: Das angewandte Zeichnen, Verlag Teubner, Leipzig, 2.20 M. Noch etwas bezüglich der Korrektur. Nachdem die Aufsätze aus der Tafel geschrieben sind, werden sie von den Schülern gegenseitig verbessert. Wer etwas nicht versteht, meldet sich. Watrin, Arbeitsschule. 8

3. Geschichtlicher Anschauungs- und Erfahrungsunterricht - S. uncounted

1914 - Ansbach : Prögel
Verlag von Michael Prögel, Buchhandlung, Ansbach. Der Geschäftsaufsatz auf gesetzlicher Grundlage. Bearbeitet von M. Haberl, Lehrer. Preis tart. 65 H. (Bei Abnahme von mindestens 10 Exemplaren ä 50 H.) Inhalt. Allgemeines. I. Teil. Die eigentlichen Geschiiftsauf-sätze. 1. Die Schuld. A. Schuldanerkcnntnis. Schuldschein. B. Empfangsbekenntnis. a) Quittung. b) Tilgungsschein. c) Empfangsschein. d) Aufrechnung. Gegenquittung. C. Abtretung. D. Uebernahme. E. Verwahrung. F. Vergleich. G. Anweisung. H. Vertrag. a) Kaufvertrag. b) Tauschvertrag. c) Mietvertrag. d) Pachtvertrag. e) Leihvertrag. f) Dienstvertrag. g) Werkvertrag. h) Mäklervertrag. I. Auslobung. K. Bürgschaft. L. Auftrag. M. Der Wechsel. 2. Besitz und Eigen-t u m. A. Inventar. B. Fund. C. Verzeichnis. D. Hypothek und Pfand. 3. D i e Person. A. Vertretung. Vollmacht. B. Zeugnis. C. Lehrvertrag. D. Eigenhändiges Testament. Ii. Teil. Geschäftsbriefe. A. Rechnungen. B. Bestellungen. C. Mahnverfahren. D. Mitteilungen, Anzeigen. E. Reklamationen. F. Empfehlungen. G. Bitten. H. Entschuldigungen. I. Erkundigungen. Iii. Teil. Eingaben an Behörden. Anhang.

4. Geschichtlicher Anschauungs- und Erfahrungsunterricht - S. 64

1914 - Ansbach : Prögel
— 64 — Und nun einen andern, der allerdings durch meine Anregung entstanden ist, der aber trotzdem in der Ausführung ganz Eigentum des Schülers ist: „Ich stehe droben auf dem Kappelberg und bliche hinab ins Maintal. Da erblicke ich bei Marktsteft ein sehr großes prachtvolles Floß. Geschwind springe ich an den Main und blicke erwartungsvoll nach Marktsteft zu. Das Floß kommt näher; jetzt landet es. Mitten darauf steht der noble Balthasar Karl von Zeil. Nun kommen die Ratsherren, steigen auf das Floß und besichtigen alles. Nachdem sie ein wenig geredet haben, fangen sie an auszuladen. Viele Arbeiter steigen auf das Floß und tragen die Bretter ans Land. Jetzt kommen zwei Pferde. Sie spannen sie an die Stämme und so bringen sie alle Stämme ans Land.11, J. St. V. In der Geschichtsstunde ist noch die Herkunft der zum Bau verwendeten Steine kurz zu erörtern, dann aber greife ich zu dem „Zettel gegenn dem Ziegler zu Obernpraidt wegenn des Kalgs und der Zigel. 1579". So steht deutlich auf dem in Briefform gefalteten, vom Staub vergrauten Zettel. Langsam gehe ich durch die Reihen, zeige ihn erst gefaltet und dann offen. Gleich am Anfang lesen wir, daß unser „Cles" Beringer und sein mitverordneter Baumeister Matches John mit dem Obernbreiter Ziegler über Kalk- und Ziegellieferung einen Vertrag abgeschlossen haben. Kurze Zeit kosten wir das eigentümliche, köstliche Gefühl inniger Freude. Den Zettel hat auch der Beringer gehabt! Darauf haben sie geschrieben, was alles der Ziegler geliefert und was sie an Geld dagegen gegeben haben. Das stellen wir nun an der Tafel miteinander zusammen. Hier mögen die Summen unserer Reihen genügen: 771 Malter Kalks 25.450 breite Ziegel 2.850 „Backensteine" 250 Gulden. Damit auch die Erheiterung nicht fehlt, ergötzen wir uns an dem Zusatz, der der Notiz über eine Lieferung Ziegel beigesetzt ist: „Sind gar ubel gebrannt gewesen," vergessen auch nicht, daß der Ziegler denselben Zettel hatte; heißt es doch: „Deren zwei eines Lauts und einer Handschrift hierüber kerbsweis ausgeschnitten worden." Im Vorbei-

5. Geschichtlicher Anschauungs- und Erfahrungsunterricht - S. 67

1914 - Ansbach : Prögel
— 67 — Freilich, überlegen wir uns, wie wir die Schüler in das schwierige Gebiet des Gemeindehaushalts am besten einführen, dann sehen wir, die methodische Seite des Unterrichts beleuchtet, einen Vorzug; wir bleiben einheitlicher. Die Halbfolienblätter den Schülern zeigend, sie einige Versuche des Lesens machen lassend, gehe ich durch die Reihen. Und dann lassen wir die beiden Bürgermeister, Georg Landtman und Balthasar Dorsch, reden, was sie durch ihren Gerichts- oder Ratsschreiber haben schreiben und rechnen lassen. Mit Absicht ordne ich den Inhalt zunächst nicht, bringe ihn der Reihe nach, erst die Einnahmen, dann die Ausgaben, soweit nur möglich in der urechten Sprache. Es ist nötig gewesen, daß ich vorher die Blätter selbst aufmerksam gelesen und für mich geordnet habe, hauptsächlich auch darum, daß ich Unverständliches überhüpfen, Wiederholungen vermeiden kann. Für Anfänger ist es unerläßlich, daß sie sich die Rechnung abschreiben und so zurechtstutzen, daß sie die Schüler nicht in einem Wust von kleinen Dingen ersticken. So wertvoll die alten Rechnungen sind, ihre Verwertung im Unterricht ist so ziemlich das schwerste Stück der Heimatgeschichte. Sobald der Lehrer sich mit dem Stoss gründlich vertraut gemacht hat, ist der Unterricht aber auch sehr lohnend und dankbar. I. Unseren Bürgermeistern ist beim Amtsantritte ein ziemlicher Bestand an barem Geld, an „Schuld" (Kapitalien) und an „ungewisser Schuld" überwiesen worden. Den Schülern prallen da Gulden, Pfund und Pfennig an den Kopf. Wir leiten ein Bächlein in die Rechenstunde ab. Ich will aber hier, der Einfachheit halber, gleich ein Beispiel einfügen, wie die Schüler durch Anleitung zum Forschen selbst finden können. Die erste Seite der 72 er Rechnung enthält folgende Posten: 266 fl. — U — ^ 388 fl. 2 U 23 $ 44 fl. 2 U 27 ^ und als Summa . . . 698 fl. 5 U 20 3\. Es ist nicht schwer, die Schüler darauf zu führen, daß 1 U = 30 ^ ist. Durch ein anderes Beispiel entdecken wir, daß 8 & = 1 fl. sind. Sehr interessant sind nun, sprachgeschichtlich und kulturgeschichtlich, die Erörterungen über folgende Posten (die Beträge bleiben hier als nebensächlich weg, werden auch im Unterrichte nicht betont): 5*

6. Geschichtlicher Anschauungs- und Erfahrungsunterricht - S. 81

1914 - Ansbach : Prögel
— Si- ebten Bürgen, auf dem Turm den Tag sowohl als die Nacht zu wachen, bitten und verschaffen." Der rechte Sinn ist so schwer zu finden, weswegen ich erläuternd bemerken muß, daß es gebräuchlich war, daß der Türmer zum Lohn bei Hochzeiten aufwartete. So frent's die Kinder um so mehr, flugs gestalten sie ihn zum „Kellner". „Zum fünften soll er auch fleißig die beiden Uhren stellen und richten, auch da etwas ,wandelbar' sich an denselben befände, (es) den Bürgermeistern anzeigen, damit dasselbige auss förderlichst gebessert werden möchte." Ist bald darauf dem Kirchner übertragen worden. Daß er die beiden Uhren (eine auf dem Maintorhaus) besorgen soll, ist ihnen sofort klar. Der Erläuterung bedarf das Wort „wandelbar", das uns verloren gegangen ist, das aber früher häufig angewendet wurde; auch vom Wein sagte man: „Er wird wandelbar", wenn er sich zum Schlechten verwandelte. „Förderlichst" erinnert uns an die Gebotauslegung im Katechismus: „Förderlich Md dienstlich sein." „Zum sechsten: Da, welches Gott gnädig verhüten wolle, Feuer im Flecken auskäme, soll er an den Glocken anschlagen; da aber in benachbarten Flecken Feuersbrunst entstehen sollte, mit den Doppelhaken 3 Schuß tun." Er soll an die Glocken anschlagen! Er soll Sturm läuten. Warum anschlagen? — „Doppelhaken" muß ich erläutern, obwohl der allgemeine Begriff, ein Gewehr, naheliegt. Ehe wir fortfahren, schauen wir zurück und zählen noch einmal auf. Dann beschließen wir dieses Stück mit des Türmers Belohnung, die da, „wie nachfolget" bestimmet war: „39 fl. an Geld, wöchentlich 3 Ort, mehr 2 Malter Korn, mehr 5 Meß (Maße) Holz." Eine kurze Rechnung: 39 fl.: 52 == % fl. = 45 kr., also 1 Ort = 15 kr. = 2 U. Ii. Ich bin in der angenehmen Lage, mit dem „renovierten Pslichtenbuch", das aus dem Ende des Dreißigjährigen Krieges ungefähr stammt, des Türmers Tätigkeit noch besser zu beleuchten. Durch umfassende Forscherarbeiten in einem Nachbarort bin ich genügend unterrichtet, beurteilen zu können, ob die Einträge des neu hergestellten Pflichtenbuchs sich mit dem alten wohl decken werden oder nicht. Die Alten hingen bis zum äußersten am Hergebrachten und änderten ohne 3 immer manu, Geschichte, Mittelstufe. 6

7. Geschichtlicher Anschauungs- und Erfahrungsunterricht - S. 95

1914 - Ansbach : Prögel
— 95 — „Das ,Reff< (Reif) Holz ist nicht bald erhört um 3 Gulden drüber zur Not. Um 3 alt Pfennig ein Pfund Brot. Ein Pfund Rindfleisch um 16 alt Schöps- und Kalbfleisch 12 Pfenning galt. Um 13 Ort ein Schenken Salz, auch um 4 Schilling ein Pfund Schmalz. Um 6 kr. ein junges Huhn, ein alte um 3 Batzen nun." Wir erinnern uns, daß der Türmer fünf Maß (wohl Reif) Holz bekommt, merken uns auch die Geldbenennungen, wie Gulden, Ort, alte und neue Pfennig, Schilling, Batzen und Kreuzer, stellen aber dieses Stück zurück. Nur dürfen wir nicht vorübergehen an der Scheibe Salz. Wo jetzt unser Salz und wie? — Wo in Bayern? — Jetzt viel bequemer. Der 5. Jahrgang erinnert sich an die Salzfuhrwerke über die Brücke bei Freising (Heinrich der Löwe!). Endlich erzählt das Gedicht noch, warum man diesen Brief eingelegt habe und schließt wörtlich: „Die dies finden, gewiß sagen wer'n: Dem Schreiber wird kein Zahn mehr schweren." Rückschau: 1. Einleitung, Bauherrn. 2. Abbruch und Grundsteinlegung. 3. Kaiser in Deutschland und der Herr über Marktbreit. 4. Kirchen-, Stadt- und Schulherren. 5. Etwas von den Schulen und Schülern. 6. Die Werkleute. 7. Preise und Schluß. Der 2. Brief erzählt, wieder in Reimform, daß man in den Grundstein 3 „Kütroff" (Fläfchlein) mit Wein weiß und rot, auch etliche silberne Münzen gelegt habe, ferner gibt er die Bauzeiten an und berichtet von Zeitneuigkeiten, z. B. „Ziemlich heftig ist eingerißn die Pest in benachbarten Ort'n hier Gott Lob! nichts gespüret word'n" und schließt mit Segenswünschen.

8. Geschichtlicher Anschauungs- und Erfahrungsunterricht - S. 118

1914 - Ansbach : Prögel
— 118 — Ob sie das Los gezogen oder geworfen haben, weiß ich nicht; aber ich weiß, welches G'los jeder bekam. Die Elisabetha das dritte Weinbergs- und das vierte Aeckerlos, der Georg Ludwig das zweite Weinbergs- und das erste Aeckerlos, die Margareta das erste Weinbergs- und das zweite Aeckerlos und der Benedikt das vierte Weinbergs- und das dritte Aeckerlos. So, nun könnt ihr selbst rechnen, wieviel jedes Kind ohne den Voraus und wieviel mit dem Voraus erhielt. Ihr werdet finden, daß die Gelose nicht alle einander ganz gleich waren. Die Unterschiede glichen sie mit Geld aus. Es war ein schönes Besitztum, das Gall Siebenherz beisammen hatte, nämlich an Aeckern rund 60 Morgen, an Weinbergen 33, an Wiesen 4%, an Baumland 4% und an Tannenflecken 2y2. Dazu drei Häuser, von denen eines verkauft und eines um 1100 fl. verglichen wurde. Das Haus auf dem Markte, das heute noch steht, war um 1400 fl. „geeicht" worden. Zuletzt erfahren wir noch, was Gall an barem Geld hinterlassen hat: 45 fl. an Dreikreuzerstücken, 191/2 fl. an 9 Dukaten, 3 fl. 42 3) an Halbbatzen, 5 fl. 5 Batzen an Reichstalern, 19% ft an Gold, nämlich 1 „Schirffnobell",*) 1 Doppeldukaten, 1 Stück zu 3 fl., 1 Stück zu 2 fl. und 2 Goldgulden.**) Dazu noch an Kleingeld 72 Stück Achtzehnerlein und 32 Stück Fünfzehnerlein. Wie sie die Kleider und die Hausgeräte (Hauskleinodien) geteilt haben, darüber ist uns nichts ausgeschrieben; wahrscheinlich haben sie dazu die Geschwornen nicht gebraucht. Einer solchen Teilung hätten wir wohl gerne einmal zugeschaut, hätten die zinnernen Kannen und Teller, das kupferne Geschirr, die Ringe und „Patterli", die wertvollen Kleidungsstücke u. dgl. mehr bewundert. *) Bin mit über diesen Ausdruck nicht völlig klat geworden. **) In einem anderen Teiluugsakte lese ich auch von zwei „Stuck Goldt", jedes zu 20 fl. wett.

9. Geschichtlicher Anschauungs- und Erfahrungsunterricht - S. 137

1914 - Ansbach : Prögel
— 137 — sehen, darumb sotten sie nit Sturmb anschlagen, sondern ohn-verzüglich H. Schultheißen und Bürgermeistern anzeigen. Xvii. Kornmesser-Eid. Ihr werdet geloben und schwören, daß Ihr 1. eine fleißige Obacht uff das Messen haben und weder Käufern noch Verkäufern Unrecht tun noch geschehen lassen wollt. 2. sollt Ihr mehr nit vom Malter zu messen nehmen, als bisher die Gewohnheit gewesen und Euch erlaubt ist, nemblich vom Malter einen Kreuzer. 3. sollt Ihr Euch alle Zeit daheimb finden lassen; und damit Ihr desto besser umbkommen und umb so viel fleißiger Euern Dienst abwarten und die Leut befördern könnt, so soll der eine die erste drei, als Mon- und Dienstag und Mittwoch, der ander die übrigen drei Tag in der Wochen, also Donnerstag, Freitag und Sambstag, versehen, doch in Not soll einer dem andern zu helfen schuldig sein. 4. sollen sie fleißig uff die Metzen Acht geben; dann so sie eine verlieren würden, sein sie schuldig eine andere von dem Ihrigen zu erstatten. Do auch eine Metze wandelbar würde, sollen sie solche niemand anderst als dem Bürgermeister zustellen und sonsten nirgends hin verwenden. Da sie auch erfahren würden, daß eine falsche Metzen, im Flecken gebraucht würden, sollen sie solches schuldig zu melden sein. ^ 5. Do ihnen auch ein Häcker oder Bauer Getreid zu verkaufen oder kaufen auftrüge, sollen sie einem jeden wegen des Werts oder Preis unter Augen gehen und keines Vorteils suchen. 6. Sie sollen auch dem Herrn Bürgermeister alle Monat die Büchsen richtig bringen, mit der Einnahm redlich umb-gehen und nichts veruntreuen, sondern alles fleißig in die Büchse legen. 7. Vor allen Dingen aber sollen sie kein Getreid, welches nicht Kaufmannsgut, so gegen den Burgern verkauft worden, abmessen, sondern die Burger darvor verwarnen oder dem Bürgermeistern anzeigen. 8. sollen sie sich auch bei den Bauern in die Mahlzeit nicht eindringen noch beschwerlich sein; do ihnen aber etwas aus

10. Geschichtlicher Anschauungs- und Erfahrungsunterricht - S. 225

1914 - Ansbach : Prögel
3 „Batzen" wert, immer noch bekommt das kleine Kind ein „Kreuzerle", es kauft sich einen „Kreuzersweck" und was dergleichen mehr ist. Wer unter dem Landvolk herumhört, wird sich wundern, wie fest noch Ausdrücke wie: Klafter, Metze, Malter, Vierting, Elle, Fuß usw. sitzen. Sollen wir mit Gewalt die alten Bezeichnungen verbarmen, sie unterdrücken, wo sie sich finden? Ich kann es nicht; im Gegenteil, ich benutze sie als wertvolle Brücken, die Gegenwart und Vergangenheit verbinden. — Aber trotzdem wird es mir nicht einfallen, die Schüler mit dem verwirrenden Vielerlei der alten Münzordnungen zu behelligen. Der Lehrer freilich soll sich in großen Zügen Klarheit verschaffen. Da ist mir das geschriebene Rechenbuch des Schülers Georg Bernhard Hamm aus dem letzten Viertel des 18. Jahrhunderts in die Hände geraten, aus dem ich nur einiges wiedergeben will: „Erklärung derer Dinge oder Namen, die im Rechnen gemeiniglich vorkommen mit den abgekürzten Zeichen. 1. Münzsorten. Fränkisch heißt gut Geld; sein Zeichen ist g. Kaiserlich oder Rheinisch heißt leicht Geld, l. Eine Ducate 4 fl. 10 Kr. Ein Goldgulden 3 fl. Ein Güldens-Taler heißt im Handeln 16 g. Botz. Ein Species- oder ganzer Taler 2 l. fl. Ein Reichstaler (Th.), darunter versteht man (weil ein 8pecie8-Taler ehedessen nur so viel gegolten) noch jetzt im Kaufen und Verkaufen 1 fl. 30 Kr. oder 22% leichte Batzen oder 18 gute Batzen oder 30 leichte Groschen oder 72 gute Kr. oder 90 leichte Kr. oder 24 gute Gr. oder 12 Zweigroschenstücke, welche man halbe Ort von einem leichten fl. nennet oder 96 Dreier. Ein guter Groschen (gr.) 4 Dreier oder 12 gute Ein guter oder fränkischer Gulden (fl.) 15 gute Batzen ober (zum Exempel in Franken) 28 Schillinger und zwar in Schillinger-Geld 84 Dreier oder 60 g. Kr. Ein jeber Gulben wirb geteilt in 4 Ort item 8 halbe Ort. Ein Ort von einem l. fl. ist also 15 l. Kr. Ein Ort von einem guten fl. ist 15 gute Kr. ober 7 Schillinger (ßr). Ein Schillinger (heißt in teils Orten ein Neuner) 9 gute H. Ein Schillinger (ßr) einzeln gerechnet Zimnrermann, Geschichte, Mittelstufe. 15
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