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1. Geschichte des Mittelalters - S. 158

1872 - Münster : Coppenrath
158 sein Neffe, der nachmalige Kaiser, und die meisten Groen des Reiches. Der Eifer und der Andrang des Volkes war so groß, da Konrad den schwachen Mann auf seinen Armen aus der Kirche tragen mute, damit er nicht von der Menge erdrckt wrde. Selbst Weiber bewaffneten sich mit Lanzen und ritten gleich Mnnern im Zuge einher. Konrad brach zuerst auf. Denselben Weg, welchen etwa fnfzig Jahre frher Gottfried von Bouillon nach Constantinopel eingeschlagen hatte, schlug auch er ein. Der griechische Kaiser handelte gegen die Kreuzfahrer abermals sehr treulos. Als sie nach Asien bergesetzt waren, wurden sie durch verrterische Wegweiser in wasserlose Einden gelockt und dann im Stiche gelassen. Die meisten wurden eine Beute entweder der grlich einbrechen-den Roth oder des feindlichen Schwertes. Nur mit einem oerin-gen Haufen trat Konrad den Rckzug nach Constantinopel an. Unterwegs stie er auf die nachrckenden Franzosen. Das Schick-sal dieser war gleich traurig. Auch sie erlagen grtentheils dem Hunger oder dem feindlichen Schwerte. Was von Deutschen und Franzosen noch brig war, vereinigte sich endlich zur Belagerung der Stadt Damaskus. Allein aus Mangel an Einigkeit und zweckmigen Anstalten mute auch sie wieder aufgehoben wer-den. Mimuthig kehrten beide Könige, nach zweijhrigem'auf-enthalte in Palstina, ohne das Geringste ausgerichtet zu haben, mit dem klglichen Ueberreste der Heere in ihr Land zurck. Ueber das vllige Milingen dieses zweiten, mit so glatt-zenden Hoffnungen unternommenen Kreuzzuges erhob sich ein lauter und allgemeiner Tadel gegen die Heerfhrer, vorzglich aber gegen Bernhard von Clairvaux, weil dieser einen glck-lichen Ausgang vorhergesagt hatte. Sie schalten ihn ffentlich eines falschen Propheten. Aber der fromme Mann entgegnete mit Kraft und Wrde, da die Snden der Kreuzfahrer das Unglck herbeigefhrt htten. Zugleich belehrte er sie, da die Rathschlsse Gottes unergrndlich, da auch Widerwrtigkeiten Schickungen von ihm seien.

2. Geschichte des Mittelalters - S. 127

1872 - Münster : Coppenrath
biger gegen ihre wilden Brder zu erziehen. Darum vereinigte er sie mit seinen Unterthanen zu dem Ganzen eines Volkes. Die Zeit der Ruhe, die jetzt eintrat, benutzte Alfred sehr weise, um knftigen Anfllen der Seeruber einen krftigen Widerstand entgegen zu setzen. Er errichtete eine regelmige Volksbewaffnung, lie die zerstrten Städte und Burgen wieder aufbauen und versah sie mit nthiger Besatzung, so da in kurzer Zeit ganz England einer groen Festung glich. Da er aber wute, da seiner Feinde Strke in Schiffen bestehe, so baxxete er eine ylotte und schtzte die Ksten der Insel durch Machtschiffe. Hierdurch wurde den Anfllen und Zerstrungen der wilden Seenomaden die Richtung nach der benachbarten Kste von Frankreich gegeben. Nachdem er durch Solche weise Maregeln die uere Sicherheit des Landes wieder hergestellt hatte, suchte er auch die alten Wunden zu heilen, welche der langwierige Krieg dem Wohl-stnde und der brgerlichen Ordnung geschlagen hatte. Man 'ah nichts als Verdung, Elend und Verwilderung der Men-scheu lowohl als des Landes. Er aber sorgte durch weise Ge-| fetze so fr Ordnung und Sicherheit, da man Armbnder ^ lngs der Strae aufhngen konnte, ohne da Jemand sie zu berhren wagte. Zu de^en Besttigung erzahlt man: wenn ein Seifender leine Geldbrse auf dem Wege verloren htte, so mde er sie nach Verlauf eines Monats noch unberhrt auf derselben Stelle wieder gefunden haben. Wenn dieses auch nur eine Erdichtung der spteren Zeit ist, so erhellet doch hieraus, in wie hoher Achtung Alfred's Gerechtigkeitspflege stand. Dann arbeitete er an der Herstellung des Wohlstandes. Der ckerbau wurde ermuntert, die verdeten Felder durch herbei-gerufene fremde Ansiedler urbar gemacht, die zerstrten Woh-wmgen wieder aufgebaut. Eine Menge Drfer, Kirchen und Burgen stiegen bald in verjngter Schnheit aus der Asche hervor. Alle ntzlichen Gewerbe wurden begnstigt, neue

3. Geschichte des Mittelalters - S. 174

1872 - Münster : Coppenrath
So wurde das sogenannte lateinische Kaiserthum gegrndet, welches 57 Jahre, von 1204 bis 1261, unter der Herrschaft der Abendlnder blieb. Alsdann gelang es den Griechen, sich wieder in beu Besitz ihres Reiches zu setzen. Zur Bekmpfung der Unglubigen geschah in diesem Kreuzzuge nichts. Um diese Zeit trieb schwrmerische Begeisterung sogar Scharen von Kindern zur Annahme des Kreuzes. Geleitet von dem miverstandenen Ausspruche Jesus, da man den Kleinen nicht wehren solle, zu ihm gu kommen, da solchen das Himmelreich sei, verlieen im Jahre 1212 der dreiigtausend j Kinder aus Frankreich und zwanzigtausend aus Deutschland das elterliche Haus und die Heimath, um in allem Ernste das j heilige Land zu erobern. Den unschuldigen Kindern, glaubte j man, wrden die Unglubigen wohl nicht widerstehen knnen. Aber das Schicksal dieser kleinen Pilger war ein hchst trau-riges. Sie starben entweder vor Hunger und Mattigkeit, oder fielen sogar Sklavenhndler in die Hnde, welche ganze Schiffs-ladungen derselben nach Aegypten an die Trken verkauften. 52. Heinrich Vi. (1190-1197). Philipp von Schwaben (11971208) und Otto Iv. (11971215). Heinrich Vi. - Nach Friedrich's I. Tode bestieg sein , Sohn, Heinrich Vi., der schon lngst von den deutsche Fürsten i zum Könige gewhlt und bereits auch gekrnt war, den Thron | und regierte sieben Jahre. Er war gebildet, von festem, ent-schiedenem Charakter, aber auch hart und grausam. Dieses j bewies er vorzglich bei der Unterwerfung Apulieus und Sici-1 liens, des Erbreiches seiner Gemahlin Constantia. Mit dein Tode des kinderlosen Knigs Wilhelm Il war hier der nor-mannische Stamm (11301189) erloschen, und die Sicilier hatten aus Abscheu gegen die deutsche Herrschaft den Grafen Tankred, und nach dessen Tode seinen Sohn Wilhelmiii. zuw Könige ernannt. Diese machten dem Kaiser sein Erbland nochi fnf Jahre streitig. Heinrich blieb jedoch Sieger. Alle Std^,

4. Geschichte des Mittelalters - S. 132

1872 - Münster : Coppenrath
132 Zu schtzen. Kaum sicher in ihren neuen Eroberungen, frchteten sie der fremden Wanderer groe Menge. Whrend des Gottes-dienstes strzten oft ganze Haufeil jener Barbaren in die Kirchen, bertubten mit wildem Lrm die frommen Gebete und Gesnge der Christen und besudelten schamlos die hl. Altre und Gefe. Die Diener der Kirche wurden gestoen und ge-schlagen, selbst der ehrwrdige Patriarch von Jerusalem wurde einst bei seinen grauen Haaren vom Altare hinweggerissen, um fr seine Loslassung ein hohes Lsegeld zu erpressen. Strenger als je forderte man von den Pilgern, deren Vermgen durch die weite Reise fast immer schon erschpft war, eine hohe Abgabe fr die Erlanbni, Jerusalem zu betreten. Die Einwohner der Stadt konnten nicht Jeden untersttzen, und so sah man die Pilger zu Tausenden vor den Thoren liegen und alle sehn-suchtsvoll die Hnde ausstrecken. Im Angesichte des ersehnten Heiligthnmes verschmachteten viele vor Hunger und Ble, ohne es je zu betreten. Jntmer lauter und dringender wurden die Klagen in Europa der die Leiden der Pilger. Selbst der griechische Kaiser in Constantinopel bat den Papst Gregor Vii., die abendlndischen Fürsten zum Beistnde gegen den bermthigen Feind des christlichen Glaubens aufzufordern. Allein der Streit, in welchen er damals mit dem deutschen Kaiser verwickelt war, lie ihm keine Zeit, an die Befreiung des heiligen Landes zu denken. 42, Petcr von Amiens. Um diese Zeit, im Jahre 1093, trat die Wallfahrt an Peter von Amiens, einer Stadt im nrdlichen Frankreich. Frher war er Einsiedler geweseu, hatte aber dem abgeschlosse-nen Leben wieder entsagt, weil es sein feuriges Gemuth nicht befriedigte, und war Priester geworden. Er war nur klein und unansehnlich von Gestalt; aber ans seinem hageren Gesichte leuchtete ein Paar Augen hervor, die wie Sterne blitzten, wenn er seine Rede begann. Ein unwiderstehlicher Drang seines Ge-mthes trieb ihn hinaus zur Fahrt nach dem heiligen Lande. i

5. Geschichte des Mittelalters - S. 137

1872 - Münster : Coppenrath
\ 137 besonderes Zeichen an sich zu tragen, welches sie am Tage der Schlacht von den Unglubigen unterscheide. Das Bild des heiligen Kreuzes sei dieses Zeichen. So schmcke sich denn Jeder, der sich diesem verdienstlichen Zuge zugesellt, auf seiner rechten Schulter mit einem Kreuze. Den Christen fei es ein Band allgemeiner Verbrderung, den Trken ein Schrecken." Und siehe! mehre Bischfe knieten sofort am Fue des ppstlichen Thrones nieder und baten um die Erlaubni, mit* I zuziehen. Und der Papst selbst heftete ihnen ein Kreuz von rothem Zeuge auf die rechte Schulter. Auch eine unzhlige Menge Volkes lie durch Anheftung eines solchen Kreuzes zu diesem Zuge sich einweihen. Daher ihr Name Kreuzfahrer; denn fahren heit so viel als reisen oder ziehen. In feurigem Ungestm eilte dann Jeder nach der Heimath, um sich zu dem heiligen Streite zu rsten. Ueberau wurde das Kreuz gepredigt. Eine allgemeine Bewegung entstand im Volke. Freudig trennte sich der Mann von dem Weibe, das Weib von dem Manne; die Eltern von den Kindern, die Kinder von den Eltern. Der Sandmann eilte vom Pfluge weg; der Hirt von seiner Heerde. Mnche und Nonnen verlieen ihre Zelle. Kein Stand, kein Alter, kein Geschlecht wollte ausgeschlossen bleiben. Eine neue Vlkerwanderung brach aus, nur mit verschiedenem Streben und in vernderter Richtung. Der Winter des Jahres 1095 verflo unter groen Zu-rstungen. Sobald das Frhjahr eintrat, sah man keine Stadt, kein Dorf, wo sich nicht Pilger sammelten; kein Feld, wo nicht Zelte aufgeschlagen waren. Von allen Seiten ertnten Sieder zum Lobe der Wallfahrt und des heiligen Landes. Mancherlei Erzhlungen von Zeichen und Wundern feuerten den Eifer der Kreuzfahrer noch mehr an. Bei hellem Tageslichte wollte man am Himmel zwei Männer auf bumenden Rossen im heien Kampfe mit einander gesehen haben, von denen der eine, mit einem leuchtenden Kreuze bewaffnet, nach mehren

6. Geschichte des Mittelalters - S. 140

1872 - Münster : Coppenrath
140 taufenb Mann niebergemetzelt. Auch Wollher von Habenichts blieb im Gefechte. Mit dem klglichen Ueberreste floh Peter auf oa Eiligste nach Constantinoxel zurck. So wenig entsprach der erste Anfang biefer Zge beit glnzenben Hoffnungen, mit welchen sie unternommen worden waren. 43. Erster Kreuzzug (1096). Endlich kam auch der wohlgeordnete Hauptzug zu Stande, un der Spitze desselben standen die Fürsten: Gottfried von Bouillon, Herzog von Niederlothringen (Brabant); Balduin und Eustach, seine Brder; Raimund, Graf von Toulouse; Bohemund, Fürst von Tarent; der edele Tan-kred, sein Neffe, Robert, Graf von der Normandie, ein Sohn des Kniges von England; Robert, Graf von Flan-dern der schon als Pilger in Jerusalem gewesen war; Hugo, Graf von Vermandois, ein Bruder des Kniges Philipp von Frankreich; Stephan, Graf von Alois und Chartres, der so reich war, da man von ihm sagte, er habe so viele Schlsser, als das Jahr Tage; der edele Ritter Walt her von dem Thurme zu Limoges mit seinem treuen Lwen, der ihn nie verlie, weil er ihn einst von einer Schlange gerettet hatte An diese Hupter der Kreuzfahrer schlssen sich unzhlige Ritter und Edele mit ihren Mannen und Reisigen an. Der Kern des Heeres bestand grtentheils aus Franzosen, Lothringern, Flan-dern, Normannen und Italienern. Jeder Fürst fhrte seine Schar. Aber alle berragte an frommem Sinne und ritterlicher Wrde der edele Herzog Gottfried von Vonillon. Er war gerade in der Blthe seiner Jahre, ausgezeichnet durch schonen Wuchs, voll Aumuth und Menschenfreundlichkeit. In der Schlacht war er stets der Schrecken seiner Feinde. Er war dem Lwen vergleichbar nicht nur an Kraft, sondern mich an Edelmuth. echon in der Jugend hatte er das Gelbde gethan, dereinst sein Schwert der Befreiung des heil. Grabes zu wid-wen; jetzt, zum Manne gereift, zog er zur Lsung seines Ge-lubdes in den heiligen Kampf hinaus. I

7. Geschichte des Mittelalters - S. 187

1872 - Münster : Coppenrath
187 nur einigermaen hergestellt war, dachte er auch an die Er-fllung desselben; und weder die Vorstellungen seiner Mutter, > noch die seiner Gemahlin vermochten ihn hiervon abzubringen. Zunchst sollte dieser Kreuzzug gegen den Sultan von Aegyp-ten gerichtet sein, in dessen Gewalt sich damals Palstina und Jerusalem befand. Gelang es, Aegypten zu erobern, so mute das Uebrige von selbst fallen. Im Jahre 1248 schiffte er sich mit seiner Gemahlin, seinen Brdern und der franzsischen Rit-terschast ein und landete bei Damiette. Der Anfang wurde mit dem besten Erfolge gekrnt. Er eroberte Damiette und erfocht zwei herrliche Siege der den Sultan. Aber bald traten die alten Uebel ein, von denen die Kreuzfahrer schon so oft waren heimgesucht worden. Hungersnoth und Krankheiten zwangen sein Heer zum Rckzge, auf welchem es von den verfolgenden Saracenen fast gnzlich aufgerieben wurde. Der König that Wunder der Tapferkeit, besonders in der Schlacht von Man-sura, 1250; allein das Glck verlie ihn. Er selbst und sein Gefolge nebst deni grten Theile des Heeres geriethen in die Gefangenschaft der Feinde. Er bewies aber in seinem Unglcke eine Fassung, welche selbst dem Sultan Achtung und Bewunde--rung einflte. Fr seine eigene Befreiung trat er Damiette ab, fr die seiner briggebliebenen Truppen mute er ein hohes Lsegeld entrichten. So unglcklich endete dieser Kreuzzug. Kurz vor dieser Zeit war es auch, wo sich die Mameluken, ein Hausen kriegerischer Soldaten, die der Sultan in seinem Solde hielt, emprten, den Sultan ermordeten und sich des gyptischen Reiches bemchtigten. Nachdem Ludwig aus den Hnden der Unglubigen befreiet und in sein Reich zurckgekehrt war, regierte er wieder sechzehn Jahre hindurch als Landesvater. Er hatte aber keine Ruhe; denn er glaubte sich seines Gelbdes noch nicht entbunden. Auf Zureden seines Bruders, ded tyrannischen Karl von Anjou, des nmlichen, der den Konradin zu Neapel hatte hinrichten lassen, sollte dieser Kreuzzug zunchst gegen den König von

8. Geschichte des Mittelalters - S. 146

1872 - Münster : Coppenrath
146 offene Stadt. Nun begann ein furchtbares Gemetzel. Weder Greise, noch Weibe'r, noch Kinder wurden verschont. Zehntau-send sollen an einem Tage unter dem Mordschwerte gefallen sein; so grausam war ihre Rache wegen des vielfachen Elendes, das sie vor den Mauern erlitten hatten. Doch ein noch gre-res berkam sie jetzt innerhalb derselben. Schon am dritten Tage nach der Einnahme langte der trkische Emir Korboga mit zahllosen Scharen vor Antiochia an und schlo es rings-umher ein. Das christliche Heer, welches in so kurzer Zeit die ausgehungerte Stadt mit den nthigen Lebensmitteln nicht hatte versorgen knnen, gerieth in die schrecklichste Noth. Man a schon Pferde, Kameele, Esel, Muse, gekochte Thierhute und Baumrinden. Durch Hunger und Noth ermattet, auf allen Sei-ten von Gefahr umringt, verloren viele aus dem Volke, ja selbst unter den Vornehmen und Angesehenen, allen Mnth. Sie lie-en sich zur Nachtzeit an Stricken von der Mauer hinab (wo-von sie den Schimpfnamen Stricklufer bekamen) und suchten zu entwischen. Andere gingen sogar zu den Trken der und schwuren ihren Glauben ab. Die Noth der Belagerten war so grenzenlos, da nur durch ein Wunder Rettung mglich schien. Um diese Zeit kam eiligst ein franzsischer Geistlicher, Na-mens Peter Barth elemy, zu den Fürsten und erzhlte mit groer Umstndlichkeit: Der heil. Andreas sei ihm viermal im Traume erschienen und habe ihm aufgetragen, den Fürsten zu verknden, da vor dem Hochaltare der Peterskirche in Antiochia die Lanze vergraben liege, mit welcher die Seite des Heilandes am Kreuze durchstochen worden; auch habe ihm der Heilige genau die Sttte bezeichnet, wo sie zu finden sei. Diese msse ausgegraben und vom Grafen Raimund von Toulouse in der Schlacht vorgetragen werden. Ihr bloer Anblick wrde die Feinde Christi verscheuchen." Alle erstaunten, Alle glheten im heiligen Eifer auf. Sogleich wurden zwlf Männer in die Peterskirche geschickt, und die Threu sorgfltig hinter ihnen geschlossen. Das ganze Volk stand erwartungsvoll um die Kirche- I

9. Geschichte des Mittelalters - S. 194

1872 - Münster : Coppenrath
194 Ordenstracht war ein schwarzer, mit einem achtspitzigen weien Kreuze bezeichneter Mantel. Lange behauptete sich dieser Orden durch Eintracht und Tapferkeit siegreich gegen die Waffen der Saracenen. Nach dem Verluste des heiligen Landes lieen sie sich auf der Insel Cypern, und als sie auch hier von den Trken vertrieben wurden, auf Rhodns nieder (1310) und erhielten hiervon auch den Namen Nhodiser-Ritter. Lange und Helden--mthig verteidigten sie dieses Eiland gegen die sich immer weiter ausbreitenden Feinde und machten ihren Namen auf dem ganzen Meere furchtbar. Als sie aber endlich auch hier vertrieben wurden, schenkte ihnen im Jahre 1530 der deutsche Kaiser Karl V. die Insel Malta. Hiervon erhielten sie den Namen Malteser-Ritter. Aber auch diese Felseninsel bot den vom Schicksale hart verfolgten Rittern keine bleibende Sttte dar. Im Jahre 1798 eroberte sie der nach Aegypten segelnde Ober-consul Bonaparte, und wenngleich sie zwei Jahre spter den Franzosen von den Englndern wieder entrissen wurde, so ward sie doch den Johanniterrittern, deren Orden in der letzten Zeit keinen gemeinntzigen Zweck mehr hatte, nicht wieder ausgeliefert. Der Orden nahm darauf seinen Hauptsitz zu Catania auf der Insel teilten. Jetzt besteht derselbe nur noch dem Namen und den ueren Zeichen nach. Der Orden der Tempelherren entstand erst nach der Eroberung Jerusalems, im Jahre 1118, und war ganz kriege* risch. Er wurde von neun franzsischen Rittern gestiftet, diel sich zu dem Zwecke vereinigten, die Pilger durch Palstina zu begleiten und sie mit bewaffneter Hand gegen die Anflle der Unglubigen zu schtzen. Balduin, König von Jerusalem, rumte ihnen eine Wohnung auf dem Platze ein, wo sonst der Tempel Salomo's stand. Hiervon bekamen sie den Namen Tempelherren oder Templer. Auch der sptere Hauptsitz oes Ordens in Paris trug den Namen Tempel. Der Papst verlieh ihnen den Vorzug, als Sinnbild ihres blutigen B6-rufes ein rothes Kreuz auf ihren weien Mantel zu heften-

10. Geschichte des Mittelalters - S. 195

1872 - Münster : Coppenrath
195 Ungewhnlich schnell stieg das Ansehen dieses Ordens, der grtenteils aus Franzosen bestand, und er gewann durch reiche Mitglieder und fromme Vermchtnisse ansehnliche Besitz-thmer. Aber der groe Reichthum, die Macht und das An-sehen dieses Ordens weckten ihm viele Feinde, welche die schwe-ren Verirrungen einzelner Mitglieder dem ganzen Orden zur Last legten. Der habschtige König Philipp der Schne von Frankreich lie pltzlich, im Jahre 1309, alle Tempelherren in Frankreich verhaften. Er legte ihnen die unerhrtesten Ver-brechen zur Last, an die sie gar nicht gedacht hatten, und durch jede Art von Grausamkeit wollte er sie zum Eingestndnisse der angeschuldigten Verbrechen zwingen. Viele wurden auf die Fol-ter gespannt, andere lebendig verbrannt. Die meisten Gter des Ordens ri der König an sich; den Tempel in Paris whlte er selbst zu seiner Wohnung. Der Papst Clemens V. hob nach lngerem heftigen Anbringen des Kniges den Orden auf (1312), doch ohne das Verdammungsurtheil der ihn auszu-sprechen, obgleich Der König dies wieder und wieder beantragt hatte. Auch der deutsche oder Marianer-Ritterorden hat den Kreuzzgen seine Entstehung zu verdanken. Schon im Jahre 1128 war in Jerusalem ein deutsches Hospital unter dem Schutze der Jungfrau Maria fr die Pflege deutscher Pilger errichtet worden. Aus den Teilnehmern an dieser frommen Stiftung hatte sich bereits eine Art von Ordensoerbindunz gebildet. Nach dem Verluste Jerusalems an Saladin (1187) verlie dieser Brderverein die h. Stadt und begab sich in das Lager der Kreuzfahrer vor Accon. Mitleidige Kaufleute aus Lbeck und Bremen schlugen hier aus Schiffsegeln Zelte auf fr deutsche Kranke, deren Pflege die Marianische Bruderschaft bernahm. Dieser schne Eifer bestimmte hier den Hohenstaufen, Herzog Friedrich von Schwaben, jenen Verein zu einem Ritterorden zu erheben, der die Hauptzwecke der beiden andern Orden vereinigte. Dieses geschah im Jahre 1190. Die Ordensbrder muten 13*
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