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1. Gemeinnütziges Lesebuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. 19

1807 - Soest : Floß
19 S. Nein, nicht das Bier, sondern blos die Flüßig- keit wird vermehrt. L. Was müßte ich hinzugießen, wenn das Bier ver- mehrt werden sollte? S. Da müßten Sie Bier hinzugießen. L. Wodurch vermehre ich also eine Sache? S. Wenn Sie Dinge derselben Art hinzusetzen. L. Was muß ich also zu Gold hinzusetzen, um das Gold zu vermehren? S. Gold. L. Und wodurch vermindere ich eine Sache? S. Wenn Sie Theile davon wegnehmen. L. Wenn jemand jährlich mehr verzehren wollte, als er einzunehmen hat, was würde mit seinem Vermögen gescheyen? . S. Er würde es vermindern, und nach und nach arm werden. L. Recht. Er würde endlich kaum so viel haben, um sich die nöthigsten Nahrungsmittel und Kleider zu kaufen, und würde zur Barmherzigkeit guter Menschen seine Zuflucht nehmen müßen.— Ist wol Armuth Schande? S. O ja. L. So müßten auch die Armen verächtliche Menschen seyn. Laß sehen, ob dieses wahr ist. Der Kaufmann Früge war sonstein sehr reicher Mann; aber ihm ver- brannte sein Haus mit allen Waaren, und er verlor durch dieses Unglück sein ganzes Vermögen.. ^ Dieser Mann trügt sein Unglück sehr gelassen, und nährt sich bei seiner Armuth durch seinen Fleiß recht redlich. Neu- lich noch nahm er'ein kleines Kind auf, dem die Ael- tern gestorben sind, welches er wie das Seinige erzie- hen laßt. Noch mehr , in dem vergangenen Monate zog er den Mann aus dem Wasser, welcher an dem Brande seines Dauses schuld ist. Der König schickte ihm wegen dieser edeln Handlung zweihundert Thaler und schrieb an ihn, er wünschte, daß er mehr so bra- , ve Unterthanen in seinen Staaten hatte. Kommt dir dieser Mann wol verächtlich vor? K. D nein. Wer sollte einen Mann, wie Herr Br ''Früge

2. Gemeinnütziges Lesebuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. II

1807 - Soest : Floß
Der Preis dieses Buchs ist 14 Stbr. Wer aber -o Exemplare nimmt, und dafür grobe Münzsorten, -en brab. Krthlr. zu 1 Rthlr. Z5 Stbr. an den Verleger frei einsendet, erhält das Exemplar für ij Stbr. Georc; Efckttrmnstltut fût liiicrnntionale Schulftychtorschurfg Braunschweig Bibliothek %-j 3

3. Gemeinnütziges Lesebuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. 39

1807 - Soest : Floß
» 3v Mensch, tt»tc er vorher war, Er lebte immer in den Tag hinein, ohne sich um die Wirthschaft zu beküm- mern, und in ein paar Jahren war das Gut so ver- schuldet, daß cs öffentlich verkauft werden mufte. Ein benachbarter Edelmann kaufte es, >mf> Etzri« tfopb, der bisher als Verwalter auf demselben gestan- den, und durch Fleiß und Sparsamkeit sich etwas er- worben hatte, nahm es in Pacht. Das Geld von dem verkauften Gute reichte nicht einmal ju, tttcmjcrw 0d)ulben zu bezahlen, und also hätte er muffen ein Landläufer werden, wenn Christoph nicht ans Dankbarkeit und Mitleiden sich seiner ange- nommen, und ihm freie Wohnung und freien Tisch bei sich gegeben batte. Fleiß und Arbeitsamkeit bewahrt vor vielem Bösen, aber Müssiggang lehrt alle Lasier. Spr. Dal. 28, iy. Sir. 33, 2y. Zeitvertreib. Heinrich klagte immer, daß ihm die Zeit so lang würde; denn er hatte kleine Geschwister im Haufe, mit denen er spielen konnte, und seine Eltern erlaubten ihm nicht oft, aus dem Hause zu gehen. Sein Vater gab ihm aber den Rath /er sollte nur anfangen, et- was Nützliches zu thun, dann würde ihm die Zeit nicht mehr lang werden. Waö kaun ich denn Nützliches thun? fragte Hem. rich. Du kannst int Hanfe unü zur Hand geben, und uns durch deine Dienstfertiqkeit manche Mühe erspa- ren; und im Garten giebt e6 fast das ganze Jahr hindurch für dich zu thun z. B. Unkraut ausjäten, Un- geziefer vertilgen •— ist für dich keine zu schwere Ar- beit. Das ist ¿in besserer Zeitvertreib, als immer >pie- len, denn davon bat man keinen Nutzen. -Heinrich folgte diesem Rath, und befand sich recht wohl dabei.

4. Gemeinnütziges Lesebuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. 97

1807 - Soest : Floß
97 deny wenn wir noch so vieles Geld hätten, aber keine Speisen, so würde das Geld doch unsern Hunger nicht stillen, und unser Leben erhalten können; und wenn alle Menschen vieles Geld hatten, und deswegen kei- ner mehr arbeiten wollte, so könnten wir uns alsdann mit Gelde das nicht verschaffen, was wir gern haben wollten. — Wenn wir Nahrung, Kleidung und Woh- nung haben, so haben wir alsdann zu unserer Erhal- tung kein Geld weiter nöthig. Wenn wir aber Waa- ren nöthig haben, welche wir uns nicht selbst machen ^ oder verschaffen können, so können wir sie für Geld kaufen. Derjenige W^msch, welcher sich seine Nah- rung, Kleidung, Wohnung selbst verschaffen kann, wenig Waaren nöthig hat, nur für wenige Menschen sorgen muß, und vieler Dinge, welche bloß zur Be- quemlichkeit und Pracht dienen, nicht bedarf, sondern mit wenigen Bequemlichkeiten zufrieden ist, hat also auch weniges Geld nöthig. — Wer kein Geld hat, wofür er sich das Nöthige kaufen kann, der muß de- sto mehr arbeiten, weil er sonst Mangel leiden müß- te. Daher kommt es auch, daß bis jetzt schon so viele Menschen für uns gearbeitet haben, und noch arbeiten, weil sie gewiß wissen, daß sie für ihre Ar- beiten Geld von uns bekommen, mit welchen sie ihre nöthigen Ausgaben bestreiten können. — Da man die Arbeiten mit Gelde bezahlt, so ist es gut, wenn ein Mensch dergleichen Arbeiten versteht, womit man Geld verdienen kann, weil er alsdann gewiß sich alles das, was zur Nothdurft und Bequemlichkeit erfordert wird, verschaffen kann. Es gibt zwar Menschen, welche ohne ihre Arbeit doch Geld genug haben, das heißt, reick) sind; aber doch ist es auch'diesen gut, wenn sie solche Arbeiten verstehen, wodurch man Geld gewinnen kann. Denn es sind viele Zufälle möglich, und es trägt sich wirklich nicht selten zu, daß reiche Leute um allen ih- ren Reichthum kommen, und arm werden. Dadurch werden sie genöthiget doch zu arbeiten, und alsdann ist es ihnen gut, wenn ste arbeiten gelernt, und sich, zur Arbeit gewöbnt haben. — Wenn ein Mensch arm ist, und doch nicht arbeiten kann, so muß er, um sich G ¿»

5. Gemeinnütziges Lesebuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. 117

1807 - Soest : Floß
i:l7 -1 ■ seyn; der hätte ja wohl, was er wünschen könnte.— Aber nun, fuhr der Vater fort, wenn Herr Schmidt bei seiner Wohlhabenheit jährlich immer noch, mehr ver- dient, und von dem Gelde„welches er erwirbt, immer etwas zurücklegen kann, so wird das na6) mehrern Jah- ren doch eine hübsche Summe Geldes werden müssen. Er wird viel mehr haben, als er zu seinen Bedürfnis- sen, zu seinem Vergnügen und zu seiner Freude braucht. — Wie wolltest du ihn nun nennen?-— Xetcb wurde ich ihn neanen, antwortete Karl. „Aber, fuhr der Vater fort, wenn Herr Schmidt nun für sein Geld Aecker, Felder, Hauser oder Waaren kaufte, da hätte er ja das Geld nicht mehr; wäre er alsdann nicht mehr reich V'-^- O daö wird wohl nichts machen, sagte Karl, das ist ja eben so gut, wie Geld. Richtig, sagte der Naher. Man nennt ihn daher auch einen bcaütertcn Mann. Der Va- ter legte nun Kar ln einige Falle vor. Unser Herrnach- bgr Müller bort drüben nimmt jährlich sehr viel Geld ein, aber er behalt doch nichts übrig, er braucht das Geld. Er ist ein vornehmer Mann;, er wüst viel auf Kleidung und Hanogeräthe, und auf manche andere Dinge wenden, er hat viel Kinder, er muß ein Paar Bedienten halten, was meinst du, ist der reich?—Herr Freund, der neben ihm wohnt, hat lange nicht so viel Einnahmen, aber er braücht daö kaum halb, was er einnimmt, ist der reich? - Nun aber Meister Martin, unser Schneider, hat lange nicht so viel als diese lei- den Leute, und kann nicht etwa solche kostbare Dinge kaufen, aber er hat doch alles,, was er braucht, kommt recht gut aus, und kann immer noch einiges erübrigen, ist der arm, oder reich, oder wohlhabend? Karl sahe nun ein, daß cs nicht allein darauf ankom- me, wie viel einer habe, und einnehme,, sondern ob er dtlmrt für alle die Dinge, welche er nöthig hat, anskom- men könne. ' Er sahe nun wobl, was das hieße, wenn, die Leute sagten; der oder jener ist iy seiner Art ein wohlhabender ober ein reicher Mann, und daß zwei Leute gleichviel haben können, und der eine kann arm,, und der andere wohlhabend dabei seym ~~ Ehr-

6. Gemeinnütziges Lesebuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. 216

1807 - Soest : Floß
2l6 als für ein jedes von seinen eigenen zehn Kindern, ein jährliches Gnadengehalr beilegte. C Der wohlthätige Kaufmann. in vornehmer Herr kam vor einigen Jahren, in dem härtesten Winter, zu einem der reichsten Kaufleute in Paris. Er verwunderte sich sehr darüber, daß er in kei- nem von seinem Zimmer Tapeten fand, da er doch ein so reicher Mann sey. Er fragte ihn, warum er die Wände nicht mit Tapeten beschlagen ließ, da sie doch im Winter warmer hielten? Der rechtschaffene Kauf- mann führte ihn in ein Zimmer, in welchen, eine un- glückliche Familie wohnte, die von ihm ernähret wurde. Sehen sie, antwortete er, diese Elenden, die ich lieber als meine Wände bekleide! K Der großmüthige Kaufmann. " » ist ein Kaufmann in 3 0/', der mehr versteht, als zu seinem eigenen Gewerbe gehört, welches er voll- kommen inne hat, und mit Ehrlichkeit treibt. Die Stunden ausser dem Contor widmete er dem Lesen nütz- licher Bücher und Christlichen Freunden. Mit seinem Vermögen macht er keinen verschwenderischen Aufwand. Er sagt weder durch übertriebene Pracht, noch mit sei- nen Mienen, daß er ein reicher Mann sey. Seine Wohl- thaten verkündigen seinen Reichthum. 1 Er gibt einer Anzahl armer Leute, welche Alter und Krankheit zu ar- beiten hindert, ihren Unterhalt. Er nimmt öfters eine Waise auf und laßt sie erziehen; und bezahlt für Kinder unbemittelter Aeltern das Schulgeld, damit sie in die Schule gehen können. Er hilft armen Handwerksleuten, schießt ihnen Gelder vor, sich mit den nöthigen Mate- rialien zu versorgen ; und wenn sie es wohl angewendet, leihet er ihnen ohne Interessen. Folgendes Beispiel be- stätigt vorzüglich wie gut er denkt. Er hatte vor dem Thor

7. Gemeinnütziges Lesebuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. 217

1807 - Soest : Floß
217 ’ t Thor Zeinen (haften angelegt, der ihm zum Vergnügen, und denen zum Segen gereichte, welche darin arbeiteten, und ihren Unterhalt verdienten. Hinter seinem Garten hatte ein Ackermann ein Stuck Land liegen, welches er wenig nutzte. R * * wollte es ihm abkaufen, und ihm bezahlen, was er verlangte. Der Ackermann aber gab ihm eine ungesittete Antwort. Nach einigen Jahren kam dieser Mann von selbst, und bot R * * seinen Acker zum Verkauf an. Der Kaufmann wunderte sich; er- fuhr aber, daß der Mann durch Mißwachs und andere Uuglncksfälle in Schulden gerathen war. Er bediente sich nicht der Noth des Armen zu seinem Nutzen: sondern er gab ihm viermal mehr Geld, als er für den Acker for- derte, und als er werth war. Ueber dieß lieh er ihm noch einige hundert Thaler ohne Zinsen, sich wieder zu helfen. Der Ackermann ging-mit Thränen der Freude von ihm weg, indem er ausrief: Wie soll ich das ver- gelten! Da ich helfen kann, antwortete der Men- schenfreund, so thue ich jetzt mehr nicht als meine Schuldigkeit. X« hat niemals davon geredet; aber der Acker- mann hat selbst diese großmüthige Handlung ausgebrei- tet, und von der Güte geredet, die er durch seine ehe- malige grobe Antwort nicht verdienet hatte. R hat oft versichert, daß er den Reichthum blos deswegen schätze, weil er ihm das Vergnügen, wohlthun zu kön- nen, gewahrte, und ihm ein Mittel würde, die Thrä- nen der Elenden abzutrocknen, oder in Freudenthränen zu verwandeln. Dann erst ergetzte ihn sein Geld, wenn er sich mit dem Gedanken niederlegen könnte, daß er, durch dessen Hülfe, wieder einen Menschen aus seiuem Kummer errettet habe. Der großmüthige Erretter. einer Ueberschwemmung des Flusses Adigo riß die Fluht eine Brücke zu Verona weg, bis auf deu mit* telsten Bogen, ans welchem ein Haus stand. Man sab vom

8. Gemeinnütziges Lesebuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. 219

1807 - Soest : Floß
2iy zins enthielt, den sie damals nicht, ohne die äusserste Noth, hätten abtragen kennen. — Die entzückten Schuld- ner dankten ihrem Wohlthäter mit Freudeuthränen, und ließen sichs darauf wohl schmecken. Oft ist die gute Art, mit der man Wohlthaten er-' zeigt, mehr werth, als die Wohlthat selbst; so wiedas ansehnlichste Geschenk durch die üble Art, mit der es gemacht wird, oft seinen ganzen Werth verliert. Die edele Erstattung. Cr V^in Zürcklscher Land mann, zwischen sechzig und sie» benzig Jahren, der sich, durch Fleiß und gute Wirthschaft, ein beträchtliches Gut erworben hatte, dachte darauf, bei zunehmender Schwachheit seines Körpers, alle seine Sachen in Richtigkeit zu bringen, und stieß, unter dieser Veschafftigung zufälliger Weise, auf eine alte Rechnung eines Aimmermannö, der ihm, vermuthlich vor vielen Jahren, eine große Menge Holz verkauft, oder ein Haus gebanet hatte. Auf den ersten Blick, den er gleichsam im Vorbeigehen darauf warf, ahndete er, daß die Sum- me der Rechnung für die Posten zu klein wäre; rechnete nach, und fand, daß sich der Aimmermaan um neun Carolinen, zu seinem Schaden, verrechnet harte. „Gu- ter Gott! wie hat sich der ehrliche Mann geirret! — Isis möglich, daß ich, beim Empfange der Rechnung, einen so großen Fehler übersehen konnte?— Wie leid thut mirs, daß ich ihn, Gott weis es, unwissend, so viel zu wenig bezahlte, und diesen Fehler erst jetzt, vier und vierzig Jahre nach seinem Tode, bemerke; doch Gott Lob! daß ich ihn jetzt noch bemerke, und noch ver- güten kann. Seine Kinder und Kindeskinder leben noch. Diesen gehört schleunige Erstattung."------Gedacht, gethan. Er bat, weil er selbst nicht mehr von Hause kommen konnte, einen Freund, diese Summe mit den Interessen den Hinterlassenen zuzustellen. — Redlicher Mann! welch ein Stral der Menschheit leuchtet aus deiner edlen That hervor!— Nicht jeder hat

9. Gemeinnütziges Lesebuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. 225

1807 - Soest : Floß
225 lichkeiten zu, und die Vorhersagung soineö redlichen Lehrerö, daß er nie ein brauchbarer Arensch werden würde, ging genau in Erfüllung. Der kkine Verschwender. §6ater Erich hielt seine Kinder früh dazu an, daß sie durch Arbeit etwas erwerben mußten. Seine Töchter nährten und strickten, auch ausser den Schulstunden, und er kaufte ihnen dann zuweilen ihre kleinen Arbeiten ab. Seine Söhne drechselten, oder machten allerlei Papp- Arbeiten. Auch diese kaufte ihnen Erich ab, wenn sie sauber und nett gemacht waren. Diese Kinder hatten also immer G?ld in Händen, welches sie nach ihrem Willen verwenden konnten; aber der Vater ermahnte sie oft, es nützlich anzuwenden, und damit ssparsam um- zugehen. Marie und Karl, die beiden jüngern Kin- der Erichs, befolgten auch diese Ermahnungen, und kauften sich für ihr gesammeltes Geld allerlei Dinge, » welche sie nöthig hatten, z. B. Papier, Federn, Blei- stifte, Messer und Scheeren. Wie groß war immer ihre Freude, wenn sie einige Groschen durch ihre Ar- beit erworben hatten, und wie lieb, war ihnen alles , was sie für ibr eigenes Geld gekauft hatten! Aber Gu- stav, Erichs ältester Sohn, ging nicht so haushälterisch mit seinem Gelde uim Alles,.was er sahe, und was ihm auf den ersten Anblick gefiel, wollte er haben, und daher kaufte er oft ganz unnütze Dinge, oder auch sol- che, die er jetzt gerade nicht bedurfte. Er hatte z. B. ein recht gutes Messer, aber nun sahe er eins, welches eine schönere Schaale hatte, oder ein wenig größer war, gleich kaufte er es, und gab dann, was die Leute forderten, daher er immer viel zu theuer einkaufte. Wenn er hinterher etwas Nothwendiges zu kaufen hatte, so fehlte es ihm an Geld, und er wollte dann von sei- nen Geschwistern etwas borgen, aber das hatte der Vater strenge verboten. Nun bat er den Vater oder die Mutter, daß sie ihm noch etwas schenken möchten, P aber

10. Gemeinnütziges Lesebuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. 185

1807 - Soest : Floß
esnsr^s 185 nen; ihnen, statt der Dankbarkeit, nur das Leben sauer machen, ja gar verkürzen, und als verwilderte Bäume in d:e Höbe wachsen? — 3es«ft spricht: Ein jeglicher Baum, der nicht gute Früchte bringet, wird abgehauen, und »ns Feuer geworfen! — Schaden der Unwissenheit. Ein armer Tagelöhner, in der Mark Brandenburg, hatte einen Bruder in der Fremde. Dieser war wohl zwanzig Jahre abwesend; und die Leute glaubten, er wä- re tvdt^ weil er so gar nichts von sich boren ließ. Ein- mal kam ein Brief an den armen Tagelöhner, als er eben in der Stadt war. Weil dieser Mann aber selbst weder gedruckte noch geschriebene Schrift lesen konnte; so ging er mir dem Briefe zu einem Wirth in seinen» Dorfe, und bat, daß dieser ihm den Brief doch Vorleser, möchte. Als der Wirth den Brief eine Weile still durchgelesen hatte, sagte er zum Tagelöhner: „Hört! in dein Briefe steht, euer Bruder in der Fre,nde wäre todt, und hätte euch fünfzig Tbcrler vermacht; aber ihr müsset sogleich kom- men, und das Geld selbst abholen."— Herr Wirth, sagte der Tagelöhner, wo soll ich denn hingehen, und das Geld abholen?— „Nach Amsterdam, über hundert Meilen von hier, da liegt euer Geld."— Ei, hundert Meilen hin, hundert her, das sind ja wohl gar zwei hundert Meilen; da kostete mir die Reise und Versäum- „iß, bei der nahen A ernte, fast mehr, als ich erben soll. — „Hört, gebt mir den Brief, und verkauft mir euer Recht daran für dreißig Thaler; so könnt ihr hier bleiben, und ich will sehen wie ich zum Schaden ko,ti- me: aber ihr müßt keine,u Menschen etwas von diesem Handel sagen. — Wollt ihr das?"— Herzlich gern. —. Nun holte der Wirth und zahlte die dreißig Thaler auf. Der Tagelöhner dankte, nahm sie, und ging vergnügt nach Hanse. Aber nach vielen Jahren, als der Wirth, der indeß liederlich und arm geworden, sterben sollte, da bekannte er mit unaussprechlicher Angst auf dem . Tod-
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