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1. Geschichtsbilder - S. 44

1899 - Konitz : Dupont
— 44 — Jahrhunderte. Wie stattlich nun auch die Burgen wurden, die Hauptsache blieb doch die Uneinnehmbarkeit. Zunächst wurde der Weg zur Burg so eng bemessen, daß nur ein Reiter Raum hatte. Das zweite wichtige Erfordernis war die Ringmauer. Oft waren mehrere vorhanden. Sie wurden aus möglichst groben Steinblöcken errichtet, waren hoch und dick. Die Oberfläche der Mauern war geschützt durch Zinnen, unterbrochen durch Türme. Das Burgthor, gewöhnlich war nur eins vorhanden, befand sich meist im inneren Turme. Es war nur durch Zugbrücken über dem Graben, der die Mauer umgab, zugänglich. Im Innern der Mauer lag der Burghof, der immer sehr geräumig war. Er war umgeben von den Pferde-und Hundeställen und den Wohmmgen des Gesindes. Gleichfalls im Innern befand sich die Wohnung der Herrschaft, die man „Palas" nannte. L>ie enthielt den Rittersaal (ost auch mehrere Säle), Zimmer, Kammern und Küche; eine Treppe höher lagen die Frauengemächer (Kemnaten) und andere Räume. Meist befand sich im Palas' auch die Kapelle. Der Rittersaal war bei den Reichen getäfelt, in ihm hingen Waffen, Siegeszeichen und Ahnenbilder. Das Ganze überragte der Hauptturm der Burg, der Bergfrit. Er war für die hartnäckigste Verteidigung eingerichtet und wurde besonders massiv und fest gebaut. Der Eingang lag mitunter 6—10 in über der Erde und war nur durch bewegliche Treppen zugänglich. Das untere Geschoß des Bergfrits enthielt die Vorratskammern und das Gefängnis (Burgverließ). Die Verließe waren entsetzliche Löcher, ohne Lust und Licht. Die Rittergefängnisse lagen aber in den oberen Räumen des Bergfrits. Oben hauite der Turmwächter, der die Gegend weithin überblickte und jeden Ankommenden durch ein Hornsignal ankündigte. Der Ritter liebte seine Burg und nannte sich nach ihr, indem er zwischen den Vornamen und den Namen der Burg das Wörtchen „von" einschob (von Hanstein, von Wildeck). Ritterliche Lebensweise. Die meisten Ritter führten auf ihren Burgen ein einfaches Leben. Der Burgherr konnte sich nicht bloß um Turniere und Fehden, um Festgelage und Abenteuer bekümmern; er hatte auch andere Pflichten. Dahin gehörte hauptsächlich die Beaufsichtigung der Güter und Dienstleute. Abwechselung bot die Jagd, die nicht bloß aus Vergnügungssucht betrieben wurde. Matt jagte die lausenden Tiere mit Hunden (Bracken, Windhunde, Rüden u. s. w.), die Vögel mit Falken. Zu den Jagden luden die Ritter einander ein, und es entwickelte sich dann ein fröhliches Treiben. Gäste sah matt gern und nahm sie herzlich auf, am liebsten den fahrenden Säuger, der kühne Ritterthaten herrlich in Verse gebracht ^ hatte und sie im Rittersaale den lauschenden Männern vortrug. Atu ödesten tuar das Leben im Winter, wenn mächtige Schneemassen die Wege verschütteten und jeden Verkehr unmöglich machten. Die geistlichen Ritterorden. Neben dem weltlichen Rittertum entstand im Mittelalter ein geistliches, das erst eigentlich die höchste Blüte des Rittertums darstellte. Den Anlaß zu dieser eigenartigen Schöpfung boten die Kreuzzüge. Die geistlichen Ritterorden entwickelten sich zu mäch-

2. Geschichtsbilder - S. 45

1899 - Konitz : Dupont
— 45 — tigen Gesellschaften und erwarben fürstliche Macht. An ihrer Spitze stand der Meister, auch „Ordens-" oder „Hochmeister", später „Großmeister" genannt. Diese Meister nahmen den Rang nach den Königen ein. Der Ordensmeister ging aus der Wahl hervor. Er war der Oberbefehlshaber des Ordensheeres. Als seine Stellvertreter galten: der Seneschall im Frieden und der Marschall im Kriege. Andere Würdenträger waren: der Schatzmeister, der Drogierer (Aufseher über das Bekleidungswesen) u. a. Der Meister und diese Würdenträger bildeten den Konvent, der die höchste Gewalt im Orden ausübte. Der durch sonstige Ritter höheren Ranges erweiterte Konvent bildete das Generalkapitel. Die Tempelritter. Im Jahre 1118 traten in Jerusalem acht französische Ritter zu einer Brüderschaft zusammen, welche sich „die armen Ritter Christi" nannten und die drei Mönchsgelübde (freiwillige Armut, Keuschheit und Gehorsam) ablegten und die weitere Verpflichtung Übernahmen, das heilige Land zu verteidigen und die Pilger gegen jeden Überfall zu schützen. König Balduin von Jerusalem überwies ihnen in seinem Paläste, der sich auf den Ruinen des salomonischen Tempels erhob, Wohnung an, daher ihr Name. Als Abzeichen trugen die Templer einen weißen Mantel mit rotem Kreuze auf der Brust. Der Orden erwarb reiche Besitzungen in Asien und Europa. Ursprünglich nahm der Orden nur weltliche Ritter auf, später auch Kleriker (Geistliche) und dienende Brüder (Personen aus niederem Stande.) Viele Adlige bestimmten ihre Kinder schon im frühen Alter für den Orden, das waren die Oblaten. Der Reichtum dieser Ritter stieg dermaßen, daß sie schließlich 10500 Ordensbäuser und Burgen besaßen. 1307 zählte der Orden 20000 Ritter. Die Templer trieben Handel und Geschäfte, vermieteten ihre Flotten und Truppen. Da sie mit der Zeit mehr und mehr verweltlichten und ihre Bestimmung oft vergaßen, sie nach dem Verluste des heiligen Landes auch keine rechte Bedeutung mehr hatten, drängte König Philipp Iv. von Frankreich, lüstern nach ihrem Besitze, den Papst, so daß dieser 1312 den Orden aufhob. Philipp ließ viele Ordensmitglieder und auch den Ordenshochmeister aus Grund falscher Beschuldigungen grausam hinrichten. Die Johanniter. Dieser Orden verdankt seinen Ursprung gleichfalls den Kreuzzügen. Er wurde um die Mitte des elften Jahrhunderts durch einen Kaufmann aus Amalfi gegründet, wählte zu seinem Patron Johannes den Täufer und nannte sich „Ritterorden des Hospitals St. Johannis." Das Abzeichen war ein schwarzer Meintet mit weißem Kreuz. Die Thätigkeit dieses Ordens bestand in Verpflegung der Armen und Kranken, Unterstützung der Pilger, Befreiung der in türkische Gefangenschaft geratenen Christen u. s. w. Im 12. Jahrhundert verpflegten die Johanniter in ihren vorzüglich eingerichteten Krankenhäusern beständig gegen 2000 Kranke. Ihnen verdanken die christlichen Länder die Einrichtung einer geordneten Krankenpflege. Auch die Johanniter gelangten zu großem Reichtmne. Zu ihren Besitzungen gehörten zahlreiche Rittergüter, ganze Stadtteile und weite Landbezirke, Mühlen, Weinberge, Wälder, Salinen u. s. w. Der Hauptsitz des Ordens war zuerst Jerusalem, dann Cypern, später

3. Geschichtsbilder - S. 37

1899 - Konitz : Dupont
— 37 — starb. Seine letzten Worte waren: „Ich habe die Gerechtigkeit geliebt und die Ungerechtigkeit gehaßt; darum sterbe ich in der Verbannung." Die Verwirrung in Deutschland hörte ucich des Papstes Tode nicht auf. Es wurde ein neuer Gegenkönig gewählt, und als dieser seine Würde niederlegte, empörten sich Heinrichs eigene Söhne Konrad und Heinrich. Mitten unter diesen Wirren starb der unglückliche König („Der Mönch an Heinrichs Iv. Leiche" von A. Stöber). Mit seinem „unfrommen" Sohne Heinrich V. (1106 —1125) stirbt das fränkische Kaiserhaus aus, das gleich dem sächsischen 100 Jahre über Deutschland geherrscht hat. 6. Die Kreuzzüge. Zu allen Zeiten hatten die christlichen Völker eine besondere Anhänglichkeit an das heilige Land und seine heiligen Stätten bewiesen. Der fromme Eifer stellte es als ein besonders gutes Werk hin, Pilgerfahrten in das gelobte Land zu unternehmen. Es brachte deshalb die Nachricht von der harten Bedrückung und grauenvollen Behandlung, die im 11. Jahrhunderte den Pilger in Palästina trafen, einen tiefen Eindruck und schmerzliche Bewegung im Abendlande hervor. Man empfand es als eine Schmach, die Stätten, die Christus geheiligt hatte, in der Hand der Ungläubigen zu wissen. Auf die bewegten Schilderuugen des Pilgers Peter von Amiens hin berief Papst Urban Ii. 1095 eine große Kirchenversammlung nach Clermont. Die beredten Worte des Papstes entflammten die christliche Welt, und wir sehen nun das Schauspiel, daß im Laufe von fast 200 Jahren ungeheure Scharen den Zug nach Osten antreten, teils um an einem frommen Werke teil zu haben, teils wohl auch, weil sie hofften, im Morgenlande sich ein besseres Leben schaffen zu können. Es wurde nämlich Gebrauch, daß jeder, der dem Rufe zum Kreuzzuge Folge leistete, war er unfrei, frei, war er verschuldet, seiner Schulden ledig wurde. Viel trug zu der Sucht, ins Morgen-land zu ziehen, wohl auch der Umstand bei, daß heimkehrende Kreuzfahrer übertriebene Berichte über die morgenländische Pracht und die -arabische üppige Lebensart verbreiteten. Wenn nun auch die Kreuzzüge das gesteckte Ziel, eine beständige Eroberung und Verchristlichung Palästinas nicht erreichten, so sind diese Züge doch nicht ohne Erfolg für das Abendland geblieben. Es entwickelte sich ein reger Verkehr zwischen Morgen- und Abendland. Die reichen Erzeugnisse des Morgenlandes, köstliche Stoffe, feine Gewebe, fein gearbeitete Waffen, edle Gewürze fanden ihren Weg zu uns. Auch die Wissenschaft erhielt einen mächtigen Anstoß; besonders wurden Naturgeschichte, Geographie, Mathematik und Arzneikunde durch morgenländische Einflüsse mächtig gehoben. Der I. Kreuzzug fällt in die Jahre von 1090 — 1099. Unter Peter von Amiens zogen zunächst ungeordnete und zuchtlose Hausen dem Morgenlande zu. Sie gingen unterwegs durch Hunger, Krankheit und feindliche Angriffe zu Grunde. Das Hauptheer, wohl eine halbe Million Streiter und Pilger, führte Gottfried von Bouillon, Herzog von Niederlothringen. Unsägliche Mühen und Gefahren waren unterwegs zu bestehen. Die gewaltige Heersäule lichtete sich denn auch so, daß nur 20 000 kampffähige Männer

4. Vaterländische Geschichte - S. 45

1899 - Konitz : Dupont
ttgen Gesellschaften und erwarben fürstliche Macht. An ihrer Spitze stand der Meister, auch „Ordens-" oder „Hochmeister", später „Großmeister" genannt. Diese Meister nahmen den Rang nach den Königen ein. Der Ordensmeister ging aus der Wahl hervor. Er war der Oberbefehlshaber des Ordensheeres. Als seine Stellvertreter galten: der Seneschall im Frieden und der Marschall im Kriege. Andere Würdenträger waren: der Schatzmeister, der Drogierer (Aufseher über das Bekleiduugswesen) u. a. Der Meister und diese Würdenträger bildeten den Konvent, der die höchste Gewalt im Orden ausübte. Der durch sonstige Ritter höheren Ranges erweiterte Konvent bildete das Generalkapitel. Die Tempelritter. Im Jahre 1118 traten in Jerusalem acht französische Ritter zu einer Brüderschaft zusammen, welche sich „die armen Ritter Christi" nannten und die drei Mönchsgelübde (freiwillige Armut, Keuschheit und Gehorsam) ablegten und die weitere Verpflichtung übernahmen, das heilige Land zu verteidigen und die Pilger gegen jeden Überfall zu schützen. König Balduin von Jerusalem überwies ihnen in seinem Palaste, der sich auf den Ruinen des salomonischen Tempels erhob, Wohnung an, daher ihr Name. Als Abzeichen trugen die Templer einen weißen Mantel mit rotem Kreuze auf der Brust. Der Orden erwarb reiche Besitzungen in Asien und Europa. Ursprünglich nahm der Orden nur weltliche Ritter auf, später auch Kleriker (Geistliche) und dienende Brüder (Personen aus niederem Stande.) Viele Adlige bestimmten ihre Kinder schon im frühen Alter für den Orden, das waren die Oblaten. Der Reichtum dieser Ritter stieg dermaßen, daß sie schließlich 10500 Ordensbäuser und Burgen besaßen. 1307 zählte der Orden 20 000 Ritter. Die Templer trieben Handel und Geschäfte, vermieteten ihre Flotten und Truppen. Da sie mit der Zeit mehr und mehr verweltlichten und ihre Bestimmung oft vergaßen, sie nach dem Verlnste des heiligen Landes auch keine rechte Bedeutung mehr hatten, drängte König Philipp Lv. von Frankreich, lüstern nach ihrem Besitze, den Papst, so daß dieser 1312 den Orden aufhob. Philipp ließ viele Ordensmitglieder und mich den Ordenshochmeister auf Grund falscher Beschuldigungen grausam hinrichten. Die Johanniter. Dieser Orden verdankt seinen Ursprung gleichfalls den Kreuzzügen. Er wurde um die Mitte des elften Jahrhunderts durch einen Kaufmann aus Amalfi gegründet, wählte zu seinem Patron Johannes den Täufer und nannte sich „Ritterorden des Hospitals St. Johannis." Das Abzeichen war ein schwarzer Mantel mit weißem Kreuz. Die Thätigkeit dieses Ordens bestand in Verpflegung der Armen und Kranken, Unterstützung der Pilger, Befreiuug der in türkische Gefangenschaft geratenen Christen u. s. w. Im 12. Jahrhundert verpflegten die Johanniter in ihren vorzüglich eingerichteten Krankenhäusern beständig gegen 2000 Kranke. Ihnen verdanken die christlichen Länder die Einrichtung einer geordneten Krankenpflege. Auch die Johanniter gelangten 311 großem Reichtums. Zu ihren Besitzungen gehörten zahlreiche Rittergüter, ganze Stadtteile und weite Landbezirke, Mühlen, Weinberge, Wälder, Salinen ii. s. w. Der Hauptsitz des Ordens war zuerst Jerusalem, dann Cypern, später

5. Vaterländische Geschichte - S. 46

1899 - Konitz : Dupont
— 46 — Rodus (Rodiser. „Der Kampf mit dem Drachen" von Schiller) Nach äußerst tapferer Gegenwehr — es fielen über 100000 Türken — mußten sie Roduö 1522 aufgeben. 1530 übergab ihnen Karl V. Malta (Malteser) Sic haben von hier aus manchen siegreichen Kampf mit den Türken bei Itanbeu. 1798 machte Napoleon Bonaparte dem Staate der Johanniter auf Malta ein Ende. Allerdings besteht der Orden in veränderter Form auch heute noch fort^ er i|t bei uns eine „ritterliche Hospitaliter-Genossenschaft", an dessen Spitze ein „Herrenmeister" steht, welche Würde nur Prinzen von Preußen bekleiden dürfen. Die Mitglieder müssen dem älteren Adel angehören. _ Ihr Abzeichen ist eine rote Uniform mit weißen Bein-neu ein, am Halse tr agen sie das achtspitzige Kreuz, und ein weißes Kreuz aus der linken Brustseite. Die Mitglieder betrachten als ihre Aufgabe: die Krankenpflege un Frieden und die Pflege der Verwundeten im Kriege. Die deutschen Ritter. Dieser Orden wurde durch Herzog Friedrich von Schwaben während der Belagerung von Akkon zwecks Pflege erkrankter Krieger und Pilger gegründet. Die Ritter waren zur Ablegung der drei Klostergelübde verpflichtet, und als ihr Zweck wurde Kampf gegen Ungläubige und Krankenpflege aufgestellt. Nach der Eroberung Akkons erklärten sie vorerst diesen Ort zu ihrem Sitze. Als Palästina verloren ging, fand der Orden ein neues Feld für seine Wirksamkeit in Preußen. Unter Zustimmung des Kaisers Friedrich Ii. und des Papstes Honorius 11 [. nahm der Hochmeister Hermann von Salza 1228 den Ruf nach Preußen an. Eine Anzahl Ritter unter dem „Deutschen Jjiciitet .'oeimcinu von Balk ging noch dem Osten ab und ließ sich zuerst im Kulmerlande nieder. Ihre Thaten waren friedliche und kriege-iifche. xvt oi'jährigem Kampfe wurde das Preußenland vollständig erobert. Zahlreiche Städte blühten auf, und der Anbau des Landes machte rasche Fortschritte. 1276 verlegte der Orden seinen Sitz von Venedig nach der herrlich erbauten Marienburg. Hier residierte der Hochmeister; diesem unterstanden _ die Comthureien (Ballaien), von einem Comthur verwaltet, und unta diesen standen die einzelnen Ordenshäuser. Fünf Ordensgebietigeri Großkomthur, Marschall, Oberstspitaler, Ordensdrapier und Tresler < Schatzmeister) — bildeten mit dem Hochmeister den Rat des Ordens. X ie übrigen Ordensmitglieder waren: die Ritter, die barmherzigen Brüder und die Kleriker (Priester). Als Abzeichen trugen die Ordensmitglieder einen weißeir Mantel mit schwarzem Kreuze. Unter tüchtigen Hochmeistern wurde aus Preußen ein blühendes deutsches Land gemacht. Als aber das Christentum im ganzen Lande eingeführt war, hatte der Orden in feiner damaligen Einrichtung feinen rechten Zweck mehr. Nachdem der Großfürst Jagjello von Litauen Christ und unter dem Namen Wladislav V. König von Polen geworden war, suchte er den Orden zu unterwerfen. Er schlug ihn in der Schlacht bei Tannenberg 1510. Dieser Schlag, dann die Uneinigkeit der Ritter und der harte Druck, den sie im Lande ausübten, bewirkten, daß der Orden immer mehr geschwächt wurde. Die Städte wandten sich um Hilfe an die Polen. Es brach mit den letzteren ein zwölfjähriger neuer Kampf aus (1254 —1266), der mit dem Frieden von

6. Vaterländische Geschichte - S. 37

1899 - Konitz : Dupont
— 37 — starb. Seine letzten Worte waren: „Ich habe die Gerechtigkeit geliebt und die Ungerechtigkeit gehaßt; darum sterbe ich in der Verbannung." Die Verwirrung in Deutschland hörte nach des Papstes Tode nicht auf. Es wurde ein neuer Gegenköuig gewählt, lind als dieser seine Würde niederlegte, empörten sich Heinrichs eigene Söhne Konrad und Heinrich. Mitten unter diesen Wirren starb der unglückliche König („Der Mönch an Heinrichs Iv. Leiche" von A. Stöber). Mit seinem „unfrommen" Sohne Heinrich V. (1100 — 1125) stirbt das fränkische Kaiserhaus aus, das gleich dem sächsischen 100 Jahre über Deutschland geherrscht hat. <>♦ Die Kreuzziige. Zu allen Zeiten hatten die christlichen Völker eine besondere Anhänglichkeit an das heilige Land und seine heiligen Stätten bewiesen. Der fromme Eifer stellte es als ein besonders gutes Werk hin, Pilgerfahrten in das gelobte Land zu unternehmen. Es brachte deshalb die Nachricht von der harten Bedrückung und grauenvollen Behandlung, die im 11. Jahrhunderte den Pilger in Palästina trafen, einen tiefen Eindruck und schmerzliche Bewegung im Abendlande hervor. Man empfand es als eine Schmach, die Stätten, die Christus geheiligt hatte, in der Hand der Ungläubigen zu wissen. Ans die bewegten Schilderungen des Pilgers Peter von Amiens hin berief Papst Urban Ii. 1095 eine große Kirchenversammlung nach Clermont. Die beredten Worte des Papstes entflammten die christliche Welt, und wir sehen nun das Schauspiel, daß im Laufe von fast 200 Jahren ungeheure Scharen den Zug nach Osten antreten, teils um an einem frommen Werfe teil zu haben, teils wohl auch, weil sie hofften, im Morgenlande sich ein besseres Leben schaffen zu können. Es wurde nämlich Gebrauch, daß jeder, der dem Ruse zum Kreuzzuge Folge leistete, war er unfrei, frei, war er verschuldet, seiner Schulden ledig wurde. Viel trug zu der Sucht, ins Morgen-land zu ziehen, wohl auch der Umstand bei, daß heimkehrende Kreuzfahrer übertriebene Berichte über die morgenländische Pracht und die arabische üppige Lebensart verbreiteten. Wenn mm auch die Kreuzzüge das gesteckte Ziel, eine beständige Eroberung und Verchristltchung Palästinas nicht erreichten, so sind diese Züge doch nicht ohne Erfolg für das Abendland geblieben. Es entwickelte sich ein reger Verkehr zwischen Morgen- und Abendland. Die reichen Erzeugnisse des Morgenlandes, köstliche Stoffe, seine Gewebe, fein gearbeitete Waffen, edle Gewürze fanden ihren Weg gu uns. Auch die Wissenschaft erhielt einen mächtigen Anstoß; besonders wurden Naturgeschichte, Geographie, Mathematik und Arzneikunde durch morgenländische Einflüsse mächtig gehoben. Der I. Kreuzzug fällt in die Jahre von 1090 —1099. Unter Peter von Amiens zogen zunächst ungeordnete und zuchtlose Hausen dem Morgenlande zu. Sie gingen unterwegs durch Hunger, Krankheit und feindliche Angriffe zu Grunde. Das Hauptheer, wohl eine halbe Million Streiter und Pilger, führte Gottfried von Bouillon, Herzog von Niederlothringen. Unsägliche Mühen und Gefahren warm unterwegs zu bestehen. Die gewaltige Heersäule lichtete sich denn auch so, daß nur 20000 kampffähige Männer i
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