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1. Das Mittelalter - S. 101

1889 - Gotha : Perthes
101 Punkt junger Kleriker, die eine hhere Bildung suchten^). Franzsische Ritter fanden in den Kreuzzgen im Dienste der Kirche und des Papsttums Befriedigung ihres Ehrgefhls; die Auf. des 12. Jahrh. gestifteten franzsischen Ritterorden der Johanniter und Templer empfingen ihre Besttigung vom Papsttum; die Aufgabe der verweltlichten Cluniacenser bernahmen die in Frankreich gegrndeten Mnchsorden der Kartuser ^) und Cistercienser und der Orden der Prmonstratenser. Als Vertretungen der abendlndischen Christenheit galten die groen Synoden, welche alljhrlich in Rom in der Fastenzeit gehalten wurden; als ein allgemeines Konzil ward die Synode vom I. 1123 bezeichnet, die auch den Wormser Vertrag besttigte (die sogen, erste Lateransynode3), concilium oecum. Lateranense I). Das deutsche Kaisertum war vom Papsttum in den Schatten gestellt. Zwar sprach man noch von den beiden groen Gewalten, der kirchlichen und weltlichen, von den zwei Schwertern, die Christus an Papst und Kaiser verliehen habe; doch fing bereits an, die Idee Wurzel zu fassen, da die Kirche gttlicher, der Staat blo menschlicher Abkunft sei, da jene zum Staate sich verhalte wie das Innere zum ueren oder die Seele zum Leibe, und da, wie der Seele die Herrschaft der den Leib zustehe, so der Kirche die Herrschaft der den Staat gebhre. Bei solchen Vorstellungen konnte der Vertrag zu Worms nur als Waffenstillstand gelten, und der Kampf um die hchste Gewalt mute zwischen Kaisertum und Papsttum der kurz oder lang wieder ausbrechen. C. Die bermacht der kirchlichen Ideen zur Zeit Bernhards v. Gtairvans. Lothar von Sachsen. (11251187.) Gegen den Staufer Friedrich (Ii.), den Neffen Heinrichs V., erhoben die Fürsten, um der Idee einer Erbmonarchie entgegenzutreten, Lothar von Sachsen zum Könige. Durch eine glckliche Familienpolitik gewann der-selbe die Mittel zum Kampfe gegen den Staufer, welcher wegen Weigerung der Herausgabe von Reichsgut in die Acht gethan wurde (1126); Lothar ver- 1) Jedem stand es ursprnglich frei, eine Schule zu erffnen, n. d. Ruf der Lehrer fhrte bald hier bald dort eine grere Anzahl Schler zusammen. So herrschte im 12. Jahrh. an vielen Orten akademisches Leben, namentl. aber in Paris. Um die Wende des 12. Jahrh. wurden hier u. anderwrts die einzelnen scholae od. studia zu einer gemeinsam geordneten Lehranstalt (studium generale) und die dem Studien Lebenden zu einer Genossenschaft (uuiversitas magistrorum et scholarium) vereinigt; es bildeten sich an diesen Universitten feste Formen; der Name des Lehrers (magister od. doctor) ward nun als Titel und das Lehramt (licentia docendi od. venia legendi) auf gruud einer Prfung in bestimmten Graden verliehen. 2) Das Mutterkloster der Kartuser liegt in d. Thale La Chartreuse bei Grenoble (a. d. mittl. Jsere); die Cistercienser heien nach d. Kloster Citeaux, sdl. von Dijon (a. d. No,-Seite der Cte d'or in Burgund), das 1098 gegrndet wurde; bald erlangte das Tochterkloster Clairvanx (a. d. ob. Anbe) durch d. Abt Bernhard eine weltgeschichtl, Bedeutung. Die Prmonstratenser fhrten den Namen nach d. Stift Premontre (pratum monstratum), das Norbert von Tanten 1119 bei Laon [lng] (im nordstl. Frankreich) grndete; sie waren regulierte Chorherren, d. h. sie lebten nach der Regel, welche einst (um 760) Chrodegang von Metz dem Klerus seiner bischsl. Kirche gegeben hatte. 3) Man zhlt gervhnl. 5 kumenische Lateransynoden (1123. 1139. 1179. 1215. 1512.); der Lateran war d. ppstl. Palast im So. der Stadt; neben ihm lag die Laterankirche, die Pfarrkirche des Papstes.

2. Das Mittelalter - S. 124

1889 - Gotha : Perthes
124 Scharen J) aus dem Abendlande zustrmten und die neubegrndeten Ritter-orden der Templer und Johanniter sich dem Schutze der Pilger und der heiligen Sttten widmeten, konnten nicht nur die feindlichen Angriffe abge-schlagen, sondern auch die sdphnizischen Kstenstdte. Accon (Ptolemis), Berytus (Beirut). Sidon, Tyrus erobert werden. Die Zwietracht der moham-medanischen Herrscher in Syrien hatte diese Erfolge erleichtert. Da grndete im Osten von Mosul aus (am ob. Tigris) Emadeddin Zenki 1127 ein starkes Reich, das er gegen Westen ausbreitete. Die Einnahme Edessas (1144) setzte die christlichen Staaten Syriens in die hchste Besorgnis und entflammte das Abendland zu einer groartigen Erhebung. 2. Kreuzzug (1147 1149). Zuerst erklrte der junge König von Frankreich, Ludwig Vii., sich zu einem Kreuzzuge bereit. Der Papst bertrug dem heiligen Bernhard von Clairvaux die Kreuzzugspredigt (1146), die in Frankreich um so mehr zndete, als die christlichen Reiche im Orient (die sogen, lateinischen Reiche) gleichsam franzsische Kolonieen waren; die Kreuzzugsbegeisterung drang auch nach Osten in die Rheingegenden gewaltig ein, und Weihnachten 1146 gelang es Bernhard in Spei er, König Konrad Iii. zum Kreuzzug zu bewegen. Nun erfolgte eine allgemeine Waffen-erhebung des Abendlandes. Eine Million Pilger wlzte sich dem Orient zu. Zuerst betraten die Deutschen (1147) den asiatischen Boden und schlugen den Weg ein. den das 1. groe Kreuzheer genommen hatte. Aber in der Nhe von Dorylum fehlten bereits die Lebensmittel; man sah sich zur Umkehr gezwungen; von den Trken umschwrmt, langte das Heer vollkommen aufgelst in Nica wieder an und vereinigte sich dort mit den Franzosen. Gemein-sam zog man jetzt an der Kste Kleinasiens entlang, aber Konrad erkrankte bald und kehrte nach Konstantinopel zurck. Ludwig Vii., den mhseligen Landweg aufgebend, ging an der pamphylischen Kste mit den Groen zu Schiff nach Antiochia; die groe Masse der Kreuzfahrer, weiter ziehend, ward vom Hunger und von den verfolgenden Feinden grtenteils aufgerieben. Nach seiner Genesung segelte Konrad nach Accon (1148) und sammelte in Jerusalem die Reste der deutschen Kreuzfahrer. Edessa, das Ziel des ganzen Kreuzzeuges, durch Nur eddin, den Sohn Emadeddin Zenkis (f 1146), zum Schutthaufen gemacht, kam gar nicht mehr in Betracht. Da-gegen lie sich Konrad in Jerusalem zu einem Zuge gegen den Sultan von Damaskus bereden, dem die Franzosen sich anschlssen. Als auch dies Unter-nehmen klglich gescheitert war. kehrten die beiden Könige mimutig nach dem Abendlande zurck (1149). Der Mangel jeglicher Oberleitung und Ord-) nung war der vorzglichste Grund der Erfolglosigkeit des Zuges. Nureddin breitete in der nchsten Zeit seine Herrschaft krftig aus; er gewann Damaskus, ja gypten (1171); vom Euphrat und Tigris bis zum Nil herrschend, umspannte er die schmalen Kstenbesitzungen der Christen. Nach seinem Tode (f 1174) gewann seine Macht sein Statthalter in gypten, Saladin; er machte sich zunchst zum Sultan von gypten, eroberte dann Syrien mit Damaskus und wandte sich endlich auch gegen die la- 1) Die Zge des I. 1101 geben an Zahl denen des I. 1096 nichts nach; die meisten Kreuzfahrer wurden unterwegs vernichter.

3. Das Mittelalter - S. 128

1889 - Gotha : Perthes
128 lnglicher Haft verurteilt und, als berselbe ffentlich Gestnbnisse, die als die peinigen bekannt gemacht waren, zurcknahm, auf des Knigs Befehl in Paris verbrannt (1314). 2. Johanniter. Der Brberschaft des bei dem heiligen Grabe gc= grnbeten Hospizes und Krankenhauses fr Pilger, mit dem ein dem heiligen Johannes*) geweihtes Bethaus verbunben war. gab Raimunb Dupuis (seit 1118 Vorsteher) eine festere Gestalt; er verpflichtete die Brber (Hospi -taliter ob. Johanniter) zu den Mnchsgelbben und fgte balb nach dem Vorbilb der Templer den Kampf gegen die Unglubigen hinzu 2). Die Ordenstracht warb ein schwarzer Mantel mit weiem Kreuz. Zu Macht und Reichtum gelangt, entartete auch dieser Orben. Nach 1291 setzte er, erst von Cypern, dann von Rhobus aus (Rhobiser) den Kampf gegen den Islam fort. Von hier wrbe er durch Suleiman Ii., den Prchtigen, 1522 vertrieben; Karl V. belehnte ihn 1530 mit Malta (Malteser) ). 3. Der deutsche Orden knpft an das beutsche Hospital an, das vor Accon whrenb der Belagerung im 3. Kreuzzug entstaub und nach der Eroberung der Stadt in bieselbe verlegt warb. Es betrachtete sich als Fort-setzung des jerusalemischen, der Jungfrau Maria geweihten, das nach der Einnahme Jerusalems durch Salabiu (1187) zu Grunbe gegangen war. Nach-bem das Marienhospital 7 Jahre als Krankenpflegeanstalt bestanben hatte, wrbe 1198 die Stiftung in einen geistlichen Ritterorben verwanbelt, der ausschlielich beutsch sein sollte. Der bamalige Vorsteher des Hospitals, Walpot, wrbe Meister des neuen Orbens (der Ritter unserer lieben Frauen). Die Orbenstracht war ein weier Mantel, das schwarze Kreuz unterschieb die deutschen Ritter von den Templern. Durch Schenkungen wuchsen die Besitzungen des Orbens balb so, ba fr einzelne Gegenben besondere Lanbmeister eingesetzt werben muten und nun die Gesamtvorsteher des Orbens den Titel Hochmeister annahmen. Der bebeutenbste berselben war der aus Thringen stammenbe Hermann von Salza, ein Freunb Friebrichsii.; ^eine staatsmnnische Weisheit machte ihn fters zum Vermittler zwischen Kaiser uro Papst; von beiben begnstigt, mehrte er die Macht und den Besitz des Orbens. Seiner Einsicht blieb es nicht verborgen, ba die Zeit der Kreuzzge und bamit die Wirksamkeit der geistlichen Ritterorben im Orient zu Eube gehe; da erging an den Orben der Ruf um Hilfe gegen die heibnischenpreuen. Nachbem nmlich an der Ostsee kfte im 12. Jahrh. Pommern (vgl. S. 103) und im Anf. des 13. Jahrh. Kurlanb, Livlanb und Estlanb4) mit Hilfe des Orbens der Schwert brber fr das Christentum und die deutsche Kolonisation gewonnen waren, begann auch unter den in der Mitte zwischen Weichsel und Nje'men wohnenben Preußen durch den Cistercienser-mnch Christian (1215 zum Bischof geweiht) eine krftige Missionsthtigkeit, 1) Patriarch von Alexandria im 7. Jahrh. 2) Bald entstanden ebenfalls die 3 Klassen der kmpfenden, cjeifll. n. dienenden Brder. 3) 1798 verlor er durch Napoleon Bonaparte auf f. Zuge nach gypten auch diese Insel Gegenwrtig besitzt er nur wenige Gter; der Sitz des Ordenskapitels ist Rom. 4) In Kurland wie im sdl. Livland (K. u. L. von einander durch die Dna geschieden) sitzen Letten, Stammverwandte der Preußen. Der grte Teil Livlands u. Estlands (sdl. v. sinnisch. Meerbus. bis zur Narwa) sind wie das stl. von der 9?arwa gelegene Jngermanland vom finnischen Stamme bewohnt (vgl. die Vlkertafel).

4. Das Mittelalter - S. 178

1889 - Gotha : Perthes
Universittsrat zugunsten der Bhmen und bewirkte dadurch den Abzug der deutschen Lehrer und Studenten von Prag; die Mehrzahl derselben wandte sich nach Leipzig und legte hierdurch den Grund zur dortigen Universitt (1409). Jetzt, an der Spitze der Prager Theologen, von der Gunst des Volkes ge-tragen, trat Hu immer offener gegen die Kirche auf, und als der Papst (Johann Xxiii.) 1412 ffentlich Abla ausbieten liefe, predigte er dagegen, ja durch seinen Freund Hieronymus von Prag wurde die ppstliche Ab-latzbulle feierlich verbrannt. Hu, von dem Papste gebannt, infolge des Interdikts, mit dem sein Aufenthaltsort belegt wurde, von dem Könige Wenzel vermocht, Prag zu verlassen, predigte nun dem Volke auf dem Lande, bis er von Sigismund aufgefordert wurde, sich vor dem Konzil in Konstanz zu verantworten. Unter Zusicherung freien Geleites begab er sich dorthin, ward aber von Sigismund schmhlich im Stiche gelassen, in Kerkerhaft gehalten und zuletzt, als er den Widerruf seiner Lehre beharrlich verweigerte, als Ketzer verbrannt (1415). Das gleiche Schicksal erlitt ein Jahr darauf sein Freund Hieronymus von Prag. Beider Tod brachte die Bhmen in die hchste Erregung; die neue Sitte, auch den Laien den Kelch zu reichen (communio sub utraque), von Hu von Konstanz aus gebilligt, fand solchen Beifall, da der Abendmahlskelch (calix) das Bundeszeichen der Hussiten ward. Die Bhmen, von dem Konzil als Ketzer verurteilt und darauf vorbereitet, mit Gewalt unterdrckt zu werden, rotteten sich zusammen; inmitten der hchsten Erregung starb Wenzel 1419. Da man dem wortbrchigen Sigismund, an den Bhmen fiel, die Anerkennung versagte, so entstand eine volle Gesetzlosigkeit; die Hus-siten selbst waren in zwei Parteien geschieden: eine gemigte, die Kalix-tiner oder U trag nisten (die Prager und die Mehrheit des Adels), verlangte (1420) in 4 Artikeln freie Predigt des gttlichen Worts, das Abendmahl unter beiderlei Gestalt, Aufhebung der weltlichen Herrschaft und des weltlichen Besitzes des Klerus, Herstellung kirchlicher Zucht; eine zweite, bis zum uersten gehende Partei, die Taboriten') (die groe Masse der Bauern). Hop von der kirchlichen Reformation zugleich eine Befreiung aus ihrer elenden wirtschaftlichen Lage. Die losen Bauernhaufen vereinigte ihr hochbegabter Fhrer, Johann Ziska, zu einer festen Kriegsmacht und schlug die Heere, die Sigismund und das Reich zusammenbrachte, in die Flucht. Nach Ziskas Tode (f 1424) trat ein Priester. Prokop der Groe, an die Spitze der Taboriten; ein Teil lste sich von ihnen ab, die W a i s e n 2), die eine Mittelstellung zwischen den beiden bisherigen Parteien einnahmen. Dem gemeinsamen Feinde gegenber hielten indes die Parteien zusammen; siegreich drangen seit 1425 die Hussiten der die Grenzen Bhmens hinaus und begannen die verheerenden Einflle in die umliegenden Lande; die zusammen-gebrachten Reichsheere, mehrmals vom Kurfrsten Friedrich von Brandenburg gefhrt, lsten bei Annherung der gefrchteten Gegner sich auf. Da mit Ge-walt dem Hussitentum nicht beizukommen war, so versuchte man den Weg der Verhandlung; auf die wiederholte Einladung Sigismunds und des seit 3431 1) genannt nach einem Berge im fiibl. Bhmen, den die Anhnger Hu' wahrscheinlich nach dem Berge der Verklrung in Galila Tabor nannten und auf dem sie, zu Tausenden versammelt, ihre Abendmahlsfeier begingen; sie grndeten hier die Feste Tabor. 2) so nannten sie sich, weil sie in Ziska ihren Vater verloren htten.

5. Das Mittelalter - S. 225

1889 - Gotha : Perthes
kirchl.an gelegen Helten ausgesprochen. Bei seiner Rckkehr nach Deutsch!, findet Friedrich Heinrich d. Lwen wiederum im Streit mit den schs. Fürsten; er ladet ihn vergeblich vor sein Gericht, damit er sich gegen die wider ihn erhobenen Klagen verantworte. 1180 Heinrich der Lwe wird gechtet. Sachsen erhlt Bernhard v. As-kernten, Baiern Otto v. Wittels-bach. Den Welsen verbleiben die Hausgter Braunschweig u. Lneburg. 1183 Friede mit den Lombarden zu Konstanz. 1186 Vermhlung Heinrichs (Vi.) mit Konstanze, der Erbin Siciliens. 1187 Eroberungjerusalems durchsala-diu. 1189-1192 3. Kreuzzug. Barbarossa zieht mit einem deutschen Ritterheere nach dem Orient. Das deutsche Kaisertum steht wieder an der Spitze des christl. Abend-l an des. Italien (Nord- und Mittelitalien) ist wieder fester an Deutscht, angeschlossen; die Er-Werbung Sditaliens n. Sici-liens (das Ziel des Kaisertums seit Otto I.) steht in sicherer Aus-ficht. Das staufische Geschlecht verlegt freilich nunmehr d. Schwer-punkt seiner Politik noch mehr nach Sden und berlt Deutschland schliet, gnzlich den territorialen Gewalten. 1190 f Friedrich Barbarossa im Flusse Sauf. 1190-1197 Heinrich Vi. (begraben zu Palermo). Frstenverschwrung uut. Fhrung der Welsen; Gefangennahme Richard Lwenherz'. Nach Herstellung der Ruhe in Deutschland und Besetzung Siciliens nimmt Heinrich Vi. den Kreuzzug seines Vaters auf (t 1197 in Messina). Die ausbrechenden Wirren in Deutscht u. Italien benutzt das Papsttum, um seine Ansprche auf die Beherrschung der weltl. Mchte durchzusetzen. 1198-1216 Innocenz Iii. gewinnt die Herrschaft der den rmischen Dukat, die Pippinsche Schenkung und Spolelo, den Anschlu der tus-cifchen und lombardischen Städte, die Lehnshoheit der Sicilien. Wessel, Lehrbuch der Geschichte. 1198-1208 Philipp von Schwaben (begr. zu Bamberg). 1198-1215 Otto Iv. (begr. zu Braunschweig). 1201 Otto Iv. erkennt in geheimem Vertrage die Machtstellung des Papstes in Italien an. 1202-1204 4. Kreuzzug; Errichtung d. latein. Kaisertums (-1261); kirchl. Einheit des Abendlandes. 1208 Philipp wird durch Otto von Wittelsbach ermordet. Otto Iv. gewinnt nun allgemeine Auer-kennung in Deutscht.; als er die staufische Politik in Italien auf-nimmt, wird er vom Papste gebannt. 1213 Friedrich Ii. erkennt zu Eger offen den Vertrag Ottos Iv. v. I. 1201 an. 1214 Otto Iv. wird von dem franz. König Philipp Ii. Augustus bei Bouvines besiegt. 1215 Krnung Friedrichs Ii. zu Aachen; Kreuzzugsgelbde. Das Papsttum erscheint als der hchste Schiedsrichter auch in den weltlichen An-gel egenheiten. 1215 4. Lateransynode. Feststellung d. Beichtpflicht u. Traussubstantia-tiouslehre; Einrichtung der In-quisition. Vollendung der kirchl. (priest erl.) Herrschaft der die Laienwelt. Immer von neuem ist der Ver-such gemacht worden, die Welt-kirche mit sittl. (asketisch.) Geiste zu erfllen, zuerst durch den Bene-diktinerorden (Mutterkloster 529 gegrndet auf Monte Cassino), dann durch den Clnniacenferorden (Clnny gestiftet 910), dann durch die Orden der Kartuser, Cister-cienser u. Prmonstratenser. (Ans. d. 12. Jahrh.) endl. durch die Bettelorden der Franciskauer u. Dominikaner (Anf. d. 13. Jahrh.).; indem sich die Mnchsorden in den Dienst der verweltl. Kirche stellen, verweltlichen sie selbst. Die die Einheit der Kirche gefhrdenden Richtungen der Katharer und Waldenfer werden durch diejnqui-sition vernichtet (Albigeuserkrieg). 1215-1250 Friedrich Ii. (begr. zu Palermo); er wei sich allmhl. dem ppstl. Zwange zu entwinden; Sicilien, das er an seinen Sohn geben soll, behlt er und vereinigt es mit Deutscht. durchpersonalunion; 15

6. Das Mittelalter - S. 227

1889 - Gotha : Perthes
227 1189-1192 1191 1202-1204 1204-1261 1228-1229 1241 1244 1248-1254 1270 1291 1307 1309 1351-1382 1386 1410 1466 3. Kreuzzug, der Deutschen unter Friedrich Barbarossa (f 1190 im Flusse Salef), der Englnder unter Richard Lwenherz, der Franzosen unter Philipp Ii. Augustus. Eroberung Accons (f Friedrich v. Schwaben); Jerusalem wird nicht zurck erobert. Grndung de deutschen Ritterordens (1198). 4. Kreuzzug; sranzs. Ritter sammeln sich in Venedig. Doge Dandalo erobert mit ihrer Hilfe Dalmatien, lateinisch. Kaisertum in Kon-stantinopel. Friedrich Ii. gewinnt auf dem Wege der Verhandlung mit dem Sultan von gypten Jerusalem. Der Mongole Temudschin errichtet ein astatisches Weltreich; Mon-golenscharen dringen auch in Eu-ropa ein. Heinrich Ii., Herzog v. Niederschlesien, erliegt den Mongolen-scharen bei Liegnitz . Charismische Scharen, von den Mongolen aus Turan vertrieben, werden vom Sultan von gypten in Sold genommen. Eroberung Jerusalems durch die Charismier. Jerusalem bleibt fr die Christenheit verloren. 6. Kreuzzug; Ludwigs Ix. in gypten (vgl. S. 126). 7. Kreuzzug. Ludwig Ix. f vor Tunis. Alle Besitzungen des Christentums in Syrien (Antio-chien, Tripolis, die Kstenstdte) werden erobert. Eroberung Accons. Die Mehr-zahl der Ritter und Kausleuke geht nach Cypern hinber. Templer werden auf Befehl Phi-lipps Iv. in Frankreich verhaftet; 1312 Aufhebung des Ordens, Ja-cob v. Molay wird (1314) in Paris verbrannt. D. Hochmeister des deutsch. Ordens verlegt seinen Sitz von Venedig nach der Marienburg (Eroberung Preuens 1231-1283 vgl. S. 128-131). Winrich v. Kniprode; Bltezeit des deutschen Ordens Vereinigung Littanens u. Polens durch die Vermhlung Jagjellos u. Hedwigs. Niederlage des deutschen Ordens bei Tannenberg. Friede zu Thorn; das westl. Preußen kommt an Polen; das stl. Preußen empfngt der Hoch-meister von Polen als Lehen. 1525 Hochmeister Albrecht tritt zur Reformation der u. verwandelt den preuisch. Ordensstaat in ein weltliches Herzogtum, das indes polnisch. Lehen bleibt. Johanniter setzen den Kampf gegen den Islam, erst von Cypern, dann von Rhodus (Rhodiser) au fort; von hier vertreibt sie Sulei-man Ii. 1522. 1530 Karl V. belehnt die Johanniter mit Malta (Malteser). 2. Periode: Wis zum Augsvurger Keligiousfriedeu (is zur Auflsung der abendlndischen Weokratie). I. Nationale Cntmickelung des Abendlandes auf politischem Gebiete. 1. Deutschland. Ausbildung der Territorial-macht (iusbes. der srstl.) 1254-1273 Interregnum. 1254 rheinischer Stdtebund. 1256 s Wilhelm von Holland. Hervortreten des Kur-fstenlollegiums. Wahlalfons(X.) von Castilien und Richards von Cornwallis. Ottokar Ii., König von Bhmen, erwirbt sterreich, Steiermark, Krnten, Krain. 1273-1291 Rudolf von Habsburg. 1278 Ottokar wird besiegt bei Drn-krut (t). 1283 Albrecht, Rudolfs Sohn, erhlt sterreich, Steiermark, Krain; Meinhard vontirol erhltkrnten. 1291 Bund der 3 Waldsttte. 1292-1298 Adolf von Nassau, wird von Albrecht bei Gllheim gesiegt (+). 1298-1308 Albrecht I. von sterreich bringt die rheinisch. Kurfrsten zur Unterwerfung; er wird von seinem Steffen Johann (Partieiba) a. b. Reu ermordet. Die Her-^ stellung einer knigl. e-walt ist nach Albrecht kaum noch versucht worden. 1308-1313 Heinrich Vii. von Luxemburg, erwirbt Bhmen fr seinen Sohn Johann; Aufnahme bec italienisch. Politik. 1312 Kaiserkrnung in Rom; H. liegt begraben in Pisa. Die kaiserl. 15*

7. Das Mittelalter - S. 115

1889 - Gotha : Perthes
115 gestattet. Selbst in die Verwaltung der einzelnen Sprengel griff der Papst durch Legaten fort und fort ein; bald machten diese sich durch schamlose Erpressungen berchtigt, und der ganze rmische Hof (jetzt curia Romana gen.) kam in den Ruf unersttlicher Habsucht. Katharer und Waldenser. Der ganze Zustand der Kirche, besonders die verweltlichte Hierarchie (auch die zuletzt gegrndeten Orden, zu Reichtmern gelangt, verweltlichten schnell), erweckte im 12. Jahrh. in vielen das Gefhl der Unbefriedignng. Unklare Schwrmer, die sogen. Katharer^) (xaccqoi, die Reinen) traten auf, welche die unmittelbare Wirkung des gttlichen Geistes zu erfahren glaubten und sich der brgerliches und kirchliches Gesetz erhaben fhlten. Im Gegensatz zu dem Glnze der katholischen Kirche verwarfen sie jeden sinnlichen Genutz und irdischen Besitz. Neben ihnen erhoben sich die Waldens er mit der Absicht, das Christentum der apostolischen Zeit in seiner Einfalt und Innigkeit zu verwirklichen; sie empfingen den Namen von Peter Waldes, der. ein reicher Brger Lyons (a. Einflu der Saone in d. Rhone), etwa 1173 eine innere Umwandlung erfuhr und sein Hab und Gut den Armen schenkte. Mit geistesverwandten Freunden bildete er eine Genossenschaft, welche sich die Aufgabe setzte, in Nachahmung der Apostel durch die Welt zu ziehen und jedermann zur Bue zu rufen (1177). Als ihnen das Predigen- vom Erzbischof von Lyon verboten ward und der Papst den Bann der sie aus-sprach (1184), fuhren sie heimlich zu wirken fort und namentlich die Kennt-nis der heiligen Schrift (des. des neuen Testaments) in der Volkssprache zu verbreiten. Frhzeitig verpflanzte sich die Bewegung nach Oberitalien und von da nach Deutschland. In den unteren Stnden meist hatten sie ihre Freunde (Glubigen), in deren Husern sie den schlichten Gottesdienst abhielten. Wie die franzsischen Waldenser, bildeten die lombardischen eine Genossenschaft apostolisch lebender, eheloser, wandernder Männer und Frauen (Brder und Schwestern). Schroffer stellten sich diese Lombarden zu der rmischen Kirche; sie erklrten, da die reiche Papst- und Blschofskirche nicht mehr die Kirche Christi sei; Messe, Fegfeuer, den Dienst der Heiligen und Reliquien verwarfen sie. Zu einer grundstzlich neuen Auffassung des religisen Heils und zur Aufstellung eines neuen sittlichen Lebensideals sind sie indes nicht gelangt. Albigenserkrieg und Inquisition. Ende des 12. Jahrh. wurden jene Hretiker in Sdfrankreich mchtiger als die Kirche. Innocenz Iii. war deshalb sofort nach seiner Thronbesteigung bedacht, die Ketzer zu unterdrcken. Da seine Legaten durch Disputation und Predigt wenig ausrichteten, so liefe er durch Arnold, Abt von Citeaux, einen Kreuzzug predigen, der sich vor-zugsweise gegen die Landschaft Albigeois (nordstl. v. Toulouse an den Abhngen der Cevennen) wandte; von derselben hat der ganze Krieg den Na-men erhalten (1209). Als die offene Ketzerei durch massenhaftes Morden ge-tilgt war, wurde durch Beschlu der 4. Lateransynode die Ausrottung ihrer geheimen berreste bischflichen Sendgerichten bertragen, deren Haupt-geschft es war, die Ketzer aufzusuchen. So entstand 1215 die Einrichtung der Inquisition, die indes bald (1232 u. 1233 durch Gregor Ix.) den Bischfen genommen und ausschlielich den Dominikanern bertragen ward. Das Henkeramt berwies die Kirche den weltlichen Behrden. Die Inquisitoren 1) Das daraus gebildete Ketzer" wurde allgemeine Bezeichnung fr Hretiker. 8*

8. Das Mittelalter - S. 116

1889 - Gotha : Perthes
116 durften jeden Verdchtigen verhaften, die Anklage brauchte nicht erwiesen zu werden, dagegen hatte der Angeklagte den Beweis seiner Unschuld zu führen; das Gestndnis ward durch die Folter erzwungen, die Schuldigen gewhnlich mit dem Feuertode bestraft. Auch in Deutschland suchte Konrad von Marburg (a. d. ob. Lahn), der Beichtvater der heiligen Elisabeth von Thringen, auf tue Ketzerordnung Friedrichs Ii. (1232) gesttzt, die Inquisition einzufhren, ward aber vom ergrimmten Volke (1233) erschlagen x). Da das selbstndige Forschen in der heiligen Schrift zum Widerspruch gegen die bestehende Kirche und zum Abfall von ihr gefhrt hatte, so ward nun den Laien das Lesen der Bibel, deren Gebrauch in der Volkssprache schon Gregor Vii. gemibilligt hatte, geradezu verboten; schon der Besitz von Bibelbersetzungen fing im 13. Jahrh. an als Zeichen von Ketzerei zu gelten. Franciskaner und Dominikaner. Trotz aller Verfolgungen wurden die Ketzer nicht ausgerottet: in heimlichen Verbindungen erhielten sie sich und breiteten sich im N. bis nach Pommern und Preußen aus. Mehr als die Schreckmittel der Kirche arbeiteten ihnen die zwei neuentstehenden Bettel-Otiten der Franciskaner und Dominikaner entgegen, welche innerhalb der allgemeinen Kirche verblieben, aber, da sie, wie die Waldenser, den Grund-satz apostolischer Armut aufstellten und in falichen und eindringlichen Predigten das Volk zur Bue und Liebe ermahnten, religisen Gemtern entgegen kamen. Die Forderung der Armut ward bei diesen Orden verschrft bis zur Bettel-armut. Mit der stdtischen Entwickelung sind sie so eng verknpft, wie die Cisterzienser und Prmonstratenser mit der lndlichen Kultur. Der Stifter der Franciskaner war der Italiener Franz von Assisi (Stadt im Herzogtum Spoleto), der seit 1208 Bue predigend durch die Welt zog und durch seine Weltverachtung und Demut Tausende von Jngern um sich ver-sammelte2). Die braune Kutte, mit einem Strick umgrtet, ward die Tracht des Ordens (ordo fratrum minorum 3)). Gleichzeitig mit Franz von Assisi sammelte der Kastilianer Dominicus, der seit 1206 in Sdfrankreich zur Bekehrung der Albigenser predigend umherzog, in Toulouse gleichgesinnte Mnche und grndete mit ihnen nach der (von Honorius Iii. 1216 erhaltenen) ppstlichen Besttigung den Orden der Predigermnche (ordo fratrum prae-dicatorum4)). Zu diesen zwei ersten Bettelorden kamen im Verlaufe des 13. Jahrh. noch die Karmeliter^) und die aus zerstreuten Mnchsvereinen unter der Regel Auguftins 6) vereinten Augustinereremiten (1256). 1) Erst Ende des 14. Jahrh. entfaltete die Inquisition in Deutschland eine grere Thtigkeit; als die Bulle Innocenz' Viii. v. I. 1484 die beiden damals in Deutschland thtigen Inquisitoren mit der Verfolgung der der Hexerei (eines perfnt. Umganges mit d. Satan) verdchtigen Personen beauftragte und diese 1489 zu Kln den berchtigten Hexen-Hammer (malleus maleficorum, ein Gesetzbuch der Hexenverbrechen) verffentlichten, er-weiterte sich ihre Wirksamkeit. 2) Der gewaltigste der franciskanischen Volksredner in Deutschland ward Bruder Berthold v. Regensburg (12501272). 3) 1209 vorlufig, 1223 feierlich vom Papst besttigt; der Name niedere Brder" (fratres minores Minoriten) sollte Ausdruck der Bescheidenheit fein. 4) Znm Bettelorden" wurde er erst 1220 erklrt. 5) 1156 auf dem Berge Karmel in Palstina gestiftet; 1224 erhielt er als Orden unserer lieben Frauen die ppstl. Besttigung; gegen Mitte des 13. Jahrh. kam er nach dem Abendlande und erhielt die Vorrechte der Bettelorden. 6) Augustin hatte zu Hippo in seinem Hanse einen asketischen Verein errichtet.

9. Das Mittelalter - S. 117

1889 - Gotha : Perthes
117 Die Verfassung der Bettelorden entwickelte sich wesentlich gleich. Ein Guardian, bei den Dominikanern ein Prior, stand einem Kloster, ein Provinzial den Klstern einer Landschaft, der General in Rom dem ganzen Orden vor. Besonders durch das Recht, berall Beichte zu hren, griffen sie tief in die Seelsorge der anderen Geistlichkeit ein; durch ihre Armut und Einfachheit die Menge ansprechend, wurden sie noch dadurch besonders volkstmlich, da sie jedem Talent den Weg zu den hchsten Wrden der Kirche offen hielten. Bald nach ihrer Begrndung bemchtigten sie sich auch theologischer Lehrsthle, und im 13. und 14. Jahrh. waren die be-rhmtesten Scholastiker *) (wie die Italiener Thomas von Aquino [f 1274], Bonaventura [f 1274], der Schwabe Albertus Magnus [f 1280]) Bettelmnche ; im Besitze der Inquisition bten die Dominikaner einen furcht-baren Einstufe. Als Gewissensrte der Gemeinden, Lehrer der kirchlichen Satzungen und Ketzerrichter wurden die Bettelmnche die festesten Sttzen des Papsttums. c) Her Niedergang des Kaisertums (unter den letzten Stanfern). Friedrich Ii. (12151250.) In dem sicilischen Knigreiche, dem Vereinigungspunkte orientalischer und occidentalischer Bildung, wo die arabische Kultur tiefe Wurzeln geschlagen hatte und neben den Mohammedanern griechische und rmische Christen lebten, war der hochbegabte Friedrich Ii. aufgewachsen. Mit khlem und scharfem Ver-stnde betrachtete er die Verhltnisse, in die er gestellt war, und suchte sie seinen Zwecken dienstbar zu machen; er verfolgte die Ketzerei, um sich die Kirche zu verpflichten, und verwendete zu gleicher Zeit im Staats- und persnlichen Dienste Saracenen, die dem Bannstrahl des Papstes unerreichbar blieben; während er in Deutschland die Frstenmacht strkte, begrndete er in Sicilien eine absolute Monarchie. Die Politik seines Hauses und die hchste Vor-stellung kaiserlicher Machtvollkommenheit trieben ihn in den groen Kampf mit dem Papsttum und den lombardischen Stdten. 1) Die allmhliche Lsung aus dem kirchlichen Zwange. Der Tod Innocenz' Iii. (1216) befreite Friedrich Ii. von dem berma kirchlichen Druckes, der bis dahin auf ihm gelegen hatte; noch kurz vor dem Tode Innocenz' hatte er sich der Kurie gegenber verpflichten mssen, seinem Sohne Heinrich das Knigreich Sicilien als Lehen der rmischen Kirche zu . berweisen und auf die vormundschaftliche Regierung hier zu verzichten. Mit groer diplomatischer Gewandtheit wute er indes seinem Sohne statt Siciliens die Herrschaft in Deutschland zu verschaffen und dessen Wahl zum deutschen Könige durchzusetzen, sodann selbst die Kaiserkrone 1220 zu erlangen und durch Personalunion Sicilien mit dem Reiche wieder zu vereinigen. Friedrich kehrte darauf in seine Erbmonarchie zurck und vollzog deren Neu-ordnung mit berraschender Schnelligkeit. Noch ruhte auf ihm das Kreuz-zugsgelbde, dessen Erfllung er dem Drngen des Papstes gegenber immer von neuem hinauszuschieben wute. Als (nach d. Tode Hvnorius' Iii., 1) In Deutschland warm in Kln und Straburg die bedeutendsten Schulen, aber zu einer Universitt haben weder diese noch die sonstigen deutschen Schulen im 13. Jahrh. sich entwickelt.

10. Das Mittelalter - S. 123

1889 - Gotha : Perthes
Aussicht, der Knechtschaft in der Heimat zu entgehen; der Schuldner i entfloh dem Glubiger; viele trieb Abenteuer- und Beutelust in eine ferne, unbekannte Welt. 1. Kreuzzug (10961099). Im I. 638 war Jerusalem in die Hnde der Araber gefallen, die, anfangs milde gegen die Pilger, allmhlich zu Be-drckungen und Verfolgungen bergingen. Unertrglich wurden die Belstigungen, als in den 70er und 80er Jahren des 11. Jahrh. Syrien und Palstina in den Besitz der seldschulischen Trken kam (vgl. S. 44). Den letzten Ansto zu der 1. groen Heerfahrt gab das Hilfegesuch des Kaisers Alexius (I.) von Konstantinopel, das dieser gegen die Seldschuken an Urban Ii. auf der Synode zu Piacenza (1095) richtete. Noch in demselben Jahre ging der Papst nach Clermont und predigte hier selbst den Kampf gegen den Islam an den heiligen Sttten (1095). Das Kreuzheer ^), das sich nun sammelte und 1096 aufbrach, bestand vorzugsweise aus franzsischen Rittern; von den Deutschen beteiligten sich nur die Lothringer, die, von Gottfried v. Bouillon (a. Sdrand d. Ardennen stl. v. d. Maas), Herzog von Niederlothringen, und seinen Brdern Eustach und Balduin gefhrt, den Weg durch Ungarn und dann der Belgrad (a. Einfl. d. Save in d. Donau) die uralte Handels- und Heerstrae2) nach Konstantinopel verfolgten. Die Nordfranzosen, Hugo von Vermandois (vgl. S. 66 u. 67), Stephan von Blois, Robert von der Normandie, Sohn Wilhelms des Eroberers, Robert von Flandern zogen nach Apulien und setzten von da nach dem ostrmischen Reiche der, dem Normannen Boemund folgend, dem ltesten Sohne Robert Guiscards. Die Sdfranzosen unter Raimund von Toulouse nahmen den Weg der Jstrien und Dalmatien. Vor Konstantinopel sammelte man sich; es waren zusammen 300000 Mann, darunter 100000 schwergerstete Reiter. In Kleinasien, dessen grerer Teil das Seldschukenreich von Jkonium oder Nica bildete, begann der Kampf mit den Unglubigen. Nica ergab sich an Alexius; bald darauf wurde ein groer Sieg bei Dorylum erfochten; unter unsglichen Beschwerden zog man mitten durch das wasserarme feindliche Land nach Syrien zu; noch ehe die Hauptmasse dasselbe erreicht hatte, rckte Balduin mit einigen Scharen nach dem oberen Euphrat und grndete dort eine eigene Herrschaft, die Grafschaft Edessa. Nach 8monatlicher Belagerung kam 1098 Antiocht'a (a. und. Orontes) in den Besitz der Kreuzfahrer. Der Normanne Boemund grndete hier ein 2. Frstentum. Endlich im Sommer 1099 langte der Rest des groen Heeres (20 000 kampffhige Männer) vor Jerusalem an und eroberte es. Das neuerrichtete Knig-reich Jerusalem bernahm Gottfried von Bouillon unter dem Namen eines Beschtzers des heiligen Grabes und nach dessen Tode (f 1100) sein Bruder Balduin, der sich den Knigstitel beilegte. Trotz innerer Zwiste behaupteten sich die jungen Reiche, zu denen 1109 die Grafschaft Tripolis (d. nrdl. Phnizien) kam. Da neue 1) Zuchtlose Haufen (darunter die des Klausners Peter von Amiens) eilten dem Ritter-Heere voraus; sie kamen auf dem Wege um, und an 100= bis 200000 Menschen mgen vor dem sogen. 1. Kreuzzuge zu Grunde gegangen sein. ..... 2) Dieselbe geht unweit der Morawa (r. Nebenflu d. Donau) aufwrts bis Nlsch, wendet s. dann sdstl nach Sofia u. steigt durch den Pa der porta Traiana zu dem Thal der Maritza hinab.
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