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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 50

1911 - Breslau : Hirt
50 Aus der Geschichte des Mittelalters. 24. Die Burgundcn. Die ostgermanischen Bnrgunden waren zwischen Oder und Weichsel letwa in der Provinz Posen) angesiedelt, als die Semnonen (Alamannen) an Elbe, Havel und Spree (etwa Mark Brandenburg) saen. Als stliche Nachbarn rckten sie diesen nach Westen nach und nahmen deren verlassene Sitze ein, zunchst am oberen Mam, an Kocher und Jagst; dann dehnten sie ihr Gebiet als selbstndiges Reich zu beiden Seiten des Rheins in und um Worms aus. Das ist das Burguudeureich des Nibelungenlieds. Wie der König Guudokar und mit ihm der grte Teil seines Volkes fiel, hat umgestaltende Heldendichtung des deutschen Volkes in unvergnglichem Leben erhalten. 20000 Burgundeu sollen gefallen sein; treulos wurde das ganze Knigshaus ausgerottet; das Burgundenreich verschwand aus der Geschichte. Der Rest des Volkes zog nach Sden und grndete im Rhone-gebiet ein neues Burgundenreich, das zum Teil noch heute den alten Namen trgt. 25. Die Schlacht auf den Katalaunischen Feldern. Dann ver-wstete Attila das linksrheinische Land; zahlreiche Städte, wie Trier und Metz, wurden zerstrt. Das belagerte Orleans entsetzte Aetius, der Rat-geber des westrmischen Kaisers; mit ihm sein Verbndeter, der Westgote Theoberich. In der weiten Ebene der Champagne oder der Katalanmschen Felder, im Winkel der Seine und Aube unweit Trvyes, sammelte im Hochsommer 451 Attila seine ganze Macht zum eutscheibenben Schlage. Gotische Kraft und das Felbherrntalent des Aetius stauben wiber ihn. Da fiel Theoberich. Kaum entging Attila der Wut der anstrmenben Goten. Bis in die Nacht tobte der Kampf, dann zogen sich ktbe Heere in ihre Wagenburg zurck. der 200000 Krieger waren auf beiben Seiten gefallen, und die Sage lie die Geister der Erschlagenen noch m den Lften fortkmpfen! Attila hatte nicht zu siegen vermocht; im Lager wrbe ein Scheiterhaufen errichtet. Falls die Feinde das Lager erstrmten, wollte er sich selbst den Tod geben; aber die Uneinigkeit der Gegner lie ihn entkommen. Im folgenben Jahre fiel er tn Italien etn und zerstrte Aqnileja, bessen Bewohner sich auf die Lagunemnseln nordlich von der Pomnbnng flchteten und bort Venebig grndeten. Am Po kehrte er wieder um, wie es heit, durch die Bitten des Papstes Leo des Groen bewogen. Bald baranf ist er gestorben; fern Reich zerfiel so schnell, wie es entstanben war. So lange er lebte, blieb er boch der groe Gebieter Europas, und als er starb, bestatteten die Hunnen den grten Fürsten ihrer Zeit in der ungarischen Ebene, und die Sage der Germanen bemchtigte sich eifrig seiner Gestalt; ste trug fern Bild durch Jahrhunberte. . wenn er auch freilich eine Gottesgeiel war, benn Tod und Vernichtung beherrschen den Einbruck, den fern ganzes Auftreten in der Geschichte hinterlassen hat.

2. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 107

1911 - Breslau : Hirt
Das Zeitalter der Hohenstaufen. 107 Das Rittertum. In den Tagen der Hohenstaufen geno der Stand der Ritter das hchste Ansehen. Ritterheere waren es, die in das Morgen-land zogen, Ritterheere begleiteten die Könige auf ihren Romfahrten, deutsche Ritter wurden von diesen in Mittel- und Unteritalien zu Herzgen und Markgrafen erhoben, deutsche Ritter eroberten Preußen und Livland. Man gehrte dem Stande nicht durch Geburt allein an, auch eine besondere Erziehung war dazu erforderlich, um in ihn einzutreten. War der Knabe von seinen Eltern an den Hof eines Fürsten gebracht und hier im Waffenhandwerk und feiner Sitte erzogen worden, so begleitete er spter als Knappe feinen Herrn auf einer Kriegsfahrt und erhielt zuletzt den Ritterschlag. Dieser hchste Ehrentag feines Lebens war von besonderer Weihe umgeben. Nachdem er in der Nacht vor der Kirche, in der die ihm bestimmten Waffen aufbewahrt wurden, Wache gehalten hatte, empfing er am anderen Morgen vorm Altare den Ritterschlag, den letzten Schlag, den er hinnehmen sollte, ohne ihn zu vergelten. Darauf wurden ihm Sporen, Helm, Harnisch, Schwert und Schild angelegt. In der Regel folgte dann ein Turnier. Dabei rannten die Ritter in Haufen aufeinander und brachen Lanzen miteinander, oder Einzelkmpfe wurden ausgefochten. Der Sieger empfing aus der Hand einer der zuschauenden Frauen den Preis. Kampf gegen die Unglubigen, Schutz der Witwen, Waifen und Kirchen, Treue gegen den Herrn waren die Pflichten, die der Ritter bernahm. Hatte er spter von seinem Herrn ein Burglehen empfangen, so verflo sein Leben auf der einsamen, auf einer Bergeshhe oder zwischen Wald und Sumpf gelegenen Burg in Stille und Einfrmigkeit; nur die Jagd und der Kriegs-zng oder der seltene Besuch fremder Ritter oder fahrender Snger bildeten eine Unterbrechung. Das ritterliche Leben spiegelt sich in der hfischen Poesie. Die groen Epen Heinrichs von Veldeke, Hartmanns von Aue, Wolframs von Eschenbach und Gottsrieds von Straburg sind vom Geiste des Rittertums erfllt. Die Gedanken der staufischen Ministerialen der Kirche und Reich, Fürsten und Herren finden wir in den Liedern Walthers von der Vogelweide. Fahrende Snger bewahrten dem Volke feine alten Heldenideale, die den Merowingern und den Amehmgen im Charakter hnlicher sind als den Staufen und Welfen. Götter, Riesen und Zwerge ver-weben sich mit einem geschichtlichen Kern, altheidnische Zge treten neben christliche, germanische Vorzeit neben die Vlkerwanderung; da Attila und Theoderich nicht gleichzeitig gelebt haben, ist dabei ohne Bedeutung. Es entstehen volkstmliche Heldenlieder von Walther und Hildegunde, von Dietrich von Bern und Ermanarich, von Ortnit und Wolfdietrich, Alphart und König Rother; die andern berragend die Gudrun und das gewaltigste von allen, das Lied von der Nibelungen Not, das einzige Epos der Welt, das sich an Bedeutung neben die Homerischen Epen stellen lt. Von tief sittlicher Idee, echt deutsch von Gehalt, das Lied von der deutschen Treue; von gewin-nender Zartheit und Innigkeit in markigem Fortschreiten sich zu furchtbarer Schnheit erhebend: Kein Turm ist so hoch und kein Stein ist so hart, wie der grimme Hagen und die rachgierige Kriemhild."

3. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 119

1911 - Breslau : Hirt
68. 69. Fürsten und Ritter. Kolonisation des ostelbischen Landes. 119 Eine neue Bildung und Gesittung, wie das Rittertum sie forderte, Hfische beherrschte das Leben und die Weltanschauung aller hfischen" Kreise. Obwohl dieses Ideal ebenso wie die idealen Vertreter des Standes (Artus' Tafelrunde, Gralritter) international war, so rief es doch die ersten Erzeugnisse nationaler Literaturen ins Leben, während das Latei-nische aufhrte, die alleinige Literatursprache im Abendlande zu sein. Die groen Epen Heinrichs vonveldeke, Hartmanns von Aue, Wolframs von Eschenbach und Gottfrieds von Straburg sind vom Geiste des Rittertums erfllt. Die Gedanken der staufischen Ministerialen der Kirche und Reich, Fürsten und Herren finden wir in den Liedern Walters von der Vogelweide. Fahrende Snger bewahrten dem Volkspoesie. Volke seine alten Heldenideale, die den Merowingern und Amelungen hn-cher sind als den Staufern und Weifen. Götter, Riesen und Zwerge verwoben sich mit einem gerichtlichen Kern, altheidnifche Zge traten neben christliche, germanifche Vorzeit neben die Vlkerwanderung. Es entstanden volkstmliche Heldenlieder von Walter und Hildegunde, von Dietrich von Bern und Ermanarich, von Ortnit und Wolfdietrich, Alphart und König Rother, ferner, die andern berragend, Gudrun und das gewaltigste von allen, das Lied von der Nibelungen Not. Die Besiedelung des Ostens. In derselben Zeit, in der die Hohenstaufen in Italien kmpften, eroberten deutsche Fürsten und Ritter das Wendenland stlich der Elbe. Deutsche Brger und Bauern siedelten sich dort an und verwandelten das slawische Land in ein deutsches. Es hat vielleicht keine Zeit wieder gegeben, in der sich deutsches Wesen so sieghast und mchtig ausbreitete als das 13. Jahr-hundert. 69. Die Kolonisation des ostelbischen Landes. Noch im 12. Jahr-hundert fuhren Deutsche nur selten der die Ostsee. Erst Heinrich der Lwe begrndete die deutsche Herrschaft an der holsteinischen Kste; an der Mndung der Trave blhte Lbeck rasch empor (vgl. 56). Nach seinem Sturze (1180) kam die Ostsee unter dnische Herrschaft bis zur Schlacht bei Bornhved (1227), in der Waldemar Ii. von Dnemarkbrnhed vom Grafen Adolf Iv. von Holstein vollstndig geschlagen wurde. Der Kolonisation des ostelbischen Landes ging nur zum Teil die gewaltsame Eroberung des Landes und Ausrottung der slawischen Bevl-kernng voraus; zum greren Teile hat sie sich auf friedlichem Wege vollzogen. Neben deutschen Fürsten, wie den Askaniern und Wettinern, traten slawische, berzeugt von der berlegenheit der deutschen Kultur, als ihre Frderer auf, zogen deutsche Mnche, Bauern und Brger in ihr Land und erffneten deutschem Recht, deutscher Sprache und Sitte eine neue Heimat. Im 12. und 13. Jahrhundert sind Mecklenburg, Mckien-Pommern, Brandenburg und Schlesien christianisiert und gerntam*<p0^9e'mi siert worden. Die mecklenburgischen und pommerscheu Fürsten waren slawischer Abkunft; es entstanden in ihren Gebieten, besonders an den

4. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 44

1911 - Breslau : Hirt
44 Xv. Deutsche Malerei. Dieben die geschichtsphilo-sophische Monumentalkunst von Cornelius, Rethel und Kaulbach tritt anspruchsloser und volks-tmlicher die Mrchenpoesie des Wieners Mo ritz vonschwind und die Kinder- und Haus-poesie des Dresdeners Ludwig Richter. Schwind schpft als echter Deutschromantiker mit reicher Phantasie und goldenem Humor aus dem Born der deutschen Volkssage. Dem Ritter Kuno von Falkenstein war die Hand der Grafentochter ver-sprechen, falls er ihre Burg der die Felsschroffen zu Pferde er-klimmen wrde. (Es gelingt mit Hilfe des Gnomenknigs und seiner Erdgeister, die bei seinem Erscheinen possierlich genug Rei-aus nehmen. Auch der gut-mtig-tckische Geist des Riesengebirges, Rbezahl, wird ihm lebendig (82). Wie ein gries-grmigerwaldhter durchstreicht dieser mit einem Holzknppel sein Revier, man glaubt das Klappern seiner Holzpantinen zu hren. Der Wald besteht aus seltsam geformtem Eichen- und Buchenholz, in das man die wunderlichsten Fratzen hinein-sehen kann. Dieser geister-79. Moritz von Schwind, Der Falkensteiner. haften Unruhe gegenber atmet 81 vollkommene Ruhe, die namentlich durch die groen vertikalen und horizontalen Linien hervorgebracht wird. Auch hier werden die Ideale der Romantik in den beiden Haupttrgern der mittel-alterlichen Kultur lebendig: in dem Mnch, der in seiner Kapuze zwischen den beiden Rossen fast verschwindet, und in dem Ritter, der ganz im Hintergrnde im Schatten einer Felsenspalte ruht. Aber das Menschlich-Romantische spricht nur leise mit, wie um das Romantische der Natur nicht zu stren. Ludwig Richter entdeckte sein deutsches Herz bei einer Elbwanderung, nachdem er sich vergeblich abgeqult hatte, der herrschenden Mode zuliebe italienische heroische Landschaften zu malen. Aller Zauber der deutschen Romantik ist der das eindrucksvolle Bild ausgegossen: die sagenumwobene Burg auf steilem Fels, der greise Harfner, der sich den berfahrtskreuzer durch ein Lied verdient, der in sich versunkene, der zur Burg aufschauende fahrende Geselle, das mit sich selbst beschftigte Liebespaar, endlich der weihaarige Ferge selbst mit der Pfeife im Mund es ist, als ob beim Verlassen des Kahnes die Insassen mit den Worten des Dichters ausrufen mten: Wann sehen wir uns, Brder, auf einem Schifflein wieder? Wie Richter so fortan in der deutschen Heimat die seinem Herzen be-sonders zusagenden Stoffe fand, so gab ihm insbesondere auch zu seinen zahlreichen gemtvollen Holzschnitten, durch die er der Liebling des deutschen Brgerhauses wurde, die erste Anregung die Heimat, und zwar die eigne Kinderstube.

5. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 45

1911 - Breslau : Hirt
3. Die deutsche Romantik. - Moritz von Schwind und Ludwig Richter. 45 80. Ludwig Richter, Die berfahrt am Schreckenstein. Gemlde, Dresden. (Originalaufnahme der Knigl. Gemldegalerie.) 82. Moritz von Schwind, Rbezahl. (Phot. Photograph. Gesellschaft, Verlin.) 81. Moritz von Schwind, Einsiedler trnkt die Rosse eines fahrenden Ritters. (Phot. Photogr. Union, Mnchen.)

6. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 41

1911 - Breslau : Hirt
Aie Strenge und Herbheit von Cornelius' Freskenstil ber-setzte dessen bedeutendsterschler, Wilhelm von Kaulbach, ins Runde und Gefllige, und indem er den Reiz der von jenem ver-schmhten Farbe hinzufgte, ge-wann er eine Volkstmlichkeit, die dem ernst ringendencornelius versagt blieb. Von Friedrich Wil-heim Iv. mit der Ausmalung des Treppenhauses im Neuen Mu-seum beauftragt, stellte er in sechs Fresken entscheidende Wende-punkte d. Weltgeschichte dar. Das bedeutendste ist die Hunnen-schleicht, welche jedoch von der Sage von den Katalaunischen Ge-filden vor die Tore Roms verlegt wird. Mit glcklichem Griff wird nicht die Schlacht selbst geschildert, sondern der Kampf der Geister der Gefallenen, welcher sich nach der Sage noch drei Tage und drei Nchte fortsetzte. Von Frauenge-weckt, greifen sie, noch ganz in traumhaftem Zustand, zu den Waffen, und wie magnetisch nach oben gezogen, erwachen sie mehr und mehr zu vollem Bewut-sein und nehmen am Kampfe teil, dem geielschwingenden Attila gegenber der mit seinen beiden 75_ Don Kaulbach, Die Hunnenschlacht. Fresko im Neuen Museum, Berlin. Shnen in der Schlacht gefallene Westgotenknig Theoderich. Beliebt war Kaulbach auch als Illustrator (Goethes Reineke Fuchs, Galerie Goethescher Frauengestalten). A o <-! 3 E' y 5> e Ct &

7. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 41

1911 - Breslau : Hirt
Aie Strenge und Herbheit von Cornelius' Freskenstil ber-setzte dessen bedeutendsterschler, Wilhelm von Kaulbach, ins Runde und Gefllige, und indem er den Reiz der von jenem ver-schmhten Farbe hinzufgte, ge-wann er eine Volkstmlichkeit, die dem ernst ringendencornelius versagt blieb. Von Friedrich Wil-heim Iv. mit der Ausmalung des Treppenhauses im Neuen Mu-seum beauftragt, stellte er in sechs Fresken entscheidende Wende-punkte d. Weltgeschichte dar. Das bedeutendste ist die Hunnen-schleicht, welche jedoch von der Sage von den Katalaunischen Ge-silden vor die Tore Roms verlegt wird. Mit glcklichem Griff wird nicht die Schlacht selbst geschildert, sondern der Kampf der Geister der Gefallenen, welcher sich nach der Sage noch drei Tage und drei Nchte fortsetzte. Von Frauenge-weckt, greifen sie, noch ganz in traumhaftem Zustand, zu den Waffen, und wie magnetisch nach oben gezogen, erwachen sie mehr und mehr zu vollem Bewutsein und nehmen am Kampfe teil, dem geielschwingenden Attila gegenber der mit seinen beiden Shnen in der Schlacht gefallene Westgotenknig Theoderich. A c vt 5 Ct & 75. Wilhelm von Kaulbach, Die Hunnenschlacht. Fresko im Neuen Museum, Verlin. Beliebt war Kaulbach auch als Illustrator (Goethes Reinette Fuchs, Galerie Goethescher Frauengestalten).

8. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 44

1911 - Breslau : Hirt
44 Xv. Deutsche Malerei. =( It (i 6 e 5 i r 1 1 s 3 t c t r t } i < 9 i s r s i ( i 5 5 ,i i 5 kleben die gefchichtsphilo-! sophische Monumentalkunst von Cornelius, Rethel und Kaulbach tritt anspruchsloser und volks-tmlicher die Mrchenpoesie des Wienersmoritz vonschwind und die Kinder- und Haus-poesie des Dresdeners Ludwig Richter. Schwind schpft als echter Deutschromantiker mit reicher Phantasie und goldenem Humor aus dem Born der deutschen Volkssage. Dem Ritter Kuno von Falkenstein war die Hand der Grafentochter ver-sprechen, falls er ihre Burg der die Felsschroffen zu Pferde er-klimmen wrde. Es gelingt mit Hilfe des Gnomenknigs und seiner Erdgeister, die bei seinem Erscheinen possierlich genug Rei-aus nehmen. - Auch der gut mtig-tckische Geist des Riesen-gebirges, Rbezahl, wird ihm lebendig (82). Wie ein gries-grmigerwaldhter durchstreicht dieser mit einem Holzknppel sein Revier, man glaubt das Klappern seiner Holzpantinen zu hren. Der Wald besteht aus seltsam geformtem Eichen- und Buchenholz, in das man die wunderlichsten Fratzen hinein-sehen kann. Dieser geister-haften Unruhe gegenber atmet 81 vollkommene Ruhe, die namentlich durch die groen vertikalen und horizontalen Linien hervorgebracht wird. Auch hier werden die Ideale der Romantik in den beiden Haupttrgern der mittel-alterlichen Kultur lebendig: in dem Mnch, der in seiner Kapuze zwischen den beiden Rossen fast verschwindet, und in dem Ritter, der ganz im Hintergrunde im Schatten einer Felsenspalte ruht. Aber das Menschlich-Romantische spricht nur leise mit, wie um das Romantische der Natur nicht zu stren. Ludwig Richter entdeckte sein deutsches Herz bei einer Elbwanderung, nachdem er sich vergeblich abgeqult hatte, der herrschenden Mode zuliebe italienische heroische Land-schaften zu malen. Aller Zauber der deutschen Romantik ist der das eindrucksvolle Bild ausgegossen: die sagenumwobene Burg auf steilem Fels, der greise Harfner, der sich den berfahrtskreuzer durch ein Lied verdient, der in sich versunkene, der zur Burg aufschauende fahrende Geselle, das mit sich selbst beschftigte Liebespaar, endlich der weihaarige Ferge selbst mit der Pfeife im Mund es ist, als ob beim Verlassen des Kahnes die Insassen mit den Worten des Dichters ausrufen mten: Wann sehen wir uns, Brder, auf einem Schifflein wieder? Wie Richter so fortan in der deutschen Heimat die seinem Herzen de-sonders zusagenden Stoffe fand, so gab ihm insbesondere auch zu feinen zahlreichen gemt-vollen Holzschnitten, durch die er der Liebling des beutfchen Brgerhauses wurde, die erste Anregung die Heimat, und zwar die eigne Kinderstube. 79. Moritz von Schwind, Der Falkensteiner.

9. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 45

1911 - Breslau : Hirt
3. Die deutsche Romantik. - Moritz von Schwind und Ludwig Richter. 45 80. Ludwig Richter, Die Uberfahrt am Schreckenstein. Gemlde, Dresden. (Originalaufnahme der Knigl. Gemldegalerie.) 81. Moritz von Schwind, Einsiedler trnkt die Rosse eines fahrenden Ritters. (Phot. Photogr. Union, Mnchen.) 82. Moritz von Schwind, Rbezahl. (Phot. Photograph. Gesellschaft, .Verlin.)

10. Heimatkunde der Kreise Aschersleben, Calbe, Oschersleben und Wanzleben - S. 6

1897 - Breslau : Hirt
ß Allgemeine Landeskunde. der am häufigsten vorkommende Baum und tritt an vielen Stellen in seltener Kraft und Schönheit auf. Der Harz ist wasserreich, da feine großen, dunklen Wälder und ebenso die weiten Torfmoore die Feuchtigkeit der Luft aufsaugen und als muntere Bäche und Flüsse hinunter in die Ebene schicken. Alle Harzgewässer fließen entweder der Elbe oder der Weser zu. Bei dem Städtcheu Thale erheben sich zwei gewaltige Felsriesen, nämlich die Roßtrappe und derselben gegenüber der Hexentanzplatz, welcher 250 in hoch ist. Blechhiitte. Blick vom Hexentanzplatz. Thalc, Die Roßtrappe. In der frühesten Zeit bewohnten Hünen und Zwerge den Harz. Im Böhmer- walde hauste der Recke Bodo, der Riesen allerstärkster und gewaltigster. Einst sah er die schöne Emma, die Tochter des Königs vom Riesengebirge, und ihre Anmut und Schönheit gefielen ihm so sehr, daß er sie zu seiner Gattin zu erheben beschloß. Als Emma seine Werbung abschlug, beschloß er, durch List und Gewalt sie zu rauben. Diesen Plan suchte er auszuführen, als Emma einst in den Schluchten und Thälern des Riesengebirges jagte. Emma in ihrer Jagdfreude merkte anfangs das Nahen des Unholdes nicht, als sie ihn aber erblickte, gab sie ihrem edlen Zelter die Sporen, und dahin flog sie wie von den Schwingen des Adlers getragen über Berge und Hügel, Flüsse und Ströme, durch Thäler und Ebenen dem Harze zu. Plötzlich stutzte das Roß, denn vor ihm gähnte ein Abgrund, wohl 300 Meter tief, Felsen hüben und drüben. Von unten her drang dumpfes Rauschen in die Höhe. Schaudernd blickte Emma in die Tiefe; keine Rettung schien möglich, denn die nächste Felsenspitze jenseits ist über 300 Meter weit entfernt. Da vernahm sie schon das
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